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Musterlösung Serie 4
1. Da die Koezienten der Gleichung reell sind, ist für jede komplexe Lösung z auch die komplex
konjugierte Zahl z̄ eine Lösung. In unserm Fall sind somit 1 − i und 1 + i Lösungen. Wir
können also via Polynomdivision die Gleichung faktorisieren und die Linearfaktoren (z−1− i)
sowie (z − 1 + i) abspalten. Um die Rechnung zu vereinfachen, teilen wir direkt durch das
Produkt (z − 1 − i)(z − 1 + i) = z 2 − 2z + 2 und erhalten:
z 4 − 2z 3 + 5z 2 − 6z + 6 = (z 2 − 2z + 2)(z 2 + 3)
√
Damit liest man die Lösungen 1 ± i sowie ±i 3 direkt ab.
2. Wir geben zwei verschiedene Lösungen. Die erste ist einfacher, aber benötigt etwas Grund-
wissen über Determinanten. Die zweite Variante benützt die Körperstruktur der komplexen
Zahlen.
Variante 2: Bezeichne mit |∆(0, z1 , z2 )| den Flächeninhalt des Dreiecks mit den Eckpunkten
0, z1 und z2 . Multiplikation mit einer komplexen Zahl u ∈ C entspricht einer Drehstreckung
in der komplexen Ebene mit Streckfaktor |u|. Somit gilt
|∆(0, uz1 , uz2 )| = |u|2 |∆(0, z1 , z2 )|.
Bezüglich der Seite [0, 1] hat das Dreieck ∆(0, 1, w) die Höhe Im(w) und folglich ist |∆(0, 1, w)| =
2 |Im(w)|. Damit folgt
1
|z1 |2
1 2 z2
1 1
|∆(0, z1 , z2 )| = |Im(w)| = Im |z1 | = |Im(z̄1 z2 )| = |Im(z1 z¯2 )|.
2 2 z1 2 2
1
3. Bezeichne mit ∆(z1 , z2 , z3 ) das Dreieck mit den Eckpunkten z1 , z2 , z3 ∈ C. Deniere
w1 = z1 − z1 = 0, w2 = z2 − z1 , w3 = z3 − z1 .
Es bleibt zu zeigen, dass u3 genau dann diese Gleichung erfüllt, wenn z1 , z2 , z3 die Gleichung
aus der Aufgabenstellung erfüllen:
1 + u23 = u3
2 2
w2 w3 w3
⇔ + =
w2 w2 w2
⇔ w22 + w32 = w3 w2
⇔ (z2 − z1 )2 + (z3 − z1 )2 = (z3 − z1 )(z2 − z1 )
⇔ z12 − 2z1 z2 + z22 + z32 − 2z3 z1 + z12 = z3 z2 − z3 z1 − z1 z2 + z12
⇔ z12 + z22 + z32 = z1 z2 + z2 z3 + z3 z1
und aus der Bedinung |b|2 − ac > 0 folgt sofort b 6= 0. Die Lösung dieser Gleichung
beschreibt eine Gerade.
2
Schritt 2: Falls a 6= 0, so ist die Lösungsmenge ein Kreis.
Wir formen die Gleichung mit quadratischer Ergänzung um:
a(x2 + y 2 ) + 2b1 x − 2b2 y + c = 0
b1 b2 c
⇔ x2 + 2 x + y 2 − 2 y + = 0
a a a
2 2 2 2
b1 b2 b1 b2 c
⇔ x+ + y− − − + =0
a a a a a
2 2
b2 + b22 − ac
b1 b2
⇔ x+ + y− = 1
a a a2
Aus der letzten Gleichung sehen wir sofort, dass die Lösungsmenge ein Kreis mit Mit-
2 2 2
telpunkt − ba1 + i ba2 = − a1 b̄ und Radius r2 = b1 +ba22−ac = |b| a−ac
2 > 0.
Wenn wir nun a = 0, b = 21 (p − iq) und c = d setzten, dann folgt mit der Rechnung aus
Schritt 1, dass L mit diesen Parametern durch (1) beschrieben wird.
Es folgt mit der Rechnung aus Schritt 2, dass K mit diesen Parametern durch (1)
beschrieben wird.
(b) Sei S ⊂ C ein Kreis oder eine Gerade. Nach Teil (a) können wir S als Lösungsmenge
der Gleichung (1) schreiben für geeignete Parameter a, b, c. Wenn wir die Gleichung (1)
durch |z|2 = z z̄ dividieren, erhalten wir
1 1 1
a + b + b̄ + c 2 = 0 ⇔ c|I(z)|2 + b̄I(z) + b̄I(z) + a = 0.
z̄ z |z|
Die Bildmenge I(S) ist folglich ebenfalls gegeben durch eine Gleichung der Form (1)
mit den Parametern ã = c, b̃ = b̄, c̃ = a. Nach Teil (a) ist also I(S) ein Kreis oder eine
Gerade.
(c) i. Die reelle Achse wird auf sich selber abgebildet.
ii. Die immaginäre Achse wird auf sich selber abgebildet.
iii. Der Kreis mit Radius r um den Ursprung wir abgebildet auf den Kreis mit Radius
1/r um den Ursprung.
iv. Sei S := {z ∈ C ∪ {∞} | Re(z) = 1}. Mit der Notation aus Teil (a) wird S beschrie-
ben durch die lineare Gleichung x − 1 = 0 und somit durch (1) mit den Parametern
a = 0, b = 21 und c = −1. Nach Teil (b) wird I(S) beschrieben durch (1) mit den
Parametern ã = −1, b̃ = 12 und c̃ = 0. Nach Teil (a), Schritt 2, ist I(S) dann der
Kreis um den Mittelpunkt 21 + 0i mit Radius r = 12 .