Entdecken Sie eBooks
Kategorien
Entdecken Sie Hörbücher
Kategorien
Entdecken Sie Zeitschriften
Kategorien
Entdecken Sie Dokumente
Kategorien
KURZFASSUNG
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der nichtlinearen Simulation von Turbomaschinen in Gleitlagern. Es
erfolgt ein Vergleich zwischen linearer und zwei nichtlinearen Berechnungsmethoden bei einer mit einer geringen
Unwucht belasteten Niederdruckstufe. Die dabei gewonnen Erkenntnisse fließen in eine Simulation eines Schaufel-
verlustes ein. An ihm lassen sich die Unterschiede zwischen linearer und nichtlinearer Berechnung verdeutlichen.
Weiterhin wird der Einfluss der Fundamentsteifigkeit auf die sich ergebenden Lagerkräfte und Auslenkungen bei
einem Schaufelverlust analysiert.
KEYWORDS
Nichtlineare Gleitlager, hohe Unwuchten, Schaufelverlust
1 EINLEITUNG
Üblicherweise erfolgt die Berechnung gleitgelagerter Rotoren dadurch, dass die nichtlinearen Gleitlagerkräfte
um einen bestimmten stationären Betriebspunkt linearisiert werden. Es ergeben sich für jedes Gleitlager vier
Steifigkeits- und Dämpfungskoeffizienten, die für eine weitere Berechnung mit linearisierten Bewegungsgleichun-
gen genutzt werden. Bei hohen statischen Vorlasten und geringen dynamischen Kräften und Rotorauslenkungen ist
diese Vorgehensweise durchaus sinnvoll. Sie liefert bei einem überschaubaren Modellierungsaufwand belastbare
Ergebnisse für die auftretenden Beanspruchungen des Rotorsystems.
Treten hohe dynamische Belastungen auf, z.B. durch den Bruch einer Turbinenschaufel, so ist die linearisier-
te Berechnung nicht mehr zulässig. Die Ergebnisse zwischen einer nichtlinearen und einer linearen Berechnung
unterscheiden sich stark. Beispielsweise werden in [1] die Auswirkungen der nichtlinearen Ölfilmkräfte auf die
Unwuchtantwort eines Lavalläufers mit vier Freiheitsgraden untersucht. Die Reynold’sche Differentialgleichung
wird vor der Simulation des Rotorsystems gelöst. Die resultierenden Lagerkräfte werden in Abhängigkeit der di-
mensionslosen Lagerzapfenexzentrizität ε, deren Geschwindigkeit ε̇ und der Winkellage γ in Tabellen gespeichert,
auf die während der nichtlinearen Simulation des Rotorsystems zurückgegriffen wird. Es wird festgestellt, dass die
Bewegungsbahnen bei hohen Unwuchtkräften erheblich von der linearen Berechnung abweichen.
Allerdings ist eine nichtlineare transiente Simulation eines Turbinenstrangs in Gleitlagern nach wie vor anspruchs-
voll und die Auswahl geeigneter Verfahren schwierig.
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der nichtlinearen Simulation eines Schaufelbruchs einer Niederdruck-
stufe. Er gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil werden zwei unterschiedliche numerische Verfahren für eine
1 Paper-ID 35
nichtlineare Simulation mit der linearen Simulation eines Läufers bei geringen Unwuchtkräften verglichen. Der
zweite Teil befasst sich mit der nichtlinearen Simulation eines Schaufelverlustes. Der Schwerpunkt liegt dabei in
der Analyse, wie stark sich die Steifigkeit des Fundaments auf die Lagerkräfte und die Verlagerungsbahnen der
Wellenzapfen auswirkt.
Die lineare Massenmatrix [M ], Steifigkeitsmatrix [K], Dämpfungsmatrix [C] und gyroskopische Matrix [G] erhält
man mittels FEM-Formulierung der Welle. Sie enthalten des weiteren die Fundamentsteifigkeiten und Funda-
mentdämpfungen und die Masseneigenschaften der Lagerschale. Der Vektor {F }ex enthält die äußeren Kräfte,
wie z.B. die Unwuchtanregung, der Vektor {F }nl die nichtlinearen Gleitlagerkräfte.
