Roberto Cudmani
Baumbachstraße 7
81245 München
089 / 289-27131
Fax: 289-27189
12125/01 B15 Westtangente Rosenheim
Pfahlgründung Brücke über Mangfall und Aicherpark roberto.cudmani@tum.de
Bewertung von Probebelastungen und Gründungs-
konzept und Angaben für die Gründungsbemessung
SSF Ingenieure AG
Domagkstraße 1a
80807 München
Tel.: 089 / 3 60 40 - 154
Herr Thomas Hehne
Bezug: PK-43552-B15-WT-Ro
Textseiten: 54 (v2)
Verteiler: 2-fach an AG, je 1-fach an Planer
Textfile: 12125-GA01_Auswertung_PPB_und_Gründungskonzept_v2_Re.docx.
1 Auftrag 3
2 Unterlagen 4
8 3. Probebelastungskampagne 29
8.1 Instrumentierung der Probepfähle und Belastungsprogramm 30
8.2 Probepfahl P09 34
8.3 Probepfahl P10 35
8.4 Probepfahl P11 36
8.5 Vergleichende Auswertung der 3. Pfahlprobebelastung 36
8.6 Ableitung des charakteristischen axialen Pfahlwiderstands 42
8.7 Bemessungswert des axialen Pfahlwiderstands 43
8.8 Angaben zur horizontalen Bettung der Pfähle 45
10 Nachweis der Gebrauchstauglichkeit der Mischgründung und Angaben für die
tragwerkplanerische Bemessung der Gründung 51
1 Auftrag
Am 15.09.1017 fand eine Besprechung mit Vertretern des Oberste Baubehörde (OBB), des Bundes-
ministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und des Staatliches Bauamt Rosenheim
(StBaRo) statt, an der ich als Vertreter des Zentrum Geotechnik der Technischen Universität Mün-
chen und geotechnischer Sachverständiger teilgenommen habe. Im Zuge dieser Besprechung, bei
der das weitere Vorgehen hinsichtlich der Planung und Ausschreibung der Brückenbauwerke über
Mangfall, Mangfallkanal, Aicherpark und die DB-Linie Rosenheim-Holzkirchen im Rahmen des Bau-
vorhabens Westtangente Rosenheim und insbesondere die komplexe Gründungssituation detailliert
erörtert wurden, haben Sie uns gebeten, zu den Ergebnissen der Probebelastungen ein geotechni-
sches Gutachten zu erstellen. Darüber hinaus soll im Gutachten das auf den Ergebnissen der zu-
sätzlichen Baugrunderkundung und der Probebelastungen basierende Gründungskonzept und die
wesentlichen Annahmen für die Gründungsbemessung erläutert werden. Dieser Bitte kommen wir
im Folgenden gerne nach.
Der Vollständigkeit halber möchte ich darauf hinweisen, dass die numerischen Untersuchungen zum
Verhalten der Gründungen, die zusammen mit einem geotechnischen Monitoring-Programm die Ba-
sis für die Anwendung der Beobachtungsmethode nach DIN EN 1997-1:2014-03 und DIN 1054:2010-
12 der Gründung bilden, noch nicht abgeschlossen sind. Das Hauptziel dieser Berechnungen ist die
Abschätzung der zeitlichen Entwicklung der Gründungssetzungen unter Betrachtung des rheologi-
schen Verhaltens der Gründung und des Herstellungsablaufs bzw. der zeitlichen Entwicklung der
Gründungslasten. Die bisherigen Ergebnisse zeigen eine weitgehende Übereinstimmung der Lang-
zeitsetzungen mit den in diesem Bericht für die Bemessung der Gründung ermittelten (End-)Setzung.
Die Vorgaben für die Herstellung und das Monitoring der Mischgründungen sind Bestandteil von zwei
getrennten Stellungnahmen.
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
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2 Unterlagen
Die Bundesstraße 15, Westtangente Rosenheim, stellt eine tangentiale Verbindung zwischen der
BAB A 8 und der bestehenden B15 nördlich von Rosenheim dar. Sie beginnt ca. 2 km westlich des
Inntaldreiecks an der BAB A8 und verläuft nach Norden zwischen den Orten Schlipfham und Wes-
terndorf. Anschließend überquert die Westtangente Rosenheim die Mangfall, den Mangfallkanal, das
Gewerbegebiet Aicherpark an der Stadtgrenze zwischen Rosenheim und Kolbermoor, die Bahnlinie
Holzkirchen - Rosenheim und den Stillerbach. Sie verläuft anschließend zuerst nach Norden und
dann nach Nordosten unterfährt die Bahnlinie München - Rosenheim, überquert die Bahnlinie Ro-
senheim-Mühldorf und schließt nördlich von Pfaffenhofen wieder an die bestehende, bereits ausge-
baute B 15 an.
Zur Querung der Mangfall und des Mangfallkanals, des Gewerbegebietes Aicherpark und der Bahn-
linie Holzkirchen - Rosenheim westlich von Rosenheim ist ein Brückenbauwerk mit rund 670 m Ge-
samtlänge geplant. Das Brückenbauwerk ist der Kernstück Bauabschnitt BA II der Baumaßnahme.
Teilbauwerk 2
Teilbauwerk 1
Abbildung 1: Brückenbauwerke zur Querung der Mangfall und des Mangfallkanals, des Gewerbegebietes Aicherpark und
der Bahnlinie Holzkirchen – Rosenheim (Draufsicht)
Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten wurde das Gesamtbauwerk (Bau-km 3+807.50 bis 4+476.00)
in zwei Teilbauwerke getrennt (vgl. Abbildung 1):
Das Teilbauwerk 1 mit einer gesamten Länge von ca. 190 m (Bau-km 3+807.50 bis 4+000.00) ist
ein schlanker Stahlverbundüberbau als Durchlaufträger in Kombination mit einer relativ flach ge-
neigten Überspannung und niedrigen Pylonen. Die Stützweite zwischen den Pylonen (Achse 20
und 30) beträgt ca. 100 m.
Die ständigen vertikalen Einwirkungen der Pylone liegen bei maximal 70 MN.
Das Teilbauwerk 2 mit einer Länge von ca. 480 m (Bau-km 4+000.00 bis 4+476.00) ist eine mehr-
feldrige, durchlaufende Deckbrücke mit Stützweiten zwischen 20 m und 31 m.
Die ständigen vertikalen Einwirkungen der insgesamt 29 Gründungen (Stützen bzw. Wiederlager)
variieren zwischen 6,5 MN und 13,5 MN.
Ein Trennpfeiler (Achse 40) bildet den Übergang zwischen den beiden Teilbauwerken.
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Abbildung 2: Brückenbauwerke zur Querung der Mangfall und des Mangfallkanals, des Gewerbegebietes Aicherpark und
der Bahnlinie Holzkirchen – Rosenheim (Seitenansicht)
Aufgrund der Baugrundverhältnisse ist geplant, beide Teilbauwerke auf Großbohrpfählen schwim-
mend zu gründen, wobei die Anzahl und die Einbindelänge der Pfähle von den am Widerlager, Pfeiler
bzw. Pylonen abzutragenden Lasten abhängt und auf der Basis von im Vorfeld der Baumaßnahme
durchzuführenden Pfahlprobebelastung zu ermitteln ist.
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
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Vor 600.000 Jahren begann mit der Günzeiszeit eine geologische Phase des gesamten Alpenrau-
mes, deren Auswirkungen sich bis ins Alpenvorland erstreckten. Drei nachfolgende Eiszeiten (Min-
del, Riss- und Würm) folgten, getrennt durch wärmere interglaziale Periode.
Das Gebiet um Rosenheim liegt im Einzugsgebiet des Inn. In den Eiszeiten war der Ur-Inn ein ge-
waltiger Talgletscher, der sich vor dem Alpenrand zu einer imposanten Eisfläche ausweitete, flankiert
von End- und Seitenmoränen der abgelagerten riesigen Schuttmassen. Auf dem Höhepunkt der letz-
ten Eiszeit vor etwa 20.000 Jahren war das Rosenheimer Gebiet von dem Inngletscher bedeckt.
Beim Austritt des mächtigen Inngletschers aus dem Inntal entlud sich die angestaute Energie, und
die Gletscherstirn hobelte aus den weichen Gesteinen der Vorlandmolasse eine Hohlform bis zu 300
m Tiefe, das Rosenheimer Stammbecken. Der Gletscher schürfte den Untergrund auf und transpor-
tierte Gesteins- und Erdmassen als Moränenschutt zum Gletscherrand. Diese bildeten nördlich von
Wasserburg die Endmoräne. Nach der Eiszeit stauten die Moränenzüge das Schmelzwasser des
Gletschers zu dem damals 50 km langen und 420 km² großen Rosenheimer See, vgl. Abbildung 3.
Vor über 12.000 Jahren schnitt sich der Inn durch die Endmoränenwälle nördlich Wasserburg am Inn
der See lief gänzlich aus.
Durch Sohl- und Seitenerosion im Flussbett selbst, aber auch durch Materialabtrag an den seitlichen
Hängen gelangte Geschiebematerial in den Inn. Dieses wurde in den oberen, steileren Abschnitten
zu Tal transportiert. Beim Austritt des Inns in die flacheren Talräume wird das Gefälle deutlich kleiner,
die Transportkraft des Flusses nimmt ab und das Material lagert sich ab. So zeigt der Inn in der
Hauptströmungsrinne teils mächtige grobkörnige Ablagerungen vorwiegend aus Kiese und Sand ge-
bildet. In den strömungsferneren Buchten wurden dagegen feinkörnige Schluffe und Tone abgela-
gert. Über den beiden letzteren, Wasser stauenden Sedimenten konnte nach einer Versumpfungs-
phase die Moos- bzw. Moorbildung einsetzen. Der junge Talboden gab dem Inn Raum zum Mäand-
rieren. Durch seine Ablagerungen veränderte der Inn immer wieder seinen Lauf. Auf den so freige-
legten spätglazialen Seeablagerungen haben sich je nach Kornzusammensetzung des Ausgangs-
materials und Fließgeschwindigkeit sehr unterschiedliche Mischböden aus Sanden, Tonen und
Schluffen mit Mächtigkeit von bis zu 150 m gebildet.
Brückenbauwerk
Abbildung 4: Rosenheimer Seetonbecken. Mächtigkeit des Seetons (Abstand Erdoberfläche – Seetonbasis) [2]
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
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Begrenzt wird das Rosenheimer Becken von den mächtigen Rand- und Endmoränen, die der Glet-
scher hinterlassen hatte: Im Westen im Bereich des Marktes Bruckmühl der Irschenberg, im Norden
der Moränendurchbruch zwischen der Stadt Wasserburg am Inn und dem Ortsteil Attel. Im Osten
ging der Inn-Gletscher in den Chiemsee-Gletscher über, das Geschiebe sammelte sich in Zwischen-
moränen zwischen Riedering und Prien.
Auch die feinkörnigen Schichten der unterlagernden Beckentone sind grundwassergesättigt, sie sind
jedoch als sehr schwach wasserdurchlässig einzustufen, wobei die Durchlässigkeit durch die in den
feinkörnigen Böden eingelagerte dünnen Sandschichten in horizontaler Richtung größer ist als in
vertikaler Richtung.
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
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Abbildung 5: Lage der Baugrunderkundungspunkte im Bereich der geplanten Brücke. Zusätzliche Erkundungspunkte sind
Grün, Blau bzw. violett gekennzeichnet
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Zudem wurden am Zentrum Geotechnik Ödometer- und Triaxialversuche durchgeführt, um damit die
für die Beurteilung der Gebrauchstauglichkeit der Brückengründung mittels Finite-Elemente-Berech-
nungen benötigten Stoffmodellparameter der Seetone zu ermitteln.
Unter der mit einer Mächtigkeit von 4 m bis 7 m anstehenden Deckschicht aus Auelehmen und Kie-
sen stehen im Bereich der Brückenbauwerke bis in große Tiefen feinkörnige quartäre Seeablagerun-
gen (Seeton) an. Gemäß des geotechnischen Berichts [3] für die Mangfall Brücke bestehen die Be-
ckenablagerungen im Projektbereich bis in eine Tiefe von mindestens 70 m überwiegend aus schluf-
figem Ton und tonigem Schluff mit schluffigen Feinsandeinlagerungen. Die aus den Rammkernboh-
rungen entnommenen Proben wiesen nach der Ansprache eine überwiegend weiche bis breiige Kon-
sistenz auf.
