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Kupfer-Zinn-

Knetlegierungen
(Zinnbronzen)

Informationsdruck i.15
Herausgeber:
Deutsches Kupferinstitut
Auskunfts- und Beratungsstelle
für die Verwendung von
Kupfer und Kupferlegierungen

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40474 Düsseldorf
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der photomechanischen oder
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Wir danken der ICA (International


Copper Association), New York, für
die besondere Unterstützung zur
Herausgabe dieser Broschüre.

Auflage 07/2004

2 | Deutsches Kupferinstitut
Kupfer-Zinn-Knetlegierungen
(Zinnbronzen)

Inhalt

1. Allgemeines zu den Kupfer-Zinn-Knetlegierungen . . . . . . . . . . . . . 4


1.1 Das Zustandsschaubild Kupfer-Zinn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.2 Kupfer-Zinn-Knetlegierungen mit weiteren Legierungselementen . . . . . . 5
1.3 Einfluss von Beimengungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.4 Einfluss von Verunreinigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.5 Werkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.6 Kupfer-Zinn-Knetlegierungen in den Europäischen Normen . . . . . . . . . . 6
1.7 Legierungsvergleich zwischen Europa (DIN EN), USA und Japan . . . . . . . . 8

2. Eigenschaften der Kupfer-Zinn-Knetlegierungen . . . . . . . . . . . . . . 9


2.1 Physikalische Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
2.2 Mechanische Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
2.3 Federeigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
2.4 Gleiteigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
2.5 Korrosionsbeständigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

3. Herstellung und Verarbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15


3.1 Schmelzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
3.2 Gießen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
3.3 Warmumformung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
3.4 Kaltumformung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
3.5 Wärmebehandlung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
3.6 Spanabhebende Bearbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
3.7 Verbindungsarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
3.8 Oberflächenbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

4. Verwendung von Kupfer-Zinn-Knetlegierungen. . . . . . . . . . . . . . . 20

5. Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

6. Normen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

7. Verlagsprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Informationsdruck i.15 |3
1. Allgemeines zu den Kupfer-Zinn-Knetlegierungen

Der Begriff umfasst Legierungen des


Kupfers mit Zinn als Hauptlegierungs-
element. Die gebräuchlichen Kupfer-
Zinn-Knetlegierungen sind in
DIN V 17900* genormt und enthalten
demnach neben Kupfer bis 8,5 % Sn.
Die Schweißzusätze für Kupfer und
Kupferlegierungen (DIN 1733, Teil 1)
sowie Hartlote auf Kupferbasis (DIN
EN 1044) aus Kupfer-Zinn-Legierungen
können bis zu 13 % Sn enthalten.
Zum Desoxidieren wird den o.g. Knet-
legierungen Phosphor zugegeben
(t 1.2.1), der im Einzelfall auch als
Legierungsbestandteil (0,1 bis 0,4 % P)
mit in die Werkstoffbezeichnung
aufgenommen wird (s. hierzu
DIN ISO 4382, Teil 2).
Einige Legierungen enthalten neben
Zinn auch Zink, was vorwiegend auf
wirtschaftliche Gründe zurückzu-
führen ist.
Für die Kupfer-Zinn-Legierungen ist
auch heute der alte Begriff „Zinn-
bronzen“ allgemein üblich.

1.1 Das Zustandsschaubild


Kupfer-Zinn
Kupfer-Zinn-Legierungen gehören
zwar zu den ältesten technisch ver-
werteten Kupferlegierungen, der Auf- Bild 1: Zustandsschaubild Kupfer-Zinn. (DKI 1531 B) [1]
bau der kupferreichen Zweistofflegie-
rungen war jedoch lange Zeit nur in
groben Zügen klar, da diese Legierun- fähigkeit der Kupfer-Zinn-Legierungen schmelze erstarrt dann erheblich zinn-
gen wegen des breiten Erstarrungs- erwarten. Diese hat jedoch unter reicher als es dem Durchschnittsgehalt
intervalls zu starken Seigerungen 525° C fast nur theoretische Bedeutung, der Legierung entspricht. Der zu hohe
neigen und die Einstellung der weil zur Einstellung des Gleichgewichts Zinngehalt der zuletzt erstarrten
Phasengleichgewichte sehr träge ver- infolge der Diffusionsträgheit des Zinns Mischkristalle kann nur durch Diffusion
läuft. Weiterhin erschwert die kristal- Kaltumformungen und extrem lange ausgeglichen werden. Aufgrund der
lographische Ähnlichkeit der ent- Glühzeiten von 1000 bis 2000 h erfor- Diffusionsträgheit des Zinns verläuft
stehenden Phasen deren eindeutige derlich wären. Die Löslichkeit von Zinn dieser Vorgang so langsam, dass für
Identifizierung. bleibt unterhalb von 520° C mit etwa die technischen Belange ein techni-
15,8 % Sn nahezu konstant, so dass sches Zweistoff-Diagramm herangezo-
Bild 1 zeigt das Phasendiagramm des die handelsüblichen Kupfer-Zinn- gen wird (Bild 2). Danach weisen die
Zweistoffsystems Kupfer-Zinn. Im flüs- Knetlegierungen von bis 9 % Sn in höherlegierten Kupfer-Zinn-Legierun-
sigen Zustand sind Kupfer und Zinn Form von α-Mischkristallen vorliegen. gen (> 6 % Sn) nach dem Erstarren
vollständig mischbar. Im festen Zustand Wegen der durch den Erstarrungsab- neben der α-Phase auch α+δ-Eutek-
bei 520° C beträgt die Löslichkeit von lauf verursachten Störungen der Pha- toid auf.
Zinn in Kupfer 15,8 %. Die bei sinken- sengleichgewichte wird in der Praxis
der Temperatur abnehmende Löslich- für die technisch knetbaren Kupfer- Die Kupfer-Zinn-Legierungen zeigen
keit von Zinn, wie sie im Bild 1 ange- Zinn-Legierungen der Zinngehalt in aber nicht nur eine massive „Korn-
geben ist, lässt eine Ausscheidungs- der Regel auf max. 9 % begrenzt. seigerung“, sondern auch die Erschei-
Bei der Erstarrung führt das breite nung der „umgekehrten Blockseige-
Erstarrungsintervall zur Bildung von rung“. Durch eine Homogenisierungs-
Zonenkristallen, deren Konzentrations- glühung können die Kornseigerungen
* Die Europäischen Normen sind Produkt-
unterschied zwischen Kern und über die Platzwechselvorgänge besei-
normen in denen u. a. auch die chemische
Zusammensetzung enthalten ist. Eine Außenzone  10 % betragen kann. tigt werden, umgekehrte Blockseige-
Zusammenfassung aller in DIN EN genormten Es werden also zunächst kupferreiche rung jedoch nur durch thermomecha-
Werkstoffe enthält DIN V 17900 Mischkristalle ausgeschieden. Die Rest- nische Behandlung.

4 | Deutsches Kupferinstitut
Ein sehr feines, homogenes und seige-
rungsarmes Gefüge kann erreicht
werden, wenn nicht gegossen wird,
sondern der Werkstoff durch Sprüh-
kompaktieren erzeugt wird. So können
industriell verarbeitbare Zinn-Bronzen
bis ca. 17 % Zinn hergestellt werden.

1.2 Kupfer-Zinn-Knetlegierungen
mit weiteren Legierungselementen
Als Zusätze sind für die Kupfer-Zinn-
Knetlegierungen Phosphor und Zink
von Bedeutung.

1.2.1 Kupfer-Zinn-Phosphor
Phosphor wird in kleinen Mengen,
jedoch im Überschuss, zugegeben, um
die Desoxidation der Kupfer-Zinn-
Schmelze zu erreichen und die Bildung
von Zinnoxid (SnO2), das die Eigen-
schaften der Legierungen ungünstig
beeinflussen würde, zu verhindern.
Hierbei entsteht als Reaktionsprodukt
Phosphorpentoxid, das entweder ver-
dampft oder verschlackt. Durch einen
geringeren Restgehalt von mehr als
0,01 % P wird eine einwandfreie
Desoxidation sichergestellt. Darüber
Bild 2: Kupferseite des praktischen Zustandsschaubildes Kupfer-Zinn. (DKI 1536) [2]
hinaus ist Phosphor aber auch ein
Legierungselement. Phosphor ermög-
licht eine bessere Schmelzführung und
eine bessere Gießbarkeit, erweitert das
Erstarrungsintervall erheblich und
(Bild 3) beeinflusst verschiedene phy-
sikalische Eigenschaften. Mit steigen-
dem Phosphorgehalt wird die Verfesti-
gungsfähigkeit der Knetlegierungen
erhöht, gleichzeitig aber wird die
elektrische Leitfähigkeit und Warmver-
formbarkeit herabgesetzt.

Höhere Phosphorgehalte wirken sich


auch positiv auf die Gleiteigenschaft
von CuSn-Legierungen aus.

Bild 3: Schnitt durch das Zustandsschaubild Kupfer-Zinn-Phosphor für 0,2 % P.


(DKI 1543) [3]

Informationsdruck i.15 |5
begrenzt. Bei einigen speziellen An-
wendungen werden die Bleigehalte ge-
genüber der Norm unterschritten. Aus-
nahmen stellen die Werkstoffe dar, die
über Strang-, Band- und Drahtguss
hergestellt werden. Hier können Blei-
gehalte bis 4,5 % realisiert werden
(zerspanbare Kupfer-Zinn-Knetlegie-
rungen).

1.4 Einfluss von Verunreinigungen


Arsen in höheren Gehalten verschlech-
tert die mechanischen Eigenschaften,
da es durch die Herabsetzung der Zinn-
löslichkeit den Eutektoidanteil erhöht.
Das gleiche gilt auch für Antimon.

Aluminium, Silizium und Mangan


haben eine desoxidierende Wirkung
auf die Schmelze. Störend wirken ins-
besondere bei Aluminium und Silizium
die sich bildenden sehr dichten Oxid-
häute, die schwer zu beseitigen sind,
da sie aus der Schmelze nicht in die
Schlacke aufsteigen.

Wismut scheidet sich meist an den


Korngrenzen ab und beeinträchtigt die
Warm- und Kaltformbarkeit.
Bild 4: Zustandsschaubild Kupfer-Zinn-Zink; Schnitt durch die Kupferecke bei einem Verhältnis
Zinn zu Zink 1:1. (DKI 1548) [3] Schwefel kann gelegentlich mit den
Brenngasen in die Schmelze gelangen
und erhöht deren Viskosität und
1.2.2 Kupfer-Zinn-Zink würde es in freier Form auftreten und verschlechtert damit die Gießeigen-
Zusätze von Zink haben insbesondere die magnetischen Eigenschaften ver- schaften.
für Kupfer-Zinn-Gusslegierungen eine ändern. Schmelzen und Gießen wird
große Bedeutung, doch enthalten bis- durch Eisen erschwert, weil es eine 1.5 Werkstoffe
weilen auch Kupfer-Zinn-Knetlegie- zähe Schlackenhaut bildet. Den technisch verwendeten Kupfer-
rungen als drittes Legierungselement Zinn-Knetlegierungen wird, wie
Zink. Nickel erhöht die Schmelztemperatu- bereits erwähnt, üblicherweise etwas
Zinkzusätze verschieben die Phasen- ren und verschiebt die Grenze der Phosphor zugegeben, der die Kristalli-
grenze des α-Gebietes zu niedrigeren homogenen festen Lösung zu niedri- sations- und Umwandlungsvorgänge
Zinngehalten (Bild 4). Sie bewirken gen Gehalten. Es verbessert die Festig- beeinflusst. In Gebrauch sind ferner
eine Desoxidation der Schmelze, so keitskennwerte, durch eine Kaltverfor- Knetlegierungen, die außer Zinn noch
dass Zusätze von Phosphor hier nicht mung zwischen der Lösungsglühung Zink enthalten. Der Zinngehalt der
notwendig sind, und erhöhen die Ver- und der Warmaushärtung kann die Schweißzusätze und der Hartlote
formbarkeit der Knetlegierungen. Härte auch weiter gesteigert werden. (> 8,5 % Sn) aus Kupfer-Zinn-Legie-
Darüber hinaus bieten Zinkzusätze Die in DIN V 17900 genormten Kupfer- rungen liegt weit über den der Knet-
keine weiteren technologischen Vor- Zinn-Knetlegierungen können bis zu legierungen (t 3.7).
teile. Zink wird vielmehr aus wirt- 0,3 % Ni enthalten.
schaftlichen Gründen zugegeben. 1.6 Kupfer-Zinn-Knetlegierungen
Blei verbessert die Spanbarkeit, ist in den Europäischen Normen
1.3 Einfluss von Beimengungen jedoch in Knetlegierungen, die durch Die Europäischen Normen sind Pro-
Eisen, das in Kupfer-Zinn-Knetlegie- einen Warmknetvorgang verarbeitet duktnormen, in denen sowohl die che-
rungen bis zu 0,1 % enthalten sein werden, schon in geringen Mengen mische Zusammensetzung als auch die
kann, erhöht bereits in diesen gerin- schädlich, da diese Legierungen dann mechanischen Kennwerte geregelt sind.
gen Mengen die Verfestigungsfähigkei- zu Warmbrüchigkeit neigen. Die Gehal- Bänder sind genormt in DIN EN 1652
ten und kann auch eine Kornfeinung te in den genormten Kupfer-Zinn-Knet- und 1654, Stangen in DIN EN 12163 und
bewirken. In Gehalten über 0,2 % legierungen sind deshalb auf 0,02 % DIN EN 12164, Drähte in DIN EN 12166