Die für diesen Beitrag verwendeten nichtlinearen Verfahren greifen auf ein Unterprogramm zurück, das die
Gleitlagerkräfte durch Lösen der Reynold’schen Differentialgleichung in Abhängigkeit der kinematischen Größen
bestimmt.
ρ · h3 ∂p ρ · h3 ∂p
∂ ∂ U ∂(ρ · h) ∂(ρ · h)
· + · = · + (2)
∂z 12 · η ∂z ∂x 12 · η ∂x 2 ∂z ∂t
Als Lösungsfunktion dieser Gleichung erhält man eine Druckverteilung im Schmierspalt, die sich in Abhängigkeit
der Druckrandbedingungen einstellt. Zur realitätsnahen Beschreibung der Verhältnisse im Spalt ist zu berücksich-
tigen, dass der Schmierfilm je nach Gasgehalt des Schmierstoffs und Ventilationsmöglichkeiten des Lagers im
divergierenden Spaltbereich aufreißt, wobei die Gasphase hauptsächlich Luft enthält. Die mit einem Sättigungs-
druck nahe Umgebungsdruck im Schmierstoff gelöste Luft tritt aus und Umgebungsluft wird seitlich angesaugt,
wodurch die Viskosität und die Dichte des Schmiermediums stark von denen des reinen Öls abweichen [2]. Zur
Einstellung dieser Effekte wird in dieser Arbeit ein transienter, masseerhaltender Teilfüllungs-Algorithmus unter
Beachtung der Kontinuitätsbeziehung eines homogenen Öl-Luft-Gemischs im Kavitationsgebiet verwendet. Die
Lösung der Reynoldsgleichung erfolgt durch ein Differenzenverfahren mit konservativen Differenzenapproxima-
tionen. Zur Ableitung der Differenzenapproximationen wird eine diskrete Mengenflussbilanz an dem jeweiligen
Kontrollvolumen durchgeführt. Dabei werden die Couette- und die Poiseuille-Anteile der vier Flüsse über die Kon-
trollvolumenränder gebildet. Gemäß der Kontinuitätsbedingung wird das Verschwinden der Summe aller Flüsse
für jedes Kontrollvolumen gefordert. Für eine verbesserte Berechnung von hochbelasteten Rotor-Lager-Fundament
Systemen mit Berücksichtigung nichtlinearer Effekte ist eine vollständige instationäre Lösung der Reynoldsglei-
chung erforderlich. Auf diese Weise lassen sich die Komponenten der instationären Tragkraft in Abhängigkeit der
Lage des Zapfens und der Zapfengeschwindigkeit ermitteln. Die resultierende Druckkraft eines Gleitlagers lässt
sich durch Integration der Schmierfilmdruckverteilung über der Zapfenoberfläche bestimmen. Dazu wird zuvor
die auf ein Zapfenoberflächenelement wirkende Druckkraft in eine vertikale (y-) und horizontale (z-) Komponente
zerlegt:
R 2Π R b !
Fy p · sin ϕ · dx · dϕ
= 0 0
R 2Π R b (3)
Fz
0 0 p · cos ϕ · dx · dϕ
2 Paper-ID 35
eine Newtoniteration in den einzelnen Zeitschritten vermeiden, die bei einer impliziten Integration nichtlinearer
Differentialgleichungen erforderlich ist, so ist es zweckmäßig auf linear implizite Verfahren zurückzugreifen. Eine
linear implizite Runge-Kutta-Methode wird beispielsweise von [3] vorgeschlagen.
