Sie sind auf Seite 1von 2

Bis heute wissen Mediziner jedoch nicht genau, welche Faktoren zusammenkommen müssen, damit wir einen Krampf

bekommen.

häufig tritt ein plötzlicher beim Sport und Muskeltraining auf.

Fußballmatchs gehen viele Spieler zu Boden, weil sie ein Krampf plagt. Für manche ist das Spiel damit beendet. Amateure und
Profisportler treffen Muskelkrämpfe gleichermaßen.

Nicht nur, weil der Körper durch das vermehrte Schwitzen wertvolle Mineralstoffe wie beispielsweise Magnesium verliert, sondern
auch weil bestimmte Muskelpartien während des Trainings und Spiels überbeansprucht werden.

Krämpfe treten aber nicht nur bei körperlicher Belastung auf, manchmal weckt uns ein Muskelkrampf in der Wade mitten in der
Nacht aus dem Tiefschlaf.

Vor allem Schwangere und ältere Menschen kennen unliebsame nächtliche Wadenkrämpfe. Das liegt daran, dass werdende Mütter
einen erhöhten Mineralstoffbedarf haben und bei Magnesiummangel Krämpfe bekommen können. Die Betagteren unter uns
bekommen häufiger Muskelkrämpfe, weil im Alter Muskeln abgebaut werden und sich verkürzen können. Außerdem trinken viele
ältere Menschen zu wenig – und Flüssigkeitsmangel ist ein klarer Auslöser für Muskelkrämpfe.

Doch nicht immer sind die Ursachen für Muskelkrämpfe so eindeutig. Zu weiteren begünstigenden Faktoren für Krämpfe in den
Muskeln zählen Schlafmangel und ein zu tiefer Blick ins Glas.

Ein Muskelkrampf kann ziemlich schmerzhaft sein und minutenlang andauern. Einige haben danach sogar einen Muskelkater. Meist
hilft etwas Gegendehnung, um den Krampf schnell zu beenden. Denn durch die entgegengesetzte Dehnung wird der muskuläre
Gegenspieler aktiviert und der Muskel beruhigt sich. 40 Prozent aller Deutschen leiden hin und wieder unter Muskelkrämpfen. Nur
selten werden Muskelkrämpfe durch eine Krankheit wie beispielsweise Borreliose oder Diabetes ausgelöst. Eine Sonderform von
Krämpfen sind Muskelzuckungen. Diese sogenannten zerebralen Krampfanfälle können am ganzen Körper auftreten. Wenn Sie
häufiger Muskelkrämpfe bekommen, ist es sinnvoll, die Ursachen auf Verdacht mit Ihrem Arzt abzuklären.

656 verschiedene Muskeln im Körper. etwa 50 Prozent unseres Körpergewichts aus.


Mit Hilfe der Skelettmuskulatur bewegen wir unsere Gliedmaßen und halten unseren Körper aufrecht. Zur Skelettmuskulatur zählen
die Kopf- und Halsmuskeln, die Arm- und Beinmuskulatur, die Rumpfmuskulatur und die Rückenmuskulatur. Die Muskeln der
Skelettmuskulatur sind quergestreift wie bei einem Zebra. Wir können sie durch unsere Willenskraft aktivieren und steuern.
Bei einem Muskelkrampf verkrampft überwiegend die Skelettmuskulatur, z. B. die Wadenmuskeln oder die Muskeln des
Fußgewölbes. Doch prinzipiell können sich an so ziemlich jeder Stelle im Körper Muskeln verkrampfen. Denn nicht nur die
quergestreiften Muskeln, sondern auch die glatte Muskulatur kann sich zusammenziehen.
Die Muskeln der glatten Muskulatur sind für die Volumensteuerung in Hohlorganen wie dem Darm, der Harnblase, den
Lymphgefäßen oder den Blutgefäßen zuständig. Im Gegensatz zur Skelettmuskulatur kann die glatte Muskulatur nicht willentlich von
uns gelenkt werden. Der quergestreifte Herzmuskel bildet eine Ausnahme, das Herz ist der einzige Muskel, der nicht verkrampfen
kann.
Mediziner unterscheiden zwei Formen von Muskelkrämpfen:

Tonische Muskelkrämpfe: Starke, länger andauernde Krämpfe einzelner Muskeln oder Muskelgruppen
Klonischer Muskelkrämpfe: Rasch aufeinanderfolgende Muskelzuckungen

Welche Arten von Muskelkrämpfen gibt es?

