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1. Welche Komponenten enthält der Medienbegriff in der Definition von Ulrich Saxer?
Er definiert drei wichtige Komponenten:
1. Die Medien sind komplexe institutionalisierte Systeme
2. Kommunikationskanäle sind organisiert
3. Und diese haben ein spezifisches Leistungsvermögen
(Saxer, 1996b:20)
2. Wie lässt sich vor dem Hintergrund der Geschichte des Fachs Publizistik- und
Kommunikationswissenschaft argumentieren, Medien mit den Methoden der
Ökonomik zu analysieren?
Am Anfang der der Untersuchung von Zeitungen wurde postuliert, dass die Medien einen
Doppelcharakter besitzen. Sie sind einerseits wirtschaftliches und andererseits kulturelles
Gut. Da seitdem eine Ökonomisierung stattgefunden hat haben die Medien ihren
Doppelcharakter (weitgehend) eingebüßt. Sie sind nicht mehr nur ein Kulturgut mit einer
Vermittlerfunktion, sondern auch marktwirtschaftlich relevanter geworden.
(Kiefer et al., 2014:17ff)
3. Welche aktuellen Gründe gibt es, sich Medien mit den Analysemethoden der
Ökonomik zu nähern?
Die Privatisierung und Deregulierung spielt hier eine wichtige Rolle. Durch das Ersetzen von
staatlicher Regulierung durch die Kontrolle der Privatwirtschaft entsteht mehr wirtschaftliche
Relevanz.
Dadurch wird eine Kommerzialisierung eingeleitet. Man versucht seine Medieninhalte so zu
gestalten, dass sie möglichst viele Zuseher/-hörer erlangt. Die Wirtschaftlichkeit eines
Medienunternehmens rückt in den Vordergrund.
Außerdem gibt es derzeit eine starke Globalisierung, somit wird ein Medienunternehmen
weltwirtschaftlich relevant.
(Kiefer et al., 2014:25ff)
3. Warum ist die Frage nach dem herrschenden Paradigma der ökonomischen Theorie
bedeutsam für eine Medienökonomie, die wirtschaftswissenschaftliche Konzepte und
Theorien für die Analyse von Problem- und Fragestellungen der Publizistik- und
Kommunikationswissenschaft anstrebt?
Ein Paradigma ist die vorherrschende Forschungsweise, mit all ihren Ansichten und
Einstellungen. Die Arbeit unter der Akzeptanz eines Paradigmas bezeichnet Kuhn (1976) als
„normale Wissenschaft“.
Die Betrachtung des aktuellen Paradigmas – das der Neoklassik – ist somit eine Betrachtung
der Forschungsweise als Ganzes. Kritikpunkte am Paradigma betreffen damit die
grundlegende Art zu forschen.
Das jetzige Paradigma ist bereits seit etwa 200 Jahren vorherrschend. Dies sagt zwar
einerseits viel über die forschungsanleitende Funktion aus, aber gleichzeitig gibt es auch
über die Aktualität zu denken.
(Kiefer et al., 2014:47f)
13. Diskutieren Sie das Verhältnis von Ökonomik als Wissenschaft und Kapitalismus
als Ideologie?
Die Ökonomik gibt einem das Handwerkszeug, um ein wirtschaftliches System zu
untersuchen. Der Kapitalismus ist ein komplexes System, dass viele Variablen integriert.
Dieses komplexe System muss mit passenden Mitteln untersucht werden.
1. Definieren Sie die Begriffe Produktion und Produktivität und wenden Sie diese
jeweils auf den Bereich der Medien an.
Produktion ist die „systematische, durch Menschen veranlasste und gelenkte Herstellung von
materiellen und immateriellen Gütern mit Hilfe anderer materieller oder immaterieller Güter“
(Maleri/Frietzsche 2008:6). Im Medienbereich wäre dies zum Beispiel die Produktion von
Text-, Film, oder Werbebeiträgen (Kiefer et al., 2014:167f).
Unter Produktivität versteht man „das Verhältnis von Output zu Input“ (Kiefer et al.,
2014:169). Man misst hier entweder die Produktionsmenge in Zusammenhang mit dem
Durchschnitt der eingesetzten Produktionsfaktoren, oder den Produktionswert in
Zusammenhang mit der Zeiteinheit. Im Bereich der Medien könnte man hier als Beispiel die
Menge an Büchern nehmen, die von einer Maschine innerhalb eines Zeitintervalls gedruckt
werden kann.
3. Warum ist das ökonomische Dilemma der Kulturproduktion auch für Medien
folgenreich?
Das ökonomische Problem besagt, dass es im Kunst und Kulturbereich einen mangelnden
Produktionszuwachs gibt. Die technischen Neuerungen steigern zwar die Produktion in
anderen wirtschaftlichen Bereichen, die Kunst und Kultur bleibt davon jedoch ausgenommen,
da diese Dienstleistungssektoren größtenteils auf menschlicher Arbeit beruhen. Da der
Mediensektor auch die meiste Zeit auf menschliche Arbeit und Kreativität angewiesen ist,
stellt das ökonomische Dilemma ein Problem für die Produktivität von Medien dar. (Kiefer et
al., 2014:173ff)
4. Wieso ist für die distributive Produktivität von Medien und ihre
Refinanzierungsmöglichkeiten die Auflösung des Uno-actu-Prinzips entscheidend?
Durch die Auflösung des Uno-actu-Prinzips kann eine erhebliche Produktionssteigerung
entstehen. Wenn man die menschliche Arbeit aus dem Konsum des Mediums herausnimmt,
wie zum Beispiel aus Theater das Kino, oder das Fernsehen wird, so können eine Menge
Kosten eingespart und die Distribution massiv erhöht werden. Der Prozess der Auflösung
des Uno-Actu-Prinzips „ist noch nicht abgeschlossen, sondern erhält durch Internet, iPad
oder Smartphone einen weiteren Produktivitätsschub“ (Kiefer et al., 2014:176)
10. Diskutieren Sie den Einfluss technischen Wandels auf die Medienproduktion.
Wichtig hierbei zu erwähnen sind:
1. Produktinnovation: Durch den Einsatz von technischen Neuerungen werden
optimierten Produkte auf den Markt gebracht.
Die Produktinnovation ist leicht erkennbar und schreitet weiterhin fort. Es ist hier sehr
viel Potenzial für Veränderung gegeben.
2. Prozessinnovation: Durch technische Innovation kann der Produktionsprozess
verbessert werden, so sinken die Kosten und der Output steigt.
(Kiefer et al., 2014:209ff)