Für die numerische Simulation des vorliegenden Rotorsystems wird ein linear-implizites Verfahren mit Fehler-
steuerung verwendet. Die Verschiebungen und Geschwindigkeiten des Wellenmittelpunktes im Gleitlager werden
dabei direkt zur Lösung der Reynold’schen Differentialgleichung und zur Ermittlung der Gleitlagerkräfte verwen-
det. Ein Aufruf der Gleitlagerkraftberechnung geschieht innerhalb eines Zeitschrittes mehrmals: die nichtlinearen
Gleitlagerkräfte werden zum einen zur Aufstellung der Jacobimatrix benötigt, die bei diesem Zeitintegrationsver-
fahren notwendig ist, zum anderen zur Berechnung der Stützstellen.
Das vorgestellte Verfahren ist in FERAN umgesetzt. FERAN ist ein Rotordynamikprogramm, dass in den
letzten Jahren von den Autoren entwickelt wurde. Es ermöglicht die Simulation von linearen und nichtlinearen
Rotorsystemen ([4], [5]).
3 Paper-ID 35
z, w Unwucht
x, u
Gleitlager 1 Gleitlager 2
Lagerschale
y, v
Fundamentfeder kF
-300 15
Zeit [s] Zeit [s]
-325 5,1 5,11 5,12 5,13 10 5,1 5,11 5,12 5,13
Kraft Fz [kN]
Kraft Fy [kN]
-350 5
-375 0
-400 -5
-425 -10
Feran Lager 1 Feran Lager 2 -15 Feran Lager 1 Feran Lager 2
-450
Madyn Lg. 1 Madyn Lg. 2 Madyn Lg. 1 Madyn Lg. 2
Abbildung 2: Lagerkräfte in vertikaler (links) und horizontaler (rechts) Richtung. Ergebnisse der nichtlinearen
FERAN und nichtlinearen MADYN Simulationen im Vergleich.
In Abbildung 3 sind die Relativverschiebungen zwischen Lagerschale und Wellenzapfen dargestellt. Sie sind
auf das relative Lagerspiel von 300 µm bezogen. Die Bewegungsbahnen der nichtlinearen MADYN- und FERAN-
Simulation stimmen gut überein. Leichte Abweichungen sind zwischen der linearen und den nichtlinearen Berech-
nungen zu erkennen.
Der Modellierungsaufwand ist für die lineare Rechnung am geringsten. Sie ist für diesen Lastfall vollkommen
2
Lager 1
1
0,20 0,20
Linear (1)
nichtlinear Feran (2)
nichtlinear Madyn (3) 3 Lager 2
0,25 0,25
Abbildung 3: Auf das Lagerspiel bezogene Relativverschiebung zwischen Wellenzapfen und Lagerschale. Lager
1 (links) und Lager 2 (rechts). Vergleich der nichtlinearen Simulationen (FERAN, MADYN) mit der linearisierten
Berechnung.
ausreichend. Die Lagerkoeffizienten lassen sich gut bestimmen, das Modell kann ohne Schwierigkeiten aufgebaut
und stabil und schnell auch bei unterschiedlichen Drehzahlen berechnet werden.
Für die bimodale transiente Rechnung ist es aufwändiger, ein lauffähiges Modell zu erhalten. Die Auswahl der ver-
wendeten Eigenvektoren muss überlegt geschehen, da sich sonst falsche Lagerkräfte ergeben oder die Rechnung
4 Paper-ID 35
instabil wird. Die Schwerkraft muss langsam auf das Modell aufgegeben werden.
Die nichtlineare Rechnung mit einem linear-impliziten Verfahren lässt sich dagegen relativ stringent umsetzen.
Allerdings muss auch hier mittels einer Vorlaufrechnung ein stationärer Zustand erreicht werden.
Sollte eine nichtlineare Rechnung durchgeführt werden, so ist es auf alle Fälle sinnvoll, ein linearisiertes Modell
für geringe Belastungen durchzurechnen, um einen Anhaltspunkt zu besitzen, ob die Ergebnisse der nichtlinearen
Rechnung plausibel sind.
5 Paper-ID 35
werden. Bei einer bimodalen Berechnung mit Hilfe des Polygonzugverfahrens ergeben sich Konvergenzprobleme.