Nach dem geotechnischen Bericht und in Übereinstimmung mit unseren Erfahrungen zeigt der See-
ton eine ausgeprägte Strukturempfindlichkeit und neigt deswegen dazu, seine Scherfestigkeit bei
großen Scherdehnungen sowie bei alternierenden und dynamischen Schervorgängen teilweise oder
vollständig zu verlieren. Die Scherfestigkeit der im Bereich der Brückengründungen anstehenden
Seetone wurde in den bisherigen Baugrunduntersuchungen vorwiegend direkt anhand der Flügel-
scherversuche (in den Kernbohrungen bzw. mit eingedrückten Gestänge) und indirekt mittels Druck-
sondierungen ermittelt. Die anhand von Flügelsondierungen und Drucksondierungen ermittelten
undränierte Scherfestigkeit stellt eine Obergrenze der erreichbaren Mantelreibung für einen unge-
störten Baugrund dar. Für die Beurteilung der erzielbaren Pfahltragfähigkeit ist die Störung und die
damit verbundene Abnahme der undränierten Scherfestigkeit infolge der Pfahlherstellung entschei-
dend.
Bei den aus den Erkundungsbohrungen bis in eine Tiefe von 25 m ausgeführten Flügelsondierungen
wurde wiedererwartend nahezu kein Unterschied zwischen dem maximalen Scherwiderstand bei
kleiner Scherdeformation und der Scherfestigkeit bei großer Deformation beobachtet. Im geotechni-
schen Bericht wird vermutet, dass die geringe Scherfestigkeit von cf,1 20 ÷ 30 kN/m² aus der Stö-
rung der Seetone durch die Bohrlochherstellung resultiert. Vorab neben den Bohrpunkten aus Druck-
sondierungen ausgeführte Flügelsondierungen wurden zumeist wegen einer Überschreitung des ma-
ximalen Drehmoments der Versuchseinrichtung abgebrochen und zeigen nach der Berücksichtigung
der vorab gemessenen Reibung des Gestänges eine sehr starke Streuung der Scherfestigkeit (Ma-
ximalwert bzw. residualer Wert) zwischen 10 kN/m² und 80 kN/m².
In diesen Versuchen wurde die für den anstehenden Seeton weder die erwartete Reduktion der
Scherfestigkeit bei großen Verdrehungen noch eine deutliche Zunahme mit der Tiefe beobachtet.
Zusammenfassend stellen wir fest, dass die Ergebnisse der Flügeldrucksondierungen nicht eindeutig
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
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bzw. teilweise widersprüchlich sind und daher für die geotechnische Bemessung der Bauwerkgrün-
dung nicht herangezogen werden können.
shear stress [kN/m²]l
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90
0
10
20
30
40
50
Tiefe [m]
60
corr shear stress
corr res. stress
70
Abbildung 6: Ergebnisse der Flügelsondierungen der ohne Kernbohrung von der GOK eingedrücktem Scherflügel [3]
Aus dem gemessenen Drucksondierwiderstand qc kann mit einer empirischen Beziehung nach DIN
EN ISO 22476-1 und DIN EN 1997 (EC7) Werte für die undränierte Scherfestigkeit cu mit 15
(mittlerer Erfahrungswert für breiig/weiche Seesedimente) und dem vertikalen Druck abgeschätzt
werden:
Die aus dem Drucksondierwiderstand ermittelte Scherfestigkeit zeigt eine Zunahme von cu mit der
Tiefe, wenn gleich diese mit cu / z = 1,0 kPa/m im Vergleich zum Erfahrungswert cu / z = 3,6 kPa/m
für Rosenheim nach [4] wesentlich kleiner ausfällt. Die aus der Interpretation der Drucksondierung
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resultierende Verhältnis zwischen der undränierten Scherfestigkeit und dem vertikalen effektiven
Spannung cu / ´v0 variiert zwischen 0,12 und 0,2 und liegt somit im Bereich der Erfahrungswerten
für leicht plastische feinkörnige Böden (siehe z.B.[10]).
Am Standort Steelcase zeigen der Drucksondierwiderstand und die daraus abgeleitete undränierte
Scherfestigkeit teilweise eine Abnahme mit der Tiefe zwischen ca. 20 m und 32 m unter GOK. Dies
deutet auf eine ausgeprägte Strukturempfindlichkeit der Seetone in diesem Tiefenbereich hin.
Im Gegensatz dazu zeigen die Scherfestigkeiten an den Standorten Renkenweg und Georg-Aicher-
Straße eine stetige Zunahme mit der Tiefe und eine sehr gute Übereinstimmung.
Uns liegen Ergebnisse von Flügelsondierungen aus einem anderen Bauvorhaben in Rosenheim vor,
bei dem das Zentrum Geotechnik in der Vergangenheit beratend tätig war ([5]). Abweichend von den
Ergebnissen im geotechnischen Bericht für die Mangfall Brücke zeigen die bis in eine Tiefe von rund
40 m durchgeführten Flügelsondierungen einen deutlichen Unterschied zwischen der maximalen
Scherfestigkeit und der Scherfestigkeit bei großer Deformation (Abbildung 2) und somit eine ausge-
prägte Strukturempfindlichkeit sowie eine Variation mit der Tiefe.
Aus unseren Archivunterlagen konnte dabei ein dem Maximalwert zugeordneter Drehwinkel von 30°
bis 60° für den oberen Seeton und 10° bis 20° für den mittleren Seeton entnommen werden. In den
oberen und unteren Seetonen nimmt die maximale Scherfestigkeit mit der Tiefe mit einer Rate von
cu / z = 2,5 kPa/m in etwa linear und schneller als im Bereich der Brücke zu. Der Restwert der
Scherfestigkeit bleibt in etwa konstant mit der Tiefe. Die im Bereich der Brücke anhand der Druck-
sondierungen abgeschätzte Scherfestigkeit liegt zwischen dem maximalen und dem Restwert der
mit den Flügelsondierungen ermittelten Scherfestigkeit. Ähnlich wie am Standort weisen die Seetone
zwischen ca. 17 m und 27 m unter GOK eine Abnahme der Scherfestigkeit mit der Tiefe und somit
eine ausgeprägte Strukturempfindlichkeit auf.
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Renkenweg - Drucksondierungen
Abbildung 7: Ermittlung der undränierten Scherfestigkeit aus dem Drucksondierwiderstand im Bereich Renkenweg (Testfeld
1 bzw. Achse 20)
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Abbildung 8: Ermittlung der undränierten Scherfestigkeit aus dem Drucksondierwiderstand im Bereich Steelcase (Achse
30)
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Georg-Aicher-Strasse - Drucksondierungen
Abbildung 9: Ermittlung der undränierten Scherfestigkeit aus dem Drucksondierwiderstand im Bereich Georg-Aicher-Straße
(Testfeld 2)
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Abbildung 10:Scherfestigkeiten aus Scherflügelsondierungen für ein Bauvorhaben in Rosenheim nach [5]. Zum Vergleich
zeigt die rote Linie die im Bereich der Brücke aus den Drucksondierungen abgeleitete Scherfestigkeit.
Die Pressiometer-Versuche wurden mit einem in die Drucksondierspitze integrierten Cone Pressu-
remeter (CPM, System Fugro) in Anlehnung an DIN EN ISO 22476-04 ausgeführt. Das Pressiometer
ist dabei oberhalb der Drucksondierspitze angeordnet (siehe Abbildung 11).
mittlung der Scherfestigkeit und der Steifigkeit der Seetone ermöglicht. Die Ergebnisse der Pressio-
meterversuche sind in Abbildung 12 und 13. Der gemessene maximale Pressiometerdruck, der nä-
herungsweise dem Pressiometer-Grenzdruck entspricht und von der Scherfestigkeit abhängt, nimmt
erwartungsgemäß mit der Tiefe zu. Unter Annahme eines linear elastisch starrplastischen Bodenver-
halten mit Bruchkriterium nach Tresca kann aus der zylindrischen Hohlraumaufweitungstheorie die
folgende Beziehung zwischen dem undränierten Scherfestigkeit und der Pressiometergrenzdruck
abgeleitet werden ([10]):
1 ln
Darin sind G der elastische Schubmodul und ′ der totalen horizontalen Spannung,
die aus der Erdruhedruckbeiwert , der Überlagerungsdruck ′ und der hydrostatischen Porenwas-
serdruck resultiert. Das Verhältnis kann auf der Basis der vorhandenen Daten nicht genau ermittelt
werden. Erfahrungswerte dieses Verhältnisses für leichtplastische Tone liegen zwischen 100 und
400. Abbildung 14 zeigt die für diese zwei Werte aus dem Pressiometer- Grenzdruck ermittelte
Scherfestigkeit.
Abbildung 12: Ergebnisse der Pressiometerversuche: Holraumdruck vs. Hohlraumvolumen (Versuchstiefen von 7 m bis
18 m)
Abbildung 13: Ergebnisse der Pressiometerversuche: Holraumdruck vs. Hohlraumvolumen (Versuchstiefen von 30 m bis
36 m)
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Es ist ersichtlich, dass die aus den Pressiometerversuchen und den Drucksondierungen ermittelten
-Werte eine ähnliche Zunahme mit der Tiefe zeigen. Die Differenzen der absoluten -Werte liegen
im Bereich der Genauigkeit, mit die Ergebnisse der Drucksondierungen mittels empirischer Metho-
den und der Pressiometerversuche unter dem Ansatz eines elastisch-starrplastischen Stoffmodell für
das Bodenverhalten interpretiert werden können.
Die Ergebnisse der Pressiometerversuchen sollen auch der Validierung des hochwertigen Stoffge-
setzes dienen, das für die Gebrauchstauglichkeitsanalyse und die Prognose der zeitlichen Entwick-
lung der Setzung der Brückengründungen mit der Finite Elemente Methode angesetzt werden soll.
Die für die Simulation der Pressiometerversuche benötigten Stoffparameter liegen noch nicht vor.
Sie werden auf der Grundlage der Ergebnisse der zurzeit laufenden Laborversuche bestimmt.
Abbildung 14: Ermittlung der Scherfestigkeit aus dem Pressiometer-Grenzdruck für = 100 (rechts) und = 400 (links).
Die rote Kurve zeigt die aus den Drucksondierungen abgeleitete Scherfestigkeit.
Bisher konnte die undränierte Scherfestigkeit in Wesentlichen auf der Basis der Drucksondierungen
und der Pressiometerversuche beurteilt werden. Die Ergebnisse der Flügelsondierungen sind wider-
sprüchlich und konnten daher nicht herangezogen werden. Entsprechend den Erwartungen zeigt die
ermittelte Scherfestigkeit in zwei der drei untersuchten Standorte eine sehr einheitliche Zunahme von
cu mit der Tiefe von cu / z = 1,0 kPa/m (cu / z = 1,2 kPa/m aus den Pressiometerversuchen). Beim
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Standort Steelcase zeigt einer der dort durchgeführten Drucksondierungen bereichsweise eine Ab-
nahme des Drucksondierwiderstands mit der Tiefe.
Insgesamt liegen die ermittelten cu-Werte an der unteren Grenze der Erfahrungswerte für die Rosen-
heimer Seetone. Sie deuten somit auf eine sehr niedrige Tragfähigkeit und hohe Zusammendruck-
barkeit und insbesondere am Standort Steelcase auf eine ausgeprägte Strukturempfindlichkeit des
Baugrunds hin.
Im Umfeld der Testfelder und an den Standorten der beiden Pylone wurden bereits im Septem-
ber 2016 mehrere Drucksondierungen bis in eine Tiefe von 70 m und Pressiometer-Versuche in ver-
schiedenen Tiefen durchgeführt. In Hinblick auf die Übertragbarkeit der aus den Pfahlprobebelastun-
gen ermittelten Last-Setzungs-Verhalten haben wir die neuen Drucksondierungen an den anderen
Achsen der Brücke über den Aicherpark (TBW2) mit den beiden unmittelbar im Bereich des Testfelds
3 durchgeführten Drucksondierungen DP2 und DP4 verglichen (vgl. Anlage 4.1). In allen Anlagen ist
der Spitzendruck dieser beiden Drucksondierungen (unter Berücksichtigung der jeweiligen Ansatz-
höhen) als schwarze Linie hinterlegt.
