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FRÉDÉRIC JEAN-MARC

CHOPIN MAZURKAS LUISADA


1810 1849 PIANO

8 No. 4 in A-flat Major 15 No. 2 in C Major

CD1 9
As-dur / en la bémol majeur
Presto ma non troppo
No. 5 in C Major
1:29
C-dur / en ut majeur
Allegro non troppo
16 No. 3 in A-flat Major
2:15 CD 2
4 Mazurkas, Op. 6 9:07 C-dur / en ut majeur As-dur / en la bémol majeur 4 Mazurkas, Op. 33 11:41
1 No. 1 in F-sharp Minor Vivo 1:30 Moderato 2:12 1 No. 1 in G-sharp Minor
fis-moll / en fa dièse mineur 3:09 17 No. 4 in B-flat Minor gis-moll / en sol dièse mineur
2 No. 2 in C-sharp Minor 4 Mazurkas, Op. 17 13:53 b-moll / en si bémol mineur Mesto 1:56
cis-moll / en ut dièse mineur 2:29 10 No. 1 in B-flat Major Moderato 4:58 2 No. 2 in D Major
3 No. 3 in E Major B-dur / en si bémol majeur D-dur / en ré majeur
E-dur / en mi majeur Vivo e risoluto 2:32 4 Mazurkas, Op. 30 10:20 Vivace 2:16
Vivace 2:29 11 No. 2 in E Minor 18 No. 1 in C Minor 3 No. 3 in C Major
4 No. 4 in E-flat Minor e-moll / en mi mineur c-moll / en ut mineur C-dur / en ut majeur
es-moll / en mi bémol mineur Lento ma non troppo 1:57 Allegretto non tanto 1:47 Simplice 1:34
Presto ma non troppo 1:00 12 No. 3 in A-flat Major 19 No. 2 in B Minor 4 No. 4 in B Minor
As-dur / en la bémol majeur h-moll / en si mineur h-moll / en si mineur 5:55
5 Mazurkas, Op. 7 11:41 Legato assai 5:05 Vivace 1:32
5 No. 1 in B-flat Major 13 No. 4 in A Minor 20 No. 3 in D-flat Major 4 Mazurkas, Op. 41* 9:19
B-dur / en si bémol majeur a-moll / en la mineur Des-dur / en ré bémol majeur 5 No. 1 in E Minor
Vivace 2:23 Lento ma non troppo 4:19 Allegro non troppo 2:55 e-moll / en mi mineur
6 No. 2 in A Minor 21 No. 4 in C-sharp Minor Andantino 2:29
a-moll / en la mineur 4 Mazurkas, Op. 24 12:24 cis-moll / en ut dièse mineur 6 No. 2 in B Major
Vivo ma non troppo 3:48 14 No. 1 in G Minor Allegretto 4:06 H-dur / en si majeur
7 No. 3 in F Minor g-moll / en sol mineur Animato 1:20
f-moll / en fa mineur 2:31 Lento 2:59
* The order of Mazurkas Op. 41 is according to the PWM Edition (Polskie Wydawnictwo Muzyczne), published in 2005

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7 No. 3 in A-flat Major 17 No. 3 in F-sharp Minor


As-dur / en la bémol majeur is-moll / en fa dièse mineur
Allegretto 2:09 Vivace 3:42
8 No. 4 in C-sharp Minor
cis-moll / en ut dièse mineur 3 Mazurkas, Op. 63 7:08
Maestoso 3:21 18 No. 1 in B Major
H-dur / en si majeur
3 Mazurkas, Op. 50 11:40 Vivace 2:16
9 No. 1 in G Major 19 No. 2 in F Minor
G-dur / en sol majeur f-moll / en fa mineur
Vivace 2:41 Lento 2:19
10 No. 2 in A-flat Major 20 No. 3 in C-sharp Minor
As-dur / en la bémol majeur cis-moll / en ut dièse mineur
Allegretto 3:51 Allegretto 2:33
11 No. 3 in C-sharp Minor
cis-moll / en ut dièse mineur
Moderato 5:08
Jean-Marc Luisada, piano (Yamaha)
3 Mazurkas, Op. 56 13:12 Recorded at Karuizawa Ohga Hall, Karuizawa,
12 No. 1 in B Major Japan, October 20-23, 2008
H-dur / en si majeur Produced by Philip Traugott www.philiptraugott.com
Allegro non tanto 5:15 Balance & Editing Engineer: Tak Sakurai Pau, Ltd.
