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UNIVERSIT ÄT KARLSRUHE (TH)
Werkstoffkunde I
v Vorlesung WS 2006/07
\
y
Werkstoffkunde I
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Ziel der Vorlesung
1.2 Gitterstrukturen, Gef üge und Eigenschaften
1.2. 1 Stapelfolgen, Gitterstrukturen und Eigenschaften
1.2 . 2 Gef ü ge und Eigenschaften
1.3 Werkstoffhauptgruppen
1.3.1 Metalle
-
1.3.2 Keramiken und Gläser (anorganische nichtmetallische Werkstoffe)
1.3.3 Hochpolymere Werkstoffe (Kunststoffe)
1.3.4 Verbundwerkstoffe
1.3.5 Halbleiter
1.4 WerkstofTauswahl
1.4.1 Der allgemeine Aspekt
1.4.2 Beispiel : Werkstoffauswahl f ür einen Druckbeh ä ltcr
1.4.3 Beispiel: Werkstoffauswahl f ü r die Flosse ( feststehender Teil ) des Seitenleitwerks
eines Verkehrsflugzeugs
1.5 Ausblick
V 2.4.1 lonenbindung
a) Prinzip
b) Betrachtung der wirkenden Krä fte
c) Koordinationszahl KZ
2.4.2 Kovalente Bindung
a) Prinzip
b) Koordinationszahlen
c) Bindungswinkel
2.4.3 Metallbindung
a) Prinzip
b) Koordinationszahl
c) Plastisches Verformungsverm ö gen
2.4.4 Sekund äre Bindungen
a) Van der Waals'sche Bindung
b) Wasserstoffbrückenbindung
2.4.5 Bindungstetraeder
3 Kristalline Festk örperstrukturen U) r w ;i -
j '' \
3.1 Grundsä tzliches zum Aufbau von Festk ö rpern
3.2 Kristallsysteme und Bravais-Gitter
3.2. 1 Kubisches Gitter
3.2.2 Tctragonalcs Gitter
3.2.3 Orthorhombisches Gitter
3.2.4 Monoklines Gitter
3.2.5 Triklines Gitter
3.2.6 Hexagonales Gitter
3.2.7 Rhomboedrisches Gitter
3.2 .8 Bezeichnung der 14 Bravais-Gitter nach Pearson
3.3 Gitterrichtungen und Gitterebenen
3.3.1 Bezeichnung von Gitterrichtungen
3.3.2 Bezeichnung von Gitterebcncn
3.3.3 Wichtige Ebenen lind Richtungen im hexagonalen Gitter
3.3.4 Zusammenhang zwischen Netzebenenabst ä nden , Gitterkonstanten und Millcr'schen
lndices
3.3.5 Netzebenenabstand und Belegungsdichte
3.4 Metallische Strukturen
3.4. 1 Die h ä ufigsten Gittertypen
3.4.2 Merkmale des kfz Gitters
a) Elementarzelle
b ) Koordinationszahl
c) Zahl der Atome je Elementarzelle
d ) Raumerfiillung
e) Gitterl ü cken
f ) Stapelfolge
g) Dichtest gepackte Ebenen und Richtungen
h) Gleitsystenie
i ) Zwillingssystcme
j) Trennbruchsysteme
3.4.3 Vergleich der wichtigsten Gittertypen
a) Gitteratom- und Gitterl ückenplätze
b) Stapel folgen
c) Zwillingssystcme
d) Charakteristische Gitterkenngrößen von krz* kfz und hex Metallen
3.4.4 Allotrope Elementmodifikationcn
3.4.5 Ü berstrukturen geordneter Mischkristalle
3.4.6 Intermetallische Verbindungen
a) Der grundsä tzliche Aspekt
b) Charakteristische Beispiele
3.5 Keramische Strukturen
3.5.1 Einlagerungsverbindungen
3.5.2 Ionen Verbindungen
3.6 Polymere Strukturen
3.6.1 Kristalline Bereiche in Polyethylen
3.6.2 Kristalline Bereiche in Polyamid
3.7 Halbleiterstrukturen
3.7.1 Elementhalbleiter
3.7.2 Verbindungshalbleiter
4 Stö rungen in kristallinen Festk örperstrukturen
4.1 Systematik der Gitterst örungen
4.2 Punktförmige Gitterstömngcn
4.2.1 Leerstellen
a) Leerste ] lenkonzcntration bei gegebener Temperatu\ v
b) Leerstellen im Nichtglcichgewicht
4.2.2 Substitutionsatome
4.2.3 Jntcrstitionsatome
4.3 Linien förmige Gitterstörungen ( Versetzungen)
4.3.1 Ein lei tende Bemerkungen
a) Normal - und Schubspannungen bet einem Stab unter Zugbelastung
b) Hooke'sches Gesetz bei Normal- bzw , Schubbeanspruchung
c) Schubfestigkeit idealer Kristalle
d) Plastische Verformung realer Kristalle
4.3 .2 Formale Einführung von Versetzungsgrundtypen
a) Erzeugung und Merkmale einer Stufenversetzung
b) Erzeugung und Merkmale einer Schraubenversetzung
I c ) Erzeugung und Merkmale einer MischVersetzung (gemischte Versetzung)
4.3.3 Eigenspannungsfelder und Linienenergie
4.3.4 TeiIVersetzungen
4.3.5 Stufenversetzungen im kfz und krz Gitter
4.3.6 Plastische Verformung durch Versetzungsgleiten
.
4.3 7 Quergleitcn und Klettern von Versetzungen
a ) Quergleiten von Schraubenversetzungen
b) Klettern von Stufenversetzungen
4.3.8 Repetitivc Erzeugung von Versetzungen
a) Frank -Read-Quelle
b) Quergleitquelle
4.4 Flächenf örmige Gitterst örungen
4.4.1 Stapelfehler
4.4.2 Antiphasengrenzen
-
4.4.3 Korn und Phasengrenzen
4.5 R äumliche Gitterstörungen
4.5J Teilchen
I a) Ausscheidungen
b) Dispersionen
4.5.2 Mikrorisse
4.6 Störungen in kristallinen Molekülstrukturen
c) Darstellung in Rechteckskoordinaten
6.11.2 Ternä re Zustandsdiagramme
a) Grundsä tzlicher Aspekt
b ) Randsysteme
6.11.3 Ternä re Teildiagramme
a ) Schnittdiagramm ftir Tj = konst
b ) Schnittdiagramm fü r = konst
c ) Schnittdiagramm filr c /ck= konst
8 Mikroskopische Methoden
8.1 Lichtmikroskop ic
8.2 Elektronenmikroskop
8.2.1 Einf ü hrung ^
8.2. 2 Rasterelektronenmikroskopie
8.2. 3 Transmissionselektronenmikroskopie
9.2
9.1 .7 Röntgenographische Texturanalyse
9.1.8 Grobstrukturuntersuchung mit Röntgenstrahlen
Neutronographische Methoden
t-
i
9.2 . 1 Einf ü hrung
a) Erzeugung von Neutroncnstrahlen
t
b) Thermische Neutronen
c) Schwächung von Neutronenstrahlen durch Materie K
9.2.2 Neutronen -Diffraktometrie V
-
9.2.3 Neutronen Durchstrahlungsprilfung
9.3 Prü fung mit radioaktiver Strahlung
9.3. 1 Einf ü hrung
-
9.3.2 Durchstrahlungsprüfung mit y Strahlung
9.3.3 Auswahl der Radioisotope
-
9.3.4 Wichtige Kenngrößen der y Strahlung
9.3.5 Herstellung und Zerfall der Strahler
9.3.6 Einsatz der kü nstlichen Isotope zur Grobstrukturprü fung I.
^
A “
^
SSS&SSs:
Ermittlung von Wahlerkurv«
.
«) Spannungsge«euerte
b 1
, 5F* z
EmKufenve^ucbc
ung g«teucne Einstufen
c ) Fcstigkeitsberciche der
d ) Bewertung de» Rruchl» up,cl
ahlcr
-
rl
versuche
Wfthlerkurve
, .
qu ’*fcc und die *ManKai -Coffin
—
^ü ür
) 1u m
"
' Vn
°
b) M ittclspannungseinfluB auf die
-Bcziehung
Zwingender Beanspruchung
Spannungiwfthlerkuivc
O Quantitative Zusammenhlngc zwischen Dauerfestigkeit und Mittclspannung
d ) Dauerfesti gk eitaschaubi Ider
1!.6 4 Einige EinflußgrAßen auf das Dauerachwingvcrhahcn
•b)) Wcrfcstoflbcanspnichung
WcrkstofT ustand
»
/
c ) WcrkstofFgoomctnc
d ) Werk üofTumgcbung
11.6 5 RiBausbreitung
»
1 Einleitung
1.1 Ziel der Vorlesung
Vermittlung von Kenntnissen ü ber Konstruktionswerkstoffe ( auch als Struktur oder Ingc-
nieurwerkstofTc bezeichnet ) und (weniger ausf ü hrlich ) Funktionswerkstoffe
-
• Erkennen der Zusammenh ä nge zwischen atomarem Fcstkörperaufbau, mikroskopischen
Beobachtungen und Werkstoffkennwerten
• Beurteilung von Eigenschaften und den daraus resultierenden Verwendungsmöglichkeiten
zwei M öglichkeiten:
Stapelfolge ABABAB Stapelfolge ABCABCABC
SO : 0
(
/
- 0
r*
O 0 o
/
A - uy .
JB
<3
*
, JÖ '
0 /
Beispiele:
Magnesium Aluminium
Beobachtung im Zugversuch :
V -
p •! ‘t r * * 1
MN
iftURb
i
Bild 1.6: Ergebnis eines Zugver - Bild 1.7: Ergebnis eines Zugver -
suches mit einer Mg- Probe suches mit einer Al- Probe
Befunde :
Magnesium ist relativ spröde Aluminium ist relativ duktil
2
fc
1.2.2 Gef ü ge und Eigenschaften
Versuch: Unterschiedliche Wärmebehandlung von zwei identischen Zugproben aus
42 C rMo4 niedrig legierter Stahl , Vergü tungsstahl
TA /A
/fcftk uL
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1 6 • « #>
! T4 / T 26 v
uU 6 * ürt» -M7 I
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4
Bild 1.8: T. t -Verlauf mit langsamer Bild 1.9: T, t - Verlauf mit Abschreckung
Abkühlung
A
T /j
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AL L U -
Bild 1.10: Zugverfestigungskurve einer
-I .i
m t vA es W** /
1
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K
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x
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r
Bild 1.12: Gefiige nach langsamer Bild 1.13: Gefüge nach Abschreckung
Abkühlung \
V ft » Hl 3
Wcr sto en zu verstehen, sind also Kenntnisse ü ber den Atom-
^ ^
aufbau bzw. ü ber das Gef ü ge im mikroskopischen
Bereich erforderlich.
Es wird in 4 Kategorien unterschieden:
^ ' _^ ,
^
la ros
^" e tonen °Pausc 1 du x:h Erfassung beispielsweise mechanischer, thermischer, elektrischer...
estimmte Beanspruchungen . Die Lincarabmessungen der interessierenden
— -
erkstofifbereiche (UW ) liegen dabei zwischen 1 mm und 1 m.
-
2 ) mikroskopisch durch Erfassung des Werkstoffgeftiges mit Hilfe von Licht und Rasterelek
- -
-
tronenmikroskopic . Die LIW liegen dabei zwischen 0,5 pm und 1 mm.
-
3) submikroskopisch durch Erfassung der Atomgitterstrukturen und der vorliegenden
Gitterstörungen mit Hilfe von elektronenmikroskopischen , röntgenographischcn und anderen
- -
Hilfsmitteln . Die LIW liegen dabei zwischen 1 nm und 0,5 pm .
4 ) unter Heranziehung aller sonstigen werkstoffkundlichen Kenntnisse und Erfahrungen .
9 1.3 Werkstoffhauptgruppen
Die in der technischen Praxis eingesetzten Werkstoffe lassen sich in f ü nf Hauptgruppen
einteilen:
- Metalle
-- Keramiken und Gläser
Hochpolymere Werkstoffe ( Kunststoffe)
- Verbundwerkstoffe
- Halbleiter
Nach der Absicht, die mit dem Werkstoffeinsatz verfolgt wird, l äßt sich eine grobe Einteilung
in Konstruktionswerkstoffe und Funktionswerkstoffe vornehmen, wobei fließende Ü bergän -
ge bestehen .
1.3.1 Metalle
ä Bekanntester Vertreter aus dieser Hauptgruppc ist Eisen mit seinen Legierungen Stahl und
^ Gußeisen.
Zu den metallischen Eigenschaften zä hlen :
-- hohe Festigkeit bei gleichzeitig guter Verformbarkeit
gute elektrische und thermische Leitf ähigkeit
- meist relativ hohe Dichte
Neben dem Eisen bzw . seinen Legierungen besitzt ein Gro ß teil der chemischen Elemente
metallische Eigenschaften (siehe hervorgehobenen Elemente in Bild 1.14). Viele dieser Elemen-
te sind Basis fü r Legierungsgruppen; die wichtigsten Vertreter sind neben den Eisenlegierungen
(St ähle und Gu ßeisen ):
- Aluminiumlegierungen ( Al - Basis),
-- Magnesiumlegierungen ( Mg-Basis ),
Titanlegierungen (Ti - Basis),
- Kupferlegierungen (Cu-Basis),
- Nickellegierungen (Ni -Basis),
-
Zinklegierungen (Zn-Basis )
r
IA
1 0
tl II A 2
III A IVA VA VI AVII A Ile
3 4
Li Be 5 6 7 8 9 10
12 B C N 0 F Nc
11 V I 1J
Ni
19
Mg 111 B
211 21
IVB VQVlBVllDr
22 23 24 25 26
— 13
1 n I1 B Al
M
Si
15
p
16 ! 7 18
s CI
27 28 29 30 31 32 33 34 35 36
K Ca Sc Ti V Cr Mn Fe Co Ni Cu Zn Ga Gc As Se Br Kr
3/ JS 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54
Rb Sr Y Zr Nb Mo Te Ru Rh Pd Ag Cd ln Sn sb Tc Xe
55 56 57 72 73 74 75 76 77 78 79 86 81 82 83 84 85 86
Cs Bä u Hf Ta W Re , üs lr Pt Au Hfl TL Pb Bi Po Al Rn
87 88 89
1 Fr Ra Ac
58 59 G0 61 ' 62 63 64 65 66 67 68 6970 71
Cc Pr Nd Pm $m Eu Gd Tb Dy Ho ET ImYb Lu 1
90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103
Th Pa U Np Pü Am Cm Bk er Es Fm Md No Lw
IA <>
I 2
El HA IIIA IVA VA VI AVII A He
3 4 5 6 7 8 0 10
Ls öc B c N o F Nc
11 12 VIII 13 14 15 16 17 IS
A Ar
Na Mg llt BIVli V li VI 13 VIIIV l U II B Al Si P $ C!
19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36
K Ca Sc Ti V Cf Mm Fe Co Hi Cu Zn Ga Ge As Sc Br Kr
37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54
Rb Sr Y Zr Nb Mo Te Ru Rh Pd AS Cd In Sn Sb Te 1 Xe
55 56 57 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 S 2 83 84 85 80
Cs Ba La Hf Ta W Re Os lr Pt Au « 8 TI Pb Bi Pu Al 10)
87 88 89
Fr EU Ac
59 60 61 :62 63 64 65 66 67 6$ 69 70 71
58
Ce Pr Nd Pin Sm Eu Gd Tb Dy Ho Fr Tm Yb Lu
90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103
Th Pa U Np Pii Am Cm Uk er Es l - m Md No Lw
Bild 1.15: Elemente des Periodensystems , aas denen Keramiken und Gläser entstehen
1
Typische Vertreter: Al 20 > p Zr 02 MgO, Si 02 und nichtoxidische
T
Verbindungen wie Si N 4 und ,
SiC
5
Beispiel: Aluminiumoxid (A
1203)
Vorteile gegen über dem Metall AI :
- chemisch inert
- hohe Schmelztemperatur von 2020°C gegen ü ber
Nachteile gegen ü ber Aluminium:
660°C von Al
- hohe Sprödbruchanfälligkeit
- keine plastische Verformbarkeit ( mit Ausnahme sehr hoher Temperaturen )
m Einsatzgebiete sind eingeschränkt
Gl ä ser bestehen aus einer Mischung von Si02, CaO, Na O und ggf. weiteren Oxiden
Eigenschaften: vergleichbar mit Keramiken^, aber durchl ässig f ür ultraviolettes,
sichtbares und infrarotes Licht
w
Bild 1.16: Vergleich des atomaren Aufbaus von (a) einer Keramik ( kristallin ) und ( b) einem Glas
(amorph). Nichtmetallatome hell dargestellt , Metallatom dunkel dargestellt .
zu unterscheiden: , \
Hochpolymere Werkstoffe bestehen aus Nichtmetallen (s. Bild 1.17). Das Grandgerüst ist
man z. B. in Acrylen
immer eine Kohlenstoff-Wasserstoff-Kette . Die übrigen Nichtmetalle findet
,
(Sauerstoff ), in Polyamiden (Stickstoff in
) Silikonen ( Silizium ).
6
kl
IA O
58 50 M 61 62 63 64 65 66 67 68 60 70 71
i Er Tm Yb Lu
Ce Pr Nd Pin Sm Pu Cid Tb Dy 1 Io
oo 91 92. 93 94 95 06 07 OS 99 100 101 102 103
Tli Pa 11 Np Pu Am Cm Rk n Cs -
lm Md No Lw
Bild 1.17 : Elemente des Periodensystems , aus denen hochpolymere Werkstoffe entstehen
Eigenschaften :
- Duktilitä t wie Metalle, aber sehr viel geringere Festigkeiten
- geringe Dichte
- geringe Kosten ( Ausnahme: sog. Hochlcistungspolymcrc)
niedriger Schmelzpunkt bzw . Zersetzungspunkt
-
-
-
•
chemisch leichter angreifbar als Keramiken
kann als Ersatz ftlr Metalle verwendet werden, wenn Festigkeit und Steifigkeit ausreichen
( z.B. Autoverkleidungen )
1.3.4 Verbundwerkstoffe
Verbundwerkstoffe entstehen durch Kombination von unterschiedlichen oder unterschiedlich
strukturierten Werkstoffen aus einer oder mehreren Werkstoffhauptgruppen
Ziel: Eigenschaft oder Eigenschaftskombination des MatrixwerkstofTs, der die Verst ärkungs -
phase aufhimmt, zu verbessern. Beispiele ( vgl. Bild 1.18):
7
s Z
“ LH "3
mmmmm
/ s._
n iss If
m *
I
v i.
9
SU) 39 b )
Weiteres Beispiel f ür einen Verbund Werkstoff aus zwei Werk sto ßhauptgruppen:
A!20rFaser-verst ä rkte Ai -Legierung
** Verbesserung der Steifigkeit und Warmfestigkeit
n
Verbesserung von
C- Faser- verstärktes SiC
Steifigkeit und Festigkeit
r
1,3.5 Halbleiter
Die Halbleiter sind eine kleine Gruppe von Elementen, die weder gute Leiter wie die Metalle
noch gute Isolatoren wie die Kunststoffe sind . Ihre Eigenschaften lassen sich nicht
altem auf -
grund der chemischen Bindung verstehen
eingebrachten Punktdefekten bestimmt .
, sondern werden ganz entscheidend
-
r
•
Beispiel ; Galliumarsenid GaAs Verwendung als Lasermaterial und
Ilochiemperaturgleich
richter
S
t 2
II HA III A IV A V A VI A. V11 A He
1
3 4 5 1 6 7 £ 9 to
Li De B C 1 N o F Ne
U U vm iT'
14 ! “ is 16 i 17 18
Na Mg 111 B IV B V 3 VI ß VIT Rf A
\ 1 R 11 B Al Si P S CI Ar
19 20 21 22 23 24 25 26 1 27 l
28 29 30 31 1 32 33 34 1 35 36
K
37
Ca Sc
38 39
Ti
40
V
4t
Cr Mn
42 43
*j
44
Co
45
Ni Cn Zn Ga
46 4? 48 49
-
GL As
50 5!
Sc Br
52 53
Kr
54
1 Rb Sr Y Zr Nb Mo Tc Ru Rh Pd Ag Cd In Sn Sb Te i Xe
55 56 57 72 73 74 ' 75 76 77 78 79 £0 I | 81 82 83 84 85 86
Rn
Cs Da La Hf Ta W Rc 0? Ir PS Au TL Pb Di Po AL
B7 88 89
Fr Ra Ae
58 59 60 6t 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71
Ce Pr Nd Pm Sm Eu Gd Tb Dy Mo Er Tut Yb Lu
90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 L 01 102 103
j Th Pa ü | Np Pn i Am |
, Cm Bk Cf Es Fm 1
Md No Lw
1.4 Werkstoffauswahl
1.4. 1 Der allgemeine Aspekt
den jeweiligen Anwendungsfall die jeweils
Aus den f ünf Werkstoffhauptgruppen m üssen f ü r
. Dies fü hrt zum Vergleich zwischen
bestmöglichen Materialien ausgewählt werden
—
- mechanische,
- thermische,
- chemische sowie
-Beanspruchungen unter Berücksichtigung von
daraus zusammengesetzte
- Werkstoffund Werkstoffzustand
- Bauteilumgebung und
- Bauteilgeometrie
Fertigung mit beherrschten Technologien
g
9
1.4 , 2 Beispiel , W erkstoffauswahl f ür einen Druckbeh älter
Werkstoffauswahl f ü r einen Druckbehälter an Hand folgender Kriterien: Festigkeit, plastische
Verformbarkeit
kosten^
-
Unempfindlichkeit gegen stoßartige Belastung), Werkstoff und Herstell -
©
)
Metall 0 ©
Keramik, Glas
hochpolym. Werkstoff
c<3
-o ©
e
©
Verbundwerkstoff © © ©) <3
Halbleiter © 0) 3
Nachdem die Werkstoffhauptgrappe feststeht , beginnt die Feinauswahl, wobei neben den oben
genannten Kriterien noch weitere hinzukommen , wie: Bearbeitbarkeit, Vorratshaltung am Lager,
Verf ügbarkeit in gleichm äßiger Qualit ä t und weitere.
l
SW1' ' ) .1
^ ss '
\£ C 3S r fh - » ö Cr
^ c V« >
I
Teil ) des Sei-
% 1.4.3 Beispiel: Werkstoffauswahl f ü r die Flosse (feststehender
tenleitwerks eines Verkehrsflugzeugs
Kriterium
Metall
Festigkeit plasl - Verformbarkeit
©
Gewicht Entscheidung
ey/i - hls [Q A t
0
' b t
Keramik, Glas
hochpolym . Werkstoff <0
©
^ 0
10
L cv * QX txt QJL vK> £W <t<i
\
k ^ *-\c r <r ucisWVU V
« r V W V oo sk:* l< 4
Feinauswahl:
ba
^ wVeVc 1äs<. ( /i feu^iVbek^ T^' ci ^s
Ni
I
V
£ -T5IJG *I ( y4 ^ I
^ r
1.5 Ausblick
Das Fachgebiet Werkstoffkunde wird in Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnik
gegliedert (im englischen Sprachraum: Materials Science and Engineering ). Diese beiden
BegrifTe sind wesentliche Leitlinien f ü r die Vorlesungen Werkstoffkunde I und II. Einerseits wird
angestrebt, f ür alle Werkstoffgruppen wesentliche Prinzipien und Zusammenhänge zusammen-
fassend darzustellen. Andererseits werden die Hö rerinnen und H ö rer gan2 konkret an technische
Werkstoffe und ihre Anwendungen herangefiihrt . Um dies zu leisten , gliedert sich der Stoff in
folgende Blöcke:
« Grundlagen
# Werkstoffcharakterisierung und Werkstoffkunde I
Werkstoffprü fung
I!
—
Schal cnmodell ) \
Elemcntsymbol X : Jedes Element wird durch einen oder zwei Buchstaben gekennzeichnet
Massenzahl M; Zahl der Protonen und der Neutronen in» Atomkern
Zustand mit der ELck -
Protonen zahl Z:
-
A Ordnungszahl : Anzahl der Protonen, die im neutralen
troncnzahl übcrcinstimmt * Ordnungskriterium f ü r das Periodensystem
^
Beispiele: S Al* Fe, Cu
d . h . Al hat 13 Protonen, 27 - 13 - 14 Neutronen im Kern und
, „ . .
13 Elektronen m der H ü lle
)
^“ C (Definition
einer Ladung von q = 1.610 " C
Masse der Elektronen mt = 0,91 MO” g mit
«
sind 6,023 10 Teilchen pro mol enthalten
ln der StofTmenge n von einem Mol
*
= NA = Avogadrosche Zahl .
12
Wichtige mathematisch-chemische Zusammenh ä nge
Die relative Atommasse AT( X ) ist eine dimcnsionslosc Zahl und gibt die absolute Masse des Atoms eines
beliebigen Elements m,( X) im Verh ä ltnis zu
mu' an .
A (X . ,. W
a
i)
Mir Rcinclcmente wurde die relative Atommasse genau bestimmt und ist im Periodensystem tabelliert.
Fü r aus Isotopen bestehende Mischclementc wird die mittlere relative Atommasse m,(X) mit Hilfe einer
Mischungsrcgel bestimmt und ebenso tabelliert.
c / mM(X) X ) ...
^^
c m
lOOAt. -%
+ Cptn p(X)
Ä
( 2 2)
Das Molvolumen eines Element VM ist durch die Molmassc mM( X) bezogen auf die Dichte des Elements
p( X) definiert .
VM g . cm 3 cm 3 (2.3)
* P( X) mol g mol
Das Molvolumen eines Gases ist häufig als Quotient aus dem Volumen v und der Stoffmenge n
definiert:
cm 3
VM =1
n mol
( 2.4)
Hauptquantenzahl u ( 1, 2, 3 .... ..
7): Bestimmt Hauptschale (Hauptenergieniveau) (K L M
, ... Q)
13
Jeder Hauptquantenzahl ist ein kugelf
örmiges Orbital zugeordnet, das als s-Orbital bezeichnet wird und
-
maximal 2 Elektronen (s Elektronen ) aufzunehmen vermag.
Beispiele: H ls1
Z
He W
Li lsa 2s1
Be ls2 2 s2
Nebenquantenzahl I ( 2 . Quanten-
zahl):
Auf der 2. Hauptschalc treten neben
dem s-Orbital noch drei rotations-
symmetrischc, senkrecht aufeinan-
derstehende, hantelf örmige p-Orbi-
talc auf. Die darin befindlichen
Elektronen werden als p-Elektronen
bezeichnet (s. Bild 2.3). Ihr Ener- Bild 2.3: p-Orbitale und ihre rä umliche Orientierung
t gieinhalt unterscheidet sich gering-
f ü gig von den 2 s Elektronen . Die Nebenquantenzahl 1 bestimmt die Orbitalform . Es gilt:
-
(2.5)
0 I S fM - I)
Bezeichnungen der Orbitalformen (Unterschalen ): , .
Begnt~c
f m sharp, principal, diffuse und fundamental, aus der Spektroskopie abgeleitete
s,
^
Maenetquantenzahl m (3. Quantenzahl):
Bild 2.3 verdeutlicht, daß die energetisch gleichwertigen p-Orbitale sich
in der räumlichen Onenuwung
Magnetquantenzahl legt di
unterscheiden (Kennzeichnung durch Richtungsindizes. p„py und p,). Die
Bahnorienticrung gegen über einem äu ßeren Magnetfeld fest. Es gilt:
0 | IH| I ^
(2 6) -
—
*
nu
^ F 1cktremen in einern
( ) :
—
—
(2.7)
s = ±
- -
2-
14
«* »*,« .
* £ä Ä2«rssst
Ca ls2
2
2s2 2 p6 3s2
3p6 4s2
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\ \ 55 's V
X
Sc ls 2s2 2 p6 3s2 3p6 4s2 3d * U
\ -
v
L
K
v
P d r UnfiefJÄfcaie
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Bf » L.
In Bild 2,7 sind Hauptgruppen ( fett gedruckt) und Nebengruppen (normalgedruckt) sowie die Lanthanide
(beginnend mit dem Element Lanthan) und die Actinide (beginnend mit dem Element Actinium)
eingetragen.
Zur 8, Nebengruppe gehören 9 Elemente. Aufgrund der Verwandtschaft der Elemente wird diese Gruppe
in die Etsengruppe mit Fe, Co, Ni (alle ferromagnetisch) und in die Platingruppe (Ru, Rh, Pd, Os, Ir, Pt )
unterteilt.
Die Nummer der Hauptgruppe gibt die Anzahl der Außcnelektronen an, die sich damit gleichzeitig auf
dem höchsten Energieniveau befinden. Die Zahl der Außcnelektronen beträgt maximal 8 und setzt sich
aus s2-Elektronen und p'-’-F.lektronen zusammen.
Bei den Nebengruppenelementen sind in der Regel die s? -Elektronen vollbesetzt. Bei diesen Elementen
t werden die d-Elektronen, die sich in einem niedrigeren Hauptenergieniveau als die s Elektronen -
befinden, besetzt — 4 die d-Elektronen nehmen an der Bindung mit gleichen bz.w. anderen Atomen
(Mischbindungen) teil
tiefer
Bei den Lanthaniden und den Actiniden gilt dies fiir die hinsichtlich des Hauptenergieniveaus noch
liegenden f-Elektroncn.
Die Nummer der Periode gibt die Anzahl der Elektronenschalen (Hauptquantenzahlen
) an und
*
entspricht dem Energieniveau.
,
v -- w,
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Lanthanide
Actinide
I
a<M 2.7:MW
17
Der Atomaufbau hat Rückwirkungen auf Eigenschaften der Elemente: l
Periodische Eigenschaften der Elemente
Beispiel:
Dichte und Elastizit ä tsmodul als Funktion der Ordnungszahl
Osttlf
PI
20
-
kubisch flächenzentriert Re
Np -
A kubisch
- raumzentriert w. An
U
o hexagonal
andere Gittertypen Tä
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Ar K
20
Rb
40 60
Cs
80 100
}
Ordnungszahl
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Os
kubisch - flächenzentriert
kubisch - raumzentriert
-
A
5 10* -
o hexagonal Re
Ru
andere Gittertypen
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i Cd
Ca LtjSr m B
,
Ni Thi
U Na Ga,
0 40 Cs 60
Ordnungszahl
der Ordnungszahl
Bild 2.9: Elastizitätsmodul als Funktion
2.4 Atomare Bindungen
Grundsä tzlich wird zwischen prim ären und sekundären Bindungen unterschieden:
Prim ä re Bindung: Chemische Bindung mit Übertragung bzw. Aufteilung von Au ßenelektronen
m Entstehung einer festen Bindung zwischen benachbarten Atomen;
Beispiele: Ionische , kovalente, metallische Bindung
Sekund ä re Bindung: Schwache physikalische Bindung, beruhend auf Ladungsunterschieden ohne
Übertragung bzw. Aufteilung von Elektronen ;
Beispiele; Van der Waals'sche Bindung, Wasserstoffbrü ckenbindung
2.4.1 lonenbindung
Na+ cr
Bi / d 2 JO: lonenbindung zwischen Natrium und
Chlor durch Bildung von Ionen und Anziehung
ihi fth CunItjrfih J L- fitz K .tufie
,
jedes CI
m öglichst viele Cl bzw , auch
*
.* Es entstehen charakteristische
Ionen- £3
gitter mit maximaler Packungsdichte >v
(s. Bild 2, 11). ^ Ka +
ci
d x
^ Bild 2 , 11: Kristallgitter von NaCl
19
b) Betrachtung der wirkenden Kraft .
,
.=
Fn
^ a7
mit K = (2.8)
T
*
a
Vm/C).