Es werden zunächst Ergebnisse für ein sehr steifes Lagerfundament dargestellt. Die Steifigkeit des Fundaments
wird anschließend variiert. Die Federsteifigkeiten zwischen Lagerschale und Boden sind bei beiden Lagern gleich
und betragen in vertikaler Richtung kF v = 6 · 1011 N/m und in horizontaler Richtung kF h = 4 · 1011 N/m. Der
Dämpfungsgrad der Fundamentfedern beträgt 2 %. Die Lagerschalen haben jeweils eine Masse von 1t.
In Abbildung 4 sind die sich einstellenden Relativverschiebungen zwischen Lagerschale und Wellenzapfen für
Lager 1 dargestellt. Sie erhöhen sich infolge des Unwuchtsprungs sehr stark und werden durch die Lagergeometrie
begrenzt. Dies wird in Abbildung 7 nochmals deutlich. Der Wellenzapfen folgt der Lagergeometrie. Der minimale
Schmierspalt ist bei solch einer hohen Unwucht sehr gering und beträgt durchschnittlich ca. 30µm. Es treten
minimale Werte von 5µm auf (Abbildung 6).
Das Verhalten des Turbinenläufers wird bei einer linearen Simulation in keiner Form korrekt widergegeben
0.6
Zeitspanne 1 ∆v Zeitspanne 2
0.4 1
∆w
∆v, ∆w [mm]
0.2 1
0
−0.2
−0.4
(Abbildung 7). Die berechnete Verlagerungsbahn des Wellenzapfens ist viel zu groß. Der Wellenzapfen befindet
sich hier bereits außerhalb der Lagerschale. Die versteifende Wirkung der Nichtlinearität, die sich bei geringen
Schmierspalten im Gleitlager einstellt, wird bei einer linearen Berechnung natürlich nicht berücksichtigt. Insofern
ergeben sich zu große Verlagerungsbahnen.
In den Abbildungen 8 bis 11 sind die Lagerkräfte dargestellt. Insbesondere in Lager 2 ergeben sich sehr hohe
Lagerkräfte die ein vielfaches der Unwuchtanregung betragen.
300
4000
minimaler Spalt [µm]
Unwuchtkraft [kN]
2000 200
0
100
−2000
0
−4000 2.5 3 3.5 4
2.2 2.4 2.6 2.8 3
Zeit [s]
Zeit [s]
Abbildung 6: Verlauf des minimalen Schmierspalts
Abbildung 5: Verlauf der Unwuchtanregung in hori-
in Lager 1 über der Zeit. Fundamentfedersteifigkeit
zontaler Richtung über der Zeit.
kF v = 6 · 1011 N/m.
6 Paper-ID 35
−5
∆v/Ψ
0
Lager 1, linear
Lager 2, linear
Lager 1, nichtlinear
Lager 2, nichtlinear
5
−10 −5 0 5 10
∆w/Ψ
Abbildung 7: Vergleich nichtlineare Simulation mit linearisierter Berechnung. Relativverschiebung zwischen
Zapfen und Lagerschale bezogen auf das relative Lagerspiel Ψ = 300µm. Fundamentfedersteifigkeit kF v =
6 · 1011 N/m.
Kraft F1y [106N]
Abbildung 8: Lager 1, vertikale Lagerkraft. Funda- Abbildung 9: Lager 1, horizontale Lagerkraft. Fun-
mentfedersteifigkeit kF v = 6 · 1011 N/m. damentfedersteifigkeit kF v = 6 · 1011 N/m.
Kraft F2y [106N]
40 40
20 20
0 0
−20 −20
−40 −40
2.5 3 3.5 4 2.5 3 3.5 4
Zeit [s] Zeit [s]
Abbildung 10: Lager 2, vertikale Lagerkraft. Funda- Abbildung 11: Lager 2, horizontale Lagerkraft. Fun-
mentfedersteifigkeit kF v = 6 · 1011 N/m. damentfedersteifigkeit kF v = 6 · 1011 N/m.