6 | Deutsches Kupferinstitut
Tabelle 1: Werkstoffzusammensetzung von Kupfer-Zinn-Legierungen aus DIN V 17900 [4]

Dichte1)
Zusammensetzung in % (Massenanteile)
Werkstoffbezeichnung g/cm2
Sonstige
Element Cu Fe Ni P Pb Sn Te Zn
Kurzzeichen Nummer insgesamt ungefähr
CuSn4 CW450K min. Rest – – 0,01 – 3,5 – – – 8,9
max. – 0,1 0,2 0,40 0,02 4,5 – 0,2 0,2
CuSn5 CW451K min. Rest – – 0,01 – 4,5 – – – 8,9
max. – 0,1 0,2 0,40 0,02 5,5 – 0,2 0,2
CuSn6 CW452K min. Rest – – 0,01 – 5,5 – – – 8,8
max. – 0,1 0,2 0,40 0,02 7,0 – 0,2 0,2
CuSn8 CW453K min. Rest – – 0,01 – 7,5 – – – 8,8
max. – 0,1 0,2 0,40 0,02 8,5 – 0,2 0,2
CuSn3Zn9 CW454K min. Rest – – – – 1,5 – 7,5 – 8,5
max. – 0,1 0,2 0,20 0,10 3,5 – 10,00 0,2
CuSn4Pb2P CW455K min. Rest – – 0,20 1,50 3,5 – – – 8,9
max. – 0,1 0,2 0,40 2,50 4,5 – 0,3 0,2
CuSn4Pb4Zn4 CW456K min. Rest – – 0,01 3,50 3,5 – 3,5 – 8,9
max. – 0,1 0,2 0,40 4,50 4,5 0,2 4,5 0,2
CuSn4Te1P CW457K min. Rest – – 0,10 – 4,0 0,5 – – 8,9
max. – 0,1 0,2 0,40 – 5,0 1,0 0,3 0,2
CuSn5Pb1 CW458K min. Rest – – 0,01 0,50 3,5 – – – 8,8
max. – 0,1 0,2 0,40 1,50 5,5 – 0,3 0,2
CuSn8P CW459K min. Rest – – 0,20 – 7,5 – – – 8,8
max. – 0,1 0,3 0,40 0,05 8,5 – 0,3 0,2
CuSn8PbP CW460K min. Rest – – 0,20 0,10 7,5 – – – 8,8
max. – 0,1 0,3 0,40 0,50 9,0 – 0,3 0,2
1) Nur zur Information

und Profile in DIN EN 12167. Zur Verein- Neben dem Werkstoffkurzzeichen z. B. Tabelle 2 zeigt, in welchen Halbzeug-
fachung enthält DIN V 17900 eine Zu- CuSn6 – der Werkstoff enthält im Mittel normen diese Werkstoffe enthalten
sammenfassung aller in DIN EN ge- 6 % Zinn und 94 % Kupfer – wird in sind.
normten Werkstoffe. Auf die Tabellen in der Norm auch eine Werkstoff-Nummer
DIN V 17900 ist hier zurückgegriffen. vergeben z. B. CW452K. (siehe Tabelle 1).

Tabelle 2: Halbzeugnormen zu Werkstoffen. Auszug aus DIN V 17900 [4]

Produktformen und verfügbare Werkstoffe


Schmiede-
Werkstoffbezeichnung Walzflacherzeugnisse Rohre Stangen, Profile, Drähte vormaterial
und
Schmiede-
stücke
WI: 00133106*)
WI: 00133022*)

WI: 00133023*)

WI: 00133024*)
WI: 00133025*)
WI: 00133056*)

WI: 00133049*)
prEN 12735-1
prEN 12735-2

DIN EN 12163
DIN EN 12164
DIN EN 12166
DIN EN 12167
DIN EN 12168

DIN EN 12165
DIN EN 1172
DIN EN 1652
DIN EN 1653
DIN EN 1654
DIN EN 1758

DIN EN 1057

DIN EN 1977
prEN 13148

prEN 12449
prEN 12450
prEN 12451
prEN 12452

prEN 13348
prEN 13349

prEN 12420

Kurzzeichen Nummer

Kupfer-Zinn-Legierungen
CuSn4 CW450K X X X X X
CuSn5 CW451K X X X X X X
CuSn6 CW452K X X X X X X X X
CuSn8 CW453K X X X X X X X X
CuSn3Zn9 CW454K X X X X
CuSn4Pb2P CW455K X X
CuSn4Pb4Zn4 CW456K X
CuSn4Te1P CW457K X
CuSn5Pb1 CW458K X
CuSn8P CW459K X X
CuSn8PbP CW460K X

Informationsdruck i.15 |7
Durch Kaltumformung werden die Außerdem finden sie für stromführen- In DIN 283, Teil 18 (Mechanische Ver-
Knetlegierungen verfestigt (t 3.4). de Federn nach DIN 43 801, Teil 1, bindungselemente), ist mit CU4 ein
Bestimmte Abstufungen des Verfesti- bevorzugte Verwendung. Schraubenwerkstoff genormt, der
gungsgrades unter Einbeziehung des Die DIN ISO 4382 (Werkstoffe für Gleit- CuSn6 nach DIN EN 12163 entspricht.
nicht verfestigten Zustandes werden in lager) enthält im Teil 2 (Kupfer-Knetle- Außer den in DIN EN genormten Kup-
den Halbzeug-Normen dadurch gierungen für Massivgleitlager) mit fer-Zinn-Knetlegierungen sind noch
gekennzeichnet, dass man dem Legie- CuSn8P eine Legierung, in der der einige Werkstoffe zu erwähnen, die
rungskurzzeichen ein R mit der Zahl Phosphorgehalt von 0,1 bis 0,4 % im ebenfalls angewendet werden, z. B.
der Mindestzugfestigkeit der einzelnen Kurzzeichen durch ein angehängtes P hochzinnhaltige Bronzen, sog. Hyper-
Stufen dreistellig als Wert der Zugfe- Berücksichtigung findet. DIN 1733, Zinn-Bronzen, die auf dem Wege des
stigkeit in MPa* anhängt, z. B. CuSn6 Teil 1 (Schweißzusätze) (t Tab. 13) führt Sprühkompaktierens hergestellt
R560 mit etwa 6 % Sn und 94 % Cu mit SG-CuSn, SG-CuSn6 und SG-CuSn12 werden und aufgrund Ihrer ausge-
sowie einer Mindestzugfestigkeit von drei Kupfer-Zinn-Legierungen, von zeichneten Festigkeitseigenschaften
560 MPa. Es kann bei Bestellungen denen SG-CuSn im Allgemeinen nur eine zunehmende Rolle in industriel-
auch anstelle der Mindestzugfestigkeit zum Schweißen von Kupfer eingesetzt len Anwendungen spielen.
die Härte des Werkstoffes vorgeschrie- wird. Die beiden letztgenannten
ben werden. Der Werkstoffbezeich- Legierungen sind Schweißzusätze für 1.7 Legierungsvergleich zwischen
nung wird in diesem Fall eine H-Zahl Grundwerkstoffe aus Kupfer-Zinn- Europa, USA und Japan
angefügt. So besitzt z. B. ein Legierungen. Außerdem sind in dieser In Tab. 3 sind die in DIN EN genormten
CuSn6H200 eine Vickershärte von Norm zwei weitere Schweißzusätze Kupfer-Zinn-Knetlegierungen entspre-
mind. 200. Bei Anforderungen an die (EL-CuSn7 und EL-CuSn13) zum Schwei- chenden Normbezeichnungen in den
Mindeststreckgrenze Rp0,2 kann nach Y ßen von verschiedenen Kupferlegie- USA und Japan gegenübergestellt. Die
bestellt werden. Die früher üblichen rungen enthalten. jeweiligen Legierungszusammenset-
Bezeichnungen weich, halbhart, hart DIN EN 1044 (Hartlote, Kupferbasislote) zungen sind nicht in allen Fällen
usw. geben den Werkstoffzustand weist zum Hartlöten von Eisen- und genau gleich, sondern bisweilen nur
nicht eindeutig wieder und sollten Nickelwerkstoffen die Lote L-CuSn6 ähnlich.
deshalb auch für Kupfer-Zinn-Knetle- und L-CuSn12 aus.
gierungen nicht mehr verwendet wer-
den. Für Bänder im angelassenen
Zustand ist der Buchstabe B mit dem Tabelle 3: Kupfer-Zinn-Knetlegierungen nach DIN EN im Vergleich mit USA und Japan
Wert der Mindestfederbiegegrenze
zugeordnet, CuSn6B370 mit einer DIN EN-Kurzzeichen DIN EN-Nummer UNS (USA) JIS (Japan)
Federbiegegrenze von mindestens
370 MPa im angelassenen Zustand. CuSn4 CW450K C51100 C5101*
Runde Federdrähte aus CuSn6 und CuSn5 CW451K C51000 C5101*
CuSn8 sind in DIN EN 12166 genormt. CuSn6 CW452K C51900 C5191
Hier wird nur das Kurzzeichen R mit CuSn8 CW453K C52100 C5212
einer nachfolgenden Zahl, die die Zug- CuSn3Zn9 CW454K C42500 -
festigkeit in MPa für verschiedene CuSn4Pb2P CW455K - -
Durchmesserbereiche angibt, ver- CuSn4Pb4Zn4 CW456K C54400 C5441
wendet. CuSn4Te1P CW457K - -
CuSn6 und CuSn8 werden für Federn CuSn5Pb1 CW458K C53400 C5341
aller Art verwendet, besonders bei CuSn8P CW459K C52100 C5210
Gefahr von Spannungsrisskorrosion. CuSn8PbP CW460K - -

Beim Vergleich sind die teilweise unterschiedlichen Legierungsober- und -untergrenzen zu


berücksichtigen
*1 MPa = 1N/mm2 * JIS 3110 H deckt aufgrund der großen Toleranzbereiche mehrere Legierungen ab.