13 No. 2 in C Major Recording Engineer: Kazuie Sugimoto
C-dur / en ut majeur Victor Creative Media, Co. . Piano Technician:
Vivace 1:49 Toshiro Suzuki Yamaha Artist Services Tokyo
14 No. 3 in C Minor Photos: Eric Manas
c-moll / en ut mineur Art Direction: Takahiro Tominaga
Moderato 6:08 International Artwork: [ec:ko] communications
Special thanks to:
3 Mazurkas, Op. 59 10:17 Yamaha Artist Services Tokyo
15 No. 1 in A Minor Yoshiyuki Inoue Tokyo International Music Corporation Ltd.
a-moll / en la mineur Karuizawa Ohga Hall
Moderato 3:51 Olivier Cochet Sony Music France
16 No. 2 in A-flat Major
As-dur / en la bémol majeur P 2010 Sony Music Japan International
Allegretto 2:44 C 2010 Sony Music Entertainment

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er so weit, dass er die Wahl des Abschlusses komplett dem Interpreten überlässt geprägt von kontinuierlicher Weiterentwicklung. Wenn man ihn nach seinen wichtigs-
(eine weitere klare Übernahme aus der Folkore). ten künstlerischen Einflüssen fragt, geht er zeitlich weiter zurück als die meisten sei-
Chopin ist häufig als »Miniaturist« bezeichnet worden; bei großformatigen Wer- ner Kollegen. Er nennt dann den großen Dirigenten Wilhelm Furtwängler, den
ken sei er unsicher wenn nicht gar inkompetent. Diese Behauptung kann nur ernst Pianisten Alfred Cortot und in puncto Chopin als vielleicht prägendsten Einfluss Ignaz
meinen, wer Musik einzig an ihrer Länge misst. Dazu gehört Jean-Marc Luisada ent- Friedman – alle drei haben ihre künstlerischen Wurzeln im 19. Jahrhundert.
schieden nicht: »Ein Miniaturist? Das glaube ich nicht. Ganz bestimmt nicht! Man »Ich hatte hervorragende Lehrer, die meine Ohren den großen Meistern vergan-
denke nur an die Vierte Ballade oder die f-moll-Fantasie. Strukturell sind das gener Tage öffneten. So entwickelte ich eine hohe Achtung vor der Vergangenheit
Meisterwerke, und die geistigen und emotionalen Dimensionen sind bei beiden und ihrer Ästhetik. Das hat auf mein gesamtes Spiel abgefärbt. Als ich zum ersten
gigantisch. Ich glaube, dass Chopin strukturell Schumann überlegen war. Und auch Mal Friedman hörte, war ich fasziniert davon, wie die polnische Seele in all ihrer
bei den Mazurken dachte er in großen Dimensionen. Die Verbindungen zwischen Direktheit und gleichzeitig die außergewöhnliche Eleganz des 19. Jahrhunderts zum
den einzelnen ›Sätzen‹, aus denen einige seiner Reihen bestehen, machen klar, Klingen kam. Für mich ist Friedman der größte polnische Pianist aller Zeiten. Wenn
dass er diese Gruppen wie Sonaten als ganze Werke konzipiert hat. Bei Opus 24, man sich seine fantastische Interpretation des späten Es-dur-Nocturnes anhört, dann
Opus 41, Opus 56 und Opus 59 zum Beispiel leitet jedes Stück in das nächste über. ist da nicht nur dieser unglaubliche Klang, sondern auch eine Art musikalisches Äqui-
Und es gibt eine Art – wie soll ich es ausdrücken? – Dramaturgie für den gesamten valent zu den endlosen Sätzen von Proust, dieses Gefühl endloser Melodien, offe-
Zyklus, bei der das letzte Stück immer das umfangreichste ist, größer, mehr entwik- ner Phrasen, melodischer Linien, die auf so vielen Ebenen so viel ausdrücken. Keiner
kelt. Das dritte Stück bei Opus 56 etwa klingt wie eine Ballade. Und Opus 50 Nr. 3 sonst hat je so gespielt.«
ist ein weiteres, genial strukturiertes Meisterwerk.« Wie Luisada wird Friedman stark mit den Mazurken assoziiert. Luisadas erste Auf-
Besonders bei seinen Mazurken hatte Chopin oft zeitgleich verschiedene Versio- name des veröffentlichten Zyklus entstand vor rund zwei Jahrzehnten. Was bewog
nen in Arbeit – alle von gleicher Qualität, alle ihn gleichermaßen zufriedenstellend. ihn, sie jetzt erneut einzuspielen? »Die erste Aufnahme entstand unter ungewöhnli-
