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Komponenten ECAS 8.

– Bringen Sie den Wegsensor, wenn möglich, an einem Elektrische Zuleitungen


Ort an, der vor direktem Steinschlag- und Spritzwas-
– Verlegen Sie Überlängen der Sensor- und Magnetlei-
ser geschützt ist.
tungen in Z-Form.
Bei Systemen mit 2 Wegsensoren: – Vermeiden Sie das Einkürzen, da sonst die Crimpun-
– Bringen Sie die Wegsensoren an der Hinterachse so gen neu ausgeführt werden müssen. Falls doch Crim-
weit wie möglich auseinander an. pungen ausgeführt werden müssen, benutzen Sie
das Crimp-Set 446 008 911 2.
– Um Querkräfte zu vermeiden, sorgen Sie unbedingt
dafür, dass alle Drehachsen in einer Richtung liegen. – Befestigen Sie Kabel, die an permanent schwingen-
Das Kröpfen des Hebel sollte unterbleiben. den Körpern verlegt werden müssen, mit dem Dop-
pelkabelbinder 894 326 012 4.
– Unbeabsichtigtes Verrutschen kann nahezu ausge-
schlossen werden, wenn Sie als Anlenkung des He- Schwingungen führen über einen längeren Zeit-
bels zur Achse eine Gewindestange zum Einsatz raum zur Kaltverfestigung und damit zum frühzei-
kommen lassen. tigem Bruch der Kabellitzen.
Der Hebel ist mit 3 Bohrungen zur Längenverstellung – Ziehen Sie daher alle Kabelbinder nur so fest,
ausgerüstet. dass eine ausreichende Fixierung gewährlei-
stet ist.

! gelbereich.
Je länger der Hebel, um so größer der mögliche Re-

Im kalibrierten bzw. im Hauptfahrniveau sollte zur opti-


malen Sensorauflösung eine 90° Stellung des Hebels
zum Sensor angestrebt werden.
– Verschieben Sie dazu den Hebel auf der Gewinde-
stange im Fahrniveau.
– Ziehen Sie den Hebel anschließend fest.

Abb. 36 Wegsensor

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9. ECAS Diagnose und Inbetriebnahme

9. Diagnose und Inbetriebnahme


Diagnose Kalibrieren
ECAS ist ein Universalsystem. Das bedeutet, dass nach Nach dem Parametrieren müssen die Sensoren der
dem Einbau aller ECAS-Komponenten das System pas- ECAS-Anlage kalibriert werden. Dafür wird das Fahrni-
send für den Fahrzeugtyp in Betrieb genommen werden veau als Normalniveau für die Elektronik definiert.
muss. Die Sensorkalibrierung wird mit den Diagnosemitteln
durchgeführt. Auch hierfür ist eine PIN erforderlich.
Der Umfang der Inbetriebnahmearbeiten besteht aus:
1. Parametrieren der ECAS-Anlage. Dokumentation
2. Anschließendem Kalibrieren aller zur ECAS-Anlage – Drucken Sie nach erfolgter Inbetriebnahme ein Sy-
gehörenden Sensoren. stemschild (↓ Abb. 37) aus und befestigen Sie es am
Fahrzeug.
Parametrieren Das Fahrzeug kann dann zu jedem späteren Zeitpunkt
Beim Parametrieren wird der Elektronik ein Parameter- mit den alten Funktionen bestückt werden.
satz eingegeben, der die Gesamtheit der gewünschten Bestellnummer des Folienschildes: 899 200 922 4
Funktionen und Grenz- sowie Steuerschwellwerte be-
stimmt. Im Neuzustand sind der ECAS-Elektronik bereits
ein Mindestmaß an Parametern (Notparametersatz) be- 9.1 PC-Diagnose
kannt gegeben worden.
Neben dem Diagnostic Controller (DC), der in diesem
Das Parametrieren der Elektronik ist erforderlich: Handbuch nicht weiter beschrieben wird, ist der PC als
• bei Neuanlagen, Diagnosemittel zu empfehlen.
• nach einem Elektroniktausch. Erforderliche Komponenten für die PC-Diagnose:
Nur geschultes Personal darf parametrieren. Software (D) 446 301 520 0
Interface (inkl. Kabel) 446 301 021 0
Anhänger Diagnosekabel 446 300 329 0
Der Erhalt einer PIN (Personal Identification Number) er-
möglicht den Zugang zu den entsprechenden Pro- Die aktuelle Version der Diagnose Software können Sie
grammteilen der Diagnosemittel. auf der Webseite www.wabco-auto.com unter dem Link
Downloads kostenlos herunterladen.

Abb. 37 Systemschild (PC-Druck)

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Diagnose und Inbetriebnahme ECAS 8.

Mit der Diagnose Software haben Sie folgende Möglich- • Die Datenleitung wird für 1,8 s angesteuert.
keiten: • Die ECU wird über ihre Geräteadresse (5 Baud-
• Inbetriebnahme des ECAS-Systems, Adresse) angesprochen.
• Fehlersuche,
Die ECU unterbricht nach Initialisierung ihren regulären
• Magnetventilansteuerung, Programmablauf und meldet sich beim PC empfangsbe-
• Test- und Messwerteüberprüfung, reit.
• Bearbeitung der ECU-Daten,
• Funktionstest, Die Verbindung bleibt bestehen, bis:
• Ausdruck des Diagnosespeichers und des System- • der PC sich abmeldet,
schilds. • die Zündung ausgeschaltet wird oder
• die Datenleitungen unterbrochen werden.
Bei einem Fahrzeug mit 2 separaten Liftachsen
In dieser Art wird auch der Datenaustausch zwischen PC
senkt sich bei Diagnosebetrieb die zweite Liftach-
und anderen Elektroniken z. B. der ABS- oder der EBS-
se. Dies geschieht aufgrund der Arbeitsweise ei-
Elektronik durchgeführt.
nes federrückgeführten Liftachsventils.
Mit Diagnosebeginn werden Liftachsen wegge- – Zur einfachen Durchführung der Diagnose leiten Sie
schaltet. Nach Beendigung ist das Liftachsverhal- die Datenleitungen von ABS bzw. EBS und ECAS auf
ten abhängig von den eingestellten Parametern. den am ECAS-Gehäuseunterseite liegenden Diagno-
seanschluss.
9.1.1 PIN
! werden.
Das Gehäuse muss für die Diagnose nicht geöffnet
Mit Erteilung der PIN kann der Anwender neben der Dia-
gnose auch weitergehende Einstellungen am WABCO-

! Schaltplänen im 12. Kapitel „Anhang“.


Fahrzeugsystem verändern. Die genaue Verschaltung entnehmen Sie aus den

Vor PIN-Vergabe wird die Teilnahme an einem Sy-


stemtraining vorausgesetzt. Der Anwender ist Durch die Zusammenlegung mehrerer Datenleitungen
nicht berechtigt, die PIN an nicht geschulte Perso- auf einen Diagnoseanschluss ist eine Initialisierung nur
nen weiterzugeben. Die Fahr- und Funktionssi- noch über die Geräteadresse sinnvoll.
cherheit könnte sonst beeinträchtigt werden.
Die Geräteadressen sind in einer ISO-Norm festgelegt:
– Fordern Sie die PIN unter pin@wabco-auto.com an. • Motorwagen ABS 08
Geben Sie die vollständige Seriennummer der Dia- • Anhänger ABS 10
gnose Software an.
• Anhänger EBS 11
Die Seriennummer befindet sich auf dem Programmdis- • Motorwagen ECAS 16
kettenaufkleber unter einem Barcode und beginnt mit
• Anhänger ECAS 18
SN... Diese Nummer muss mit der im Programm ange-
geben Seriennummer, zu finden unter „Optionen“ Î • usw.
„PIN eingeben“, übereinstimmen. Ist das nicht der Fall Bei Initialisierung mit 1,8 s würden alle an die Diagnose-
gilt die im Programm angegebene Seriennummer. leitung angeschlossenen Systeme gleichzeitig antworten
und damit ein Datenwirrwarr produzieren.
Das ECAS-System ist wartungsfrei. Durch die in dem
ECU-Programm enthaltenen Fehlerroutinen kontrolliert Für den (seltenen) Fall, dass die ECAS-ECU auf den An-
das System sich selbst. Erkennt die ECU einen Fehler, ruf über die Geräteadresse nicht antwortet, ist bei der
so blinkt die Signallampe. Erst jetzt muss ECAS in der Kombination ABS/ECAS ein 1,8 s-Initialisierungsversuch
Werkstatt geprüft werden. möglich.
– Stellen Sie im Zweifel sicher, dass die richtige Adres-

!
Beachten Sie lediglich die ordnungsgemäße Höhe se eingestellt ist.
und Stellung des Fahrzeuges.
Kontrollieren Sie die Signallampe bei Zündung an. – Stellen Sie vorher unbedingt sicher, dass die Diagno-
seleitung des ABS abgeklemmt wurde.
9.1.2 Initialisieren der ECU – Überprüfen Sie vor der Verbindungsaufnahme den
Parameter, der die ISO-Adresseneinstellung der
Die ECU muss für die Diagnose initialisiert werden, d.h. Elektronik vornimmt.
der PC meldet sich bei der ECU zu einem Datentransfer
an. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten:

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9. ECAS Diagnose und Inbetriebnahme

9.2 Parametrieren Beispiel:


Die Lampe auf Platz 3 leuchtet. Das entspricht 23 = 8.
9.2.1 Optionsparameter
Optionsparameter lassen sich durch das „Setzen“ oder Ist die Lampe aus, so entspricht das der Zahl 0. Insge-
„nicht Setzen“ eines Bits ausdrücken. Sie sind mit JA samt gibt es 256 verschiedene Möglichkeiten, die Lam-
oder NEIN bzw. in der Rechnersprache mit 1 oder 0 ge- pen leuchten zu lassen.
nau definiert. Optionsparameter sind dimensionslos.
Da nun ein Optionsparameter nur mit JA oder NEIN
In einem Byte sind 8 Bits, also 8 Optionsparameter, zu- (Lampe AN oder Lampe AUS) beschrieben werden
sammengefasst. Sie werden als eine Zahl zwischen 0 muss, können 8 Optionsparameter zu einer Einheit zu-
und 255 dargestellt. Es handelt sich dabei um Angaben sammengefasst werden. Diese 8 Optionsparameter er-
zur Ausstattung und gewünschten Arbeitsweise des Sy- geben einen Werteparameter.
stems. Das sind u. a.:
• Vorhandensein einer Liftachse, Liftachsausstattung, Die Parametrierung kann mit der entsprechenden Soft-
• Festlegung der Wegsensorposition, ware vorgenommen werden.
• Vorhandensein eines Drucksensors, Anfahrhilfe, Parametersätze können u. a.:
ALB-Magnetventils,
• aus einer vorhandenen Elektronik in einen PC einge-
• Art der Fahrniveauauswahl,
lesen, angezeigt und gespeichert werden.
• Definition der Plausibilitätsfehlererkennung.
• vom PC in eine Elektronik eingeschrieben werden.
9.2.2 Werteparameter • im PC manuell erstellt, verändert und gespeichert,
d.h. in eine Elektronik übertragen werden.
Werteparameter sind Zahlenwerte, die Soll-, Grenz- und
Toleranzwerte des Systems angeben. Diese Werte lie-
– Speichern Sie vor der Parametrierung den in der
gen zwischen 0 und 255. Sie sind Proportionalwerte für
Elektronik befindlichen Parametersatz in den PC ab.
echte physikalische Größen wie:
• Weg, Damit steht eine Sicherheitskopie zur Verfügung mit der
• Druck, der letzte Parameterssatz immer wieder in die Elektronik
• Zeit, eingespielt werden kann. Das ist besonders wichtig,
wenn vorhandene Parametersätze geändert werden sol-
• Geschwindigkeit. len. Für den PC sind beliebige viele Datensätze möglich.
8 Optionsparameter ergeben einen Werteparameter.
0 1 2 3 4 5 6 7 9.2.3 Counts

Counts sind Zählwerte der Elektronik. Als Basis haben


sie die binären Zahlen. Ihr Wertebereich geht von 0 bis
20 + 21 + 22 + 23 + 24 + 25 + 26 + 27 = 255.
1 + 2 + 4 + 8 + 16 + 32 + 64 + 128 = 255
Bei der Parametrierung werden die Parameter, die Soll-
0 1 2 3 4 5 6 7 werte für die Regelung, in counts vorgegeben. Damit die
Elektronik einen Soll-/Istwert-Vergleich durchführen
kann, müssen auch die Istwerte in counts zur Verfügung
gestellt werden.
2 0 + 0 + 22 + 0 + 0 + 25 + 0 + 2 7
1 + 0 + 4 + 0 + 0 + 32 + 0 + 128 = 165 Die von den Sensoren gemessenen Werte beruhen auf
Abständen oder Drücken. Sie werden der ECU als Span-
Abb. 38 Modelldarstellung der Zahlen 255 und 165 in digitalisierter nungswerte oder Stromimpulse übermittelt. Die ECU
Form (Beispiel)
wandelt diese Signale in Counts um (Digitalisierung der
Ein Byte kann man sich folgendermaßen vorstellen: Signale).
Auf einer Leiste mit den Plätzen 0 bis 7 sitzen 8 Lampen,
die symbolisch für die 8 Bits stehen. Leuchtet eine Lam- Die Bandbreite der im Messbereich liegenden Span-
pe, so entspricht das der Zahl „2 hoch ihrer Platznum- nungshöhen bzw. Impulszeiten wird hierfür in gleiche
mer“. Teile aufgeteilt.

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Diagnose und Inbetriebnahme ECAS 9.

Der maximal mögliche Messbereich wird in 256 Stufen • Die Parameter 1 bis 4 definieren den Systemumfang.
eingeteilt. • Bei den ECU-Abwandlungen 446 055 060/070 0 defi-
nieren die Parameter 1 bis 3 den Systemumfang.
Je kleiner die Stufen, desto:
Sie sind jeweils aus 8 JA/NEIN-Informationen (Options-
• genauer die Messwerte für die Berechnungen.
parametern) zusammengesetzt.
• geringer die abdeckbare Messbereichsbandbreite.