8 | Deutsches Kupferinstitut
2. Eigenschaften der Kupfer-Zinn-Knetlegierungen

Die Eigenschaften der Kupfer-Zinn-


Knetlegierungen werden vornehmlich
vom Zinngehalt und erst in zweiter
Linie vom Gehalt der weiteren Legie-
rungselemente bestimmt. Sie sind den
mannigfaltigsten Verarbeitungs- und
Anwendungsmöglichkeiten anpassbar.
Hieraus leiten sich große Chancen für
den industriellen Einsatz ab.
Besonders vorteilhaft für die Kupfer-
Zinn-Knetlegierungen ist die Verknüp- Bild 5: Dämpfung der Kupfer-Zinn-Knetlegie-
fung zwischen guter Dauerschwing- rungen in Abhängigkeit vom Zinngehalt. Bild 6: Elektrische Leitfähigkeit binärer
festigkeit und hoher Korrosionsbestän- (DKI 3436) [3] Kupfer-Zinn-Legierungen mit verschiedenen
digkeit. Phosphorgehalten. (DKI 2548) [3]

2.1 Physikalische Eigenschaften 2.1.1 Elektrische Eigenschaften


Einige wichtige physikalische Eigen- Der Einfluss des Zinngehaltes auf die 2.1.2 Thermische Eigenschaften
schaften der genormten Kupfer-Zinn- elektrische Leitfähigkeit ist aus Bild 6 Die Wärmeleitfähigkeit in Abhängig-
Knetlegierungen sind in Tab. 4 ange- am Beispiel von Kupfer-Zinn-Legie- keit vom Zinngehalt ist für 20 und
geben. Die lachsrote Farbe des Kupfers rungen mit 0,05 % P bei 20 und 200° C 200° C in Bild 7 dargestellt. Während
ändert sich mit steigendem Zinn- ersichtlich. Die Kurve der Kupfer-Zinn- die Wärmeleitfähigkeit des reinen
gehalt über braunrot und gelbrot bis Legierung mit 0,40 % P bei 20° C im Kupfers nahezu unabhängig ist von
zu rötlich-gelben und gelben Tönen, gleichen Bild zeigt, dass Phosphor die der Temperatur, steigt sie bei den
den typischen Bronzefarben. Die elektrische Leitfähigkeit stark vermin- Kupfer-Zinn-Knetlegierungen – wie
Dichte der binären Legierungen wird dert. Zink setzt die elektrische Leitfä- bei anderen Legierungen auch – mit
durch den Zinngehalt nur wenig be- higkeit ebenfalls, jedoch nicht so stark der Temperatur an [3]. Der Längenaus-
einflusst. Das Gleiche gilt auch für wie Phosphor, herab. Der mittlere dehnungskoeffizient steigt mit dem
Zink-Zusätze. Die in Kupfer-Zinn-Knet- Temperaturkoeffizient des elektri- Zinngehalt etwas an (t Tab. 4).
legierungen üblichen Phosphorgehalte schen Widerstandes der Kupfer-Zinn- Die Schmelzwärmen von Kupfer-Zinn-
von höchstens 0,4 % bewirken eben- Knetlegierungen liegt zwischen 0,0007 Knetlegierungen liegen bei etwa 184-
falls keine Änderung der Dichte. Den und 0,0008 K-1. 195 J/g. Diese Legierungen haben eine
Einfluss des Zinngehaltes auf die spezifische Wärmekapazität von ca.
Dämpfung zeigt Bild 5. Wegen der 0,377 J/(g·K).
starken Streuung der Messwerte hat
die Darstellung nur orientierenden
Charakter.

Tabelle 4: Kupfer-Zinn-Knetlegierungen, physikalische Eigenschaften (Richtwerte)

DIN EN-Kurz- Elasti- Dichte Schmelz- El. Leit- Temp. Wärme- Längen- spezifische Perme-
zeichen zitäts- bereich fähigkeit Koeff. leitfähig- ausdeh- Wärme- abilität
modul des el. keit nungs- kapazität µr
Wider- koeffizient
GPa g/cm3 °C MS/m* standes (20- J/(g·K) bei
K-1 W/(m*K) 200° C) H=80A/cm
16-6/K
CuSn4 110 8,9 950-1070 11,5 0,001 84 18,2 0,377 <1,001
CuSn5 115 8,9 930-1060 10 0,001 82 18,2 0,377 <1,001
CuSn6 115 8,8 910-1040 9 0,001 75 18,5 0,377 <1,001
CuSn8 115 8,8 875-1025 7,5 0,001 62 18,5 0,377 <1,001
CuSn3Zn9 120 8,8 1010-1032 12 - 119,4 18,4 0,377 -
CuSn4Pb4Zn4 115 8,9 930-1000 11,1 - 86,5 17,3 0,377 -
CuSn5Pb1 115 8,8 954-1049 8,7 - 69,28 17,1 - -

* 58 MS/m entspricht 100 % IACS

Informationsdruck i.15 |9
Die handelsüblichen Kupfer-Zinn- Zinn-Knetlegierungen in Abhängigkeit
Knetlegierungen sind nicht aushärtbar. vom Zinngehalt aufgetragen.
Eine Steigerung von Zugfestigkeit, Die Zugfestigkeit, die 0,2 %-Dehn-
0,2 %-Dehngrenze und Härte ist des- grenze und die Härte nehmen mit
halb nur durch Kaltumformung mög- zunehmendem Zinngehalt zu. Bei der
lich. Die Festigkeiten von Bändern und Bruchdehnung ist ein Anstieg erst ab
Blechen sind in DIN EN 1652 und 1654, etwa 3 % Sn zu sehen. Der dem Bild 9
die von Drähten in DIN EN 12166 zu entnehmende Einfluss der Kalt-
genormt. umformung auf die mechanischen
Eigenschaften, wird noch einmal in
2.2.1 Festigkeiten bei Raum- Bild 10 am Beispiel der Legierung
temperatur CuSn8 dargestellt. Während Zugfestig-
Aus Tab. 5 (Bleche, Bänder und Drähte) keit, 0,2 %-Dehngrenze und Brinell-
ist zu erkennen, dass bei den binären härte mit zunehmendem Kaltum-
Kupfer-Zinn-Knetlegierungen die formungsgrad ansteigen, nimmt die
Festigkeitswerte allgemein mit dem Bruchdehnung ab. Phosphorgehalte
Bild 7: Wärmeleitfähigkeit von binären Zinngehalt ansteigen. erhöht die Verfestigungsfähigkeit der
Kupfer-Zinn-Legierungen bei 20° und 200° C In den Tabellen sind die Mindest- Kupfer-Zinn-Knetlegierungen. Dies
in Abhängigkeit vom Zinngehalt.
festigkeiten nach Norm angegeben. zeigt Bild 11 am Beispiel der Legierung
(DKI 2583) [3]
Auf Grund der unterschiedlichen CuSn4.
Fertigungsverfahren können bei Der Elastizitätsmodul steigt mit
2.1.3 Magnetische Eigenschaften Drähten höhere Festigkeiten erzielt zunehmendem Zinngehalt zunächst
Die Suszeptibilität der Kupfer-Zinn- werden. an, erreicht ein Maximum bei ca. 1,5 %
Legierungen liegt in der Größenord- In Bild 9 sind die mechanischen Eigen- Sn (Bild 12) und fällt bei weiter anstei-
nung von –0,1 · 10-6 (bei H=80 A/cm). schaften von geglühten und abge- genden Zinngehalten wieder ab. Die
Sie ist in Bild 8 in Abhängigkeit vom walzten (50 %) Blechen aus Kupfer- E-Module, der in DIN EN genormten
Zinngehalt dargestellt. Eisenfreie Kup-
fer-Zinn-Knetlegierungen sind
schwach diamagnetisch. Mit zuneh-
Tabelle 5: Kupfer-Zinn-Knetlegierungen, Mechanische Eigenschaften
mendem Eisengehalt werden sie para-
magnetisch. Bei höheren Eisengehal-
DIN EN- Zugfestigkeit 0,2 % Dehngrenze Bruchdehnung Härte HV
ten (ab etwa 0,1 % Fe) kann sich das Kurzzeichen Rm (MPa) RP0,2 (MPa) A (%)
Eisen ausscheiden und der Werkstoff Bänder und Bleche nach DIN EN 1652
wird ferromagnetisch. Dieser „Ferro- CuSn4 530-620 500-620 3-15 170-200
magnetismus“ lässt sich durch Homo- CuSn5 570-660 520-640 3-16 175-205
genisieren und Abschrecken nicht CuSn6 630-720 580-700 3-17 195-225
mehr herabsetzen. CuSn8 680-770 620-740 3-18 205-235
In Kupfer-Zinn-Knetlegierungen mit CuSn3Zn9 570-660 515-635 3-19 175-205
weiteren Legierungselementen, die mit
Eisen Verbindungen eingehen, schei- Stangen nach DIN EN 12164
det der abgebundene Eisengehalt CuSn4Pb4Zn4 450-720 350-680 5-10 150-210
ebenfalls als ferromagnetischer Anteil CuSn5Pb1 450-720 350-680 5-10 150-210
aus. Das gilt z. B. für Phosphor und
Zink. Drähte nach DIN EN 12166
CuSn4 360-930 140-920 6-55 75-230
CuSn5 360-930 140-920 6-55 75-230
2.2 Mechanische Eigenschaften CuSn6 380-980 150-960 5-65 80-250
CuSn8 390-1000 170-1000 6-65 85-270

(Richtwerte)

Bild 8: Suszeptibilität von Kupfer-Zinn-


Knetlegierungen in Abhängigkeit vom Zinn-
gehalt.
(DKI 3437) [3]

10 | Deutsches Kupferinstitut
Kupfer-Zinn-Knetlegierungen, sind in wechselfestigkeit in Abhängigkeit vom
Tab. 4 angegeben. Vom Kaltwalzgrad Zinngehalt dargestellt. Sie nimmt mit
ist der E-Modul verhältnismäßig dem Zinngehalt bis ca. 5 % Sn und mit
unabhängig. dem Kaltumformungsgrad bis 40 % zu.
Die Kenntnis der Dauerschwingfestig- Kaltumformungen über 40 % führen zu
keit ist insbesondere zur Auslegung keiner wesentlichen Erhöhung der
von Federn von entscheidender Biegewechselfestigkeit.
Bedeutung. In Bild 13 ist die Biege-

Bild 11: Einfluss des Phosphorgehaltes auf die


mechanischen Eigenschaften einer Kupfer-
Zinn-Knetlegierung mit 4,5 % Sn (Ausgangs-
dicke des Bandes 1 mm, Ausgangskorngröße
0,035 mm). (DKI 1720) [3]

Bild 9: Mechanische Eigenschaften von Kupfer-Zinn-Knetlegierungen in Abhängigkeit vom Zinn-


gehalt. (DKI 1557) [3]

Bild 12: Elastizitätsmodul von Kupfer-Zinn-


Knetlegierungen in Anhängigkeit vom Zinn-
gehalt. (DKI 1558) [3]

Bild 13: Biegefestigkeit bei 108 Lastspielen …


Bild 10: Verfestigung von CuSn8 durch Kaltwalzen. (DKI 1555) [3] (DKI 2535) [3]

Informationsdruck i.15 | 11
Die Kerbschlagzähigkeit der Kupfer- 0,001 % in je 1000 Stunden in Ab- Die Festigkeitseigenschaften der
Zinn-Legierungen steigt mit dem Zinn- hängigkeit von der Temperatur ange- Kupfer-Zinn-Knetlegierungen mit einer
gehalt an und liegt bei 5 % Sn bei geben. bestimmten Kaltverformung ver-
etwa 97 Nm/cm2 [5]. Eine weitere Stei- schlechtern sich mit zunehmender
gerung des Zinngehaltes über 5 % hat Einsatztemperatur sehr stark.
nur einen geringen Einfluss. Da es sich
bei CuSn-Bronzen um Metalle mit 2.2.3 Festigkeiten bei tiefen
kubisch flächenzentriertem Gitter han- Temperaturen
delt, ist die Prüfung der Kerbschlag- Zugfestigkeit und 0,2 %-Dehngrenze
zähigkeit über die Temperatur ohne steigen mit abnehmenden Temperatu-
Relevanz. ren merklich an. Die Bruchdehnung
steigt bis –150° C leicht an, und fällt
2.2.2 Festigkeiten bei erhöhten dann bei weiter abnehmenden Tem-
Temperaturen peraturen etwas ab, bei –250° C liegt
In Bild 14 ist die Abhängigkeit mecha- sie jedoch noch deutlich über dem
nischen Eigenschaften von CuSn8 Ausgangswert bei Raumtemperatur.
(weichgeglühter Zustand) von Raum- Bild 15: Zeitstandverhalten von geglühter Dies wird in Bild 17 am Beispiel der
temperatur bis 800° C angegeben. Die CuSn6 bei 150 und 200° C. (DKI 1561) [3] Kupfer-Zinn-Knetlegierung CuSn8 ge-
zeigt. Demnach haben die Kupfer-

Bild 17: Zugfestigkeit, 0,2 %-Dehngrenze und


Bruchdehnung von harter CuSn8 zwischen
Raumtemperatur und -250° C.
(DKI 1560) [3]

Zinn-Knetlegierungen ein ausgezeich-


netes Tieftemperaturverhalten.
Da die Werkstoffe aus diesen Legierun-
gen bei tiefen Temperaturen nicht ver-
Bild 14: Zugfestigkeit, 0,2 %-Dehngrenze, Bruchdehnung und Brucheinschnürung von geglühter
spröden, können sie auch in der Tief-
CuSn8 zwischen Raumtemperatur und 800° C. (DKI 1559) [3]
temperaturtechnik eingesetzt werden.