—
möglich Bild 2.12: Coulomb' sehe Kraft
* es wirkt eine Abstottungskraft Fab, da keine vom Abstand f ür ein Na* -CI Paar
Überlappung von negativen Kraftfeldern durch die
negativ geladenen Elektronenh ü llen m öglich ist. Es
in Abhängigkeit
'
gilt
CI
Fjb = Xe ^ (2.9) Na+
dü
F ( 2 11)
da
Md 2.13: Graphische Darstellung der
bestimmt , wirkenden Bindungskraft und des Gleichge-
vichlsabsiandes der Atomschwerpunkte
20
vjjuvr &wV yuffc oc,~ --
Cy ff* &&&
«o =W + rcr (2.12 )
/ *
/ '
if,
tE
1
u
y
.
m gleichbleibende Kernladung zieht die
verringerte Zahl von Elektronen
stärker an
» Radius schrumpf! ( und umgekehrt!)
(s. Bild 2.15).
a *
f
v
Bild 2.15: Veränderungen des Atomradius durch die
Ionisation
;
2\
c) Koordinationszahl K 7
KZ r/R Geomemc
—
f
3
Jf
Ä '
T uS ;
4 0.225 ä - < 0.414
1 £> öder
L2
=
a ) Prinzip
: S2
s «Ss
bar) (z.B. CS2).
Schreibweisen :
. .
jedes Elektron durch einen Punkt
.
jedes Elektronenpaar durch einen Stnch
D
wird dargestcllt
: Fs F:
* '
-
F F
ä
Fl - F
= :
-
nur das bindende Elcktronenpaar
22
Typische Vertreter sind die Kohlenwasserstoffe, bei denen neben Einfachbindungen auch Doppel und
Dreifachbindungen auOrcten kö nnen, d . h . 2 bzw. 3 Valenzelektroncn sind an der Bindung zum
-
1
Nachbarkohlenstoffatom beteiligt .
Diese Fähigkeit ist von entscheidender Bedeutung filr die Entstehung von komplexen verkn äulten
Strukturen, wie sic bei hochpolymeren Werkstoffen bzw in der Biochemie Vorkommen.
.
Beispiele:
Polymere: Feste kovalente Bindung zwi- M
ii
2.18)
.
zwischen den Ketten ( s Bild
"'‘Ä U
+i '-
jv" -fMh"
-
m geringe Festigkeit und
niedrige Schmelzpunkte
*
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H
ml
||
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H
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H C il
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H " " H TII V
II
-
U f
\
- äi
23
wpfaocjt
Bindungsabstand . Je h öher der
Anteil der
ü berlappten Orbitale ist , desto st
ärker ist
die Bmdungsenergie (s. Bild 2.20)
c) Bindungswinfcel
2.4.3 Metallbindung f
a) Prinzip
- f
b) Koordinationszahl
KSÜ=SbeiÄÄ
. Metallen
Jedoch KZ 8
Sä
krz .
24
möslicb'
-
c) Plastisches Verformungs-
yermö gen
+ >1 + + +JE
Bei Metallen bleiben beim
Gleiten der Gitterebenen die
Bindungskrä fte erhalten
m hohes Verformungs- uSZ*
mit
© G © © ©1
vermögen .
Dagegen kommen bei Ioncn - © © © © $rTs \
© @ © © 0;
gittem gleichartig geladene
Teilchen ü bereinander zu
liegen
^ Sprödbruch (s. Bild 2.22). 1
+
ft
m
V
:
fr
+ '
+
+ —
- r+
— — —
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i
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+
* i
~
.
- 1+
***
— I <
I
Bild 2.22: Vergleich der Gleitmechanismen von Metall -
und
Ionenbindungen
-
Beispiel:
Metall Sublimations- Metalloxid Sublimations-
energie [kJ / mol ) energie [kJ / mol ]
Al 326
Cu 338
416 FeO 509
Fe
148 MgO 605
Mg
Ti 473 a-TiO 597
TiOi 639
-
wie bei der loncnbindung bzw.
physikalischer Bindungstyp
Teilung von Elektronen wie bei der
25
Es existieren 2 Hauptgruppen mit asymmetrischer
Ji dU
Ladungsverteilung :
* tempor ä re (induzierte) Dipole ( van der
Waals'sche Bindung)
-
Ar At*?
*
• permanente Dipole ( Wasscrsloflbrilckcn -
bindung)
.
< p G (Je <JUA hf <A unc ,*** H
Sek -
a) Van der Waals'sche Bindung
Beispiel Argon :
(MH - Ms -
Isoliertes Ar ^ perfekte sphärische Verteilung, dir
cJUi-
N n vft,r ptss • h
bei Annäherung eines zweiten Ar- Atoms
^ induzierte Ladungsverteilung im Kern
^
* Größe der Dipole ist klein
* geringe Bindungsenergie, ca . I kJ /mol Ar
(s . Bild 2.23) Bild 2.23: Bildung von induzierten Dipolen am
Beispiel des Argons
b) Wasserstoflbrttckenbindung
o
Beispiel Wasser:
Permanenter Dipol durch die Ladungsverschie-
bung vom Wasserstoff zum Sauerstoff vorhan- H öi
( M
t
den, da Wasserstoff aufgrund seiner kleineren
Kernladung das gemeinsame Elektron weniger
fest binden kann.
* H hat eine positive Partialladung, während O +
V
+
9*
eine doppelt negative Partialladung trä gt Dipole
* starker Dipol (s. Bild 2.24)
Bild 2.24: Permanenter Dipol des Wassers mit
Ausbildung von \\ asserstoffbrü ckenbindungen vw, Wasserstqffbrückenbuuhmgen
mit Bindungsenergie von ca . 20 kJ /mo! V
# Begründung f ür die Anomalie des W assers
-
C ( Diamant )
(QRiK ( Polyethylen) kovalent und Wasserstoff- - 120
brückenb indung
metallisch 1083,4
Cu - 189
Ar induzierter Dipol 0
Wasserstoffbrilckenbindung
H,0
- . .
Problem: Welcher Zusammenhang besteht zwischen den Bindungstypen und den Werkstoffhauptkate-
gorien?
Antwort: • Metalle sind eindeutig der Metallbindung zugeordnet ;
• Halbleiter sind kovalent gebunden;
• bei Kunststoffen finden sich neben der kovalenten Bindung auch sekund äre Bindungs-
anteile;
• Keramiken und Glas besitzen meist sowohl kovalente als auch ionische Bindungsanteile
* Darstellung im Bindungstetraeder (s. Bild 2.25)
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CG *
d - Elektronenzahl
Bild 2.25: Vergleich der Bindungstypen mit Bild 2.26 : Einfluß des kovalenten Bindungsanteils
den Werkstoffen im Bindungstetraeder auf die Gitterstruktur der Übergangsmetalle
Bei den Übergangsmetallen (Elemente der Gruppen ITIB bis V 111B im PSE ) treten aufgrund nicht
aufgefiillter d - Elektronenschalen zu den metallischen noch kovalente Bindungsanteile hinzu. Diese
werden relativ groß bei den Vb- und VIB-Metallen (s. Bild 2.26).
Folgen sind
• hohe Schmelztemperaturen,
• große Elastizit ä tsmoduln,
• geringe Leitfähigkeit ,
• sprödes Verhalten.
Ferner fordert wachsender kovalenter Bindungsanteil den Übergang vom kubisch- fl ächenzentrierten
( kfz.) ü ber das hexagonal -dichtest -gepackte (hex.) zum kubisch- raumzentrierten (krz .) Gitter (s. Bild
2.26).
27
3 Kristalline Festkörperstrukturen
3.1 Grundsätzliches zum Aufbau von Festkörpern
Festkörper
kristallin teilkristallin amorph
z . B. Metalle z , R. bestimmte Thermoplaste z. B, Gläser
Geometrie regelm äß ig in teils - teils geometrisch unregelmäß ige
mikro- und makroskopischen Atomanordnungen im mikro-
Bereichen skopischen Bereichen* submi -
kroskopisch geordnet
Im schmelzfl üssigcn Zustand weisen die Atome bzw. Molek ü le einen geringen Ordnungsgrad auf . Beim
Ü bergang in den festen Zustand bleibt dieser erhalten (amorph ) oder es bilden sich kristalline bzw , teil -
kristalline Strukturen . Wesentlich f ü r die resultierende Struktur ist die Ausbildung der in Absehn . 2 be-
schriebenen zwischenatomaren bzw. zwischenmolekularen Bindungen.
• periodisch wiederkchrende Aneinanderreihung von Atomen (oder Molek ülen) mit charakteristischer
Symmetrie
-
• und spricht von Atom , Kristall- oder Raumgitter.
xLiw4fc- V
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b,
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Bild 3, 1 : Entstehung von Ein- und Vielkristallen
28
Charakterisierung der Kristalle durch die kleinste Strukturcinheit , die Elementarzellc
I
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Vt/
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t Bild 3.2: Beispiele Jiir Elementarzellen
ao = bo = co, a = p = T = 90°
^ ^
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G.
2. Monoklin basiszentriert
J . Monoklin primitiv
10
.
UlaUA *"
'
.
1 nwir es Gitter
'
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4 Utf
'
V!
t
3 Elementarzellen
1
3.2 ,7 Rhomboedrisches Gitter I
a
^ bo - Co, a = ß = y * 90“
rH
Vfb
I
>
*
, 3.2.8 Bezeichnung der 14 Bravais-Gitter nach Pearson »«4 - Iz* -*-
1
raumzentriert d -
a Eisen, Molybd än, Tantal, Vanadium ,
Wolfram
tetragonal primitiv tP -
Bor, ß-Uran , ß Ncptunium
raumzentriert I „ ,
SjSi, CeCuj, B4Ta Al4U, GajMg , NbsSn5
monoklin primitiv -
mP a -Selen, ß Selen , Schwefel, a Plutonium-
basiszentriert m ß-Plutonium
C
triklin primitiv aP
^ - ^
„
HgK, ReSe S Al Mn.,, Fe7Se AL,Re
hexagonal primitiv hP a -Lanthan L
V
r
Bezeichnung
Beschreibung
-
Gitterrichtungen * mit Atomen belegte Gittergerade
* international einheitlich durch sog.
*» mit Hilfe von Gittervektoren
eines beliebigen Atoms
,
reichen
die
.
Richtungsindizes
vom Ursprung bis zum Schwerpunkt
\
32
i
ao * u
-' r
r
D :
1
B= V ' + v - b -J --
'
* “ ’
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'
0 + w c0 k
p - +
0 -J +wc0 ic ] - U
1 Cvfcftl
Co “ r vln w l/ wr
••
/
W [ C0
> 7 V
//
-
Bild 3.3: Bezeichnungen von Gitterrichtungen
Beispiele:
--
1) u = v' = w ' = l:
2) u 2, v - i , w = 0:
3) u 1/3, v ' « 3/4, w = 1 /2:
Merke:
-- =
-=
p l
p*l
p 1/12
[49<5 ] *,
fv
,
v\ 1
y v
4 v
ü K : - V
.
010 110 , 111 J 4
/ I1 ] 1101 [111 / [ 210J
*
A Bild 3.4: Wichtige Richtungen im kubischen Gitter
AU*
1
Y* *
f a ° ao 'm
-- »x *
^-
V \ rt
c?
‘
-« o C
. , w .
-
*
Gitterebenen
Bezeichnung
Ziel
——
3.3.2 Bezeichnung von Gitterebenen
m
durch das Gitter Icgbarc Ebenen, die mit Atomen besetzt sind ( Atomebenen , Kri
stallebencn, Netzebenen )
international einheitlich durch sogenannte Miller'sche Indizes
eindeutige Kennzeichnung einer Gittcrcbene, die die Koordinatenachsen mit x ', y und
z ' schneidet
'
-
-- - -- - -- . --
—
--
3) x'= 1
-
2) x' 1/2 a0, y' 1 b0, z' = : -
1 ) x'= l /3 a0, y ' = l /2 b0, z' = l /4 c0:
-~
h 2. k l l 0
p 1 /2 h 2 k l , l 0
parallele Ebenen besitzen gleiche Indizierung
- - - -. - -
(324)
(210)
(210) -
Ebenen parallel zu einer der Achsen besitzen an deren Stelle einen Achsenabschnitt «\ folglich den
Index 0
Merke:
1) Negative Achsenabschnitte fü hren zu negativen Indizes, die durch Überstreichen der jeweiligen
Zahlen angegeben werden, also (12 0,)
£ 2
V V
v y
(110 )
( 010 )
r7 ( 111 ) (123)
( 100 ) (110 ) M x
h* '
\\ ichtige
voVd \ IA
u* (2u -- vu) 33
)/ ,
v*
t*
w* = --
= ( 2v
(u +
W
/ ,
vy3,
Bei der Ebenenindizierung sind die Indizes die teilcrffcmdcn Reziprokwerte der Ebenenschnittpunkte
mit den Achsen a „
a und c. Die vier Indizes sind voneinander abhängig, da bereits die
*
Schnittpunkte mit drei nicht koplanarcn Achsen zur eindeutigen Charakterisierung einer Ebene
t ausreichen. Deshalb mu ß die Nebenbedingung
h* + k * - - i*
erf ü llt sein .
c (11223
IIOTOl doli)
(0001) 1 mooi JL toiTaa r
/
(1120).
3
?3 == & n3
5 = m
«I az
c [lOlll [1101]
[lOTOl (nJOl [Ü231 12113)
ft\ Itfft
ÖOQfl
N
S
dl 20 j *
a3
a2
Q
3
ui .
Q
[2110]
o
*
Bild 3.7 : Wichtige Ebenen und Richtungen im hexagonalen Gitter
35
I
3.3.4 Zusammenhang zwischen Netzebenenabstä nden , Gitterkonstanten und
Miller’schen Indizes
Netzebenenabstand = Abstand zweier benachbarter, paralleler Gitterebenen .
_y \ 2
— ' h k 'l
2 f
a) Orthorhombisches Gitter 1 = + +
D2
\ a0 )
b , co,
b) Tetragonales Gitter
1 fh ' 2 + ' k' 2
+
iV
D2 a0 A , \
c0. )
2
1 h2 + k 22 +
c) Kubisches Gitter
D2 a 02
d Hexagonales Gitter
4 h2 + k2 + i2
/
_l \ 2
^ D2 3 a D2
*
k coj
Die Gittcrebcnen mit der niedrigsten Indizierung besitzen den größten Gitterabstand und die größte
atomare Belegungsdichte!
-
Beispiele f ü r das kubisch primitive Gitter:
Spuren verschiedener Gitterebenen in der (OOl )-Ebene
Ir * .
*i F,
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\
/ 1
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- s ' y '
.
r 7
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D- *0 jy
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O O'
Z-
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V* ^
* (fr —«
© O o
o- -* ©
*- * X
-
Bild 3.8: Spuren verschiedener Gitterebenen in der (001 ) Ebene des kubisch-primitiven Gitters
3.4 Metallische Strukturen
3.4.1 Die h ä ufigsten Giltcrtypen
Tabdle
* ^ ^
slall * siCfen im kfz, krz oder hex Gitter. Einige
Beispiele zeigt die nachstehende
y
V J
Ti
37
p
h _-
r b) Koordinationszahl
im Abstand & »o % 3
2 1
0
• somit KZkft * 12 0 A
AI Q u
r.
*
d ) Raumerfiillung
Bild 3.11: kfz Elementarzelle
• Von als starre Kugeln gedachten Atomen einge- tfe - ff
nommenes Volumen im Verhältnis zum Elementar-
zellenvolumcn s
n fcr2 V
RE = 100 %
V E2
i
/
mit
n =4
38
e) Gitterl ü cken
Oktaederl ü cke
wird
Oktaeden,
als
7
;
Oktarf - „
*
CI
--
G
=:
. im W ürfelzentrum und auf den W ü
rfelkantenmitten
o
gelegen o
• letztere gehören zu vier Elementarzcllen
n “ . , . il .4
4 n
«4 tj . 9 Gitteratomplä tze
° Oktaederplä tze
* Platzangebot EQ = £ 2"
2r0k + T
?,
• nmwu £ H . . rÜ 9 Gitteratomplä tze
A Tetraederplä tze
(aus Betrachtung einer Raumdiagonalcn im {110 } - Ebe-
nenschnitt der Elementarzelle im Realmodell, vgl . Bild ß yj 3 Tetraederlücke im kfz Gitter
3.15) id
* \
£.
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3r
0 n. ,
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0 Stapel folge
Am
nen, z, B. der dichtest gepackten Ebenen i
% /
( Dreischichtfolge )
* -
{111 } Ebenen besitzen die größte Belegungsdichte
mit Atomen, sind also dichtest gepackt. Sie werden
wegen der geringen atomaren Rauhigkeit bei pla-
f
4, 4 « 4
^
stischer Verformung zur Gleitebene
rYf
* <110>-Richtungen besitzen größte Belcgungsdichte J
-
Bild 3.17: {Ul } Ebenen und <110> - Rich -
tungen im kfz Gitter
h ) Gleitsvsteme N
v.
•
——
Kombination von
Gleitebenc und py%
Gleitrichung
wird Gleitsystem genannt.
Das kfz Gitter besitzt also
4
i :
G l e i t s y s t e m e vom T y p
{ 111 } <110> v
• Anzahl der Gleitsystemc:
4 Gleitebenen mit 3 Gleit-
richtungen
t
12 Gleitsystcme 'J .
1,
?""“ gf:", °r ZGf
:ZwilllORScbenen >, ' ,"' *»* . * * .
^
( ia
. . l
CT » « » » zrihnMui«i
* inandcr spiegelsymmctrischc Kriflalhcile enlstchcn , die durch die
^
I
j) Trennbruchsvsteme
41
3.4.3 Vergleich der wichtigsten Gittertypen
I
^.
a) Gineratom- und Gitteriuckpnpi «
r
T* ITö e c&U^ Krtr '
f
^
4^ v
Dib*i
^ jic, ci
f >
1
CI
t
• V „ - Bild 3.21 : Krz Gitter mit Gitteratompl ä tzen
Oktaederplätzen ( 0 ) und Tetraederplätzen (&)
( % ),
pro <F ^
c-
J!;
=M * v" 4 ü
1-*AM-
-
•
\
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o >
•D
.
r
i
Z
.
O
,
Bild 3.23: Hex Gitter m t Gitteratomplä •
tzen ( ), Oktaederplätzen (O ) und Tetra
ederplätzen ( A)
42
b) Stapel folgen
z [112
i
F
A
A f
- /
C
E /
/
/ A
C B J.
v
0
WA . 7 **
r
* t ,
17i /
W/ B L
/ L V.
/ :
/ V
\
A 3
y
1 3
::
C /
x
Bild 3 , 24: {112 / -Ebenen im krz Gitter mit Bild 3.25 : { l l Ij -Ebenen im kfz Gitter mit
ABCDEF-Folge ABC-Folge
f£L
3S ©
A
R B
A y
£ tAJ 5©
«r
7' x
- Folge
Bild 3 26: { 0001 } -Ebenen im hex Gitter mit AB
43
c) Zwillingssvstcmg
a ) kfz Gitter *
m
-
Zwtllingsbldung bei kfz Metallen
iomj
I
•
\
\
•• \\ » \\ I V »
JT \ \
* i
-
»»
jm \ i
0(11 £5
/
+
i
roi &]
ii
-
noci ] \D13J
m \
ß) krz Gitter
^ - - [ 1 >2]
r
-
Zwillingsbildung bei krz Metallen
A m
/
*
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/
( IQI
U»
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x:
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„
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^
£ 42 ^ f
44
^ kt > imH h „Y
Hl
f
_
GiKtrtyp
Vertreter
kr?„
V , Cr, a -Fe .
kfz , lies*
-
charak*
teristische Größen*
Koordmationszahl
.
Nb Mo. Ta W
8
.
AI , y Fc, Ni , Cu ,
Pd , Ag, Au , Pb
-
Mg, Co
( c/a 1.63)
12
12
Atome pro Elemcntarzcllc 2 4 2
Atomradius r
5* V1 ja
2
Raumcrfilllung 68 % 74 % 74 %
Oktaederl ückcn pro Ele -
mcntarzelle 6 4 2
Zwilhngssysteme
{ 10T2} < ioTT>
{ 112} <111> { 111 } <112>
{1121 } <1120
\ s >
/
1
/
V
- 'O
£ ^ oJ- ^
1
V --
•
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t £ W ^I . int1*?!K
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2
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| 2 t
^
1 ,
!
tMr ^Ub V?
^ W
3.4.4 Allotrope Elementmodifikationen
* . " Ciy? Weisen je nac Temperatur ( und Druck) verschiedene Raumgitter auf! Man spricht
Cr a 0 ^
Eigenschaften ^ ^ *roPC Elcmeutmodifikatloneii" mit im allgemeinen unterschiedlichen
^ ° Ö
Die angegebenen Temperaturbereiche gelten nur ftir die reinen Elemente. Legierungszusätze können
bestimmte Modifikationen stabilisieren oder verschwinden lassen .
• Die ü berwiegende Mehrzahl der technisch eingesetzten Metalle sind keine Reinststoffe sondern
Legierungen aus dem Basismetall ( A) und gewollt oder ungewollt zulegierten Fremdatomen
von
A sein .
und Atomz der beledigten
^ ^
sich je nach Awr
* Bei den Substilutionsrnischknslallen ergeben Brld 3.29 hervorgehl.
Elemente unterschiedliche Nachbarschaflsverhalimsse wie aus
,
46
> v
•0 0 0
o**
o *
o *
o
* *
ooo
o
•* * * •
000 00
00 000 *o*o*
*
#0**oO •0**
0**
0
o*o*o** ooooo
o 0000'
• ** •
00 0 0
oooooo*
f0
D**
00 0
0***
,
•0*0*0* OOOOl
o*o*o*o oooo
•* *
0 0 00
0*
statistisch regellos
i Q J00*0
* *
nahgeordnet
•0*0 0*
* ooo
ferngeordnet
*
entmischt
geordnet geordnet
4
>
£
r
y
y
t >
y* y
^ ^ >
*
1
/
O
s
*
(
\
\
< 7
i
3
OAU 2
Ay *5
/M
.
/l £> 0Zn •
Cu
B/W 3.30: Beispiele f ür Überstrukturen W p t i U .
1c
CU
^ ^I
/ c / pu ~ < s
»
Es gibt mehrere 1000 intermetallische Verbindungen mit den verschiedensten Gitterstrukturen, die
*
sowohl relativ einfache kubische Gitter mit wenigen Atomen/Elcmcntarzellc ( z. B. 18 bei Al As) als
auch extrem komplizierte Gitter mit z. B. -
47
52 bzw. U2 bzw. 184 Atomcn/ Elementarzelle
bei Cu5Zn? bzw. CuZn13 bzw. Mg3Cr?Alia
umfassen. Gegenwä rtig sind 106 verschiedene bin äre Strukturtypen bekannt, f ü r die jeweils mehr als
5 Beispiele vorliegcn.
b) Charakteristische Beispiele:
i
<x) Hume-Rothery Phasen £ kUro^
Es bilden sich Verbindungen A*By, wenn bestimmte Valcnzelektroncnkonzentrationen
+ ynB
VEK xnA
x + y
vorliegen. Dabei ist nA bzw. nB die Zahl der Valenzelektronen der x bzw. y Atome vom Element A
bzw . B, die sich zu AxBy zusammenschlie ßen .
Beispiele
21/ 14
VEK
= 1 » 50
Phasentyp
a
Gitterstruktur
meist krz .
CuZn, Cu 5Sn, Ag Al, Cu3AI , Cu 5Si
21 / 13
21/12
-
=
1,62
1,75
7
c
meist kubisch
meist hex
CujZnä, CiicAU FesZnlt
CuZn3, Cd3Au , Ag3Sn
1
ß) Intermetallische Aluminide
+)
Fc, Ni , Co besitzen hier "Valenz Null
; in Maschinenbauteilen auf Ni
"
-
-, Fe
I *1
Entwicklung neuer Werkstoffe Tür den Hochtemperatureinsatz vi
oder Ti Basis. -
*•
Zeichnen sich aus durch
- geringes Gewicht
- » gute mechanische Eigenschaften
- + gute Oxidationsbest ändigkeit
*
Beispiele:
Ni 3 Al (kfz.)
. i
Ü
NiAl , FeAl (krz.)
-
y TiAl (tfz . )
Ah
TH
Ir
\
Nitride
Boride
z. B. W,3N., TiNl
((z TiN)
.NI B
(z. B. COjC VjC) und
(z. B. Fe2 B, )
S, C , T C . '
> 2
n:0
^
;
* \
W" 1
-
r
D
-
-
6 ^k
Ocl Na O3 Zn
r, N ! \/ (V T» c i VC t \ <*t \ KibC ,
Bild 3 . h
^
Beispielefirr Strukturen von Einlagerungsverbindungen. Links: NaCl Typ
,t , Wv*'1 - Wt HoC Hertas
'
.
rechts: ZnS - Typ - .
—
3.5.2 lonenverbindungen
. .
treten zwischen positiv geladenen Me allionen ( Kationen ) und
(Anionen ) auf.
/
negativ geladenen Nichtmetallionen
M
• Wichtige Gruppen sind Halogenide,
Oxide,
Sulfide.
9,^ 4 4
h "1 - M
\J
K- -Sö ^UJ
X
X
: X
Ax s
^
X
t -^ , ^ , H30 .CoO
iI f t < 0 , hio
tJa f ^
hQz TV, CX , UOj
fcfcjcU
(
cC £
Bild 3.32: Beispielefiir Strukturen von Ionenverbindungen. Links: Kubische Oxide vom Typ AOt rechts ;
Kubische Oxide vom Typ AÖ2
Folge: Die meisten kommerziellen Polymere sind zum großen Teil amorph
Voraussetzung:
k önnen ( vgl. Kap. 3.2 ).
r m
sige Anordnung (Konstitution, Konfi -
guration und Konformation) vorliegen
(s. Kap. 5.3)
H W:
C
e
?!
e
6
s *
V
Bild 3.34a: Seitenansicht eines orthorhombischen Bild 3.34 b: Draufsicht eines orthorhombischen
Raumgitters des Polyethlyens Raumgitters des Polyethylens -
Kristalline Polymerbereiche wie z. B.
Faltkristalle k ö nnen sich zu
Sphärolithcn anordnen , die aber auch
stärker gestörte Bereiche wie z.B . ver-
kn äulte Molek ü lketten enthalten (vgl. 1
^
% Bild 3.35 ) i
rA\AryJ A n A D \ ry
1 [*
Durch Drehung der Molek ü lketten um s r\ f r\^rs m r
o.
I
U
sich selbst entsteht eine Helix (Schrau - A A A
HD “ «w«
benform) (s. Bild 3.36).
S
e
fodoes nocrsMn r.c «
VTCltf t t/ gpljnÄi*
merschmclzen durch geeignete ' ild 3.35 : Morphologie der Kunststoffe a ) Gestrecktes,
,
; c) aus
-
Temperatur-Zeit Verl ä ufe f ö rdern . erkn ä ultes Molek ü l ; b) Faltkristall mit Defekten *
-
Mit wachsendem Kristal linit ä tsgrad sin Xnh /irnlith <
nimmt die Steifigkeit und die Festig - V
keit von polymeren Werkstoffen zu.
Be -
Die plastische Verformbarkeit nimmt dagegen meist ab, weil sich die Verformung in den amorphen
.
reichen konzentriert .
51
*
td 1
f
SKiS t
f
'
I
E r
2
* »
I /
f
t ll' ‘i .
C
O N
C
Nil
0 NU
..
mmw
i
c
Bild 3.36: Schematische Darstellung \
eines PE - Sphärolithen mit helix - CH
öf rmiger Orientierung r u2
i
CU1 NU
CH 2
\l i
o
*
CH
C H:
NH
i — O NH
i
i
’b
o C
CH ,
I
J
f
i
CH 2
52
3.7 I Ialbleiterstrukturen
3.7. 1 Glementhalblciter
Die Elementhalbleiter Si, Ge und graues Sn besitzen die Diamantstruktur (vgl . Bild 3.38). Sic läßt sich
als kfz Gitter auffassen, das pro Gitterpunkt zwei Atome enth ä lt und somit 8 Atome pro Elementarzellc
umfa ßt. Diese Gitterstruktur l äßt vier rä umlich gerichtete, kovalente Bindungen ( Bindungstetraeder ) mit
der Koordinationszahl KZ = 4 zu (vgl. Abschn. 2.4. 2 b).
•V
/
-
O p
& '
0
1 f
Ws *UAu
-
D.
AN
J
*
'
ö
Bild 3.38: Diamantstruktur der Elementhalbleiter. Links: Schwerpunktdarstellung. Rechts: Starrkugel-
Modell
3.7 .2 Verbindungshalbleiter
fünften
Es bilden sich Verbindungen MX ( M = Metall ) aus bestimmten Elementen der dritten und
und der sechsten Hauptgruppe des PSE
Hauptgruppe des PSE (111/V-Verbindungen ) oder der zweiten
-
(D/Vl Vcrbindungen ), die interessante
Beispiele:
Halbleitereigenschaften
IIW -Verbindungen: GaAs, AlP lnSb
besitzen
.
.
O Zn2* #S- 2
o O
- % s
O
A
^ f
o
s.
Im folgenden wird eine Systematisierung der Gitterst örungen nach der Anzahl ihrer Abmessungen,
die Atomabst ändc ü berschreiten , vorgenommen.
A A
hier (als Beispiel)
A A A
A A A
Analog: örmige
linienf -
(1 dimensionale)
) Gitterst ö rung
Gitterst örung
flächenförmige (2-dimensionale
rä umliche -
( 3 dimensionale) Gitterstö rung
a) Punktf -
örmige (O dimen-
sionale Gitterstö rungen
)
O Zwisclien -
gitteralom
Leerstelle Leerstelle
Zwischengitteratom
Substitutionsatom
IntBrsiitiOFts -
(Austauschatom )
alom lnterstitionsatom
(Einlagerungsatom)
Substitut lonft-
atom
54
H
M Linien tormige nitirrd «
^^
kufcitch
primijives
öiH*r
* 1001}
r
-
* a [001J
!D10]
100]
örmige Gittcrstflmnfrpn
c) Fl ächenf
« Klcinwinkclkomgrenzc
Zwillingsgrenzc Phasengrenze (kohä rent, inkohärent)
Großwinkelkomgrenze Zone
KtelnwinkeOtocnflfenze
i
'
Zwilling « q
I
.\
*
(QroOwinkeH
Kom r*fu*
* Zone
«>
UHNI
-
PhWf H
-
FTis in -
rtrr*
A
SS B
A
El
r
Bild 4.6 : Stapelfehler (kfz . Metall ) Bild 4.7: Antiphasengrenze (geordnete Legie -
rung )
K 55
r
d) Rä umliche GiUcrstftninw»n
Mikrorffl AuiSCheidufg:
tn. w.
Oisp» rsion r ^
— -
W b Ö* < i Vt» r- { £/
t
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r
£
rv
»•
-v
4 4 :v
-- ^*
i VS&i
1
-
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V
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—
1
*V* * . *V -. *
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J
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•
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*
ft E r >: - wh
SK
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*
f
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KA ‘
-
> *
>
m P
* r:: 71r
Bild 4.11: Poren in einem
*
ö.iym.
nemronenbestroklten
ttttSrC
m
austenirischen Stahl
tif
IS
Ty
' \ ^
6
U
^ ^
X
[ o.
'
l ^ * 56
“
uc* - faU -
: i
v
4 2 Punktförmige Gitterstörungen
4.2. 1 Leerstellen
-
m
unbesetzte reguläre Gitterplfitze
^ * ^Cm
^cralur un^ Dmck mit bestimmter Konzentration aus thermody-
006
Hämischen Gründen
^chernr Trn rn .„
a) Lecrsteljenkonzcntratifin hri , ,
Lecrstcl 1enbi ldung (schematisch ):
Übergang zu
*
f ü r die Leerstellenkonzentration
%
4
n AHB
co exp kT i
*
Wahrscheinlichkeitstemi
( wird von statistischer Thermodynamik geliefert )
Dabei ist
57
Erweiterung der Exponenten mit
Avogadro'scher Zahl
'
NA
,
NA ( vg . Kap. 2
AHB
, .