Je größer die Stufen, desto: Parameter 1


• ungenauer die Messwerte für die Berechnungen.
• größer die abdeckbare Messbereichsbandbreite. Bit 0: Separates Liftbalgventil
Bit 0 muss aus Kompatibilitätsgründen 0 sein.
Die eben genannten Informationen sind z. B. bei der
Wahl des Wegsensorhebels zu berücksichtigen. Für die ECU-Abwandlungen 446 055 065/066 0 gilt:
(↑ 8.1.1 Wegsensor - Montagehinweis) – Setzen Sie den Eingabewert &
Bit 0 = 0.

9.2.4 Erläuterung der Parameter Nur für die ECU-Abwandlung 446 055 060 0 gilt:
– Setzen Sie den Eingabewert Bit 0 = 1, wenn der Ma-
Vorbedingungen: gnetventilblock für die Liftachssteuerung einen sepa-
• Das Diagnosemittel ist ordnungsgemäß angeschlos- raten Magneten für Liftbalg-Ansteuerung besitzt.
sen.
Der Magnet ist auf Steckplatz X18 (nur in ECU-Abwand-
• Die Zündung ist EIN. lung 446 055 060 0 vorhanden) angeschlossen.
• Im Diagnoseprogramm wurde, nach dem Aktivieren
der Sonderfunktionen mittels PIN-Eingabe, der Ab- Im anderen Fall wird mit der Steuerung nur eines Magne-
schnitt „Parameter“ aufgerufen. ten gleichzeitig die Abkoppelung und Entlüftung der Lift-
Sind die Vorbedingungen erfüllt, können nun die Para- achstragbälge und die Belüftung des Hubbalges
meter aus der Fahrzeugelektronik oder dem PC-Pfad durchgeführt (Bit 0 = 0).
eingespielt, angezeigt und verändert werden.
Bit 1: Luftfederung an Hinter- und Vorderachse
Die Parameternummerierung orientiert sich dabei am
Parametersatzaufbau für die ECU-Abwandlungen 446 – Setzen Sie Bit 1 = 0, wenn nur die Hinterachse gere-
055 065/066 0. gelt wird.
Der Parametersatzaufbau der ECU-Abwandlungen 446 Der Wert 0 erlaubt Ihnen zusätzlich zur Regelung der
055 060/070 0 ist modifiziert. Hinterachse, die unabhängige Steuerung zweier Liftach-
sen.

! meternummer
Weicht die Parameternummer gegenüber der Para-
für die ECU-Abwandlungen 446 055 Für Deichselanhänger gilt:
065/066 0 ab, wird diese in den Parameter-Über- – Setzen Sie Bit 1 = 1.
schriften am Ende in Klammern angegeben.
Sie können Hinterachse(n), Vorderachse(n) und eine se-
parate Liftachsfunktion unabhängig voneinander steu-
! stemschulung.
Verändern Sie keine Parameter ohne vorherige Sy-
ern. Außerdem können Sie damit eine rechts/links-
Regelung erzeugen.

Parameter 0 Bit 2: Anhänger mit/ohne Lift/Schleppachse


– Setzen Sie Bit 2 = 0, wenn das Fahrzeug eine Lift-/
Parameter 0 stellt die Geräteadresse ein, mit der die
Schleppachse besitzt bzw. eine Anfahrhilfe realisiert
Elektronik vom Diagnosemittel (PC) angesprochen wer-
werden soll.
den kann.
– Andernfalls setzen Sie Bit 2 = 1.
& Für die ECAS-Anhängerelektronik ist die Adresse 18
(Standard) genormt. Bit 3: Anlage Lift/Schleppachssteuerung mit/ohne
Drucksensor
Ausnahmen sind nur zulässig, wenn in einem Fahrzeug
mehr als eine ECU eingebaut sind und diese eine ge- – Setzen Sie Bit 3 = 0, um eine vollautomatische Lift-
meinsame Diagnoseschnittstelle besitzen. achsregelung zu realisieren.

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9. ECAS Diagnose und Inbetriebnahme

Möglichkeiten mit dieser Einstellung: Eine einseitige Beladung kann zu unerwünschten Auf-
• automatisches Absenken der Liftachse / Belasten der bauneigungen führen.
Schleppachse nach Überschreiten eines vorgebba-
– Setzen Sie Bit 4 = 1, wenn an einem Sattelauflieger
ren maximalen Tragbalgdrucks und
mit 2 Wegsensoren eine aktive links/rechts-Regelung
• Heben der Liftachse / Entlasten der Schleppachse realisiert werden soll.
nach Unterschreiten eines vorgebbaren minimalen
– Stecken Sie dann den linken Wegsensor auf den
Tragbalgdrucks.
Steckplatz X12 für die Vorderachse und den rechten
Hier ist in jedem Fall ein Drucksensor im System erfor- Wegsensor auf den Steckplatz X13 für die Hinterach-
derlich. se.

– Nehmen Sie die Vorgabe der Druckwerte je nach Lift- Bit 5: Seitenangabe des Wegsensors für Systeme mit
achskonfiguration in den Parametern 28 und 29 oder nur einem Sensor
45 und 46 vor.
Bit 5 = 0 Wegsensor links auf Steckplatz X14
Weiterhin können Sie eine Anfahrhilfe oder Rangierhilfe Bit 5 = 1 Wegsensor rechts auf Steckplatz X13
realisieren.
Auf der Steckplatte der ECAS-Elektronik gibt es zwei
– Bearbeiten Sie hierfür Parameter 2 (Bit 0 und 1) sowie Möglichkeiten, einen Wegsensor anzuschließen.
Parameter 32 bis 38.
Bei Systemen mit nur einem Wegsensor an der Hinter-
Eine Reifeneindrückungskompensation kann vorgese- achse wird mit diesem Bit angegeben, ob dieser in der
hen werden. ECU auf Steckplatz X14 (links) oder X13 (rechts) ange-
– Nehmen Sie die Eckwertevorgabe dazu in den Para- schlossen ist.
metern 42, 43 und 44 vor.
Links/rechts hat in diesem Fall nichts mit dem Weg-
Bit 3 = 1 bedeutet, dass keine Drucksensoren im System
! sensorsplatz am Fahrzeug zu tun.
vorhanden sind. Eine eventuell vorhandene Liftachse Nur für die ECU-Abwandlung 446 055 060 0 gilt:
wird mit einem Druckschalter gesteuert. Damit ist jedoch
Bei 2 verwendeten Drucksensoren müssen Sie die Sei-
nur eine Absenkung der Liftachse möglich.
tenzuordnung von Druck- und Wegsensoren beachten.
Den Befehl zum Heben der Liftachse müssen Sie dann
– Schließen Sie den Drucksensor an Steckplatz X5 an,
mit der Bedieneinheit oder einem Taster vorgeben.
wenn der Wegsensor an Steckplatz X14 (links) ange-
schlossen wurde.
Im Verbund mit EBS erhält die ECAS-ECU die Druck-
sensordaten über die K-Leitung. – Schließen Sie den Drucksensor an Steckplatz X4 an,
– Setzen Sie in diesem Fall Bit 3 = 1. wenn der Wegsensor an Steckplatz X13 (rechts) an-
geschlossen wurde.

Bit 4: Anzahl Wegsensoren Hinterachse Zwei Drucksensoren sind im Anhängerbereich äußerst


selten vorhanden. Im Normalfall wird nur ein Drucksen-
– Setzen Sie Bit 4 = 0, so erwartet die Anlage an der sor eingesetzt.
Hinterachse eine 2-Wegsensor-Regelung.
Mit zwei Wegsensoren und einem Magnetventil mit zwei Bit 6: Anzahl Kalibrierniveaus
2/2-Wegeventilen kann das Niveau trotz ungleicher sei-
Die ECU erwartet beim Kalibriervorgang das Anfahren
tenweiser Beladung achsparallel gehalten werden. Die
von 3 Niveaus.
Tragbalgansteuerung für jede Aufbauseite erfolgt seiten-
weise. – Sie müssen das Fahrniveau I, das obere und untere
Niveau anfahren und kalibrieren.
– Setzen Sie Bit 4 = 1, so erwartet die Anlage an der – Setzen Sie & Bit 6 = 0 (Standardeinstellung) bei
Hinterachse eine 1-Wegsensor-Regelung. Fahrzeugen mit:
Bei dem meist achsmittig angebrachten Wegsensor wer- • Bedieneinheit
den die Tragbälge der Hinterachse durch ein Magnet- • der Möglichkeit zum Anschluss einer Bedienein-
ventil mit einem 2/2-Wegeventil angesteuert. heit.
– Setzen Sie Bit 6 = 1 bei:
Eine Querdrossel zwischen den beiden Ventilausgängen
lässt einen langsamen Druckausgleich zwischen den • bekanntem oberen/unteren Niveau und
Tragbälgen auf beiden Fahrzeugseiten zu. • für Ausnahmefälle.

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Diagnose und Inbetriebnahme ECAS 9.

– Vor dem Kalibriervorgang müssen Sie das obere/un- Die Zeitdauer der Anfahrhilfe Typ “Ausland” müssen Sie
tere Niveau als count-Zahlen mit dem PC der ECAS- im Parameter 33 vorgeben.
Elektronik bekannt geben. – Bei EG-Anfahrhilfe setzen Sie Parameter 33 auf 255
– Beim Kalibriervorgang müssen Sie dann nur das counts und Parameter 34 auf 0 count.
Fahrniveau I anfahren und kalibrieren. – Aktivieren Sie die Anfahrhilfe mittels Taster an Steck-
platz X9.
Bit 7: Automatische Peripherieerkennung Weitere Anfahrhilfeeckdaten ↓ Parameter 35 bis 38.
– Setzen Sie Bit 7 = 0, so muss der Elektronik die Sy- !
stemkonfiguration in den Optionsparametern kom-
Bit 1: Anfahrhilfetyp „Nordland“
plett bekannt gegeben werden.
– Setzen Sie Bit 1 = 1, um den Anfahrhilfetyp „Nord-
– Setzen Sie Bit 7 = 1, so überprüft die ECU vor dem
land“ zu aktivieren.
Kalibrieren die elektrischen Anschlüsse und schließt
daraufhin auf die ausgeführte Systemkonfiguration. Der Anfahrhilfe “Nordland“ erlaubt eine freie Bestimmung
der Anfahrhilfedauer durch den Fahrer.
Entsprechend werden dann die Parameter der System-
konfigurationsbeschreibung (Parameter 1: Bit 0, 1, 2, 4, – Aktivieren Sie die Anfahrhilfedauer mittels Taster an
5; Parameter 2: Bit 5; Parameter 3: Bit 0) bei Änderung Steckplatz X9.
eines Parameters und/oder bei erneuter Kalibrierung au-
tomatisch gesetzt. Bit 2: Fahrniveau II über Schalterstellung/Bedienein-
heit oder Grenzgeschwindigkeit
Das Setzen von Bit 7 entbindet Sie jedoch nicht von der
Durchführung einer Parametrierung. Die ECU kann u. a. – Setzen Sie Bit 2 = 0.
nicht erkennen: • So wird bei Überschreiten einer in Parameter 25 vor-
• ob ein Druckschalter angeschlossen ist. gegebenen Grenzgeschwindigkeit das in den Para-
• wie die Anfahrhilfe arbeiten soll. metern 23/24 definierte Fahrniveau II eingeregelt.
• So wird nach Unterschreitung einer in Parameter 26
vorgegebenen Grenzgeschwindigkeit das Fahrni-
Parameter 2 veau I wieder ausgeregelt.
Diese Funktion ist für besondere Anwendungsfälle sinn-
Bit 0: Anfahrhilfetyp „Deutschland“
voll.
– Setzen Sie Bit 0 = 0, wenn ein Fahrzeug nach alter
deutscher StVZO (Straßenverkehrs-Zulassungs-Ord- – Setzen Sie & Bit 2 = 1.
nung) zugelassen wird. So kann das Fahrniveau II mit einem auf der Elektronik
Die Anfahrhilfe wirkt dann nur eine bestimmte, vorzuge- gesetzten Schalter (Steckplatz X8) oder mit der Bedie-
bende Zeit nach Aktivierung der Anfahrhilfefunktion. Der neinheit (bei den ECU-Abwandlungen 446 055 065/066/
erneute Aufruf der Anfahrhilfefunktion ist erst nach Ab- 075 0) ausgesteuert werden.
lauf einer vorzugebenden Zwangspause möglich.
Bit 3: Manuelle/vollautomatische Liftachssteuerung
– Nehmen Sie die Vorgabe der Zeitwerte in den Para-
metern 32 und 34 vor. – Setzen Sie Bit 3 = 0, um eine manuelle Liftachssteue-
rung durchzuführen.
– Aktivieren Sie die Anfahrhilfe mittels Taster an Steck- Die Liftachse wird bei Anlagen mit Druckschaltern abge-
platz X9. senkt. Dies erfolgt auch bei Überschreitung eines Trag-
balgdrucks über die zulässige Belastung der
Auch die Anfahrhilfe nach Typ “Ausland” Bit 0 = 1 wirkt
Hauptachse.
nur eine vorgebbare Zeitspanne.
– Sie können jedoch die Zeitspanne ohne Zwangspau- – Nach der Entlastung müssen Sie jedoch die Liftachse
se durch wiederholten Tastendruck beliebig verlän- manuell über einen Schaltkontakt oder die Bedienein-
gern (↓ Parameter 33). heit anheben.
Seit Inkrafttreten der EG-Richtlinie 97/27/EG ist die zeit- – Bei einer Anlage mit Drucksensor Bit 3 = 0 müssen
liche Begrenzung der Anfahrhilfe entfallen. Die Anfahrhil- Sie die Liftachse auch manuell über einen Schaltkon-
fe wird jetzt nach Achslastkriterien und einer takt oder die Bedieneinheit anheben.
Geschwindigkeitsschwelle ausgelegt.
– Setzen Sie &Bit 3 = 1, um die Liftachsvollautomatik
– Setzen Sie & Bit 0 = 1. vorzuwählen.

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9. ECAS Diagnose und Inbetriebnahme

Möglichkeiten mit dieser Einstellung: • einem Sattelanhänger mit einer Liftachssteue-


• automatisches Absenken der Liftachse / Belasten der rung.
Schleppachse nach Überschreiten eines vorgebba- • Fahrzeugen ohne Liftachse.
ren maximalen Tragbalgdrucks und
Jetzt ist nur maximal eine Liftbalgansteuerung möglich.
• Heben der Liftachse / Entlasten der Schleppachse Natürlich können hier auch mehrere Liftachsbälge paral-
nach Unterschreiten eines vorgebbaren minimalen lel angeschlossen sein.
Tragbalgdrucks.
– Legen Sie die Liftachssteuerdrücke in den Parame-
In jedem Fall ist dann ein Drucksensor im Gesamtsystem
tern 28 und 29 fest.
erforderlich.