Und auch hierin war er seinen polnischen Wurzeln treu. Mehrdeutigkeit und eine chen Bedingungen. Als die DG mich bat, alle Mazurken aufzunehmen, hatte ich nur
gewisse Zufälligkeit kennzeichneten auch die ursprüngliche Folklore, bei der die kul- ein paar von ihnen schon mal gespielt. Und es waren nur noch wenige Monate bis
turelle Überlieferung immer einer Anpassung, Auszierung und Spontaneität unter- zur Aufnahme. Ich musste sie also sehr schnell einstudieren, und auch wenn meine
lag. Und so sorgfältig er handwerklich auch arbeitete, diese Merkmale passten sehr Interpretationen dann eine gewisse Spontaneität hatten, fehlte mir doch ganz ent-
gut zu den Grundzügen seines kreativen Temperaments. Zuweilen verwirrten ihn schieden etwas. Aber seitdem sind die Mazurken eben zu einem Teil meines Lebens
sogar seine eigenen Erfindungen; bei Opus 41 Nr. 1 etwa konnte er sich nicht für ei- geworden. Ich spiele sie viel, häufig als kompletten Zyklus in einem einzigen, zwei-
ne Tonart entscheiden: War es nun a-moll oder e-moll? Für Chopin wie auch für viele einhalbstündigen Konzert. Ich mag das, denn es ist eine epische Reise und in die-
seiner Zeitgenossen war eine Komposition meistens ein kontinuierliches Work in pro- ser Gesamtheit eine außergewöhnliche geistige Erfahrung. Zu hören, wie sich Chopins
gress. Es ging ihnen nicht darum, ein Evangelium zu verkünden. Stil dabei entfaltet, ist absolut umwerfend.«
Und darum geht es auch dem Interpreten Luisada nicht. Nie ist er schulmeister- Eine der häufigsten Ursachen für die irgendwie beunruhigende Atmosphäre in
lich, nie folgt er starr und engstirnig Konventionen. Seine Laufbahn und sein Stil sind vielen der Mazurken ist die Art und Weise, wie Chopin mit den Harmonien umgeht

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JEAN-MARC LUISADA
und wie er insbesondere Chromatik einsetzt – leiterfremde Töne werden subversiv
in die Tonarten eingeschleust. In engem Zusammenhang damit steht das überaus
subjektive Phänomen der Dissonanz (des einen Missklang ist des anderen Engels-
gesang). In beiden Bereichen antizipierte Chopin zeitlich so entfernte wie unter-
schiedliche Komponisten wie Wagner, Debussy und Schönberg. Aber für die eher
Konservativen unter seinen Zeitgenossen war seine Musik, insbesondere die Mazur-
ODYSSÉE MAZURKÉENNE
ken, einfach mehr, als sie ertragen konnten: À un niveau ou à un autre, toute musique raconte une histoire. Il en va de même
»In Aufsuchung ohrzerreißender Dissonanzen, gequälter Uebergänge, schnei- de toute grande interprétation. Le présent enregistrement est l’histoire de deux péri-
dender Modulationen, widerwärtiger Verrenkungen der Melodie and des Rhyth- ples : l’un au travers de la vie de Chopin ; l’autre étant l’exploration de cette vie par
mus, ist Chopin ganz unermüdlich. […] Alles, worauf man nur verfallen kann, wird un artiste exceptionnel, grâce au genre le plus révélateur au sein de la production
hervorgesucht, um den Effect bizarrer Originalität zu erzeugen, zumal aber die du compositeur. Les mazurkas, écrites depuis son enfance jusqu’à sa mort à l’âge
fremdartigsten Tonarten, die unnatürlichsten Lagen der Accorde, die widerhaarigs- de 39 ans, retracent en effet l’intégralité de la carrière de Chopin. Il en existe au
ten Zusammenstellungen in Betreff der Fingersetzung. […] Aber es verlohnt wahrlich moins cinquante-huit, ce qui en fait le genre le plus abondamment représenté dans
nicht der Mühe, daß ich der verdrehten Mazureks des Herrn Chopin wegen so lange l’œuvre du compositeur (ce récital se limite toutefois aux pièces publiées de son
Philippiken halte. […] Hätte Herr Chopin diese Composition einem Meister vorge- vivant). Pour Jean-Marc Luisada, il ne fait aucun doute que leur valeur transcende
