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4 Verbesserung der
Prozeßqualität –
ISO 9000 und TQM
Prof. Dr. Joachim Hertel
Fachrichtung Informatik
Universität des Saarlandes
LE 12
Einführung und Überblick
2 LE 1
V Unternehmensmodellierung
1 Grundlagen 2 Objektorientierte
Unternehmensmodellierung
LE 24 LE 25
2 LE
LE 1 LE 2 – 3 LE 9
LE 5 LE 32 LE 12 – 13
8 LE 33 LE 11 LE
4 LE
LE 12 Lernziele
3
Das Pareto-Prinzip erklären und eine
Pareto-Analyse durchführen können
Ursache-Wirkungs-Diagramme erstellen
können.
III Software-QS - Prozeßqualität - ISO 9000 - TQM
LE 12 Inhalt
4
4 Verbesserung der Prozeßqualität
4.1 Der ISO 9000-Ansatz
4.1.1 Aufbau und Inhalt von ISO 9000-3
4.1.2 Zertifizierung
4.1.3 Vor- und Nachteile
4.2 Der TQM-Ansatz
4.2.1 Prinzipien des TQM
4.2.2 Konzepte des TQM
4.2.2.1 Qualitätszirkel
4.2.2.2 Quality Function Deployment (QFD)
4.2.3 Vor- und Nachteile.
III Software-QS - Prozeßqualität - ISO 9000 - TQM
Geltungsbereich
Entwicklung ISO 9001
QM-
Produktion System ISO 9002
QM-
Montage System
Dokumente in Planen
ISO 9000-3
Entwicklungsplan QS-Plan
Ent- QS
wicklung Entwerfen (Design)
Entwurf Review
Implementieren
Implementierung Review
Produkt
Annehmen
Angenommenes Produkt
Vervielfältigen, liefern
und installieren
Installiertes Produkt
Wartung Wartungsplan
Warten
Wartungsaufzeichnungen
und -berichte
III Software-QS - Prozeßqualität - ISO 9000 - TQM
LE 12 4.1.2 Zertifizierung
35
Qualitätsaudit
Systematische, unabhängige Untersuchung,
um festzustellen, ob die qualitätsbezogenen
Tätigkeiten und die damit zusammen-
hängenden Ergebnisse den geplanten
Anordnungen entsprechen und ob diese
Anordnungen wirkungsvoll verwirklicht und
geeignet sind, die Ziele zu erreichen
/ISO 8402, 4.9/
III Software-QS - Prozeßqualität - ISO 9000 - TQM
LE 12 4.1.2 Zertifizierung
36
ISO 9000-Systemzertifikat
Eine unabhängige Zertifizierungsstelle (third party)
muß eine positive Aussage über das
ordnungsgemäße Funktionieren eines
unternehmensbezogenen QM-Systems machen
Dies erfolgt durch ein Audit, bei dem überprüft wird,
ob das QM-System die Forderungen nach ISO 9000
erfüllt
Überprüfung aller betroffenen Bereiche eines
Unternehmens daraufhin, ob die notwendigen QM-
Maßnahmen festgelegt sind, ob sie wirksam sind
und ob sie nachweislich durchgeführt werden
Zertifikat bestätigt die Qualitätsfähigkeit eines
Unternehmens oder Unternehmensbereiches.
III Software-QS - Prozeßqualität - ISO 9000 - TQM
LE 12 4.1.2 Zertifizierung
37
Ein Zertifikat ist 3 Jahre gültig, wenn jährlich
Überwachungsaudits erfolgreich durchgeführt
werden
Nach 3 Jahren ist ein Wiederholungsaudit
erforderlich, damit das Zertifikat für weitere 3
Jahre gültig ist.
III Software-QS - Prozeßqualität - ISO 9000 - TQM
LE 12 4.1.2 Zertifizierung
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Wer erteilt das Zertifikat?
Eine Zertifizierungsstelle, die die Kriterien von
DIN EN 45 012 erfüllt, kann aufgrund eines
positiven Auditergebnisses das Zertifikat
erteilen
Die Qualifikationskriterien für Qualitäts-
auditoren sind in ISO 10011–2:1991 festgelegt
Wie läuft eine Zertifizierung ab?
Die Auditdurchführung ist in ISO 10011–1:1990
beschrieben.