– Die Vorgabe der Druckwerte erfolgt je nach Liftachs- – Setzen Sie Bit 6 = 1, so ist die ECU in der Lage bei
konfiguration in den Parametern 28 und 29, darüber Sattelanhängern 2 Liftachsen unabhängig voneinan-
hinaus in den Parametern 45 und 46 bei 2 separaten der zu steuern.
Liftachsen. Mit Einsatz dieser Option ist keine Vorderachssteuerung
Bit 3 = 1 ist auch für ein System mit Anfahrhilfe notwen- mehr möglich.
dig. – Legen Sie die Liftachssteuerdrücke in den Parame-
tern 28, 29, 45 und 46 fest.
Bit 4: Impulsgesteuertes oder federrückgeführtes
Liftachsmagnetventil Bit 7: Messtechnikausgabe
Das ECAS-Magnetventil bzw. der Liftachsteil des ECAS- – Im Normalfall setzen Sie Bit 7 = 0.
Magnetventilblocks zur Ansteuerung des Liftachsbalges
ist bei Bit 4 = 0 als impulsgesteuertes Ventil ausgeführt. – Setzen Sie Bit 7 = 1, so sendet die ECU während des
Der Liftbalg wird dabei über einen Druckimpuls auf im regulären Betriebs ständig 8 Messwerte aus.
Magnetventil befindliche Schieber angesteuert (Regelfall
im Anhänger). Die Messwerte wurden aus den Sensorwerten berech-
net.
– Setzen Sie, bei den Liftachsventilen, die in den WAB-
CO-Schemata aufgeführt sind & Bit 4 = 0. – Sie können sich die ausgesendeten Messwerte mit
dem PC anzeigen lassen.
– Setzen Sie Bit 4 = 1, um die Liftbalgsteuerung mit ei-
nem federrückgeführten Ventil zu realisieren. Die Messstellen sind entsprechend der folgenden Zuord-
Der Liftbalg wird mit einem Permanentdruck auf einen fe- nung festgelegt:
derbelasteten Kolben im ECAS-Magnetventil angesteu- 1 Istwert Wegsensor Hinterachse links
ert. Im Anhänger ist das ein eher seltener Fall.
2 Istwert Wegsensor Hinterachse rechts
Bit 5: Zusätzliches Ventil für die Anfahrhilfe 3 Istwert Wegsensor Vorderachse
– Setzen Sie & Bit 5 = 0, wenn keine Anfahrhilfe benö- 4 Sollwert Wegsensor Hinterachse (bei unterschiedli-
tigt wird bzw. ein impulsgesteuertes Magnetventil für chen Sollwerten für links/rechts, wird der Wert „links“
die Anfahrhilfe zur Anwendung kommt (Regelfall). angezeigt)
Wird für die Liftachssteuerung ein federrückgeführtes
5 Sollwert Wegsensor Vorderachse
Ventil verwendet, kann die Funktion “Anfahrhilfe” nur mit
einem zusätzlichen Magnetventil ermöglicht werden. 6 Istwert Drucksensor (bei mehreren Drucksensoren
Dieses Magnetventil übernimmt die Abkoppelung der ein gemittelter Wert)
Tragachsbälge vom Liftachsbalg.
7 aktueller Offset für die Reifeneindrückungskompen-
– Setzen Sie Bit 5 = 1 bei Einsatz eines zusätzlichen sation (erhöht den Sollwert für das Fahrniveau)
Magnetventils.
8 aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit

!
Alle in diesem Handbuch gezeigten Schemata ha-
ben kein zusätzliches Ventil. Die Messwerte 1 bis 7 werden in counts ausgegeben,
Messwert 8 in km/h.
Bit 6: Anzahl separater Liftachsen
Fehlt eine der Messstellen (z. B. Messstelle 3 bei Anla-
– Setzen Sie Bit 6 = 0 bei: gen ohne Vorderachsluftfederung), wird der Wert 0 oder
• einem vollluftgefederten Deichselanhänger. 255 ausgegeben.

52
Diagnose und Inbetriebnahme ECAS 9.

Die Messwertausgabe darf nur in Verbindung mit der – Für ECAS in Zusammenarbeit mit EBS setzen Sie Bit
! Parameterfestlegung verwendet werden. Da die
Elektronik ständig Daten sendet, kann ohne PIN kein
3 = 1.
Auf der K-Leitung werden von der EBS Daten, die für den
Diagnosebetrieb aufgenommen werden. Zum Ab-
ECAS-Betrieb nötig sind, an die ECAS übertragen. Unter
schluss der Parametrierung muss Bit 7 = 0 gesetzt
Daten zählt man z. B.:
werden, sonst kann ohne PIN keine Fehlersuche
durchgeführt werden. • das Geschwindigkeitssignal,
• das Drucksensorsignal.
Parameter 3 Die ECAS benötigt im Zusammenwirken mit EBS keinen
eigenen Drucksensor.
Bit 0: ALB-Ventil
– Setzen Sie & Bit 0 = 0. Der ECAS-eigene Drucksensor hat gegenüber dem
EBS-Drucksensor Priorität, wenn:
– Setzen Sie Bit 0 = 1, dann wird - solange das System
ordnungsgemäß funktioniert und das Niveau ober- • für die ECAS auf Steckplatz X5 der Elektronik ein ei-
halb der Puffer liegt - ein separates Magnetventil be- gener Drucksensor angeschlossen wird.
stromt. • Bit 3 in Parameter 1 parametriert wird.
Das geschieht solange das System ordnungsgemäß
funktioniert und das Niveau oberhalb der Puffer liegt. Im
Bit 4: Drucksensorauflösung
stromlosen Fall gibt das Magnetventil vollen Vorrats-
druck auf den Steueranschluss 41 oder 42 des ALB-Reg- – Für Drucksensoren, die bei 10 bar eine Spannung
lers. von 5,5 V auf der Signalleitung ausgeben, setzen Sie
Bit 4 = 0.

! dargestellt. (↓ 12. Anhang)


Diese Sonderanwendung ist in den Schaltplänen
Bit 4 = 0 für 1 count entspricht dann 1/20 bar (= 0,05 bar).

Bit 1: C3-Signalüberwachung mit Fehlererkennung – Für Drucksensoren, die bei 10 bar eine Spannung
von 4,5 V auf der Signalleitung ausgeben, setzen Sie
– Für eine normale Fehlererkennung setzen Sie Bit 1 = Bit 4 = 1.
0 (Standardeinstellung).
Bit 4 = 1 für 1 count entspricht dann 1/16 bar (= 0,0625
– Für eine erweiterte Fehlererkennung, d.h. im Stand bar). Die Drucksensoren mit dieser Auflösung besitzen
kann Kurzschluss nach Masse erkannt werden, set- DIN-Bajonettanschluss und sind im Trailer-EBS sowie
zen Sie Bit 1 = 1. ECAS Standard.

!
Diese Funktion ist nur für VCS möglich.
Bit 5: Auswahl Entladeniveau - Fahrniveau III
Bit 2: Abschaltfunktion bei Plausibilitätsfehler – Für das Entladeniveau setzen Sie Bit 5 = 0. Die Akti-
– Wenn Sie Bit 2 = 0 setzen, wird bei Auftreten eines vierung erfolgt per Schalter.
Plausibilitätsfehlers (↓ Parameter 40) der Fehler er-
kannt und die Anlage abgeschaltet. – Für das Fahrniveau III, setzen Sie Bit 5 = 1. Die Akti-
vierung erfolgt per Schalter oder über die Bedienein-
– Für Fahrzeuge mit besonders verwindungsweichem heit.
Rahmen, die im unwegsamen Gelände gefahren wer-
den (z. B. Holztransporter) setzen Sie
&
Bit 2 = 1. – Legen Sie die Werte für das Niveau im Parameter 5
und 6 fest.
Im Falle eines Plausibilitätsfehlers würden nur die ECAS-
Magnetventile abgeschaltet und das vorliegende Ist-Ni-
veau als Sollniveau angenommen werden. Bit 6: Ansteuerung der Fahrniveaus II und III

Bit 3: Betriebsdatenübertragung auf der K-Leitung Möglichkeiten der Ausregelung des Fahrniveaus II (Pa-
rameter 2 Bit 2 = 1) und/oder Fahrniveaus III (Parameter
– Für ECAS in Zusammenarbeit mit ABS setzen Sie Bit 3 Bit 5 = 1):
3 = 0.
• mit Hilfe separater Schalter (Bit 6 = 0),
Auf der K-Leitung werden für ECAS keine Betriebsdaten
übertragen. • über die Bedieneinheit ( & Bit 6 = 1).

53
9. ECAS Diagnose und Inbetriebnahme

Bit 7: Ausregelung des Fahrniveaus bei Aufbauhe- Bit 2: Liftachsverhalten nach Zündung EIN
ben (ab Softwareversion V_9.1.1.D)
– Setzen Sie Bit 7 = 0 (Standardeinstellung), so wird bei – Setzen Sie Bit 2 = 0 (Standardeinstellung), dann er-
Fahrzeugen mit einem installiertem Wegsensor an folgt ein Anheben der Liftachse bei Zündung EIN, so-
der Fahrzeug-Hinterachse das aktuelle Fahrniveau fern das durch die Achslast gestattet wird.
direkt angefahren.
– Setzen Sie Bit 2 = 1, so bleibt die Liftachse bei Zün-
– Setzen Sie Bit 7 = 1. dung EIN am Boden.
Sie wird erst nach erreichen einer parametrierbaren
Bevor das Fahrniveau angefahren wird, wird der Fahr-
Grenzgeschwindigkeit (↓ Parameter 51) angehoben.
zeugaufbau geringfügig gesenkt und anschließend
durch gleichzeitiges Belüften der Bälge ins Fahrniveau
! ter 2 Bit 3 = 1 (Liftachsvollautomatik) ist.
Bit 2 können Sie nur auf 1 setzen, wenn bei Parame-
gehoben. Diese Funktion ist bei Fahrzeugen mit 2 oder
mehr Wegsensoren gegeben. Notwendig ist das Setzen
dieses Bits bei Fahrzeugen mit rechts/links-Regelung. Dies wirkt sich bei Baustellenfahrzeugen und bei Motor-
wagen mit schlechtem Kaltstartverhalten günstig aus
Dadurch wird ein Druckausgleich zwischen linker und (kein Liftachspendeln).
rechter Seite sichergestellt.
Die Entscheidung darüber ob die Liftachse(n) gehoben
werden kann (können), wird im Stand gefällt. (Daher
Parameter 4 kommt die Achse erst nach einmaligen Stillstand und
Überschreiten der Geschwindigkeit hoch.)
Bit 0: Anfahrhilfedruck modifizieren
Bit 3: Bezug der Fahrniveauerhöhung bei angehobe-
– Setzen Sie Bit 0 = 0, so wird der Anfahrhilfedruck, wie ner Liftachse
in Parameter 37 vorgegeben, eingehalten. (ab Softwareversion V_9.1.1.D)
– Setzen Sie Bit 0 = 1, so wird der zulässige Anfahrhil- – Setzen Sie für die Erhöhung des Fahrniveaus bei an-
fedruck nach Parameter 37 um max. 10% von Para- gehobener Liftachse nur für das am tiefsten liegende
meter 28 erhöht. Fahrniveau & Bit 3 = 0 .
Die Erhöhung um 10% wird aktiv, wenn bei Start der An- – Setzen Sie für die Erhöhung des Fahrniveaus bei an-
fahrhilfe der Balgdruck > Parameter 28 liegt. gehobener Liftachse für die Fahrniveaus I und II Bit 3
= 1.
Diese Art der Anfahrhilfe ist sinnvoll, wenn der im Para-
Im Fahrniveau III erfolgt keine Erhöhung des Fahrni-
meter 28 vorgegebene Druckwert tiefer als der zulässige
veaus bei angehobener Liftachse. Das Fahrniveau III
Tragbalgdruck des Achsaggregats entsprechend der
sollte dann stets das höchste der 3 möglichen Fahrni-
Bremsauslegung ist. In diesem Fall wäre Parameter 37
veaus sein.
(= Parameter 28 * 130%) als Begrenzungsdruck für die
Anfahrhilfe zu niedrig. – Legen Sie den Wert, um den diese Fahrniveauerhö-
Mit dem Setzen des Bits wird die Anfahrhilfedruckbe- hung bei angehobener Liftachse stattfindet, im Para-
grenzung erweitert. Ziel ist es, mit wenigen Parameter- meter 39 fest.
sätzen die Vielfalt der Achsaggregate zu beherrschen.
! zeug tatsächlich im Fahrniveau steht.
Die Niveauerhöhung findet nur statt, wenn das Fahr-

Bit 1: Liftachsverhalten nach Zündung AUS


(ab Softwareversion V_9.1.1.D) Bit 4: Wirkung des Schalteingangs „Zwangssenken
– Setzen Sie Bit 1 = 0 (Standardeinstellung), so erfolgt Liftachse“ - Steckplatz 15 auf der ECU
bei Zündung AUS ein Absenken der Liftachse(n). (ab Softwareversion V_9.1.1.D)
Setzen dieses Bit nur bei 2 separaten Liftachsen.
Die Liftachse(n) senkt (senken) sich nur, wenn nach Aus-
schalten der Zündung die Klemme 30 noch kurze Zeit er- ! Das Setzen ist außerdem nur möglich, wenn bei Pa-
halten bleibt. Ein Absenken erfolgt nicht nach Abziehen rameter 2 Bit 6 = 1 ist.
des ABS-Wendelsteckers.
– Setzen Sie für die Wirkung des Schalteingangs
– Setzen Sie Bit = 1, so bleibt die Liftachse bei Zündung
AUS angehoben.
„Zwangssenken Liftachse auf alle Liftachsen“
4 = 0.
&
Bit

54
Diagnose und Inbetriebnahme ECAS 9.

– Für die Wirkung des Schalteingangs „Zwangssenken Parameter 8


Liftachse nur auf die 2. Liftachse“ setzen Sie Bit 4 = 1.
Grenze der Erkennung von Plausibilitätsfehlern an
– Setzen Sie Bit 5 bis 7 = 0, da sie keine Bedeutung ha- der Hinterachse (Parameter 7)
ben.
Parameter 8 gibt einen Wegsensorgrenzwert vor.