Die Gegenüberstellung der Ergebnisse der ergänzenden Drucksondierungen mit den Ergebnissen
von DP2 und DP4 ist den Anlagen 4.2 bis 4.12 zu entnehmen. Es ist festzustellen, dass der Druck-
sondierwiderstand der alten und neuen Drucksondierungen für alle Achsen eine vergleichbare Zu-
nahme mit der Tiefe zeigt. Damit deuten diese Ergebnisse auf hinsichtlich des Baugrundaufbaus,
Festigkeit und Steifigkeit homogene Baugrundbedingungen entlang der Brückenachse hin und be-
stätigen die der Gründungsbemessung zugrunde gelegten geotechnischen Annahmen.
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6 1. und 2. Pfahlprobebelastungskampagnen
Im geotechnischen Bericht [3] wurde für den Nachweis des Grenzzustands der Tragfähigkeit der
Pfahlgründung empfohlen, von einem charakteristischen Wert des Mantelreibungswiderstands vom
qs = 30 kN/m2 auszugehen. Nach einer Verpressung des Mantels der Bohrpfähle war eine Erhöhung
des Mantelreibungswiderstands auf qs = 60 kN/m2 zulässig. Die der Bemessung der Pfähle zugrunde
gelegte Pfahlmantelreibung sollte durch Pfahlprobebelastungen bestätigt bzw. ermittelt werden.
Mit diesem Ziel wurden zwei Pfahlprobebelastungskampagnen im Zeitraum von Oktober 2015 bis
September 2016 durchgeführt. In der 1. Kampagne wurden 3 Bohrpfähle auf Zug am Standort Ren-
kenweg getestet. In der 2. Kampagne wurden 8 Bohrpfähle auf Druck an den Standorten Renkenweg
und Georg-Aicher-Straße hergestellt und geprüft.
Die Probepfähle hatten einen Durchmesser von 1,2 m und Längen zwischen 17,5 m und ca. 30,5 m.
Eine detaillierte Beschreibung der Probebelastung und der Ergebnisse sind den Unterlagen [6], [7],
[8] zu entnehmen.
1
Abbildung 15: Lage der 1. und 2. Pfahlprobebelastungskampagne (1: Testfeld Renkenweg; 2: Testfeld Aicherpark)
Sowohl bei der 1. als auch bei der 2. Probebelastungskampagne konnte die erwartete Mantelreibung
nicht bestätigt werden (siehe [7], [8]). In Tabelle 1 aus [8] ist zudem ersichtlich, dass die höchsten
Mantelreibungswiderstände in den Deckschichten ermittelt wurden, obwohl dort die Mantelreibung in
den Probebelastungen konstruktiv auszuschließen war.
Tabelle 2 aus [8] zeigt den am Pfahlkopf in den Probebelastungen der 2. Kampagne gemessene
Pfahlwiderstand. Zieht man den Mantelreibungswiderstand in der kiesigen Deckschicht von schät-
zungsweise zwischen 940 kN und 2400 kN ab, ergeben sich Pfahlwiderstände im Seeton, die deut-
lich unter den Werte liegen, die gemäß der Empfehlungen in [3] zu erwarten gewesen wären. Zu-
sätzliche Maßnahmen wie die Mantelverpressung und der Einbau von Drainagesäulen zeigen keine
eindeutige Wirkung auf den Pfahlwiderstand und können für den anstehenden Baugrund nicht un-
eingeschränkt als tragfähigkeitserhöhend angesehen werden. Die Wirtschaftlichkeit und die techni-
sche Machbarkeit der Pfahlgründung und somit auch der gewählten Brückenkonstruktion wurden
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Tabelle 2: Gemessene Pfahlwiderstände bei einer Kriechmaß ks = 2 mm bzw. bei einer Verschiebung von 10% des Pfahl-
durchmessers. Baufeld 1: Renkenweg (Pfahl 1 – 4), Baufeld 2: Georg-Aicher-Straße (Pfahl 5-8); Mantelverpressung
(ja/nein); nach der Pfahlherstellung installierte Dränagesäulen (ja/nein); Pfahlkopf freigelegt (ja/nein).
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
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Zu diesem Zeitpunkt wurde das ZG der TUM vom StBaRo gebeten, die Ergebnisse der Pfahlprobe-
belasten zu bewerten, die Ursachen der unerwartet niedrigen Pfahlwiderstände zu untersuchen und
das gesamten Gründkonzept der Brücke zu überprüfen.
Auf der Basis der Durchsicht der uns vorgelegten Unterlagen und den anlässlich des Ortstermins am
10.08.16 zusammen mit Herrn Reichl, Herrn Dr. Schwarz und Herrn Dr. Rebstock gewonnenen Er-
kenntnissen konnten hinsichtlich der Planung der Probepfähle, und deren Instrumentierung, der Her-
stellung der Pfähle sowie den vorliegenden Auswertungen der durchgeführten Probebelastungen die
folgenden Beobachtungen gemacht bzw. Schlusse gezogen werden:
Die Länge der Probepfähle im zweiten Testfeld wurde mit 30,5 m geplant, obwohl die benach-
barte Drucksondierungen CPT20A bis in die vorgesehene Absetztiefe keine deutliche Zunahme,
bereichsweise sogar eine deutliche Abnahme des Spitzenwiderstands qc zeigt. Bei den für die
Brückenbauwerke geplanten, ca. 60 m längeren Pfählen ist auf den unteren 30 m mit einer deut-
lichen stärker ausgeprägten Zunahme der Scherfestigkeit mit der Tiefe zu rechnen.
Die Herstellung der Pfähle erfolgte nach den uns vorliegenden Berichten mit einem Greifer bzw.
Drehbohrverfahren im Schutz einer Verrohrung. Das Voreilmaß der Verrohrung ist in den Her-
stellprotokollen nicht vermerkt. Gleichfalls ist aus den Herstellungsprotokollen nicht klar zu ent-
nahmen, ob die Verrohrung statisch gedrückt, drehend oder gar oszillierend eingebracht bzw.
gezogen wurde.
Der Aushub des Bodens erfolgte trocken, d.h. ohne eine Wasserauflast. Dieses Vorgehen ist
nach der DIN EN 1536:2015-10 für eine Pfahlherstellung in einen wasserführenden Boden mit
einer geringen Durchlässigkeit bei einer voreilenden Verrohrung grundsätzlich möglich.
Bei den hier anstehenden strukturempfindlichen Beckensedimenten ist dieses Vorgehen bei der
Pfahlherstellung ungeeignet und möglicherweise eine der Ursachen, dass in den Pfahlprobebe-
lastungen die Mantelreibung nur in der Größenordnung der Restscherfestigkeit nachgewiesen
werden konnte. Insbesondere besteht in der Nähe der Bohrlochsohle die Gefahr eines Sohl-
bruchs, wenn der Druck des umgebenden weichen Bodens den Widerstand des Bodenpfropfens
übersteigt. Das Auftreten eines Sohlbruchs hängt sehr stark vom Voreilmaß der Verrohrung ab,
der, wie bereits erwähnt, während der Herstellung der Probepfähle nicht protokolliert wurde. Auch
die Kolbenwirkung durch ein zu schnelles Ziehen der Bohrwerkzeuge (Greifer / Bohreimer) erhöht
die Gefahr eines Bruchs der Bohrlochsohle. Die Ziehgeschwindigkeit wurde jedoch nicht proto-
kolliert und kann von uns nicht nachvollzogen werden.
Durch die gewählte Pfahlherstellung kann insbesondere aufgrund des Verzichts auf die Was-
serauflast nach unserer Ansicht eine Störung des umgebenden Bodens, der für die Entwicklung
des Pfahlwiderstands eine wesentliche Rolle spielt, nicht ausgeschlossen werden.
Die herkömmliche Mantelverpressung ist bei den anstehenden strukturempfindlichen Böden na-
hezu wirkungslos. Wir gehen davon aus, dass die punktuell austretende Suspension eine starke
Störung des Bodens und damit eine starke Reduktion der Scherfestigkeit hervorruft und letztend-
lich in der fast flüssigen Bodenmasse verschwindet, ohne die gewünschte Bodenverspannung
zu erzeugen. Nach unserer Meinung erklärt dies, dass die Pfähle mit bzw. ohne Mantelverpres-
sung weitgehend der gleiche Pfahlwiderstand zeigen.
Entsprechend der Planung sollte, um das Tragverhalten der Probepfähle im Seeton ermitteln zu
können, der Pfahlschaft auf den oberen 7,5 m mittels eines Mantelreibungsausschlusses vom
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darüber anstehenden Boden (Kies) isoliert werden. Entsprechend der Planung war dazu ein (ein-
faches) Hüllrohr 1,06 m, d.h. unmittelbar außerhalb der Pfahlbewehrung, vorgesehen. Dieses
Vorgehen entspricht nicht den Anforderungen an einen Mantelreibungsausschluss entsprechend
der Empfehlungen des Arbeitskreis Pfähle (EA Pfähle, 2. Aufl., 2012), vgl. "Kapitel 9.2 statische
axiale Pfahlprobebelastungen". Beim Ortstermin konnte bei einigen Probepfählen festgestellt
werden, dass der Ringraum zwischen dem anstehenden Boden und dem Hüllrohr auf mindestens
dem obersten Meter vollständig mit Zementstein bzw. Beton verfüllt war. Bei allen bisher ausge-
führten Probebelastungen konnte entsprechend der Auswertung der Dehnungsgeber eine erheb-
liche Abnahme der Pfahlkraft und damit Lastübertrag vom Pfahl in den Boden im Bereich des
"Mantelreibungsausschlusses" beobachtet werden. Dies passt soweit mit den Ergebnissen der
durchgeführten Integritätsmessungen zusammen, da in keiner Messung die durch die Hülse be-
dingte Querschnittsveränderung (1,06 m 1,20 m) erkannt werden konnte sondern vielmehr
von einem gleichmäßigen Querschnitt der Pfähle ausgegangen wird.
Abbildung 16: Verfehlter Mantelreibungsausschluss: Der mit Zementsein verfüllte Ringraum ermöglicht eine sehr gute Kraft-
übertragung zwischen dem Pfahlmantel und dem anstehenden Boden und verhindert den Ausschluss der Mantelreibung
in den Deckschichten.
Zur Ermittlung der Mantelreibung in Abhängigkeit der Pfahllänge bzw. der Tiefe wurden die Pro-
bepfähle mit mehrere Messebenen zur Erfassung der (lokalen) Dehnung mittels elektrischer Be-
tondehnungsaufnehmer ausgerüstet. Unter Berücksichtigung des E-Moduls des Betons und der
Querschnittsfläche des Pfahls kann damit neben der am Pfahlkopf aufgebrachten Belastung die
Variation des Pfahlmantelwiderstands mit der Tiefe abschnittsweise ermittelt werden. Nach der
EA-Pfähle ist für die Ermittlung der Pfahlnormalkraft eine Referenzmessstelle am Pfahlkopf für
die Bestimmung des E-Moduls des Betons erforderlich. Um den am Pfahlkopf ermittelten E-Mo-
duls auf andere Pfahlquerschnitte zu übertragen, muss der Beton in der Referenzmessstelle die
gleichen mechanischen Eigenschaften aufweisen als der Pfahlbeton. Für die Pfähle wurden je-
doch laut den Herstellprotokollen und dem Betoniertagebuch zwei unterschiedlichen Betonrezep-
turen (Größtkorn 32 mm im Schaftbereich bzw. 16 mm am Pfahlkopf) eingesetzt.
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Bei der Auswertung des Referenzquerschnitts fällt darüber hinaus auf, dass der in den Auswer-
tungen rechnerisch ermittelte E-Modul in Abhängigkeit der aufgebrachten Last erhebliche
Schwankungen (Faktor 2 bis 3) unterworfen ist und insbesondere bei den Entlastungen den ma-
ximalen Rückgang aufweist. Die rechnerisch ermittelten Werte liegen dabei überwiegend deutlich
unter den für Beton unter Berücksichtigung der Nennfestigkeit entsprechend der Bemessungsta-
bellen anzusetzenden Steifigkeiten. Eine mögliche Ursache liegt daran, dass im Bereich der
Hülse am Pfahlkopf - in dem der Referenzabschnitt angeordnet ist - die Mindestbetondeckung
von 40 mm nach DIN EN 1536 nicht eigehalten wurde. Bei dem Pfahl P03 wurde nachträglich die
Stahlhülse in Höhe des Referenzquerschnitts geöffnet und außerhalb der Wendelbewehrung
Kiesnester in größeren Umfang angetroffen. Damit ist bei den betroffenen Pfählen eine Auswer-
tung des Referenzquerschnitts und auch der übrigen Messquerschnitte nicht mehr sinnvoll mög-
lich.