III Software-QS - Prozeßqualität - ISO 9000 - TQM
4.1.2 Zertifizierung
Informationsgespräch
LE 12
39 Phase 1 Bericht an
Zertifikat Phase 2
Übergabe der QS-Unterlagen
QS-Handbuch
QS- Verfahrensanweisungen
Bericht an
Prüfung durch Zertifizierungsstelle
Auftraggeber
Phase 3
Auditplanung
Auditplan
Bericht an
Zertifizierungsaudit beim Auftraggeber
Auftraggeber
LE 12 4.1.2 Zertifizierung
40
Ausschnitt aus Audit-Protokoll zu ISO 9001
4.2 Qualitätssicherungssystem Beschreibung Anwendung
(z.B. im QSH) (Tatsächlich beobachtet)
Nom. Interview-Fragebogen Referenz F BemerkungenReferenzen F
01 Ist das Qualitätsmanagementsystem
hinreichend schriftlich festgelegt und
verständlich dargestellt?
QM-Handbuch und
Liste der ergänzenden QM-Dokumente
(Art, Titel, Thema und aktueller Stand)
01 Werden alle nach der Bezugsnorm geforderten
QM-Elemente in der Dokumentation des be-
stehenden QM-Systems angemessen berück-
sichtigt? (QM-Handbuch und weiterführende
Unterlagen)
02 Umfaßt das QM-System alle Bereiche, Ebenen
und Mitarbeiter der Organisation oder wird
es durch einen festgelegten Geltungsbereich
abgegrenzt?
03 Besteht eine Verbindlichkeitserklärung für das
QM-Handbuch?
a Wurde sie von der obersten Leitung der
Organisation unterschrieben?
b Ist sie für alle Mitarbeiter im Geltungsbereich
verbindlich?
04 Durch welches Änderungssystem wird die
Aktualität der QM-Dokumente sichergestellt
(QMH, QMV`s usw.)
III Software-QS - Prozeßqualität - ISO 9000 - TQM
LE 12 4.2.2.1 Qualitätszirkel
73
Qualitätszirkel
Konzept zur Erreichung der Prinzipien ...
Primat der Qualität
Zuständigkeit aller Mitarbeiter
ständige Verbesserung
Treffen weniger Mitarbeiter mit dem Ziel, die in
ihrem Arbeitsbereich auftretenden
Qualitätsprobleme zu lösen
Üblicher Umfang
Wöchentlich eine Sitzung von ca. 1 Stunde
Dauer innerhalb der Arbeitszeit.
III Software-QS - Prozeßqualität - ISO 9000 - TQM
LE 12 4.2.2.1 Qualitätszirkel
74
Vorgehensweise
Nach entsprechender Genehmigung werden
Verbesserungen in der Regel durch das Team
selbst eingeführt
Erfolgskontrolle erfolgt durch das Team
Unterstützung und Einbeziehung der
Geschäftsführung nötig.
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LE 12 4.2.2.1 Qualitätszirkel
78
Pareto-Prinzip Aufwand Ertrag
LE 12 4.2.2.1 Qualitätszirkel
79
Pareto-Analyse
Das Pareto-Prinzip – auch als 80:20-Regel
bekannt – besagt im allgemeinen folgendes
80% des Aufwandes werden benötigt, um 20%
der Probleme zu lösen
Anders ausgedrückt
80% der Probleme können mit 20% des
Aufwandes gelöst werden
Bezogen auf die QS
20% der Fehlerursachen erzeugen 80% der
Fehler und der Kosten
80% der Fehler können mit 20% des
Gesamtaufwands behoben werden.
III Software-QS - Prozeßqualität - ISO 9000 - TQM
LE 12 4.2.2.1 Qualitätszirkel
80
Durchführung
Darstellung von Teilmengen nach fallender
Größe von links nach rechts geordnet in einem
Histogramm
Auftragen einer Summenkurve der
Balkenhöhen
Prioritätenbildung anhand dieser Darstellung
Z.B. um Verbesserungen durchzuführen.
III Software-QS - Prozeßqualität - ISO 9000 - TQM
LE 12 4.2.2.1 Qualitätszirkel
81
Beispiel
Pareto-Analyse von Software-Fehlern der
Firma HP
20
Projekt 1 Projekt 2
15
Projekt 3 Projekt 4
10
Anzahl der Fehler
0
A7 A2 A1 A6 B1 B2 A3 A4 B7 B10 B9 A5 B3 B5 B6 B11 C2 C6 C7
Fehlerkategorien
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LE 12 4.2.2.1 Qualitätszirkel
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Darstellung der Fehlerkategorien nach ihrer
Auftretenshäufigkeit von links nach rechts
geordnet
Repräsentierung jeder Fehlerkategorie durch
einen anderen Balken
Unterteilung der Kategorien in drei Hauptgruppen
A: Benutzungsschnittstelle
B: Programmierfehler
C: Systemumgebung.