Parameter 5 Bei dessen Überschreitung erkennt die Elektronik wäh-


rend des Fahrzeugaufbausenkens keinen Plausibilitäts-
Differenz Entladeniveau bzw. Fahrniveau III zum fehler (↓ Parameter 40). Je nach Bestimmung des
Fahrniveau I an der Vorderachse (Parameter 4) niedrigsten zulässigen Niveaus wird Parameter 8 unter-
– Stellen Sie Parameter 5 für die Vorderachse analog schiedlich wirksam:
zu Parameter 6 ein. • Die untere Höhenbegrenzung (Tiefstniveau) soll
– Setzen Sie Parameter 5 auf 0 count, wenn keine Vor- der Gummipuffer sein.
derachs- oder links/rechts-Regelung an der Hinter- – Setzen Sie Parameter 8 auf einen Wert, der größer
achse ausgeführt wird. als 100 counts ist.
Ein leeres Fahrzeug drückt den Gummipuffer nicht so
Parameter 6 weit zusammen wie ein beladenes. Aus diesem Grund
wird der einzugebende Wert durch die Elastizität der
Gummipuffer vorgegeben.
Differenz Entladeniveau bzw. Fahrniveau III zum
Fahrniveau I an der Hinterachse (Parameter 5) Wurde das Fahrzeug beladen kalibriert, dann wird das
unbeladene Fahrzeug dieses Tiefstniveau trotz vollstän-
!
Dieser Parameter hängt davon ab, wie bei Parame-
ter 3 Bit 5 gesetzt ist. diger Entlüftung der Bälge nicht erreichen können.

Parameter 6 beschreibt das Niveau, das bei Betätigung Das hat die Meldung eines Plausibilitätsfehlers zur Fol-
des Entladeniveau-Schalters, des Schalters bzw. der ge. Die ECU erkennt den Gummipuffer und beendet den
entsprechenden Bedieneinheitstasten für Fahrniveau III Entlüftungsvorgang, wenn:
an der Hinterachse wirksam wird. • das Ergebnis von unterem Niveau + Parameter 8 -
100 unterschritten wird und
– Setzen Sie Parameter 6 auf einen Wert zwischen 0
und 99 counts, wenn das Niveau höher als das Fahr- • während der in Parameter 18 festgelegten Pufferer-
niveau I liegen soll. kennungszeit keine Wegänderung mehr erfolgt.
Dieser Wert wird dann zum Wert für Fahrniveau I zur Bil- Damit wird verhindert, dass die Bälge vollständig entlüf-
dung des neuen Sollwerts addiert. tet werden. Das erreichte Niveau wird als neues Sollni-
veau angenommen.
– Setzen Sie Parameter 6 auf einen Wert, der größer
als 100 counts ist, wenn das Niveau niedriger als das – Setzen Sie Parameter 8 auf einen Wert zwischen 110
Fahrniveau I liegen soll. und 125 counts, wenn Sie das Fahrzeug unbeladen
kalibrieren.
Dieser Wert wird dann vom Fahrniveau I zur Bildung des
neuen Sollwerts subtrahiert. – Bei Neufahrzeugen setzen Sie Parameter 8 auf &
115 counts.
– Setzen Sie Parameter 6 auf 0 count, wenn kein Ent- Damit soll verhindert werden, dass auch bei schiefste-
ladeniveau oder Fahrniveau II benötigt wird. hendem Fahrzeug, das nur auf einer Seite auf dem Puf-
fer liegt, ein Plausibililätsfehler erkannt wird.
Parameter 7 – Setzen Sie Parameter 8 auf einen Wert zwischen 120
und 135 counts, wenn Sie das Fahrzeug beladen ka-
Grenze der Erkennung von Plausibilitätsfehlern an
librieren.
der Vorderachse (Parameter 6)
– Setzen Sie Parameter 7 auf 0 count, wenn keine Vor- • Die untere Höhenbegrenzung liegt oberhalb des
derachs- bzw. links/rechts-Regelung an der Hinter- Gummipuffers.
achse ausgeführt wird.
– Setzen Sie Parameter 8 auf einen Wert, der kleiner
↓ Beschreibung für Parameter 8 - analoge Funktion als 100 counts ist.

55
9. ECAS Diagnose und Inbetriebnahme

Der Entlüftungsvorgang wird beendet, wenn: Parameter 11


• die Summe aus unterem Niveau + Parameter 8 unter-
Zulässige rechts/links-Abweichung im Sollniveau
schritten ist und
(Parameter 10)
• keine Wegänderung mehr während der in Parameter Parameter 11 wird nur bei Systemen mit 2 Wegsensoren
18 vorgegebenen Puffererkennungszeit erfolgt. an der Hinterachse wirksam. Er gibt den zulässigen
Schiefstand des Aufbaus bei seitlich ungleicher Lastver-
– Da in der Regel nur bei Fahrzeugschiefstand oder un-
teilung an.
ebenem Untergrund Plausibilitätsprobleme möglich
sind, setzen Sie Parameter 8 auf Wert zwischen 5
und 20 counts.
– Setzen Sie Parameter 11 auf & 4, 5 oder 6 oder 255
counts.
& 15
! den von der ECU nicht angenommen.
– Bei Neufahrzeugen setzen Sie Parameter 8 auf Werte, die größer als 2-mal Parameter 10 sind, wer-
counts (Standardwert).

Wird bei einem Senkvorgang innerhalb von 30 s über – Nur bei der Einzelradaufhängung sind die heutigen
dem Grenzwert keine Wegänderung nach unten erkannt, Achsen so verwindungsstarr, so dass Sie Parameter
bewertet die ECU das als einen Plausibilitätsfehler. 11 auf 255 counts setzen können.

Grenzwert = Parameter 8 + Anschlagniveau


Parameter 12
Bei einem Wert, der größer als 100 counts ist, wird über
Zulässige rechts/links-Abweichung bei Heben/Sen-
die Bedieneinheit immer der Puffer erreicht. Das ist un-
ken (Parameter 11)
abhängig vom kalibrierten unteren Niveau.
Parameter 12 bezieht sich nur auf Achsen mit 2 Wegs-
ensoren. Anders als bei Parameter 11 wird nicht der Re-
Parameter 9 gelvorgang im Bereich um das Sollniveau, sondern
während größerer Niveauänderungen (Heben/Senken)
spezifiziert.
Zulässige Toleranz des Sollniveaus an der Vorder-
achse (Parameter 8) Bei einem einseitig beladenen Fahrzeug hebt sich die
weniger belastete Seite schneller als die stärker belaste-
– Setzen Sie Parameter 9 auf 0 count, wenn keine Vor-
te Seite. Die stärker belastete Seite lässt sich schneller
derachs- bzw. keine links/rechts-Regelung an der
senken als die weniger belastete Seite.
Hinterachse ausgeführt wird.
Die belastete Seite kann möglicherweise einen gefährli-
↓ Beschreibung für Parameter 10 - analoge Funktion chen Schiefstand bei der Niveauänderung bewirken.
Durch Pulsen des weniger belasteten Balges wird ein
gleichmäßigeres Heben/Senken erreicht.
Parameter 10
– Setzen Sie Parameter 12 auf & 4, 5 oder 6 oder 255
counts.
Zulässige Toleranz des Sollniveaus an der Hinter-
achse (Parameter 9) – Nur bei der Einzelradaufhängung sind die heutigen
Achsen so verwindungsstarr, so dass Sie Parameter
Die Einstellung dieses Parameters bestimmt gemeinsam 12 auf 255 counts setzen können.
mit den Proportional- und Differentialbeiwerten die Re-
gelgüte des Systems an der Hinterachse.
Parameter 13
(↑ 5.1 Regelalgorithmus bei Niveauregelung)
Zulässige Vorn/Hinten-Abweichung bei Heben/Sen-
Der eingegebene Toleranzwert beschreibt die zulässige ken (Parameter 12)
Über- und Unterschreitung des Sollniveaus an der Hin- Bei Niveauänderung des vollluftgefederten Fahrzeugs
terachse. Die Toleranzbandbreite entspricht 2-mal dem soll der Aufbau vorn und hinten zur gleichen Zeit das
eingegebenen Wert. neue Sollniveau erreichen. Die Achse mit dem kürzeren
Weg wird entsprechend langsamer gehoben bzw. ge-
– Setzen Sie Parameter 10 auf einen Wert, der größer senkt. Parameter 13 bestimmt die zulässige Abwei-
als 2 counts ist (&4, 5 oder 6 counts). chung, mit der dieser Regelvorgang abläuft.

56
Diagnose und Inbetriebnahme ECAS 9.

Eine kleine zulässige Abweichung hat ein ständiges Parameter 15


! Pulsen der Magnetventile während des Regelvor-
gangs zur Folge und sollte deshalb nicht angestrebt
Fahrgeschwindigkeit, bis zu der gezielte Höhenän-
werden.
derungen möglich sind (Parameter 14)
– Bei Deichselanhängern setzen Sie Parameter 13 auf
Parameter 15 beschreibt die Grenzgeschwindigkeit, bis
einen Wert zwischen
&
15 und 30 counts.
zu der mit der Bedieneinheit während der Fahrt (Bedien-
– Bei Sattelaufliegern mit links/rechts-Regelung setzen einheit in den Motorwagen durchgeschleift) die Tasten
Sie Parameter 13 auf
& 255 counts. aktiv geschaltet sind. So können Memoryniveaus, He-
ben, Senken etc. ausgeführt werden.
Nach Überschreiten dieser im Parameter 15 eingegebe-
Parameter 14 nen Geschwindigkeit wird die Bedieneinheit ausgeschal-
tet.
Zulässige Niveauerhöhung 7 s nach Fahrtbeginn
bzw. aktivierter Funktion Entladeniveau (Parameter Ein vom Fahrniveau abweichendes Niveau wird ausge-
13) regelt, solange bis die im Parameter 41 eingegebene
Geschwindigkeit zur Rückkehr ins Fahrniveau über-
Während der Fahrt findet eine Sollniveauregelung ent-
schritten wird.
sprechend der Parametrierung von Parameter 27 (Stan-
dard: nach 60 s Verzögerungszeit) statt. I
! begrenzt.
Die Eingabe für Parameter 15 ist durch Parameter 41
Der Wert von Parameter 15 muss kleiner
In der Praxis ist eine Fahrzeugentladung bei langsamer
als der Wert von Parameter 41 sein.
Fahrt durchaus üblich. Aufgrund der Regelabstände
während des Fahrbetriebes (Verzögerungszeit) befindet
sich das Fahrzeug durch den schnellen Ladungsverlust
– Setzen Sie Parameter 15 auf einen Wert
schen 10 und 20 km/h.
& zwi-
bei der Entladung dann einige Zeit über dem Sollnivau.
Parameter 14 lässt eine Sollniveauüberschreitung des
Aufbauabstands über der Achse zu. Parameter 16
Wird 7 s nach Fahrtbeginn oder bei aktiviertem Entlade-
Regelverzögerung im Stand (Parameter 15)
niveau eine Überschreitung des Sollniveaus + Parame-
ter 14 an allen Wegsensoren der Anlage gemessen, Parameter 16 gibt einen Zeitraum an. In diesem Zeit-
erkennt die ECU einen Entladevorgang. Es erfolgt eine raum müssen die Wegsensorsignale bei stehendem
sofortige Regelung auf das Niveau Sollniveau + Parame- Fahrzeug ununterbrochen aus dem zulässigen Sollwert-
ter 14. toleranzbereich heraus sein, um eine Nachregelung aus-

!
Setzen Sie Parameter 14 nicht auf 0 count. Sonst zulösen.
wird immer 7 s nach Fahrtbeginn bei geringster Die Eingabeschrittweite beträgt 250 ms pro count.
Überschreitung des Wertes Sollniveau + Parameter
14 (= 0) geregelt.
– Setzen Sie Parameter 16 auf & 8 counts.

– Setzen Sie Parameter 14 auf & 20 counts. Parameter 17


Ist die Funktion „Entladeniveau“ aktiv, wird bei einer Hö-
henänderung, die größer als der Wert „Sollniveau + Pa- Pulsperiodendauer T (Parameter 16)
rameter 14“ ist, sofort geregelt. Auch bei
Bremsbetätigung wird geregelt. Die Regelung erfolgt so- Parameter 17 legt die Dauer einer Pulsperiode für eine
lange, wie das Fahrzeug nach Fahrtbeginn 10 km/h nicht Sollniveauregelung fest.
überschritten hat. Fährt das Fahrzeug schneller als 10
km/h, entfällt diese Regelung und tritt erst wieder bei der
– Setzen Sie eine Pulsperiodendauer von & 12 counts
(entsprechen 300 ms) ein.
Fahrt nach erneutem Fahrzeugstillstand ein.
Die Eingabeschrittweite beträgt 25 ms pro count.

Die Pulsperiode ist der Abstand zwischen 2 Einschaltim-


pulsen zu den 2/2-Wegeventilen im ECAS-Magnetventil.