) iefert
kT k NA . T RI
mit AH *
K
-
=
Bildungsenthalpic eines Mols Leerstellen ,
Oaskonstante.
m;
Es gilt also auch CIL = CoeXp
RT
“
, ÄH
bzw. lnc . =
,
Inc 0 -
RT
CL
A -c
*
/
-d Ut a
A_
TW fTT
Bild 4.14: Leerstellenkonzentration als Funktion der Temperatur (links) und als Funktion von I / RT
(rechts)
Somit cL H , wenn T t .
4
Bei allen Metallen gilt bei der Schmelztemp, Ts: CL » IO
*
* Cu ct IO * '
*
Charakteristische Daten f ü r Leerstellenbildungsenthalpie AHB :
Metall ä HB"
I
[kJ/mol]
in grober Näherung:
Al 63
Cu IDO
a - Fe 140 AHb' [ kJ /mol ] * 0,075 Ts [ K|
W 300
58
b) Leerstellen !m Nichtgleichgewicht
.
3. Plastische Verformung
Bewegung sprungbehaftetcr Schraubenversetzungen f ü hrt zur Erzeugung von Leerstellen,
sog. Verformungsleerstcllen.
2
Dabei gilt mit ep = plast. Dehnung CL ~ £p
59
4.2* 2 Substitutionsatome
^
aufgenommen ( vgl . Kap 3 4* Austausc (Substitution ) von A-Atomen in das A-Gitter
^
. M„sprich! vop
5
Substitutionsmischkristallen
* -
Atomradien der B- bzw . C Atome d ü rfen nicht zu stark von denen der A -Atome abweichen
I Ar | £ 15 %
TA
bU
u
Sn
->
tu C b!
Bild 4.16: Beispiele für Größ eneffekt und Moduleffekt
60
4.2.3 Intcrstitionsatome
Fremdatome (B, C, ...) werden auf Gitterlückcnplätzen (
Oktaederl ü cken, Tetraederlü cken) des A-
.
Gitters eingelagert (vgl. Kap 3.4.5)
• Man spricht von Interstitionsmischkristallen
* 0
/ loo %A +6
Bild 4.11: Bildung von binä ren bzw. ternä ren Interstitionsmischkristallen
• Stets gilt rB « rA und rLaekt < rB *
Element H 0 N C B
Atomradius in 10 8 cm*
0,46 0 ,60 0,70 0,77 0,97
möglich.
-
• Beträge von Größen und Modulcffekt sind etwa Faktor 100
größer als bei Substitutionsmisch -
kristallen .
öl
4.3 Linienförmige Gitterstörungen ( Versetzungen)
Versetzungen
. örmige (eindimensionale ) Gitterstörungen ,
sind linienf
entstehen entweder direkt beim Kristallisationsprozcß oder bei mechanischer Beanspruchung unter
der irkung von Schubspannungen an Korn- und Phasengrenzen sowie an bestimmten Verset -
zungsanordnungen ,
• sind leicht beweglich unter der Wirkung von Schubspannungen .
• sind wichtigster Trä ger” der plastischen Verformung metallischer Werkstoffe und daher von fun-
damentaler Bedeutung f ü r das mechanische Wcrkstoffvcrhaltcn
Betrachtung eines zugbelastctcn zylindrischen Stabs. Zugkrä fte F sollen im Flächenschwerpunkt des
Stabs mit Querschnittsfläche A<> angreifen . Stab schräg schneiden ( Winkel <p ) und *'Schnittprinzip"
an wenden:
a) Schneiden
b) Anbringen von Schnittkrä ften
c) Gleichgewichtsbetrachtung ( E F 0, E M = 0 ) =
1•
A -
V . ff
T
fr T
i-
S,
T ?
% ' ./ '
A ) •
f
r/ r
.. j
i n
f
• = comp
Ap I
Schnittfläche:
F| - Ffiincp
62
** Normalspannung:
mit o =
= —
* F
Af«p„
Nennspannung
= —AF cos p = acos p
«
u
2( 2(
t» Schubspannung:
hzw.
"\ —.
= —
=
F,
=
F .
(J
2
sin <pcos (p
—
AQ
sin 2 cp
= F sin 2 (p
2 AD
a
Fü r <p = 45° wird T«° ^ =w
b) Hooke sches Gesetz bei Normal - bzw. Schubbeanspruchung
-
Linear elastische Beanspruchung durch
—
Normalkraft
/
, : -J
L /
Schubkraft
:(*-
r T
i>
Y
£
T
Normalspannung Ü = F Schubspannung x =
_ F_
Ao A0
(Nennspannung)
bewirken
L - L0 elastische Scherung y =
X
elastische Dehnung £ = * H0
h
Daraus ergeben sich folgende, in Bild 4.20 skizzierte Zusammenh änge.
"
<? t ^
* G
f* &
--
3
.
gr ' y*
. Schubbeanspruchung ( rechts )
B/W 4.20: Linear -elastisches Verhalten bei Normal- (links bzw
)
o = Eec bzw. r = Gy
Somit gilt ;
63
einsetzt ( vgl.
^ l'ncar elas,lscl,en Verhaltens gü ltig bis zu Beanspruchungen bei denen Bruch
BHdhT f
K
_
T7 ^
PI
\
ü
f
7
.
Bild 4.21: Normalspannungsbruch (Trennbruch ) bzyv Schubspanuungsbruch ( Scherbruch )
wi W-töH£ir
"
^o
~
fla -M-
b J
-
ö dfc . ..
I
I
( Pc r i
(V. fr
VH 1
C C> -
“ ' j
C <tM
TT
LJ
Bild 4.22: Trennung durch Abscherung eines Idealkristalls
Vorgang: Trennung durch Abscherung erfolgt unter gleichzeitiger Ü berwindung der Bindungen
^ zwischen allen , l ängs der Gleitcbene benachbarten Atomen. *
Bedingung: - F Fkri,
bzw .
—-
Ao
tg? ” ideale Schubfestigkeit
G
Rechnung liefert:
idwi
X fcTIl
C 1 LVW >
nut G< uvw> Schubmodul in Gleitrichtung
30 I Belastungsrichtung
‘ * ?
64
Realkristalle (Einkristalle) ergeben jedoch
im Expcri ment
exp
Tkrit E
IN /mm 2 .
ivkal
Also: * 900
t t t
roksG*!
.j
*
* i
bezeichnet.
Zwischen der Normalspannung a und der Schubspan -
nung x besteht also der Zusammenhang
Atp 1
o = MT x mit MT « 1 =
4
.
m
“ cos cp cosX
I
M\v X'iki w.
v:
- V
. L
*
-
%
s a fk
>
/
- V:
*
... ÄC
t vT - :: r
* -
f r* ,
-
i
J? V
4
sftV
&
iSi
t
& *
'
A
m
vV i
I
SiV
H
V
3?
-
-
Bild 4.26 : Gleitbä nder bei vielkristallinem Bild 4 , 27: Zwillingsbänder bei Vielkristallen
^ CuZnlO nach plastischer Verformung.
Oben: Einfachgleitung ,
nach plastischer Verformung ,
Oben: Einfachzwillingsbildung bei FeSi 2 ,5 ,
unten: Mehrfachgleitung unten: Mehrfachzwillingsbildung bei CuZnl5
primitiven Gitters
Dazu: Gedankenexperimente mit quaderf örmigen Bereichen eines kubisch
Schritte: • Aufschneiden, .
. Verschieben des oberen Schnittufers gegenüber dem unteren.
• "Verschwei ßen”
•Charakterisierung des Endzustandes
.
vercehiedenmige Verseilungen
Ergebnis: Je naeh SehnUlluge
66
^t ^ ,
Erzeugung und Merlcn » n
l|ri grsetzuiiB
N T
T
--
S
NJi s
Formale Erzeugung in
einem Kontinuum
B
53 Erzeugung in einem kubisch
primitiven Gitter
*
:
# Bild 4.28: Erzeugung und Merkmale einer Stufenversetzung
Formale Erzeugung
-—
i'
——
* Verschieben um Burgersvektor b
Zusainmenschvvei ßen
Festlegung der "Versetzungslinie” als schlauchartigen Werkstoffbereich um das verschweiß te
Schnittende
Auftreten einer eingeschobenen Gitterhalbebenc
« Charakterisierung der Versetzungslinie durch Linienvektor s
b steht überall senkrecht zu s
Bewegungsrichtung der Versetzungslinie bei Überschreiten einer kritischen Schubspannung x
parallel zu b und zu x sowie senkrecht zu s
a
Abk ürzungssymbole f ü r Stufen Versetzungen: 1 T . ,
' ^
ilk / tiC
* -b
SVWJUC U ftObtbU*.
C ..4
tfi
V "
x
Bild 4.29: Linien viktor Burgersvektor, Bewegungsrichtung und Abkünungssymbolt bei einer
,
Stufenversetzung
67
b) Erzeugung upd Mtfgpglfcaacr Schrauhpnv
^,
, ..
^
\ T
I X
»
Formale Erzeugung in
ns % einem Kontinuum
i
T ^ \ N
5
Erzeugung in einem ku
bisch primitiven Gitter
-
w#
J f 7 f H f ii f J 4 7 9 n w K *
-- -
Aufspaltung der Gitter
ebenen in eine Spiral
fl äche mit der Schrauben
» versetzungslinie als Achse
Z 1 5 5 »* H 1
i 3 5 ** ® i«
—
• Formale Erzeugung:
* Gerade Schnittkante parallel zu x
Aufspaltung der Gitterebenen (analog zu einer
• Auftreten einer schraubenfö rmigen
zylinderförmigen Hochgarage!)
• b ist überall parallel zu s
• Bewegungsrichtung bei Überschreiten einer kritischen Schubspannung x senkrecht zu b , zu s und
_
• Abk ü rzungssymbole f ü r Schraubenversetzungen: O, ®
.Sy^Sulv- e
Viu
.
BUii 4.31 : Linien vektor , Burgersvektor Bewegungsrichtung und Abkü rzungssymbole bei einer
SchraubenVersetzung
68
> * r> -1
b f
b
r b
55 £
£
_
5
o
Gemischte Versetzung
in einem kubisch
primitiven Gitter
( gemischte Versetzung )
Bild 4.33: Erzeugung und Merkmale einer Mischversetzung
—— —
Unterschiede zu Stufen- und Schrauben Versetzung.
• Formale Erzeugung:
. r i f ÄS E E S ' * Aufspallungvon
•
senkrecht zu s
SÄ »6
-- - < J
i
r
s J,
-
-I rrfr. S *;
- S
'
S*s
L
- ,
* : -s
*
fi
5
t bo
f
W aIJ
i
f F
1 S
v y
Bild 4.34: Bewegung einer Mischversetzung durch das kubisch primitive Gitter
#
Aufspaltung der lokalen Versetzungsanteile
b = b , + b0 = b sin y + b cos y
^ik **c
'
Störungen! **
CjCTr r <U* « * ü
—J
|( <
Beispiele:
k m ( fX
^ ihbbh
• Gleichsinnige Stufenversetzungen in einer Ebene: 39 + a
I* :
..
IUI llllllil l e
^ Abstoßung!
v }
Ungleichsinnige Stufen Versetzungen in einer Ebene: r
Bild 4.35: Spannungsfeld einer Versetzung
Vernachlässigung des
Quantitative Abschätzung durch Integration ü ber das Eigenspannungsfeld unter
Versetzungskems liefert
UL * Gb2
mit G = Schubmodul; b — Betrag des Burgersvektors.
kfz: b = ~ <110>
krz: b — <111 ^
.
2
71
43.4 Teilversetzungen
Da die Linicncnergic proportional zu b2 ist, kö
nnen vollständige Versetzungen in TeilVersetzungen auf-
spa ten, wenn ie umme aus deren Linienenergien kleiner als die Linienenergie der vollst ändigen Ver
.
setzung ist
-
Beispiel im kfz-Gittcr:
f^ [110] — —
6
[ 211] + -
6
[ 121],
, 2
—a4 > * * (4 + 1 + 1) + — (1
2
da (1 + 1 + 0) + 4 + 1)
36 36
a1 a1 a1
> ~ +
2 6 6
- <112>
6
werden auch als Shockley- oder unvollst ä ndige Versetzungen bezeichnet, da ihr Burgersvektor kein
Vektor des Kristallgitters ist.
^ Stapelfehler!
Beispiel im kfz-Gitter:
[211]
b [110]
b
[121
Bild 4.36: Richtungen vom Typ <1 J 0> und < 112 >
72
Die Teilversetzung mit dem Burgersvektor
I PH ) Z
-
verschiebt die C Atome auf Pl ätze der Ebene
A . Die Stapelfolge der ( lll )-Ebenen wird
( 111 ) (111
dabei gestört:
...ABCABABC...
-- V
[121] a
b2 - 2 [01 l ]
7
0 b, |
= [10 i ] 7t \ xf
verschiebt die Atome wieder in C- Lagcn. 110 ]
» Der Stapel fehler existiert also nur zwischen
den Teil Versetzungen.
(111 > Stapel- <111 > "
fehler
4 [10T] - 1o [112]
2
a
,
o
[211 ] H112]
-2 [011 ] - -6 [112] +
7
Ü
H 21] a
110
6
73
4.3.5 Stufen Versetzungen im kfz und krz Gitter
kfz: Gleitsystem {1 1 1 } <110>
\\ egen folge der {110}-Ebenen (abab) und aus energetischen Grü nden wird Versetzung mit
Stapel
= a/2 1013 m 2 rtialVersetzungen
V ^ ^ h ] = a/6 [211 ] und b 2 = a /6 [121 ] aufgespalten (vgl 4.3.4)
K:--
•
a
//
-
\
{ 110} tbeneri
*T
Jet 'Cr
% A
Bild 4.38: StufenVersetzung im Gleitsystem {111 } < 1 I 0 > des kfz Gitters
- -
Analog zum kft Gitter Aufspaltung der a/2 [111 ] Versetzungen in hier drei Partialversetzungen
vfmmrn
II ! HL
im} -
Ebenen
wm * c fr
Bild 4.39: kn: Gleitsystem { 110} < l l l >
74
Entscheidender Punkt . Bei der Abgleitung
benachbarter Kristallteile m üssen nicht alle die Gleitcbcne
urc c zen en tom indungen aufgebrochen , entlang der Versctzungslinie.
werden sondern nur die
relativ geringer Kraftbedarf erforderlich!
Bei ihrer Bewegung durchläuft die Versetzung stabile und labile Positionen.
^1 00
OO
c
z>
Bild 4.40: Durchlaufen stabiler und labiler Positionen bei der Belegung einer Versetzung durch das kubisch
primitive Gitter (Schema )
t f "W
—w .
5
Z1 *
/
* fr
Veranschaulichung /
A 1 n¥
/
"
!
2 r
/
A x,
*
Beispiel im
kfe-Gitter: f J
/
r
% 1V
ot r - _ a f
V
/
r 1
* i
f *
/
L
Bild 4.42: Zur Charakterisierung einer
Schraubenversetzung im kfz Gitter
Bei Beanspruchung wird sich die Schraubenversetzung in der Gleitebene bewegen, in der die größte
Schubspannung herrscht.
Quantitative Behandlung:
T
Dabei ist Verschiebung
plast . Scherung
-
i
tu r1
Verschiebung
» plast. Scherung 7P 8/H
« b/H ( x/L)
mehreren
-
parallelen
- — j.
r
t
/
/
A = £1 *i =
-
| 75-> ’
Li t
i X , SL V
*
XA — 1
L
—
plast . Scherung 4
vTp = —
A
H
= -HbL M
y.x /Mi 4.43: Plastische Verformung durch
Versetzungsbewegung
76
n
Ersatz von 52l x ,
i«
1 - rix mit x = mittlerem Versctzungslaufwcg
ergibt
TIT
bx mit 2— =
—HL pgl Zahl der gleitfiihigen Versetzungen pro cm
HL
Glei tversctzungsd ich tc
Es gilt also Yp = Pgibx .
Mit = Y/m und m = Orientierungsfaktor (vgl . Kap. 4.3.1) gilt ferner
% E
Pglbx / m .
Nimmt man an, daß pg * konst (t), so folgt daraus flir die Dehngeschwindigkeit
]
_
d Cp
“ TT
at
=
p |b
m
^dt^ mit
—
^dt^ = v = mittlere Versetzungsgeschwindigkeit
oder cp = —
m
p8i
* b' v
Trifft eine Schraubenversetzung in ihrer (Haupt -) Gleitebene auf ein Hindernis, so kann sie in eine andere
Gleitebene (= Qucrglcitcbene) überwechseln und sich dort weiterbewegen , sofem die dort herrschende
Schubspannung groß genug ist.
Beispiel (vgl . Bild 4.42):
Schrauben Versetzung mit b = [101 ] —
-
wechselt aus der ( lll ) Ebcne in die ( 111 ) -
Ebene
Voraussetzung: Burgersvektor, Linienvektor
und Schnittlinie der beiden ’i
Gleitebenen m üssen parallel U\A i
V
sein , : I
Bild 4.44 zeigt eine schematische Darstellung
des Quergleitvorgangs.
5
3]
77
b) Klettern von Stufenversetztippm
r
Über das An lagern von Leerstellen kann eine Stufenversetzung ihre Gleitcbcne verlassen. Da der
Kletterprozeß die Versetzungslinie nicht gleichm äßig erfa ßt , entstehen in ihr "Sprü nge1'.
Wichtig: Da der Klcttcrprozcß auf Platzwcchselvorgängcn (Diffusion ) von Leerstellen beruht, ist er
stark temperaturabh ängig und tritt erst bei hohen Temperaturen (T ^ 0,4 T, [ K] ) signifikant
auf. Er ist eine der wichtigsten Ursachen f ü r das " Kriechen" von Werkstoffen bei
Hochtempcraturbcanspruchung.
Schematische Darstellung des Klettcrvorgangs und der Sprungbildung im kubisch-primitiven Gitter :
r,
t L -
r
Bild 4.45: Schematische Darstellung des Klettervorgangs und der Sprungbildung im kubisch primitiven
Gitter
Wird ein Stufenversetzungssegment der Länge L, das in seiner Gleitebene ( = Zeichenebene) in den
Punkten A und B verankert ist, der Wirkung einer Schubspannung x in Richtung b ausgesetzt, so
wölbt sie sich in Richung b aus.
Mit steigender Schubspannung verkleinert sich dabei der Krü mmungsradius R, der sich aus dem
Gleichgewicht von vorwä rtstreibender Kraft aus der Schubspannung und rücktreibender Kraft aus
der Vergrößerung der Linienenergie ergibt, gemäß
G b
R
D
= a
T
Als Bedingung f ü r die Betä tigung der Quelle ergibt sich der kritische Krü mmungsradius ( =
Halb -
kreis)
L
R kill
2
und damit G b
t kris = 2 a
L
Nach Öherschreiten von ttoll komm , „Ausb„i ung „es Versetzungssegmentes.
C5 |
xJ) 3)
n +T
y*T 6 4
A Ä
/ fK i
Ü* T
J
/
fr' §
t o-
"3v 8
* s*{ 3 /
/
T kv*-
^tj j ^ V) V(
^hsfftb lc
"
|(A u
)1 Q Wyg
^ |^L . »
Bild -
4.46 : Frank Read-Quelle
/
/
/
\
19
b) Oucrgleitquell« -
SchraubenVersetzungen zeichnen
si b K 3P 4 3’2 dadurch aus > daß sie quergleiten, d. h. ihre
Gleitebene wechseln können Bleib ° '
,
ortsfest, so k önnen sich in cmcTCI ^ ^ ,
deT Quer 8lei cbcnc liegenden Versetzungssegmente
AuSgan8sglci cbcne parallelen Gleitebene die in a) geschilderten
Verhältnisse mit einer Schranh
Mechanismus vergleichbarer Vnro ng
8
^^
T?* ,
711118 Zwischen A und B c nstcllcn Ein dem Frank -Read-
,
kann dann zu Vcrsetzungsvervielfachung führen (vgl. Bild 4.48).
-•>
r r
<
& .<
t
7 -
•
- - r -
f j
J
so
4.4 Flächenförmige Gitterstörung
4.4. 1 Stapelfehler
Stapelfehler sind Stö rungen der regelm äß igen
folge bestimmter Gitterebenen.
Stapcl-
ßeispiel fü r kfz-Gitter: Stapelfolge von {111 }-Ebenen
--
M fc Vyu fcr ( . A 4o
a b a b a b a b a b a b a b
4! t
ti /ioi ' i *A
OC
ungestört: ABCABCABC .... / / / /ß / A t A f /s o oB
r* / * *A
gestört: ABCAB/ ABCA .... *
oo
H Stapelfehler {111 }
Ü
Q
Stapelfehler entstehen 2.B. beim Aufspaltcn von voll - d £d A id
f
/
st ändigen Versetzungen zwischen den resultierenden
AE
f-
f — f
° ß
— <110>
Teilversetzungen (vgl. Kap. 4.3.4)
<112>
Beispiel: Aufgespaltene Stufenversetzung mit Stapel-
fehler in der Gleitebenc {111 } des kfz-Gitters (vgl
Bild 4.49).
Vä A/ M . YM
a b a b a b a b a b a b
4.4. 2 Antiphasengrenzen
Antiphasengrenzen sind den Stapelfehlem verwandte Grenzflächen von Ordnungsbereichen (vgl. Kap Al
, ) .
Ordnungsbildung aus dem ungeordneten Zustand , wenn die von unterschiedlichen
Sie entstehen während der
Keimen aus wachsenden Ordnungsbereiche zu
sammenstoßen und nicht der Ordnung entspre-
chend zusammenpassen oder wenn V ersetzun-
gen wä hrend der plastischen Verformung
durch Ordnungsbereiche bewegt werden.
Antipha-
Störung der Nachbarschaft durch die
sengrenze: ... ABAB/BAB. . bzw.
ABABA/ AB AB...
Bild 4.50: Geordnete Phase vom Typ AB im kfz Gitter, -
dargestellt an der (WO)- Ebene
fil
4.4.3 Korngrenzen und Phasen grenzen
Korngrenzen vermitteln zwischen rvcti,
aber unterschiedlicher Orientierung
ö rperbcrcichcn
* . .
. gleicher ehern. Zusammensetzung und Gitterstruktur .
Koni Kom
© ©
oder
% CCü
'l i
Ü
'
n
V V
f /1
cs
?*u
&
= 4 ¥
SS
-^
'
von Bmchvorgllnge « durch Kom und
de n
82
“
durch J
“ -
«"(Votan'
4.5 Räumliche Gitterstörungen
4.5. 1 Teilchen
Ausscheidungen sind stabil bis zu ihrer Auflösungstemperatur T<* > < !Ml,n’ \ Ihr Gitter kann sich gegenü ber
dem der Matrix unterschiedlich ausbilden ,
£ Ts
Bild 4 , 52:
- * a ) kohärent : kleine Grenz -
r "TTf -
* L
flächenenergie yG "kohären -
s
te Teile hen"
p
\ #
• fr* J h) teilkohä rent : mittleres yG
"teilkohärente Teilchen"
c r c) inkohärent : großes yG
"inkohä rente Teilchen"
b) Dispersionen
Dispersionen entstehen durch pulvermetallurgisches Einbringen von (meist ) Oxiden in Metallen oder Metall-
^ Legierungen.
Beispiele: • Al203 (in Al- Legierung)
• Si02 (in Cu- Legierung )
• -
Y 203 ( in Ni Legierung)
(
Dispersionen sind stabil bis zu Ts
Meist gilt T $iDil? ) > Das Gitter von Dispersionen ist stets inkoh ärent gegen ü ber dem der Matrix.
4.5.2 Mikrorisse
• Mikrorisse sind lokale Werkstofftrennungen mit endlicher Länge, extrem nahe beieinanderliegenden
Ri ßufem und extrem scharfen Ri ßspitzen
• Sie entstehen z. B. bei der Herstellung, insbesondere pulvermetallurgischer Werkstoffe oder
bet Ver -
setzungsreaktionen. . .
• Merke: Bei mechanischer Beanspruchung stets gef ährliche Spannungs ü berhöhungen an den Rt ßspilzen
83
4.6 Störungen in kristallinen Molek ü lstnikturen
Kristalline Molek ülstrukturen: Parallel angeordnctc Ketten von Makromolek ü len
(vgl Kap. 3.6 )
Problem: Die dichtest mögliche Packung der Ketten wird durch Enden, Faltungen, Vcrschlaufungen und Aus-
lenkungen der Molek ü lketten behindert.
Beispiele :
• Kinken: Auslenkungen, die kleiner sind als der Abstand der Molek ü lketten
• Jogs: Auslenkungcn, die größer sind als der Abstand der Molekü lkettcn
• Leerstellen: Entstehen an Kettenenden und Faltungen , deren Größe mit steigender Temperatur zunimmt
• Amorphe Grenzschichten: Bereiche zwischen Kristallitcn, in denen die Molek ü lketten ü ber Verschlau-
fungen in den Kristall zurü ckgehen oder in den benachbarten Kristall eintreten.
Schematische Beispiele:
K l\ ft
\
1
5 Amorphe und teilkristalline
Festkörperstrukturen
Bei allen Werkstoffhauptgruppen lassen sich
- bei bestimmten chemischen Zusammensetzungen und unter
bestimmten Randbedingungen - amorphe oder teilkristalline Werkstoffzustä
nde erzeugen.
Grundprinzip: Durch geeignete Versuchsfiihrung verhindern ( bzw. erreichen), daß sich ü ber
mikroskopische
Bereiche geordnete (bzw. ungeordnete) Atomanordnungen einstellen.
5.1 Metalle
extrem rasche
%
amorpher bzw.
" eingefrorener "
schmelzflü ssiger
Zustand
kristalliner
Zur4 ^
Bild 5.1: Extrem rasche Abk ühlung eines metallischen Werkstoffes aus der Schmelze (Schema )
85
Praktische Dutchfüh Erzeugung vo„BMcm gcn
^ Verfahren :
cringer Dicke (< 0 1 mm!) nach folgenden ,
Band
Band
Schmelze
Bild 5.2: Erzeugung von Bändern geringer Dicke (< 0, 1 mm!), schematisch
4 - Fl ä e h n e r a * Fl ö chnof -
1 1 Fl ä c h n a f
---V -
J V
i >
1 4 - Fiachner -
16 FIAchner
>
>
* t
-
Bild 5.3: Die häufigsten Elementar Struktureinheiten amorpher Metalle
86
Die Raumcrfü llung betTägt etwa 0,57 .... 0,62
( vgl. Abschn. 3.4.3: kfz und hex Gitter 0,74, kra Gitter 0,68)
Die Bezeichnung der metallischen Gl äser erfolgt durch Angabe der Atomprozent als Index bei den die
Legierung bildenden Elementen. Typische zweikomponentige metallische Gl äser sind:
,
Co
^Pts FegoBjo Pd^SijQ, Cu 57Zr4 j, Ni 76P24
,
Fe«Ni«B20, Co „SiISB , Fe
10
^ Cr P
^ A.
, Au78Gel 4Si8, Pt 40Ni 40P20, NiwFe38P 4 B6AI 3
)
Metallische Gläser sind wegen ihrer mechanischen , korrosiven, elektrischen und magnetischen Eigenschaften
interessant.
Teilkristalline metallische WerkstofTzust ä nde wurden unter Laborbedingungen durch geeignete thermische
Behandlungen amorpher Ausgangszust ände hergestellt . Sie haben bislang keine praktische Anwendung
gefunden aktuelles Forschungsgebiet.
37
Struktureinheit :
Verk ü pf ü ngsprlnzlpfen
von [ SfO -Tetraedern Tetraeder mit 4 Sauerstoffatomen aufseinen Ecken,
^ in dessen Zentrum ein Si -Atom liegt ( vgl. Bild 5.4 )
-
feVs 45 w L, jL
0
= Si
Bild 5, 4:Tetmeder mit 4 Sauerstoffatomen auf
seinen Ecken, in dessen Zentrum ein Si- Atom
liegt
b) ISI 206|'S - eMSl 40 ]6 - ,,
Elektronenstruktur f ü r Si (Z = 14):
ls2 2s2 2p6 3s2 3 p2
-
Jedes an Si gebundene Q Atom kann noch eine wei-
tere Bindung eingehen , und zwar
>
t ) [ 8 I 401 ()J 4 -
—— -
• m i t weiteren [Si04] Tetraedem
kovalente und ionische Wechselwirkung
• mit Metallatomen
ionische Wechselwirkung
88
-
Gegenüberstellung kristalliner und amorpher [ SiOJ Anordnungen *
i
i
--
Bild 5.6: Geordnete ebene Anordnung von Bild 5.7: Geordnete räumliche Anordnung der
[ SiOJ-Tetraedern ISiOJ-Tetraeder im Quarz (Bergkristall )
Ungeordnete r
äumliche Anordnung
-
der [ SiOJ Tetraeder liefert reines
SiOrGlas, sog. Kieselglas
(vgl. Gerüstsilicat » Bild 5.5g)
Si QO © Na
Bild 5.8: Ungeordnete ebene Anordnung von
(SiOJ-Tetraedem
1
© ©
er
0 PV
©
©
©
Bild 5 , 9:-Ungeordnete ebene Anordnung von Bild 5 . JO: Ungeordnete räumliche Anordnung
-
ISiOj Tetraedern mit in das Netzwerk
-
der lSiOJ Tetraeder mit Na-Ionen in Alkalisili -
eingelagerten Na-Ionen katglas
89
5.2. 2 Teilkristalline Werkstoffzustände
Teilkristalline Werkstoffzustände sind durch geeignete Herstellprozesse erreichbar.
Wichtigstes Beispiel: Glaskeramiken
Durch Ver änderung der chemischen Zusammensetzung und der Prozeß variablen sind
Beispiele:
- _L MD
Li02/Al 2CVSi02
K|.x , ,
(Al .x Siyx O 0) F2
mit 0 s x 0,5
90
5.3 Polymere Werkstoffe
5.3.1 Amorphe Werkstoffzustä nde
a) Bindungen
2c . r/ / / K
(s. Bild 5.11 ) Mischung
x >
-7
-
Bild 5.11: Bildung von sp3 Hybridorbitale. sp3-Hybridorbitale
sind auf die Ecken eines Tetraeders gerichtet.
91
Bei Ethylen (Ethen) C 2 H< wird
ein p-Orbital neben den 2s1
—
Orbitalen angeregt
- 2
- -
sp1 Hy
bridisierung drei sp Orbita-
H
M
C
= C_
H
H
^ IZI
&
Fl 1111
. 2
^
Spr
- ttjltlrtdl
p
- ©indurg
X-
-
le Stehen f ü r die 3 o Bindungen Q ) öl sierurvg
GJ Sp 3f
rem Energicinhalt erhalten sp - bK sie^ung Bedungen
-
—
Hybridlsiemng * Ausbildung
3T1
von zwei a - und zwei - Bindung
^
Dreifachbindung (s. Bild 5 , 15)
1s 1s
M
c
* 3
dl
92
Bindungs-
art
Bindungs
grad
- Bindungsab - gemessene Bindungs - Bindungswinkel
stand energien [ kjmol'1 ]
[ 10 i 0 m]
'
1
1 , 54
U43
250 - 352
295 - 358
CCC 109,5 *
COC 107 °
C- H 1 1,09 370 - 415 HCC 120 HCH 109 ö
N -H 1 1,02 -
349 390
C-N 1 1,47 242 - 410
S0- 1 1,66 -
232 374
C-F 1 1,31 460 - 486
rr 1 1,40 402 - 523 CCC 124 * (120 °)
C=C 2 1,35 -
427 611
c=o 2 1,22 624 - 762
C =C 3 1,20 -
528 816
Tabelle 5.1 ; Bildungsgrad , -abstand „ -energie und -winke! f r kovalente Bindungen
ö
Die sekund ä ren Biudungskrä fte entstehen durch Ladungsverschiebung (
Polarisation ) und Dipolbil-
dung. Die zugehö rigen Bindungsenergien sind um ein bis drei Größ
enordnungen kleiner als die von ko-
valenten Bindungen ( vgl auch Abschn . 2,4.4) ,
Auswirkungen :
in Plastomeren (Thermoplasten): Sekund äre Bindungen bewirken Zusammenhalt von
untereinander nicht chemisch gebundenen Makromole-
k ü len
in Kristallinen Strukturen:
Sekund ä re Bindungen lassen dreidimensionale kristal-
line Strukturen entstehen
in D ü mmeren ( Duroplasten ) bzw.