7 Paper-ID 35
Lagerkraft F1y [106 N]
0 0
−10 −1
−20 −2
4 4.5 5 5.5 11 11.5 12 12.5
Zeit [s] Zeit [s]
Abbildung 12: Lager 1, vertikale Lagerkraft. Funda- Abbildung 13: Lager 1, vertikale Lagerkraft. Funda-
mentfedersteifigkeit kF v = 6 · 108 N/m. mentfedersteifigkeit kF v = 6 · 107 N/m.
∆v [mm]
0 0
0.5 0.5
−0.5 0 0.5 −0.5 0 0.5
∆w [mm] ∆w [mm]
∆v [mm]
0 0
0.5 0.5
−0.5 0 0.5 −0.5 0 0.5
∆w [mm] ∆w [mm]
noch nicht erreicht. Nicht geklärt werden konnte die Ursache für die sehr gestauchte Bewegungsbahn in Lager 1
bei einer Federsteifigkeit von kF v = 6 · 109N/m (Abbildung 15). Durch Versetzen der Unwucht auf eine Position,
die näher an Lager 2 liegt, erhält man für beide Lager Bewegungsbahnen, die eher der Lagergeometrie folgen.
Die Eigenfrequenzen des Rotorsystems sinken durch das Verringern der Bodenfedersteifigkeit ab. In Tabelle
1 sind Eigenfrequenzen für unterschiedliche Bodenfedersteifigkeiten aufgetragen. Zur Berechnung der Eigenfre-
8 Paper-ID 35
Tabelle 1: Eigenfrequenzen des Systems ohne Gleitlager bei unterschiedlichen Steifigkeiten der Fundamentfedern.
Werte für Gegenläufe (GG) und Gleichläufe (GL) bei einer Drehfrequenz von 50 Hz.
Steifigkeit kF v in N/m GG 1 GL 1 GG 2 GL 2 GG 3 GL 3
6.0 · 107 5.1 Hz 6.3 Hz 17.0 Hz 22.1 Hz 109.7 Hz 114.7 Hz
8
6.0 · 10 15.4 Hz 18.4 Hz 32.3 Hz 39.9 Hz 118.0 Hz 124.2 Hz
6.0 · 109 33.4 Hz 35.8 Hz 75.7 Hz 87.3 Hz 176.0 Hz 195.0 Hz
11
6.0 · 10 41.5 Hz 42.6 Hz 119.7 Hz 127.7 Hz 309.0 Hz 326.0 Hz
3 3
41 51
Zeitspanne 1
Zeitspanne 2
vRMS_R [mm]
vRMS_R [mm]
2 Zeitspanne 1 2
Zeitspanne 2 51
33
1 1
84
0 0
0 25 50 75 100 0 25 50 75 100
Frequenz [Hz] Frequenz [Hz]
quenzen wurden die nichtlinearen Gleitlager aus dem Modell entfernt, so dass die Bodenfedern direkt an der Welle
angreifen. Die Lagerschalenmassen wurden den entsprechenden Wellenknoten zugeordnet.
Die Rotorauslenkungen in der Simulation mit nichtlinearen Tragspiegellagern wurden einmal kurz nach dem
Sprung und 1,3 Sekunden nach dem Sprung einer Fouriertransformation unterzogen. Man erhält die in den Ab-
bildungen 18 bis 21 dargestellten Effektivwertspektren. Die Frequenzen der Maxima stimmen gut mit den zuvor
berechneten Eigenfrequenzen überein. Die Auflösung in den Abbildungen beträgt ∆f = 1.96Hz.
5 ZUSAMMENFASSUNG
Es konnte gezeigt werden, dass sowohl eine lineare Simulation als auch die vorgestellten nichtlinearen Ver-
fahren bei geringen Unwuchten zur Berechnung gleitgelagerter Turbomaschinen genutzt werden können und zu
ähnlichen Ergebnissen führen. Bei hohen Unwuchten führt eine lineare Berechnung allerdings zu falschen Ergeb-
nissen. Hierfür geeignet sind linear-implizite Zeitintegrationsverfahren, welche die Nichtlinearität der Gleitlager
berücksichtigen und über ausreichende Stabilität verfügen. An einer Niederdruckstufe konnten erfolgreich Si-
mulationen eines Schaufelverlustes durchgeführt und der Einfluss der Fundamentsteifigkeit auf die Belastungen
analysiert werden.