57
9. ECAS Diagnose und Inbetriebnahme

Die Einschaltdauer der 2/2-Wegeventile ermittelt die ↓ Beschreibung für Parameter 20 - analoge Funktion für
ECU in Abhängigkeit von Regelabweichung und die Vorderachsregelung
Regelabweichungsänderungsgeschwindigkeit. Ist die er-
rechnete Einschaltdauer größer als die eingegebene
oder gleich der eingegebenen Pulsperiodendauer, wer- Parameter 20
den die 2/2-Wegeventile dauerbestromt. (↑ 5.1 Regelal-
gorithmus bei Niveauregelung) Proportionalbeiwert KPH für die Sollniveauregelung
an der Hinterachse

Parameter 18 Der Proportionalbeiwert KP ist ein Basiswert für die Soll-


wertregelung von ECAS und dient zur Errechnung der
Pulslänge bei der Niveauregelung.
Puffererkennungszeit (Parameter 17)
Parameter 18 legt die Zeit fest, in der die ECU den unte- Die zu errechnende Pulslänge ist proportional zur beste-
ren Anschlag (Gummipuffer) erkennen soll. henden Regelabweichung. Für die Errechnung der Puls-
länge muss der Elektronik also ein Proportionalitätsfaktor
Bei Ausgabe der Befehls „Aufbau senken“ findet inner- (KP) vorgegeben werden. KP ist von der Systemkonfigu-
halb dieser Zeit keine Wegänderung mehr statt und der ration abhängig.
Aufbauabstand über der Achse befindet sich in einem Ni-
Er muss durch einen Versuch ermittelt und dann präzi-
veau, das der Einstellung nach Parameter 7 bzw. 8 ent-
siert werden. Das ist Aufgabe des Fahrzeugherstellers
spricht.
und im Servicefall in der Regel nicht erforderlich.
Dann werden Pulsvorgänge des ECAS-Magnetventils
Die Ermittlung geschieht wie folgt:
abgebrochen. Die Eingabeschrittweite beträgt 250 ms
pro count. – Setzen Sie Parameter 11, 12 und 13 auf 255 counts.
– Setzen Sie Parameter 18 auf einen Wert zwischen 40 Setzen Sie Parameter 17 auf &
12 counts.
und
& 80 counts. Setzen Sie Parameter 10 auf einen Wert
3 und 5 evtl. bis 7 counts.
&
zwischen
Parameter 18: Pulsteiler (nur für ECU-Abwandlungen
Für die Vorderachsregelung verwenden Sie Parame-
446 055 060/070 0)
ter 9.
Parameter 18 gibt den Zeitanteil einer Periodendauer der
sich schneller bewegenden Aufbauseite beim Heben – Ermitteln Sie einen (Start-)Wert für KP nach folgender
bzw. Senken an. Dies geschieht im Zusammenhang mit Formel:
den Parametern 11 und 12 der ECU-Abwandlungen 446 KP = (Parameter 17 - 2) / (Parameter 10 - 1)
055 060/070 0. Parameter 17 = Pulsperiodendauer
Pulszeiten unter 75 ms werden nicht ausgeführt. Parameter 10 = Sollniveautoleranz Hinterachse
Für die Vorderachsregelung verwenden Sie Parame-
– Setzen Sie Parameter 18 auf
& 255 counts. ter 9.
Auf der sich schneller bewegenden Seite wird dann so-
– Ermitteln Sie den einzugebenden Parameter nach
lange das Magnetventil geschlossen, bis der Aufbau wie-
der Formel: Parameter 20 = KP x 3
der in der Toleranz gemäß Parameter 11 bzw. 12 ist.
Runden Sie das Ergebnis auf eine ganze Zahl.
– Setzen Sie Parameter 18 auf 0 count. (Rechnen Sie für die Vorderachsregelung mit:
Das entspricht einem offenen Ventilmagneten der sich Parameter 19 = KP x 3)
schneller bewegenden Seite. Bei diesem Wert würde bei geringster Hubgeschwin-
digkeit und kleinster zu regelnder Sollniveauabwei-
chung das ECAS-Magnetventil gerade noch
! 446
Parameter 18 wird nur bei den ECU-Abwandlungen
055 060/070 0 gesetzt. Er wurde in der Praxis dauerbestromt.
nicht verwendet bzw. mit 255 counts parametriert.
Aus diesem Grund entfällt Parameter 18 in neueren – Kalibrieren Sie das Fahrzeug.
Anlagengenerationen. – Bringen Sie das Fahrzeug in ein Niveau unter der
Sollwerttoleranz des aktuellen Fahrniveaus und ge-
ben Sie über die Bedieneinheit den Befehl „Fahrni-
Parameter 19 veau“.
Proportionalbeiwert KPV für die Sollniveauregelung – Kontrollieren Sie, ob das Fahrniveau ohne Über-
an der Vorderachse schwingen und ohne Ventilpulsen angefahren wird.

58
Diagnose und Inbetriebnahme ECAS 9.

– Kontrollergebnis: KD = Parameter 20 x 2 (= Parameter 22).


• JA: K P ist in Ordnung und kann so bleiben. (Für die Vorderachsregelung verwenden Sie folgende
• Aufbau schwingt über: Verringern Sie den KP-Wert Formel: KD = Parameter 21 x 2)
und erhöhen Sie ggf. die Sollniveautoleranz. – Bringen Sie das Fahrzeug in eine große Sollwertab-
• Magnetventile pulsen: Erhöhen Sie den KP-Wert. weichung unter das Fahrniveau und geben Sie über
– Nach eventuell erfolgter Korrektur, fahren Sie wie im die Bedieneinheit den Befehl „Fahrniveau“.
Punkt ↑ „Bringen Sie das Fahrzeug in ein Niveau...“ – Kontrollieren Sie, ob das Fahrniveau ohne Über-
fort. Ansonsten brechen Sie ab. schwingen und ohne Ventilpulsen angefahren wird.
Es kann passieren, dass sich kein Einstellkompromiss – Kontrollergebnis:
findet. Darunter versteht man, dass die Überschwingnei-
• JA: KD ist in Ordnung und kann so bleiben.
gung des Aufbaus innerhalb eines zumutbaren Sollwert-
toleranzbereichs über die KP-Werteinstellung nicht zu • Aufbau schwingt über: Vergrößern Sie den KD-
beseitigen ist. Dann ist eine Querschnittsverengung der Wert. KD sollte höchstens 4-mal Parameter 20
Pneumatikleitung zwischen ECAS-Magnetventil und werden.
Tragbalg (kleinerer Leitungsquerschnitt oder Drossel) – Nach eventuell erfolgter Korrektur fahren Sie wie im
ratsam. vorherigen Punkt ↑ „Bringen Sie das Fahrzeug in eine
große Sollwertabweichung...“ fort. Ansonsten bre-
Der Proportionalwert KP wird in Drittelcounts ermittelt.
chen Sie ab.
– Setzen Sie Parameter 20 auf einen Wert zwischen 8 Die Ermittlung von KD erfolgt in Pulsperiodendauer pro
und & 10 counts. Drittelcounts.

Parameter 21 – Setzen Sie 2-mal Parameter 20, also & 20 counts.


Differentialbeiwert KDV für die Sollniveauregelung an
der Vorderachse
Parameter 23
↓ Beschreibung für Parameter 22 - analoge Funktion für Differenz Fahrniveau II zum Fahrniveau I an der Vor-
die Vorderachsregelung derachse
– Setzen Sie 2-mal Parameter 19, also & 20 counts. ↓ dazu Parameter 24 - analoge Funktion für die Vorder-
achsregelung

Parameter 22
Parameter 24
Differentialbeiwert KDH für die Sollniveauregelung an
der Hinterachse Differenz Fahrniveau II zum Fahrniveau I an der Hin-
Der Differentialbeiwert KD ist ein Basiswert für die Sollni- terachse
veauregelung von ECAS. Der Zeitraum, in dem der
Parameter 24 beschreibt das Fahrniveau II an der Hinter-
ECAS-Ventilmagnet beim Aufbauheben bestromt ist,
achse, entsprechend der über Parameter 2 Bit 2 einge-
kann in Abhängigkeit von der Regelabweichungsände-
stellten Bedingung.
rungsgeschwindigkeit verkürzt werden. Damit sollen He-
bevorgänge bei großen Sollniveauabweichungen
abgebremst werden, um ein Aufbauüberschwingen zu – Setzen Sie Parameter 24 auf einen Wert zwischen 0
vermeiden. Für diese Pulslängenverkürzung muss der und 99 counts, wenn das Fahrniveau II höher als das
Elektronik ein Faktor (KD) vorgegeben werden. Fahrniveau I liegen soll.
Der eingetragene Wert wird dann zum Fahrniveau I ad-
KD ist von der Systemkonfiguration abhängig. Er muss diert.
durch einen Versuch ermittelt und dann präzisiert wer-
den. Das ist Aufgabe des Fahrzeugherstellers und im – Setzen Sie Parameter 24 auf einen Wert, der größer
Servicefall in der Regel nicht erforderlich. als 100 counts ist, wenn das Fahrniveau II tiefer als
das Fahrniveau I liegen soll.
Die Ermittlung geschieht wie folgt:
Das Fahrniveau II ergibt sich dann aus:
– Ermitteln Sie einen Startwert für KD nach folgender
Formel: Fahrniveau I - Parameter 24 + 100 counts

59
9. ECAS Diagnose und Inbetriebnahme

Parameter 25 Dieser Wert kann z. B. dem ALB- oder dem EBS-


Schild entnommen werden.
Grenzgeschwindigkeit zur automatischen Fahrni- Dieser vorgegebene Druck darf den zulässigen Trag-
veau II - Regelung balgdruck auch unterschreiten.
Parameter 25 gibt eine Geschwindigkeit vor, bei deren
Der vorgegebene Druck darf nicht zur Überschrei-
Überschreitung Fahrniveau II ausgeregelt wird. Diese
Funktion ist aktiv, wenn Optionsparameter 2 - Bit 2 = 0
! tung der zulässigen Achslast der Hauptachse, die
durch den Achshersteller vorgegeben wird, führen.
ist.
– Setzen Sie den Wert in km/h.
! lung
Im Abschnitt 5.2 „Regelalgorithmus bei Liftachsrege-
(allgemein)“ können Sie die Zusammenhänge
detailliert nachlesen.
Parameter 26
Der Absenkdruck pLA Senken wird hier mit dem Parameter
Grenzgeschwindigkeit zur Regelung von Fahrniveau 28 vorgegeben.
I aus Fahrniveau II
Parameter 26 gibt eine Geschwindigkeit vor, bei deren
&p Balg beladen [bar] • 16 [counts/bar] = Eingabewert
[counts]
Unterschreitung Fahrniveau I ausgeregelt wird. Diese
Funktion ist aktiv, wenn Optionsparameter 2 - Bit 2 = 0 Die Eingabeschrittweite beträgt je nach Drucksensor-Ab-
ist. Sie ist die Umkehrfunktion, die sich aus Parameter 25 wandlung 1/16 (Standardwert) oder 1/20 bar pro count.
ergibt.
– Setzen Sie den Wert (in km/h) von Parameter 26 klei- Parameter 29
ner als den Wert von Parameter 25.
Mittlerer Druck der Hinterachse, bei dem das Anhe-
ben der ersten Liftachse bzw. die Entlastung der
Parameter 27 Schleppachse möglich ist
Um bei Unterschreitung einer bestimmten Achslast ein
Regelverzögerung während der Fahrt
automatisches Heben der Liftachse(n) zu erreichen, wird
Das Zeitintervall, in dem die Sollniveauregelung während als Parameter 29 ein Druckwert für die Tragbälge vorge-
der Fahrt vorgenommen wird, kann hier eingestellt wer- geben. Nach dem Anheben der 1. Liftachse muss die
den. Achslast und das Liftachsgewicht von den am Boden
Werte unter 10 s (entspricht 40 counts) sind nicht vorge- verbleibenden Achsen aufgenommen werden. Nach
sehen. Daher werden Eingaben, die kleiner als 40 counts dem Anheben der 1. Liftachse findet eine Druckerhö-
sind, intern auf 40 counts gesetzt. Beim Auslesen der hung im Tragbalg der Hauptachse statt.
Parameter mit dem PC wird jedoch der eingegebene

! schnitt 5.2.1 und 5.2.3 nachlesen.


Wert angezeigt. Detaillierte Zusammenhänge können Sie in Ab-

– Stellen Sie eine Regelverzögerung von 60 s, ent-


spricht & 240 counts (Standardeinstellung), ein. Der Anhebedruck pLA Heben (ECAS mit einer Liftachse)
bzw. Anhebedruck der 1. Liftachse pLA1 Heben (ECAS mit
2 separaten Liftachsen) wird hier mit dem Parameter 29
Parameter 28 vorgegeben.

Zulässiger mittlerer Druck der Hauptachstragbälge, Die Eingabeschrittweite beträgt je nach Drucksensor-Ab-
bei dem die Liftachse abgesenkt bzw. die wandlung 1/16 (Standardwert) oder 1/20 bar pro count.
Schleppachse belastet wird
– Setzen Sie Parameter 29 auf einen Druckwert, der
Parameter 28 beschreibt den Absenkdruck in den Trag- kleiner als Parameter 28 sein muss.
bälgen der Hauptachse. Bei Überschreiten dieses Druk-
! „Regelalgorithmus
Die genaue Bestimmung des Parameters ist in 5.2.1
kes wird die Liftachsautomatik wirksam.
bei Liftachsregelung (eine Lift-
Die Folge ist das Senken der Liftachse, wodurch eine achse)“ bzw. 5.2.3 „Regelalgorithmus bei Liftachsre-
Verteilung der Achslast auf Haupt- und Liftachse(n) er- gelung (2 separate Liftachsen)“ beschrieben.
reicht wird. Der Tragbalgdruck fällt dadurch ab.
&p Balg beladen [bar] • 0,9 • A
& Empfehlenswert ist die Druckvorgabe, bei dem der • 16 [counts/bar]= E
Tragbalgdruck seinen zulässigen Wert erreicht hat. Anzahl aller Achsen

60
Diagnose und Inbetriebnahme ECAS 9.

E = Eingabewert [counts] Parameter 31 ist bei gewählter Lift-/Schleppachsvollau-


A = Anzahl nicht gelifteter Achsen tomatik (Parameter 2 Bit 3 = 1) wirkungslos. Bei Fahrzeu-
gen mit 2 separat geschalteten Liftachsen ist er jedoch
– Werden zwei Achsen parallel geliftet, ersetzen Sie eine Bezugsgeschwindigkeit für Parameter 51.
den Faktor 0,9 durch 0,8.

! begrenzt.
Die Eingabe für Parameter 15 ist durch Parameter 41

Parameter 30
Zulässiger mittlerer Überdruck der Hauptachstrag- Parameter 32
bälge
Dauer der Anfahrhilfe Typ „Deutschland“
Parameter 30 beschreibt den Druck, der keines-
falls in den Hauptachsbälgen überschritten wer- Parameter 32 gibt an, wie lange die Anfahrhilfe aktiviert
den darf. Sonst besteht die Gefahr, dass die wird.
Achse oder der Luftfederbalg überlastet wird.
Nach EG-Richtlinie 97/27/EG (2001) ist die zeitliche Be-
Misst der Drucksensor einen höheren als den hier be- grenzung der Anfahrhilfe entfallen.
schriebenen Wert, wird eine weitere Belüftung verhin-

! die Zusammenhänge detailliert nachlesen.


dert. Der Aufbau senkt sich auf die Puffer ab. Im Abschnitt 5.2.2 „Anfahrhilferegelung“ können Sie

Tritt dieser Fall ein, kann nach der Verringerung der


Achslast (Entladen) und einem Zündung aus- und -ein- Die Eingabeschrittweite beträgt 5 s.
schalten wieder der Normalzustand erreicht werden.
– Setzen Sie Parameter 32 auf & 18 counts.
!
Besitzt das System einen Drucksensor, so setzen Die Entscheidung, ob die Anfahrhilfedauer nach Para-
Sie Parameter 30 nicht auf 0 count. ECAS senkt meter 32 oder 33 gültig ist, wird im Parameter 2 Bit 0 und
sonst das Fahrzeug auf den Puffer ab. Bit 1 getroffen.
– Wird dieser sogenannte Überlastschutz nicht benö-
tigt, setzen Sie Parameter 30 auf 255 counts. Parameter 33
Das ist besonders bei Fahrzeugen mit der Kombination
EBS/ECAS ohne Liftachse zu beachten. Dauer der Anfahrhilfe Typ „außerhalb Deutschland“
Parameter 33 gibt an, wie lange die Anfahrhilfe aktiviert
!
Im Abschnitt 5.2 „Regelalgorithmus bei Liftachsrege-
wird. Dieser Parameter wird entsprechend der nationa-
lung (allgemein)“ können Sie die Zusammenhänge
len Gesetzgebung eingestellt.
detailliert nachlesen.