legt, so würde dieser sie ihm hoffentlich zerrissen vor die Füße geworfen haben, was leurs qualités intrinsèques. « Les mazurkas nous livrent la quintessence même de l’art
wir hiermit symbolisch thun wollen.« de Chopin. Elles représentent une sorte de journal de son âme et reflètent son évo-
So schrieb Ludwig Rellstab 1833; Chopin war damals noch keine 24 Jahre alt. lution stylistique. Dès les toutes premières, ce sont des miracles absolus de sponta-
Die Zeit war nicht sehr freundlich zu Herrn Rellstab und gab ihm nicht Recht: Die néité. Dans les premiers opus, si dansants, si paysans, rythmiques et pleins d’éner-
Mazurken haben lange schon Unsterblichkeit erlangt. gie, nous entendons le jeune Chopin, le Chopin clairement polonais. Puis, dans tout
le groupe médian du cycle, nous percevons l’influence du style opératique italien,
Jeremy Siepmann. Übersetzung: Jochen Rudelt qui atteint son apogée au cours de la première décennie de l’exil de Chopin à Pa-
ris. Et à partir de l’opus 50 s’exprime, de plus en plus, le caractère tragique de son
existence. Désormais, les mazurkas sont plus abstraites ; ce ne sont plus de vraies
mazurkas, au sens musicologique, et elles ne sont assurément pas destinées à la
danse. Chopin utilise avant tout le titre de mazurka pour garder le contact avec ses
racines. Vers la fin de sa vie, les mazurkas deviennent une sorte d’auto-analyse. À
bien des points de vue, il avait une personnalité obsessionnelle. Sa relation au
piano le montre amplement. Il n’a pas écrit une seule œuvre qui ne fasse appel au
piano, et presque toute sa musique est pour piano seul. »

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Compte tenu de tout ce qui précède, il peut être utile de prendre un peu de artiste véritable. Le résultat est une espèce de chorégraphie sonore – chorégraphie
recul pour examiner les forces ayant façonné l’évolution de Chopin, et donc sa con- de lignes, de couleurs, d’articulations rythmiques – dotée de sa propre logique inter-
ception de la mazurka. ne, à la fois musicale et psychologique.
Chopin est célèbre, notamment, pour avoir véritablement découvert comment Les rythmes de la parole constituent une autre influence, souvent sous-évaluée,
faire chanter le piano. Ses modèles étaient à la fois multiples et variés, incluant Bach sur le style mélodique de Chopin. Son professeur, Elsner, faisait pratiquement une
et Mozart (les seuls compositeurs qu’il aimait sans réserve) ainsi qu’un certain nom- fixation sur la mise en musique du polonais. Si bien que Chopin était profondément
bre de ses contemporains, la plupart, sinon tous, bien moins éminents que lui conscient des rythmes variés, infiniment subtils et fréquemment asymétriques de la
(Meyerbeer, Auber, Bellini, Donizetti, Rossini, etc.). Il est intéressant de relever – et langue parlée, polonaise ou autre. L’un des secrets de ses mélodies incomparables
ce n’est pas un hasard – que tous, sauf un, excellaient à composer des opéras. est leur caractère non seulement « chantant » mais aussi « parlé ». Elles reflètent
L’exception, c’est Bach, dont le legs incomparable, en matière de musique vocale, souvent le côté direct et l’expressivité intrinsèque de la parole humaine, et sont ainsi
comprend des cantates et des oratorios, ses Passions et sa magnifique Messe en si remarquables en ce qu’elles concilient une sophistication inimaginable et une
mineur. Ce qui ne l’empêchait pas de classer l’art du chant (ou plutôt le cantabile, immédiateté telle que l’auditeur est inclus à tous les niveaux. Cela n’est jamais aussi
en l’occurrence) parmi les plus hautes vertus musicales, notamment dans le domai- vrai que dans ses mazurkas.