Kurvenverläufe für Bruchdehnung und


Einschnürung zeigen bei mittleren 2.3 Federeigenschaften
Temperaturen einen Sprödigkeitsbe- Das hohe Kaltverfestigungsvermögen
reich, der z. B. bei der Warmumfor- ermöglicht die breite Anwendung von
mung zu beachten ist. Kupfer-Zinn-Knetlegierungen für
federnde Konstruktionselemente. Eine
Die Zeitstandsfestigkeit von CuSn6 ist Verbesserung der Federeigenschaften
in Bild 15 aufgetragen. Nach 1000 h bewirkt der Härtungseffekt des
führt bei 150° C eine Belastung von Phosphors. Von den Kupfer-Zinn-
ca. 340 MPa und bei 200° C eine von Legierungen werden in Deutschland
ca. 205 MPa zum Bruch des Werk- als Federbänder (DIN EN 1654) neben
stoffs. In Bild 16 sind die für den CuSn4 hauptsächlich CuSn6 und CuSn8
Konstrukteur wichtigen Kriech- Bild 16: Kriechgeschwindigkeitsgrenzen von verwendet (Tab. 6). Die beiden letzt-
geschwindigkeitsgrenzen für eine Deh- geglühter CuSn6 in Abhängigkeit von der genannten Legierungen finden außer-
nungszunahme von 0,01 % bzw. Temperatur. (DKI 1562) [3] dem als Federdrähte (DIN EN 12166)

12 | Deutsches Kupferinstitut
Tabelle 6: Federbänder aus Kupfer-Zinn-Knetlegierungen nach DIN EN 1654 technologische
Eigenschaften [6]

Kurzzeichen Werkstoff- HV nicht Feder-Biegegrenze Elastizitäts-


2.4 Gleiteigenschaften
nummer angelassen angelassen modul E (GPa) Kupfer-Zinn-Knetlegierungen kommen
FB (MPa) auch im Bereich verschleißfester,
CuSn6 CW452K 160-190 min. 350 115 mechanisch hochbeanspruchbarer
180-210 min. 370 Lagerwerkstoffe zum Einsatz. Für Gleit-
CuSn8 CW453K 190-220 min. 410 115 lagerzwecke hat sich CuSn8P nach DIN
ISO 4382 T.2 hervorragend bewährt
(Tab. 8). Obwohl diese Legierung nur
aus α-Mischkristall besteht, besitzt sie
gute Gleiteigenschaften. Es wird ange-
Tabelle 7: Drähte aus Kupfer-Zinn-Knetlegierungen nach DIN EN 12166 technologische Eigen-
schaften [7] nommen, dass die durch die Umfor-
mung verursachte Gleitlinienbildung in
Kurzzeichen Werkstoff- HV Zugfestigkeit (MPa) Elastizitäts-
den Kristallkörnern (Bild 18) eine Rolle
nummer Zustand modul E (GPa) spielt, weil diese die Ölbenetzbarkeit
„federhart“ steigert. Der Phosphorgehalt der Legie-
CuSn6 CW452K 245 900-980 115 rung (max. 0,4 %) scheint die Gleit-
CuSn8 CW453K 265 900-1000 115 eigenschaften ebenfalls günstig zu
beeinflussen. CuSn8P besitzt als Gleit-
lagerwerkstoff (Bild 19) außer einer
hervorragenden Gleitfähigkeit eine
hohe Verschleiß- und Warmfestigkeit.
Tabelle 8: Eigenschaften des Gleitlagerwerkstoffes CuSn8P nach DIN EN 12449

Chemische Zusammensetzung Cu Rest 2.5 Korrosionsbeständigkeit


(Massenanteile in %) Sn 7,5 – 8,5 % Kupfer-Zinn-Legierungen gehören
P 0,2 – 0,4 % zusammen mit den Kupfer-Aluminium-
DIN EN-Kurzzeichen/Werkstoff-Nr. CW459K und Kupfer-Nickel-Legierungen zu den
Brinellhärte HB2,5/62,5 80 - 160 korrosionsbeständigsten Kupferlegie-
Zugfestigkeit Rm MPa 400 - 580 rungen. Tab. 9 enthält einige verglei-
Dehnung A % 55 - 10 chende Angaben über das Verhalten
0,2%-Dehngrenze Rp0,2 MPa 200 - 480 der Kupfer-Zinn-Legierungen gegen-
Elastizitätsmodul E GPa 115 über verschiedenen Agenzien. Die
Längenausdehnungskoeff. α 10-6/K 17 Angaben sind nur bedingt gültig, weil
Wärmeleitfähigkeit λ bei 20° C W/m*K 59 Verunreinigungen der angreifenden
Dichte ρ g/cm3 8,8 Stoffe, ungünstige Konzentrationen,
Temperatur, Belüftung, gleichzeitige
Verwendung verschiedener Legierun-
gen, Löt- und Schweißnähte usw. das
Verhalten beeinflussen können. Her-
Verwendung (Tab. 7). Kennzeichnend Zustand – genormt. Während die vorzuheben ist die ausgezeichnete
für diese Federwerkstoffe sind ihre gut Federn im unteren Härtebereich (HV160 Korrosionsbeständigkeit in wässerigen,
definierbaren Federbiegegrenzen, die bzw. HV170) eine größere Biegezahl schwach sauren bis schwach alkali-
geringe Justierarbeiten und hohe Kon- aufweisen und vorwiegend in der schen Medien. Bei Anwendungen in
stanz der Federeigenschaften bei mitt- Schwachstromtechnik eingesetzt der Getränke- und Nahrungsmittel-
lerer Anwendungstemperatur gewähr- werden, finden Federn im oberen industrie können durch Kupferionen
leisten. Härtebereich (HV180 bzw. HV190) mit Verfärbungen oder geschmackliche
Federbänder aus CuSn6 und CuSn8 der niedrigen Biegezahl hauptsächlich Beeinflussungen auftreten. Muss dies
sind in DIN EN 1654 in jeweils drei für hochbeanspruchte Teile Verwen- vermieden werden, empfiehlt sich
Qualitäten – im nicht angelassenen dung. eine Verzinnung.
Kupfer-Zinn-Legierungen sind be-
sonders beständig gegen Spannungs-
risskorrosion.
Es empfiehlt sich, vor dem Gebrauch
Korrosionsuntersuchungen durchzu-
führen.

Informationsdruck i.15 | 13
Bild 18: Gefüge von CuSn8P nach mehrmaligem Kaltziehen Bild 19: Gedrehte Gleitlagerbuchsen aus CuSn8P-Rohr gefertigt.
und Zwischenglühungen (feinkörniges Gefüge mit Gleitlinien). (DKI 6055) (DKI 6525)

Tabelle 9: Korrosionsverhalten der zinnhaltigen Kupferlegierungen gegenüber verschiedenen


Agenzien [9]

Aceton geeignet Gelatine geeignet1) Phosphorsäure geeignet


Alkohol geeignet1) Gerbsäure geeignet Pikrinsäure ungeeignet
Aluminiumchlorid ungeeignet Getränke mit geeignet1) Propan geeignet
Aluminiumsulfat bedingt geeignet Kohlensäure
Glukose geeignet Quecksilber ungeeignet
Ameisensäure geeignet
Ammoniak trocken geeignet Glycerin geeignet Quecksilbersalze ungeeignet
Ammoniak feucht ungeeignet Heizöl geeignet Rohrzuckersyrup geeignet*)
Ammoniumchlorid ungeeignet Kaliumchlorid geeignet Salpetersäure ungeeignet
Ammoniumhydroxid ungeeignet Kaliumcyanid ungeeignet Salzsäure ungeeignet
Ammoniumnitrat ungeeignet Kaliumhydroxid ungeeignet
Ammoniumsulfat bedingt geeignet Kaliumsulfat geeignet Schwefel fest ungeeignet
Anilin ungeeignet Kohlendioxid trocken geeignet Schwefelchlorid feucht ungeeignet
Asphalt geeignet Kohlendioxid feucht bedingt geeignet1), Schwefeldioxid trocken geeignet
Äther geeignet verzinnt geeignet Schwefeldioxid feucht bedingt geeignet
Äthylenglykol geeignet Kreosot bedingt geeignet Schwefelsäure bedingt geeignet
Kupfersulfat geeignet unter 80 %
Azetylen ungeeignet2)
Lack geeignet Schwefelsäure ungeeignet,
Bariumchlorid bedingt geeignet Lackverdünnung geeignet über 80 % hochbleihaltige
Bariumsulfid ungeeignet Leim geeignet
Baumwollsamenöl geeignet1) Legierungen bedingt
Leinöl geeignet geeignet
Benzin geeignet
Magnesiumchlorid geeignet Schwefeltrioxid trocken geeignet
Benzol geeignet Magnesiumhydroxid bedingt geeignet
Bier geeignet1) Schwefelwasserstoff ungeeignet
Magnesiumsulfat geeignet trocken
Borsäure geeignet Melasse geeignet1)
Butan geeignet Milch geeignet1) Schwefelwasserstoff ungeeignet
Milchsäure geeignet feucht
Calciumbisulfit bedingt geeignet
Seewasser geeignet
Calciumchlorid bedingt geeignet Natriumbikarbonat geeignet
Calciumhydroxid ungeeignet Natriumbisulfat ungeeignet Seifenlösung geeignet
Calciumhypochlorid bedingt geeignet Natriumchlorid geeignet Stearinsäure geeignet
Chlor trocken geeignet Natriumcyanid ungeeignet Terpentin geeignet
Chlor feucht ungeeignet Natriumhydroxid ungeeignet Tetrachlorkohlenstoff geeignet
Chromsäure ungeeignet Natriumhypochlorit ungeeignet
Natriumkarbonat geeignet trocken
Eisen(III)-chlorid ungeeignet Natriumnitrat bedingt geeignet Tetrachlorkohlenstoff bedingt geeignet
Eisen(III)-sulfat ungeeignet Natriumperoxid bedingt geeignet feucht
Eisen(II)-chlorid ungeeignet Natriumphosphat geeignet Toluol geeignet
Eisen(II)-sulfat ungeeignet Natriumsilikat geeignet, bleihaltige Trichloräthylen trocken geeignet
Erdgas geeignet Legierungen bedingt Trichloräthylen feucht geeignet
Essig geeignet1), blei geeignet
Natriumsulfat geeignet, bleihaltige Wasser, saures bedingt geeignet
haltige Legierungen
Legierungen bedingt Grubenwasser
bedingt geeignet1) geeignet
Essigsäure bedingt geeignet, Natriumsulfid ungeeignet Wasser, Kondens- geeignet
bleihaltige Legierungen Natriumthiosulfat ungeeignet wasser
ungeeignet Nickelchlorid bedingt geeignet Wasser, Trinkwasser geeignet1)
Essigsäureester geeignet Nickelsulfat bedingt geeignet Wasserstoff geeignet
Firnis geeignet Ölsäure geeignet, bleihaltige Wasserstoffperoxid ungeeignet
Fluorkieselsäure bedingt geeignet Legierungen bedingt Weinsäure geeignet
Flußsäure bedingt geeignet geeignet Zinkchlorid ungeeignet
Formaldehyd geeignet Oxalsäure geeignet, bleihaltige Zinksulfat geeignet
Fraon geeignet Legierungen bedingt Zitronensäure geeignet
Furturol geeignet geeignet Zuckerrübensyrup geeignet1)

1
) In der Getränke- und Lebensmittelindustrie ist Verzinnung notwendig
2
) Wegen der Bildung von Kupferazetylid Explosionsgefahr

14 | Deutsches Kupferinstitut
3. Herstellung und Verarbeitung

Von besonderer technologischer Be-


deutung ist das hohe Kaltverfesti-
gungsvermögen der Kupfer-Zinn-Knet-
legierungen, insbesondere der Legie-
rungen mit Phosphorgehalten bis
0,4 %. Verbindungsarbeiten wie Löten
und Schweißen bereiten keine beson-
deren Schwierigkeiten.

Aus Tab. 2 sind die Halbzeugarten


ersichtlich, die aus Kupfer-Zinn-Knet-
legierungen hergestellt werden. Tab. 10
gibt allgemeine Hinweise auf die Ver-
arbeitung einiger in Tab. 1 enthaltenen
Kupfer-Zinn-Knetlegierungen.

