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Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim

  Nr. 3158

Akustik- und Trockenbau


Betriebe können Arbeiten im Akustik- und Trockenbau ausführen, ohne den nach dem Handwerksrecht erforderlichen Meister
nachweisen zu müssen. Dur ch das "Gesetz zur Änderung des Übergangsgesetzes aus Anlass des Zweiten Gesetzes zur Änderung
der Handwerksordnung und ander er handwerkrechtlicher Vorschriften" vom 31. Mai 2000 (BGBl I S. 774) hat der Gesetzgeber
klargestellt, dass der Akustik- und Trockenbau keine wesentliche Tätigkeit eines der in der Anlage A zur Handwerksordnung
aufgeführten Gewerbe ist. Dies bedeutet, dass nicht nur Handwerksbetriebe Akustik- und Trockenbau ausführen dürfen,
sondern auch solche Unt ernehmen, die nicht in d ie Handwerksrolle bei der Handwerkskammer eingetragen sind.
Unternehmen, die ausschließlich Ak ustik- und Trockenbau betreiben, sind nicht mehr handwerksrollenpflichtig und benötigen
keine Ausnahmebe willigung (§ 8 HwO). Ber eits bestehende Unternehmen sind aus der Handwerksrolle zu löschen, dies kann
vom Unternehmen bei der Handw erkskammer beantragt werden.

Auf die Neuregelung berufen können sich auch Un ternehmen, die mit der Ausführung von Akustik- und Trockenbauarbeiten
öffentlich geworben haben (e twa durch Zeitungsinserate), ohne in die Handwerksrolle eingetragen zu sein. Der Gesetzgeber
hat klargestellt, dass eine derartige Werbung auch ohne Handwerksrolleneintragung zulässig ist. Wer ohne
Handwerksrolleneintragung Akustik- und Trockenbauarbeiten ausführt, übt keine Schwarzarbeit im Sinne des Gesetzes aus
und handelt deshalb nicht or dnungswidrig.

Handwerksrollenpflichtig bleiben nur solche Un ternehmen, die neben dem Akustik- und Trockenbau noch andere Tätigkeiten
ausüben, die z um Kernbereich eines Vollhandwerks (etwa Zimmerer, Stukkateur, Schreiner) zählen. In einem solchen Fall kann
allerdings die Eintragungspflicht entf allen, wenn der handwerkliche Betriebsteil in unerheblichem Umfang als Nebenbetrieb
oder aber als Hilf sbetrieb geführt wird (§ 3 Abs. 1,3 HwO ). Dies ist im Einzelfall mit der zuständigen Handwerkskammer zu
klären.

Der Akustik- und Trockenbau stellt auch kein handwerksähnliches Gewerbe im Sinne der Anlage B zur Handwerksordnung dar.
So muss ein (r eines) Akustik- und Trockenbauunternehmen nicht bei der Handwerkskammer angezeigt und in das Verzeichnis
der handwerksähnlichen Ge werbe eingetragen werden. Dies ergibt sich aus der Gesetzesbegründung zur Neuregelung des
Akustik- und Trockenbaus vom 31. Mai 2000 (v ergleiche BT-Drucksache 14/2809, Seite 7). In das Verzeichnis der
handwerksähnlichen Be triebe ist ein Unt ernehmen nur noch einzutragen, wenn neben dem Akustik- und Trockenbau in
erheblichem Umf ang ein ander es handwerksähnliches Gewerbe, beispielsweise Einbau genormter Baufertigteile (Fenster,
Türen, Zargen), ausgeübt wird.

Da eine Übergangsregelung im Gese tz fehlt, können sich auf die Privilegierung des Akustik- und Trockenbaus auch
Unternehmen beruf en, die bereits vor dem 8. Ju ni 2000 Akustik- und Trockenbauarbeiten ausgeführt haben. Der Gesetzgeber
bestätigt damit , dass sich der Trockenbau nicht aus dem Handwerk heraus entwickelt hat.

Aus- und Fortbildung


Die Fertigkeiten und Kenntnisse zur Ausübung von Akustik- und Trockenbauarbeiten können durch die Ausbildung zum
Trockenbaumonteur/zur Trockenbaumonteurin und der Fortbildung zum Industriemeister/zur Industriemeisterin Akustik- und
Trockenbau erworben werden. Diese Weit erbildung wird von IHKs berufsbegleitend oder im Blockunterricht angeboten. Sie
befähigt die Absolv enten, in großen Betrieben Verantwortung zu übernehmen oder auch kleinere Betriebe selbst zu leiten. Die
Inhalte reichen von betriebswirtschaftlichen Asp ekten über rechtliche Grundlagen bis zur technischen Kommunikation und
betriebstechnischen K enntnissen. Insg esamt umfasst ein Lehrgang circa 1.000 Stunden. Hierin ist der berufs- und
arbeitspädagogische Teil enthalten, der zur Ausbildung junger Leute berechtigt. Weiterführende Informationen über den
Ausbildungsw eg zum Trockenbaumonteur/zur Trockenbaumonteurin finden Sie hier.
Kontakt

Enno Kähler
Existenzgründung und Unt ernehmensf örderung
Projektleiter
0541 353-316
0541 353-99316 (F ax)
kaehler@osnabrueck.ihk.de

Stefan Schulenburg
Recht und Steuern
Teamleiter Mitgliederdaten
0541 353-355
0541 353-99355 (Fax)
schulenb@osnabrueck.ihk.de

Kontaktinformationen

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Neuer Graben 38
49074 Osnabrück

Telefon: 0541 / 353-0


E-Mail: ihk@osnabrueck.ihk.de

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