ne de la musique pour clavier. Mozart, pour sa part, fut l’artiste le plus éclectique de La mazurka est le symbole musical par excellence de la paysannerie polonai-
toute l’histoire de la musique, et nombreux sont ceux, aujourd’hui encore, qui le se, de même que la polonaise renvoie à la pompe et au cérémonial de l’aristo-
considèrent comme le plus grand compositeur ayant jamais vécu. Les modèles de cratie. À la différence des opéras ayant eu une influence si formatrice sur le style de
Chopin étaient donc fort divers, mais il n’envisagea jamais de se contenter de les Chopin, aussi bien à Varsovie qu’à Paris, la mazurka populaire de sa patrie d’origi-
imiter. Il cherchait encore moins à copier les timbres caractéristiques de la voix ne ne se distinguait pas par son raffinement. Elle n’a pas non plus particulièrement
humaine (aucun instrument à clavier n’y est jamais parvenu). Il s’inspirait plutôt des contribué à façonner ses premières perceptions de cette danse. Les mazurkas qui
contours de la mélodie, eux-mêmes déterminés par les cycles miraculeux de notre ont nourri son enfance n’avaient pas grand-chose à voir avec la campagne.
cœur et de nos poumons. Le concept et la réalité de la phrase musicale (ou par- C’étaient des versions urbanisées, enjolivées, décoratives, banales pour la plupart –
lée, d’ailleurs) sont obligatoirement liés au rythme de notre respiration. on pourrait presque dire commercialisées : des petits riens assez délicats, destinés
L’origine de la mécanique pianistique n’est bien sûr pas du tout la même. Et le aux salons, imprégnés d’un léger parfum de fierté nationale, séduisant mais inof-
génie particulier de Chopin consistait en partie à adapter le style et la pensée mélo- fensif.
diques à la nature plus libre du clavier, non soumis à la nécessité de reprendre son Jeune adolescent, Chopin échappa toutefois aux rigueurs et aux distractions de
souffle. Même si son vocabulaire mélodique est en grande partie étroitement basé Varsovie en allant passer quelque temps dans la campagne polonaise, où il dé-
sur des modèles vocaux – notamment les modulations ornées, d’une souplesse sans couvrit la musique populaire de son pays sous sa forme la plus crue, la plus élémen-
précédent, du bel canto italien –, il mit au point une sorte de respiration « pianisti- taire – une tradition indéniablement vivante. Ce fut pour lui l’occasion d’entendre
que » qui donnait à ses phrases leur merveilleuse longueur et leur séduisante asy- un type de chant qui à bien des égards était l’antithèse de l’opéra – très proche de
métrie. Très artificielles, elles semblent éminemment naturelles entre les mains d’un la terre, sans raffinement mais d’une immédiateté extraordinaire. La musique pro-

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prement dite ne fut pas non plus seule à lui faire une profonde impression. Ce fut deuxième ou troisième temps est fortement accentué (ce qui n’est pas aussi simple
aussi la façon de chanter, la couleur, le caractère et, plus important sans doute que qu’on pourrait le penser), et sont construites en deux ou quatre parties de huit (ou
tout le reste, le rythme de ces chants. Dans la musique populaire polonaise, comme très souvent six) mesures, chaque partie étant répétée.
