Entstehung
der
deutschen
Sprache
Name: Robert Fitz
Klasse: K1
Kurs: D2 Loe
Schuljahr: 2016/2017
Inhalt
I. Vorwort
a) Indogermanische Ursprache
b) Urgermanisch
c) Althochdeutsch
d) Mittelhochdeutsch
e) Neuhochdeutsch
f) Zukunft? Entwicklungstendenzen heute
III. Anhang
I.Vorwort
Die deutsche Sprache, so wie sie heute ist, ist ein Produkt mehrerer
tausend Jahre sprachgeschichtlicher Entwicklung, die heute keinesfalls
aufgehört hat. Sie ist heute eine der bedeutendsten und
meistgesprochenen Sprachen der Welt, mit 90 bis 105 Millionen
Muttersprachlern und mindestens 55 Millionen Fremdsprachlern allein in
der Europäischen Union (Quelle: Eurobarometer). Sie wird in
zahlreichen Ländern gesprochen und ist Amtssprache in Deutschland,
Österreich, der Schweiz, Liechtenstein, Belgien, Luxemburg und der
EU. Es ist daher sehr wichtig, mehr über die Herkunft und die
Entwicklung dieser Sprache zu erfahren.
Auf der Suche nach deutlichen Perioden/Epochen, in die die deutsche
Sprachgeschichte aufzuteilen ist, trifft man auf unterschiedliche
Meinungen, denn die Entwicklung einer Sprache ist stetig und kann
nicht eindeutig abgegrenzt werden. Die Entwicklung wird von
geschichtlichen Ereignissen (z.B Einfluss der franz. Sprache im
Mittelalter), Fortschritte in der Technik (z.B Buchdruck) und prägende
literarische Werke (z.B. deutsche Übersetzung der Bibel von Martin
Luther) beeinflusst.
Um Klarheit zu schaffen, habe ich die bekannteste Aufteilung
ausgewählt, die im folgenden Schaubild veranschaulicht wird:
(Da diese Hausarbeit kurz gehalten werden soll, übernehme ich hiermit
keine Gewähr für die sachliche Vollständigkeit dieser Arbeit.)
Texte und Schriften wurden fast ausschließlich in Klöstern verfasst, denn zur
damaligen Zeit (Mittelalter) waren Geistliche fast die einzigen Menschen, die
schreiben konnten. Ein einheitliches „Hochdeutsch“, wie wir die Sprache heute
nennen, gab es noch lange nicht. Texte wurden in den jeweiligen Dialekten
geschrieben. Es wurde das lateinische Alphabet benutzt und keine
Runeninschriften mehr, wie es davor üblich war.
Karl der Große hat dafür gesorgt, dass christliche Texte auf Deutsch übersetzt und
verfasst wurden und gründete klösterlichen Schreibstätten die von
angelsächsischen, westgotischen und langobardischen Gelehrten geleitet wurden.
Das früheste schriftliche Zeugnis des Althochdeutschen war der „Abrogans“, ein
lateinisch-althochdeutsches Glossar. Allgemein wurden mehrheitlich religiöse Texte
(Gebete, Taufgelöbnisse, Bibelübersetzungen) verfasst, wegen der überwiegend
geistlichen Verfasser. Aber vereinzelt sind ebenfalls Zaubersprüche, weltliche
Dichtungen und Texte, die zum öffentlichen Recht zugeordnet werden können wie
z.B die „Würzburger Markbeschreibung“ oder die „Straßburger Heide“, zu finden.
d) Mittelhochdeutsch
Als Mittelhochdeutsch bezeichnet man die Entwicklungsstufe der deutschen
Sprache in der Zeitraum zwischen 1050 und 1350 nach Christus. Im 10. und 11.
Jahrhundert wurde fast ausschließlich auf Latein geschrieben, deshalb gibt es
keine Kontinuität zwischen dem Althochdeutschen und dem Mittelhochdeutschen.