! die Zusammenhänge detailliert nachlesen.


Im Abschnitt 5.2.2 „Anfahrhilferegelung“ können Sie
Die Eingabeschrittweite beträgt je nach Drucksensor-Ab-
wandlung 1/16 (Standardwert) oder 1/20 bar pro count.

&p [bar] + 50% • 16 [counts/bar] = Eingabe-


Balg beladen
Die Eingabeschrittweite beträgt 5 s.
wert [counts] Nach EG-Richtlinie 97/27/EG (2001) ist die zeitliche Be-
grenzung der Anfahrhilfe entfallen.
Parameter 31 – Setzen Sie Parameter 33 auf & 255 counts.
In diesem Fall ist die Anfahrhilfe permanent aktiviert.
Grenzgeschwindigkeit für die manuelle Lift-/
Schleppachssteuerung Die Entscheidung, ob die Anfahrhilfedauer nach Para-
meter 32 oder 33 gültig ist, wird im Parameter 2 Bit 0 und
Parameter 31 benennt eine Geschwindigkeitsgrenze, bis
Bit 1 getroffen.
zu der die manuelle Steuerung der Liftachse noch zuläs-
sig ist.
Würde die Liftachse bei höheren Geschwindigkei- Parameter 34
ten abgesenkt, könnten an den Reifen aufgrund
der hohen Aufsetzbelastung Schäden auftreten. Zwangspause der Anfahrhilfe
Parameter 34 gibt an, wie lange die Pause zwischen
– Setzen Sie Parameter 31 auf & 20 km/h. dem Ende eines Anfahrhilfezyklus und erneuter Anfahr-
hilfeaktivierung ist.

61
9. ECAS Diagnose und Inbetriebnahme

Dieser Parameter wird entsprechend der bestehenden Es findet eine Achslastverlagerung statt.
deutschen Gesetzgebung eingestellt (zzt. 50 s).
Nach EG-Richtlinie 97/27/EG (2001) darf generell die in

!
Im Abschnitt 5.2.2 „Anfahrhilferegelung“ können Sie dem Mitgliedsstaat geltende Achslast um max. 30%
die Zusammenhänge detailliert nachlesen. überschritten werden. Sofern die Achse dazu zugelas-
sen ist.
Die Eingabeschrittweite beträgt 5 s.
&p Balg beladen [bar] + 30% • 16 [counts/bar] = Eingabe-
Nach EG-Richtlinie 97/27/EG (2001) ist die zeitliche Be- wert [counts]
grenzung dieser Zwangspause entfallen.
– Setzen Sie Parameter 34 auf &0 count.
Parameter 38

Parameter 35 Druckhysterese für die Achslastverlagerung bei akti-


vierter Anfahrhilfe
Geschwindigkeit, bis zu der die Anfahrhilfe ein-
schaltbar ist Während der Anfahrhilfe tritt aufgrund der Achslastverla-
gerung zwischen Lift- und Hauptachse eine Erhöhung
Parameter 35 unterliegt keiner gesetzlichen Bestim- des Tragbalgdrucks der Hauptachse auf. Der Druck in
mung. den Tragbälgen der Hauptachse wird innerhalb eines in
– Setzen Sie Parameter 35 auf & 0 km/h. Parameter 38 definierten Toleranzbandes unterhalb des
in Parameter 37 eingestellten Druckes gehalten.
Die Eingabeschrittweite beträgt je nach Drucksensor-Ab-
Parameter 36 wandlung 1/16 (Standardwert) oder 1/20 bar pro count.

Geschwindigkeit, bei der sich die Anfahrhilfe auto- – Setzen Sie Parameter 38 auf & 4 counts.
matisch wieder ausschaltet
Nach EG-Richtlinie 97/27/EG (2001) darf diese Parameter 39
Grenzgeschwindigkeit &
30 km/h nicht überschreiten.
Fahrniveauerhöhung bei angehobener Liftachse
Parameter 37 (Liftachsoffset)
Parameter 39 gibt den Wert für die Erhöhung des Fahr-
Zulässiger mittlerer Druck der Hauptachstragbälge niveaus bei angehobener Liftachse an. Damit wird ein
bei aktivierter Anfahrhilfe besserer Freigang der Liftachsräder erreicht. Dieser Ef-
Parameter 37 kennzeichnet den Druck in den Hauptach- fekt wird auch “Nullpunktverstellung” genannt. Beim Ka-
stragbälgen, der bei der Anfahrhilfe nicht überschritten librieren muss der hier eingestellte Wert beachtet
werden darf. werden, da dieser dann bei einem leeren oder teilbelade-
nen Fahrzeug ausschließlich das Fahrniveau erhöht.
– Stellen Sie in der Regel 130 % von Parameter 28 ein,

! Fahrniveau
wenn durch den Achshersteller keine niedrigere Parameter 19 gilt nur für das niedrigste existierende
Höchstlastvorgabe besteht. (Standardeinstellung bis Softwareversi-
on 4) oder für das Fahrniveau I und II. Parameter 19
!
Im Abschnitt 5.2.2 „Anfahrhilferegelung“ können Sie
gilt nicht für das Fahrniveau III.
die Zusammenhänge detailliert nachlesen.
Die Entscheidung über diese Einstellung treffen Sie in
Die Eingabeschrittweite beträgt je nach Drucksensor-Ab-
Parameter 4 Bit 3.
wandlung 1/16 (Standardwert) oder 1/20 bar pro count.

Würde ein vollständiges Anheben der Liftachse zu einer


– & Setzen Sie Parameter 39 auf einen Wert (Einga-
bewert in counts), der ungleich Parameter 23/24 ist.
Überschreitung des hier parametrierten Druckes führen,
bleibt die Liftachse am Boden. Der Tragbalgdruck in der
Hauptachse wird so geregelt, dass er den hier parame- Parameter 40
trierten Wert nicht übersteigt. Dadurch wird auf die An-
triebsachse des Motorwagens die maximal mögliche Verzögerung der Plausibilitätsfehlererkennung
Last aufgebracht. Der darüber hinausgehende Lastanteil
wird durch die teilentlüfteten Tragachsbälge der Liftach- Parameter 40 gibt eine Zeitspanne an, in der nach Zün-
se aufgenommen. dung EIN keine Überprüfung der ECU auf Plausibilitäts-
fehler stattfindet.

62
Diagnose und Inbetriebnahme ECAS 9.

Plausibilitätsfehler sind Wegsensorreaktionen, die nicht Parameter 42


den Erwartungen der Elektronik entsprechen.
Die Elektronik überprüft die Systemreaktionen von Mittlerer Druck der Hauptachse, bei dem die Reifen-
ECAS, die auf gegebene Befehle erfolgen müssen. So eindrückungskompensation beginnt
erwartet die Elektronik nach Ausgabe des HEBEN-Be-
fehls eine steigende count-Zahl der Wegsensorwerte. Parameter 42 gibt den Tragbalgdruck der Hauptachse
Bleiben die Wegsensorwerte gleich oder fallen sie, so ist an, bei dem die Reifeneindrückungskompensation ein-
das für die ECU nicht plausibel. Die ECU erkennt einen setzt.
Plausibilitätsfehler. – Wählen Sie hier vorzugsweise den Tragbalgdruck bei
Trotz intakter Elektronik kann besonders nach langer leerem Fahrzeug.
Fahrzeugstandzeit ein Hebebefehl wegen fehlender
Die Eingabeschrittweite beträgt je nach Drucksensor-Ab-
Druckluft in der Luftfederanlage nicht ausgeführt werden.
wandlung 1/16 (Standardwert) oder 1/20 bar pro count.
Um wegen dieses Mangels keinen Fehlereintrag zu er-
halten, gibt man mit dem Parameter 40 der Luftfederan- &p balg leer [bar] + 0,5 [bar] • 16 [counts/bar] = Eingabe-
lage Zeit, Betriebsdruck zu erreichen und damit den wert [counts]
gegebenen Hebebefehl auszuführen.

Die Eingabeschrittweite beträgt 10 s. Parameter 43


– Setzen Sie Parameter 40 auf & 120 counts. Mittlerer Druck der Hauptachse, bei dem die Reifen-
eindrückungskompensation endet

Parameter 41 Parameter 43 gibt den Tragbalgdruck der Hauptachse


an, bei dem die Reifeneindrückungskompensation en-
Grenzgeschwindigkeit, bei deren Überschreitung au- det.
tomatisch Fahrniveau aktiviert wird – Wählen Sie hier vorzugsweise den Tragbalgdruck bei
voll beladenem Fahrzeug.
Parameter 41 gibt eine Geschwindigkeit vor, bei deren
Überschreitung automatisch das aktuelle Fahrniveau Die Eingabeschrittweite beträgt je nach Drucksensor-Ab-
ausgesteuert wird. Welches Fahrniveau als das aktuelle wandlung 1/16 (Standardwert) oder 1/20 bar pro count.
Fahrniveau angenommen wird, hängt ab von: & pBalg beladen [bar] • 16 [counts/bar] = Eingabewert
• der Stellung der Fahrniveauschalter bzw. der Fahrni- [counts]
veauvorwahl über Bedieneinheit.
• der Einstellung der geschwindigkeitsabhängigen
Fahrniveauregelung (↑ dazu Parameter 25 und 26). Parameter 44

Parameter 41 ist wichtig in Fahrzeugen, in denen: Maximaler Offset, mit dem die Reifeneindrückung
• keine Bedieneinheit verwendet wird, kompensiert wird
• die CLOCK- und DATA-Leitung auf Steckplatz X2 der Parameter 44 gibt den Betrag an, um den der Reifen zwi-
Elektronik nicht überbrückt sind. schen den Beladungszuständen eingedrückt wird. Die
In diesen Fahrzeugen wird nämlich bei Zündung EIN Beladungszustände wurden mit den Parametern 42 und
nicht automatisch das Fahrniveau eingestellt. 43 bestimmt.
– Ermitteln Sie diesen Wert durch einen Versuch am
Parameter 41 hat eine große Bedeutung beim Auf- und Fahrzeug.
Absatteln von Aufliegern oder bei Anhängern mit Wech-
Der ermittelte Wert gilt nur für den eingesetzten Reifen
selpritschenbetrieb. Hier sollte eine so hohe Geschwin-
mit der verwendeten Achslenkerkinematik.
digkeit eingestellt werden, mit der die automatische
Fahrniveauaktivierung im niedrigen Geschwindigkeits-
Werden bei dieser Parametrierung andere Reifen ver-
bereich vermieden wird.
wendet als die getesteten, können ungewollte Niveau-

!
Nur Werte größer 3 sind sinnvoll. Bei Eingabe von verschiebungen die Folge sein. Diese Niveau-
255 wird die Funktion ausgeschaltet. verschiebungen können mit der Überschreitung der zu-
– Setzen Sie Parameter 41 auf & 20 km/h. lässigen Fahrzeughöhe einher gehen.

Ist der Wert 0 parametriert, wird das Fahrniveau erst bei – Für Anhängernormreifen und Standard Wegsensor-
Geschwindigkeit ausgeregelt. Alle weiteren Regelungen hebel setzen Sie Parameter 44 auf einen Wert
im Stand sind möglich. & zwischen 15 und 20 counts.

63
9. ECAS Diagnose und Inbetriebnahme

Parameter 45 Die Ermittlung dieses Druckes wird in Abschnitt 5.2.3 ge-


nau beschrieben.
Mittlerer Druck der Hauptachse, bei dem das Heben

! Parameter 45 < Parameter 46 < Parameter 29


beider Liftachsen zulässig ist Es gilt:
(nur bei Anlagen mit 2 separaten Liftachsen)

Parameter 45 gibt den Tragbalgdruck an, bei dem in An- Die Eingabeschrittweite beträgt je nach Drucksensor-Ab-
lagen mit 2 separaten Liftachsen beide Liftachsen gleich- wandlung 1/16 (Standardwert) oder 1/20 bar pro count.
zeitig angehoben werden. Das kann erforderlich sein, & pBalg Parameter 45 [bar] + 0,5 [bar] • 16 [counts/bar] = Ein-
wenn beispielsweise bei einem leeren Fahrzeug nach gabewert [counts]
Einschalten der Zündung die Liftachsen gehoben wer-
den sollen.
Parameter 47
Parameter 45 ist nur bei einem System mit 2 separaten
Liftachsen wirksam. Die Entscheidung darüber treffen Nachlaufzeit bei eingeschaltetem Entladeniveau und
Sie im Parameter 2 Bit 6. Der hier parametrierte Druck ausgeschalteter Zündung
entspricht dem Druckwert pLA1+2Heben aus 5.2.3 „Regelal- – Über Parameter 47 können Sie eine Nachlaufzeit
gorithmus bei Liftachsregelung (2 separate Liftachsen)“. nach Zündung AUS vereinbaren.
In diesem Abschnitt wird auch die genaue Ermittlung die-
Diese Nachlaufzeit wird nur in Verbindung mit dem ein-
ses Druckes beschrieben. Dieser Druck ist nach dem
geschalteten Entladeniveau (je nach Elektronikausfüh-
Leerbalgdruck der niedrigste zu parametrierende Druck
rung Parameter 4/5 bzw. 5/6) wirksam.
für die Liftachssteuerung.