3.1 Schmelzen
Wie bereits erwähnt, neigen die
Kupfer-Zinn-Legierungen wegen ihres
breiten Erstarrungsintervalls besonders
stark zu Seigerungserscheinungen. Die Bild 20: Wasserstofflöslichkeit bei PH2 = 1013 hPa in flüssigen Kupfer-Zinn-Legierungen in
Schmelzführung ist bei brennstoffbe- Abhängigkeit vom Zinngehalt. (DKI 1723) [10]

Tabelle 10: Kupfer-Zinn-Knetlegierungen – Verarbeitungseigenschaften

Umformung Verbindungsarbeiten Oberflächen-


Löten Schweißen bearbeitung
Kurzzeichen Kalt Warm Spanend Weich- Hart- Gas- WIG- MIG Wider- Laser- Galva- Tauch-
löten löten schwei- Schwei- Schwei- stands- schwei- nisieren ver-
ßen ßen ßen schweißen ßen zinnen
CuSn4 1 3 4 1 2 2 2 2 2 1 1 1
CuSn5 1 3 4 1 2 2 2 2 2 1 1 1
CuSn6 1 4 4 1 2 2 2 2 2 1 1 1
CuSn8 1 4 4 1 2 2 2 2 2 1 1 1
CuSn3Zn9 1 3 4 1 2 2 2 2 2 1 1 1
CuSn4Pb4Zn4 2 4 1 1 3 4 3 3 3 4 - -

Hinweise auf die Weiterverarbeitung


1 = sehr gut, 2 = gut, 3 = befriedigend, 4 = schlecht

heizten Öfen meist noch oxidierend. nachfolgende Spülung mit Stickstoff nicht vermieden werden kann. Bild 20
Dies geschieht z. B. in oxidierenden oder Argon können gashaltige Schmel- zeigt die Wasserstofflöslichkeit in Ab-
Schlacken. Das Schmelzen in Elektro- zen entgast werden. Die Schmelze wird hängigkeit vom Zinngehalt bei ver-
öfen gewinnt immer mehr an Bedeu- fast immer mit Phosphorkupfer in der schiedenen Temperaturen. Wegen der
tung. In diesen Öfen wird unter neu- Pfanne desoxidiert. Ferner ist ein Ent- zu vermeidenden Gasaufnahme kom-
tralen oder leicht reduzierenden Be- gasen notwendig, wenn durch die men meist elektrisch beheizte Öfen in
dingungen erschmolzen. Durch eine Schmelzbedingungen Gasaufnahme Frage.

Informationsdruck i.15 | 15
3.2 Gießen der δ-Bestandteil, der sehr spröde Die vom Gießen herrührenden Zonen-
Infolge ihres großen Erstarrungsinter- ist, aufgelöst wird (t Bild 1 und kristalle verschwinden hierbei und
valls neigen Kupfer-Zinn-Legierungen Bild 2). Die Temperaturen der Warm- man erhält Kristalle einheitlicher Zu-
außerdem zu Warmbrüchen und zur umformung müssen so liegen, dass sammensetzung. Die durch die Seige-
Ausbildung von Feinlunkern. Die Gieß- der Prozess sicher im (α+β)-, im β- rung entstandene δ-Phase wird auf-
temperaturen liegen jeweils etwa oder im γ-Gebiet erfolgt. Zu beachten gelöst und der Gleichgewichtszustand
100° C über der Liquidustemperatur ist weiterhin ein Bereich vermin- des Gefüges hergestellt.
(Tab. 11). Der in den genormten derten Formänderungsvermögens Ihre ausgezeichneten Federeigenschaf-
Legierungen übliche Restphosphorge- zwischen 200 und 400° C (Warm- ten erhalten die Kupfer-Zinn-Knet-
halt soll eine einwandfreie Desoxida- brüchigkeit). legierungen durch geeignete Kaltum-
tion gewährleisten. formung und Wärmebehandlung.
Das Sprühkompaktierverfahren nimmt
eine Mittelstellung zwischen konven- 3.4 Kaltumformung 3.6 Spanabhebende Bearbeitung
tionellen Gießverfahren und der Pul- Kupfer-Zinn-Knetlegierungen lassen Kupfer-Zinn-Knetlegierungen sind
vermetallurgie ein. Dabei wird ein sich durch die üblichen Verfahren wie schwer spanbar [20]. Eine Ausnahme
Schmelzestrahl in einen feinen Walzen, Ziehen, Bördeln, Biegen, Kan- stellt die bleihaltige Legierung
Tropfennebel zerstäubt und auf einem ten, Tiefziehen usw. gut kaltumfor- CuSn4Pb4Zn4 dar (Tab. 10). Bei den
Substrat abgeschieden. Das Endpro- men. Die hohe Kaltverfestigung dieser binären CuSn-Legierungen bilden sich
dukt stellt einen warmumformfähigen Werkstoffe ist der Grund für die ver- beim Drehen am Drehmeißel, wie z. B.
Bolzen mit feinem Korn und homo- breitete Verwendung als Werkstoffe für bei Kupfer auch lange Bandspäne und
genem Gefüge dar. Auf diesem Wege federnde Konstruktionselemente sogenannte Aufbauschneiden. Durch
lassen sich Bronzen mit Zinngehalten (t Tab. 6 und 7) und für verschleiß- geeignete Wahl des Vorschubs oder der
bis 17 % herstellen. feste Gleitlager (t Bild 19). Schnittgeschwindigkeit können diese
verhindert werden. Die Schnittge-
schwindigkeit beeinflusst die Standzeit
des Werkzeugs. Die Schnittgeschwin-
Tabelle 11: Gießtemperatur für Kupfer-Zinn-Knetlegierungen (Auswahl aus Tabelle 1). digkeit kann in vielen Fällen durch
den Einsatz von Kühl- und Schmier-
Kurzzeichen Gießtemperatur ° C mittel – meistens Emulsionen –
gesteigert werden. Bei deren Auswahl
CuSn4 1130 bis 1200 ist auf die Werkstoffverträglichkeit zu
CuSn6 1110 bis 1180 achten.
CuSn8 1100 bis 1170 Ähnliches Verhalten wie beim Drehen
CuSn3Zn9 1130 bis 1200 zeigen die Kupfer-Zinn-Knetlegierun-
CuSn4Pb4Zn4 930 bis 1000 gen auch beim Hobeln, Bohren und
Räumen. An Blechen aus Kupfer-Zinn-
Legierungen sind häufig Trennarbeiten
mit Schnittwerkzeugen auszuführen.
3.3 Warmumformung 3.5 Wärmebehandlung Durch Aufbringen einer dünnen
Kupfer-Zinn-Knetlegierungen bis etwa Die durch Kaltumformung erzielte Ver- Schicht von Feststoffschmiermitteln,
5 % Sn lassen sich bei Temperaturen festigung der Kupfer-Zinn-Knetlegie- wie Grafit oder Molybdänsulfid, auf
zwischen 700 bis 800° C warmumfor- rungen kann durch Wärmebehand- den Werkstoff kann die Standzeit sol-
men. Bei phosphorhaltigen Legierun- lungen (Glühungen) teilweise oder cher Werkzeuge erheblich verbessert
gen erschwert der niedrigschmelzende völlig abgebaut werden. Je nach Kalt- werden.
Gefügebestandteil Cu3P die Warm- umformungsgrad und Zusammenset-
umformung. Deshalb erfolgt die Um- zung liegen die Weichglühtemperatu- 3.7 Verbindungsarbeiten
formung vorzugsweise im kalten Zu- ren der Kupfer-Zinn-Knetlegierungen Schweißen von Kupfer-Zinn-Knetlegie-
stand. Bei den hochzinnhaltigen zwischen 475 und 675° C. Gelegentlich rungen bereitet im Allgemeinen keine
Legierungen ist eine Warmumformung ist nach Kaltumformungen ein Span- größeren Schwierigkeiten, wenn das zu
durch Schmieden nur unter exakter nungsfreiglühen erforderlich, das am Seigerungen führende große Erstar-
Einhaltung eng begrenzter Arbeitsbe- besten zwischen 200 und 300° C vor- rungsintervall beachtet wird, die
dingungen möglich. Wegen der häufig genommen wird. Kupfer-Zinn-Knet- Schweißstelle also nicht überhitzt und
vorliegenden Seigerungserscheinungen legierungen mit Seigerungserschei- vor allem zur Vermeidung von Erstar-
werden diese Werkstoffe zwecks nungen (ab 6 % Sn mit zunehmendem rungslunkern, Heißrissen und Spröd-
Homogenisierung bei etwa 700° C ge- Zinngehalt steigend) können vor der phasen im Schweißgut nicht schroff
glüht und dadurch in einen für die Kaltumformung durch eine Homogeni- abgekühlt wird. Löten ist problemlos
Umformung vorteilhaften Zustand sierungsglühung (bei etwa 700° C) in durchzuführen (t Tab. 10). Diese Legie-
gebracht. Bei der Glühung ist beson- einen günstigen Ausgangszustand rungen werden auch durch Kleben und
ders darauf zu achten, dass vor allem (homogenes Gefüge) gebracht werden. mechanische Verfahren verbunden.

16 | Deutsches Kupferinstitut
3.7.1 Schweißen Das Metall-Lichtbogenschweißen wiegend mit SG-CuSn6 nach DIN 1733-1
Zum Schweißen von Kupfer-Zinn- (Lichtbogenhandschweißen) wird für als Schweißzusatz. Um porenarme
Knetlegierungen sind das Schutzgas- Kupfer-Zinn-Knetlegierungen kaum Schweißnähte zu erhalten, sollten die
schweißverfahren WIG und Wider- noch angewendet. Als Zusätze dienen Phosphorgehalte der Schweißzusätze
standsschweißen am besten geeignet EL-CuSn7 oder EL-CuSn13 nach unter 0,02 %, vorzugsweise bei 0,01 % P
[11]. Als Schweißzusätze werden SG- DIN 1733-1. Geschweißt wird mit liegen. Für CuSn6Zn6 ist wegen der
CuSn6 oder SG-CuSn12 nach DIN 1733-1 Gleichstrom und der Elektrode am Zinkausdampfung als Folge der hohen
verwendet (Tab. 12). Dünne Bleche bis Pluspol. Um der Porenbildung in den Wärmeeinbringung des Lichtbogens
etwa 2 mm Dicke können ohne Schweißnähten entgegenzuwirken, das MIG-Schweißen nicht geeignet.
Schweißzusatz aneinandergefügt wer- wird der Grundwerkstoff auf etwa Das Widerstands-Punkt- und Naht-
den. Das Gasschweißen hat sich 200° C vorgewärmt. schweißen von Kupfer-Zinn-Knet-
wegen Porenbildung in den Nähten Das Schweißen hat sich für Kupfer- legierungen wird vornehmlich an
durch Gasaufnahme nicht durchsetzen Zinn-Knetlegierungen allgemein durch- Blechen angewendet. Das Wider-
können. Bei Legierungen mit geringe- gesetzt. Es wird mit Gleichstrom und stands-Stumpfschweißen hat beson-
ren Zinngehalten wird für Verbin- der Elektrode am Minuspol geschweißt. ders für Drähte und dünne Stangen
dungsarbeiten nur gelegentlich auch Die Stromstärke ist nicht zu hoch ein- große Bedeutung. Auch für die neue-
gasgeschweißt. Die Flammeneinstel- zustellen und der Lichtbogen kurz zu ren Schweißverfahren wie z. B. das
lung ist meistens neutral oder schwach halten. Als Schweißzusatz kommt Kaltpress-, Ultraschall-, Reib-, Hoch-
oxidierend. Als Flussmittel werden meist SG-CuSn6 zur Anwendung. Vor- frequenz-, Diffusions- und das Elek-
Borsäure, Natriumtetraborat, Alkali- wärmen ist wegen der relativ geringen tronenstrahl- und Laserstrahlschwei-
chloride und -fluoride, Alkaliphos- Wärmeleitfähigkeit der Kupfer-Zinn- ßen haben die Kupfer-Zinn-Knetlegie-
phate – fast immer in Form von Ge- Knetlegierungen bei Werkstücken unter rungen ihre Schweißeignung bewiesen.
mischen, pulver- oder pastenförmig – 10 mm Dicke nicht notwendig.
verwendet. MIG-geschweißt wird ebenfalls über-

Tabelle 12: Schweißzusätze aus Kupfer-Zinn-Legierungen nach DIN 1733-1. [12]

Kurz- Werk- mittlere Eigenschaften (Richtwerte) Verwendung


zeichen stoff- Zu-
Dichte Schmelz- Wärme- elek. Anwendung zum zum zum zum
num- sammen-
bereich leit- Leit- für Grund- Gas- Licht- WIG- MIG-
mer setzung
fähig- fähigkeit werkstoff aus schwei- bogen- Schwei- Schwei-
(Massen-
keit bei bei 20 ° C ßen hand- ßen ßen
anteile)
20 ° C schwei-
ßen
ρ λ κ
% g/cm3 °C W/m · K MS/m
Schweißstäbe, Schweißdrähte und Drahtelektroden
SG-CuSn 2.1006 >96Cu; 8,9 1020 120 bis 15 bis 20 sauerstofffreies geeignet – emp- emp-
0,75Sn; bis 145 Kupfer fohlen fohlen
0,3Si; 1050
0,3 Mn
SG-CuSn6 2.1022 6,5SN; 8,7 910 75 7 bis 9 Kupfer-Zinn- geeignet – emp- emp-
0,2P; bis Legierungen fohlen fohlen
Rest Cu 1040
SG-CuSn12 2.1066 12Sn; 8,6 825 55 5 bis 6 Kupfer-Zinn- geeignet – emp- emp-
0,2P; bis Knet- und Guss- fohlen fohlen
Rest Cu 990 legierungen
Schweißgut von Stabelektroden
EL-CuSn7 2.1025 >89Cu; 8,7 910 75 7 Kupfer-Zinn- – empfoh- – –
7Sn bis und Kupfer- len
1040 Zinn-Zink-Blei-
Legierungen
EL-CuSn13 2.1027 >65Cu; 8,6 825 40 3 bis 5 Kupfer-Zinn- – empfoh- – –
12Sn bis bis und Kupfer- len
990 50 Zinn-Zink-Blei-
Legierungen mit
Sn > 8 %