Die nähere Betrachtung der tiefer liegenden Messquerschnitte zeigt, dass trotz der eingesetzten,
hochwertigen Betondehnungsgeber bei mehreren Pfählen kein schlüssiges Bild hinsichtlich des
Normalkraftverlaufs innerhalb der Pfähle ermittelt werden konnte. Neben zahlreichen Ausfällen
einzelner Geber zeigen die drei, in den jeweiligen Messebenen angeordneten Geber, überwie-
gend innerhalb der einzelnen Laststufen ein derart unterschiedliches Verformungsverhalten,
dass daraus kein sinnvoller Messwert ausgewertet werden kann. Dies wird in den Auswertungen
daraus ersichtlich, dass teilweise in den unteren Messebenen die Pfahlkraft ansteigt ("Negative
Mantelreibung" im Bereich des Pfahlfußes). Eine verlässliche Bestimmung der Normalkraftver-
teilung und der Mantelreibungswiderstand sind unter diesen Umständen nicht möglich.
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Abbildung 18: Anomalien der Normalkraftverteilung am Beispiel der Probepfähle 2 und 4: Zunahme mit der Tiefe (negative
Mantelreibung) im Bereich der Pfahlspitze
Abbildung 19: Anomalien der Normalkraftverteilung am Beispiel der Probepfahle 6 und 7: Zunahme mit der Tiefe (negative
Mantelreibung) im Bereich des Pfahlkopfs, nahezu kein Mantelreibungswiderstand im Seeton bei P 6, Sprung in der Kraft-
verteilung bei P 7
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Fazit: Das gewählte Pfahlherstellungsverfahren und die daraus resultierende Störung der struktur-
empfindlichen Seetone halten wir als die wahrscheinlichste Ursache der unerwartet niedrigen Pfahl-
widerstände. Der mangelhafte Mantelreibungsausschluss und die Unstimmigkeiten der Messdaten
lassen weder eine zuverlässige Beurteilung des Tragverhaltens der Probepfähle zu noch eine gesi-
cherte Extrapolation der ermittelten Mantelreibungswiderstände auf längere Pfählen zu. Aus diesem
Grund wurde von uns als notwendig erachtet, zusätzliche Probepfähle unter Einhaltung strengen
Vorgaben und unserer Fachüberwachung herzustellen, zu instrumentieren, zu testen und anschlie-
ßend zu bewerten. Auf der Basis der Ergebnisse der zusätzlichen Probebelastungen sollte das Grün-
dungskonzept erarbeitet werden sowie Angaben für die Bemessung der Gründung gemacht werden.
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8 3. Probebelastungskampagne
Abbildung 20: 3. Pfahlprobebelastungskampagne. Lage des Testfelds mit den Probepfählen P 09, P 10, P 11
Die Pfahlherstellung erfolgte zwischen Januar und Februar 2017 und wurde von Mitarbeitern des ZG
geotechnisch ununterbrochen begleitet und dokumentiert. Die Herstellung erfolgte mit einem min-
destens Voreilmaß von 2,5 m und unter Wasserauflast. Die Bohr- und Ziehgeschwindigkeit wurden
angepasst und die Störung des anstehenden Bodens zu reduzieren. Nach Erreichen der planmäßi-
gen Bohrtiefe wurde ein Kiespolster zur Stabilisierung der Bohrlochsohle eingebaut. Während der
Bohrung wurde die Bohrtiefe, die Tiefe der Verrohrung, die Ziehgeschwindigkeit dokumentiert. Beim
Betonieren wurden der Betonspiegel, die Länge der Betonierrohre und die Länge der Verrohrung
kontrolliert und protokolliert. Die Herstellreihenfolge beginnt mit den Reaktionspfählen R19, R21,
R22, R24, R23, dann die Probepfähle P09, P10 und P11 und zum Schluss der Reaktionspfahl R20.
Um den Mantelreibungsausschluss im Bereich der Deckschicht zu realisieren, wurde bei den Probe-
pfählen zunächst eine Austauschbohrung mit einem Durchmesser von 2,0 m bis zur OK des Seetons
in einer Tiefe von 6,7 m unter GOK (ca. 0,5 m in den Seeton einbindend) abgeteuft. Die Bohrung
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wurde mit einem niederfesten Beton verfüllt. Nach Herstellung wurden die Pfähle mit einer Ring-
bohrschnecke bis in den Seeton überbohrt. Dabei entsteht ein Außenring aus niederfestem Beton,
der den umgebenden Boden stützt und vom Pfahlmantel durch einen mit Wasser gefüllten Ringspalt
getrennt ist.
Die Probebelastungen wurden in der Reihenfolge P10, P11 und P09 zwischen März und Mai 2017
durchgeführt. Eine detaillierte Beschreibung der Pfahlherstellung und der durchgeführten Probebe-
lastungen ist [9] zu entnehmen.
Als Widerlager wurden die benachbarten Reaktionspfähle mit einem Kreuzaufbau (Spannweite etwa
8,5 m) herangezogen. Die Lastaufbringen erfolgte mit einem Hydraulikzylinder und einer Last-
konstanthaltung (maximal 14 MN).
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Die Pfahlprobebelastung wurde bei allen drei Pfählen in die zwei Phasen unterteilt:
In der ersten Phase wurde der Pfahl in vergleichsweise kleinen Laststufen von 100 bis 200 kN
belastet und die Zeit-Verschiebungs-Verlauf beobachtet, bis sich
(1) ein Kriechmaß ks eindeutig bestimmen lässt bzw.
(2) die Geschwindigkeit v < 0,1 mm/20min bei mindestens 3 aufeinanderfolgenden Auswertein-
tervallen eine deutlich abklingende Verschiebung anzeigte.
Bei allen Pfählen wurde die maximale Laststufe über einen längeren Zeitraum beobachtet (bis zu
120 h), um eine Zunahme des Kriechmaßes (progressiver Bruch) ausschließen zu können.
Die Laststufen wurde mit Erreichen der Grenzverschiebung von 0,1 D = 12 cm, bzw. wenn die
Geschwindigkeit eine eindeutige Abnahme mit der Zeit zeigte und ein Kriechbruch befürchtet
wurde, beendet und der Pfahl auf etwa 2/3 der bis dahin aufgebrachten Last entlastet.
In der zweiten Phase wurde der Pfahl vorschubgesteuert belastet, um das Tragverhalten unter
konstanter Verformungsrate zu untersuchen. Dabei wurden Geschwindigkeitssprünge (4x, 0,5x
und 8x) durchgeführt, um den Viskositätsindex des Baugrunds abzuschätzen. In den Versuchen
wurden die Pfähle bis zum maximalen Hub des Hydraulikzylinders (30 cm) abzgl. der Verformung
des Reaktionssystems in den Baugrund verschoben und dabei zumindest bei P09 und P10 der
Grenzzustand (= keine weitere Lastzunahme bei zunehmender Verschiebung) weitgehend er-
reicht.
Die in den Pfahl eingeleitete Kraft und die Verschiebung am Kopf (Setzung und horizontale Verschie-
bung) wurden sowohl mit einer automatischen Datenerfassung, als auch von Hand mittels Digitalni-
vellements erfasst. Der Pfahl wurde mit Betonverformungsgebern (BVG) und Extensometer ausge-
rüstet, um zwei unabhängige Messsysteme für die Auswertung der Längsdehnung und damit die
Normalkraft zur Verfügung zu haben. Bei dem Pfahl P11 wurde darüber hinaus ein faseroptisches
Messsystem eingesetzt.
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Die BVG wurden in 6 Messquerschnitten (bei den 30 m Pfählen) bzw. 8 Messquerschnitten (60 m
Pfahl) mit jeweils 3 Messgebern je Querschnitt angeordnet. Als Referenzquerschnitt (RQ) wurde je-
weils ein Messquerschnitt am Pfahlkopf und ca. 0,5 m unterhalb des Mantelreibungsausschluss vor-
gesehen. Bei den 30 m Pfählen wurde zur Kontrolle des Mantelreibungsausschlusses darüber hinaus
ein zusätzlicher Referenzquerschnitt etwa 0,5 m über der Unterkante des Mantelreibungsausschlus-
ses eingebaut. Bei allen Pfählen liegt der unterste Messquerschnitt ca. 0,5 m oberhalb des Pfahlfu-
ßes. Die beiden dazwischenliegenden Messquerschnitte beim 30 m Pfahl teilen diesen in drei, in
etwa gleich lange Segmente ein. Für den 60 m Pfahl wurden die beiden oberen Segmente des 30 m
Pfahls zu einem doppelt so langen Segment zusammengefasst, die 5 darunterliegenden Segmente
haben in etwa die gleiche Länge.
Die Extensometerkette wurde so installiert, dass die Verankerungspunkte jeweils in der Mitte zwi-
schen zwei BVG-Messquerschnitten in dem Messrohr fixiert wurden, um die mit den beiden Syste-
men ermittelten Dehnungen direkt vergleichen zu können.
Unter anderem aufgrund des hier realisierten Mantelreibungsausschluss mit dem Ringspalt, der nicht
absolut zentrisch und lotrecht zur Pfahlachse ausgeführt wurde, ergibt sich in den (Referenz-) Mess-
querschnitten an der Unterkante des frei stehenden Pfahlabschnitts eine Biegebeanspruchung. Mit
einer Mittelung der jeweils unter 120° angeordneten BVG kann die mittlere Längsdehnung grund-
sätzlich ermittelt werden.
Bei einem Ausfall von einzelnen Gebern in einem Messquerschnitt ist jedoch eine Mittelung der bei-
den bzw. die Dehnung des letzten verbleibenden Gebers nicht mehr für die Ermittlung der mittleren
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Längsdehnung ausreichend. Unter Berücksichtigung der Biegung, deren Hauptrichtung aus der Mes-
sung der horizontalen Verschiebung am Pfahlkopf bekannt ist, kann im Pfahl die axiale Dehnung in
den einzelnen Messquerschnitten mit den in Höhe des Bewehrungskorbs und damit fast am Außen-
rand liegenden Messstellen zurückgerechnet werden. Aus den vollständig funktionstüchtigen Mess-
querschnitten ergibt sich, dass das Biegemoment zwischen 7 m und 22 m (d.h. bei den 30 m Pfählen
in den oberen beiden Pfahlsegmenten, bei dem 60 m Pfahl im obersten Pfahlsegment) durch die
horizontale Bettung des Pfahls bereits abgebaut wird und spielt bei der Auswertung der darunterlie-
genden Messquerschnitte keine Rolle.
Die gleiche Umrechnung ist für den Vergleich der in den außermittig installierten Extensometer bzw.
dem faseroptischen Messsystem gemessenen Dehnungen mit der mittleren Dehnung erforderlich.
Abbildung 24:Gegenüberstellung der aus den Referenzquerschnitten ausgewertete Steifigkeit Ecalc in Abhängigkeit der
mittleren Dehnung mittel für die drei Probepfähle P09, P10 und P11
Für die Ermittlung der Normalkraft und der daraus resultierenden Mantelreibung bzw. dem Spitzen-
druck ist neben der mittleren Längsdehnung die Kenntnis der Dehnsteifigkeit E ∙ A als Produkt des
Elastizitätsmodul E des Betons und der jeweiligen Querschnittsfläche A erforderlich. Die Quer-
schnittsflächen haben wir der Auswertung des Betonverbrauchs und einer Analyse der Tempera-
turentwicklung dem Ergebnisbericht [9] übernommen. Der E-Modul wurde in Abhängigkeit der ge-
messenen Dehnung und der aufgebrachten Last aus der Auswertung der Referenzquerschnitte RQ0
und RQ1 der Pfähle P09 und P10 abgeleitet. Der Referenzquerschnitt RQ0 im Pfahl P11 zeigt einen
deutlich zu geringen E-Modul und wurde deshalb bei der Auswertung der Probebelastungen nicht
herangezogen. Der Auswertung von P 11 wurden die E-Moduln aus den anderen beiden Probepfäh-
len zugrunde gelegt.