Wie schon das Althochdeutsche, kann man das Mittelhochdeutsche nicht als eine
einheitliche Sprache sehen, denn es wurde immer noch in den regionalen Dialekten
geschrieben, obwohl sich in dem Zeitraum zwischen 1150 und 1250 eine
überregionale, „höfische Literatur- und Dichtersprache“ herausgebildet hat. Die
Schriftbilder der einzelnen Dialekte fingen immer mehr an sich anzugleichen,
obwohl von einer gemeinsamen Orthographie noch überhaupt nicht die Rede sein
kann.
Der Hauptunterschied zum Althochdeutschen besteht darin, dass die voll betonten
Vokale wie „a“ „i“ und „o“ der unbetonten althochdeutschen Nebensilben im
Mittelhochdeutschen zu einem schwachen „e“ abgeschwächt sind und dadurch die
Deklinations- und Konjugationsformen und das Grammatiksystem generell stark
vereinfacht wurde. Ein Beispielsatz um die Unterschiede zu veranschaulichen:
Im Mittelhochdeutschen wurden wesentlich mehr Werke verfasst und daher ist auch
die Vielfalt der Werke entsprechend größer. Zunächst gab es viele religiöse Texte,
aber der Trend änderte sich in Folge der Kreuzzüge, da nun auch Sänger, Ritter
und anderen weltlichen Autoren Werke verfassten. Die lateinische Sprache verlor
nach und nach an Bedeutung und stattdessen wurden immer mehr französische
Romane übersetzt. Darüber hinaus wurden alle Arten von Texten verfasst,
verschiedene Heldendichtungen, Minnelieder, Heiligenlegenden, Chroniken,
politische Lieder und Rechtstexte – die Literatur blühte auf. In den Ämtern und
Kanzleien wurde auch die lateinische Sprache immer mehr verdrängt. Insgesamt
betrachtet kann man behaupten, dass die mittelhochdeutsche Sprache wesentlich
zu der schriftlichen sowie zur Statusentwicklung der Sprache beigetragen hat.
e) Frühneuhochdeutsch und Neuhochdeutsch
Als Frühneuhochdeutsch wird die letzte Stufe der Sprachentwicklung vor der
heutigen deutschen Sprache bezeichnet, die in dem Zeitraum zwischen 1350 und
1650 gesprochen wurde. Wesentliche Merkmale sind die Monophthongierung
(guote brüeder → gute Brüder) und die Diphtongierung (min niuwez hus → mein
neues Haus), außerdem wird der Laut „ei“ das erste mal wie „ai“ ausgesprochen
und nicht „äi“ wie früher.
Der deutsche Wortschatz expandierte zu dieser Epoche erheblich. Es kamen viele
Lehnwörter aus dem Lateinischen hinzu, außerdem kamen mit Martin Luthers
Bibelübersetzung – das wichtigste Werk dieser Epoche – auch sehr viele neue
Wörter dazu, die sich, aufgrund der offensichtlichen Beliebtheit der Bibel, innerhalb
des Volkes sehr schnell verbreitet hatten.
Grammatikalische Veränderungen gab es auch, dadurch, dass die
grammatikalische Struktur dem Lateinischen angepasst wurde. Z.B. entstand, mit
„werden“ + Infinitivform, das Futur I. Die Zeichensetzung oder, dass Sätze mit
großem Anfangsbuchstaben geschrieben werden, hatte auch in dieser Epoche
seinen Ursprung.
Die Bedeutung des Hochdeutschen, das früher lediglich die Sammlung
oberdeutscher Dialekte bedeutete, hatte sich auch verändert. Die schriftliche
Sprache wurde weitestgehend vereinheitlicht, d.h. Sprecher anderer Dialekte
konnten sich jetzt ohne große Probleme verständigen und miteinander
kommunizieren.