Informationsdruck i.15 | 17
3.7.2 Löten Da Weichlötverbindungen mit Zinn- dem Kleben durch Entfetten, Schmir-
Zum Hartlöten von Kupfer-Zinn-Knet- Blei-Loten nur eine sehr geringe geln oder Sandstrahlen vorbehandelt
legierungen werden vorzugsweise sil- Wärmebeständigkeit ohne Festigkeits- werden, um eine gute Haftung zu
berhaltige Hartlote nach DIN EN 1044 beeinträchtigung aufweisen, verwen- erhalten. In speziellen Fällen ist auch
(alte Bezeichnungen nach vormaliger det man zunehmend bleifreie Weich- das Aufbringen einer Zwischenschicht,
DIN 8513 T1-3 nachfolgend in Klam- lote, wie z. B. S-Sn96Ag4 (L-SnAg5; als Haftschicht vorteilhaft.
mern) eingesetzt [13]. Bei Verwendung 221-240° C) und S-Sn97Cu3 (L-SnCu3; Hierzu enthalten DIN 53 281 Blatt 1,
der Ag-Cu-Cd-Zn-Hartlote ist die 230-250° C), die eine Wärmebeständig- VDI/VDE 2251 Blatt5, VDI 3821, VDI 2229
BGV D1 (Unfallverhütungsvorschriften – keit von 110° C aufweisen. sowie der DKI-Informationsdruck
Vorschriften der Berufsgenossenschaft) Bei Temperaturen über 110° C werden „Kleben von Kupfer und Kupferlegie-
zu berücksichtigen. Im Lebensmittel- bevorzugt hochbleihaltige Lote, z. B. rungen“ [16] weitere Angaben.
bereich werden cadmiumfreie Silber- S-Pb98Ag2 (L-PbAg3; 304-305° C), ein-
oder Ag-Cu-Zn-(Sn)-Sonderhartlote gesetzt; diese weisen jedoch keine 3.7.3 Mechanische Verbindungen
eingesetzt. Für Kapillarlötungen sind große Festigkeit auf. In der Regel kann Kupfer-Zinn-Knetlegierungen werden
auch CP203 (L-CuP6), CP202 (L-CuP7) man dann noch Legierungen verwen- vielfach durch Nieten oder Schrauben
oder CP201 (L-CuP8) ebenfalls nach den, die Cadmium enthalten, wie z. B. verbunden. Falls die Teile korrosiven
DIN EN 1044 geeignet. L-CdZnAg2 (270-280° C) oder L-CdAg5 Medien ausgesetzt sind, ist die Ver-
Flammlöten, Ofenlöten, Ofenlöten mit (340-395° C; beide Lote nach wendung artähnlicher Verbindungs-
Schutzgas, Induktionslöten und Wider- DIN 1707-100, nur in Deutschland ge- elemente zu empfehlen, um Kontakt-
standslöten nach DIN 8505 Teil 3 wer- normt). Bei der Verarbeitung von cad- korrosion auszuschließen.
den als Lötverfahren angewendet. miumhaltigen Weichloten ist wieder Zum Nieten, z. B. im Apparatebau,
Die zum Einsatz kommenden Lote die Arbeitssicherheitsbestimmung kommen als Nietwerkstoffe CuSn4,
müssen jedoch immer mit Flussmittel BGV D1 zu beachten! CuSn6 oder CuNi2Si (aushärtbare Legie-
nach DIN EN 1045 (alte Bezeichnungen Als Lötverfahren werden Kolbenlöten, rung) zur Anwendung.
nach vormaliger DIN 8511 T1 nachfol- Flammlöten, Induktionslöten sowie Schrauben ist das gegebene Verbin-
gend in Klammern) verwendet wer- Ofenlöten entsprechend DIN 8505, dungsverfahren, wenn die Verbindun-
den. Dies gilt auch für phosphorhaltige Teil 3 bevorzugt angewendet. Voraus- gen lösbar sein müssen. Meist wird als
Hartlote. Bei Lötungen bis zu einer setzung für eine einwandfreie Lötver- Schraubenwerkstoff CU4 (CuSn6) nach
Arbeitstemperatur von 800° C benutzt bindung ist eine metallisch reine und DIN EN 28839 verwendet, aber auch
man den Typ FH10 (F-SH2), oberhalb fettfreie Oberfläche. Hierzu wird ein CuSn4 und CuSn8 sind in Gebrauch.
800° C den Typ FH21 (F-SH2) [14]. Nach geeignetes Weichlotflussmittel ver-
dem Löten müssen die Flussmittelreste wendet. Das Korrosionsverhalten der
von den gelöteten Bauteilen sorgfältig Flussmittelrückstände kann sehr un-
entfernt werden. terschiedlich sein und soll von Fall zu
Ferner werden zum Hartlöten von Fall geprüft werden (DIN EN 12224-1).
Blechteilen, insbesondere beim Ofen- Bei den Flussmitteln 1.1.2, 1.1.3, 1.2.2,
löten, in größerem Umfang CU201 2.1.1, 2.1.2, 2.1.3, 2.2.2, 2.2.3, 3.1.1, 3.1.2
(L-CuSn6) -Hartlote häufig als „Lot- und 3.2.1 (F-SW12, F-SW13, F-SW21,
ringe“ verwendet. F-SW22 und F-SW24 bis F-SW28) sollten
die Rückstände sofort beseitigt wer-
Zum Weichlöten werden für Kupfer- den. Bei den ausschließlich in der
Zinn-Knetlegierungen nach DIN V 17900 Elektrotechnik und Elektronik einge-
Weichlote mit 40 bis 60 % Sn sowie setzten Typen 1.1.1, 1.1.3, 1.2.3 sowie
Sonderweichlote nach DIN EN 29453 2.2.3 (F-SW31 bis F-SW34) bereiten die
(alte Bezeichnungen nach vormaliger an der Lötstelle verbleibenden Rück-
DIN 1707 nachfolgend in Klammern) stände keine Probleme, sollten jedoch
sowie DIN 1707-100 eingesetzt. Als bei Feinlötungen entfernt werden.
Flussmittel kommen für allgemeine
Lötungen 3.1.1, 3.1.2 und 3.2.1 (F-SW12, 3.7.2 Kleben
F-SW13, F-SW21 und F-SW22), für Fein- Zum Kleben von Teilen aus Kupfer-
lötungen 2.1.1, 2.1.2, 2.1.3, 2.2.2 und Zinn-Knetlegierungen sind eine Reihe
2.2.3 (F-SW24 und F-SW25) sowie für von Klebstoffen auf dem Markt, die je
Lötungen in der Elektrotechnik und nach Anwendungsfall zum Einsatz
Elektronik 1.1.1, 1.1.2, 1.1.3, 1.2.2, 1.2.3 kommen. Es sind die vorwiegend
sowie 2.2.3 (F-SW26, F-SW27, S-SW28, Zweikomponenten-Klebstoffe, vorzugs-
F-SW31, F-SW32, F-SW33 und F-SW34) weise auf der Basis von Epoxidharzen,
nach DIN EN 29454-1 (alte Bezeichnun- aber auch lösungsmittelhaltige Kleb-
gen nach vormaliger DIN 8511 T2 in stoffe und Schmelzklebstoffe. Die zu
Klammern) in Frage [15]. verbindenden Flächen müssen vor

18 | Deutsches Kupferinstitut
3.8 Oberflächenbehandlung Entfettet wurde bisher mit organi- Galvanische Überzüge aus Silber, Gold,
Durch Strahlen werden funktionelle schen Lösemitteln, bevorzugt den Nickel, Chrom, Cadmium oder Zinn-
und dekorativ wirkende Oberflächen- Chlorkohlenwasserstoffen Tri- und Per- Legierungen lassen sich leicht aufbrin-
strukturen bei gleichzeitigem Verfesti- chloräthylen sowie dem 1,1,1-Trichlor- gen. Im Allgemeinen wird vorher eine
gen der Oberfläche erzielt. Die Qualität äthan. Aus Umweltgründen werden in Nickelschicht als sogenannte Diffu-
wird durch Strahlmittelwerkstoff, jüngster Zeit vermehrt auch heiße sionssperre aufgebracht, die als Träger
-form und -korngröße bestimmt. wässerige Lösungen von Alkalien ein- weiterer Schichten dient. Wegen der
Egalisieren der Oberfläche, Mattieren, gesetzt, wenn in einer Verfahrensfolge hohen Korrosionsbeständigkeit des
Seidenglanzpolieren und Verfestigen nass-in-nass weitergearbeitet, z. B. Trägerwerkstoffes sind dann auch bei
sind die überwiegenden Effekte, die galvanisiert wird. Das elektrolytische nicht absolut porendichten Schichten
durch Strahlbearbeitung auf Kupfer- Entfetten ist die letzte reinigende Be- keine Nachteile zu befürchten.
Zinn-Knetlegierungen erzeugt werden. handlungsstufe vor dem Galvanisieren. Als Schutz gegen Anlaufen ist Lackie-
ren mit Klarlack üblich. Im Freien bie-
Das Schleifen erfolgt von Hand durch Beizen dient zum Entfernen von Zun- ten Lackschichten auf Acrylharzbasis
Scheiben, die an Schleifböcken rotie- der – wie er z. B. durch Glühen ent- für Jahre einen zuverlässigen Schutz
ren. Es handelt sich hierbei um trans- steht – sowie von Oxidschichten ande- gegen atmosphärische Einflüsse. Vor-
portable Schleifscheiben, die von ren Ursprungs. Allgemein sind Beiz- aussetzung für die gute Haftung des
Handmotoren getrieben werden. Blech lösungen aus verdünnter Schwefel- Lackfilms ist eine sachgemäße Vorbe-
wird bevorzugt mit Schleifband im säure sowie Beizgemische mit Gehal- handlung der Metalloberfläche [18].
Freihand- und Kontaktverfahren ten an Schwefel- und Salpetersäure
geschliffen. Größere Flächen werden eingeführt. Diese Lösungen enthalten
im Band- bzw. Pendelschleifverfahren außerdem Zusätze zum Inhibieren des
auf Tischmaschinen bearbeitet, die Beizangriffs auf die metallische Ober-
auch vollautomatisiert sein können. fläche sowie zur Glanzgebung und
zum Passivieren. Schwieriger als
Mechanisches Polieren wird ebenfalls Kupferoxid lässt sich das hellfarbene
von Hand an Tuchscheiben durchge- Zinnoxid entfernen. Dabei ist ein teil-
führt. Übliche Vorrichtungen sind weises Lösen der metallischen Rand-
Polierböcke und Handmaschinen. zone in verdünnter Salpetersäure not-
Massenteile werden auf Polierautoma- wendig. Wegen der beim Anwenden
ten bearbeitet. Um eine bessere von Salpetersäure aufkommenden
Polierwirkung der Scheiben zu errei- Umwelt- und Hygieneprobleme setzt
chen und um die der Polierarbeit aus- sich das Beizen mit Wasserstoffoxid/
gesetzte Flächenpartie nicht zu über- Schwefelsäure-Lösungen immer mehr
hitzen, werden Polierfette, -wachse durch [17].
und -emulsionen verwendet. Es gibt
Polierhilfen mit einformulierten Die beschichtende Oberflächenvered-
Inhibitoren, die ein Oxidieren und lung spielt für Kupfer-Zinn-Knetlegie-
Anlaufen der frisch polierten Ober- rungen eine besondere Rolle. Beim
fläche über einen längeren Zeitraum Feuerverzinnen werden Bänder, Dräh-
verhindern. te oder Teile in eine Zinnschmelze
Vor allem schüttbare Massenteile aus getaucht.
Kupfer-Zinn-Knetlegierungen sind ge- Das Diffusionsverzinnen erfolgt durch
eignet, durch Trommeln geschliffen, Tauchen der Teile in SnCI2-haltige Salz-
poliert und geglättet zu werden. Man schmelzen bei etwa 400° C (Reaktions-
vermengt das Poliergut mit kerami- temperatur).
schen oder mineralischen Schleif- oder Durch Flammspritzen werden Schich-
Polierkörpern, den Chips. Es wird ten aus Metallen, Legierungen, Hart-,
außerdem eine wässerige Behand- Super- und Sonderlegierungen sowie
lungslösung zugegeben, die reinigen- aus hochschmelzenden Werkstoffen
de, schleifende, polierende, entoxi- und aus Keramik aufgebracht.
dierende und evtl. auch noch passi-
vierende Agenzien enthält.