In einem weiteren Schritt ist geplant, die Simulation auf einen gesamten Rotorstrang mit mehreren Gleitlagern
zu erweitern. Außerdem sollen Simulationen des Schaufelverlustes mit unterschiedlichen Gleitlagerarten durch-
geführt werden.
9 Paper-ID 35
3 6
51
39 Zeitspanne 1
Zeitspanne 1 Zeitspanne 2
vRMS_R [mm]
vRMS_R [mm]
2 4
18 6
Zeitspanne 2
1 2
22 51
0 0
0 25 50 75 100 0 25 50 75 100
Frequenz [Hz] Frequenz [Hz]
Literatur
[1] Zhang, Z.-M., Zhu, L.-J. und Yu, J. (1999): Effect of film force nonlinearity on unbalance response of a
jeffcot rotor-journal bearing system. Journal of Shanghai University, 3(3), pp. 227 – 233.
[2] Lüneburg, B., Schwarze, H., Dettmar, D., Medhioub, M., Thomas, D., Mermertas, Ü., Schüler, E., Kühl,
S. und Welp, E.G. (2006): Advancement of a radial journal bearing for highest load capacity of big steam
turbines for power generation. In 7th International Conference on Rotor Dynamics. Conference Proceedings.,
H. Springer and H. Ecker, eds., Institut of Mechanics an Mechatronics, Vienna University of Technology.
Paper-ID 320.
[3] Steihaug und Wolfbrandt (1979): An attempt to avoid exact jacobian and nonlinear equations in the numerical
solution of stiff differential equations. Mathematics of Computation, 33(146), pp. 521–534.
[4] Fischer, J. und Strackeljan, J. (2006): Fem-simulation and stability analyses of high speed rotor systems. In
7th International Conference on Rotor Dynamics. Conference Proceedings., H. Springer and H. Ecker, eds.,
Institut of Mechanics an Mechatronics, Vienna University of Technology. Paper-ID 184.
[5] Fischer, J. und Strackeljan, J. (2006): Stability analysis of high speed lab centrifuges considering internal
damping in rotor-shaft joints. Technische Mechanik, 26(2), pp. 131–147.
[6] Madyn (1999): Programmsystem zur Maschinendynamik, Band 2, Hinweise zur Benutzung.
[7] Nordmann, R. (1976): Schwingungsberechnung von nichtkonservativen Rotoren mit Hilfe von Links- und
Rechtseigenvektoren. VDI-Berichte, 269, pp. 175 – 182.
[8] Gasch, R. und Reinheimer, P. (1983): Das Einschwingverhalten einfacher Rotorsysteme bei plötzlicher Un-
wucht (Schaufelbruch). Forsch.Ing.-Wes., 49, pp. 143–152.
[9] Springer, H. (1979): Nichtlineare Schwingungen schwerer Rotoren mit vertikaler Welle und Kippsegmentra-
diallagern. Forsch. Ing.-Wes., 45(4), pp. 119 – 132.
[10] Merker, H.-J. (1981): Über den Einfluss von Gleitlagern auf die Schwingungen von Rotoren. Fortschritt-
Berichte der VDI Zeitschriften, Reihe 11, pp. 1 – 170.
[11] Brown, R., Addison, P. und Chan, A. (1994): Chaos in the unbalance response of journal bearings. Nonlinear
Dynamics, 5, pp. 421–432.
[12] Chen, C.-L. und Yau, H.-T. (1998): Chaos in the imbalance response of a flexible rotor supported by oil film
bearing with non-linear suspension. Nonlinear Dynamics, 16, pp. 71–90.
[13] Savko, V. A. (1989): Oscillations of a rotor on complex supports as a result of sudden unbalancing. Interna-
tional Applied Mechanics, 25(7), pp. 723 – 728.
10 Paper-ID 35