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Der Probepfahl P09 hat eine Länge von 30 m bei einer Einbindelänge in den Seeton von rund 23 m.
Um den Pfahl P09 wurde nach dessen Fertigstellung Porenwasserdruckgeber in einer Tiefe von 15 m
und 22 m installiert und 4 Dränagebrunnen D1 – D4 mit einer Tiefe von 25 m unter GOK abgeteuft
(Vollrohr bis 10 m, darunter Filterstrecke).
In der Phase 1 wurde der Pfahl in 20 Laststufen bis auf 3.255 kN belastet und erreichte dabei eine
Kopfverschiebung von 93,4 mm. In der Phase 2 wurde der Pfahl bei einer maximalen Verschiebung
von etwa 25 cm auf bis 5 MN belastet.
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Abbildung 26: Pfahl P09: Widerstands-Setzungs-Linie Phase 1 und 2 und relative Zeit-Verschiebung
Der Probepfahl P10 hat eine Länge von 30 m bei einer Einbindelänge in den Seeton von rund 23 m.
In der Phase 1 wurde der Pfahl in 12 Laststufen bis auf 2.200 kN belastet und zeigte eine Kopfver-
schiebung von 103 mm. In der Phase 2 wurde der Pfahl bei einer maximalen Verschiebung von etwa
22 cm auf bis 3,2 MN belastet.
Abbildung 27: Pfahl P10: Widerstands-Setzungs-Linie Phase 1 und 2 und relative Zeit-Verschiebung
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Der Probepfahl P11 hat eine Länge von 60 m bei einer Einbindelänge in den Seeton von rund 53 m.
In der Phase 1 wurde der Pfahl in 26 Laststufen bis auf 6.510 kN belastet und zeigte am Ende der
letzten Laststufe eine Kopfverschiebung von 119 mm. In der Phase 2 wurde der Pfahl bei einer ma-
ximalen Verschiebung von etwa 23 cm auf bis 9,2 MN belastet.
Abbildung 28: Pfahl P11: Widerstands-Setzungs-Linie Phase 1 und 2 und relative Zeit-Verschiebung
In der Gegenüberstellung (Abbildung 29) der drei Probepfähle zeigt erwartungsgemäß der 60 m
Pfahl mit 6,5 MN die höchste Tragfähigkeit. Bei den beiden 30 m Pfählen resultiert für P09 aus der
Baugrundverbesserung mit rund 3,2 MN eine im Vergleich mit P10 mit rund 2,2 MN um rund 50%
höhere Tragfähigkeit.
Die Grenztragfähigkeit in der lastgesteuerten Versuchsphase wird bei allen drei Pfählen bei einer
Verschiebung von in etwa 10 cm erreicht.
Mit der vorschubgesteuerten Versuchsphase zeigt sich jedoch, dass die Pfähle darüber hinaus noch
bei zunehmender Verformung mehr Widerstand - entsprechend der Auswertung hauptsächlich Spit-
zendruck - mobilisieren können.
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6,5 MN
3,2 MN
2,2 MN
Die Wirkung der Baugrundverbesserung zeigt die Auswertung der Pfahlnormalkraft in Abbildung 30
durch einen deutlich gleichmäßigeren Lastabtrag über den Pfahlschaft. Neben dem Pfahlschaft wird
aber auch bei beiden 30 m Pfählen über die Spitze mit bis zu 1 MN bei der maximalen Laststufe ein
nicht unerheblicher Teil der aufgebrachten Last abgetragen. Die Mantelreibung beträgt bei P09 im
Mittel etwa 25 kN/m², bei P10 dagegen liegt bei nur 15 kN/m². Die Mantelreibung erreicht bei einer
Verschiebung von etwa 10 mm für P10 und rund 25 mm bei P09 ihren Maximalwert.
Bei der Betrachtung der einzelnen Pfahlsegmente zeigt sich bei P10 (ohne Baugrundverbesserung)
ein deutlicher Unterschied zwischen dem obersten Segment mit 25 kN/m² und den beiden darunter-
liegenden, d.h. dem mittleren und dem unteren Segment mit nur 7,5 kN/m².
Durch die Baugrundverbesserung, die herstellbedingt nur bis in eine Tiefe von 28 m ausgeführt
wurde, zeigt sich bei P09 eine erhebliche Homogenisierung der Mantelreibung der einzelnen Seg-
mente und auch die Abnahme in dem untersten Segment fällt mit 25 kN/m² in den oberen beiden
gegen 15 kN/m² in dem untersten Segment deutlich geringer aus.
Der Spitzenkraft wird bei beiden Pfählen linear mit der Pfahlverschiebung auf etwa 1.000 kN (P09)
bzw. 900 kPa (P10) aktiviert. Bedingt durch die Baugrundverbesserung reagiert die Spitzenkraft bei
P09 mit einer höheren Steifigkeit (Verschiebung bei 900 kN 85 mm anstelle 100 mm).
Der Einfluss der Pfahllänge auf die Pfahlnormalkraft zeigt Abbildung 31 mit dem Pfählen P10 (30 m)
und P11 (60 m). Der aktivierte Spitzendruck ist trotz der doppelten Tiefe mit etwa 1.000 kN/m² (P11)
gegenüber 900 kN/m² (P10) weitgehend gleich. Dieses Ergebnis steht im Einklang mit der langsa-
men Zunahme der Scherfestigkeit mit der Tiefe, die aus den Drucksondierungen und den Pressio-
meterversuchen resultiert. Die mittlere Mantelreibung liegt jedoch mit 25 kN/m² für P11 deutlich über
den 15 kN/m² bei P10. Die Mantelreibung erreicht bei P11 bei einer Verschiebung von etwa 30 mm
ihren Maximalwert. Für die Auswertung wurden bei dem 60 m Pfahl (P11) in der Regel immer zwei
Messquerschnitte zusammengefasst; aus der Neigung der Normalkraftlinie zeigt sich, dass rechne-
risch in einzelnen Pfahlsegmenten keine Kraftabnahme mit der Tiefe (=keine Mantelreibung) auftritt,
während das folgende eine deutlich stärkere Neigung aufweist. Die Ursache kann eine wirkliche
Störung des Baugrunds durch die Pfahlherstellung oder Abweichungen zwischen der angenomme-
nen und der tatsächlichen Dehnsteifigkeit E ∙ A liegen, die sich bei den geringen Mantelreibungskräf-
ten sehr stark auswirken können.
Im Vergleich der zwischen 8 m und 30 m und somit der gleichen Tiefe liegenden Pfahlsegmente zeigt
sich ein deutlicher Unterschied zwischen den beiden Pfählen mit einer mittleren Mantelreibung von
15 kN/m² bei P10 gegenüber über 30 kN/m² bei P11. Wie auch bei dem P10 zeigt sich jedoch auch
bei P11 eine Abnahme der Mantelreibung für die tiefer liegenden Pfahlsegmente mit etwa 25 kN/m²
für das mittlere Segment und knapp 15 kN/m² für das unterste Segment.
Unserer Meinung nach lassen sich die unterschiedlichen Mantelreibungswerten der beiden Pfähle
und die unerwartete Abnahme des Mantelreibungswiderstands mit der Tiefe durch das Eigengewicht
der Pfähle teilweise nachvollziehen. Die Pfähle wurden innerhalb von ca. 8 bis 10 Stunden betoniert.
Somit beginnt der Beton in den unteren Segmenten zu erhärten, während die oberen Pfahlsegmente
noch betoniert werden. Da nur der erhärtete Beton Mantelreibungskräfte an den Boden übertragen
kann, ist davon auszugehen, dass Mantelreibungskräfte im unteren Bereich des Pfahlschafts mobi-
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Abbildung 30: Gegenüberstellung der Normalkraft (oben) sowie Mantelreibung in den einzelnen Pfahlsegmenten, als Mit-
telwert aller Segmente und der Spitzenkraft (unten) in den beiden 30 m Pfählen mit (P09) bzw. ohne (P10) Baugrundver-
besserung
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P10: 30 m P11: 60 m
Spitzenkraft [kN]
Abbildung 31: Gegenüberstellung der Normalkraft in den beiden Pfählen ohne Baugrundverbesserung (P10: 30 m, P11:
60 m)
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lisiert wurde, um das Pfahlgewicht aufzunehmen. Bei der Probebelastung steht der bereits in dieser
Phase mobilisierte Mantelreibungswiderstand für die Aufnahme von äußeren Lasten während der
Pfahlprobebelastung nicht mehr zu Verfügung.
35
30
Mantelreibung [kN/m²]
25
20
P09
15
P10
10 P11
5 P11 ( bis 30m)
P11 (30 ‐ 60m)
0
0 ‐20 ‐40 ‐60 ‐80 ‐100 ‐120
Kopfverschiebung [mm]
1000
900
800
[kN]
700
Spitzendruck [kN]
600
Spitzenkraft
500
400 P09
300 P10
200 P11
100
0
0 ‐20 ‐40 ‐60 ‐80 ‐100 ‐120
Kopfverschiebung [mm]
Abbildung 32: Gegenüberstellung der Mantelreibung (oben) und des Spitzenkraft (unten) der drei Probepfähle
Die für die Aufnahme des Pfahlgewichts tatsächlich mobilisierte Mantelreibung hängt von der zeitli-
chen Entwicklung der Betonfestigkeit und der Verteilung der Mantelreibung beim Betonieren ab und
kann nur überschlägig abgeschätzt werden. Wird für den P 10 und P 11 angenommen, dass das
Pfahlgewicht allein durch Mantelreibung von den unteren 10 m bzw. 15 m des Pfahlschafts getragen
wurde, mussten dafür im Mittel Mantelreibungswiderstände von qs,mob = 22,5 kN/m2 und qs,mob =
30 kN/m2 in diesen Pfahlsegmente mobilisiert werden. Diese Werte liegen in der Größenordnung der
in den Probebelastungen gemessenen Mantelreibungswiderstände, was den direkten Vergleich der
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bei P10 und P11 in den Probebelastungen in der gleichen Tiefenlage ermittelten Mantelreibungswi-
derstände erschweren.
In Abbildung 32 sind die (mittlere) Mantelreibung und die Spitzenkraft der drei Probepfähle gemein-
sam über der Kopfverschiebung zusammenfassend aufgetragen. Für den Pfahl P11 mit 60 m sind
sowohl der Mittelwert über den gesamten Pfahl, als auch aufgetrennt die Mantelreibung bis in 30 m
Tiefe und von 30 bis 60 m dargestellt. Diese Werte werden im folgenden Abschnitt für die Ermittlung
der charakteristischen Kennwerte des Pfahlwiderstands herangezogen.
Gemäß der EA-Pfähle [12] ist eine Abminderung der gemessenen Pfahlwiderstände qm mit den
Streuungsfaktoren 1 (Mittelwert) und 2 (Mindestwert) in Abhängigkeit von der Anzahl der geprüften
Pfähle für die Ermittlung der charakteristischen Werte erforderlich:
〈 〉 〈 〉
;
Tabelle 3: Streuungsfaktoren
Anzahl n 1 2 3 4
(mean) 1,35 1,25 1,15 1,05
(min) 1,35 1,15 1,00 1,00
Dementsprechend werden für die Ermittlung des charakteristischen Pfahlwiderstands die folgenden
Abminderungsfaktoren angesetzt:
Mantelreibung mit Baugrundverbesserung: n = 1 (P09)
Mantelreibung ohne Baugrundverbesserung: n = 2 (P10 + P11)
Spitzendruck n = 3 (P09, P10, P11)
Aus den charakteristischen Pfahlwiderständen qk ergibt sich für den Bemessungszustand GEO-2 mit
dem Teilsicherheitsfaktor t = 1,1 der Bemessungswiderstand qd. Die charakteristischen und Bemes-
sungswerte des Pfahlwiderstands für die Bohrpfähle mit und ohne Bodenverbesserung sind in Ta-
belle 4 und 5 zusammengefasst.