Informationsdruck i.15 | 19
4. Verwendung von Kupfer-Zinn-Knetlegierungen

Kupfer-Zinn-Knetlegierungen zeichnen Federbänder, kaltgewalzt mit engen gen CuSn4, CuSn6 und CuSn8 besitzen
sich durch gute Festigkeitseigenschaf- Maßtoleranzen und mit garantierter gute bis sehr gute Federeigenschaften
ten, häufig noch ausreichende Leitfä- Federbiegegrenze, sind das Vormaterial und haben eine ausreichende elektri-
higkeit für Wärme und Elektrizität für die Fertigung der federnden Funk- sche und thermische Belastbarkeit. Ein
sowie durch hohe Korrosionsbestän- tionsstelle der Elektroindustrie hervorragendes Merkmal ist die gute
digkeit aus. Aufgrund ihrer interes- (Bild 21). Hierbei werden von Verarbei- Biegbarkeit auch bei hoher Festigkeit
santen Eigenschaften haben diese tern neben den Anforderungen an die (Tab. 13). Teile aus diesen Werkstoffen
Legierungen sehr viele Anwendungs- mechanischen Eigenschaften in vielen werden in der lötfreien Anschlusstech-
gebiete, eine nach Legierungen ge- Fällen sehr gute Lötbarkeit, geringe nik, z. B. für Schneid-Klemm-Verbin-
ordnete Übersicht gibt die Tab. 13. Spannungsrelaxation auch bei erhöh- dungen eingesetzt. Stanzteile aus
Bänder aus Kupfer-Zinn-Knetlegierun- ten Temperaturen sowie Beständigkeit Kupfer-Zinn-Knetlegierungen werden
gen werden im technischen Bereich gegen Anlaufen und Korrosion ver- in sehr großen Stückzahlen in hoch-
zunehmend eingesetzt. Hochwertige langt. Die Kupfer-Zinn-Knetlegierun- wertigen Steckverbindern, Reihen-
klemmen, Stecksockeln für Elektronik-
baugruppen und Drucktastenschaltfel-
dern in nahezu allen Anwendungsge-
Tabelle 13: Kupfer-Zinn-Knetlegierungen nach DIN V17900; Hinweise auf die Verwendung auf- bieten der Schwachstromtechnik der
grund ihrer typischen Eigenschaften. Elektronik verwendet. CuSn6 findet
vorwiegend in der Relais- und Stecker-
Werkstoff- Werkstoffeigenschaft Anwendung technik Verwendung (Bild 22). Das
Kurzzeichen gleiche Anwendungsgebiet haben auch
CuSn4 mittlere Festigkeit, Steckverbinder, Federn, Schrauben Federbänder aus CuSn8, die wegen
korrosionsbeständig ihrer besseren Federeigenschaften
CuSn6 gute Festigkeit, Steckverbinder, Federn, Stanzteile, auch für hochbeanspruchte, ver-
gut korrosionsbeständig Kontakte, Manometerfederrohre, schleißfeste Federn, z. B. Telefonschal-
Metallschläuche ter sowie im Maschinen- und Uhren-
CuSn8 Hohe Festigkeit, gute Federeigen- Steckverbinder, Feder- und Kontakt- bau Verwendung finden.
schaften, gut kaltumformbar, material, Gleitelemente, Draht-
erhöht korrosionsbeständig, sehr gute gewebe und Apparateteile in der Bauteile für die Halbleitertechnik wer-
Gleiteigenschaften, stoß- und chem. Industrie, Getriebekompo- den auch „Systemträger“ bezeichnet.
schlagunempfindlich nenten In Europa und den USA werden Bänder
CuSn3Zn9 Gute Festigkeit, korrosionsbeständig, Steckverbinder, Federn, Membranen, für Systemträger neben anderen
Kontakte Kupferwerkstoffen auch aus CuSn4 und
CuSn4Pb4Zn4 gute Festigkeit, gut zerspanbar, Federnde Steck- und Schraub- CuSn6 hergestellt. Hauptanwendungs-
korrosionsbeständig verbinder, Gleitlager gebiete für Bronzen sind der Reihen-
folge nach Datentechnik, Nachrichten-
technik, Mess-, Steuer- und Regel-
technik, Unterhaltungselektronik sowie
Kfz-Elektronik. Der Anteil der Kfz-
Elektronik wird in den nächsten Jahren
sicherlich wachsen, denn die Auto-
industrie rüstet die Fahrzeuge neuer
Modellreihen mehr und mehr mit
Bordcomputern und elektronischen
Geräten zur Motorsteuerung, Abgas-
kontrolle, Geschwindigkeitsregelung
oder für Antiblockier-Bremssysteme
aus.

Bild 21: Federnde Bauteile aus Kupfer-Zinn-Knetlegierungen. (DKI 6038)

20 | Deutsches Kupferinstitut
Im Automobilbau werden Kupfer-
Zinn-Knetlegierungen ebenfalls als
Federwerkstoffe eingesetzt.

In der chemischen Industrie und in


der Nahrungsmittelindustrie kommen
Kupfer-Zinn-Knetlegierungen für
Destillationsapparate, Bottiche, Kessel,
Autoklaven, Rührer und Rührwerks-
wellen, Metallschläuche, Kompen-
satoren und für viele Blechteile sowie
für allgemeine Schmiedeteile in Frage.

Im Kraftwerksbau haben sich in eini-


gen Ländern (z. B. in Japan [19]) Kon-
densatorrohre aus den Kupfer-Zinn-
Knetlegierungen CuSn6 und CuSn8 mit
jeweils etwa 1 % Al gut bewährt.
Hartlote (z. B. L-CuSn6 und L-CuSn12
nach DIN EN 1044) dienen zum Hartlö-
Bild 22: Stanzstreifen aus CuSn6 im Druckeranschluss. (DKI 6041)
ten von Nickel- und Eisenwerkstoffen.
Schweißzusätze aus Kupfer-Zinn-
Knetlegierungen (t Tab. 12) werden
Die Hauptanwendungsbereiche der Hilfe der Schneidklemmtechnik reali- zum Schweißen von Kupfer und
Drähte aus Kupfer-Zinn-Knetlegierun- siert. Federdrähte aus CuSn2 und Kupfer-Zinn-Legierungen eingesetzt,
gen sind hauptsächlich Kontakte für CuSn8 werden als stromführende z. B. auch zur Herstellung säurebe-
die industrielle Massenfertigung, ins- Federn in der Elektrotechnik einge- ständiger Verbindungen an Kupfer-
besondere für elektronische Geräte. So setzt. Für sonstige Federn wird Feder- werkstoffen, für Auftragshartlötungen
liefert bei der Wickelverbindung draht aus CuSn6 bevorzugt. Feder- und -schweißungen auf Stahl oder
(Wire-Wrap) ein blanker Kupferdraht, drähte finden auch in der Metallgewe- Gusseisen, zur korrosionssicheren
der unter hohem Zug um einen Vier- beherstellung (Foudriniersiebe für Schweißung von Kunstbronzen usw.
kantstab aus z. B. CuSn6 gewickelt Papierfabrikation, Druckereiwesen und
wird, aufgrund der Kantenpressungen Textilindustrie) sowie in Schweißstäben Zusätzliche Informationen finden Sie
(Kaltschweißung) den eigentlichen und Hartloten Anwendung. in der Broschüre „Bronze – unver-
Kontakt. Bei der Klemmverbindung CuSn8P ist ein hochwertiger Lager- zichtbarer Werkstoff der Moderne“ und
(Thermi-Point) werden an rechtecki- werkstoff (t Tab. 8) mit hervorragen- im Informationsdruck i. 25: „Kupfer-
gen Pfosten aus z. B. CuSn6 mit Hilfe den Gleiteigenschaften (hohe Ver- Zinn-Gusslegierungen“.
einer Klammer (ebenfalls aus CuSn6) schleißfestigkeit, geringe Verschleiß-
Litze oder Draht angeklemmt. Die neigung, Warmfestigkeit, Korrosions-
Quetschverbindung (Crimp) wird meist beständigkeit und Dauerschwingfestig-
für Litzen aus blanken Kupferdrähten, keit). Deshalb wird CuSn8P eingesetzt
die von einem Blech (z. B. CuSn6) für Lager aller Art bis zu höchsten Be-
umschlossen und zur Kontaktierung lastungen und Drehzahlen im Motoren-
verformt werden, verwendet. Der und Fahrzeugbau sowie im allgemei-
Anschluss vierpoliger Leitungen, ins- nen Maschinenbau, ferner für kleine
besondere in Steckerleisten, wird mit Schneckenräder und Schneckenrad-
kränze. Aufgrund der guten Kaltform-
barkeit werden aus CuSn8 im großen
Umfang auch gerollte Buchsen für
Gleitzwecke gefertigt. Insbesondere
haben sich diese Buchsen für fettge-
schmierte Lager im Mischreibungsge-
biet bewährt.
Der Schiffbau benötigt Kupfer-Zinn-
Knetlegierungen für Bolzen, Schrauben
und Muttern, Ketten und Haken,
Rohre, Armaturen und andere meer-
wasserbeanspruchte Teile sowie für
Bild 23: Buchse (DKI 6039) Wasserstandsanzeiger.