Sekundä re Bindungen ü berlagern sich den Atom -
Elastomeren : bindungen in Makromolek ü len b /.w , den "Vernetzun -
gen'*
bewirken charakteristische Eigenschaften insbesondere bei Plastomeren:
• niedrige Schmelztemperaturen
• breiter Erweichungsbereich
• kautschukelastisches Verhalten
93
b} Typische Reaktionen von Monomeren zu Polymeren
Polymerisation:
Chemische Umsetzung eines oder mehrerer, chemisch gleicher oder verschiedener, reaktionsfähiger ,
Beispiele:
Isopolymerisation : Verkn ü pfung gleicher Monomerer unter Aufbrcchcn der Doppelbindung
H H H H H H H H H H H H
I I I I I I
(I) ... + c= c+ c= c + c= c - c- c- c- c- c- c- Polyethylen (PE)
1 1 ! 1 I I ! I I aus Ethylen
H 1 H H ft H H H I H H H -
TT TT *
0 H O H
/ CO / CO I I I I Polyamid (PA )
( H) ... + R/ |
\ NH
+ R
V NH - C - R - N - C - R - N- aus Lactam
nA + mB » -[A n B J -
Unterscheidung:
* -
Block Copolymere Polyblends ( Polymergemische)
UJ
u 14 an a H Cl H H H H
’1 I * 1 [ , l I I Cf
c c c G o c -o e c c -c T-
I I I I I l 1 I I )
ft 1-1 H H W H H H (i H (-1 '
>
Wo eg kj
V KJ
v-*
Bild 5.17: Block -Copolymer mit zwei verschiedenen Bild 5.18: Polyblends mit nur einer Monomerart
Monomerarten in einer Kette in jeder Polymerkette
94
Dreiphasiger Rcaktionsahlauf:
radikalisch: R- + M R M + M - R M2
M+M
-
-
• M +
ilM +M
-- -
• Kettenabbruch (Termination ): Möglichkeiten des Kettenabbruchs variieren und h ängen von
der RcEiktionsnicthode ah
Polykondensation:
Chemische Reaktion von niedermolekularen Monomeren mit bi bzw poiyfunktionalen Gruppen, die -
unter Abspaltung von niedermolekularen Produkten wie Wasser, Ammoniak, Chlorwasserstoff und
Methanol reagieren und lineare oder vernetzte Molek ü le bilden. Die Abspaltungsproduktc stammen
aus den funktionellen Gruppen.
Beispiele:
u -Li n.
CH3 CHJ CH CH ,
-1
MO Si
CH 3
1
V
*
\
“
-
H ' Si OH
1 -
CHj
- HO Si O Si GH
C 1
--i-
CH ,
+ H 20
51
95
Polykondensation verschiedenartiger
Monomere. Jedes Monomer trägt zwei gleichartige
funktionelle Gruppen:
Schematisch: X- R- X + Y - R '- Y
reale Beispiele:
- X- R- R - Y + X Y
Polyester aus einem Dialkohol und einer
-
Dicarbonsä ure
1. Reaktionschritt : O O O O
HO R-Ö H + HO - C - R '- C - OH - fl
HO - R - O- C - R '- C - OH + H
20
Realtiomgeschwindigkcil ,
is ober die gesamte Reak ionsdaue unabhängig . ,
olykondensattonsgrad , da am Ende der Kette dieselben funktionellen Gruppen f ür weitere
tionen zur V erf ügung stehen.
vom
Reak -
technisch wichtige Polykondensate: Polyester, Polyamide (PA), Phenol -, Hamstoff-Formal -
dchydkondensate, Silikone
Polyaddition:
Chemische Reaktion , bei der nicht wie bei einer Polykondensation niedermolekulare Teilchen ab-
gcspalten werden, sondern die Monomere direkt zum Grundbaustein des Polymers addiert werden.
Hierbei findet eine fortgesetzte Addition eines Rcaktanden an eine Kohlenstoff-Hctcroatom-Dop-
pelbindung (- C=X) statt, wrobci eine intramolekulare Umlagerung des Wasserstoffatoms erfolgt .
schematisch: X = C = R = C = X + H - Y - R ’ - Y- H * X = C = R = C - X - Y - R '- Y- H
Beispiel: Bildung eines Polyurethans ( PUR) aus einem Diisozyanat und einem Dialkohol
O = C = N - R- N = C = O *
_ m O = C = N -R - N - C -O -R'-O - H
" ‘
,U L 1
'
| »
-
+ H O - R' O - H - H O
Wie bei der Polykondensation h ängt auch bei der Polyaddition der Polymerisationsgrad vom Rcaktions-
umsatz ab.
96
Poly ä thylen ( PE ) : - CH -CH -CH -CH -CH -CH:-CH -CH -CH -CH -
2 2 2 2 2 2 2 2 2
Polytetra - fluor -
athylen (Teflon, FTTE ):
-CF2 -CF2-CF2-CF2-CF2
C.H 3 CHJ CH 3
1 i
Polyisobutylen ( P1 B ) : -
-CH 2 C-CH 2-C CH 2-C CH 2 - - -
CH3 CHJ CHJ
Polyvinylchlorid ( PVC): -CH 2-CH-CH2-CH-CH2-CH-CH 2-CH-CH 2-CH CH 2-CH- -
C1 CI CI CI CI CI
S/
Polymethacrylsdurp - CH3 CHj CHJ CH 3
methylester PMMA
[ Plexi gl ü sl
CHj C CHJ C' CHJ C CH ? ~ C -
COOCHj COOCHj COOCH 3 COOCH3
Mycoprolcctom PA
( Perlon ] — NH
— —-— ICH ? )S C NH
I
0
( CH 2]5
— C- WH
I
0
— (CH 3]5 -CH
0
—
Polyacrylnitril CH? CH CH 2 CH CH 2 CH CH 2 CH CHJ CH CH 2
( DiolonOrlon]
(
I.
CN
1
CN
I
CN
I
CN
I
CN
CH
I
CN
———————————
Polydimethylsiloxon CHj
( Silicon ]
CHJ CHJ CHJ CHJ
0 Si 0 $i 0 Si 0 Si 0 Si
I I 1
CHj CH3 CH 3 CHj CH 3
Polyimidazopyrolon
N
sC H N N
C : r c
J
1
0 0 a a
Tabelle 5.2: Technisch wichtige Polymere und ihr chemischer Aufbau
91
c) Aufbauprinzip und Infrastruktur von Polymeren
Man unterscheidet:
H Konstitution: Grundsä tzlicher Aufbau
O Konfiguration: Räumliche Anordnung
O Konformation: Reversible r äumliche Anordnung von Seitengruppen
Konstitution:
beinhaltet alle Angaben, die die Verkn ü pfung von Atomen bzw. Atomgruppen zu Makromolekü
len
betrefTen (s . Bild 5.19):
- das chemische Aufbauprinzip mit Typ und Anordnung der Kettenatome
- Art der Substituenten und Endgruppen
- Sequenz der Grandbausteine
- Art und Länge der Verzweigungen
- die Verteilungsfunktion und der Mittelwert der Molek ü lmasse
- -
z, B.VinylVerbindungen H 2C CH - CI (Vinylchlorid), H2C = CH - CÖ H 3 (Styren)
unterschiedliche Zusammenlagerungen möglich :
regelm äßige Zusammenlagerung ( Kopf - Schwanz - Kopf-,., )
*
-
alternierende Zusammenlagerung (Kopf - Kopf Schwanz - Schwanz)
-
• regellose Zusammenlagerung (statistische Folge von Kopf Kopf , Kopf - Schwanz und
Schwanz - Schwanz- Anlagerungen)
98
Homo polymere aus symmetrischen
Struklureinheiien
.
Beispiel: IPE PTFE
Homopolymere aus Slruktureinheiten, die sich
Komponenten zusammensetzen, Beispiel PA aus zwei
: 6.6
Homopolymere aus unsymmetrischen
mit regelmäßiger Aneinanderlagerung Struktureinheiten
-
(Kopf -Schwanz Anfagerung) Beispiel : PP,
PVC, PS
Homopolymere aus unsymmetrischen Struktureinheiten
mit alternierender Auseinandertagerung
-
(Kopf - Kopf S chwanz -Schwa nz - Anlag erung)
Homopolymere aus unsymmetrischen SiruktuEinheiten
mit statistischer Aneinanderlagerung
^ ^
Pfropf-Kopolymere (Graft -Polymere):
Kopolymere aus zwei und mehr Sorten
CQDC 0CC 3C 0
^ Cjj|^
^
Struktureinheiten mit aufgepfopften Seitenketten
-
Beispiel: modifizierte Kautschuke, PVC -VA Kopolymere
verzweigte Hochpoiymere
. .
Beispiel: Plastomere , z B. verzw PE
1 vernetzte Hochpolymere
Beispiel: Elastomere, Duromere
99
Konfiguration:
'
ataktische Konfiguration:
Statistische Anordnung der Substituenten im Raum
b o Beispiel: atakt PP.
O c 6 6 d
o syndiotaktische Konfiguration:
i
j Alternierend regelmäßige Anordnung der Substituenten
6 v Op _ OXJ im Raum Beispiel: synd. PP
o 0 d
f i&otaklischo Konfiguration ;
r Einsoilig regelmäßige Anordnung der Substiluenten im Raum
f
o 0 b 0 0 Beispiel: isotakt . PP
d d d a d d
-
tron s Konfigurattan:
1 7 Alternierend regelmäßige Anordnung der Substituenten
an den doppelt gebundenen Atomen
i
- Potylsopren (Natur-Kautschuk )
Baispiel: 1,4 tranS‘
a d
rz
o ps -Konligurotlon:
Einseitig regelmäßige Anordnung dar Substituenten an den
doppelt gebundenen Atomen
S Beispiel: 1,4 - ds-PolyIsopren (Guttapercha )
6 ö ö
Ö ryMsül OCkMoni (d) i, ß, -CMNi
Mild 5.21; Schematische Darstellung verschiedener Konfigurationen mit Beispielen
100
Konformation :
Kons,itu,ion
2Zuordnung best,mm Konflgutalion ein» Beschreibung
, Atomgruppcn „„„r der gcomebischen A
und
Konformationsisomere:
in er MoleMce die dLh Ä
oder an der
^ H
Diese Isomere entstehen durch Umklappen oder Drehung
Atomgruppen um diese Verbindungsachse, ohne daß dabei die
der
C 7V
Hauptvalenzbindung gelöst wird. Hs sind reversible Vorgä nge.
HH
-
2. Beispiel: n Butan (CH 3CH 2- CH 2CH 3) (s.Bild 5.23 )
K
Schritt i 2. 3. 4. 5. 6. 1.
MoLekijl -
gestalt
Kon- 1 trans- 2. schief - 3. gauche- 4. cis- 3. gauche- 2 . schief- Itrans-
formation gestaffelt gedeckt gestaffelt gedeckt gestaffelt gedeckt gestaffelt
Projekt-
darstellung
ö 25
E
ä 20
< 15
a»
s 10
r-
.1 1
O
5
0 .
0 60 ° 120° 180° 240° 300 * 360*
Rotationswinkel
H oCH, trans (t ) gauche (g) gauche (g ) Irans ( t)
101
d} Hauptgruppen von Polymeren I
,
I s ex slieren drei Gruppen polymerer Werkstoffe mit amorphen
Molek ül anordnun gen:
Plastomere (Thermoplaste )
Die ( unvemetzten ) Plastomere k ö nnen gro ße amorphe Anteile aufweisen, wenn die Monomere
große
( sperrige) Atomgruppen besitzen.
Unterscheide:
Filzstruklur Zellstruktur
/
/
-
c.
Durch Erh öhung der Temperatur entsteht ein viskoser Zustand stark plastisch
verformbar
-
ei weiterer Erh ö hung der Temperatur Aufschmelzung * genutzt beim Spritzgu , Recycling
ß
Duromcre (Duroplaste ): r
-
schmelzfl üssiger Zustand eingestellt wird
nur noch spanabhebend formbar . Bild 5.26: Engmaschig vernetzte "Makro-
moleküle*' in einem Duromer (schematisch )
102
\ V
\
li L {< T* r\
Elastomere
-
* durch Strecken der Molek ü le und Schervorgängc
des Gerü sts sind gro ße elastische Deformationen
möglich
e) Additive
# F ü llmaterialien :
durch Zugabe von inerten Materialien (z . B . kurze Cellulose- oder Asbestfasem) wird die Mobilit ät
der Ketten eingeschränkt, was zur Festigkeitssteigerung fü hrt. Zusätzlich werden die Kosten gesenkt.
* Stabilisatoren :
sie verhindern , da ß die Polymere durch oxidative, thermische oder UV-Licht Einfl üsse zerst ö rt
werden
# Farben :
Pigmente: zugefü gt in Pulverform und unlöslich im Polymer: z, B . Titanoxid oder
Aluminiumoxid
Farbstoffe: organische Verbindungen, die im Polymer löslich sind und eine Bindung eingehen,
können auch transparent sein (abhängig von der Lichtbrechung)
Flammverzö gcrer :
Die Verbrennung von Polymeren erfolgt durch die Reaktion von C - H-Verbindungen mit Sauerstoff ,
ln Gegenwart von Halogen - ( Chlor, Brom ) und Phorsphorverhindungeri wird dieser Proze ß durch
Bildung von freien Radikalen, die als Fänger f ü r die bei der Verbrennung entstehenden
Kohlenstoffradikale dienen, verhindert.
103
6 Legierungslehre - Gef ügeentwicklung im Gleich-
gewicht
Legienmgsbildung « Prinzipien der Vereinigung eines Elementes (Legicrungsbasis, Matrix, Komponente
A) mit einem (oder mehreren) bewusst / uersetzten Elementen (Legierungselementen , Zusätzen,
Komponenten, B. C\ D. ...) zu einem Festkö rper .
Man spricht von einem verunreinigten Stoff , wenn das Basiselement nicht beseitigte (beseitigbare)
*
Begleitelemente enthält.
CD 5
mA
m
+ —
5 100 Masse % -
Selbstverständlich gilt
CA 4
CB = 100 Masse - % (6.3)
104
p
Die Umrechnung von Masseanteilen auf Gewichtsanteile, wie sie in der Metallurgie nötig sind,
erfolgt über die Beziehungen G s - mAg und G9 = mgg. wobei g die Erdbeschleunigung ist.
6.1.2 Atomprozent
Liegen von den Elementen (Komponenten) A und B in einer Legierung nA und nB Atome vor,
dann ist die Atomkonzentration der Komponente A
Cß =
nA
n
+ —nB
• 100 Atom % - (6, 5 )
Wiederum gilt
-
Die Anzahl der Atome des Elements A im Masseanteil mA berechnet sich mit Hilfe der Molmasse
m A) bzw. der relativen Atommasse A,(A ) mit a = 1 [g mol ] und der Avogadroschcn Zahl NA ( vgl
^
Abschn. 2.1) zu
nAA
m.
mM( A) — NAA =
m,
oAr(A)
"
NAA (6, 7)
Entsprechend gilt
na =
m„
2- NAA =
m„
2
_ " NA. (6 . S)
mM(B) oAr(B)
6.1 .3 Volumenprozent
Liegen die Komponenten A und B in einer Legierung mit den Volumenanteilen VA und V# vor,
dann ist die Volumenkonzentration der Komponente A
CA
*
=
VA
VAA
* — • -
100 Vol. % (6.3)
Dabei ist
c" c" = 100 Vol. -%
o
105
6.1 .4 Zusammenhang zwischen Masse-, Atom- und Volumenprozent
^—
c/ 100 Atom -%
=
A A)
- (6.12)
1 +
S Ap(B)
und der des Elements B zu
c>
“
_ 100 Atom -%
(6.13)
i ;
CA AT(B)
CB Ar(A)
sowie der Volumenprozentanteile des Elements A zu
CB
// 100 Volumen % - (6. IS)
c A Pö
1 +
CB PA
Dabei sind AT (A) und Ar ( B) die relativen Atommassen und pA und pB die Dichten der Komponen-
ten A und B.
cA
100 Masse -% (6.16)
CB A,(B )
1 +
< Af(A)
und des Elements B
1 +
CA MA>
CB Ar(B)
106
sowie als Yolumenprozentanteil des Elements A
cA
// 100 Volumen % - (6.18)
l ^
CP AiCp) PA
ei \(A) Pl3
und des Elements B
eu
//
s
100 Volumen -%
( 6J 9)
, +
^ *,<*) PB
CB \(B) PA
Bei gegebenen Konzentrationen in Volumenprozent schlie ß lich berechnet sich der Massepro-
zentanteil des Elements A zu
cA 100 Masse %
n
- (6.20)
i +
CA PA
100 Atom -% (6 , 22 )
t
CA =
] *
Pff ArtA )
CA PA A/B)
CA PA A ,(B)
1 +
CB PB a,(a )
107
6.2 Erscheinungsformen von Legierungen
6.2. 1 Homogene Legierungen X
- i
- W
Bei homogenen, zweikomponentigen Legierungen (homoge-
nen Mischkristallen ) ist der Legierungszusatz B im Basisgit
' /
BVA /
Folgende Mischkristallarten sind bei zwei und mehrkompo ßM &;. Kornge ß ge emer homogene„
nentigen Metall-Legierungen zu unterscheiden: Legierung ( schematisch )
1 einfache Substitution -
B Atome auf regulä ren Platzen FeMn, CuSn *
t -
des A Gitten (btnire Legierung) CoZa, CuN t
2 mehrfache Substitution -
B und C-Atome auf regulären
Platzen des A -Gmcrs
FeMnSi ,
CuSnZn,
(temftre Legierung) CuNiZn
3 einfache Intcrstition B- Atome auf Gitterl ücken des .
FeC FeS
-
A Gmcrs
A mehrfache Immtition - -
B und C Atome auf Gitter
l ücken des A -Gmcrs
- FeCN
. -A: «nzusammenhän-
GefÜ&ebestand-
108
'
Beispiele
Ehaae i Phase 2
Legierung Phase l Phase 2
1 reines Metall reines Metall B FcPb Fe Pb
AgCr Ag Cr
--
2 reines Metall Mischkristall GcAg Ge Ag reich
SiAu Si A ü retch
-
5 A reicher Misch
kristall
- B -reichcr Misch
kristall
- Cr Ni
PbSb
--
Cr Tcieh
Pb reieh
--
Ni reich
Sb reich
-
( A a Mischknstall) ( A ß Mischkristall )
tUi/ -
6.3 Die Phasenregel
Die Phasenrcgel gibt eine thermodynamisch begründbare Basis für die Beurteilung heterogener
(mehrphasiger) Gleichgewichtszustände von ein- und mehrkomponentigen Systemen . Erfahrungs-
gemäß verfugt ein aus K Komponenten bestehender Werkstoff» der in P Phasen vorlicgt , über
F Frciheitsgradc. Es gilt
F+ P=K+ 2
Festlegung der Begriffe:
K = Komponenten A ehern . Elemente, die das System bilden. Verbindungen (mit tester che -
mischer Zusammensetzung) werden bei der Anwendung der Phasenregel
behandelt wie ein chemisches Element
109
Man spricht bei K. = 1 von reinen Stoffen oder Verbindungen, z .B. nur Cu, nur A12OJ
K=2 von binä ren Legierungen
K=3 von ternä ren Legierungen
K=4 von quartern ä ren Legierungen
P = Phasen * durch Grenzflächen (Phasengrenzen) voneinander getrennte Wcrkstoflberciche,
die sich physikalisch und chemisch voneinander unterscheiden.
Beispiele: In Eisenbasis-Lcgicrungcn kö nnen nebeneinander auftreten und Pha-
sengrenzen bilden
a-MK / Y MK-
-
a-MK / y MK / Fe3C
-
8-MK / Y MK / FejC / S
Man spricht bei Pe1 von einphasigem (homogenem ) Zustand
P* 2 von zweiphasigern (heterogenem ) Zustand
P=n von n -phasigem (heterogenem ) Zustand
F = Freiheitsgrade A Zustandsgrößen eines Systems, die frei verändert werden kö nnen, ohne daß sich
die Zahl deT Phasen ändert .
Beispiele ; Temperatur T
Druck p
Konzentrationen cB oder cB, cc oder cc, cD oder cD, ...
Man spricht bei F=0 von nonvariantem Gleichgewicht
F 1 von univariantem Gleichgewicht
F= 2 von bivariantem Gleichgewicht
F=3 von trivariantem Gleichgewicht
Da die meisten werkstoffkundlichen Betrachtungen unter Normaldruck
p = konst. - 1 atm = 1,013 bar
erfolgen, wird ü ber den Freiheitsgrad Druck verfü gt. Dadurch wird die Zahl der verbleibenden
Freiheitsgrade
F* = F 1- .
% Als "reduzierte Phasenreger ergibt sich
bzw.
(F* + l ) + P - K+2
F* + P * K + 1
WO
6.4 Zustandsä nderungen bei reinen Stoffen
6.4. 1 Metall ohne Umwandlung im festen Zustand
Beispiele: Cu , Al
Beim Aufheizen besteht zwischen der Temperatur T und der Enthalpie H = U + p V [J/ mol ]
der Zusammenhang laut Bild 6.3:
p - Uo ^sIcxvvV
%,
/N
4
\
T
/
>v -
M t'Tf - _ -
_ _ __ .
^ PPkiX . %
-
t rx
ScVtncA
^
%t -r ^
"
FrsWn rv
IW ^ SS 7>
—
< Q ~ Pher,fift
>
-
BiW 6.5: Zusammenhang zwischen der Temperatur T und der Enthalpie H bei
einem Metall ohne Umwandlung im festen Zustand
Richard'sche Regel:
Ts relativ wenig
und
TSi relativ stark druck-abhä ngig ist.
111
Typische Temperatur-Druckkurve ( = vollst ändiges Zustandsdiagramm eines reinen Metalls, weil nur
T und p Zustandsvariable sind!) hat folgendes Aussehen:
Man nennt:
TA
1-Tr Sublimationskurve (wenn TI )
'S
Tr- 2 Schmelzkurve
Erstammgskurve
(wenn TI )
(wenn T 1 )
7,
C es-V
*
l -Tr-3 Dampfdruckkurve
t Tr = Tripelpunkt mit den Koordinaten pTr, TTr
F=3-P v 3 PK' i c*
1 bar wesentlich
Werkstoffkundlich in den meisten Fällen Schnitt bei p = const. =
=> "reduzierte Form des Zustandsdiagrammes
^
n yj w
-
f a jo* l
^
112
6.4.2 Metall mit l rmvandlung im festen Zustand
Beispiele: Fe, Ti , vgl . Abschn . 3.4.4
p, T-Diagramm f ür Eisen:
Es treten 3 Tripelpunkte
auf: Av H^ *1
/
1: D, a bzw. 8, S llZ 0 \
2: y , 6, S
3: a, y, £
i
IC
-s ii
e:
hexagonale Eisenmodi - I .- iony)
fikation. die bei hohen
Drücken auftritt / , \
5
«
>i
f
> - n-% tO UV>or
-Te)
rCUtTr
_
^ ^ *
WC
Oi -H £ -(rß -e )
CUa-1
<
^
, \ *
>P
Ao\
-
£//</ 6.5/ p, T Diagramm für Eisen
Also f ür p = 1 bar:
TV
u 15- 36
/
- \e.
— /ft a
/
T -- VA
'
X 113
6.5 Thermische Analyse
Beispiel: Bin ä re f ^egierung mit vollstä ndiger (Vollkommener, unbeschrä nkter, unbegrenzter;
Löslichkeit der Komponenten
Also: Komponenten A und B bilden l ückenlose Reihe von Mischkristallen
,
starrungsintervall - -
Erstarrung erfolgt bei p const. nicht mehr bei konstanter Temperatur T , sondern in einem Er
AT - T, Tc (a Anfang, e =* Ende)
-
-
--
AT = T}j Tw (li = liquidus, fl üssig Erstarrungsanfang)
(so * solidus, fest Erstarrungsende)
Schematisch:
Beginn der Erstarrung
A und B statistisch
fl ü ssig T T, T,
verteilt in der Schmelze = =
» Kristallisationskeime
Wä rme-
entzug .
T < T < T,
Kristallwachstum
A und B statistisch
verteilt in
-
Mk K ö rnern
T=T . = TW
ENDE der Erstarrung
Bild 6.6: Erstarrung einer binä ren Legierung mit vollst ändiger Löslichkeit der Komponenten
(schematisch )
r V« 7 *°° *?• 3
JooV» A F
:o 7
(. . A< Ä ‘
2)
T
A
fte'O
T, . 4
» (hi )
JA
- c (
T / >
6
.
liild 6.7: T t - Kurven für p - to/w /.
114
t
Anwendung der reduzierten Phasenregel ( vgl. Abschn. 6.3)
—
F* = 1
Temp T variabel
—
F* = 2
Temp T und
Leg. Konz. cB
F* = 1
Von Erstarrungsbeginn (t = ta) bis Erstarrungsende (t = te) liegen in allen Fällen feste und fl üssige
Phasen nebeneinander vor.
Also ist P = 2. Somit gilt
F* = 0 F* = 1 F* = 0
T = const. = TcS.A =* T variabel mit =» T = const. = Ts B
T« > T > Tso
f
• Im festen Zustand ist in allen Fällen P = 1 . Folglich gilt
—
F* = 1
T variabel
Vorgehenswei se:
1. Registrierung der T, t-Kurven f ü r hinreichend viele cB bei gen ügend langsamer "Gleichgewichts-
abk ühlung"
2. Übertragung der Halte und Knickpunkte in ein T, cB-Diagramm ( Zustandsdiagramm )
- -reinen
3. Verbindung aller Liquidus- und aller Soliduspunkte unter Einschlu ß der Schmelzpunkte der
Komponenten A und B durch je einen Linienzug
ü ^ T c,w C6(
'
/ CO 74 a
A
7SA
T * \ f
i
\ v\
NT*
V
t
t
e
l$
— -
>
>
^ C ce
- C u
^
Bild 6.8: Ermittlung des Zustandsdiagramms CV 7o
115
Liquiduslinie und Soliduslinic
Ti A
• sind Gleichgcwichtslinien ! _.
v
——
L
'
• begrenzen Zustandsfeldcr s
Schmelzbereich S ( 1 -phasig)
T S.A s II
L =.
—
S + a (2- phasig) +
s
Mischkristallbcreich a ( 1 -phasig)
a T5.0
A B
GR
Bild 6.9: Das Prinzip wechselnder Phasenzahlen
Satz: An den Schnittpunkten der Geraden T = const. und cB = const . mit den Begrenzungslinien der
Zustandsfelder ä ndert sich die Zahl der Phasen stets um 1, wenn man ausschlicßt
— gleich! Ergeben sich aus den Schnittpunkten von Konodcn mit den Grenzen des Zustandsfeldes
Massenanteile der beteiligten Phasen ändern sich
m Hebelgesetz liefert f ü r Legierung der Masse m mit Brutto-Legierungskonzentration c„bei
Temperatur in den zweiphasigen ZustandsfeIdem die Massenanteile der beiden Phasen
.
jeder
Welche Konzentration cB haben die allerersten Mischkristalle nach der Schmelze?
die letzen Kristalle die sich bilden ?
T
A
£ -TL
-
1*50 - le -
c<, * c* '
; &
\ ft
6 70 Ermittlung der Massenanteile der beiden Phasen mit Hilfe des Hebelgesetzes
T T,-
T > T = Th
4 : Schmelze S
-
: Bildung der ersten a MK mit cB = cj
(Nur diese sind mit S im thermodyn . Gleichgewicht )
Also:
T =T
T = Te T,
- Ml
-
: Gleichgewicht zwischen a MK mit cR c0 und S mit cB = cs
~
: Gleichgewicht zwischen a-MK mit cB c und Rest S mit cB = ce
0 -
Lo
Folgerungen: Cm +
1) Keim mit c, o
Wenn keine Diffu
sion erfolgt , treten
-
Konzentrationsände-
CQ
- f
rungen , sog. Korn
seigerungen auf ( vgl .
-
Bild 6.11) .
r
Bild 6.12: Mit Diffusion über Leerstellen: Konzentrationsausgleich
die Beziehung \
ma ca + ms - cs
* mc (2)
Gl. (1) in (2):
m. ca
* + m, • cs (ma + ms) c0
m X
e
-
bzw.:
Bild 6.13: Zur quantitativen Ermittlung der Massen-
mo (Co - Ca) msfe - O (3) anteile
m
= co ca - = ii La
Massenverhä ltnis der Phasen ist durch umgekehrtes Ver-
h ä ltnis der Hebelarme gegeben.
1 +
—.
m„
m
i «
-1.i
!a
+ 1
Umformung liefert:
118
6.9 Wichtige schematische Zustandsdiagramme
binä rer Legierungen
Im folgenden werden einige wichtige Typen von Zustandsdiagrammen binä
rer Legierungen schema-
tisch vorgestellt. Reale Zustandsdiagramme können sehr komplex sein
, wie Beispiele in Abschn. 6.10
zeigen. Oft lassen sie sich aber in Teildiagramme zerlegen , die sich
mit Hilfe der nachfolgend aufge-
zeigten Zusammenh änge verstehen lassen .
—
eutektisch ( > griechisch ) = gut schmelzend
Zustand
IV "
u
/
?
i 6 fc
( >> *
*
X
Bild 6.15: Links: Schematisches Zustandsdiagramm mit eutektischer Reaktion ohne Löslickeit im festen
Zustand. Rechts: T,t -Kurven für einige Legierungskonzentrationen
119
1
1 7
"
Komponente A ist im festen Zustand beschränkt in der Lage, B-Atome aufzunehmen, oder
Komponente B ist im festen Zustand beschränkt in der Lage, A-Atome aufzunehmen
*T
1$A I ?= *-
S4£>
-
Ok \ S
et w,
I
*
I
-* vtvLvt -t
I
-L
« $ 7 ä
«4 « ^
* »
V
*4 I G
.
^ 6 ^ \/ -
"\ jä F
A C/ V*
Bild 6.17: Schematisches Zustandsdiagramm , Abk ühlkurven und Gefiigeanteile im festen
Zustand von Legierungen mit eutektischer Reaktion und einseitig beschränkter Löslichkeit im
festen Zustand
120
Wjk;
L «t ( tc>Llc*
cuol
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T = Teu + A I ,
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T ‘‘ '-Ji TS
1
(
^5 /\
67 A* ^&
ZA )
Alle Legierungen mit den Konzentrationen a
Cn ,max < S < B
schließen ihre Erstarrung ab mit der eutektischen
Reaktion
S a+B
Dabei ist a = a -Mk = A-reicher Mischristall
c) ltl
lüLfesten ZustanH
KZZI B IS:
! ?festen
T’ Zustand beschr
Komponente« B ist im
,
d« Lage, B- A ome aufzunehmen und
änkt in der Lage, A-Atome aufzunehmen
T 4
ceu Ci C2 92 Knick-
=1 punkte
s P= 1
p= i
P= 2
a +S P= 2
S+ ß
P =3 P= 3 P =1
Leu, , a’
ß
eutektischer
Punkt P= 2
P= 2 P= 2
a+ ß Halte -
punkte
/
B t./ t
^ ^ a max ^eu
.
cB
^ ß.min /
V
-ß
Gef ügerechteck : 7/
-
cf
£.