!
Es gilt: pLeer < Parameter 45 < Parameter 46 – Der Aufbau befindet sich am oberen Anschlag (Kali-
brierniveau), während Sie die Zündung ausschalten.
Die Eingabeschrittweite beträgt je nach Drucksensor-Ab- Daraufhin senkt ECAS mit Spannungsversorgung von
wandlung 1/16 (Standardwert) oder 1/20 bar pro count. Klemme 30 den Aufbau auf das obere Anschlagniveau.

&p Balg beladen [bar] • 0,8 • A Kalibrierniveau - Sollwerttoleranz - 3 counts = oberes An-
schlagniveau
• 16 [counts/bar] = E
Anzahl aller Achsen
Das bedeutet, dass die Bälge so weit entlüftet werden,
E = Eingabewert [counts] bis der Stoßdämpferanschlag nicht mehr belastet ist.
A = Anzahl nicht liftbarer Achsen Diese Funktion ist nützlich, wenn ein Fahrzeug plötzlich
und sehr schnell entladen wurde (z. B. Abkippen von
Schüttgut aus einer Kippmulde).
Parameter 46
ECAS benötigt eine gewisse Zeit zum Nachregeln in das
Mittlerer Druck der Hauptachse, bei dem das Heben vorgegebene Entladeniveau.
der 2. Liftachse zulässig ist (Nur bei Anlagen mit 2
• Das führt dazu, dass die mit “Beladen”-Druck beauf-
separaten Liftachsen)
schlagten Tragbälge den Aufbau gegen die Fangseile
Parameter 46 gibt den Tragbalgdruck an, bei dem in An- drückten.
lagen mit 2 separaten Liftachsen die 2. Liftachse ange- oder
hoben wird. Bleibt der im Parameter 46 vorgegebene
Grenzdruck trotz Entlastung der 2. Lift-/Schleppachse • Wenn keine Fangseile vorhanden sind, zögen die
unterschritten, so wird nach einer Verzögerungszeit von Schwingungsdämpfer maximal auseinander und führ-
15 Sekunden die 1. Lift-/Schleppachse angehoben bzw. ten zu einer übergebührlichen Zugbelastung.
entlastet. Die Folge wäre, dass ECAS die Tragbälge zur Einregu-
lierung des Entladeniveaus entlüften müsste. Wenn zu

!
Parameter 46 ist nur bei einem System mit 2 separa- diesem Zeitpunkt die Zündung ausgestellt wird (z. B. Der
ten Liftachsen wirksam. Fahrer verlässt die Fahrzeugkabine, um sich von der
vollständigen Entleerung der Kippmulde zu überzeu-
Die Entscheidung darüber treffen Sie im Parameter 2 Bit gen), stellt ECAS seine Regelung ein.
6. Der hier parametrierte Druck entspricht dem Druck-
wert pLA2 Heben aus 5.2.3 „Regelalgorithmus bei Liftachs- Der Aufbau verbleibt mangels Zündstrom über einen län-
regelung (2 separate Liftachsen)“. geren Zeitraum in oberer Position und die Anschläge
könnten überlastet werden.

64
Diagnose und Inbetriebnahme ECAS 9.

Die gleichen Überlastungseffekte könnten auftreten, ECU unplausibles Verhalten (Erläuterung Plausibilitäts-
wenn ein ECAS-geregeltes Tankfahrzeug bei ausge- fehler - ↑ Parameter 40).
schalteter Zündung durch eine Fremdpumpe entladen
wird. Die Eingabeschrittweite beträgt 0,3 s.

Auch in diesem Fall kann bei gesetztem Entladeniveau – Setzen Sie Parameter 50 auf einen Zeitraum von 30
(Parameter 3 Bit 5) mit Hilfe des Parameters 47 eine
Überlastung der Anschläge vermieden werden.
s, entsprechen &
100 counts (Standardeinstellung)

Die Eingabeschrittweite beträgt 10 s.


Parameter 51
– Setzen Sie Parameter 47 auf & 30 counts. Fahrgeschwindigkeit, oberhalb der die Liftachse(n)
bei Liftachsvollautomatik gehoben wird bzw. werden
Parameter 48 (ab Software 9.1.1.D)
Zeitdauer für Stand-by-Betrieb – Setzen Sie Parameter 4 Bit 2 = 1.
– Geben Sie die Zeitdauer, für die ein Stand-by-Betrieb Dann wird eine vorhandene Liftachse nicht nach Zün-
gewünscht ist, in counts ein. dung EIN, sondern erst nach dem Überschreiten einer
Die Eingabeschrittweite beträgt 15 Minuten. Eine maxi- parametrierbaren Geschwindigkeit angehoben.
mal mögliche Einstellung ist ein Stand-by-Betrieb von
über 63 Stunden. Diese Geschwindigkeit wird der ECU im Parameter 51
mitgeteilt.
– Setzen Sie Parameter 48 auf & 48 counts (entspricht
12 Stunden). – Setzen Sie Parameter 51 auf 0 km/h, dann erfolgt das
Heben im Stand.
Parameter 49
– Setzen Sie Parameter 51 auf einen Wert zwischen 10
Vergrößerte Toleranz im Stand-by-Betrieb und & 20 km/h.

Für den Stand-by-Betrieb können Sie in Parameter 49 Bei 20 km/h ist eine ausreichende Reifenumfangsge-
die zulässige Sollwertüberschreitung gegenüber dem in schwindigkeit gegeben, um anhaftenden Schmutz zu
Parameter 9/10 eingegebenen Wert vergrößern. entfernen. Höhere Werte als 30 km/h werden von der
ECU auf 30 km/h zurückgesetzt.
Im Stand-by-Betrieb wird ein Hebevorgang durchgeführt:
• Einerseits verringert sich so der Einregelaufwand. Bei Fahrzeugen mit 2 separat geschalteten Liftachsen
gilt: Eingabewert Parameter 51 ≥ Eingabewert Parame-
• Andererseits lässt jedoch die Einstellgenauigkeit
ter 31
nach.
Dadurch würde auch die 2. Liftachse bei Fahrt nach er-
Bei einem Senkvorgang gilt nach wie vor die Sollwertto- folgter Anfahrhilfe gehoben und nicht erst nach Fahr-
leranz, die in Parameter 9/10 festgelegt ist. Damit lässt zeugstillstand. Auch nach einem Entladevorgang hebt
sich eine luftverbrauchsoptimierende Regelung einstel- sich die Liftachse erst wieder, wenn Parameter 51 über-
len. schritten ist.

– Setzen Sie bei Parameter 49 die Toleranzerweiterung


auf &10 bis 20 counts bzw. die Verdoppelung von
Parameter 9/10.
Parameter 52

Niveauerhöhung bei aktivierter Anfahrhilfe


Parameter 50 (ab Software 9.1.1.D)

Bei aktivierter Anfahrhilfe wird eine Niveauerhöhung um


Zeitraum für Plausibilitätsfehlererkennung den im Parameter 52 eingegeben Wert vorgenommen.
Parameter 50 gibt einen Zeitraum vor. Die Elektronik er-
wartet in dieser Zeit eine Aus- oder Fortführung eines ge- & Eingabewert ≥ Parameter 39
gebenen Befehls. Erfolgt innerhalb dieses Zeitraums Eingabewert zwischen 10 und 20 counts (bei Kipp-
keine Reaktion auf einen gegebenen Befehl, erkennt die fahrzeugen)

65
9. ECAS Diagnose und Inbetriebnahme

9.3 Kalibrieren

! sen
Bei der Inbetriebnahme eines Neufahrzeuges müs-
Sie nach dem Parametrieren eine Kalibrierung Oberkante
der Sensoren vornehmen. Rahmen
OKR
Unterkante
Die zur Anlage gehörenden Weg- und Drucksensoren UKR
Rahmen
werden der Elektronik bekannt gemacht. Den Sensoren CDE
muss dazu eine Bezugsgröße zum Steuergerät vorgege- ABF
ben werden.

Führen Sie die Kalibrierung immer dann durch, wenn die


Elektronik mit einem neuen Sensor zusammenarbeiten
soll. Das ist der Fall bei: Abb. 39 Übersicht über die verschiedenen Maßtypen der Wegsensor-
kalibrierung
• Austausch eines Sensors,
• Austausch der Elektronik. A Unterkante (Rahmen-)Längsträger bis Mitte des
Achskörpers
Je nach Sensor unterscheidet man zwei Kalibrierungen: B Unterkante Längsträger bis Oberseite Achskörper
• Wegsensorkalibrierung, C Unterkante Aufbau bis Mitte Achskörper
• Drucksensorkalibrierung.
D Unterkante Aufbau bis Oberseite Achskörper
E Unterkante Aufbau bis Fahrbahnoberfläche
9.3.1 Wegsensorkalibrierung
F Unterkante Längsträger bis Fahrbahnoberfläche.
Die Wegsensorkalibrierung ist die Anpassung des Weg- Für eine einheitliche Dokumentation sind Standardmess-
sensors an die Elektronik. Im Regelfall wird der Fahr- stellen entsprechend der dargestellten Maßtypübersicht
zeugaufbau ins Fahrniveau I, ins obere und untere Ni- definiert.
veau gebracht. Das jeweilige Niveau wird der ECU
mitgeteilt. Unter oberem und unterem Niveau versteht – Geben Sie nach Möglichkeit die Kalibrierhöhen ent-
man die Anschläge, die beim Heben und Senken nicht sprechend der Angaben des Achsherstellers an.
überschritten werden können. In der Regel sind die Höhen der Abstand zwischen Achs-
– Kalibrieren Sie bei der Neuinbetriebnahme einer mitte und der Unterseite des Längsträgers. (↑ Abb. 39 -
ECAS-Anlage jeden Wegsensor des Systems sepa- Maß A)
rat.
– Geben Sie zur Angabe der gemessenen Höhe immer
– Geben Sie die Wegsensorwerte in counts ein. den entsprechenden Kennbuchstaben an, da anson-
sten Höhenangaben in mm nicht zugeordnet werden
Eine einwandfreie Kalibrierung erfordert folgende vorbe- können.
reitende Arbeiten:
– Stellen Sie das Fahrzeug auf einen waagerechten – Wenden Sie nach Möglichkeit nicht die Maßtypen E
und ebenen Untergrund. und F an, da die Eindrückung der Reifen sonst mitge-
messen wird.
– Stellen Sie sicher, dass der Wegsensor ordnungsge-
mäß eingebaut wurde und der Wegsensorhebel über Je nach Beladungszustand können dann Verfälschun-
den gesamten Hebe-/Senkbereich freigängig ist. gen entstehen.
– Verbinden Sie bei Fahrzeugen mit 2 Wegsensoren an Beachten Sie bei der Kalibrierhöhenermittlung folgende
einer Achse die Bälge beider Seiten durch einen Prüf- Grundsätze:
schlauch miteinander.
– Messen Sie direkt an der Achse und nicht vor oder
Sie schaffen so einen Druckausgleich zur gleichmäßi-
hinter dem Rad (in Fahrtrichtung gesehen).
gen Achsbelastung.
– Messen Sie so nah wie möglich am Luftbalg (in Achs-
– Ermitteln Sie den Abstand zwischen Fahrzeugaufbau
richtung gesehen).
und -achse für jeden Wegsensor mindestens im Fahr-
niveau I. – Messen Sie auf der Seite, wo der Wegsensor montiert
ist.
– Bremsen Sie das Fahrzeug nicht ein (Sicherung ge-
gen Rollbewegungen). – Halten Sie die ermittelten Kalibrierhöhen fest.
– Stellen Sie eine ausreichende Luftversorgung sicher. Im Servicefall haben Sie die Werte dann zur Hand.

66
Diagnose und Inbetriebnahme ECAS 9.

Sie können die Werte können Sie auch bei Übermittlung Istniveaus werden als obere Anschlagniveaus gespei-
des Parametersatzes an WABCO mit angeben. WABCO chert.
nimmt sie dann in eine Datenbank mit auf.
Zur Schonung der Anschläge nimmt die Elektronik den

!
Wenden Sie für ein Fahrzeug mit mehreren Achsen Wert für den oberen Anschlag automatisch um 3 counts
nur ein Messverfahren an. zurück.

Die Angabe der Höhen erfolgt in dieser Reihenfolge: c)


1. Fahrniveau, – Bringen Sie das Fahrzeug auf das untere Anschlagni-
veau.
2. höchstes Niveau,
– Lösen Sie erneut die Kalibrierung aus.
3. niedrigstes Niveau.
Istniveaus werden als untere Anschlagniveaus gespei-
Beispiel einer vollständigen Bezeichnung: chert.
Maßtyp A, vorne 250/390/202, hinten links 273/420/210,
Die Niveauänderung per Bedieneinheit ist bei der
hinten rechts 275/422/213 (Maße in mm)

Eine Elektronik soll getauscht werden, aber die Kalibrier-


! Kalibrierung mit dem PC nicht möglich.
Damit die Elektronik die Bedieneinheit erkennt, muss
daten sind nicht bekannt: sie während des Kalibrierens am System ange-
– Lassen Sie sich die Kalibrierdaten für die Wegsenso- schlossen sein.
ren der alten Elektronik im PC anzeigen.
Nach Beendigung der einzelnen Kalibrierungsphasen
– Sollte das nicht mehr möglich sein, behelfen Sie sich zeigt der PC mittels Überprüfung des Fehlerspeichers
mit folgender Annahme: an, ob die Kalibrierung korrekt oder fehlerhaft durchge-

Im Fahrniveau I ist der Wegsensorhebel annä- führt wurde.
hernd waagerecht ausgerichtet.
Vorgaben für den erfolgreichen Abschluss der Kalibrie-
• Das obere und untere Niveau werden solange an-
rung:
gefahren, bis der Aufbau sich nicht mehr heben
bzw. senken lässt. • 4 counts < WSW < 255 counts
– Nehmen Sie die Kalibrierung des Wegsensors mit Die eingegebenen Wegsensorwerte müssen größer
dem PC vor. als 4 und kleiner als 255 counts sein.