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LE 12 4.2.2.1 Qualitätszirkel
83
Über ein Drittel aller Fehler sind den
Fehlerkategorien A7, A2 und A1 zuzuordnen
Erzielung signifikanter Qualitätsverbesserungen
durch Konzentration der Prozeßverbesserungen
auf die Benutzungsschnittstelle
Z.B. Prototypen, die durch
Kundenrepräsentanten überprüft wurden.
III Software-QS - Prozeßqualität - ISO 9000 - TQM
LE 12 4.2.2.1 Qualitätszirkel
87
Ursache-Wirkungs-Diagramm
Andere Bezeichnungen
Ishikawa-Diagramm
Gräten-Diagramm (Fishbone Chart)
Gabelbein-Diagramm (Wishbone Chart)
Von Ishikawa zur Verwendung in
Qualitätszirkeln erfunden
Diagrammdarstellung von Ursache-Wirkungs-
Zusammenhängen
Identifizierung der Hauptursachen zu einem
Problem (Wirkung)
Weitere Verfeinerung in Nebenursachen usw.
III Software-QS - Prozeßqualität - ISO 9000 - TQM
Ursache (Milieu) Ursache (Mensch) Ursache (Mensch)
LE 12 4.2.2.1 Qualitätszirkel
Software- System-
88 Markt Management analytiker
LE 12 4.2.2.1 Qualitätszirkel
89
Erstellung in 3 Schritten
1 Das Problem (Wirkung) wird definiert und am
Kopf der »Fischgräte« angetragen
2 An den »Seitengräten« werden die
Hauptursachen aufgeführt
Orientierung an den 6 M
Mensch
Maschine
Methode
Material
Milieu
Messung.
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LE 12 4.2.2.1 Qualitätszirkel
90
3 Nebenursachen an die Verzweigungen der
»Seitengräten« antragen
Identifikation mit Hilfe eines Brainstorming
Orientierung an den 6 W
Was
Warum
Wie
Wer
Wann
Wo
Versuch der Identifizierung der tatsächlichen
Ursachen anhand des erstellten Diagramms
Entwicklung von Lösungsalternativen
Auswahl und Einführung der optimalen Lösung.
III Software-QS - Prozeßqualität - ISO 9000 - TQM
LE 12 4.2.2.2
Matrix Quality
Phase Function
I Deployment (QFD)
Anforderungen
92 »Haus der Produkt-
technische
Kunden- Phase II
Komponenten-
Komponenten-
eigenschaften
bedürfnisse
planung
Phase III
technische Prozeß-
Herstellungs-
Anforderungen planung
prozeß
Phase IV
Komponenten- Produktions-
Produktions-
eigenschaften planung
betrieb
Herstellungs-
prozeß
III Software-QS - Prozeßqualität - ISO 9000 - TQM
1 2 7 3
Was? Beziehungen
5
Zielgrößen für die Erfüllung Wieviel?
der technischen Merkmale
Vergleich mit dem
9 Wettbewerb bzgl. der
Bedeutung der technischen Erfüllung technischer
Merkmale berechnen 8 Merkmale
III Software-QS - Prozeßqualität - ISO 9000 - TQM
Konkurrenz
Lernzeit unerfahrener
QFD-Matrix
merkmale
Qualitäts-
Lernzeit erfahrener
typische Aufgabe
Tägliche Anzahl
für
schlechter
Benutzer
Benutzer
besser
die Planung Kundenanforderungen
Ge-
wicht
Gute Hilfestellung 2 3 9 1 3
Schwierigkeitsgrad 2 3 2 3
besser
Konkurrenz
Legende: schlechter
Konkurrent A
Bedeutung 47 69 47 63
Konkurrent B
III Software-QS - Prozeßqualität - ISO 9000 - TQM
Verbessertes System
Momentanes System
4.2.2.2 Quality Function Deployment (QFD)
Component update
LE 12
Phase information
Monthly summary
Validation routine
On-line interface
Collection sheet
Data correction
Data collection
expected data
Help screens
101
Configurable
processing
processing
Installation
Beispiel:
software
»Stimme«
reports
routine
sheets
des Kunden
Components easy
to change 4 1 3
F= Functionality U
Minimal eng. effort
U= Usability to report data 5 4 4
Summe 50 12 44
III Software-QS - Prozeßqualität - ISO 9000 - TQM
105 rungen
Kunden-
anforde-
rungen
technische Phase 2
Merkmale
Daten
Funktio-
nen
Abläufe Phase 3
Subsysteme
Daten
Funktio-
nen
Abläufe
Phase 4
Subsysteme
Module
Phase 5
Umgebung
LE 12
116
Danke!
Aufgaben