Informationsdruck i.15 | 21
5. Literatur / 6. Normen / 7. Verlagsprogramm

Literatur 15. A.van´t Hoen: Die Entwicklung der DIN EN 12164 Kupfer und Kupferlegie-
1. M. Hansen, K. Anderko: Constitu- neueren Flussmittel zum Weich- rungen – Stangen für die
tion of binary alloys, McGraw Hill löten und die damit verbundene spanende Bearbeitung
Book Co., New York, Toronto, Tokio, Problematik, Metall 21 (1967), DIN EN 12166 Kupfer und Kupferlegie-
1958 S. 795-798 rungen – Drähte zur all-
2. M. Cook, W. G. Tallis: The physical 16. Deutsches Kupferinstitut: Kleben gemeinen Verwendung
properties and annealing charac- von Kupfer und Kupferlegierungen DIN EN 12167 Kupfer und Kupferlegie-
teristics of standard phosphor- -i. 7- rungen –Profile und
bronze alloys, J. Inst. Met. 67 (1941), 17. Deutsches Kupferinstitut: Chemische Rechteckstangen zur all-
S.49-65 Färbung von Kupfer und Kupfer- gemeinen Verwendung
3. Deutsches Kupferinstitut: Legierun- legierungen (Fachbuch)
gen des Kupfers mit Zinn, Nickel, 18. H. Benninghoff: Mechanische, Verbindungsarbeiten
Blei und anderen Metallen, Berlin chemische und elektrolytische Löten DIN EN 29453 Weichlote;
1970 Oberflächenbehandlung von Kupfer Chemische Zusammensetzung
4. DIN V 17900: Kupfer und Kupfer- und Kupferlegierungen, Finish und Lieferformen
legierungen –Europäische Werk- Digest (1974), H. 10 E DIN 1707, T 100 Weichlote;
stoffe – Übersicht über Zusammen- 19. S. Sato: Development of copper Chemische Zusammensetzung
setzungen und Produkte (CR 13388: alloy condenser tubes resistant to und Lieferformen
DIN EN 29453-1 Flussmittel zum
1998) polluted seawater „AP BRONZE“,
Weichlöten, Einteilung und
5. Kurt Dies: Kupfer und Kupferlegie- Sumitomo Light Metal. Rep. 14 Anforderungen; Teil1: Einteilung,
rungen in der Technik, Springer (1973), Jan. S. 7-14 Kennzeichnung und Verpackung
Verlag, Berlin 1967 20.Deutsches Kupferinstitut: Richt- DIN EN 1044 Hartlöten;
6. DIN EN 1654: Kupfer und Kupfer- werte für die spanende Bearbei- Lötzusätze
legierungen –Bänder für Federn tung von Kupfer und Kupferlegie- DIN EN 1045 Schweißen; Fluss-
und Steckverbinder rungen -i.18- mittel zum Hartlöten; Einteilung
7. DIN EN 12166: Kupfer und Kupfer- Kleben DIN EN 923 Klebstoffe –
legierungen – Drähte zur allgemei- Normen Benennungen und Definitionen
nen Verwendung Zusammensetzung DIN 53281-1 Prüfung von Metall-
8. DIN EN 12449: Kupfer und Kupfer- DIN V 17900 klebstoffen und Metallklebungen;
Proben, Klebflächenvorbehandlung
legierungen – Nahtlose Rundrohre
Halbzeug DIN 53281-2 Prüfung von
zur allgemeinen Verwendung Metallklebstoffen und Metall-
Walzflacherzeugnisse: Bleche,
9. Metals Handbooks. ASM klebungen; Proben, Herstellung
Bänder, etc.
Cleveland/Ohio, 1979 DIN 53281-3 Prüfung von
DIN EN 1652 Kupfer und Kupferlegie-
10. H.-J. Wallbaum: Kupfer in Land- Metallklebstoffen und Metall-
rungen –Platten. Bleche, klebungen; Proben, Kenndaten
bolt-Bornstein „Zahlenwerke und
Bänder, Streifen und des Klebvorgangs
Funktionen“ 2. Teil, Bandteil b,
Ronden zur allgemeinen
S. 639-890 Schweißen DIN 1733-1 Schweißzusätze für
Verwendung
11. Deutsches Kupferinstitut: Schwei- Kupfer und Kupferlegierungen;
DIN EN 1654 Kupfer und Kupferlegie- Zusammensetzung, Verwendung
ßen von Kupfer und Kupferlegie-
rungen -Bänder für Feder und Technische Lieferbedin-
rungen (Fachbuch)
und Steckverbinder gungen
12. DIN 1733-1: Schweißzusätze für
Kupfer und Kupferlegierungen; Rohre Mechanische DIN EN 28839 Mechanische
Zusammensetzung, Verwendung DIN EN 12449 Kupfer und Kupferlegie- Verbindung Eigenschaften von Verbindungs-
elementen; Schrauben und
und technische Lieferbedingungen rungen – Nahtlose Rund-
Muttern aus Nichteisenmetallen
13. W. Mahler, K. F. Zimmermann: rohre zur allgemeinen
Hartlöten von Kupfer und Kupferle- Verwendung Weitere Normen
gierungen, Deutscher Verlag für DIN 51215 Wickelversuch an Drähten
Schweißtechnik (DVS), Düsseldorf Stangen, Profile, Drähte VDI 2229 Metallkleben
1966 DIN EN 12163 Kupfer und Kupferlegie- VDI/VDE 2251 Feinwerkelemente;
14. Deutsches Kupferinstitut: Löten und rungen – Stangen zur all- Verbindungen
Kupfer und Kupferlegierungen -i.13- gemeinen Verwendung VDI 3821 Kunststoffkleben

22 | Deutsches Kupferinstitut
Verlagsprogramm
Dach und Wand Verarbeitung Spezielle Themen
Verhalten von Kupferoberflächen an der Konstruktive Gestaltung von Formgussstücken Kupferwerkstoffe im Kraftfahrzeugbau;
Atmosphäre; Bestell-Nr. s. 131 Bestell-Nr. s. 160
aus Kupferwerkstoffen; Bestell-Nr. s. 133
Dachdeckung und Außenwandbekleidung mit Kupfer – Naturwissenschaften im Unterricht
Kupfer-Zink-Legierungen für die Herstellung Chemie; Bestell-Nr. s. 166
Kupfer; Bestell-Nr. i. 30 von Gesenkschmiedestücken;
Ammoniakanlagen und Kupfer-Werkstoffe?;
Ausschreibungsunterlagen für Klempner- Bestell-Nr. s. 194 Bestell-Nr. s. 210
arbeiten an Dach und Fassade
Löten von Kupfer und Kupferlegierungen; Kupferwerkstoffe in Ammoniakkälteanlagen;
Blau-Lila-Färbungen an Kupferbauteilen Bestell-Nr. i. 3 Bestell-Nr. s. 211

Sanitärinstallation Kleben von Kupfer und Kupferlegierungen; Kupfer – Ein Metall mit Zukunft;
Bestell-Nr. i. 75
Kupfer in Regenwassernutzungsanlagen; Bestell-Nr. i. 7
Bestell-Nr. s. 174 Kupferrohre in der Kälte-Klimatechnik, für
Schweißen von Kupferlegierungen; technische und medizinische Gase;
Metallene Werkstoffe in der Trinkwasser- Bestell-Nr. i. 12 Bestell-Nr. i. 164
Installation; Bestell-Nr. i. 156
Richtwerte für die spanende Bearbeitung von DKI-Fachbücher* je EUR 4,35
Durchführungsanleitungen für die Kupferrohr- Kupfer und Kupferlegierungen; Bestell-Nr. i. 18 Kupfer
verarbeitung zum Rahmenlehrplan GWI 1/92
Schweißen von Kupfer und Kupferlegierungen
„Unlösbare Rohrverbindung und Rohrverarbei- Elektrotechnik
tung“; Bestell-Nr. i. 157 Chemische Färbungen von Kupfer und Kupfer-
Drehstrom, Gleichstrom, Supraleitung – legierungen
Die fachgerechte Kupferrohrinstallation; Energie-Übertragung heute und morgen;
Bestell-Nr. i. 158 Kupfer als Werkstoff für Wasserleitungen
Bestell-Nr. s. 180
Kupferrohre in der Heizungstechnik
Die fachgerechte Installation von thermischen Brandsichere Kabel und Leitungen;
Solaranlagen; Bestell-Nr. i. 160 Kupfer in der Landwirtschaft
Bestell-Nr. s. 181
Guss aus Kupfer und Kupferlegierungen –
Werkstoffe Energiesparen mit Spartransformatoren; Technische Richtlinien
Schwermetall-Schleuder- und Strangguss - Bestell-Nr. s. 183 Kupfer im Hochbau EUR 24,00****
technische und wirtschaftliche Möglichkeiten;
Bestell-Nr. s. 165 Fehlauslösungen von Fehlerstrom-Schutz- Planungsleitfaden Kupfer – Messing – Bronze
einrichtungen; Bestell-Nr. s. 184 EUR 17,90****
Zeitstandeigenschaften und Bemessungskenn-
werte von Kupfer und Kupferlegierungen für Wechselwirkungen von Blindstrom-Kompen- Architektur und Solarthermie
Dokumentation zum Architekturpreis EUR 25,00
den Apparatebau; Bestell-Nr. s. 178 sationsanlagen mit Oberschwingungen;
Ergänzende Zeitstandversuche an den beiden Bestell-Nr. s. 185 CD-ROM des Deutschen Kupferinstituts
Apparatewerkstoffen SF-Cu und CuZn20AI2; Werkstoff-Datenblätter EUR 10,00
Sparen mit dem Sparmotor;
Bestell-Nr. s. 191 Bestell-Nr. s. 192 Kupferschlüssel EUR 10,00
Einsatz CuNi10Fe1Mn plattierter Bleche für Solares Heizen EUR 10,00
Bedarfsgerechte Auswahl von Kleintransforma-
Schiffs- und Bootskörper / Use of Copper-Nickel Was heißt hier schon „harmonisch“?
toren; Bestell-Nr. s. 193
Cladding on Ship and Boat Hulls; Bestell-Nr. s. 201 EUR 10,00
Kupfer-Nickel-Bekleidung für Offshore-Platt- Energiesparpotentiale bei Motoren und Trans-
Faltmuster für Falzarbeiten mit Kupfer
formen / Copper-Nickel Cladding for Offshore formatoren; Bestell-Nr. i. 1 Muster für Ausbildungsvorlagen
Structures; Bestell-Nr. s. 202 Kupferwerkstoffe in der Elektrotechnik und in der Klempnertechnik EUR 10,00
Werkstoffe für Seewasser-Rohrleitungssysteme Elektronik; Bestell-Nr. i. 10 Lernprogramm
Materials for Seawater Pipeline Systems; Die fachgerechte Kupferrohr-Installation
Kupfer in der Elektrotechnik – Kabel und
Bestell-Nr. s. 203 EUR 20,00***
Leitungen
Kupfer / Vorkommen, Gewinnung, Eigenschaf- Lehrhilfen
ten, Verarbeitung, Verwendung; Bestell-Nr. i. 4 Kupfer spart Energie
Werkstofftechnik – Herstellungsverfahren
Niedriglegierte Kupferwerkstoffe; Geld sparen mit Hochwirkungsgrad-Motoren 2 Sammelmappen mit farbigen Klarsichtfolien
Bestell-Nr. i. 8 und Texterläuterungen Band I EUR 125,00**
Umwelt / Gesundheit Band II EUR 100,00**
Kupfer-Zink-Legierungen (Messing und
Sondermessing); Bestell-Nr. i. 5 Versickerung von Dachablaufwasser; Filmdienst des DKI
Bestell-Nr. s. 195
Rohre aus Kupfer-Zink-Legierungen; Das Deutsche Kupferinstitut verleiht kostenlos
Bestell-Nr. i. 21 Kupfer in kommunalen Abwässern und Klär- die nachstehend aufgeführten Filme und Videos:
schlämmen; Bestell-Nr. s. 197 „Kupfer in unserem Leben“
Bänder, Bleche, Streifen aus Kupfer-Zink- Videokassette, 20 Min.; Schutzgebühr EUR 21,50.
Legierungen; Bestell-Nr. i. 22 Sachbilanz einer Ökobilanz der Kupfererzeu- Verleih kostenlos
Kupfer-Nickel-Zink-Legierungen (Neusilber); gung und –verarbeitung; Bestell-Nr. s. 198
„Fachgerechtes Verbinden von Kupferrohren“
Bestell-Nr. i. 13 Sachbilanz zur Kupfererzeugung unter Berück- Lehrfilm, Videokassette, 15 Min.; Schutzgebühr
sichtigung der Endenergien; Bestell-Nr. s. 199 EUR 10,00. Verleih kostenlos
Kupfer-Zinn-Knetlegierungen (Zinnbronzen);
Bestell-Nr. i. 15 „Kupfer in der Klempnertechnik“
Untersuchung zur Bleiabgabe der Messing- Lehrfilm, Videokassette, 15 Min.; Schutzgebühr
Kupfer-Zinn-Gusslegierungen; legierung CuZn39PB3 an Trinkwasser – Test- EUR 10,00. Verleih kostenlos
Bestell-Nr. i. 25 verfahren nach British Standards BS 7766 and
Kupfer-Nickel-Legierungen; Bestell-Nr. i. 14 NSF Standard 61; Bestell-Nr. s. 200 * Fachbücher des DKI sind über den Fach-
buchhandel zu beziehen oder ebenso wie
Kupfer-Aluminium-Legierungen; Bestell-Nr. i. 6 Kupfer – Lebensmittel – Gesundheit; Sonderdrucke, Informationsdrucke und
Bestell-Nr. i. 19 Informationsbroschüren direkt vom
Dekorativer Innenausbau mit Kupferwerkstoffen
Deutschen Kupferinstitut, Am Bonneshof 5,
Messing – Ein moderner Werkstoff mit langer Recycling von Kupferwerkstoffen; 40474 Düsseldorf.
Tradition Bestell-Nr. i. 27 ** Dozenten im Fach Werkstofftechnik an
Hochschulen erhalten die Mappen
Von Messing profitieren – Drehteile im Kosten- Kupfer und Kupferwerkstoffe ein Beitrag zur kostenlos
vergleich öffentlichen Gesundheitsvorsorge; *** Sonderkonditionen für Berufsschulen
Bestell-Nr. i. 28 **** Sonderkonditionen für Dozenten und Stu-
Von Messing profitieren – Mit Messing instal- denten
lieren Kupfer – der Nachhaltigkeit verpflichtet
Messing ja – Spannungsrisskorrosion muss Kupfer in unserer Umwelt
nicht sein! Fordern Sie bitte unverbindlich das Dienst-
Natürlich Kupfer – Kupfer ökologisch gesehen leistungs- und Verlagsverzeichnis des DKI an.
Messing ja – Entzinkung muss nicht sein!
Doorknobs: a source of nosocomial infection?
Bronze – unverzichtbarer Werkstoff der
Moderne Wieviel Blei gelangt ins Trinkwasser?

Informationsdruck i.15 | 23
Auskunfts- und Beratungsstelle
für die Verwendung von
Kupfer und Kupferlegierungen

Am Bonneshof 5
40474 Düsseldorf
Telefon: (0211) 4 79 63 00
Telefax: (0211) 4 79 63 10
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