BIOCHEMIE
Methyl(1R,2R,3S,5S)-3-(benzoyloxy)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]octan-2-carboxylat (IUPAC)
2. Lysergsäurediethylamid
Lysergsäurediethylamid, kurz auch LSD, ist ein chemisch hergestelltes Derivat der Lysergsäure, die
als Mutterkornalkaloid natürlich vorkommt. LSD ist eines der stärksten bekannten Halluzinogene.
Es ruft schon in sehr geringen Dosen lang andauernde pseudohalluzinogene Wirkungen hervor.
Pharmakologisch gehört LSD zur Gruppe der serotoninverwandten psychedelischen Substanzen. Im
Jargon wird LSD auch Acid (englisch „Säure“) genannt. Sowohl das Betäubungsmittelgesetz in
Deutschland als auch das Suchtmittelgesetz in Österreich stufen LSD als nicht verkehrsfähig ein.
Chemisch gehört Lysergsäurediethylamid zur Strukturklasse der Ergoline. Die Bezeichnung „LSD-
25“ rührt daher, dass es die 25. Substanz in Hofmanns Versuchsreihe der synthetischen Lysergsäure-
Abkömmlinge war. LSD ist eine chirale Verbindung mit zwei Stereozentren an den
Kohlenstoffatomen C-5 und C-8. Somit existieren vier verschiedene Stereoisomere des LSDs, die
zwei Enantiomerenpaare bilden.
Literatur
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