Mit den o.g. Kennwerten für die Pfahldimensionierung haben wir den Bemessungswert des Pfahlwi-
derstands Rd für die in Tabelle 6 angegebenen Pfahllängen beispielhaft ermittelt. Wir sind dabei ent-
sprechend der Planung der Höhenlage der Pfahlkopfplatten von einer Restmächtigkeit der Kies-
schicht von 2 m ausgegangen. Für die Kiesschicht (Deckschicht) haben wir eine Mantelreibung qs,d
= 75 kN/m² abgeschätzt. Bei einer Restmächtigkeit der Deckschicht von über 2 m empfehlen wir, für
die darüber hinaus gehende Einbindestrecke auf der sicheren Seite liegend eine reduzierte charak-
teristische Mantelreibung von qs,d = 35 kN/m² zu berücksichtigen.
Tabelle 6: Bemessungswert des Pfahlwiderstands als Funktion der Pfahllänge
30 2.430 3.125
35 2.895 3.440
40 3.355 3.760
45 3.820 4.075
50 4.280 4.395
55 4.745 ---
60 5.205 ---
65 5.665 ---
Um die aus den Probebelastungen ermittelten Pfahlwiderstände auf die Bauwerkpfähle übertragen
zu können, empfehlen wir eine minimale Länge der Pfähle von 25 m in der Planung einzuhalten.
Aus Beschränkungen der Maschinentechnik empfehlen wir, eine maximale Länge für die Bohrpfähle
ohne Baugrundverbesserung von 65 m zzgl. einer Leerbohrung von bis zu 5 m und bei den Bohr-
pfählen mit Baugrundverbesserung von 45 m zzgl. einer Leerbohrung von < 5 m einzuhalten.
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80
y = 63,47x + 1.221,16
70
y = 92,39x ‐ 338,68
60
Pfahllänge [m]
50
40
mit Verdrängung
<= 30 m
> 30 m
30
20
0
7.000
6.000
5.000
4.000
3.000
2.000
1.000
R_d [kN]
Abbildung 33: Bemessungswert des Pfahlwiderstands für Pfähle mit (grün) bzw. ohne (blau) Baugrundverbesserung
Da sowohl bei den Pylonen als auch bei den anderen Stützen eine lastverteilende Kopfplatte vorge-
sehen ist, die eine Lastumlagerung zwischen den Pfählen ermöglicht, ist für den Nachweis des
Grenzzustands der Tragfähigkeit ausreichend, die mittlere Pfahleinwirkung zu betrachten:
∑ ,
,
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Der horizontale Bettungsmodul der Einzelpfähle darf nach Handbuch EC 7-1 mit der aus der Elasti-
zitätstheorie stammenden Beziehung
ks,k = Es,k / D
ermittelt werden, da die Größe der Bettungsmoduln für die Ermittlung der Pfahlbeanspruchungen nur
eine untergeordnete Rolle spielt. Hierbei ist der Anwendungsbereich dieser Formel durch eine rech-
nerische maximale charakteristische Horizontalverschiebung von entweder 2,0 cm oder 0,03·Ds be-
grenzt (der kleinere Wert ist maßgebend).
Für die Ermittlung der Bettungsmoduln können die gleichen Steifemoduln wie für die Ermittlung der
Setzungen der Mischgründungen angesetzt werden (obere bzw. untere Grenze, vgl. Anlage 2).
Die Gruppeneffekte können vereinfacht mit den Abminderungsfaktoren der EA-Pfähle entsprechend
der Belastungsrichtung berücksichtigt werden.
Bei der Berechnung der Pfahlbeanspruchungen mit dem Bettungsmodulverfahren ist nachzuweisen,
dass die charakteristische Bettungsspannung σh,k zwischen Pfahl und Boden den im ebenen Fall
berechneten Wert der charakteristischen passiven Erdwiderstandsspannung eph,k nicht überschreitet:
σh,k ≤ eph,k
Bei der Ermittlung des horizontalen Bettungsmoduls ist auf die aus den Erkundungsbohrungen er-
mittelte variierende Restmächtigkeit der Kiesschicht unterhalb der Pfahlkopfplatte zu achten.
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Auf der Basis der Ergebnisse der Probebelastung halten wir zwei schwimmenden Gründungsvarian-
ten für technisch möglich:
eine Pfahlgründung oder
eine Mischgründung mit Pfählen und Verdrängungssäulen, bei den die Lasten größtenteils über
die Pfähle und einen kleinen Anteil über die Bodenplatte abgetragen werden.
Beide Varianten werden am Beispiel der Pylongründung in den folgenden Kapiteln dargestellt und
geotechnisch bewertet.
Bei dieser Variante werden die Lasten ausschließlich über die Pfähle abgetragen. Gemäß der Anga-
ben der Tragwerkplanung liegen die charakteristischen ständigen und vorübergehenden Einwirkun-
gen auf die Pylongründungen bei
Gv,k ≈ 49 MN
Qv,k ≈ 8 MN.
Die Pfahlkopfplatte hat eine Grundrissfläche von 15 m auf 15 m. Eine Vergrößerung der Bodenplatte
ist aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht möglich. Um eine gegenseitige Beeinflussung der
Pfähle und die Störungen des Baugrunds während der Herstellung klein zu halten, wird die in Abbil-
dung 34 dargestellte Pfahlanordnung mit 14 Pfählen gewählt.
Für die Ermittlung der Pfahllänge werden die im Kapitel 8.5 ermittelten Bemessungswerte des Pfahl-
widerstands angesetzt:
Spitzenwiderstands: Rd,k = 783 kN
Mantelreibungswiderstand:
Kiesschicht: qs,d = 75 kN/m2
Seeton: qs,d = 10 kN/m2 für z ≤ 30 m, qs,d = 25 kN/m2 für z > 30 m
Damit kann für die Pfahlgründung der Grenzzustand der Tragfähigkeit nach DIN EN 1997-1:2014-03
und DIN 1054:2010-12 nachgewiesen werden.
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Aus dem Probepfahl P11 haben wir die der Bemessungseinwirkung Ed bzw. der charakteristischen
ständigen Einwirkungen Gk entsprechende Laststufen ermittelt und die in der Probebelastung ermit-
telten Kriechmaße abgeschätzt:
Unter der charakteristischen ständigen Einwirkungen Gk wurde in der Probebelastung eine Kopfver-
schiebung von etwa 8 mm ermittelt. Unter Betrachtung der Gruppenwirkung wurden mit dem im Ka-
pitel 10 erläuterte Berechnungsverfahren und Annahmen Gründungssetzung ohne Anteile aus Krie-
chen von 2,9 cm bis 3,6 cm für die ständigen Einwirkungen ermittelt. Es ist davon auszugehen, dass
der Nachweis der Gebrauchstauglichkeit bei dieser Gründungsvariante erbracht werden kann.
Bei dieser Gründungsvariante werden in der gleichen Reihenfolge wie beim Probepfahl P 09 zuerst
die Bohrpfähle, danach die Vertikaldräins und abschließend die Verdrängungssäulen installiert. Die
Verdrängungssäulen bewirken eine Verdichtung und eine Verspannung des Bodens, die eine Erhö-
hung der Scherfestigkeit und der Steifigkeit des Seetons und des Mantelreibungswiderstands der
Pfähle hervorrufen. Die Vertikaldrains ermöglichen einen raschen Abbau der durch die Bodenver-
drängung induzierten Porenwasserdrucke und somit eine schnelle Konsolidierung des Seetons. Die
Länge der Verdrängungssäulen ist verfahrenstechnisch auf ca. 50 m ab Herstellungsebene be-
schränkt.
Da die UK der Pfahlkopfplatte bei ca. 5 m unterhalb der Arbeitsebene hergestellt werden sollen, ist
bei dieser Variante einer maximalen Gründungstiefe 45 m ab UK Bodenplatte realisierbar. Um die
Lasten sicher unterhalb dem Baugrundbereich abzutragen, in der der Drucksondierwiderstand und
die Scherfestigkeit mit der Tiefe abnehmen und damit die Seetone eine ausgeprägte Strukturemp-
findlichkeit zeigen, wird eine Länge der Pfähle und der Säulen von 45 m gewählt.
Abbildung 36 zeigt eine mögliche Anordnung von Pfählen, Verdrängungssäulen und Vertikaldrains
für die Mischgründung. Die 17 Pfähle ermöglichen den Lastanteil der Pfahlkopfplatte gering zu hal-
ten. Der Achsenabstand ist mit 3,7 m größer als drei Pfahldurchmesser, um die gegenseitige Beein-
flussung der Pfähle gering zu halten. Der Bemessungswert der Pfahleinwirkungen beträgt im Mittel
Die Lasten werden bei der Mischgründung durch die Pfähle und die auf dem verbesserten Baugrund
liegenden Pfahlkopfplatte abgetragen, wobei der Lastanteil der Bodenplatte für die Bemessung der
Gründung und der Pfähle auf der sicheren Seite liegend abgeschätzt wird. Die innere und äußere
Tragfähigkeit der Bohrpfähle erfolgt nach DIN EN 1997-1:2014-03 und DIN 1054:2010-12. Diese
Nachweise sind jedoch nur für den Lastanteil zu erbringen, der von den Pfählen abgetragen wird.
Zusätzlich ist der Nachweis der Gründung als tiefliegende Flachgründung nach DIN EN 1997-1 und
DIN 1054 für die Gesamtlast zu erbringen, die jedoch bei einer Absetztiefe der Pfähle und der Ver-
drändungssäulen von ca. 50 m unter GOK nicht maßgebend wird.
Die anteiligen charakteristischen Einwirkungen der Pfahlkopfplatte und der Pfähle sowie die Verfor-
mungen der Gründung ergeben sich aus der Baugrund-Gründung-Interaktion und können mit der
Methode der Finiten Elemente berechnen werden. Stattdessen werden hier die durch die Pfahlkopf-
platte abzutragenden Lasten überschlägig ermittelt.
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Für die Ermittlung der Bemessungswerte des Pfahlwiderstands werden die im Kapitel 8.5 ermittelten
Bemessungswerte des Spitzenwiderstands und des Mantelreibungswiderstands angesetzt:
Spitzenwiderstands: Rd,k = 783 kN
Mantelreibungswiderstand:
Kiesschicht: qs,d = 75 kN/m2
Seeton: qs,d = 17 kN/m²
Für eine gewählte Pfahllänge von L = 45 m beträgt der Bemessungswert des Pfahlwiderstands
Der Nachweis kann als Pfahlgründung erwartungsgemäß nicht erbracht werden. Die Differenz
ist über die Pfahlkopfplatte abzutragen werden. Diese Kraft entspricht ca. 12 % der gesamten Be-
messungseinwirkung und ist sehr gering im Vergleich mit dem Lastanteil der Pfähle. Daraus resultiert
eine erforderlichen mittleren Sohlpressung im Grenzzustand der Tragfähigkeit von
,d = 9,2 MN / (15 ∙ 15) = 40 kN/m².
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Diese Sohlpressung wird bei rechnerischen Setzungen der Mischgründung unter charakteristischen
Einwirkungen zwischen 4,5 cm und 6 cm voraussichtlich bereits unter den ständigen Einwirkungen
mobilisiert (siehe Kapitel 11).
Damit kann für die Mischgründung der Grenzzustand der Tragfähigkeit nach DIN EN 1997-1:2014-
03 und DIN 1054:2010-12 nachgewiesen werden. Die Verdrängungspfähle werden nur als Bau-
grundverbesserung vorgesehen und müssen deshalb aus statischer Sicht nicht getrennt nachgewie-
sen werden.
Für die Realisierung der Gründungsvariante 1: Pfahlgründung müssen die Pfähle vollverrohrt aus
der GOK bis in eine Tiefe von 70 m hergestellt werden. Die Ausführung solcher Pfähle ist in Deutsch-
land nicht üblich und sicherlich mit ausführungstechnischen Schwierigkeiten, z.B. das Einbringen und
Herausziehen der Verrohrung, verbunden. Das Risiko einer Havarie während der Pfahlherstellung
trotz Fachüberwachung und strengen Qualitätskontrollen, die eine großflächige Störung des Bau-
grunds und von den bereits installierten Pfählen mit unabsehbaren Konsequenzen für die gesamte
Gründung bewirken würden, halten wir unter diesen Bedingungen für zu hoch.