dans la plupart des musiques populaires de par le monde, il n’existait pas de Pour Jean-Marc Luisada, l’oberek et la kujawiak sont l’équivalent pour Chopin
distinction stylistique nette entre le chant et la danse. des deux alter ego de Schumann, Eusebius et Florestan : « La kujawiak est si nost-
À l’origine, la mazurka, qui remonte au XVIe siècle, était spécifiquement une algique et mélancolique, et l’oberek si physique, terrestre, pleine de vitalité. L’un
danse chantée, dans laquelle (c’est fondamental pour le style de Chopin par la des aspects intrigants de ces mazurkas est qu’elles contiennent pratiquement toutes
suite) le rythme et la sonorité des paroles complémentaient le rythme et la pulsa- un mélange de ces deux éléments – ou plutôt de ces deux atmosphères. La pre-
tion de « l’accompagnement », sans nécessairement les reproduire. Dans la musi- mière fois que je les ai enregistrées, j’ai sans doute exagéré cette dimension. Mais
que de la paysannerie polonaise, bien plus qu’à l’opéra, le chant et la danse – elles font désormais partie de moi. J’ai évolué, et mon approche de ces pièces a
c’est-à-dire les deux éléments ayant le plus influencé l’évolution de Chopin, d’une évolué en moi, au cours des vingt dernières années. La façon dont je les joue
manière très générale – étaient inséparables. On pourrait en fait affirmer à juste titre aujourd’hui est plus naturelle, je crois, et fait vraiment naturellement partie de ma
que la danse, plus encore que le chant, imprègne toute la musique de Chopin. vie. Elle reflète plus authentiquement ce que je suis. Elle est plus simple, plus stable,
Cela vaut non seulement pour les pièces qu’il a intitulées « mazurka », « valse », « po- plus poétique, je crois, et si en fin de compte l’aspect dansé demeure, bien sûr – il
lonaise », « cracovienne », etc., mais aussi pour la mazurka étonnante qui surgit au s’agit plus d’une nostalgie de la danse. Pour moi, les mazurkas sont comme de
milieu de la Polonaise en fa dièse mineur, la « mazurka » qui sert de finale au petits polaroïds musicaux, des instantanés, comme le haïku japonais. »
Concerto en fa mineur, le finale en forme de cracovienne du Concerto en mi À la différence de Bartók au XXe siècle, Chopin n’était ni musicologue ni collec-
mineur, la « valse » qui se dissimule sous l’apparence avant tout tragique de la tionneur, sauf au sens le plus large du terme. Il prit pour point de départ les mazur-
Ballade en sol mineur, et ainsi de suite. Presque autant que ce Bach qu’il aimait kas authentiques, ainsi que les souvenirs et les visions, tout aussi importants, qu’elles
tant, Chopin avait la danse dans le sang en tant que compositeur. généraient en lui : une source d’inspiration à partir de laquelle il pouvait inventer
Parler de « la mazurka », c’est en fait simplifier excessivement les choses. un nouveau type de musique, très sophistiqué, dont les traits saillants étaient néan-
Comme pour toute la musique populaire ou presque, les différences régionales moins spécifiquement polonais. À très peu d’exceptions près (tel le poco più vivo
étaient souvent essentielles. Deux danses dérivant directement de chansons popu- de l’opus 68 no. 3), il dédaigna les citations pures et simples. Il lui arrive cependant
laires étaient originaires de la voïvodie de Mazovie (Mazowse) : la mazur, ou ma- d’évoquer le bourdon caractéristique de la cornemuse, ou dudy, le mettant parti-
zurek, qui doit son nom aux habitants des plaines, et l’obertas ou oberek. Une autre culièrement en avant dans la version la plus ancienne de l’opus 7 no. 2.
danse, étroitement apparentée, la kujawiak, avait vu le jour dans la voïvodie voi- Chopin préserva et exacerba ce qu’avait de foncièrement polonais des particu-
sine de Couïavie (Kujawy). Même si la plupart des gens qui l’utilisaient – ou l’utili- larités comme la répétition fréquente de courts motifs thématiques, développés
sent aujourd’hui – l’ignoraient, la « mazurka » était un mot-valise créé à partir de avec une inventivité qui peut à juste titre être décrite comme « symphonique »
ces trois danses. Si elles varient en termes de tempo, l’obertas étant généralement (opus 41 no. 1, opus 59 no. 3, et opus 63 no. 1, par exemple) ; une tendance à
plus rapide que les deux autres, elles ont en commun une mesure ternaire où le tourner autour d’une même note (opus 50 no. 3) ; l’utilisation décorative de triolets

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à des moments importants (opus 7 no. 5) ; l’accentuation significative de temps tra- Chopin a souvent été qualifié de « miniaturiste », mal à l’aise, si ce n’est totale-
ditionnellement faibles ; et le fait de terminer les phrases sur le deuxième temps. ment incompétent, dans les œuvres de grande envergure. Seuls ceux qui jugent de
Parfois aussi, comme dans l’opus 33 no. 4, il mêle duolets et triolets, procédé con- l’envergure d’une œuvre à l’aune de son seul minutage peuvent s’obstiner dans
sidéré comme allant de soi par les musiciens de la fin du XIXe siècle et du début du une telle opinion. Jean-Marc Luisada n’en fait assurément pas partie : « Miniaturiste ?