Ein großes Thema war auch die Bedeutungsveränderung alter Wörter. Zum
Beispiel war eine „Dirne“ im Mittelhochdeutschen einfach ein junges Mädchen,
während mit demselben Begriff in dieser Epoche auch Prostituierte bezeichnet
wurden. Mit der Erfindung des Buchdrucks 1450 hat die deutsche Literatur und
Sprache einen enormen Aufschwung erlebt. Ab dieser Zeitpunkt gab es keine
literarische Elite mehr, da die Bücher und Werke für jeden zugänglich waren. Es
machte für immer mehr Menschen Sinn, Lesen zu lernen, da es endlich
ausreichende Exemplare von Texten gab. Martin Luthers Bibel und viele andere
Werke sollten von möglichst vielen Menschen verstanden werden, daher hat sich
eine deutsche Standardschriftsprache angefangen zu formieren. Ab dem 17.
Jahrhundert sprechen wir vom Neuhochdeutschen. Ab diesem Zeitpunkt brauchen
wir keine Wörterbücher mehr, um die Sprache zu verstehen. Da es bis 1901 keine
einheitliche Rechtschreibung durch Einführung des Dudens gab, kann es natürlich
sein, dass die Rechtschreibung in den verschiedenen Texten anders aussieht,
bzw., dass es dialektische Unterschiede gibt. Grundsätzlich hat das heutige
Hochdeutsch keine großen grammatikalischen oder sonstigen Unterschiede mehr
zum Barockdeutschen, jedoch kamen in den hunderten von Jahren danach, zu der
vorherrschende Standardsprache, natürlich sehr viele Lehnwörter aus
Fremdsprachen hinzu.
Nach langer Reise durch tausende Jahre Sprachgeschichte sind wir nun in der
Gegenwart angekommen; aber wie könnte es weitergehen?
I) Anglizismen:
„Denglisch“ - ein Begriff, der heutzutage oft in Zeitungen auftaucht. In
unserer globalisierten Welt ist die Mischung des Deutschen mit dem
Englischen unausweichlich. Bereits heute ist die Sprache überfüllt mit
Begriffen wie „Charts“, „cool“ , „nice“ usw. Die nächsten Generationen
werden vermutlich weiterhin diese Tendenz verfolgen, und immer mehr
englische Lehnwörter nutzen, außer wenn Englisch als Weltsprache von
einer der anderen wachsenden Weltmächten, wie China, ersetzt wird.
http://www.marconomy.de/live/articles/550428/
http://www.stefanjacob.de/Geschichte/Unterseiten/Idg.php
http://www.linguist.de/Deutsch/gdsmain.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Sprachgeschichte
https://de.wikipedia.org/wiki/Indogermanische_Ursprache
https://de.wikipedia.org/wiki/Urgermanische_Sprache
https://de.wikipedia.org/wiki/Althochdeutsch
https://de.wikipedia.org/wiki/Mittelhochdeutsch
https://de.wikipedia.org/wiki/Neuhochdeutsch
https://de.wikipedia.org/wiki/Fr%C3%BChneuhochdeutsch
https://de.wikipedia.org/wiki/Monophthongierung
https://de.wikipedia.org/wiki/Diphthongierung
duden.de
Bilder:
http://www.sprachlog.de/2009/10/09/mittelhochdeutsch/
https://www.pinterest.com/pin/403001866627968052/
http://bertalsblog.blogspot.de/2016/06/uber-dialekte-und-diglossien-ihre.html
http://www.mittelalterrun.de/forum/board11-geschichtliches-auch-f%C3%BCr-g
%C3%A4ste-lesbar/board12-grundlagen/board39-weltbild/308-sprachentwicklung-
im-deutschen-raum/
Stand: 30.05.2017
Ich, Robert Fitz, Verfasser dieser Hausarbeit, bestätige ich hiermit offiziell,
dass ich für die Anfertigung meiner GFS außer der oben genannten Quellen
nichts Anderes benutzt habe.
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Robert Fitz