Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Wir leben vom Fremdenverkehr und von der Landwirtschaft. Beide leben von
der Unversehrtheit unseres Lebensraumes. Der Inn mit seinem Atem ist die
Seele unseres Tales.
Unbestreitbar ist das geplante Kraftwerk die Hinrichtung unseres
Lebensraumes, unserer Lebensqualität und unserer Existenzgrundlage.
Sie reden nur mehr vom Wasser und glauben, mit ein paar lächerlichen m3
mehr, wären alle Bedenken bereinigt.
Vom stolzen Fluß bleibt ein jämmerlicher Krüppel mit nur soviel Wasser, daß
man gerade noch sieht, daß er ein Fließgewässer-ist. /Lt Gutachten. Kein Foto,
keine Ansichtskarte mehr von der Innbrücke mit Turm und Inn, kein Foto mehr
von der Altfinstermünz mit Wasser, kein Foto vom Berg herab auf unser Tal,
kein Paddelboot, kein Schlauchboot, kein Rafting.
Und beiderseits des Rinnsals tote Sand- und Schotterbänke, Geröll- und
Steinhalden, weit breiter als das Wässerlein, bedeckt mit Treibholz und Unrat,
die nie mit Gras und Stauden verwachsen werden, des unvermeidlichen,
jährlichen Hochwassers wegen- Lt Ing Roitinger von der Verbund.
Und all das, von einer Spülung der Engadiner Kraftwerke bis zur nächsten,
also das ganze Jahr über, mit dickem, immer dicker werdendem, stinkendem
Schlamm bedeckt.
Kein Ausruhen auf einer Bank, kein erholsamer Spaziergang der stinkenden
Dreckrinne entlang.
Darüber befragte Gäste sagen ohne Ausnahme, daß sie unter solchen
Umständen nie mehr bei uns Urlaub machen würden.
Die Luftfeuchtigkeit wird verschwinden- lt Gutachten, weil dem Fluß die Masse,
die Geschwindigkeit und die Turbulenz fehlen und das im heute schon un
bestritten trockensten, niederschlagsärmsten Gebiet unserer ganzen Republik
und noch dazu angesichts der kommenden Klimaerwärmung !
An heißen Sommertagen werden wir vergeblich nach Luft schnappen, uns
nachts schlaflos und fluchend in unseren Betten wälzen und wiederum
werden die Gäste, die wir so notwendig brauchen, das Weite suchen, wenn
überhaupt noch welche sich hierher verirren !
Ohne Luftfeuchtigkeit wird es auf den Feldern keinen Tau geben. Der Bauer
kann sich vorstellen , was das für Folgen hat. Wo man nicht bewässern kann,
wird die Landschaft versteppen, wo man beregnen kann, wird den Bauern die
viele Zeit fehlen, die eine ständige Bewässerung braucht, auch das Gerät dazu
und vor allem das Wasser, das die Tiwag uns von unserem Radurschelbach
vorenthält und das schon jetzt zeitweise nicht ausreicht.
Im Gemeindeamt liegt seit Langem eine Unterschriftenliste auf, auf der alle
unterschreiben können, die gegen das geplante Kraftwerk sind.
Nützen Sie die Gelegenheit, die letzte Gelegenheit, die Ausplünderung unseres
Lebensraumes zu verhindern ! Denken Sie an Ihre Kinder, Enkel und Urenkel !