J
V
UM .
7•k</
V Eutektikum /
a
(a + ß) / ß OC*< C
’S
L
seg .
ßseg.
. mMk
eu
^
’en und Gef ü
bejJseitig beschränkter Löslichkeit
geanteile im festen Zustand
im festen
s TAC, Cper
3
S .A c. c r - P=1 P 1
= IP=1 P =1
# ct +S
/
C2
JC
/ 3
P= 2
P=2 P =2
Perite'ktikale P=3
/
Tper P=2
pm a / + P =3 \ P =3 /
peritektischer
Punkt
P 2 =
ß P= 2
=
P 1
a+ C
A C ci ^
Cp ccj B 1
* -
t
=d. '^3 min
r >
ß
cB vT
iMy
ßseg :
Gef ügerechteck
a ß is s
Es I* .
z
i £
pw aregw ä chst in beta , da in tz a in beta war
und kleine Keime ü brig bleiben , ,
bei denen sich beit, äsen bildet.
Bild 6.19: Schematisches Zustandsdiagramm , Abkühlkurven und Gefiigeanteile im festen Zustand von
Legierungen mit peritektischer Reaktion und beidseitig beschränkter Löslichkeit im festen Zustand
a +S ß
122
Massenanteile von Schmelze, a MK und- \ ܣ + S s
CB T * V AT T T „- iT l
t mS _^ _ Cpcr CB.max "
Vr m 1 d- ca ü= ,
m« _ !s e__ Crcr
.
m
|
m 1 P a. A
^ ''B max
m0 >9 _ V
_ C1
mS _ !a _ Cl CB.max “
m 1 a -cv'B®,max
m
^ Cpcr ~ CBvimx
^
ct
Cl CB.ITAX
ma !S _ e
_
'
Ct ^m 1
V -CB ^
m I £ c®
-
ms
m„
Itl
i
ia
*s
1
« <»
fr
v
e _c
,n
cB mtx
2
- c^B“ .irox
mS
m
% =
m
J
_
'is . e6-c ’
C2
‘
”
C
Cpcr
Tabelle 6.1 : .
Massenanteile von Schmelze a- MK und ß-MK für verschiedene Konzentrationen bei
T = T +dTund T = T^ dT ( A T «)
^
-
123
6.9.4 Umwandlungen im festen Zustand
Bisher behandelt: Übergang aus dem schmelzfl üssigen in den festen Zustand mit entsprechenden
"Reaktionen"
Aber auch m öglich: Zustandsdiagramme mit Umwandlungen im festen Zustand
a) Eutektoide Reaktion
-eutektischer Reaktion S * y + ß 4
- eutektoider Reaktion y a+ ß
-
Das beim Zerfall des y Mischkristall
entstehende Gef üge wird Eutektoid
genannt
Gemenge aus a- und ß- Mischkris -
\
— 9
Ct
b) Peritektoide Reaktion
124
Beispiel:
Zustandsdiagramm mit
- völliger Löslichkeit von A
und B in der Schmelze IS , «
/
.
c
- peritektischer Reaktion
Y+S > -ß
- peritektoider Reaktion
Tfer
ß+ y a
i r
tSA
Alle Legierungen mit -r
i
CB < CB < C V
(X
&
wandeln im festen Zustand peri -
'
tektoid um. \
fl cl a
Bild 6.22 : Zustandsdiagramm mit peritektoider Reaktion
6
werden bei
Bereits in Abschn . 6.3 besprochen: Verbindungen mit fester chemischer Zusammensetzung
Anwendung der Phasenregel behandelt wie ein chemisches Element.
B
Beispiel : Zustandsdiagramm mit den Komponenten A und
öslich
im flüssigen Zustand unbeschränkt ineinander l
-
-
zwei eutektische Reaktionen
und
im festen Zustand beidseitig beschränkt löslich
-
- eine Verbindung A„,Bn bildend
Vollst ändiges Zustandsdiagramm mit T* . < T . . < TS 0
. ,
T
o .
S B
T.
s+p
TS. A S + A,B .
oc S+AB
+S
n
ß
A B ß
+ A3
.Bn
A fü .l
Eutektikum 1 Eutektikum 2
« + A3 , l A3, + ß ,
Gleichwertige n ß
Darstellung durch A3
zwei Teildiagrarnme:
/
(AJB„U (A3U
T '
s
% 5
S 4-
ß
S + A„B - r
ft
s + A„.Bn
u
+S ß
A3. + ß
a + AmB„
A3 .
ür A und B im flüssigen Zustand vollkommen
Bild 6 23: Schematisches Zustandsschaubildf Verbindung bildend
ineinander löslich und im festen Zustand eine intermetallische
126
Weitere Beispiele fllr Zustandsdiagramme mit intermetallischen Verbindungen:
v = A B„
_ T T V
s s s
s
+
rm
s+V s r
*
s+ s+ v S
E. S+ B
A+ V v + B
- -
t
E, = « + y Ej ^ V + P
E, A 4 V- Ej =V 4 B ®
— 100%
A7 .AV
CLf
100 iS 1
t c
a
%
50
E, Ea c
50
V
3 A B ~
L_ 0 V • '
B Yw* a <"nj PM*
a) b)
Bisher :
-'' Kongruent schmelzende" Verbindung
Aber auch : Peritektische Reaktion S + ß * A^B* "verdecktes Maximum ”
- "inkongruent schmelzende" Verbindung
% Beispiele:
f
,v Tt , V
S 1 s
<
'
S + B s+p
p
S+A
CK
E V B Y
+
a+ Y Y + P
A+E ! V +E
127
6.10 Beispiele realer binärer Zustandsdiagramme
Nachfolgend werden einige Beispiele f ü r reale binä re Zustandsdiagramme gegeben.
Weitere Beispiele werden in den Kap. 12 bis 14 bei der Behandlung technisch wichtiger Werkstoffe
vorgestellt.
-
vollkommene 1 öslichkcit im festen und fl üssigen Zustand
1500 -
1453*. 2800
1400
s 2600
S
1300
ü r 2400
Ci s S * F
F
Tin 1200
a 2200
1100
1063 2000
:
1000
0 20 40 60 80 100 o 20 40 60 80 100
Cu -
Masse % Ni Ni NiO Mol % MgO- MgO
Bild 6.26: Zustandsdiagramm des Systems Cu- Ni Bild 6.27: Zustandsdiagramm des Systems NiO- MgO
400
327 C
300
u 3* 9 232 C
a 5 +
H 200
19 183 C #
61 , 9 97.5i -
V
100 ct + P
0 20 40 60 80 100
Pb %
Masse Sn - Sn
2600
2400
S
2200
ü
H 2000 S + (ZrOA( -
( AiP;0fesl+
1 SOG
[AIA + 2r 02)fe4l
1600
0 20 40 60 80 100
AlA Mol - % Zr02 Zr 02
peritektische Reaktion
1800
irr 3 "
1600
S
1400
s+ p
ü
~ 12ÜÖ »
11 ß-
31% 55 %
S+a
1000 K +&
960,5’
L
800
0 20 40 60 80 100
Ag Masse - % Pt Pt
1500
Periklas + Spinell Spinell + Aip3
10Q0
0 20 40 60 80 100
MgO Mol - % Alp 3 Aip3
2 BQQ s
hex. YA
S + kub. Z'G,
2400
1800 kub. Y2OrJ
1730' S+ß kub. ZrCh
S
2000
1600
1460' S+ V
1600
P+ Y ü
1400 p 'S 1340’ tet ZrO ?
z.
13J5*± 25’
ü 1200
1200
1000 T
Y+
/ HAI- 800
mon,
ZrQ-j
CH d
WS S + TiAlj cr
800 400 > N
HA! ! +=65
N
600 «-*- AI + TiAla
L —
! 0 100
100 :i 20 40 60 80
Q Zu 40 60 SO
Ti -
M.asse % AL A ZrO , -
Mol % YjCX V203
130
6.11 Darstellung der Zustä nde tern ä rer Legierungen
Anstelle von zwei Komponenten A, B
jetzt drei Komponenten A, B, C
6.11 . 1 Konzentrationsangaben
-
a) Masse bzw. Atom % -
Analoge Definitionen wie in 6.1.1 und 6.1 .2
Fü r Komp. B gilt z. B.
cB = 2 • 100 Masse - %
mA 4
mB > mc
bzw.
, nR 100 Atom -%
cß =
nA + nB + nc
%
* mit: mB « Masse der Komp. B
nB = Atomzahl der Komp. B
cA, cc sowie cAf CQ analog!
b) Darstellung in Dreieckskoordinaten
Konzentrationsachsen werden als Achsen eines gleichseitigen Dreiecks vorgegeben.
c Dreiecksecken
Dreiecksseiten
-
Komponenten A B, C
* .
Konzentrationsachsen der bin ären
wf #
\
Randsystemc AB, BC, CA
-
Dreiecksfl ächc » Konzentrationsebene der tern ären
/ p Legierungen ABC
Jedem Punkt P im Dreiecksinnem kommen bestimmte
Konzentrationen cA, cB, cc zu.
B
1 Parallele zu CA liefert cB
V/\
v\ v Parallele zu AB liefert ct
/ /
--$ - —
// / p4 \\
\
Parallele zu BC liefert cA
// B
1 *
Bild 6.35: Ermittlung der Konzentration
131
Alle Legierungen mit cx - konst. liegen auf einer Geraden parallel zu der i gegenüberliegen-
den Drciccksscitc
c
cB = konst
C . = Konst «
• Alle Legierungen auf einer durch eine Drciccksscitc A (B, C) laufenden Geraden besitzen ein
konstantes KonzentrationsVerhältnis cB/cc (Cc/cA; cA/cB) der Komponenten BC (CA, AB).
* cc * konst
Cg/
cJec = konst.
t
f
/ >
>
Bild 6.37: Gerade mit konstantem Kon-
A
-
c , c», B
zentrationsverhältnis Cf/cc- konst .
c) Darstellung in Rcchteckskoordinatcn
%
Art Sielte von Übergang zu
132
6.11 .2 Ternä re Zustandsdiagramme
I
a) (grundsätzlicher Aspekt
T
Tern äre Zustandsdiagramme:
• beschreiben bei geg. T und c, die vorliegenden T
Phasengleichgewichtc *
• erfordern also T-Achsen JL zur Dreiecksflächc in
den Dreiecksecken c C
• stellen somit räumliche Gebilde im T, Cj-Raum
über der Konzentrationsebene dar A
• sind komplizierter als bin ä re Zustandsdiagramme cc
wegen
-
K=3 - F* + P = K + l = 4 ( fiirp = konst!)
t
h ) Randsystemc
.
I sc T
Ternäre Zustandsdiagramme werden
stets durch bin ä re Randsystemc S+ ß G S+ ß
begrenzt.
a cc
CM BC
Beispiel:
3 Randsystemc mit vollkomme -
ner Löslichkeit der 3 Komponen - T SA Tsß
A B
ten im fl üssigen und festen Zu - G
( AB )
G +S
I
stand 5.3 -
T SA
s I SJC
TM < TSIA < Ts, c
( binäre Randsysteme in die Konzen-
trationsebene "geklappt ” )
133
6 , 11.3 Ternäre Teildiagramme
C
Horizontalschnitt im System von
6.11 . 2 b mit: 11
Ts c > Ts ^ > Ts E rr S
Annahme :
s
TS, C > T1 > TS. A
r
jffi'W 6.41: Schnittdiagramm fiir T, = honst
Beispiel:
Vertikalschnitt mit cc = konst
>>
c) Schnittdiauramm sLiK.
Beispiel: A t
Vertikalschnitt mit cB/cc = konst
C
SA
A B
134
7 Materietransport und Umwandlung
im festen Zustand
In Kap. 6 vorausgesetzt : Zustandsänderungen im "thermodynamischen Gleichgewicht"
^ ist nur erf ü llt f ü r sehr langsames Abk ü hlen oder Aufheizen!
Konzentrations ä nderungen in den Phasen bei Temperatur ä nderungen und insbesondere bei
Umwandlungen erfordern Zeit!
Man spricht von Selbst di ffusion als Folge der Zubllsbewegung der Leerstellen
Schematisch:
Ausgangspunkt der Leerstelle
%
Bild 7, l : Elementarprozeß der Selbstdiffusion (schematisch)
2 ( 7.1 )
Es gilt X = Dst
mit t = Zeit. Die Proportionalitä tskonstante Ds hei ß t Selbstdiflusionskoeffizienl und besitzt die
Dimension [cmVscc]. Dabei ist
1 (7.2)
DS ~ CL -x“
L
135
cL = Leerstellcnkonzentration ( vgl . Abschn. 4, 2.1 ):
AH B, AH ß‘
cL c0 exP = Coe 5tP ( 7.3 )
kT RT
AHBbzw. AHb
*
= Bildungsenthalpie für eine Leerstelle bzw. f ü r ein Mol Leerstellen
mit AHW bzw, AHW* — Wanderungsenthalpie flir eine Leerstelle bzw . fü r ein Mo! Leerstellen
Also:
exp
AH B
exp AHB *
kT RT
( 7.5 )
t exp +
AH w
exp +
AHW '
RT
kT
AH ß +
AHW = D exp AH s
Ds = D0 exp
kT
0
kT
( 7 - 6)
oder
AHb’ AHW - = D0 exp
AHS' (7.6a)
DS = D0 exp RT RT
Beispiele: ‘
AHS* [kJ / mol] AHb tkJ / mol ] AHW IkJ /mol]
’
Cu 196 100 96
156
b\ A
/
7.2 Diffusion von Substitutionsatomen
Voraussetzung für Diffusion von ) L
Substitutionsatomen sind Leerstellen .
'l- 1
© © w« 3
Verweilzeit bis zu ihrem
5/W 7.2: Elementarschritt bei der Diffusion von Substitutionsatomen
Auftreten beträgt ( schematisch )
AH w B \
xs - exp +
kT
( 7.7 )
1 AH w B/A
% DS u b “ Cl7 “ CLeXP kT
( 7.8 )
XS
oder
AH B AH n B/A
D0 exp exp ( 7.9 )
DSub
kT kT
AH SubB/A ( 7.10)
l exp
DSub
^ kT
Dabei gilt ,
AHSubB _ AHSub A
S
B/ A *
kT RT
137
Beispiele:
5 150 cmJ / s]
Ni in Cu Dsub = 610 exP [
RT
mit AH*SubNi /Cu = 150 kJ / mol
-
Ni in a Fe
DSub * M exP |- fj| lcm 2
/ sl
mit AH* * = 245 kJ / mol
**
Schematisches Beispiel:
>
AH Im Atf /n * (7.11)
8 D0 exp 2 D0 exp
kT RT
bestimmt!
Aktivierungsenthalpie ist allein durch Wanderungsenthalpie der lnterstitionsatome
Beispiele:
82,5 kJ / mol [cm 2 / s]
C in a -Fc: Dlm = -
8,1 KT 3 exp
RT
11 , 5 KJ /mol [enr / s]
-
H in a Fe: Dln =
|
1 ,0 * 10
" 3
exp
RT
138
K
Zustandsänderungen im thermody-
namischen Gleichgewicht erfolgen
nur bei sehr langsamen Abk ü h -
lungen
Im folgenden vorausgesetzt S4
Y ' 0%
Ausgangssituation: T
Bin äre Legierung aus den -y
Komponenten A und B
Zustandsdiagramm mit
t
4 ß \I T
eutektischer und eutektoider 0' •
’ ?
V
Reaktion, vgl. Abschn .
6.9.4 a), Bild 6.21
ß
Analyse der Umwandlung des Ca 3
c6r Hn • 8
y-MK bei Legierungskonzentratio-
nen a <c < c
r , ^. Bild 7.4: Zustandsdiagramm mit eutektischer und eutektoider
CB max ^ B max
Reaktion (schematisch )
A
V,
T 8
Y + r.
(V
i /
\ T
r
r
Äi
i
7
y. (7
rkv .
\ !
i /
;
7 7 l
SiW 7.5 : Ausschnitt aus Bild 7.4 und Gefiigeentwicklung bfi
konzentrationen
bei
(F
139
J
üerschiealicne,
unterschiedlich
lu
p XjT«
"
en
— Legierungs -
Folgerungen:
Umwandlung des y -MK beginnt stets an den Komgrenzen des y- MK
m sog. " heterogene" Keimbildung (Grenzfl ächenenergie der y -Komgrenzen wird f ü r die Keim -
bildung genutzt)
Bei untereutektoider Zusammensetzung entsteht zunächst a-MK mit caB < c0
^ y-MK reichert sich während der Umwandlung mit B-Atomen an
Bei übereutektoider Zusammensetzung entsteht zunächst ß- MK mit cpB > c0
^ y-MK gibt w ährend der Umwandlung B-Atome ab
Temperatur die
Für c0 > c° B max nimmt der y-MK unabhängig von c0 bei Erreichen der eutektoiden
Konzentration cculcktoid an
Die Umwandlung des Y-MK wird daher f ü r c0 > c°B, m„stets mit der eutektoiden
Reaktion
y a+ß
abgeschlossen.
t
Die Entstehung neuer Phasen mit gegen -
ü ber dem y-MK veränderten Gitterstruktu -
ren und Konzentrationen c' B setzt Platz-
r
wechselvorgänge von A- und B- Atomen i
P &U ! f
voraus
^ Diffusion k >> £t
X
Genauere Betrachtung des Wachstums ei- C ?> c\ß vuj/
'
% Distanzen diffundieren
-
m Diffusion von B Atomen kontrolliert 7777
Bild 7.6: Zur eutektoiden Umwandlung des -
y MK
die Wachstumsgeschwindigkeit der
Keime!
-
die
» Diffusionskoeffizient nimmt ab!
140
Beobachtungen :
keit
werden die Umwandlungslinien
zu tieferen Temperaturen verscho-
ben
ft spaltet der eutektoide Punkt in
einen immer breiteren eutektoiden
Bereich auf
^ '
0 wird das eutektoide Gef ü ge aus a-
/ /l ->^
> V
MK und ß-MK immer feinstreifi-
ger
Annahme: Abk ü hlung des y-MK erfolgt so rasch , da ß diffusionskontrollierte Umwandlung nicht
mehr möglich ist
Also Frage: Welche Phasen bzw. welches Geftige liegen nach erfolgter Abk ü hlung vor?
Antwort: Zwei Möglichkeiten!
1) Der y MK bleibt umwandlungsfrei als Nichtgleichgewichtsphase erhalten
-
% 2) Der y-MK wird diffusionslos in eine andere Nichtgleichgewichtsphase
umgewandelt ,
wobei auch unvollst ändige Umwandlungen m öglich sind
141
Voraussetzungen f ü r diffusionslose Umwandlung einer Hochtemperaturphase, z.B. y-MK :
|l ) Rasche Umwandlung mit v >
|j werden
damit diffusionskontrollierte Umwandlungen unterdrü ckt
2) Abk ü hlung auf hinreichend tiefe Temperaturen , damit durch hohe " Unterk ü hlung" unter die
Gleichgewichts-Umwandlungsternperatiir eine hinreichend hohe "Triebkraft" fiir die Umwandlung
in eine Nichtgleichgcwichtsphase erzeugt wird.
Die kritische Abk ü hlgeschwindigkeit und die erforderliche Unterk ü hlung h ängen vom betrachteten
Lcgiemngssystem und von der jeweiligen Legierungskonzentration ab,
Problem: Wenn Gleichgewichtsdiagramm bei beschleunigter oder rascher Abk ü hlung nicht gilt
( vgl , Bild 7,7), wie sind dann sich einstellende Gef ü gezust ä nde erfaßbar?
Wichtig: -
ZTU Diagramme gelten nur f ü r eine chemische Zusammensetzung ( Legierungskonzen-
tTalion c0) und f ü r einen Startpunkt aus der Hochtcmperaturphase. Sie sind die Grundlage
der Beurteilung von Wärmebehandlungen
Arbeit s schritte :
einer Legierung aus dem System in Bild 7.4 bzw. 7.5 mit der
Schematisches Beispiel : Abschrecken ’ mwandlungslempe-
Konzentration aus dem Gebiet des y- MK auf eine L
raturTu < Teu1cktMd , vgl Bild 7.8
142
r~
r
IA ry *
/ 00 /
r r U iS -
VY,
Wiederholung der
I
— A<
e,
Arbeitsschritte i
unter Variation \
von Tv liefert Be Mt
fund in Bild 7.9 v
(T| < T2 < T3): ^ I
*7 +
Zf-Bild 7.8: Zur Bestimmung eines isothermen ZTLfDiagramms (schematisch )
70'
ft ^ - T
t
* 372
* 2 rJ
\ XW
\ .
'
w
N
N
V
.^ t® ?* I/"N ä 3
tii
/ 5%
A3 t
Auftragung von Beginn und Ende der Umwandlung im T, lg t - Diagramm liefert
r
-
"ZTU" Diagramm :
.
TA * I
T, i- .
^ ^ r
L
o{jh ^* V wG ot
Tv -
be «'3\ * vvi ( °tt
Bild 7.9: Einfluß der Umwandlungstemperatur auf isotherme Umwandlung (oben ) und isothermes
-
ZTU Diagramm (unten)
ä
143
Beobachtung:
Bei mittleren Temperaturen gro ß e
Urmvandlungsgeschwindigkeit
m Bildung einer "Nase"
Grund:
\
Umwandlungsgeschwindigkeit u wird
U (T)
n äherungsweise bestimmt durch Produkt
aus Keimzahl n (T) und Diffusionskoef-
fizient D (T)
-
u = n (T) D (T) ( 7.12 )
HU
1Q I3 0
Bild 7 . JO: Einfluß der Temperatur auf Keimzahl n(T),
Diffusionskoeffizient D ( T ) und Umwandlungs -
geschwindigkeit u( T)
Arbeitsschritte:
Jui/ V
4) Beurteilung der Umwand -
lungsprodukte nach Art und
Menge
r \ * - X' <
y ri V
'
144
-
Variation des T,t Verlaufs und
Verbinden der Anfangs- sowie End -
punkte der Umwandlung liefert
-
f
u *
kontinuierliches "ZTU"-Diagramm
*
* wichtigstes Diagramm fü r die
Beurteilung der W ärmcbchand - l
,
*
< \
lung von Bauteilen
<7
L
-
L rt
'4. f
S
'
r*
-
Bild 7.12: Kontinuierliches ZTU Diagramm (schematisch )
* 7.8 Ausscheidungsbildung
Ausgangssituation:
LegierungsSystem mit den Komponenten A und B
Eutektische Reaktion und Auftreten einer Verbindung
Beschränkte Löslichkeit von B in A im festen Zustand
1
Bild 7.13 zeigt die A-reiche Sei-
I
* te dieses Zustandsdiagramms
$
Langsame Abkü hlung einer Le-
r/
// /
*
an den Komgrenzen des a-
MK i
// 1
Q
i
*
fi
(i \
-
Bild 7.14: Temperatur, Zeit Verlauf und Gefüge bei der Ausscheidungshärtung (schematisch)
Zu langes Warmauslagcm fü hrt zur Vergröberung der Ausscheidungen und zum Abfall von H ärte und
-
Festigkeit
* "Ü beralterung”
146
7.9 Erholung und Rekristallisation
Wesentlich :
Eigenschaften.
Gl ü hbehandlung dieses Zustands bei verschiedenen Temperaturen und anschlie ßende Messung der
H ärte HV oder der Streckgrenze RcS bei Raumtemperatur (vgl . Kap. 11) liefert
•V
Vc* o d e
/
- OSlsOp
»i f '/ '
>
A
v*0 /X
ET.
Bild 7.15: Härte und Streckgrenze eines kaltverformten und dann gegl ühten Werk -
stoffs als Funktion der Glühtemperatur (schematisch )
, v ‘
r
14?
7.9.2 Erholung
Wird bewirkt durch thermisch aktivierte Prozesse, die
zu submikroskopischen Veränderungen der
Anordnung von Gitterstö rungen ( insbesondere Versetzungen
) fuhren .
Experiment:
uv
0
m
f 1
*
Bild 7.16:Auswirkung der Erholung auf Härte und Streckgrenze
Mö gliche Prozesse:
1) Umordnung von Versetzungen: ?r (U^ • yM Sc*\*U ©VnA- v
Gleiten und Quergleiten (Schraubenversetzungen ) sowie
Gleiten und Klettern (Stufenversetzungen ) im Spannungs
feld anderer Versetzungen (ohne äu ßere Last !)
-
Bild 7.17: Zellstruktur
2) Vergrößerung der Zellabmessungen:
Als Folge plastischer Verformung ordnen sich Versetzungen
bei bestimmten Werkstoffen rä umlich um in sog. Versetzungszellen ( vgl. Bild 7.17). Erholungs
gl ühung fuhrt zur Vergrößerung der Zellabmessungen ohne wesentliche Abnahme von pt.
-
_3)_Polvgonisation
Gleiten und Klettern von ±- Versetzungen f ü hrt zur Bildung von Kleinwinkel-Komgrenzen
(KW KG), vgl. Bild 7.18.
fs ( t r w*
"J
r 1. tsob* ?
T
-L fr
4.
:
J. L
±
A, r ±
1
J-
i.
/
V
V
7.9. 3 Rekristallisation
y
\ s k ffcr
a ) Grundsätzlicher Ablauf
\
it -
Treibende Kraft :
* Differenz der elastisch gespeicherten '
Energien der Versetzungen in nicht
rekristallisierten und rekristallisierten
K ö rnern!
- \ JdZucfrortc4t
— V
i
149
Quantitative Auswertung liefert:
>
t t (J: Inkubationszeit
bei z >r
i tt ( R}: Rekristallisations-
"
,
zeit T bzw T2 (Zeit
f ü r vollständige Rekristal-
lisation)
l
^'7 / TV
* . o% ?e
Bild 7.20: Rekristallisierter Volumenanteil als Funktion von Glühtem-
peratur und Glühzeit (schematisch)
I -J- _ C j t UajuV
^
Charakteristisch f ür Rekristallisation
1) Keimbildung erforderlich . V
{ ^7
2) Auftreten einer Inkubationszeit
3) Wachstum neuer Körner ( Wanderung V T
TQ
ÄTf
von Großwinkel-Komgrenzen)
4) Starke Abnahme der Versetzungs- ^ (o
2L U -
_ r*.
u /*«e (u
*
^
*3
dichte pt
* I —s 1?
i
Erfahrung: TR - 0,4 *
Ts (Tammann'sche Regel)
1
150
V*
b.) KQmgrhfV P rjstalli
± $ icrter Werk- stnfrp
KwngrofW
Kl
Cl ühung
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(schematisch) T (*Cl
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Zugprobe
Einflu ß der Gl ü htemperatur
Kofngr ört«
cp.l T. d ,
Bild 7.23: Einfluß der Glüh- UK'
E R3 -
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Ep , Ep 2 S> T
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c ) Rekristallisationsschaubild
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Bild 7.26: Warmumformung (schematisch)
Allgemein gilt :
152
8 Mikroskopische Methoden
8.1 Lichtmikroskopie
Aufgabenstellung: Beurteilung des Werkstoffgef ü ges ( Volumenanteile, Anordnung und
Form der im Festkörper vorhandenen Phasen )
Lösung: Präparation von Schliffen , Entwicklung des Gef ü ges durch Ä tzen , Be-
obachtung im Lichtmikroskop
Arbeitsschrittc:
153
Polieren . Erfolgt auf rotierender Scheibe, auf der Poliert üchcr aufgeklcbt werden . Es gibt
verschiedene Qualitä ten von Poliertüchern :
Kurzfaserige, harte T ü cher * plane, aber kratzerbchaftete Oberfl ä chen
Langfaserige, weiche Tücher * kratzerfreie Oberfl ächen , aber Kantenabrundung und
Reliefbildung auf der Schilffläche nach längeren Polier-
zeiten
Poliermittel:
Meist Diamantpasten bzw , Diamantsuspensionen oder Diamantsprays mil K ö rnungen von
30 pm bis 0,25 pm.
Die Feuchtigkeit der Poliertüchcr wird mit Schmierfl üssigkeiten konstant gehalten. Der
letzte Pölierschritt wird in der Regel auf feinem kurzfaserigem Tuch mit koloidaler SiCV
-
Lösung und Polierzeiten von 1 2 min duinchge f ü hrt.
Die Art der Schliffpräparation (Auswahl der jeweiligen Schritte, der Umdrehungsgeschwin-
digkeit , des Probendrucks und der Polierzeit ) ist abh ängig vom Werkstoff und von der
geforderten Schliffqualitä t Nach der letzten Polierstufe ist der Schliff kratzer frei und somit
eine f ü r die Gef Ü gebeurteilung geeignete Schliffläche geschaffen,
Ä tzen : Eine unmittelbare lichtmikroskopische Beurteilung des fertigen Schliffs kann nur
dann erfolgen, wenn Gef ügebestandteile mit unterschiedlicher Eigenfä rbung und/ oder mit
unterschiedlichem Reflexionsvermö gen vorliegen. Das ist vielfach nicht der Fall ,
Daher erforderlich: Sichtbarmachung des Gef ügen durch Anätzen in geeigneten Lö sungen
-
,
154
*) <0 e)
r>n nn
f)
' g)
t f r r r r rrr /v y / / //
-
Bild 8.1: Selektive Relief und Schichtbildung bei der nietallographischen Gef ügeentwicklung
a ) ideal glatte Oberfläche; b ) Relief durch mechanisches Polieren; c) bis e) Korngrenzenmarkie -
rung durch Ätzen; fl g ) Korngrenzenabtrag durch Diffusion und Verdampfung im Vakuum; h),
i ) partielle Schichtbildung; j) gejugeunabhängige Schichtbildung ;
k) orientierungsabhängige Schichtbildung
UK o, - : '
r >~
-V
'
L.
L
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5
\ y K
X
V
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: * v:
.
-
r
urn
*
Kornflächenätzung ( rechts)
Bild 8.2: Beispiel für Korngrenzenätzung (links) und
155
Werkstoff Ä tzmittel
1- 5 cm - Salpetersäure (Q - MQg/cm 5 )
100 cm3 Alkohol
Fe-Basislegierungen
1 ml Salzsä ure
4 gr Pikrinsä ure
100 ml Alkohol
-
0,5 cm - 40 % ige Flu ßsä urc
100 cm 3 Wasser
A l -B as i sl cgi erungen
5 %-ige Molybdänsä ure
10 g Amnioniompcrsul fat
90 cm1 Wasser
Objektivs
V . die Einzelvcrgrößerung des Okulars ist
und VotJ die Einzel Vergröß
156
Die Objektive und Okulare in
Mikroskopen fü r Gcfugcuntersu -
chungen sind Mchrlinsensyste-
mc. Die Vergrößerung wird auf
der Fassung angegeben . Bei Ob -
jektiven ist ferner die numerische
Apertur
m
A = n sin a
fl
vermerkt , n ist der Brechungs- & V
.lAfl
m
:
:
<
>"
I
Schlififflächc aufhimmt , Fü r Luft
als Medium gilt n = 1 und A < 1.
Bei den Immersionsobjektiven
wird zwischen Schliff und Ob -
*
3S
—
]3e*ä
X = —
A
(8.1 )
von der Wellenl änge X und der numerischen Apertur A ab. X ist der kleinste
Abstand zweier
Bei Beobachtung mit einer Natriumdampflampe als Licht -
getrennt zu beobachtender Punkte .
sungsverm ö gen X = 0,84 pm .
quelle (X = 590 nm) ergibt sich fü r A = 0.7 also als Auflö
* Neben der Auflösung ist die Sch ärfentiefe S von erheblicher
Bedeutung . Sie gibt den maximalen
gelegener Objektpunkte an,
Abstand S zweier in Richtung der optischen Achse hintereinander
die scharf abgebildct werden. Hs gilt
(> •
*
0,07 [ mm] (8.2 )
S
AV
157
8.2 Elcktronenmikroskopie
8.2.1 Einfü hrung
In vielerlei Hinsicht unterscheidet sich die Elektronenoptik nicht wesentlich von der Lichtoptik.