Muskelkrämpfe werden nach verschiedenen Kategorien eingeteilt:

Paraphysiologische Muskelkrämpfe: Unter paraphysiologischen (= von äußeren Ursachen ausgelöste) Muskelkrämpfen versteht man
gelegentlich auftretende Muskelkrämpfe bei gesunden Menschen, beispielsweise nach dem Sport, nach einer körperlichen Belastung
oder während der Schwangerschaft. Ursache für den Krampf ist ein gestörter Elektrolythaushalt.

Symptomatische Krämpfe: Symptomatische Krämpfe werden von verschiedenen Krankheiten ausgelöst. Dazu gehören neurologische
Störungen, Störungen am Herz, im Stoffwechsel oder in den Muskeln. Muskelkrämpfe können auch die Nebenwirkung eines
Medikaments sein.

Idiopathische Krämpfe: Mit idiopathisch (von altgriechisch "idios" = "eigen" und "pathos" = "leiden") etikettiert die Medizin alle
Krankheiten, für die sie keine Ursache findet. Das bedeutet aber nicht, dass nicht doch eine unentdeckte Erkrankung wie
beispielsweise Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) dahinter stecken kann.

Muskelkrämpfe bekommen wir dann, wenn unser Körper aus dem Gleichgewicht ist, etwa durch eine Mangelerscheinung oder
Überlastung. Erhöhter Alkoholkonsum kann auch Krämpfe auslösen.
Als Hauptverantwortlicher der meist harmlosen Krämpfe in der Skelettmuskulatur (Wadenkrämpfe, Krämpfe im Oberschenkel) gilt
neben der Überanstrengung einzelner Muskelpartien ein Ungleichgewicht im Elektrolyt- und Wasserhaushalt. Elektrolyte sind im
Blut gelöste Salze. Gestört werden kann die Elektrolytkonzentration, wenn Sie stark schwitzen, hyperventilieren oder zu viel Alkohol
getrunken haben. Für den Menschen wichtige Elektrolyte sind Magnesium, Natriumchlorid (= Kochsalz), Kalium und Kalzium. Wer
nicht an Mangelerscheinungen leiden will, sollte auf eine ausreichende Versorgung mit diesen Mineralstoffen achten.
Durch den Salzmangel wird die Erregbarkeit der Muskelfasern gestört. Sie reagieren entweder überempfindlich oder zu wenig
sensibel auf Impulse, und das kann zu unkontrollierbaren Muskelkrämpfen führen. Deshalb sollten Sie beim Sport immer auf eine
ausgewogene Flüssigkeitszufuhr achten, denn nicht nur der Salzverlust, sondern auch zu wenig Flüssigkeit kann Krämpfe
begünstigen. Verstärkt wird der Flüssigkeitsverlust übrigens durch einen erhöhten Alkoholkonsum, denn Alkohol hat eine
dehydrierende Wirkung. Muskelkrämpfe können auch ein Symptom für eine chronische Erkrankung sein