Aus geotechnischer Sicht erscheint uns die Gründungsvariante 2: Mischgründung die robustere
Gründungsvariante. Das Risiko einer Havarie bei der Herstellung wird durch die kürzeren Pfähle
reduziert. Die Lasten werden durch die Pfähle und den verbesserten Boden abgetragen. Somit ist
die Gründung nicht nur auf das Tragverhalten der einzelnen Pfähle angewiesen. Die Verdrängungs-
säulen bewirken eine Verbesserung und einer Homogenisierung des Baugrunds hinsichtlich seines
Tragverhaltens und wirken herstellungsbedingten Störungen entgegen. Das Mischgründungskon-
zept kann für die Gründung beider Teilbauwerke angewandt werden.
Aus diesen Gründen und in Absprache mit dem Bauherrn und den Planern soll die Mischgründungs-
variante weiterverfolgt werden. Nur für den Abschnitt der Aicherparkbrücke jenseits der Bahnlinie
wird derzeit aus baulogistischen Gründen der Einsatz einer reinen Bohrpfahlgründung geprüft.
Für die Ermittlung der Pfahllängen für die anderen Gründungen der Brückenbauwerke können die
Angaben im Kapitel 8.6 und 8.7 verwendet werden. Bei der Ermittlung der Pfahleinwirkungen kann
für die Mischgründungen wie bei der Pylongründung davon ausgegangen werden, dass 10% der
gesamten vertikalen Einwirkungen der Pfähle über Sohlpressung getragen werden.
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10 Nachweis der Gebrauchstauglichkeit der Mischgründung und Angaben für die tragwerk-
planerische Bemessung der Gründung
Zur Ermittlung der Setzungen der Mischgründung und der Ersatzfedersteifigkeiten der Gründungs-
pfähle, die für die Bemessung der Gründungen benötigt werden, wurde das Programm ELPLA Ver-
sion 10 verwendet. Das Programm ermöglicht die Berechnung von Mischgründungen unter Berück-
sichtigung der Boden-Bauwerk-Interaktion für geschichteten Baugrund. Unter Annahme linear elas-
tisch Materialverhalten werden die Verformungen und Spannungen im Boden mit analytischen Lö-
sungen der Elastizitätstheorie ermittelt. Die Pfähle und die Pfahlkopfplatte werden mit der Methode
der Finite-Elemente modelliert. Bei Mischgründungen und Kombinierten Pfahl-Plattengründungen
(KPP) können mit ELPLA die maßgebenden Wechselwirkungen Pfahl-Boden, Pfahl-Pfahl (Gruppen-
effekt), Pfahl-Bodenplatte sowie Bodenplatte-Boden berücksichtigt werden. Bei der Modellierung der
Pfahl-Boden-Interaktion ist es zudem möglich, die aus Pfahlprobebelastungen stammenden nichtli-
nearen Widerstand-Setzungslinien der Pfähle (WSL) zu berücksichtigen. Ergebnisse der Berechnun-
gen sind die Setzung und die Sohldrucke der Bodenplatte, die mobilisierten Pfahlwiderstände sowie
die daraus resultierenden Bettungsmoduln und die lineare Ersatzfedersteifigkeit der Pfähle. Die Pro-
grammbeschreibung, die mathematischen Grundlagen und Annahmen des Programms ELPLA sind
[11] zu entnehmen.
Die Berechnungen wurden für die abgeschätzte obere und untere Grenze der Baugrundsteifigkeit
durchgeführt, um den Bereich der zu erwartenden Setzungen und Ersatzsteifigkeiten der Pfähle zu
ermitteln. Die angesetzten Steifemoduln können der Berechnungsdokumentation im Anhang ent-
nommen werden. Für die Modellierung des WSL wurden die im Kapitel 8.6 dargestellten charakte-
ristischen Werte des Mantelreibung und des Spitzenwiderstands der Einzelpfähle verwendet. Die
Aktivierungsfunktionen von qs und Rb als Funktion der Pfahlverschiebungen wurde auf der Basis der
im Kapitel 8.5 dargestellten Ergebnissen der Probebelastungen abgeleitet. Um die Berechnungen zu
vereinfachen und die Setzungen konservativ zu ermitteln, wurde die Bettung der Pfahlkopfplatte ver-
nachlässigt sowie die Pfahlkopfplatte als starr betrachtet. Die Berechnung der Setzungen und der
Ersatzfedersteifigkeiten erfolgt für die charakteristischen ständigen Einwirkungen.
Die charakteristische ständige vertikale Einwirkung beträgt bei den beiden Pylonen in Achse 20 und
30 Gk = 49 MN, die geplante Pfahllänge L = 45 m.
Die charakteristische ständige vertikale Einwirkung, die Anzahl der Pfähle und die Pfahllängen der
Gründungen des Teilbauwerks 2 – Aicherparkbrücke – sind der Tabelle in der Anlage zu entnehmen.
Aufgrund der zu erwartenden ausgeprägten Strukturempfindlichkeit der Seetone in den oberen 20 m
wird eine minimale Pfahllänge von 25 m empfohlen. Die schematische Anordnung der Pfähle, Ver-
drängungssäulen und Vertikaldrains für die Variante mit 6 und 8 Pfählen sowie für 10 bzw. 11 Pfähle
zeigt Anlage 3.
Die Berechnungen zur Ermittlung der Ersatzfedersteifigkeit wurden für die Pylongründung und für
ausgewählte Stützen unter Ansatz der lotrechten, zentrischen Last aus Eigengewicht Gk durchge-
führt. Die Ergebnisse der Berechnungen sind für das TBW 1 in der Tabelle 7 bzw. der Anlage 3
zusammengefasst. Eine detaillierte Darstellung der ermittelten Ersatzfedersteifigkeiten ist der Be-
rechnungsdokumentation (Anlage 5) zu entnehmen.
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Für die Ermittlung der vertikalen Ersatzfedersteifigkeiten der Pfähle kann der aus der unterschiedli-
chen Restmächtigkeit der Decksichten resultierende Einfluss weitgehend vernachlässigt werden, da
die rechnerisch ermittelte Vertikalverschiebung zu großen Teilen aus der Setzung der gesamten
Pfahlgruppe resultiert und nur untergeordnet durch die Deckschichten beeinflusst wird.
Tabelle 7 Zusammenfassung der mit dem Programm ELPLA ermittelten Setzungen und Ersatzfedersteifigkeiten für die
Mangfallbrücke
Die berechneten Pfahlfedersteifigkeiten, sind vom Tragwerkplaner als Ersatz für die Pfähle an der
UK Bodenplatte anzusetzen. Für die innere Bemessung der Gründungselemente und des Oberbaus
halten wir die Betrachtung einer einheitlichen mittleren Pfahlfedersteifigkeit für genügend. Die Er-
satzfedersteifigkeiten für die in den Berechnungen nicht betrachteten Brückengründungen können
mit ausreichenden Genauigkeit aus den berechneten Achsen abgeschätzt werden. Weitere Ergeb-
nisse in der Anlage sind die mobilisierten Mantelreibungswiderstand und Spitzenwiderstand, der Ge-
samtpfahlkopfsetzung (Sr), der Setzungsanteil aus dem Einzelpfahl ohne Gruppeneffekt (Sv) und die
aus der Gruppenwirkung resultierende Differenz (Sr - Sv).
Für die statische Berechnung sind die beiden Fälle „obere Grenze der Baugrundsteifigkeit“ bzw. „un-
tere Grenze der Baugrundsteifigkeit“ getrennt zu betrachten, d.h. es sind zwei getrennte Berech-
nungsläufe mit den jeweiligen Werten für die axialen Ersatzfedersteifigkeiten und die horizontale Bet-
tung durchzuführen, um den maßgebenden Fall für die einzelnen Stützen zu ermitteln.
Die tatsächlichen langfristigen Setzungen können aufgrund von Kriechen und der vorübergehenden
Einwirkungen ca. 10% bis 20% größer anfallen als berechnet (siehe Tabelle 7). Die maximale Set-
zung der Pylongründung unter den ständigen Einwirkungen beträgt im ungünstigsten Fall ca. 6 cm
unter Betrachtung des Kriechens bis zu ca. 7,2 cm. Nach uns vorliegender Informationen wurden in
der bisherigen Planung Setzungen in dieser Größenordnung bereits berücksichtigt. Zudem besteht
planmäßig die Möglichkeit, Setzungen durch Anheben und Unterfüttern des Oberbaus zu kompen-
sieren. Diese Größenordnung der Setzungen ist in Anbetracht der schwierigen Baugrundbedingun-
gen aus geotechnischer Sicht akzeptabel, wenn eine realistische Prognose der zeitlichen Entwick-
lung der Gründungssetzungen im Vorfeld durchgeführt wird und ein baubegleitendes sowie dauer-
haftes Monitoring der Gründungen in Sinne der Beobachtungsmethode nach EN DIN 1997-1 in Er-
gänzung zur Möglichkeit der Setzungskompensation implementiert wird. Die Setzungen der anderen
Brückengründungen liegen in einem für Brückenbauwerke üblichen Bereich und stellen für den Über-
bau ein überschaubares Risiko dar. Auch hier wird eine begleitende Messüberwachung empfohlen
und die eventuelle Notwendigkeit von Setzungskompensationen durch Anheben und Unterfüttern
frühzeitig zu erkennen.
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11 Schlussbemerkungen
Auf der Grundlage der von uns empfohlenen zusätzlichen Baugrunduntersuchungen mittels Druck-
sondierungen und Pressiometerversuche gelang uns, die im Geotechnischen Bericht beschriebenen
Baugrundbedingungen unabhängig zu bestätigen und darüber hinaus die für die Beurteilung der
Tragwirkung der Gründung maßgebende Bodenkenngröße der Beckensediente – die undränierte
Scherfestigkeit – realistischer und präziser zu quantifizieren. Die Misserfolge der 1. und 2. Probebe-
lastungskampagnen und die Ergebnisse der 3. Probebelastungskampagne verdeutlichen die ausge-
prägte Strukturempfindlichkeit der feinkörnigen Böden und zeigen, dass besondere Vorkehrungen
bei der Pfahlherstellung zu treffen sind, um die für die Abtragung der Brückenlasten erforderlichen
Pfahlwiderstände zuverlässig und reproduzierbar erreichen zu können.
Auf Grundlage einer detaillierten Auswertung und Bewertung der Ergebnisse der 3. Probebelas-
tungskampagne und unter Betrachtung der besonderen Baugrundbedingungen können wir eine
Mischgründung aus geotechnischen Sicht empfehlen, bei der die Lasten überwiegend über Pfähle
und nur in geringem Maß (Lastanteil von ca. 12%) über die Bettung der Pfahlkopfplatte abgetragen
werden. Anders als bei einer kombinierten Pfahlplattengründung, bei der die Pfähle bis zur Grenze
der Tragfähigkeit belastet werden können, ist bei der Mischgründung der Nachweis der Pfahltragfä-
higkeit nach DIN EN 1997-1:2:2010-10 für den rechnerisch ermittelten Lastanteil zu erbringen. Damit
hat eine Mischgründung i.A. ein höheres Sicherheitsniveau als eine KPP. Um die Lastabtragung über
Bettung zu ermöglichen, wird der Baugrund zwischen den Pfählen mit Verdrändungssäulen verbes-
sert. Die Säulen, die nach Herstellung der Bohrpfähle und in Kombination mit Vertikaldrains installiert
werden müssen, bewirken eine Erhöhung der Steifigkeit sowie der Festigkeit des Baugrunds und
damit auch eine Erhöhung des Mantelreibungswiderstands der Pfähle, wie in der Probebelastung
P09 gezeigt werden konnte. Die Verdrängung führt auch zu einer Homogenisierung des Baugrunds
und wirkt herstellungsbedingten Störungen entgegen. Aus diesem Grund halten wir diese Grün-
dungsvariante für robuster als die auch in Betracht gezogene Pfahlgründung ohne Bodenverbesse-
rung mit wesentlich längeren Pfählen und damit als technisch geeigneter für den anstehenden Bau-
grund.
Das Gründungskonzept für die beiden Pylone wurde nach der Bitte vom Bauherrn auch für die Un-
tersuchung und Dimensionierung der Gründungen des Teilbauwerks 2 – der Aicherparkbrücke - an-
gewandt, die nicht im Fokus unseres ursprünglichen Auftrags standen. Der Vergleich der ergänzen-
den Drucksondierungen weist auf hinsichtlich des Baugrundaufbaus, Festigkeit und Steifigkeit ho-
mogene Baugrundbedingungen entlang der Brückenachse hin und bestätigen die der Gründungsbe-
messung zugrunde gelegten geotechnischen Annahmen für alle betrachteten Stützen.