Zusätzlich zur Charakterisierung als Teilchen eines Atoms können Elektronen nämlich auch als
Wellen mit einer f ü r Elektronenmikroskope nutzbaren Wellenl ä nge von 0,001 bis 0,01 nm
beschrieben werden . Ein deutlicher Unterschied zwischen Elektronen und Licht liegt dabei in
den um vier bis f ü nf Größenordnungen k ü rzeren Wellenl ängen der Elektroncnstrahlen . Ein
weiterer Unterschied zwischen Elektronen- und Lichtwellen ist die starke Streuung der Elek -
tronen an Gas. Elektronen haben bei atmosph ä rischem Druck eine freie Wegl änge von nur
einigen Millimetern. Daher muß das Innere eines Elektronenmikroskops auf mindestens 10 : Pa
(10 bar) evakuiert werden .
ö rpers ( der
Sekund ärclektronen sind per Definition Elektronen , welche die Oberfläche des Festk
Probe) mit einer Energie von höchstens 50 eV wieder verlassen . Es kann sich dabei zum einen
Restenergic von wenigen eV wieder
um Prim ärelektronen handeln, die aus der Probe mit einer
austreten. Im hä ufigeren Fall sind es jedoch Elektronen des Probenmatenals aui die eine
wurde
.
aus der Oberfl äche ausreicht , ü bertragen
Energiemenge, die gerade zum Austreten
Sekundärelektronen sind in der Regel in groß er Zahl vorhanden . R ückgestreute Elektronen sind
Zahl
dagegen Primärelektroncn mit noch hohem Energicniveau (>50eV), die in geringerer
auftreten. Beim Durchgang des Strahls durch eine d ünne Folie erf ährt ein Teil der Primärelek -
tronen keinerlei Ablenkung und tritt als direkt durchgehender Strahl aus der Probe wieder
aus
158
Einfaltender Eiektr neffiiS.tralfa
^ )
( Prim ö relektronen
Erwä rmung
y . Aufladung der Probe
3— Probe
8.2.2 Rasterelektronenmikroskopie
Aufgaben - Beurteilung des Werkstoffgef Üges mit höherer Auflösung und/oder
Stellungen: Schärfentiefe als bei lichtmikroskopischer Untersuchung
Beurteilung von Bruchfl ächen
Qualitative chemische Analyse in mikroskopisch kleinen Bereichen,
Lösung: Beobachtung von Schliffen bzw. von Bruchflächen im Rasterelektronenmi-
kroskop
Qualitative Analyse der erzeugten Rö ntgenstrahlung
Arbeitsschritte:
159
*' '^ l n ,,ersuc,lunR Einbringen der Probe in den Bcobach-
RasT^ r !r *nenm
. ^^ ^ .
40 5
tungsraum de C
*lcros coP Evakuierung der Mikroskops ule. Erzeugung
O al,
-
eines Bildes durt 1
Abrasterung
, T der der vk
0 5
Schliff- bzw. Bmchfl äche mit dem Flektronens rahL
ä
Im SÜ I IT t v
K
A
^
der* m den KaP teln
, e sc
,
ZU
*
"‘g^
8.1
trahlung vcrgl Abschn 9.1 .2).
Ct7eugten
und 8.2 2 beschriebenen Verfahren, bei denen ein
.
( .
. . , ^
UYiexsc 1
C C
* ^
abgebildet wird, ist die Rastcrelektronenmikroskopie (^
elcuchtct und dann nach den Gesetzen der Strahlenoptik
REM) kein direktes Abbildungsvcrfahren.
ur rzeugung eines Bildes wird im Rasterelektronenmikroskop ein sehr fein fokussierter
Elektronenstrahl zellenförmig mit Hilfe von Ablenkspulen ü ber die Oberfl äche eines zu untersu
chenden Körpers gef ührt. Die Elektronen treten dabei an jedem einzelnen Punkt mit der Matenc
-
in Wechselwirkung ( vgl. Bild 8.5). Jedes Produkt dieser Wechselwirkung, seien es elek-
tromagnetische Wellen, ausgesandte Elektronen oder der von der Probe ü ber den Probenhalter
abflie ßende Strom kann registriert werden und als Eingangssignal f ü r eine mit dem Rasterstrahl
synchronisierte Bildrö hre (Braunsche Röhre) dienen. Eine Vergröß erung wird dabei ü ber
unterschiedliche Zeilenl ä ngen des Elektronenstrahls auf der Probe und auf dem Beobachtungs-
schirm realisiert. So ergibt z.B. eine Abrasterung einer Fl äche von lxl pm aufder Probenober-
fläche bei einer Größe des Beobachtungsscliirms von 10 x 10 cm 2 eine Vergrößerung von
10 cm : 1 pm = 10\ Zur Kontrastentstehung, d . h . zur Entstehung von Hell - Dunkel-Unter-
% schicden, die die Information des Bildes auf dem Beobachtungsschirm beinhalten , k önnen
unterschiedliche Effekte verantwortlich sein. Die wichtigsten werden im folgenden aufgcflihrt .
* Kantenkontrast
Bei rauhen Oberfl ächen wie z . B. Bruchfl ächen, angeä tzten metallographisehen Schliffen
oder bei jeder nicht polierten , technischen Oberfl äche ist dies der wichtigste Kontrastent -
stchungsmechanismus. Wie zuvor beschrieben sind Sekund ä rclcktronen , die am häufigsten
zur Bilderzeugung benutzt werden , das Produkt der Wechselwirkung zwischen einfallendem
Prim ärstrahl und der oberflächennahen Materie. Sie m üssen also von ihrem Entstehungsort
in der Probe wieder nach au ßen gelangen. Bild 8.6 a) veranschaulicht , da ß dies an einer
Kante einfacher und damit wahrscheinlicher ist als an einer glatten , ebenen Oberfläche.
Kanten, Aufwerfungen und Grate erscheinen deshalb im Rasterelektronenmikroskop heller
als andere Bereiche, wie in Bild 8.6 b) an einer Bruchfl äche beispielhaft ersichtlich.
a)
P rimä relektJ n PmnrlrnletoiäTOft
%
fiulzbur ä
SekL*dare »ctrDfier»
nutzbare
Sokoridiretoktforton
WZ* V
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* iveht nutzbare
nicht nolzfc üfe
S*ujndareJ«Mron«n
9
m
Mi '
1
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V
m.
»As- *. vMr-
160
Matertalkontrast
Abh ä ngig von der Ordnungszahl der mit dem eintrcffendcn Primä relektronenstrahl wechsel -
wirkenden Atome sind die zuvor beschriebenen Effekte unterschiedlich stark ausgeprägt.
Deshalb erscheinen Bereiche mit unterschiedlichen Elementzusammensetzungcn unter-
schiedlich hell .
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Bild 8.7: Veranschaulichung und Beispiel für den Chanelling Effekt bei veränderter Proben -
kippung
Topogra p hiekont ra st
*
>
Bei gekrü mmten Oberflächen erscheinen Stellen , die
% % zum Detektor geneigt sind hell, im Vergleich zu dem
Detektor abgewandten Stellen. Es entsteht so der
Eindruck einer sciirägen Beleuchtung mit Schatten -
w ürfen aus der Richtung des Detektors . ( Bild 8.8)
1 hl
8.2.3 I ransmissionselektronenmikroskopie
Arbeitsschritte:
3 Probenahme : Hcraustrennen eines repräsentativen Bereichs aus dem Bauteil oder der
Probe ähnlich wie in Abschn. 8.1 ,
I
Schleifen: Ähnlich wie bei der Schliffpräparation f ür lichtmikroskopische Untersu-
chungen werden die Plättchen durch stufenweises Schleifen auf eine Dicke von etwa 0,1
mm gebracht .
Polieren oder
Polieren , Folicnherstellung: Durch chemisches und oder elektrolytisches
len werden die Pl ä ttchen auf eine fü r
durch Matcrialabtrag mit Hilfe von lonenstrah
Elektronenstrahlen durchdringbare Dicke gebracht . Sie beträgt je nach Materiald ichte
und Beschleunigungsspannung des Elektronen mikroskops 50 bis 500 nm . Man spricht
tzt , bis in der Folie ein
daher auch von Folien . H äufig wird so lange poliert bzw . geä
Dicke berandet ist .
Loch entsteht , das von Materialbereichen mit der oben genannten
,
nglich
Diese Bereiche sind der Untersuchung im TEM zugä
,
Plättchens in
Transmissionselektroncnmikroskopische Untersuchung : Einbau des
gsraum des Transmis sionselek -
einen Probenhalter. Einbringen in den Beobachtun Beugungsbildes durch Durch-
tronenmikroskops . Erzeugung einer Abbildung oder eines
% Analyse der erzeugten Rö ntgenstrahlung
strahlung der Folie mit Elektronen. Qualitative
(vergl Abschn . 9 , 1.2)
,
,
162
MMrnftdtfltflmoO«
Wtfcn «ffcy*ndef
Ar*ode
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Kondemo^iperturt*«'**
0
Oblektrvfr**
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^
und de* Ob| elrtw-Ape<1urt»end«
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Zw«Btufig vefg'ö<Wfte* B4d
%
Pto|ek*Vi»« - 13 ::
\
probe
Kkpp«cbM 2
und Verkippungen
Bild 8.10: Probenhalter und zugehörige Achsen
I fp !
1
„caS1 nJJ® n * en
in er ro c n den Strahlengang erfolgt in der
^a ers
®
^ ' 8.10).Halter und Aufnahme amRegel mittels sind
eines sogenannten
*
dab das Vakuum ^10
^ Mikroskop so konstruiert,
Mikroskop beim Einfuhren der Probe erhalten bleibt Die Probe läßt sich
im
.
mit dem Probenhalter 2 mm in x - und y-Richtung
verfahren. Eine Verschiebung in z-Richtung
um wenige Zehntel Mi llimeter ermöglicht es, die Probe in die Gegenstandsebene des Objektivs
zu bringen. Eine Verkippung der Probe um die x - und y- Achse ist für die effektive Arbeit mit
dem TEM ebenfalls notwendig. Die Mechanik, die alle diese Bewegungen und Kippungen
aus führt, muß so stabil sein, daß sich die Probe beim Fotografieren um nicht mehr als 0,1 nm
bewegt. Andernfalls verwischt die Aufnahme bei hohen Vergrößerungen.
Die in Abschn.8.2.1 beschriebene elastische Streuung ( vcrgl. Bild 8.5) ist der für die Trans-
missionselektroncnmikroskopie wesentliche Streumechanismus und wird zur Erzeugung von
Beugungsbildem verwendet. Dabei kann mittels der r äumlichen Verteilung der gestreuten
Elektronen eine Aussage über die Anordnung der Atome im Präparat gemacht werden.
a) •fffalarKter StriN
(
*
M ’ 5 /
/ / * *
* * 1 'H
*
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/ / '
ff T 1n
abg»tougt r Strah ungeteilter
*
rach ß »33 0«ö >guf>g Strahl
*
reflektierende
d) Ebenen :
! C) eintaElendef
/
4 Ebene 2
Ebene 1
Strahl fl) 1
1
Probe
!
*l /
7
Strahl
abgebeugter ungebeugter
Strahl { ) Strahl (T)
*1
. /BeugungsbUd
2
Film
f -*
Nach Bild 8.11 b) gilt BE * CB d’sin ö mit d als Netzebenenabstand und 0 als Winkel zwi
schen Netzebene und cinfallcndcm bzw . ausfallendem Strahl. Es mu ß also f ür die Verstärkung
-
gelten:
-
2 d sin 0 = n X - (8.3)
Dies ist die Braggsche Gleichung, die auch zur Beschreibung des Bcugungsverhaltcns von Rö nt -
genstrahlcn verwendet wird. Da 0 bei der Elektronenbeugung sehr klein ist, kann man sin 0 = 0
setzen. Mit n = 1 vereinfacht sich die Braggsche Gleichung dadurch zu
2 d ‘0 = X . (8.4)
bleiben
Der Strahl T geht ungebeugt durch die Probe hindurch, die einzelnen Elektroncnwcllcn
Bildschirm aut ( Bild 8.11 c).
in Phase. Im Abstand L von der Probe trifft er im Punkt 0 auf den
befindet sich in einem Abstand r von 0
Der gebeugte Strahl D trifft bei X auf. Dieser Punkt
entfernt . Es gilt:
-
bzw. mit kleinem 20 Winkel:
—
L
- tan 2 Q (8 , 5 )
r (8.6)
= 20
L
165
Trotzdem lassen sich einzelne Atome in einem TEM nur schwer au Hosen , da durch die Dicke
der Folien stets mindestens 100 Atome übereinander liegen und sich somit keine Einzelatome
erkennen lassen . Das Auflösungsvermögen des menschlichen Auges liegt bei 0,2 mm . Um
Punkte mit einem Abstand von 0,2 nm f ü r das menschliche Auge sichtbar zu machen , braucht
man also eine Vergrößerung von 100 000 . Die maximale Vergrößerung eines gebr ä uchlichen
TEMS liegt bei ca . 300 000.
Tn den Bildern 8,12 bis 8.14 sind einige wichtige Mikrostrukturcn, wie sie im TEM zu sehen
sind, abgeb ildet .
Mit Hilfe bestimmter Verfahren lassen sich im TEM z . B. auch die Lage des Burgersvektors der
abgebildcten Versetzungen sowie die Versetzungsdichte im Material bestimmen. Das 1 EM ist
somit ein sehr effektives und vielseitig anwendbares Ger ä t zur Untersuchung der MikroStruktur
,
1 . t .
/ c \
s '
U
I 4&M V
s
iit
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tu / ;
'S
: . V
&
0.2 um
ändern
Bild 8.12: Versetzungen , angeordnet in Cleidb
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Wt m
166
9 Untersuchungen mit R ö ntgen -
und Teilchen strahlen
9.1 Röntgenographische Methoden
9.1.1 Einf ü hrung
a) Erzeugung von Rö ntgenstrahlcn
.
E - E2
(9.2 )
Beispielhaft zeigt Bild 9.1 das Brems- und Eigenstrahlungsspektrum einer Molybd änanode. Bei
einer Beschleunigungsspannung von - 35 kV ergibt sich nach Gl. 1 eine Grenzwellenl ängc
= 0.035 nm. Die Übergangsenergien liegen .
bei Molybd än bei AE L K = 17 . 44 kcV bzw. AE M ,K
= 19.61 keV was charakteristischen Wellenl *
,
ä ngen bei X , = 0.071 nm bzw. X* = 0.063 nm
entspricht.
K«
ä
L/J
£
=
J
Kü
167
b) Schw ä chung von R öntgenstrahlung in Materie
Beim Durchlaufen eines Werkstoffs der Dicke S wird ein Röntgenstrahl der Intensit ät I0 durch
Wechselwirkungen mit der Materie geschw ä cht, so da ß hinter dem Werkstoff noch die Intensität
I = , Io e - »*s (9.3)
vorliegt. Der lineare Schw ächungskoeffizient g hängt ab von der Wellenl änge der eingesetzten
Röntgenstrahlung und der chemischen Zusammensetzung des durchstrahlten Werkstoffs.
c) Röntgenbeugung
,
{hkl} mit dem Ebenenabstand Dlhk \ so
kommt es unter dem Winkel 20 zum ein-
t fallenden Strahl zu einem Beugungsmaxi-
a 9
* *
* t
mum , falls die Bragg’sche Bedingung D,
2 Dlhkl > sm 0 = X (9.4)
o sin 9
erfiillt ist. Aus beugungstheoretischen Grü n - 4
\
*
den erweisen sich strukturabh ängig nur ganz Gitterebenen \
d) Röntgendiffraktometer
% 20 / 0-Achse - ( >-Achse
j
.
s
se, dem Zentrum des Diffraktometers cf -Achse
N 0
wird die Probe positioniert . Bild 9.3 N
zeigt den Aufbau eines Diffrakto- -
I
JL
2« abgebeugte
0
üp -Achse
meters zur röntgenograph isehen Span - Intensitä t I
nungsanalysc (vergl Abschn . 9.1,6) mit
eines y-
einem typischen Intensitätsverlauf eines Bild 9.3: Geometrische Verhältnisse beim Einsatz
unter dem Azimutwtnkel tp und
aufgenommenen
dem
20 -
Diffraktometers
verlauf eines 26
mit
-
einem
scans .
typischen Intensitäts -
Distanzwinkel
scans.
168
9.1.2 Elektronenstrahlmikroanalyse
Aufgabenstellung: Bestimmung der chemischen Zusammensetzung in mikroskopisch kleinen
Bereichen ,
N
M
L
K
Elektronenmikroskope
Die vielf ältigen Ausrüstung*- und Kombinationsmöglichkeitcn moderner
in unterschiedliche Untersuchungs-
hat dazu gef ü hrt, daß die Elektronenstrahlmikroanalyse
r die Elektronenstrahlmikroanalyse entwickelt :
konzepte eingebunden werden kann. Speziell f ü
Rasterelektronenmikroskopen , arbeiten aber mit höheren
Mikrosonden , ähneln im Aufbau
Strahlslrömen
ta» Einsatz von wellenlängendispersiven Spektrometern (abgek ü rzt WDS
oder WDX ) (3 bis 6 WDS pro Gerä t)
Abbildungseigenschaften , (z. Bf Auflösungvemnögen) von Mikrosonden
sind schlechter als die von REM .
169
In Rasterelekironcnmikroskopen gehö rt die Elektronenstrahlmikroanalyse zur Standard- Ergän -
zung und wird meist (aufgrund der kleineren Strahlströme) mit energiedispersiven Spektro-
metern (abgek ü rzt EDS oder EDX ) vorgenommen .
Wird ein TEM mit einer Ablenkeinheit f ü r den Elektronenstrahl versehen, so daß ein Proben -
bereich abgerastert und die entstehende Röntgenstrahlung analysiert werden kann , so spricht
man von einem S1 EM ( scanning transmission elcctron mikroscope ) oder einem AEM (analyti -
sches Elektronenmikroskop, analytical elcctron mikroscope). Auch in diesem Fall erfolgt die
Analyse der R öntgeneigenstrahlung meist in energiedispersiven Spektrometern.
9.1 . 3 R ö ntgenfluoreszenzaiialyse
vorliegen -
Aufgabenstellung : Ermittlung von Art und Menge der in einem Werkstoffvolumen
den Elemente.
Lösung: Anregung der f ür die einzelnen Elemente charakteristischen R ö ntgen -
fluoreszenzslrahlung (Eigenstrahlung ) durch prim äre Rö ntgenstrahlung
hinreichend kleiner Wellenlänge und hinreichend hoher Energie.
Analyse
% der Eigenstrahlung in einem R ö ntgendiffraktometcr .
.Arbeitsschritte:
Probenahme: Erfolgt analog zu Abschn. 8 , 1 .
ung
% 9.1 .4 Gitterstrukturbestimmung mit Röntgenstrahl
Aufgabenstellung: Ermittlung der Gitterstruktur der
kristallinen Phasen eines Werkstoff . ^
an einer Probt
Lösung' Beugung von monochromatischer Röntgenstrahlung
meter. Analyse der
interessierenden Werkstoffs in einem Rö ntgendiffrakto
Bedingung .
Beugungswinkel mit Hilfe der Bragg'schen
Arbeitsschritte:
Abstltn . 9.1 . 3.
Probenahme und Probenprä paiation: Erfolgt wie in
170
9.1.5 Phasenanalyse mit Röntgenstrahlu
nS
Aufgabenstellung. Bestimmung der
Volumenanteile von kristallinen Phasen in einem Werk -
stoff.
^.SUn®
. ,.
' Beugung von R öntgenstrahlung an den kristallinen Phasen des Werkstoffs.
Analyse der Intensit ät der abgebeugten Rö ntgenstrahlung.
Arbcitsschnttc:
Phasenanalyse: Die integralen Intensitä ten von Interferenzprofilen einer Phase (vgl. Abschn.
9.1.4) sind den Volumcnanteilen der Phasen in den bestrahlten Bereichen proportional .
Weisen die in einem Werkstoff vorliegenden Phasen unterschiedliche Gittcrstrukturen und
hinreichend große Volumenanteile auf, so erlaubt ein Vergleich der gemessenen Intcgral -
intensit ä ten eine quantitative Ermittlung der einzelnen Phasenanteile. Die Bestimmung von
Intcgralintensit ä ten zeigt Bild 9.5.
I
30000
z 5000
CD
7500
\1 O Grand: Spnnnungs -
und
.
Eigen . . .^
PT0b»ahmc; Wen» imm r möglich, wird d c
pnnnnn 8
Bauteilgeometric in der Regel verändert.
zn
,
nnde
c Probe bzw .
, , ,
werden be Emgnflen n d e Proben bzw.
° ss-rssÄSsssr 171
L
4
L ' i ibO I.
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s1 Liut ••j
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.
UtiiiUtu z
4
Makro - Dehnungen -
Gitter Dehnungen
* -
Bild 9.6: Veranschaulichung von Mikro und Makrodehnungen
AD fhklJ
A 20 = 20 - 2 90u = - tan 0o — - = - tan 90 e « “ ' 1 (9.6)
Q ( hklj
gedreht und die unter dem jeweiligen Winkel abgebeugte Intensit ät registriert werden . Zur
* Spannungsermittlung werden zahlreiche Interferenz, linien von Gitterebenen
des
unter Variation des
unter möglichst vielen
Azimutwinkels <p und des Distanzwinkels v aufgenommen. Aus denverallgemeinerten Hoo-
Distanzwinkeln y ermittelten Dehnungen lassen sich mit Hilfe
ke'schen Gesetzes Spannungen berechnen .
172
Arbeitsschritte:
Probenahme und Probenprä paration: Erfolgt wie in Abschn. 9.1 .3,
Einbau der Probe in ein Röntgendiffraktometer, vergl. Bild 9.3.
Texturanalyse: Je mehr K ö rner eine bestimmte Orientierung aufweisen , desto größer ist die
abgebeugte R öntgenintensitä t unter dieser Richtung. Ein Vergleich der Integralintcnsitätcn
einer Gittcrebene { hkl } unter verschiedenen Orientierungen der Probennormalen zur
Einfallsebenc des R ö ntgendiffraktometers (vergl . Abschn. 9.1 . 1 d ) erlaubt eine quantitative
Analyse der Orienticrungsverteilung der Kristallite im untersuchten Werkstoff.
Aufgabenstellung: Überprü fung eines Bauteils auf makroskopische Fehlstellen ( Lunker, Ein -
schl üsse, Seigerungen, Gasblasen, Risse, F ü gungsfehler ).
Lösung: Durchstrahlung des Bauteils mit Rö ntgenstrahlen, Analyse der ortsabhängi-
gen Schw ächung der Rö ntgenstrahlung durch das Bauteil.
* Arbeitsschritte:
% ] M t
D*
J Hi1 2 1
G Werkst ück — r r J6
1
Gu
L
J,
l* i
— J
R öntoen
film
-= h
a)
3 73
9.2 Neutronographische Methoden
9.2, 1 Einf ü hrung
Untersuchungen mit Neutronenstrahlen setzen die Verf ü gbarkeit einer hinreichend leistungs-
starken Neutronenquelle voraus und sind daher an ( iroß forsehungseinrichtungcn gebunden ,
Werkstoffkundliche Untersuchungen mit Neutronenstrahlen beschränken sich auf Fälle, in
denen mit alternativen Verfahren (z.B . mit Rö ntgenstrahlen ) nicht oder nur mit starker Ein-
.
schrä nkung gearbeitet werden kann Besondere Vorteile haben Neutronenstrahlen bei der
Analyse von
Strukturen , die Atome bzw, Ionen von leichten Elementen enthalten , da sie mit diesen in
relativ starke Wechselwirkung treten ( im Gegensatz zu Röntgenstrahlcn ),
Bauteilen mit größeren zu durchstrahlenden Abmessungen , da ihre Schw ächung durch
Materie im allgemeinen deutlich geringer ist als die von Rö ntgen - oder Elektronenstrahlen
Kernreaktoren ( Eorschungsreaktoren )
** Reaktoren geringer Leistung, in denen freie Neutronen meist durch Spaltung von
angereich erlern U ran erzeugt werden
Spallationsquellen
liefern freie Neutronen durch Kemzertriimmerungen (Spallationen ) durch Beschuß von
Schwermetallen (z . B , Blei, Uran , Wolfram ) mit hochbeschleumgten Teilchen ( z.B.
Protonen, Elektronen) (vergl , Bild 9.8)
MOM
*
t t
f
-x
-i
MOTO M
—
t
,
t
V
r
/
I ;
*
*
WlUl ÄOT
174
b ) Thermische Neutronen
^ ^
crnsPa at * on entstehenden Neutronen besitzen hohe Teilchenenergien (bis zu
lOMe) und daher extrem kleine De Broglic Wellenl
- ängen ("schnelle Neutronen"). Sie sind f ü r
wer to un ic e Untersuchungen ungeeignet . Sic werden daher durch vielfache Stöße in
sogenannt«! oderatormaterialien (z.B. Wasser, Graphit , Beryllium ) abgebremst und ihre
Energie auf V\ erte verringert, die etwa die Atome des Modcratormatcrials aufgrund der W ärme
-
bewegung besitzen. Man spricht von "thermischen Neutronen".
£
v
o
% o
175
9.2.3 Neutronen-Durchstrahlungsprüfung
Ä NeUtr nenStrahlen
°
O Sichtbarmachung von Materialien wie Hochpolymere, insbesondere Gummi , Klebstoffe
usw., a ein eutionenstrahl umso st ä rker geschwä
.
Matene sind ( im Gegensatz zu Röntgenstrahlen).
cht wird , je leichter die Atome der
Die y Strahlung wird wie die Rö ntgenstrahlung beim Auftreffen aut Materie absorbiert, reflek
- -
tiert, gestreut und beim Durchdringen geschw ä cht.
Durch die unterschiedlich starke Schwächung an Materialinhomogenitäten lassen sich beim
Durchstrahlen Fehler im Materialinnem detekticren .
m Möglichkeit zur Fehleranalyse analog zu Abschn. 9, 1 8. -
Werden besonders hohe Anforderungen an die Durchdringungsf öhigkcit der Strahlung gestellt,
Aufprall von
so m ü ssen ultraharte Rönlgenquanten verwendet werden, die im Betatron durchwerden .
enkcgel erzeugt
Elektronen auf Schwermeiallanodcn in einem sclimalen Strahl
*
9.3. 2 Durchstrahlungspr ü fung mit y-Strahlung
Aufgabenstellung : Überprü fung eines Bauteils
auf makroskopische Fehlstellen ( Lunker, Ein -
Schl üsse, Seigerungen , Gasblasen, Risse F
. .
, ügungsfehler).
° SSSSÄÄSSSSK «
, . .
ltlun8 hmreichend gru ßc taten»« .
Dwehsttahlung des Baute 1s m> r-Stt
176
Registrierung der durch das Fö -
tors ( meist Y-empfmdlicher * ,
gC angtcn Strahlun8 mit Hilfe eines geeigneten Dctck -
FUni )
^
wenn diese lokSle
^ Abi
e ßcRcn ü b
chung bewirken ( vergl
8
9
' makroskopischen Fehlstellen lassen sich nachweiscn,
, ,
Werks off veränder e Strahlnngsschw ä -
technische
Ifin DurchstrilTdl'ß ,l
Un S
^ Versuc*lsau )au bci der Prü fung einer Schwei ßnaht. Die
^
unterschcidet sich so im Prinzip kaum von der rö ntgcnolo-
Ung
Prtifnhiekts wirrtC
Ung
"YdCr
nirht > des
A r Dichte
der # A fWC \
nur
Objektvolumens ^'
umaarnedizm. Vom dreidimensionalen Dichtc /.ustand des
lmcns ona es Schattenbild erzeugt . Befinden sich Abweichungen in
*
, so gelangt an Stellen , wo Hohlrä ume oder Materialfehler
vorliegen, mehr Strahlung auf den Empf änger
. Um Filmaufnahmen einwandfrei beurteilen zu
•
,
können, müssen dem Prü fer alle Einflu ß faktoren auf die Bildgü te bekannt sein . Bild 9.11 zeigt
,
W C Strah un srel ief und Filmqualit
ß ät die Bildgü te beeinflussen . Viele der
Einflußfaktoren sind analog auch bei photographischen Aufnahmen mit Tageslicht gegeben. Der
Kontrast ist definiert als das Verhältnis der H ä lfte der Intensitä tsdifferenz zum Mittelwert der
,
Intensitäten I (hinter dem fehlerhaften oder d ü nnerem Material ) und I ( hinter dem fehlerfreien
2
# oder dickerem Material). Kontrastvergrößcmd wirken z.B. große Dicken unterschiede der Probe,
weiche Strahlung und Fehler im Materialinnem nach Größe und Anordnung. In Bild 9.10 rechts
ist die lntensitä tsverteilung nach Durchstrahlen einer fehlerhaften Schwei ß verbindung skizziert.
Bei dicken Bauteilen sprechen bei praktischen Anwendungen oft wirtschaftliche Grü nde gegen
a
Mj *
n
Strahlen- Fehler
quelle
Intensitä t der
Blende Probe mit Film Strahlung hinter
% Schwei ßnaht der Probe
178
9.3 .4 Wichtige Kenngrößen der y-Strahhing
Jeder radioaktive Strahler kann durch die Angabe der folgenden Kenngr ößen eindeutig be-
schrieben werden :
1. Aktivitä t
Die Aktivit ä t ist die Zahl der Zerfallsakte in der Zeiteinheit , Als Einheit wird das Becquerel
( Bq ) verwendet. Ein Bq ist ein Zerfallsakt pro Sekunde, Die ä ltere Einheit Curie ( Ci ) gibt
mit 3,7*10ä <> Bq die Zahl der in lg Radium pro Sekunde zerfallenden Atomkerne an .
2. Spezifische Aktivit ä t
Die spezifische Aktivit ät ist der Quotient aus Aktivit ät und Masse des Strahlers. Sie beein -
flu ßt durch die Wechselwirkung Intensitä t-Blende die geometrischen Aufnahmebedingun-
gen.
3. Halbwertszeit (HWS)
Die Halbwertszeit kennzeichnet die Zeitspanne, in der die Aktivit ä t eines Strahlers auf
die Hälfte seines Ausgangswertes zurückgegangen ist.
4, Halbwertsschi chtdicke
Die Halbwertsschichtdicke ist die Dicke eines Absorbermaterials, welche die ungeschwächte
Strahlung auf die Hä lfte ihrer Intensit ä t reduziert . Sie ist charakteristisch f ü r Strahlung and
A Absorbermatcrial. Die Halbwertsschichtdicken einiger Metalle sind fü r verschiedene
Energien durchdringender y-Strahlung in Tabelle 9,2 eingetragen . Die Schw ächung von -
y
des
Strahlung, die Materie geradlinig durchdringt, ist eine Funktion des Fl ächengewichts
.
Absorbers , also ein Produkt aus Dicke und Dichte des Objektes und erfolgt exponentiell
are Stoffe
Leichtmetalle und Kunststoffe mit geringer Dichte werden als leicht durehstrahlb
gelten als schwer
bezeichnet , Elemente wie Blei , Wolfram oder Uran mit hoher Dichte
eingesetzt .
durehstrahlbare Stoffe und werden zum Schutz vor Strahlung
5, Energie rschied zwischen
Die Energie der emittierten Gammastrahlen ist gleich dem Energieunte
. Sie wird in der
angeregtem und einem metastabilen Zwischen- bzw . dem Grundzustan d
. Finden Ü berg ä nge von mehreren Energieniveaus
Einheit Elektroncnvolt (eV ) angegeben
Energiewerte n, Der angegebene
statt , so besteht auch die Strahlung aus mehreren , diskreten
Wert ist dann oft ein Mittelwert der einzelnen Komponenten .