XXe siècle, mais qui était d’une modernité surprenante vers 1835. Je ne crois pas ! Vraiment pas. Prenez la Quatrième Ballade, par exemple, ou la
En dépit de leur forme assez carrée en apparence (souvent plus qu’en réalité), Fantaisie en fa mineur. Ce sont des chefs-d’œuvre de construction, gigantesques par
les mazurkas se prêtent à une grande diversité d’émotions, y compris énigmatiques les pensées et les émotions qu’ils contiennent. J’estime, pour ma part, que Chopin
ou indécises. Certaines, qui ont miraculeusement résisté à l’urbanisation, n’ont pas maîtrisait mieux la forme que Schumann. Et dans les mazurkas, il pensait grand. En
de véritable fin et sont répétées ou non, n’importe quelle partie étant concernée, fait, les liens entre les différents « mouvements » qui composent certains de ses re-
selon l’humeur du moment. Jamais Chopin ne se montre aussi aventureux, aussi cueils montrent clairement qu’il concevait ces recueils comme un tout, à l’instar
ingénieux ou plus fréquemment sibyllin que dans ses expériences au niveau de la d’une sonate. Dans les opus 24, 41, 56 et 59, par exemple, chaque pièce mène
forme. Jamais non plus les terrains où il se livre à ses expériences ne produisent des à la suivante. Et on observe une sorte de – comment dire ? –, de dramatisation du
fruits plus abondants et plus variés que lorsqu’il s’agit des mazurkas. Un de ses pro- cycle, la dernière pièce étant toujours la plus grande. Plus longue, plus développée.
cédés favoris, aussi bien à petite qu’à grande échelle, était de tronquer la répétiti- Ainsi, dans l’opus 56, la troisième a des sonorités de ballade. Et l’opus 50 no. 3 est
on de son matériau principal, destinée à équilibrer le tout (l’équivalent de la réex- un autre exemple suprême du génie de la forme. »
position dans la forme sonate), puis de compenser par une section finale beaucoup Dans le cas des mazurkas en particulier, Chopin avait souvent différentes versions
trop importante, substantielle et proche d’un développement, en fait, pour pouvoir en chantier en même temps, toutes de qualité égale, et qu’il considérait toutes
passer pour une simple coda. avec une égale approbation. En cela encore, il se montrait fidèle à ses racines polo-
Généralement, Chopin peut réitérer un thème principal si souvent que l’on ne naises. L’ambiguïté et une certaine dose d’aléatoire étaient inhérentes à la traditi-
sait plus à quoi s’attendre au niveau formel, ce qui exacerbe la curiosité de l’audi- on populaire originale, dont l’héritage culturel était perpétuellement soumis aux
teur – Où va-t-il ? Qu’est-ce qui va suivre ? À partir du moment où les attentes for- adaptations, aux embellissements et à la spontanéité. Chopin avait beau être un
melles deviennent floues (un flou souvent favorisé par des modulations ambiguës), artisan méticuleux, cela s’accordait très bien à certains aspects clés de son propre
la conclusion peut ne plus s’accompagner du sentiment de finalité habituel, même tempérament créatif. Il lui arrivait d’ailleurs fréquemment d’être décontenancé par
si elle est en apparence définitive. Un bon exemple est l’opus 30 no. 2, qui com- ses propres inventions : dans l’opus 41 no. 1, il n’arrivait pas lui-même à décider dans
mence dans une tonalité pour se terminer, effrontément, dans une autre. Une fin quelle tonalité il se trouvait : la mineur, mi mineur ? Chopin, comme nombre de ses
indéterminée est un trait fréquent dans la mazurka populaire originale. Cet effet de contemporains, considérait la plupart de ses compositions comme indéfiniment « en
fin ouverte se rencontre parmi les premières mazurkas de Chopin, plus que parmi devenir ». Il était étranger aux vérités d’évangile.
