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von SocialMedia Plattformen erforscht werden und auch nur auf Basis von teilweise
aufwendigen
Befragungen anhand von sehr ausführlichen Fragebögen, die eine hohe Non-
Response Rate aufweisen. Aufgrund der Defizite aktueller Erhebungs- und
Auswertungsmethoden
von SocialMedia Daten bietet die SocialFORCE-Methode im Gegensatz dazu
ein unkompliziertes Vorgehen, welches durch bestimmte Visualisierungswerkzeuge
eine
intuitive Auswertung und Interpretation der Daten ermöglicht.
Das Konzept SocialFORCE besitzt aber noch einen weiteren, ausschlaggebenden
Vorteil.
Die meisten Studien zur Thematik SocialMedia sind von einer bestimmten
Fragestellung
geleitet mit dem Ziel „digitale“ gesellschaftliche Phänomene zu untersuchen. Im
Unterschied
dazu soll die SocialFORCE-Methode eine Datenbasis schaffen und Stoßrichtungen
für neue Fragestellungen produzieren. Die Methode ist also ein Bottom-Up Ansatz,
welcher
durch die Fokussierung auf die Praxis die Generierung von neuen Fragestellungen
ermöglicht und darauf aufbauend die Theorienentwickelung vorantreiben soll.
Die SocialFORCE-Methode umfasst insgesamt zwei zentrale Tools, die jeweils
unterschiedliche
Aspekte und Perspektiven einer SocialMedia Plattform analysieren und visuell
darstellen. Die Tools sind als Diagramme, bzw. einerseits als Netzdiagramm und
andererseits
als 2-Achsen Diagramm konzeptioniert und können um „Zusatzdiagramme, sog.
‚Areas’“ (Dirr 2013: S. 22-23) erweitert werden. (vgl. Dirr 2013) In den folgenden
Kapiteln
werden die Werkzeuge auf ihre Funktionsweise hin erläutert sowie ihr
Analysepotential
beschrieben.
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2. Datenerhebung
Die Datenerhebung in München erfolgte im Mai 2018 in zwei Schritten. In einem ersten Schritt
wurde der von fünf Studenten im Rahmen des Seminars „SocialMedia-Plattformen - eine
theoretische und praktische Überprüfung/soziologische Analyse“ entwickelte Fragenbogen
mit zehn Teilnehmern getestet um eventuelle Fehler frühzeitig zu erkennen. Da der Befund
hier unauffällig war, wurde der Fragebogen verteilt und von 119 Teilnehmern ausgefüllt. Der
Fragebogen wurde online veröffentlich und konnte durch einen Link erreicht werden oder
durch die Interviewer selbst ausgefüllt werden. Beide Möglichkeiten wurden genutzt. Der
Aufbau es Fragebogens, sowie eine detaillierte Analyse der Stichprobe werden im folgendem
vorgestellt.
2.1. Aufbau des Fragebogens
Diejenigen, die über einen YouTube-Account verfügen, haben Zugriff auf weiter Funktionen
und können deshalb zusätzlich folgende Fragen beantworten:
Am Ende des Abschnitts Nutzerverhalten wurden noch die persönlichen Daten hinsichtlich
Geschlecht, Alter, Bildungsstand und Berufsgruppe abgefragt.
2.2. Stichprobe
Die Stichprobengröße mit 119 gültige Antworten ist relativ gering. Die Antworten stammen zu
47,9% von Frauen und zu 52,1% von Männern (siehe Abbildung 2a). Die Altersspanne der
Studienteilnehmer reicht von 18 bis 34 mit einem deutlichen Fokus auf Teilnehmer Anfang
Zwanzig (siehe Abbildung 2b).
a) b)
Die Studienteilnehmer sind Großteils sehr gut gebildet und mehr als 4/5 besitzen mindestens
die Hochschulreife (siehe Abbildung 3a). Der überwiegende Teil (45,4%) besitzt die Allgemeine
Hochschulreife als höchsten Bildungsabschluss und es kann angenommen werden, dass es
sich aufgrund des universitäreren Umfrageumfeldes um Bachelorstudenten handelt. Die
zweite Hauptgruppe besitzt als höchsten Bildungsabschluss den Bachelor und auch hier
dürften noch einige Studienteilnehmer Masterstudenten sein. Hierfür spricht auch die
überproportional vertretende Berufsgruppe der Studenten (56,3%; siehe Abbildung 3b).
Weiter stark vertretende Berufsgruppen waren Angestellte und Beamte.
a) b)
Bei der Anwendung und Auswertung des Fragebogens sind zwei Kritikpunkte aufgetaucht. Der
erste ist, dass ein YouTube-Account automatisch mit einem Google-Account erstellt wird. Dies
war zu Beginn und auch für viele Befragte nicht offensichtlich. Aus diesem Grund wäre eine
detailliertere Fragestellung wünschenswert gewesen um Missverständnisse zu vermeiden.
Außerdem ist bei der Einteilung der Antwortoptionen eine Überschneidung aufgetreten, da
eine Option 1-5 und die drauffolgende 5-10 beide die Auswahl 5 enthielten.
Abgesehen von diesen beiden Kritikpunkten ist die Stichprobe selbst nicht repräsentativ für
die deutsche Bevölkerung, da sie zu klein und zu homogen ist. Die Anzahl der Studierenden
zum Beispiel betrug in Deutschland im Jahr 2018 ca. 2,8 Millionen (Destatis, 2018). Bei einer
Bevölkerung von 82,7 Millionen (Destatis, 2011) entspricht dies einem Anteil von 3,4%. In der
hier vorliegenden Umfrage sind Studierende mit weit über der Hälfte der Teilnehmer stark
überrepräsentiert. Die Teilnehmer entsprechen außerdem den in vielen wissenschaftlichen
Studien anzutreffenden Stichproben-Bias WEIRD (Henrich, Heine, & Norenzayan, 2010):
Western, Educated, Industrialized, Rich und Democratic
Von den 119 Teilnehmern mit verwertbaren Antwortbögen benutzen 96,6% die Seite
YouTube.com. Von diesen 115 besitzen wiederum ca. ¾ einen YouTube-Account. Weitere
detaillierte Ergebnisse der einzelnen Fragen sind im Anhang Fehler! Verweisquelle konnte
nicht gefunden werden. graphisch aufbereitet.