6, Dosisleistung erzeugten Ionenpaare
Die Dosisleistung gibt die Anzahl der in einem kg einer Substanz
( Dosis, Einheit R öntgen (R)) pro Zeiteinheit an . Durch
Multiplikat der Dosis mit der
ion
lonisierungsenergie der Substanz erh ä lt man die Energiedosis
. Im l alle von -Strahlung
^ stimmt die Energiedosis mit dem f ü r die Beschreibung
der
Sievert (
biologischen
Sv ) ü berein .
^
Wirkung von
21 5 34.5 54
Aluminium 2.7
6 15 21
Eisen 7.85
0.75 9 12.5
Blei 11.4
0.5 6 8.4
Wolfram 19.3
0.3 4.5 7.2
Uran 18.3
179
9.3.5 Herstellung und Zerfall der Strahler
Die radioaktiven Isotope Co-60 und Ir 192 werden im Reaktor durch Ncutronenbeschu ß von Co
-
- -
-
59 und lr 191 erzeugt. Cs 137 fä llt als radioaktives Spaltprodukt bei der Uranspaltung an. Alle
-
3 Isotope gehen durch ß Zerfall unter gleichzeitiger Aussendung von Strahlung von angereg
7 - -
ten Zust ä nden in den Grundzustand ü ber. Die energetischen Zust ände des Atomkerns lassen
sich ä hnlich wie die der Atomh ü llc durch ein Schalenmodell mit diskreten Energiezustä nden
beschreiben. Beim Ü bergang eines höherencrgetischen Zustandes in einen niedrigcrcncrgcti -
-
schen werden ci-,ß- und y Strahlung frei. Die Strahlungsarten haben in der aufgezählten Reihen-
folge abnehmendes Ionisierungsvermö gen und zunehmende Reichweite ( Durchdringungsfähig-
--
keit). Für die Durchstrahlungsprü fung kommt daher nur / Strahlung in Frage. Co-60 zerfällt
-
ü ber einen metastabilen Zwischenzustand in Ni 60 und emittiert die harte y-Strahlung mit den
-
Energien 1.17 und 1 ,33 MeV. Cs 137 emittiert monoergctischc Strahlung und zerfällt direkt in
Ba-137. Der radioaktive Zerfall des Ir 192 erfolgt ü ber ingesamt 5 Energieniveaus. Die Strah
- -
lung beinhaltet somit 5 Energiekomponenten und setzt sich aus 5 Wellenl ä ngen zusammen.
- mit den Werkstoffen und Herstellverfahren vertraut sein, also die Wahrscheinlichkeit von
hcrstellungstypi sehen Fehlem absch ä tzen können ,
- die auf das Bauteil cinwirkenden Beanspruchungen kennen und dementsprechend festlegen,
welche Fehler unzulässig sind,
- die Auswirkungen eines Bauteilversagens abschätzen und entsprechende Sicherheitszuschl
ä-
ge ermitteln ,
- die Möglichkeiten und Grenzen der zerstörungsfreien Verfahren kennen, um das jeweils
geeignete Verfahren aus wählen zu k ö nnen .
Fachgebieten an -
Damit ist die zerstörungsfreie Prü fung auf Informationen aus verschiedenen
gewiesen .
10.1 Ultraschallverfahren
* 10.1 .1 Einfü hrung
Schwingungen einzelner Elementarteilchen
Schallwellen sind elastische Wellen, die sich aus
( Gase , Fl üssigkeiten und Festkörper) ausbreiten
aufbauen und sich daher in allen Medien
verschiedene Wellenarten - LcngitudmaEvellen, Trans-
ausbilden k önnen , pflanzen s, ch > n Gasen und
k ö nnen. W ährend sich in Festkörpern
vcrsalwellen und Kombinationen aus beiden -
, da in diesen Medien die für Transversal wellen
Fl üssigkeiten nur Longitudinalwellen fort
äfte nicht übertragen werden
kö nnen ( Bild 10.1 ).
notwendigen Schubkr
H ^ ^elnn
'e
den Grenzflä eLiT ^^
mbaWel
von
!
Festkoipem
,
»^
cn) n Ptauerwnit
Ausbreitungsrichtung J y v
b)
©
1 *'
'" N
/'
*
'
1 . Schwingung in Dickenrichtung
Ausbreitungsrichtung 2 . Schwingung der gesamten Platte
I -
Bild 10 J : a) Longitudinalwelle, b) Transversalwelle, c ) Rayleigh Well e> d) Lamb-Wellen
G ( 10.2)
cIrans
\ P
5 , 90 3 ,23
Aluminium 6,32 3 , 13
gewählter Stoffe
Tab. 10.1: Schallgeschwindigkeiten aus
anisotrop ( z. B, Verbundwerkstoffe )
Viele Werkstoffe verhallen sich akustisch
Raumnchtungen unterschiedbch schnell aus.
h» Schallwellen breiten sich in unterschiedlichen
,
wird < ü" Aiiskeiuiiig d« Lieh« von Ab
Brechungserscheinungen begleitet.
^ ions-,
-
Beugungs-, Reflexions und
182
10.1 .2 Prü fmethoden
Bei der Werkstoffprü fung kommen Frequenzen zwischen 100 kHz und etwa 100 MHz zum
Einsatz. Der am h ä ufigsten verwendeten Pr ü ffrequenz von 2 MHz entspricht bei
Longitudinalwellen in Stahl eine Wellenl änge von ca. 3 mm . Dies gibt einen Anhaltspunkt f ü r
die Größe einer Fehlstelle, die mit dieser Frequenz noch nachweisbar ist .
Die konventionelle Ultraschallprü fung arbeitet mit piezoelektrischen Wandlern als Prü fköpfen,
welche an die Probe ü ber Medien wie z. B. Glyzerin oder Bienenwachs angckoppclt sind :
W ährend in dem einen Wandler (Sender) Ultraschallwellcn erzeugt werden ( reziproker
piezoelektrischer Effekt ), nimmt der zweite ( Empf ä nger) die Schallwellen nach der
Wechselwirkung mit der Probe auf. Es gibt auch Prü fkö pfe, die beides kombinieren ( vergl. Bild
10.2).
(3) +t
/ Priifobjckt, 2 Koppclraedium , 3 Schwinger
4 aufgedarapfte Elektroden, 5 Dämpfungsk örper
1 / 6 Prüflcopfgchä use
%
Bild 10.2: Schematischer Aufbau eines Senkrechtprüfkopfes
Impulsechoverfahren
Durchschallungsverfahren (Schattenverfalircn)
Laufzeitverfahren
Bild- und Rekonstruktionsverfahren
Schallemissionsanalyse (SEA, engl . AE = acoustic emission ) .
183
10.1.3 Impuls-Echo-Verfahreit
Aufgabenstellung ; Überprü fung eines Bauteils hinsichtlich Existenz von Fehlem wie Risse ,
Poren oder Lunker .
Lösung : Erzeugung von Ultraschallimpulsen im Bauteil . Analyse der Impuls-
Echos,
Arheits schritte:
Anbringen eines geeigneten Prü fkopfes über ein entsprechendes Koppelmcdium an das
Bauteil .
Abrasterung der interessierenden Bauteilbereiche durch Verfahren des Prü fkopfes und
Aussendung von Ultraschallimpulsen .
Analyse der Impuls- Echos: Die vom Sendeprü fkopf ausgesendeten Ultraschaliimpulse
werden an der R ückwand des Werkstücks ( R ückwandecho) oder an Inhomogenitäten im
% Werkstoff (Fehlerecho) reflektiert und die reflektierten Impulse vom auf Empfang
umgeschalteten Prü fkopf aufgenommen ( Bild 10.3 ). Meßgrößen dieses Verfahrens sind die
Amplitude des Fehlerechos (‘'Größ e" des Fehlers) und die Impulslaufzeit , aus der bei
bekannter Werkst ückdicke der Abstand der den Schall reflektierenden Fehlerstelle vom
Sendeprü fkopf bestimmt werden kann .
yA Z m 2 1
%2
3
yM /
/ V/s
% 6
kl
F R G r
1 Priificopf* 2 PrüfobjekL
.
J Sch ü llfeld 4 WefksiolTTehlec
JL R
5 Scndckrapuls, R RflckwandechOt
a) F Fchkrccho
10.1 .4 Durchschallungsverfahren
Überprü fung eines Bauteils hinsichtlich Existenz von Fehlem
wie Risse,
Aufgabensiellung’
Poren oder Lunker,
Durchschallung des Bauteils mit Dauerschall oder Impulsschall Analyse
,
Lösung:
der durch das Bauteil gehenden Schallintensit ät .
Arbeitsschritte;
184
Seiten des Bauteils.
Abrastcrung der interessierenden Raute » Ibereiche durch Verfahren von Sender - und
mp ngerprü fkopf und Aussendung von Ultraschallimpulsen oder Ultradauerschall.
Die Tiefe der Fehlerstcllc im Werkstü ck kann nicht bestimmt werden . Bei diesem Verfahren
kann sowohl mit Dauerschall als auch mit Impulsschall gearbeitet werden, da Sender und
Empfä nger elektrisch vollkommen unabh ä ngig voneinander sind.
Hochfrequenz - Wrstarker
erzeuger
L
SchaSdruck
m
Bild 10.4: Prinzip des
Durchschallungsverfahrens
y
10.1.5 Laufzeitverfahren
zusammen bei .
in der Ultraschallprü fung alle Verfahren , nicht aber die
Unter Laufzeit verfahren faßt man ausgewertet wird
des Schalls gemessen und
denen lediglich die Laufzeit
Schalldruckamplitude.
G .
E ma (W < "Sl
V ' -
Ab5Chn 101
’
185
10.1 .6 Bild - und Rekonstruktionsverfahren
Detektion und Ortung eines Materialfchlers k önnen mit oben beschriebenen Verfahren gut
durchgemhrt vverden. Die tats ächlichen Abmessungen eines Material Fehlers k önnen dagegen nur
aus einem Bild entnommen werden . Akustische Bildverfahren nutzen die Wechselwirkung von
Werkstoffstrukturen mit Schallwellen (z. B. Reflexion, Absorption): ein akusto-optischer
Wandler ü bertr ägt die von der interessierenden Stelle gemessene SchalIdruckverteilung in ein
optisches Bild,
Die akustischen Linsen fokussieren ü ber ein Kopplungsmedium (z. B. Wasser ) zwischen Linse
und Probe Schallwellen bestimmter Frequenzen auf die Probe, die durch eine Rastercinheit
1
etoktronisch ö
Weicho
Hochfrequenz Signafy ö rarboltLino
goner ä l ö f
-
a iEflftBfflaaS
V (x , y| z ^ konst .) V (K *= y = f <onst
-
z Mo inr
KopplllAflS '
medium
>BLebi »
k:.
*
r '
xy - ril
Rsisierung
Bildschirm Rechner
Probend s c h
Akustische V (z) - Kurve
Abbildung
J
186
10.1 .7 Schallemissionsanalyse (SEA )
Bei Veränderungen in der Struktur eines Werkstoffes wie beispielsweise Ri ßbildung oder
Verformung wird lokal gespeicherte elastische Energie
frei, die sich in der Ausbreitung mecha -
nischer wellen - eben der Schallemission - ä ußert. Der entstehende Schall liegt in Frequenz-
bereichen vom hörbaren Schall (z. B. Zinngeschrci ) bis zu etwa 30 MHz.
Schallquellen kö nnen sein:
- Versetzungsbewegungen, Mikrori ßbildung.
- Oberfl ächen- und Grcnzschichteffektc, Reibungsvorgänge.
- Verbundwerkstoffe: Bruch oder Dcbonding von Matrix und Faser.
Schallemissionsanalyse wird im Werkstoffbercich z. B. zur Erkennung von Rissen bei der
Wärmebehandlung von Werkstoffen, zur Fehlercrkennung an Druckbeh ältem und Rohrleitungen
oder zur Prü fung von Faserverblind Werkstoffen eingesetzt und kann bei der zerstö renden
Werkstoffprü fung ergänzende Aussagen z. B. ü ber bruchmechanische Vorgänge liefern (Ri ßent -
stehung, Ri ßfortschritt ). Sie dient zur kontinuierlichen Überwachung von Bauteilen ( z. B.
t Kühlsystem, Leckagen) im Kraftwerksbereich. Die SEA wird auch bei der Fertigungs ü berwa-
chung (z. B. Laserschwei ßen, Maschinendiagnose) eingesetzt und nutzt dort den auftretenden
Körperschaft .
Impuls-
Bei der SEA wird mit bedampften piezoelektrischen Sensoren gearbeitet , die wie beim
zur Probe haben . Die
Echoverfahren mit einem Kopplungsmittel m öglichst direkten Kontakt
Frequenzfilter, um Frem
aufgenommenen Signale werden verst ärkt, gefiltert ( beispielsweise
und Störgeräusche auszuschließen) und analysiert.
. ^ ^-
man Aussagen ü ber
schen Kennwerte solcher Signale, anhand derer
treffen kann , sind Amplitude A Dauer. D , Anstiegsze
tungen (counts) N, Energie, Schwellwert T. Treten
t R , Anzahl von fchwellw übersclvei-
Burstsignale in sehr d chter zeitlicher Folge
öst werden , und man spneht von kontinu
auf so können sie nicht mehr als Einzelsignale aufgel
ierlicher Schallemission.
1
"7
i
T
A
*
o
187
10.2 Wirbelstromverfahren
10*2 * 1 Einfü hrung
Die Grundlagen der Wirbelstromtedmik sind seit langem bekannt: Ihre Geschichte hatte bereits
zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit den Entdeckungen von Hans Gcrsted und Michael Faraday
begonnen .
Oersted hatte beobachtet , da ß ein durch einen benachbarten Leitungsdraht flie ßender
elektrischer Strom die Magnetnadel eines Kompasses auslenk t. Er stellte die These auf, da ß ein
elektrischer Strom, der durch einen Leiter flie ß t , ein Magnetfeld um den Leiter erzeugt .
Faraday zeigte, daß ein magnetisches Wechselfeld , gekoppelt durch einen Weicheisenring, einen
elektrischen Strom in einer weiteren um den Ring gewickelten Spule erzeugt ( vergl . Bild 10.7 ).
*
Bild 10 , 7: Zur Wechselwirkung von elektrischen und
magnetischen Feldern
Später beschrieb Maxwell dies in seinen Gleichungen f ür das Verhaken des elektrischen Feldes ,
die die Grundlage der heutigen Wirbelstromtechnologie bilden.
F ü r die Wirbelström priifung wird genutzt , daß eine mit Wechselstrom durchflossene Spule ein
magnetisches Wechselfeld erzeugt . Wird die Spule in die Nä he eines leitenden Prüfobjektes
gebracht , verursacht das Magnetfeld einen Wirbel ström fl uß ( vergl . Bild 1 0 8 ' ^
) er
Wiibelstromfluß hä ngt von den geometrischen und elektrischen Eigenschaften des Pr ü fobjektes
, fuhren auch
ab ; Änderungen der materialspezifischen Leitfä higkeit , zum Beispiel durch Risse
Wirbelstr erzeugen ihrerseits ein
zu einer Änderung der Wirbelstromausfilhrung. Die ö me
erzeugte Magnetfeld beeinflussen sich gegen -
Magnetfeld . Dieses Feld und das von der Spule
Spule . Me ß gerä te zeigen diese Impedanz ä ndenmgen
seitig; dabei ändert sich die Impedanz der
Zustand des
an. Der Prü fer erhä lt damit wichtige Infonnationen über die Eigenschaften und den
Prüfobjektes.
188
10.2. 2 Anwendungen
Cf cr dlC dCm
unsichtbar bleiben. Dabei lassen sich auch
AuSe
SäSä*:izasz
Mflterialfehl /* a von Oberfl ächcnbeschichtungen nachweisen , die die
o *
i A
TjUn ^
Bauteils oder der gesamten Konstruktion gefä
hrden k önnten.
Sicherheit des
Aufgabenstellungen. Überprüfung von Bauteilen auf Fehler an oder nahe der Oberfl äche.
Prü fung mehrschichtiger Strukturen .
Messung der Material - und Schichtdicke.
Sortierung nach Legierung, Wä rmebehandlung und H ärte.
Messung der elektrischen Leitfähigkeit.
Berührungslose Messung sehr kleiner Wege.
Lösung: Erzeugung von Wirbelströmen im Prü fobjekt. Analyse der Impedanz-
ä nderungen in der
Arbeitsschritte:
Prü fspule.
^
( ) R
-
Fha &en
Bild 10.10: Auswirkung der Werkstofffehler auf Amplitude und Phase des induzierten Stroms
1 S9
im Vergleich mit anderen Prü fverfahren liegen
folgende Vor- und Nachteile vor:
Vorteile Nachteile
hohe Empfindlichkeit bei mikroskopisch
Verfahren erkennt nur, da ß ein Material fehler
kleinen Fehlem
vorlicgt, Fehler aber nicht genau definierbar
gutes Auflösungsverm ögen
Verfahren benötigt immer mindestens ein
hohe Prü fgeschwindigkeiten gutes Teil zum Einjusticrcn ( als Vergleich)
einfache Automatisierung nur Bauteile gleicher Geometrie untersuchbar
schnell in der Anwendung
kein Materialkontakt oder Koppelmittel
erforderlich
kein Materialverbrauch
wirtschaftlich
• umweltfreundlich
% 10.2.3 Eindringtiefe
c-
o
Wirbelstromdichte
0 37 % 100 %
c 5
Jf
=
1
% 172,41
172, 41 / 21
$ = 50 5 V
^ aPr / o
50
f = Frequenz(HZ)
o = Leitf ähigkeit
u = Relative Penncabilit ät
-
5 = Standard Eindringtiefc ( mm )
190
10.3 Eindringverfahren
10.3. 1 Einf ü hrung
waren , ac em mdringvorgang wurde die Oberfläche des Bauteils gereinigt und in eine
Aufsc ammung von Kreide und Spiritus getaucht. Der Spiritus verdunstete rasch , und es
bildete sich eine wei ße, stark saugf
öhige Schicht. Das in den Fehlem befindliche Öl wurde
herausgezogen und bildete auf der wei ßen Schicht dunkle Linien oder Flecken , die den
Fehlerbereich sichtbar markierten.
Nachteilig war der aufwendige Kochvorgang, der relativ geringe Kontrast der grauen Anzeige
% zum wei ß en Untergrund und die relativ geringe Empfindlichkeit, wegen der feine Fehler nicht
nachgewiesen werden konnten .
10.3,2 Anwendung
Aufgabenstellung: Überprü fung eines Bauteils auf Fehler (z. B. Risse) an der Oberfläche.
Lösung: Sichtbarmachung der Fehler durch geeignete Eindringmittel.
Arbeitsschritte:
Ö bl
a) mechanisch mit Bürste
b ) mechanisch mit geeignetem
Strahlmittel
cl d c) chemisch mit Lösungsmittel
d) Hei ßdampfentfettung
Emdnngvorgang:
""UM
ÄrJS
sind geeignet:
191
-
der fluoreszierendes Eindringmittel wird auf die Pr fflä
ü che
AU Eindringmittel
- Farbeindringmittel (mit bei Ta -
geslicht sichtbarem rotem Färb-
Stoff ).
Fluoreszierende Eindringmittel
(mit unter UV - Licht gclbgrü n
J
"
fluoreszierenden Farbstoffen) . :: 9 :•
X
t:
- Fluoreszierende Farbcindring -
mittel (sie besitzen beide Zusätze
sind somit bei Tageslicht und
unter UV - Licht sichtbar). i
Zwischenreinigung:
Mach dem Abschluß des Eindringvorganges wird das ü bersch üssige, an der Oberfläche
haftende Prü fmittel entfernt. Die Zwischenreinigung mu ß so erfolgen , daß das in die Fehler
eingedrungene Eindringmittel dort verbleibt. Bild 10.14 zeigt Möglichkeiten der
Zwischenreinigung beim Rot -Wei ß-Verfahren.
:
Bild 10.15: Trocknung der Oberfläche
a) Lufi-Trocknung
d) b) Trockenreiben mit fusselfreiem Lappen
Cl
c) Abblasen mit ölfreier Druckluft
m d) Trockenblasen mit Luft ( max. 50 °C)
Entwicklungsvorgang:
Mach dem Trocknungsvorgangvv ro
h
.
it dem Eindringmittel kontrastierender Entwickler
jUe
^
,
die Oberfläche saugt . Hierbei bildet
möglichst dü nn aufgeä ugen , '
192
Bild 10.16 veranschaulich! die W ,rkung „ Ennvicllers.
es
Das Eindringmittel wandert an die
Ober-
flä che und w ü rde ohne Entwickler, wie a)
in Bild 10.16b) gezeigt, einen d ü nnen ,
kaum sichtbaren Film der Dicke T
bilden. Bild 10.16c) gibt eine ungü nstige h
ff
Situation mit zu großem Entwicklerkom d}
mit Durchmesser T 3 wieder . Bei
optimaler Entwicklerkomgr öße lagert
sich eine größere Anzahl von Körnern
aneinander, zT. auch ü bereinander und &ild 10.16 : Stadien beim Entwicklungswrgang
es bildet sich entsprechend Bild 10.1 ö d )
ein Bereich in der Entwicklerschicht aus ,
der von dem Eindringstoff benetzt wird . Hierbei wirken die schmalen Hohlräume zwischen
den einzelnen Pulvcrkömem als Kapillaren, die das Eindringmittel relativ schnell aus den
Fehlstellen herausziehen.
I Als Entwickler sind entweder Trockenentwickler oder Naßentwickler ü blich .
3 Inspektion:
Nach Abschlu ß des EntwicklungsVorganges wird die zu prü fende Fl äche unter geeigneten
Beleuchtungsbedingungen auf Fehleranzeigen abgesucht. Hilfsmittel der Sichtprü fung, wie
Vergrößerungsgeräte oder kontrast verbessernde Brillen , kö nnen dabei verwendet werden.
Aus dem Durchmesser, der Breite oder der Intensit ä t der Anzeigen kann auf die
Abmessungen der Fehleröffnung nur bedingt geschlossen werden. Aussagen ü ber die Tiefe
der Fehler sind nicht m öglich.
Nachreinigung:
der
Nach der Inspektion ist eine Reinigung des geprü ften Teils erforderlich , wenn R ü ckstände
Pr ü fmittel die weitere Verwendung beeinträchtigen kö nnen.
193
Bild 10.17 zeigt als Beispiel den Ablauf
ci ncr Bauteilprü fung mit Farbeindringverfahren ( Rot -
Wei ß- Verfahren )
Reinigen
des Werkst ückes
.. IC
Aufträ gen des
Eindringmittels
I
Abwaschen mit Wasser
oder Spezialreiniqer
(Trocknen entf ä llt hierbei )
\ ! 1
1
Aufträgen des Trocknung bei Aufträgen des
Trockenentwicklers ca . 50flC Alkoholentwicklers
Inspektion unter
hellem , wei ßen Licht
Ablropf -
blech
;
TT TT fWI
E ntfetten mit Penetrieren Abtiopfen
% Spezialreiniger
© -\
_
TX ©
©
Emulgieren Entfernen des Emulgators
Entfernen des Penetrieröls
n=^ . .
Oi 11 V
t c 1 i '\ \
l ;/ i i \'%
J
TTTT trockwv.
/ anlwicWef / 'fff TT \
DT2/Q0 ' 1 \
ddult - 1 1
anschluß
Entwickln W - Kabine
Trocknen
Penetrieranlage
Bild 10 IS : Schema einer
.
194
11 Mechanische Werkstoffprüfung
Die mechanische Werkstoffprü fung dient = 35
L” *IhE
der
Ermittlung von Werkstoffeigenschaften
( "Eigenschaftsprofil "), insbesondere der 1
.
Ermittlung von r [i
Werkstoffwiderstaiuisgrfl ß cn c
H >o
haben zentrale Bedeutung f ü r alle Arten 1
von Konstruktionen! 1
r.
-.
11.1 Zugversuch m
-
f ist das wichtigste Verfahren der Werkstoff-
‘V '
* q -
f* dt
Querbaupt
in einer Zugprü fmaschinc. h Kraftaufnehmer
C Oberer Prüf raum
D Kugclumlaufspindel
F- Traverse
Kraftaufnehmer
Cn Unterer Prüfraum
Säule
Arbeitspläne
K Sockel
L U ntersetzungsgetriebe
Tachogenerator
Auftragung der Kraft 1 über der V erl ä nge
* - M
N Scheibcnlaufcrmotor
Biegevorncheung
rung AL, liefert: ' 1
Keil spannzeug
m
w fF \
FA
«
A, JLA
fCä
F -
t L
I
/ -D T
Fi F
% D AL = L-U
Bild 11.2: Kraft-Verlängerungs-Kurve bei Zugbeanspruchung eines metallischen Werkstoffes (sche-
matisch)
Problem : F, AL -Kurve hängt vom untersuchten Werkstoff und von der Geometrie des Probestabs ab.
(
On
Bili ,n .
sehen Werkstoffs (schematisch )
b
"
maa
"‘-
196
b) Elastische Verform . m
'
Verformung
NgllHUfrKr! ?
"* , rän derUn8en der
Atomabst ä nde gegen- /S Y
nw ChtSlagC zurü ckzufü hren .
geW ^
Nach Abschnitt 2.4.1 c') ergibt
sich diese aus dem
deichgewKiht anziehender und
absto ßender Krä fte,
so daß beim Gleichgewichtsabstand r0 gerade
^
~ Fan + F, = 0
b
gilt. Wird das Kristallgitter mit einer
sprucht, so kommt es zu Verschiebung der
Kraft F bean
Atome
relativ zueinander, die der Kraft Abstandskurve zu
-
fo
<?-
PW-
»
'
sV »
—
et,q = - v et O *- .
H V
^xslnscUi , eJ-ü
•
mit v = Querkontraktionszahl 0,3 bei Metallen) *
—
c) Elastisch-plastische Verformung
£
• Beanspruchungen mit on > RcS
1 fuhren auf Verformungen , die bei
Entlastung nur noch zum Teil
zurückgehen. f
• Es liegt nahe, die Totaldehnung in
zwei Anteile aufzuteilen:
ec = elastische Dehnung
ep = plastischen Dehnung
= irreversibler Anteil, auf
Abgleitvorgä nge im Kris-
tallgitter zurückzu fü hren
• Offensichtlich gilt :
°n = E £e
(Hooke 'sches Gesetz) 11.5: Aufteilung der Totaldehnung in elastische und pla-
ß ild
stische Dehnung
Die elastische Dehnung ä ndert sich also
auch w ährend der elastisch- plastischen Verformung pro-
portional zur Nennspannung.
D - D0
- v —En
O
• In Querrichtung gilt analog £t q
. = D0
= + ep q
>
Befund:
Der Körper verhält sich offensicht-
lich so, als ob keine Entlastung
ReS
/
/
/ /
IBA
/7
#
durchgeflihrt worden wäre. Plasti -
sche Verformung setzt bei einer
Spannung R s wieder ein, die grö-
^
ß er als die ursprü ngliche Streck-
grenze Rcs ist. Man spricht von
Verfestigung infolge plastischer
Verformung.
!1 / e;
t
^ Abschn. 4.3.6):
• Die Tatsache, da ß Verfestigung auftritt , zeigt , da ß
durch die plastische Verformung die weitere Ver- c
IM
setzungsbewegung i . a. behindert wird.
gegenseitige Behinderung von Versetzungen
m Versetzungsdichte nimmt mit wachsender
plastischer Verformung zu ( vgl . Frank - Read -
Quelle in Abschnitt 4.3.8)
• Die Mikrostruktur eines Werkstoffes , insbesondere
Art, Größe, Dichte und Verteilung von Gitterstö-
rungen bestimmt entscheidend die f ü r die Verset -
zungsbewegung erforderliche kritische Schubspan -
nung und damit die Streckgrenze des Werkstoffes .
o
I
f
I
I
— * ,
l
198
d) Technische und physikalische Verfüg
- LO • A0 = Lp Ap •
- —Ap 1 J_
A0 L0
= J_
A„
0
L0 + ALP
Lo
— (1 + E„)
P
AQ
mit Lp = Länge nach Entlastung von Kraft F
Ap = Fläche nach Entlastung von Kraft F
“
°=X =
i "
P
=
A0
" 0 +
S) =
°n ( 1 + £p) >
°n
Zusammenhang zwischen Totaldehnung st und " wahrer " Dehnung (pt:
HT T L + AL
=
/f
i
1 = ln
Lo
~ = ln “
V- = ln (1
o
+
Et) < £
‘
r
Q lI U .6
I I
ö
ön O, |t
()
t
Folgerung:
Physikalische Ver-
festigungskurve
%
= f (<Pt)
ab hier Einschnürung und somit
verläuft oberhalb lokalisierte, mehrachsige Verformung!
der technischen Daher: Keine einfache Umrechnung
V erfestigungskurve
von on in o mehr möglich!
-f
ibi
199
11.1.2 Werkstoffwiderstandsgrößen und Verformungskenngrößen
des Zugversuchs
t
u Bild 11.9
p0.2
R
t
/ /
r—
* £p ~
8t
0.2% 1% 6 -* - 4
6v
7 7o ^
S t >1
Bild 11.9: Verfestigungskurve mit Kenngrößen
f 1
%
Streckgrenze R*s Werkstoffwiderstand gegen einsetzende plastische Verformung
(elastische Streckgrenze)
^ o
200
Bruchdehnung 5 leibende Dehnung nach Bruch (Norm: A statt 6!)
( also nicht fotaldehnung im Bruchpunkt x der , 6, Kurve!)
an
S - 6g 8e = Gleichmaßdehnung 4- Einschn ü rdehnung
-
LB Ln- • 100%
—ALn
“
Lo
=
L
- • 100%
o
¥ -L H r
(i ^ 1 i
3ecc> cU J x I
Bild 11.10: Zugprobe im Ausgangszustand und im eingeschnürten Zustand
t AI -
* !* !* - ^^= a
- Gleichmafl
L0 -^= ß /
A Hinschn üi\üig
A0
(Erfahrung)
l
"
8 = —ALB-
L
100 % = (a L0
100 %
= konst
L0
Beispiel: 85: L</D 0
a:s 5 (Norm : A5!)
des eben
Brucheinschn ü rung \\i = Auf Ausgangsquerschnitt A0 bezogene Verkleinerung
gedachten Bruchquerschnitts AB gegen ü ber Ausgangsquerschnitt A0
(Norm : Z statt vy!)
A
«
V
, = ° • 100 %
Ao fjrD ijk
-
5,
% tr
Erfahrungsgem äß ist y unabhängig von Probenabmessun-
gen, wenn LJD0 > 3 .... 4 ist
i fto
>'
SW
vFQ Mt
:
\
Sprachgebrauch:
4
Nt
\y 25 0: spröder Werkstoff
D D
Ist \y klein: verformungsarmer Werkstoff Bild 11.11: Zur Definition der Bruchein-
Ist |\ / gro ß: duktiler Werkstoff
schnürung
201
11.1.3 Brucharten
Man unterscheidet nach ihrem makroskopischen
Erscheinungsbild:
Verformungsreiche Brüche (Zähbruch)
y
\ r -n -- itt H-
-
Tr
i
i
. S m i EP
>! '
SN
* -tX &
-
-
/
*
1
C,:
f
il -
r-
F? ü
a
/-
* 2
-
r
' ? •
mt ft
r
JV
- .