Muskelkrämpfe: Symptomatische Auslöser


Muskelkrämpfe sind keine eigenständige Erkrankung. Muskelkrämpfe sind vielmehr ein Symptom dafür, dass etwas in unserem
Körper nicht im Gleichgewicht ist, etwa durch eine Mangelerscheinung oder Überlastung. Manchmal liegt eine Veranlagung für
Muskelkrämpfe in der Familie.
Hier ein Überblick über die vielfältigen Ursachen für einen Muskelkrampf:
Mineralstoffverlust durch Schwitzen beim Sport (z. B. Muskeltraining, Tennis oder Wandern), insbesondere bei Hitze
Zu wenig Flüssigkeitszufuhr
Überlastung der Muskeln bei schwerer oder ungewohnter körperlicher Arbeit.
Schwangerschaft
Fehlstellung der Füße
Übermäßiger Alkoholkonsum,
Schlafmangel
Alter
Medikamente (z. B. Eisenpräparate, Östrogene, Abführmittel, entwässernde Medikamenten, Betablocker, Cholesterin,
Blutdrucksenker, Psychopharmaka)
Urämie (Harnvergiftung)
Muskelerkrankungen

Muskelkrämpfe: Krankheitsbedingte Auslöser


Eher selten treten Muskelkrämpfe als Begleitsymptom bei folgenden Infektionskrankheiten oder Stoffwechselerkrankungen auf:
Diabetes
Muskelkrämpfe – Wann zum Arzt?
Wenn Sie regelmäßig Muskelkrämpfe – beispielsweise in der Wade, im Oberschenkel oder im Rücken – haben und die
Muskelkrämpfe selbst bei geringer körperlicher Belastung, im Ruhezustand oder im Schlaf vorkommen, ist es ratsam, die Symptome
von Ihrem Arzt checken zu lassen. Auch wenn Sie parallel zu den Krämpfen weitere Beschwerden haben. Gleiches gilt, wenn
Muskelkrämpfe zeitgleich mit anderen Symptomen auftreten.
Dazu zählen folgende Symptome:
Übelkeit / Erbrechen
dunkler Urin
starke Schmerzen
Bewusstseinsstörungen
hohe Druck- und Berührungsempfindlichkeit
Kribbeln
Taubheitsgefühl
extreme Muskelschwäche
geschwollene Muskeln

Wechselduschen
Ein wirkungsvolles Mittel gegen Muskelkrämpfe und zur Prävention ist eine kurze Wechseldusche. Der Wechsel von warm und kalt
kann entkrampfen und trainiert gleichzeitig die Venen.
Die betroffenen Gliedmaßen im Wechsel mit warmem und kaltem Wasser abduschen. Bei reinen "Kaltduschern" wird die Wirkung
noch verstärkt. Das Prinzip ist das gleiche wie bei den Wechselduschen, nur dass das Wasser die ganze Zeit kalt bleibt. Wenn Sie den
gesamten Körper duschen möchten, dann beginnen Sie mit dem rechten Arm und arbeiten Sie sich Seite für Seite den Körper
hinunter.
Wadenmuskeln dehnen
Wenn Sie häufiger unter Krämpfen der Wadenmuskulatur tagsüber oder in der Nacht leiden, sollten Sie Ihre Wadenmuskeln in
gleichmäßigen Abständen dehnen.
Stellen Sie sich vor eine Wand. Ein Fuß steht in Schrittstellung ungefähr einen halben Meter vor dem anderen. Stützen Sie sich nun
mit den Händen fest gegen die Wand und strecken dabei gleichzeitig das hintere Bein. Die hintere Ferse berührt den Boden. Wenn Sie
ein leichtes Ziehen in der Wade spüren, stimmt die Kraft.

Lavendel-Tee
Ein Tipp gegen Muskelkrämpfe in der Nacht. Die Wirkstoffe in Lavendelblüten können beruhigen und entkrampfen. Einfach vor dem
Schlafengehen einen Teelöffel Lavendelblüten (getrocknet) mit
heißem Wasser übergießen, fünf Minuten ziehen lassen und zimmerwarm trinken.

Chininpräparate
Der Wirkstoff Chininsulfat eignet sich nur bedingt, denn Chininpräparate können schwere Nebenwirkungen auslösen (z. B.
Thrombozytopenie = Verringerung der Blutplättchen). Die Behandlung mit Chininsulfat ist deshalb für Kinder und Jugendliche unter
18 Jahren oder Schwangere und Stillende nicht geeignet.

Das könnte Ihnen auch gefallen