Um das Baugrundrisiko weiter zu minimieren, wird gemäß der uns vorliegenden Planung nach Fer-
tigstellung des Bauwerks möglich sein, die rechnerischen, in der Größenordnung von mehreren Zen-
timetern liegenden Gründungssetzungen durch Anheben und Unterfüttern des Oberbaus bei den
Pylonen zu kompensieren. Wir halten die konstruktive Möglichkeit einer Setzungskompensation für
das gesamte Brückenbauwerk für unbedingt erforderlich.
Eine Kontrolle des Verhaltens der Gründung während und nach der Bauwerkherstellung in Sinne der
der Beobachtungsmethode nach DIN EN 1997-1 ist bei den zu erwartenden Setzungen und als Ent-
scheidungsgrundlage für den Zeitpunkt der Anhebungen des Brückenoberbaus unentbehrlich. Die
hierzu benötigten Prognosen der zeitlichen Entwicklung der Gründungssetzungen werden von uns
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
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zurzeit erstellt. In einem separaten Gutachten werden wir über die zugrundeliegenden numerischen
Modelle und diese Ergebnisse der Simulation berichten sowie mit einer getrennten Stellungnahme
Vorgaben und Empfehlungen für das begleitende Monitoring-Programm der Mischgründungen ma-
chen.
Wie bereits erläutert, sind das Herstellungsverfahren der Bohrpfähle und die Herstellungsreihenfolge
der Pfähle, Drains und Säulen für das Verhalten der Gründung in den anstehenden strukturempfind-
lichen Beckensedimenten entscheidend. Die entsprechenden Vorgaben und Empfehlungen zur Her-
stellung der Mischgründung sind in einer getrennten Stellungnahme zusammengefasst.
Anlagen:
90
80
10 P - UG
70
k_Pile [MN/m]
10 P - OG
60 8 P - UG
8 P - OG
50
6 P - UG
40 6 P - OG
Pylon
30
20
20 25 30 35 40 45
Pfahllänge [m]
In der Tragwerksplanung sind sowohl die obere Grenze (og) als auch die untere Grenze (ug) der Baugrundsteifigkeit
hinsichtlich der verkalen und horizontalen Pfahlbe ung zu berücksichgen
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Anlage 1.2
mit 6 Pfählen
ggfs. Gruppe
8 26 2.870 23,0 1 47,7 62,3
8 27 2.935 23,5 1 48,4 63,2
8 28 3.000 24,0 1 49,2 64,1
8 29 3.060 24,5 1 50,0 65,0
8 30 3.125 25,0 2 51,8 67,0
8 31 3.190 25,5 2 53,7 69,0
8 32 3.250 26,0 2 55,5 71,0
8 33 3.315 26,5 2 57,3 73,0
8 34 3.380 27,0 2 59,2 75,0
8 35 3.440 27,5 2 61,0 77,0
8 36 3.505 28,0 2 62,8 79,0
8 37 3.570 28,6 2 64,7 81,0
8 38 3.635 29,1 2 66,5 83,0
8 39 3.695 29,6 2 68,3 85,0
8 40 3.760 30,1 2 70,2 87,0
8 41 3.825 30,6 2 72,0 89,0
8 42 3.885 31,1 3 72,0 89,0
8 43 3.950 31,6 3 72,0 89,0
8 44 4.015 32,1 3 72,0 89,0
8 45 4.075 32,6 3 72,0 89,0
In den Achsen ermi elte Be ung (für Bohrpfähle ohne Baugrundverbesserung):
68,00
ES = 17988[kN/m2] ES = 26982[kN/m2]
T Ws = 17988[kN/m2] T Ws = 26982[kN/m2] 70,00
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
Date: 06.10.2017
File: obere Grenze
VS17
Achse 10
VS04
VS01-24
VS05 BP01-10
BP06
VS16
VS14 BP01
VS24 VS03
VS01
BP07
VS08
VS18
VS11
BP03 VS13
BP02
VS22 VS06
VS23
BP09 VS02
BP08
VS07
VS09
BP04 VS15
VS20
VS21
BP10
VS12
VS10
BP05
VS19
VS17
VS04
VS05
BP06 VS16
VS14
VS01-24
VS24 BP01 BP01-10
VS03
VS01
VS08
BP07 VS18
VS13
VS11
VS22 VS06
BP03
VS23 BP02
VS02
VS07
BP09
BP08
VS09
VS15
VS20
BP04
VS21
VS12
BP10
Achse 40 VS10
BP05
VS19
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GAS
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Anlage 3.2
12125/01 B15 Westtangente Rosenheim - Pfahlgründung Mangfallbrücke
Achse 20
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
W
GAS
W
GAS
W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
W
GAS
W
GAS
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GAS
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GAS W
GAS W
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GAS W
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GAS
GAS W
GAS W
GAS W
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GAS
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GAS
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GAS
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GAS W
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W
GAS
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GAS
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GAS
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W
GAS
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GAS
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GAS
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W
GAS
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W
GAS
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GAS
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GAS
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GAS
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GAS
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GAS
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GAS
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GAS
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GAS
W
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GAS W
GAS W
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GAS W
GAS W
W
GAS
W
GAS
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GAS
W
GAS
W
GAS
W
GAS
W
GAS W
GAS W
GAS W
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GAS W
GAS W
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GAS
W
GAS
W
GAS
W
GAS
W
GAS
W
GAS
W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
W
GAS
W
GAS
W
GAS W
W
GAS W
GAS W
W
GAS
W
GAS
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GAS W
GAS W
GAS W
W
GAS
W
GAS
W
GAS W
GAS W
GAS W
W
GAS
W
GAS
W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
W
GAS
Anlage 3.3
W
GAS
W
GAS W
GAS W
GAS W
W
GAS
W
GAS
W
GAS W
GAS
W
GAS
W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
W
GAS
W
GAS
W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
W
GAS
W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
W
GAS
W
GAS
W
GAS
W
W
GAS
W
GAS
W
GAS
W
GAS
W
GAS
W
GAS
W
GAS
W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
W
GAS
W
GAS
W
GAS
W
GAS
W
GAS
W
GAS
W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
GAS W
W
GAS
W
GAS
W
GAS
W
GAS
W
GAS
W
GAS W
GAS W
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
GAS
12125/01 B15 Westtangente Rosenheim - Pfahlgründung Mangfallbrücke
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
Achse 30
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
12125/01 B15 Westtangente Rosenheim - Pfahlgründung Mangfallbrücke
Anlage 3.4
Stütze 6 Pfähle
VS04 VS10 VS03 VS09
D D D D
D D D
BP01-11
VS06 VS16 VS05 VS15 VS01-04: Tag 1
VS05-08: Tag 3
D D D VS09-12: Tag 5
D
VS13-16: Tag 7
Stütze 8 Pfähle
VS04 VS11 VS02 VS12 VS05
D D D D D
D D D D
D D D D D
D D D D D
D D D D
BP10 BP06
VS04 VS21 VS11 VS22 VS05
VS19 VS20
D D D D D
D D D D D
D D D D
450
440
430
Tiefe [mNN]
420
410
400
390
380
0 1 2 3 4 5
Drucksondierwiederstand qc [MN/m²]
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
12125/01 B15 Westtangente Rosenheim - Pfahlgründung Mangfallbrücke
Anlage 4.2
Anlage 4.2: Testfeld 1 / Renkenweg (DP1), Pylon Achse 020, Wiederlager Achse 010
460
DP4
DP2
DP1
D010
450
440
430
Tiefe [mNN]
420
410
400
390
380
0 1 2 3 4 5
Drucksondierwiederstand qc [MN/m²]
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
12125/01 B15 Westtangente Rosenheim - Pfahlgründung Mangfallbrücke
Anlage 4.3
Anlage 4.3: Mitteldamm (Hilfsstuetze)
460
DP4
DP2
D-MD
450
440
430
Tiefe [mNN]
420
410
400
390
380
0 1 2 3 4 5
Drucksondierwiederstand qc [MN/m²]
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
12125/01 B15 Westtangente Rosenheim - Pfahlgründung Mangfallbrücke
Anlage 4.4
Anlage 4.4: Achse 40 (10 Pfaehle)
460
DP4
DP2
D040
450
440
430
Tiefe [mNN]
420
410
400
390
380
0 1 2 3 4 5
Drucksondierwiederstand qc [MN/m²]
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
12125/01 B15 Westtangente Rosenheim - Pfahlgründung Mangfallbrücke
Anlage 4.5
Anlage 4.5: Achsen 50-70 (6 Pfaehle)
460
DP4
DP2
D050
D060
D070
450
440
430
Tiefe [mNN]
420
410
400
390
380
0 1 2 3 4 5
Drucksondierwiederstand qc [MN/m²]
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
12125/01 B15 Westtangente Rosenheim - Pfahlgründung Mangfallbrücke
Anlage 4.6
Anlage 4.6 - Achsen 80-100 (8 Pfaehle)
460
DP4
DP2
D080
D090
D100a
450
440
430
Tiefe [mNN]
420
410
400
390
380
0 1 2 3 4 5
Drucksondierwiederstand qc [MN/m²]
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
12125/01 B15 Westtangente Rosenheim - Pfahlgründung Mangfallbrücke
Anlage 4.7
Anlage 4.7 - Achsen 110-130 (6 Pfaehle)
460
DP4
DP2
D110
D120
D130
450
440
430
Tiefe [mNN]
420
410
400
390
380
0 1 2 3 4 5
Drucksondierwiederstand qc [MN/m²]
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
12125/01 B15 Westtangente Rosenheim - Pfahlgründung Mangfallbrücke
Anlage 4.8
Anlage 4.8 - Achsen 140-160 (6 Pfaehle)
460
DP4
DP2
D140
D150
D160
450
440
430
Tiefe [mNN]
420
410
400
390
380
0 1 2 3 4 5
Drucksondierwiederstand qc [MN/m²]
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
12125/01 B15 Westtangente Rosenheim - Pfahlgründung Mangfallbrücke
Anlage 4.9
Anlage 4.9 - Achsen 170-190 (6 Pfaehle)
460
DP4
DP2
D170
D180
D190
450
440
430
Tiefe [mNN]
420
410
400
390
380
0 1 2 3 4 5
Drucksondierwiederstand qc [MN/m²]
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
12125/01 B15 Westtangente Rosenheim - Pfahlgründung Mangfallbrücke
Anlage 4.10
Anlage 4.10: Achsen 200-220 (6 Pfaehle)
460
DP4
DP2
D200
D210
D220
450
440
430
Tiefe [mNN]
420
410
400
390
380
0 1 2 3 4 5
Drucksondierwiederstand qc [MN/m²]
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
12125/01 B15 Westtangente Rosenheim - Pfahlgründung Mangfallbrücke
Anlage 4.11
Anlage 4.11 - Achse 111-115 (6 Pfaehle)
460
DP4
DP2
D111
D112
D113
D114
D115
450
440
430
Tiefe [mNN]
420
410
400
390
380
0 1 2 3 4 5
Drucksondierwiederstand qc [MN/m²]
Probebelastungen, Gründungskonzept und Bemessungsangaben
12125/01 B15 Westtangente Rosenheim - Pfahlgründung Mangfallbrücke
Anlage 4.12
Anlage 4.12: Achsen 121-125 (6 Pfaehle)
460
DP4
DP2
D4121
D4122
D4123
D4124
D4125
450
440
430
Tiefe [mNN]
420
410
400
390
380
0 1 2 3 4 5
Drucksondierwiederstand qc [MN/m²]
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Pile results
Page 1
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Rigid free-standing raft
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Rigid free-standing raft
Pile results
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Method (9) (Layered soil model)
Rigid free-standing raft
Pile results
Calculation method:
Method (9) (Layered soil model)
Rigid free-standing raft
Pile results
Calculation method:
Method (9) (Layered soil model)
Rigid free-standing raft
Pile results
Calculation method:
Method (9) (Layered soil model)
Rigid free-standing raft
Pile results
Calculation method:
Method (9) (Layered soil model)
Rigid free-standing raft
Pile results
Calculation method:
Method (9) (Layered soil model)
Rigid free-standing raft
Pile results