3
.
i
v
'
,
v •
•
:r-
: r,
K
Verformungsarme Brüche („
Tasscn-Tcller-Bruch“ )
* .. £
-
iH
f
pft
I
r:
-
>
Tr
-
r
:
£
:
,
II
*
*m
r
5 J
V C
' r
i
i
BS Ä r y
1 J
+ ' .-
T' s 4
r
-
wm
-- Z
i
3
V
« *S
a •5
W
M
lä
rv
-
i
V
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*7
- +
-
r Sr
-y s ‘
VS -
•
m9m
j
\
W7 J
\\
-^
'" T s
iS-- *
w4
sä»
* K
*4
Nach dem mikroskopischen Frscheinungsbild
ergibt sich folgende Unterteilung:
Betrachtung der Bruchflächc
Gleitbruch Spaltbruch
* *
&
:
i
i
SR
ö rtliche Verformungen unter Schubspannungs- Trennung ( Spaltungen l ä ngs definierter
Ö rtliche
cinwirkung Flächen unter Normalspanmingscinwirkung)
V L* : •• %
t
T v
.
' i-
-
3r
V ^
1.
--
t; : 1
w
^ -K . v. . ^,
V
;{. \.
% • .
- c.
|
i ! —
1
20 U *T>
r1 -ne fi /
;V , C'J . -
50 SL ^
s,
3
- 1
203
11.1 .4 Verschiedene Typen von Verfestigungskurven
Man unterscheidet folgende Grundtypen : °n
FL
Typ 1:
-
Homogene on und erVerteilungen l ä ngs der Pro-
be
f ür on < Rm 0.2°/
\
Beispiele: Reine kfz Metalle (Cu , Ni, Al ) \ f f > -
*
Austenitische Stähle ( X 2CrNil 8-8) ö„ 6, ei,
Vergü teter Stahl (C60) 6
Bild 11.12: Verfestigungskurve vom Typ I
t
Typ II
R
Mit ausgepr ä gter Streckgrenze und inhomogenem
Dehnungsbereich
FL •• .
•
Betrachtung von = u:
Zug-
Inhomogene Totaldehnungsverteilung lä ngs der
probe
204
K /
Bild 11.15
Zugprobe
F F
x
BiW 11.15: Inhomogene Spannungs- und Dehnungsverteilung wä hrend der " Ludersverformung
( schematisch )
Ursache:
• Konzentrationswolken von gelösten Legierungsatomen um Stufenversetzungen
• Plastische Verformung erfordert Losrei ßen der Versetzungen von ihren Fremdatomwolken
• Beginn an geometrischen Spannungskonzentrationen (Kerben)
ber die Probe wandert
• Ausbreitung aufgrund lokaler Spannungserhöhung, die mit der Lüdersfront ü
205
Besonderheit bei Entla ungm
^ ^^ uns:
Wiederbelastung kann auf höhere Streckgrenze R f ü hren , als die bei der ursprü nglichen Verformung
cS
erreichte Spannung (Statische Reckalterung )
Beobachtung, durch zunehmende Wartezeit zwischen Entlasten und Wiederbelasten wird R ' größer
c$
und es kommt zur Ausbildung einer neuen Streckgrenzenerscheinung; dieser Effekt wird durch
Glü hungen bei Temperaturen T = 150° - 250° C beschleunigt .
I t
Typ IV:
u>
Bild 11.18: Verfestigungskurve vom Typ IV
206
R
Typ V:
L
Mit extrem reduziertem elastisch-plastischem
Dehnungsbereich
\f
f -0 2 %
,
207
1 l . l .S Yerfestigiingsmcchanismen
Plastische Verformung wird i . a . durch Versetzungsbewegung hervorgerufen . Versetzungen gleiten auf
Gleitebenen in Gleitrichtungcn und werden dabei von Hindernissen beeinflu ß t, die die Versetzungs-
bewegung hemmen, die Versetzungslau fwege begrenzen k önnen und somit verfestigend wirken.
/
/ o 0
G
0
± :°
0 Q
0
.
O
t>
\
/ j r <n
TUsW. A
Bild 11.22: Versetzungshindernisse
Gitterstö rungen sind stets mit der Ausbildung von Eigenspannungsfeldem und Verzerrungen verbunden
und stellen daher derartige Versetzungshindemissc dar.
Man unterscheidet:
0
a ^l Versetzungsverfestigung
RVen> = G b * • X
“ l
Pf ? p?
p > t
p. > ,
X T v
«1 Konstante
G Schubmodul
b Betrag des Burgersvektors einer Versetzung
P . Gesamtversetzungsdichte
b } Komgrenzenverfestigung
mit
k werkstoffabh ä ngige Größe
d mittlerer Komdurchmesser
208
c ) Mischkristallverfpytionno
c'
n
-
=
hängiger Parameter ( vgl . Abschnitt 4.2)
Fremdatomkonzentration
Konstante ( 1 /2 ini 1) .
c
d ) Teilchen Verfestigung
R
Schnöder
_
Die Überwindung von Teilchen durch Schneiden
bzw. Umgehen der Gleitversetzungen zwischen
den einzelnen Teilchen in der Gleitebcnc liefert
als Beitrag zum Werkstoffwiderstand
^ ^ f
iJ &lryltLiir
^ lÜ ,
»
-
* **
i
-
-
m
j
mit
I
R
ümgeh«
=
= J
^ 1
f (r)
i
H
2r mittlerer Teilchendurchmesser
Yefr *= Grenzflächenenergie
= Konstanten
e) Orientierun &verfestigung
EsrCii.
Bei der Verformung texturbehafteter Vielkristalle
wird anstelle von MT ein Orientierungsfaktor M
* h'
/
wirksam, weil nur eine bestimmte Auswahl von
Komoricntierungen vorliegt. Der Verformung wirkt H1
also der Werkstoffwiderstand ...
WM
MT"
entgegen .
ncnl —
MT
R
Liegen verschiedenartige Hindernisse vor, so kann von dem Prinzip der Additivit ät der W erkstoffwider -
stände ausgegangen werden. Dabei ist im allgemeinsten Falle
R = Hi.l Rj = Rvcrt + RKG RMK 4 4
RTcil
bzw.
.
ROr cm =
•
[RVn + RK0 * RMK + RTc l] .
209
11.2 Hä rteprü fVersuche
sind flir die technische Praxis wichtig, weil die H ärte proportional ist zu anderen wichtigen
Werkstoffwiderstandsgrößen, z.B. Zugfestigkeit (vgl. 11.1) oder Wechselfestigkeit (vgl. 11.6)
qyoV»
ABER: Härte selbst ist keine Werkstoffkenngröße f ü r Dimensionierungen!
Härte = Widerstand eines Werkstoffes gegen das Eindringen eines h ä rteren Körpers ( z.B. Diamant
oder geh ärteter Stahl )
@ ]> t-
r
l d I
Arbeitsschritte:
Härte wird durch Mikrostruktur zumindest qualitativ ähnlich beeinflu ßt wie die Werkstoffw
stände im Zugversuch.
ider -
211
11.3 Kriech- oder Zeitstandversuche
unter konstanter Last treten plastische
Verformungen auf. Der Werkstoff kriecht!
• Besonders wichtig bei T 0,4 T [ K ]
- Kriechdehnung
t elot (0 - ec
=
L(t)-L
Lo
+ 6
^
100%
( t)
p
Bild 11.24 : Kriechversucn ( öcnemaj
Bild 11.25
T = konst
r. o. = konst /;
Ergebnis: Kriechkurven r t T = konst
Man bezeichnet: = konst ß
I Primärkriechbereich
n Sekundär
% m Terti ä r
Bruchzeit
5 Kriechbruchdehnung
(Norm: A)
212
*
-
f
r.i -3^
//»/
1 V I o f « £ -3
tu &
Kriechdehnung (schematisch )
11 ,26: Kriechgeschwindigkeit als Funktion der Zeit bzw. der
Im Bereich II ist
ep = e„
11 =
konst
yyr y / pr
sog. station ä rer Kriechbereich . /
> > y/ W
Mit Beginn von Bereich ÜI setzt starke Kriechschädigung ein.
rr /w Ä J *
z.B. Porenbildung an Komgrenzen *
JL zur Beanspruchung
Erfahrung: 8 oft nur wenig von o und T abh ängig. Dann Bruchzeiten n äherungsweise aus e
abschä tzbar.
*u = ~
B
** ? " 4^*
r oder
, konst
ZTT
B = eu ^
< •3 -
(Monkman Grant-Beziehung)
T = konst . , g 0n
Zeitdehn-
grenzlinien
Zeitbruch-
linie
6(3) lg ö n < 3)
6( 2
/ 0n
\ \ \ \ cp - 8
ö
\ \
X
<V2
ig or
\\ \
'
•
•
t 'H -
CL
\ \
ii
p, \' \\ •
igc
t igt
Bild 11.29: Bestimmung des Zeitstanddiagramms
Zeitdehngrenzlinien Linien konst. plast. Dehnung; zeigen , wann diese bei bestimm-
ten Spannungen erreicht wird
214
Hochtempei atur-V erformungsmechanismen
Plastische Verformung erfolgt f ü r T
* 0,4 Ts [K] diffusionskontrolliert
durch
Versetzungskrierhpn
Di ffusionskriechen
Voraus- relativ großes on sehr kleines an
Setzung: mittlere Temperatur hohe Temperatur
/^ ^
T , <5 'u &£ >/ ° TJ 0*
cLc^
"
'
J e is c
VkVW
-
av i oo\ -
-
% /
X
ko trollierte Prozesse beim Versetzungsgkriechen und beim Di
ßustonskriechei
Bild 11.30:
|
&
Qf J
usio^ Ot>A
O
io
<s>> O
^lek'SWU
^
tu Geschwindigkeitsbestimmend bei:
^
S VvOv*-v oo
aXovw-cw
^
rel. hoher T rel. niedriger T rel. hoher T
rel . niedriger T
Komgrenzen- Volumen-
Versetzungs- Volumen - diffusion
diffusion diffusion
diff üsion
verbunden mit Komgrenzen-Abgleitung
Diffusion gerichtet gerichtet
erfolgt: längs Verset- ungerichtet
zungslinie
215
Juantitativ gilt
r <7 Da
irr n cn =ii: ü
Ui
j-
]
= D. + oD p . bzw. D = E Yolumendittusionskoeftizient
i
mD * KHD crsctzungskcriidirtuMoaktHrftizient
Korngrenzeiwimtsiot tizient
] Bezeichnung
Komdurchmesser
l ineares Kriechen
»Me- kncchen i
* n=4
t
d
(
%
i Thermisch aktiviertes
lg
30 / ^ Versetzungsgleiten
^ 8»
0
% O>
.
6« Vereetzungskriechen
^ Diff
u
<D
*o
•
Vol -Diff "
o
UJ
cn
Elastische
Verformung
0.5
Komgrenzenabgleitung
Somit bei t = V
d't
ep (d 2) < ep (dt )
für d 2 > d ,
„
und e ( d ) < feH ,
(d ) B *
^
Somit grobkristalline Werkstoffe bei
Hochtemperatur-Verformung vorteil -
harter (z.B. Gu ßzust ände, einkristalline jj Korngrößeneinflu ß auf die Kriechkurve ( schema-
Turbinenschaufel) tisch)
b) Legierungszusä tze -
tf° r&'- A
'
1 T® co* .+
Beispiel: Nickelbasislegierung
(+ Cr, Fe, Co, Mo, W , Al , Ti )
V -hiu
Fe, Mo, W
^ Mischkristallverfestigung,
Cr, Mo und W
Karbidverfestigung
Al, Ti
«* y'-Phase Ni ( Al ,Ti ) ( koh ä rente, ge-
3
ordnete Teilchen)
6
Bild H 33: Auswirkung der Misckkristali und TeücHenkär - -
° &
tun? auf die Kriechkurve ( schematisch )
c) Dispersionszusätze
Beispiel : Kobaltbasislegierung
Cc
Versetzungs- und Diffusionskriechen .
A'ÜxA ^ i *
—--.
UxA ^äV i
k > \tei - <*' *&***
(
Saastev
T
5
.
UcU
1
1
eisV.^-
•
h U cücV
^
^
gc cWV' UM
» 1 $Ws<- . vV fc.
ßiW 11.35 a ): Gerichtet erstarrte eutektische Bild 11.35 b ): Vergleich der Kriechkurven der
Legierung ( schematisch ) Basislegierung und eines gerichtet erstarrten
Eutektikums
-
j .<u
VwitU S «Ad«
\
ß h/ t
0, lt
^
>
-
Li
218
1.4 Kerbschlagbiegeversuche
? ^ ^ersPrödungsneigung metallischer
^
00 Cf
Temperatur Werkstoffe bei Unterschreiten bestimmter
Vcrsprödcnd wirken:
2 ) Gro ße Verformungsgeschwindigkeiten:
" Geschwindigkcits- Verspr ödung"
11.4. 1 Prinzip
u •»
mv 2
mgh ,= 2
:
V/
V
(v = 4 .... 8 m/s)
/ V v»
Schlagarbeit:
W = mg (hj - h 2)
\
KV (
I
Bild 11.36: Kerbschlagbiegeversuch ( Prinzip und Probe )
219
Kerbschlagzähigkeit aK - Schlagarbeit W r 2l
Kerbquerschnitt 1 1
bzw. aK =
mg ( h
*
"
N>
A„
aber auch: aK Z- Schlagarbeit W [J ]
bei sog. Iso Proben -
11.4. 2 aK, T- Kurven bei Stä hlen
^ k0
<
y 5 Cr J , « * %: <P Merke:
—T>
Bild 11.37: Temperaturabhängigkeit der Kerbschlagzähigkeit
J
1 ) T = Tfl , wenn aK 20
cm 2
beträgt .
oder 2) T = T ö , wenn Sprödbruchanteil der Bruchfläche 50 %
fcU A
v (
Vidlctcf
dS' \
VA(h toflutK 1 \
H. MT
^
>MV>
l( w SAV -
* i
>
ff
/ V)
VI
J
r Sou äV
V
to
I
fÄ
m ^0
T V:.
a) Kohlenstoffgehalt
CLAVF
Wachsender Kohlenstoffgehalt und somit
wachsender Zementitgehalt f ü hrt zur Erh ö- . P
hung der Übergangstemperatur und zur Ab-
CJQCJk
^ J«i
Senkung der Hochlage. AM * .
JUsewcU.0
UX< (
\J v> \
^
V -A
W ,
V.
y
T
P s 500
Si s 50
Mn -50
Ni -80
Bild 11.41: Einfluß von Substitutionsatomen auf die
ak , T- Kurven
221
11.5 Rißzähigkeitsversuche
11.5.1 Prinzip
Kontinuierliche Beanspruchung einer genormten, ri ß behafteten Probe und Messung der Ri ßö ffnung v
= v' - v 0
»
r
/
vffi
\
\
VS
\
O V - v ' - Vo N
->
1/
F FC
-
on Oc
Beanspruchung * Ri ßzähigkeit
222
lkrung pjlastisdufVerfom
^^
1
nächenv r& öucrung + plastische ! Pr° R;Rißspitze
Verformung
chcnzuwachs
C
Ri an pro
= verbrauchte Energie zur Ober
ß flächenzuwachs bzw
Encrgicfrcisctzungsrate G RiBwiderstand R
-
11.5.2 lbliche Probenformen bei Rißzä higkeitsbestimmungen
ß
. 8
© L
w
ri
^
$
3
7 7 © W
scoc -
i 6fuc
U& HH
•
*
© \
» * AJCv & WJi
*
1
US Z ZI
sa'? :*
'
!=
iA \ \.V.
" vv
m\
m il
57 ü
TS
BOT
\ a: UVTIT
*
JOM m
iDÜ
%a2 IN/mm ? ]
223
11.6 Schwingfestigkeits- oder Erm üdungsversuche
i
Bild 11.44: Statische Werkstoffbeanspruchung
224
11.6. 1 Ermittlung von W ö hlerkurven
en liefern Zusammenhang
zwischen Beanspruchungsamplitude o, und Bruchlastspielzahl Na
Seannungsgesteuerte Finstufenvcm .rh ,»
*
Q
A>
o -*-
* — -
r
iz
t
Bild
.. LOVSA ^
< rLL -
11.47: Spannungsgesteuerter
V
I
Einstufenversuch
Es gilt
F (0
A0 —F. sincot = —Fa sm
AO A0
27tvt
mit oa = Spannungsamplitude IC 1
(
Bruch tritt auf nach Zeit (N>f o
B - NB
NB " «L V - x
bzw. Bruchlastspielzahl
NB 1B v - 0
i /
I
f ür o
2)
»o ” ’0 )
wird Nß < Nß
S y^o .
l
*
^
QW •
«
*
-o cQ . L
t
C
'3 ^ 6
1
»oo J O öüo
' ' 1 >
> 4 OOOOOo |0 o OOt» OOO
4
R„ Werkstoffwiderstand gegen einsetzenden Erm ü dungsbruch bei unendlich vielen Last-
spielen
Wechselfestigkeit A beliebig oft ohne Bruch ertragene Spannungsamplitude
Anmerkung: Üblicherweise wird die Abszisse mit 0 begonnen und als zugehöriger Ordinatenwert
geschrieben!
Typ II:
6 ip . '.
CXuS Wu*
,
^
- M e \cv\\e £u, A ( , f o *
SVcdo le.
)
* , <F ~ -
w
<> 4- + I
V 4 2
h
Bild 11.50: Spannungswöhlerkurve vom Typ II
226
b) iQtaldehnungsgesteiigrte Fino , , r .
enversuche
r (* 1 -
3
für ea.t > e?''0aV.t> wird
2( )
N <2 < N B
) (i )
a • -
0 v-—
^c
fc <x A
c—
<
\
TypX
t i t — ^c > r
i
L H C f 5 k/ (?
und Typ II
Bild 11.52: Dehnungswöhlerkurven vom Typ I
Wechseldehngrenze
ew = Wechseldehngrenze ew l07 =
/
227
C) Egstigkeitsbereiche der W ä hlerin irw »
CVVA5
O C^ £ <A C ..
V A .T C * * .
4
^- *- - W ^ Icuirifbcr^ cL
^^
r> Cbt )
d rJ
\
‘
— N |
fr
Lj
>
Vi jl&u H -
^cJU SC \ (c<O^ UXK
w*
CU
C 3
i
Yl Sr Oi
KJ * 5 Wft *
2?/M 11.53: Festigkeitsbereiche der Wöhlerkurve
Die zum Ermüdungsbruch f ührenden Vorgänge umfassen nacheinander folgende Stadien der Erm üdung:
J / Y:
;
%// \
\
\
\
G? V
HS \Ai o>
i* AzLt\»*i
6^ y ' '
-*> Hauet ,a \ -i J
40°
2MI
dung
Bild 11.54: Stadien der Ermü
228
v er- bzw. Entfestigung:
an während der schwingenden
Beanspruchung den o e,- Zusammenhang, so beobachtet man:
^
im Falle rein elastischer im Falle elastisch- plastischer
Beanspruchung eine Gerade Beanspruchung eine Hystereseschleife
»
Bild 11.55 : Zusammenhang bei schwingender Beanspruchung
Bild 11.56: Ä nderung der Hystereseschleifen vom Lastspiel Nj zum Lastspiel N2 bei unterschiedlich
kontrollierten elastisch-plastischen Schwingbeanspruchungen ( für zyklische Verfestigung
)
Zur Beurteilung, ob zyklische Ver- oder Entfestigung auflritt werden sogenannte Wechsel
verfonnungs -
der Hysteresisschlcife und dem
kurven ermittelt, die den Zusammenhang zwischen Kenngrößen
Entwicklung der Mikro-
Logarithmus der Lastspielzahl beschreiben. Sie lassen R ückschl üsse ü ber die
struktur während der schwingenden Beanspruchung zu.
229
konst. Werkstoff - zyklische zyklische
Größe reaktion Verfestigung Entfestigung
E» o 1 1 E» .p
E»
' E .. -.
E« i e•.t
.
o E. P
; E« I
so
E» p
,
* -
igN
E» pf ^ i
.
E .p
E . P
P .
ea.t .
E 4> : E.
Aus der Oberfläche treten w ährend der Schwingbeanspruchung infolge mikroplastischer Verformungen
Versetzungen aus, die Gleitstufen bzw. - bänder bilden. Diese entwicklen sich zu Ex- bzw. Intrusionen
weiter und fuhren zum Mikrori ß, der unter 45° zur Normalspannung orientiert ist. Schließlich schwenkt
dieser senkrecht zur Normalspannung um und wird zum Makrori ß.
•• V
—
i
/ \ rr
/
\ /
k ' /
/
i
- i livftdei'(
11
b « vtr
Makrori ßausbreitung
Der Makrori ß verlängert sich im Laufe der zyklischen Beanspruchung, bis schlie ß lich der Bruch eintritt.
Das Ri ßausbreitungsverhalten wird in einem gesonderten Versuch der Schwingfestigkeit näher unter-
sucht ( vgl . Abschnitt 11.6.4)
230
l
0
£
£1
^
11.6. 2 Oie Basquin und die Manson-Coffin
- -
Beziehung
<• l
h to .o
0. . V
Daraus folgt Bild 11.59: Zur Ableitung der Basquin - und der Manson-Coffin-
Beziehung
Fü r sap:
Für 8 : je
oder
fN B-
a
£a.p = £
NBP
k
I
mit
£„= 8ONBP =
^ ef = Ermüdungsduktilitätskoeffizient
80 = Erm üdungsfestigkeitskoeffizient
a = Erm üdungsduktilitätsexponent
ß = Erm üdungsfestigkeitsexponent
(a /E - Zugfestigkeit/Elastizitätsmodul ) (sf - Brucheinschnürung)
Mit eae E = o, gilt auch
oa NBP = const. .
E ,P Nb“ = const
Basquin-Beziehung Manson-Coffin - Beziehung
231
j W
b)
^cvA
$>
( c „<c)
«,V
CG o
^ V
>>
Bild 11.61 : Einfluß der Mittelspannung auf die Spannungswöhlerkur\>e
Merke: Eigenspannungen wirken sich bei hinreichend festen Werkstoffzuständen (rel. hohe
Streckgrenze) stets wie lokale Mittelspannungen aus.
(z. B. bei St ählen mit Härten > 400 HV )
233
C) QaaPÜ iaik£Z
Beschränkung auf om
^^
0. Näherungsansätze aufgrund exp.
und Mit .elsnnnnnnp
Befunde .
-
1 ) Goodman N ä herung
/
L RD RW 1 - Rm
)
f G
-
Bild 11.62: Goodman Näherung
2) Gerber-N ä herung
h /f \
' 2
= RW 1 - fjn
RD
v R» / .
s
»
Bild 11.63: Gerber- Näherung
3) Experimentelle Erfahrung
/t p*
RD = Rw - m om
P.
C*peomev,V
mit m = f (RJ
= Mitteispannungsempfindlichkeit
tvK_£. >
Bild 11.64: Vergleich experimentell er-
mittelter Dauerfestigkeit mit der
Goodman- und der Gerber- Näherung
234
d) DauerfestigkeitggrhanKilH ^ r
£öo
beschreiben den Zusammenhang zwi-
schen Mittelspannung und Dauerfestig-
keit graphisch . Dabei wird von der G ü l-
tigkeit der Goodman -Beziehung
C i—
\
reS “ * /
RD = R w 1 -R^1 m/
(5 w
*
ausgegangen . Die zusätzliche Bedingung f
'
RDO * K /
-
Haigh Diagramm :
W
/
KC: 0
(J D
%
^
f OO ** C**
e
Bild 11.66 : Haigh- Diagranun
235
11.6.4 Einige Einnu ßgrößen auf das Dauerschwingverhalten
Zusammenfassung der Einflu ßgrößen in 4 Hauptgruppen
Werkstoffbcanspruchung - Spannungszustand
- Mittelspannung
- Schwingungsform
- Frequenz
Werkstoffzustand - Versetzungsdichte
- Korngröße
- Gehalt gelöster Legierungselemente
- Gehalt , Größe, Form und Abstand von Teilchen
- Oberflächenzustand
- Wärmebehandlungszustand
W erkstoffgeometrie - Größe
- Form
- Kerben
Werkstoffumgebung - Korrosive Medien
- Druck
- Temperatur
/
<
\
a) Werkstoffbeanspruchung
Beanspruchungsart:
hl Werkstoffzustand
236
c ) WcrkstoffgCOITletrif >
i
Kerbwirkung: t
Unlegierter Stahl im
normalisierten
Zustand.
Stets ist RKW S R W
‘
Ursache: Spannungskonzentrationen an KV J
Kerben.
=° x
/ cJn
mit on = —
A
F
ßK : Kerbwirkungszahl
3K = f ( Werkstoff, Oberflächengü te)
3K =* 1 bei Gu ßeisen mit
Lamellengraphit
ßK = aKi ni£ beobachtet
dl Werkstoffumgebung
\
238
11.6.5 Ri ßausbreitung
A Stadium 3 der Erm ü dung (vgl . 11.6.1 d )
U T
T /
K* l AF = 2 Fa
1H i— f —t = Schwingweite
der Kraft
’d
r
CX
V»
» Erfahrung:
Of
“V
/ dM
/
y /
/
C\o ,l-
4
Oo ^
. VS 0 >e^ =>-uV^\ Kl
LQ 5,
Vermutung:
'J&
Da Anri ß Voraussetzung ftir Ri ßausbreitung und damit
Probenbruch ist, regelt die Spannungsintensitä t K vor
Rjßspitze das Ri ßausbreitungsgeschehen ( vgl . Abschn.
11.5)
Experimenteller Befund :
Bild 11.73: Ri ßausbreitungsgeschwindig -
keit als Funktion der Schwingbreite der
Spannungsintensität
da •I Ri ßausbreitungsgeschwindigkeit ”
dN
AK = Aa /fta • Y
/|v
3M
<r
3
vt.
4 l<
AKC = (o0 c
_ - au) v/Si
\
• Y
1 - i onro,c\ fnä. • Y
° .c
»
0 /
mit ooc
^ • Y = Kc - vgl . Abschn. 11.5
und —
oo,c
= K ( Spannungsverhältnis )
- AKC - (1 - K ) Kc
240
Nomenklatur der Vorlesung Werkstoffkunde I
Name
Formelzeichen Einheiten
Achsenwinkel
absolute Temperatur ß, T Q
T K
Aktivierungscnthalpie, mittlere AH J / mol
Anteil kovalenter Bindungen f
Arbeit W Nm, J
Atomabstand a rirn
atomare Masseneinheit m &
Atommasse, mittlere relative [TL
l
Atomprozent, Gehalt in
Atomradius
c' At % -
r tu
Auflösungsvermögen X nm
• Ausbreitungsgeschwindigkeit
Ausdehnungskoeffizient
Avogadro’sche Zahl
Beschleunigungsspannung
Biegefestigkeit
c
a
NA = 6.023 102J
U
m/s
K4
Teilchen pro mol
V
N/ mm 2
Bindungsenergic U J / mol
Boltzmann-Konstante k =1.381 10 H
J/K
Brechungsindex n
Bruchdehnung 5
Brucheinschn ü rung V
Bruchlastspielzahl NB
Dauerfestigkeit RD N/mm1
Dehngrenze, 0.2%-Dehngrenze Rft * Rpo 2 .
N /tnm1
Dehnung E
- elastische L
- plastische
.
• - totale c
Dichte P g/cmJ
Diffiisionsweg, X m
Druck p bar
N /mm1
Druckfestigkeit
Elastizit ätsmodul
^£ dm
N /mm 2
Elementarladung
Enthalpie
e = 1.6022 IO 19
H
- C= A s
J /mol
Erm üdungsduktilit ä tskoeffizient ef
Erm üdungsdukti lit ä tsexponent a
Ermüdungsfestigkeitskoeffizient %
Ermüdungsfestigkeitsexponent ß
Formzahl %
Frequenz V f . Hz
Gaskonstante
Geometriefaktor
R = Na k = 8.314
Y
- J / (K mol)
Name
Formclzeichen Einheiten
Glasübcrgangstemperaiur Tü eC
Glasübergangstcmpcraturbcreich
(Erweichungsbereich )
ATE 6
C
Gleichgcwichtsabstand nm
BO
Grenzflächenenergie 7 J
Grenzlinien im Zustandsdiagramm A °C
hexagonal hex
Induktivit ä t L (V s)/A = H
Intensit ä t
Kerbformzahl
u
OtK
Kerbschlagzä higkeit a* J /cm1
KerbWechsel fest i gkeit R cw) N/mm1
Kerbwirkungszahl ß,
Kraft F N
» kubischflächenzentriert
kubischraumzentriert
Ladung
kfz
krz
q C= A's
Länge L m
Lecrstellcnkonzentration CL
elektrische Leitfähigkeit m/ (G mm2 )
Lichtgeschwindigkeit c = 2.9979 • 10* m/s
Linienvektor §
linearer Schw ächungskocffizient \ m1
Martensit finishtemperatur M( °C
Martensitstarttemperatur M, °C
Masse Neutron g
g
Masse Proton mP
Massekonzentration Ma -%
Mittelspannung N/mm2
mM , A g/ mol
Molmasse
cm-Vmol
Molvolumen N/mm3
Nennspannung an N / mm1
Normalspannung O
numerische Apertur A
Q
Ohmscher Widerstand R
-
Orientierungsfaktor (Taylor Faktor) MT
-
h = 6.6262 10 M J s -
Planck’sches Wirkungsquantum V
Potentialdifferenz U
Querkontraktionszahl , Poisson -Zahl v
A,
relative Atommasse
Resiaustenitgehalt RA Vol. %
m
-
v
Ri ßöffhung N / mm 31’1
Rißzähigkeit K*
S mm
Sch ärfentiefe
Scherung, plastische .
Y Yp
1'S
Ö
C
Schmelztemperatur
Schmelztemperaturbereich ATS PC
Name
Schmid-Faktor
Schubmodul
_
Formelzeichcn
ui
Einheiten
G N / mm 2
Schubspannung T N/mrn1
Selbstdiffusionskoeffizient Ds cm Vs
Spannungsintenstit ät K N / mm1'1
Spannungsverhä ltnis K
Stoffmenge n Teilchen pro mol
Streckgrenze R« N/ mm 2
Strom l A
Temperatur T Ö
C
Thermoschockbeständigkeit
Totaldehnung ^ TS
Totaldchnungsamplitude «w
Umform grad 9
Umwandlungsgeschwindigkeit u m/s
> Vergrößerung
Verlängerung
V
AL m
Verschiebung S m
V ersetzungsdichte P, m Am*
Verweilzeit, mittlere s
Volumen V mJ
cn Vol.-%
V olumenprozent
X W / ( m K.)
W ärmeleitf ähigkeit
wahre Dehnung 9t
Wechseldehngrenze Ew
Wechselfestigkeit Rw N/mm1
. rnn
X
ja
Wellenlänge (N s) / ( mm 2)
werkstoffabhängige Größe B
t s
Zeit N/mm1
Zeitbruchgrenze, Zeitstandfestigkcit
N/nufl1
Zeitdehngrenze KP4
X, x
zeitliche Ableitungen °C
Zersetzungstemperatur
T
Tz N/mm1
! >
Zugfestigkeit
Subscipts:
Formelzeichen
Name
a
Anfang r
abk ühlcn . A, B
Atomsorten, Lcgierungsbestandteile Lös
Auflösung 0
Ausgangszustand, Gleichgewicht,
Referenz
Name
Formclzcichcn
Bildungs-
effektiv B
elastisch eff
Ende V
Erstarrung- Er
en^ärmen
Erweichung E
eutektisch CU
Faser F
Gleichgewicht e
Kohlenstoff c
Komgrcnze KG
Leerstelle L
liquidus
•
liq
Luders L
Matrix M
Maximum max
Minimum min
Mischkristall MK
a-MK a
J3-MK p
-
S MK 8
-
7 MK 7
Per
Peritektikum
plastisch P
Querhaupt- Q
Schmelz-, Schmelze s
Schraubenversetzung o,®
heg
Segregation
Si
Siede-
•
sol
solidus
Stufenversetzung +
1
Summationsindex Teil
Teilchen th
thermisch t
total i)
Übergangstemperatur V
Verfl üssigungs- Vers
Versetzung
Zug/Druck
ZD -
*
auf ein Mol bezogen ( Aus)
Ausscheidung (Disp)
Dispersion (Matrix )
Matrix