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Eingestrickter Baum in Madrid

Elch-Skulptur von Hans Traxler mit gestricktem Geweih-Überzug von „Mata


Haarig“, Frankfurt/Main

Eingestrickter Panzer vor dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr


Dresden; Projekt "Attacke"
Guerilla Knitting (zusammengesetzt aus guerrilla – von span.
guerrilla für „kleiner Krieg“ – und engl. Knitting für „Stricken“) auch
Urban Knitting, Radical Stitching, Yarn bombing oder
gestricktes Graffito (Knitted graffiti), ist eine Form der Streetart, bei
der Gegenstände im öffentlichen Raum durch Stricken verändert
werden. Dies kann vom Anbringen von gestrickten Accessoires bis
zum Einstricken ganzer Stadtmöbel reichen. Die Knittings können
lediglich der Verschönerung dienen oder auch eine symbolische
Bedeutung haben, zum Beispiel feministische Aussagen.[1][2]
Inhaltsverzeichnis

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Einzelnachweise Ursprung[Bearbeiten | Quelltext
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Die erste Vereinigung von Guerilla-Strickern nennt sich Knitta
Please. Sie nahm ihren Anfang 2005 in Houston (Texas), als
Strickerinnen begannen, Türklinken mit gestrickten Accessoires zu
verschönern, anstatt Socken, Handschuhe oder Pullover zu stricken.
Das gestrickte Graffito ist heute überwiegend in Amerika, England
und Spanien bekannt. Über das Internet ist die Szene gut durch
einen Teil der Blogosphäre vernetzt.
Weitere Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Anti-Atom-Knitting in Berlin-Charlottenburg
In Frankfurt am Main traten die ersten Guerilla-Strickarbeiten im
Jahre 2010 in Erscheinung,[3] in Bochum im Jahre 2011. Im
Klausenerplatz-Kiez in Berlin-Charlottenburg fand man im Sommer
2010 die ersten Knittings. In München verteilen seit Anfang 2011
zwei Studentinnen Guerilla-Strickarbeiten in der Stadt und sehen
dies als „sehr weibliche Form der Streetart“.[4]
Die Knittings werden auch als eine Form der politischen Äußerung
eingesetzt, so tauchten in Stuttgart 2010 am Bauzaun des
Hauptbahnhofs seit dem Abriss des Nordflügels (Projekt Stuttgart
21) Knittings von Projektgegnerinnen auf.[5]
Am 19. März 2011 wurde in Wien im Rahmen einer Demonstration
zum Frauentag die Ringstraße mit zahlreichen Guerilla Knittings
versehen. Trotz einer Genehmigung und finanzieller Unterstützung
der Stadt wurden die Kunstwerke direkt nach der Demonstration von
der Straßenreinigung entfernt und zerstört.[6][7]
In Münster wurde Anfang März 2013 von der Stadt die
Genehmigung erteilt, an den Pfählen, Ampeln, Laternen und
Schildern der Warendorfer Straße im Rahmen der unpolitischen
Aktion „Hand drauf!“, die dem Guerilla Gardening nachempfunden
ist, acht Wochen lang Strickwerk oder Häkeleien anzubringen.[8]
Für den Winter 2013/14 wurde in Arosa eine Vielzahl von
öffentlichen Objekten im Rahmen einer privat organisierten Strick-
Graffiti-Aktion eingestrickt, darunter auch eine Gondel des Hörnli
Express sowie die Glocke der ehemaligen Englischen Kirche.[9]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
• Mandy Moore, Leanne Prain: Strick Graffiti. Kuscheliges für
Mauern, Ampeln und Bäume. Strick Art stricken und häkeln.
Knaur, München 2011, ISBN 978-3-426-64709-7.
• Deadly Knitshade, Astrid Finke (Übers.): Knit the City –
Maschenhaft Seltsames. Hoffmann und Campe, Hamburg
2011, ISBN 978-3-455-38105-4.
• Nikola Langreiter: Neues Handarbeiten – Radical? Revolutionary?
Guerilla?, in: Hannes Obermair, Stephanie Risse, Carlo
Romeo (Hrsg.): Regionale Zivilgesellschaft in Bewegung –
Cittadini innanzi tutto. Folio Verlag, 2012, S. 183–204, ISBN
978-3-85256-618-4.
• Rose White: The history of guerilla knitting. Vortrag auf dem 24C3,
Berlin 2007.
• Verena Kuni: Häkeln + Stricken für Geeks. Wissenswertes und
Inspiration für Mustermacher. O'Reilly, Köln 2013. ISBN 978-
3-86899-356-1.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Knitted graffiti – Sammlung von Bildern, Videos
und Audiodateien
• Maria Rossbauer: Neue Streetart: Urban Knitting. Wenn die
Laterne lila Strümpfe trägt, die tageszeitung, 12. Februar 2011
Bunt und wollig – Yarn Bombing (Reportage auf ARTE)

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