GKI -- Licht und Schatten !

Wir alle brauchen den elektrischen Strom, und am besten wird er mit der
Kraft des Wassers gemacht ! Keine Frage !
Wenn uns die Tiwag jahrein jahraus nahtlos damit versorgt, gebührt ihr
unsere ganze Wertschätzung und Anerkennung.
Jedoch, wo viel Licht, da viel Schatten, und—der Mensch lebt nicht vom
Strom allein, wenigstens nicht im Oberen Gricht !
Der Schatten:
Die rücksichtslose Unersättlichkeit, die den letzten Bach, den ganzen Inn
zutode kastrieren möchte !
Und die Möglichkeit , mit 1oo Millionen Reingewinn alles zu kaufen, was
dienlich ist: die Reporter, die Fachleute, die Politiker, vom Bürgermeister
bis zum Landeshauptmann, der mit der Tiwag zwangsverheiratet ist, bis
hin zu den Gutachtern, die das alte Gutachten so zurecht frisiert haben,
daß alle Besorgnisse und Befürchtungen verniedlicht oder
verschwiegen werden, daß es –anscheinend.-- keinen Einwand gegen
das Projekt mehr gibt. ?

Meine Fragen:
Kann ein Bedarf (hier an elektrischen Strom) ein Verbrechen
rechtfertigen ?

Ist es nicht ein Verbrechen, wenn durch den Schwellbetrieb der

Engadiner Kraftwerke 25 km gesunder, fischreicher Fluss so sehr
kastriert wird, daß es da keinen Fisch mehr gibt, wenn man ihn nicht
einsetzt ?

Ist es nicht ein nie wieder gut zu machendes Verbrechen, wenn dem
niederschlagsärmsten, trockensten Landesteil, angesichts der zu
erwartenden Klimaerwärmung, das letzte Wasser abgegraben wird ?
womit die landschaftliche Schönheit, die gesundheitliche und klimatische
Lebensqualität und damit die Existenz von Betrieben und Arbeitsplätzen
hingerichtet werden ? Ein Verbrechen am Tirolerland und an den
Menschen, die hier leben ?

Wenn einer einem Geldboten die Tasche mit 5.ooo Euro entreißt, ist er
ein Räuber und Verbrecher, kommt vor den Kadi und in den Arrest !

Was sind nun Leute, die einen ganzen Lebensraum ausplündern ?

Wird hier mit zweierlei Maß gemessen ?

Rudolf Permann, Pfunds 3.7.o8