les dernières, et dans l’une d’entre elles (opus 7 no. 5), le compositeur s’amuse à C’est aussi le cas de Jean-Marc Luisada en tant qu’interprète. Il ne se montre
laisser l’interprète entièrement libre de finir à sa guise (autre trait clairement em- jamais doctrinaire, rigide, ou ligoté par les conventions. L’histoire de sa carrière, et
prunté à la culture populaire). de son style, est celle d’une perpétuelle évolution. Lorsqu’on l’interroge sur les in-

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fluences les plus formatrices pour sa personnalité de musicien, il remonte plus loin L’une des sources persistantes de ce caractère un peu troublant de nombreuses
dans le passé que la plupart des artistes. Les figures qui dominent sa conversation mazurkas est la manière qu’a Chopin d’utiliser l’harmonie, et notamment le chro-
sont le grand chef d’orchestre Wilhelm Furtwängler, le pianiste Alfred Cortot, et Ignaz matisme – le recours subversif à des notes étrangères aux gammes sur lesquelles
Friedman, sans doute la personnalité la plus influente de toutes quand il s’agit de sont basées les tonalités. Le phénomène de la dissonance, hautement subjectif (ce
Chopin – tous plongent leurs racines dans le XIXe siècle. qui est délices pour un auditeur peut agresser les oreilles d’un autre), lui est étroite-
« J’ai été bien servi par mes enseignants, qui m’ont ouvert les oreilles aux grands ment apparenté. Dans ces deux domaines, Chopin annonçait des compositeurs
maîtres du passé. Ils m’ont aidé à acquérir une révérence à l’égard du passé, et de aussi éloignés et divers que Wagner, Debussy ou Schoenberg. Mais, pour les plus
l’esthétique du passé, qui a coloré tout ce que je fais. Quand j’ai découvert conservateurs de ses contemporains, sa musique, et ses mazurkas en particulier,
Friedman, j’ai été stupéfait d’entendre l’immédiateté de l’âme polonaise et l’extra- étaient tout simplement insupportables :
ordinaire élégance du XIXe siècle. Pour moi, Friedman fut le plus grand pianiste po- « Quand il s’agit de chercher des dissonances déchirant l’oreille, des transitions
lonais de tous les temps. Écoutez sa fantastique interprétation du nocturne tardif en atroces, des modulations perçantes, de répugnantes distorsions de la mélodie et du
mi bémol, et vous entendrez non seulement cette sonorité incroyable mais une rythme, Chopin est parfaitement infatigable. […] Tout ce que l’on peut trouver par
sorte d’équivalent musical aux phrases inachevées de Proust, ce sentiment d’une hasard est ici invoqué pour produire un effet d’originalité bizarre, notamment les
mélodie sans fin, de phrases sans fin, de lignes uniques qui expriment tant de cho- tonalités les plus étranges, les positions d’accord les moins naturelles, les combinai-
ses, à tant de niveaux. Personne d’autre ne joue ainsi. » sons les plus ridicules en matière de doigtés. […] Mais les mazurkas perverses de M.
À l’instar de Jean-Marc Luisada, Friedman est étroitement associé aux mazurkas. Chopin ne méritent vraiment pas qu’on prenne la peine de se lancer dans d’aussi
Mais Jean-Marc Luisada a réalisé son premier enregistrement du cycle publié il y a longues philippiques. […] S’il avait soumis cette musique à un maître, celui-ci, espé-
près de vingt ans. Qu’est-ce qui l’a convaincu de réitérer l’expérience ? « Ce pre- rons-le, l’aurait déchirée et jetée à ses pieds – et c’est ce que nous souhaitons faire
mier enregistrement a été effectué dans des circonstances inhabituelles. À l’épo- à présent, symboliquement. »
que, quand DG m’a demandé d’enregistrer toutes les mazurkas, je n’en avais Ainsi parlait Ludwig Rellstab en 1833, alors que Chopin n’avait pas même 24
guère joué qu’un petit nombre. Et le disque devait sortir quelques mois plus tard ans. Le temps n’a pas ménagé Herr Rellstab. Mais les mazurkas ont depuis long-
seulement. Je les ai donc apprises très rapidement, et si mon jeu avait un caractè- temps atteint l’immortalité.
re spontané, il manquait indéniablement quelque chose à mes yeux. Depuis, en Jeremy Siepmann. Traduction : Josée Bégaud
revanche, les mazurkas sont devenues partie intégrante de ma vie, comme je le
disais. Je les ai jouées de nombreuses fois, souvent en donnant l’intégralité du cycle
en un concert unique de deux heures et demie. J’aime procéder ainsi car c’est un
tel voyage épique ! Les jouer toutes en une seule fois constitue un cheminement
spirituel extraordinaire. Entendre le style de Chopin se déployer ainsi est réellement
stupéfiant. »

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