• WSWON > WSWFN + 3 counts + 3x Parameter 9/10


9.3.1.1 Wegsensorkalibrierung mit dem PC Das obere Anschlagniveau ON muss größer sein als
die Summe aus Fahrniveau FN erhöht um 3 counts
Zur Kalibrierung von 3 Kalibrierniveaus (↑ 9.2.4 Erläute- und der 3fachen Sollniveautoleranz. Die Sollniveau-
rung der Parameter - Parameter 1 Bit 6) müssen Sie je- toleranz ist in den Parametern 9 (für “vorn”) und 10
des Niveau mit Hilfe des PCs in dieser Reihenfolge (für “hinten“) festgeschrieben. Die vorn/hinten-Zuord-
anfahren: nung des Wegsensors hängt von seinem Steckplatz
1. Fahrniveau I, im Steuergerät ab.
2. oberes Anschlagniveau,
• WSWUN < WSW FN - 2x Parameter 9/10
3. unteres Anschlagniveau. Das untere Anschlagniveau UN muss kleiner als die
Differenz von Fahrniveau FN abzüglich der doppelten
a) Sollniveautoleranz sein.
– Fahren Sie zuerst das Fahrzeug in das ermittelte
Fahrniveau I (jeweils für Vorder- und Hinterachse). Kalibrierung eines Fahrniveaus und die manuelle
– Lösen Sie nun die Kalibrierung aus. Eingabe des oberen und unteren Anschlagniveaus
Istniveaus werden daraufhin als Fahrniveaus gespei- Diese Art der Kalibrierung kann sinnvoll sein, wenn der
chert. Aufbau echt in die Anschläge gehen soll. Damit können
Sie die Anschlagentlastung im oberen Niveau umgehen.
b)

! reiche Kalibrierung.
– Bringen Sie das Fahrzeug auf das obere Anschlagni- Beachten Sie auch hier die Vorgaben für eine erfolg-
veau.
– Lösen Sie erneut die Kalibrierung aus.

67
9. ECAS Diagnose und Inbetriebnahme

Ausgehend vom Fahrniveau hinten links und rechts kön- Beim Kalibriervorgang selbst werden die Funktionen
nen die Kalibrierwerte „oberes/unteres Anschlagniveau „Fahrniveauerhöhung bei angehobener Liftachse“ und
hinten“ wie folgt festgelegt werden: die Reifeneindrückungskompensation (↑ 9.2.4 Erläute-
rung der Parameter - Parameter 44) unterdrückt.
– 1. Berechnen Sie die Differenzen:
Das bedeutet, dass während des Kalibrierens die Her-
• oberes Anschlagniveau hinten links - Fahrniveau ausrechnung einer eventuellen Niveauerhöhung bei an-
hinten links gehobener Liftachse oder einer eventuellen
• oberes Anschlagniveau hinten rechts - Fahrniveau Reifeneindrückung nicht erforderlich ist. Befindet sich
hinten rechts ECAS nach dem Kalibriervorgang im Betriebsmodus und
erhält den Befehl „Fahrniveau“, so werden jetzt die Para-
– 2. Berechnen Sie die Summe: meter 39 und 44 bei der Fahrniveauausregelung berück-
geringere Differenz (aus 1.) + erwarteter Kalibrierwert sichtigt. Es ist möglich, dass nun ein anderes als das
„Fahrniveau hinten links“ = einzutragender Kalibrier- kalibrierte Fahrniveau angefahren wird.
wert „oberes Anschlagniveau hinten“.
9.3.2 Drucksensorkalibrierung
– 3. Berechnen Sie die Differenzen:
• Fahrniveau hinten links - unteres Anschlagniveau Die Drucksensorkalibrierung ist die Anpassung des
hinten links Drucksensors an die Elektronik.
• Fahrniveau hinten rechts - unteres Anschlagni- – Geben Sie die Drucksensorwerte in counts an.
veau hinten rechts

! sorkalibrierung nicht mehr erforderlich.


Ab ECU-Softwarestand 9.1.1.D ist eine Drucksen-
– 4. Berechnen Sie die Differenz:
erwarteter Kalibrierwert „Fahrniveau hinten links“ -
Die Drucksensorkalibrierung ist eine Offsetzuweisung.
geringere Differenz (aus 3.) = einzutragender Kali-
Das heißt, bei Umgebungsdruck gibt der Drucksensor
brierwert „unteres Anschlagniveau hinten“
ein bestimmtes Signal an das Steuergerät ab. Dieses Si-
– Geben Sie die errechneten Daten vor dem eigentli- gnal liegt in Abhängigkeit von der Drucksensorausfüh-
chen Kalibriervorgang in den PC ein. rung bei etwa 16 bzw. 20 counts. Diesem Wert wird der
Druckwert 0 bar zugewiesen.
Lösen Sie anschließend den Kalibriervorgang wie folgt
aus: Bedingung für eine einwandfreie Kalibrierung ist, dass
der Tragbalg an dem sich der Drucksensor befindet, at-
– Bringen Sie das Fahrzeug in das Fahrniveau.
mosphärischen Druck besitzt.
Durch Auslösen des Kalibriervorgangs wird das Niveau – Um dies zu realisieren, entlüften Sie die Bälge bis
als Fahrniveau erkannt. kein Entlüftungsgeräusch mehr hörbar ist.
Nach Beendigung der einzelnen Kalibrierungsphasen Das Fahrzeug liegt nun auf den Puffern.
zeigt der PC mittels Überprüfung des Fehlerspeichers
an, ob die Kalibrierung korrekt oder fehlerhaft durchge- – Drücken Sie die Bälge per Hand ein.
führt wurde. – Nehmen Sie die Kalibrierung des Drucksensors mit
dem PC vor.
Kalibrierung durch Direkteingabe der Wegsensor-
! ses
Eine Kalibrierung ist auch ohne PC möglich. Da die-
werte Verfahren jedoch kompliziert ist und eine genaue
Die Direkteingabe der Wegsensorwerte ist nur mit Durchführung erfordert, beschränken Sie es nur auf
! PIN ausführbar. Die Wegsensorwerte müssen dazu
bekannt sein. Die Direkteingabe erfolgt mit dem PC
Notfälle. Näheres dazu erfragen Sie im Bedarfsfall
beim WABCO Partner.
Diagnose Programm unter System/Kalibrierdaten
Wegsensoren. Nach Abschluss der Parametrierung und Kalibrierung ist
die Erstinbetriebnahme des Fahrzeugs abgeschlossen.

! der
Beachten Sie beim Kalibrieren unbedingt die Rolle – Steigen Sie aus dem Diagnoseprogramm aus.
Normalniveauerhöhung bei angehobener Lift-
– Lesen Sie evtuell vorher noch einmal den Fehlerspei-
achse sowie der Reifeneindrückungskompensation
cher aus.
(↑ 9.2.4 Erläuterung der Parameter - Parameter 44).
Das Fahrzeug ist nun fahrbereit.

68
Fehlersuche ECAS 10.

10. Fehlersuche

10.1 Sicherheitskonzept Reaktion des ECAS-Systems auf Fehlerschwere und


-art
Zur Überwachung der ordnungsgemäßen Funktion der
ECAS-Anlage führt die ECU folgende Tätigkeiten aus: • Bei leichten Fehlern und bei unzureichender Span-
nungsversorgung (bei Spannungen zwischen 5 und
• Prüfen der elektrischen Verbindungen zu den Einzel-
18 V): keine weiteren Reaktionen.
komponenten für die verschiedenen Regelungen,
• Vergleichen der Spannungs- und Widerstandswerte • Bei Plausibilitätsfehlern und Anlage im Diagnosebe-
mit den Vorgabewerten, trieb: vorübergehendes Abschalten des Systems.
• Überprüfen der Sensorsignale auf ihre Plausibilität. • Bei schwerwiegenden Fehlern: Abschalten des Sy-
Diese Prüfung ist bei den Schalteingängen in die stems.
! Elektronik (Steckplätze 7, 8, 9, 10 und 15) nicht mög-
lich. Die Fehlerschwere bzw. -charakteristik wird folgender-
maßen beschrieben:
& Für die laufende Kontrolle des ECAS-Systems durch Leichte Fehler
den Fahrer, bringen Sie eine Signallampe (24V 5W)
auf dem Steckplatz X6 der Elektronik an. • Ausfall eines Wegsensors, wenn ein zweiter Wegs-
ensor an derselben Achse vorhanden ist.
Nach jedem Einschalten der Zündung leuchtet die Si-
gnallampe einige Sekunden lang zur Funktionskontrolle. • Ausfall eines Drucksensors.
• Ausfall beider Drucksensoren (nur bei ECU-Abwand-
Die Signallampe kann nach Zündung EIN und erfolgrei- lung 446 055 060 0 möglich).
cher Funktionskontrolle drei Zustände annehmen:
• Fehler in den WABCO-Daten, die in der ECU abge-
Signallampe AUS speichert sind.
• Das System ist in Ordnung.
Reaktionen des Systems bei leichten Fehlern:
• Das Fahrzeug ist fahrbereit.
• Es liegt kein aktueller Fehler vor. • Blinken der Signallampe.
• Abspeichern des Fehlers im nicht flüchtigen Speicher
Signallampe EIN der Elektronik.
• Das System ist in Ordnung.
Leichte Fehler erlauben eine eingeschränkte Funktion
• Das Fahrzeug ist fahrbereit, befindet sich jedoch au- des ECAS-Systems. Das System wird nicht abgeschal-
ßerhalb eines Fahrniveaus. tet. Nach Beseitigung des Fehlers geht das System wie-
• Es liegt kein aktueller Fehler vor. der in den Normalbetrieb über.

Unterschiedliche Bedeutungen der Signallampe EIN


Plausibilitätsfehler
• Funktionstest der Signallampe nach Einschalten der
Zündung. (Signallampe leuchtet einige Sekunden zur Ein Plausibilitätsfehler führt zur vorübergehenden Ab-
Funktionskontrolle.) schaltung des ECAS-Systems.
• Die Anfahrhilfe ist aktiviert.
• Die Funktion „Liftachszwangssenken“ ist aktiviert. Die Elektronik kann aufgrund fehlender Messsensoren
• Die Funktion „Entladeniveau“ ist eingeschaltet. an den Zu- und Abgängen des Magnetventils keinen
Fehler messen. Sie kann nur aufgrund einer Rückmel-
• Die Liftachsautomatik wurde über die Bedieneinheit
dung der Wegsensoren, die von der plausiblen Reaktion
mit dem Befehl „Liftachse senken“ abgeschaltet (gilt
abweicht, auf einen (Plausibilitäts-)Fehler schließen.
nur für ECU-Abwandlungen 446 055 060/070 0).

Signallampe blinkt Dazu muss innerhalb einer in Parameter 50 festgelegten


Zeitdauer (Standard: 30 s) auf eine begonnende oder
• Im System liegt ein aktueller Fehler vor.
laufende Sollniveauregelung durch die Elektronik keine
• Das Fahrzeug kann noch beschränkt fahrbar sein. Reaktion erkannt werden. Gleichzeitig muss die durch

!
Blinklicht hat Priorität gegenüber Dauerlicht. Parameter 40 festgesetzte Verzögerungszeit zur Fehler-
anzeige überschritten worden sein.

69
10. ECAS Fehlersuche

Fehlfunktionen, die zu einer Plausibilitätsfehlermeldung • Kalibrierfehler:


führen: • Die kalibrierten Sensorwerte liegen außerhalb der
• Das ECAS-Magnetventil belüftet oder entlüftet den zulässigen Toleranz.
Tragbalg nicht. • Der Speicher der Kalibrierdaten ist defekt (Prüf-
• Das ECAS-Magnetventil verharrt in belüftender oder summe ist verändert).
entlüftender Stellung, obwohl der Regelungsvorgang • Es ist noch keine Kalibrierung erfolgt.
abgeschlossen wurde. • Unterbrechung oder Kurzschluss an einem Magnet-
• Fehlerhafte Druckluftversorgung z. B. verstopfte oder ventil bzw. im Kabel zum Magnetventil (ECAS- oder
abgeknickte Leitungen, mangelnder Vorratsdruck. ALB-Magnetventil).
• Tragbalgundichtigkeit. • Ausfall aller Wegsensoren einer Achse.
• Normierwert für die Wegsensorauswerteschaltung
Reaktionen des Systems bei Plausibilitätsfehlern: bzw. dessen Prüfsumme ist fehlerhaft bzw. nicht vor-
• Blinken der Signallampe, handen.
• Abspeichern der Störung im nicht flüchtigen Speicher • WABCO-spezifische Daten sind fehlerhaft.
der Elektronik,
Reaktionen des Systems bei schweren Fehlern
• Abbruch des laufenden Regelvorgangs und der lau-
• Blinken der Signallampe,
fenden Niveauregelung.
• Abspeichern der Störung im nicht flüchtigen Speicher
Behebung von kurzzeitigen Störungen im Betrieb oder der Elektronik,
nur scheinbar existenten Fehlern: • Automatische Abschaltung des Systems.
– Zündung aus- und wieder einschalten.
Wenn die Fehler nicht beseitigt werden können,
oder müssen Sie die Elektronik tauschen.
– Beliebige Taste der Bedieneinheit drücken.
Inbetriebnahme des ECAS-Systems nach der Beseiti-
Tritt der Fehler nicht wieder auf, so arbeitet das System gung der Fehler der Kategorie II:
in gewohnter Weise. Der Fehlereintrag im Speicher der – Schalten Sie die Zündung aus und wieder ein.
Elektronik bleibt solange bestehen, bis er gelöscht wird.
Nach Elektronik-Tausch oder Beseitigung der Fehler
bleibt der Fehlereintrag solange im Speicher der Elektro-
Schwere Fehler nik bestehen, bis er gelöscht wird.
Schwere Fehler führen zu einer dauerhaften Abschal-
tung des ECAS-Systems. Sie werden in 2 Kategorien un- Reaktionen des Systems bei Wackelkontakten
terteilt.
Bei vorübergehenden Störungen (z. B. Wackelkontakt)
wird der Fehler solange angezeigt bzw. das ECAS-Sy-
Kategorie I
stem solange abgeschaltet, wie die Störung existiert.
ECAS kann keine Funktionen mehr ausführen.
Die Fehlerart ist dabei unerheblich. Der Fehler wird je-
Fehler der Kategorie I: doch in den Fehlerspeicher eingetragen, damit er bei
• ein erkannter Fehler im Programm der ECU (ROM- späterer Reparatur lokalisiert werden kann.
Baustein), Der Fehlereintrag im Speicher der Elektronik bleibt so-
• eine defekte Speicherzelle im Arbeitsspeicher lange bestehen, bis er gelöscht wird.
(RAM) der ECU,
• das Ventilrelais ist unterbrochen (kein Anschluss von Fehler, die von der ECU nicht erkannt werden:
Klemme 30) bzw. hat Kurzschluss/Fremdspannung • Durchbrennen des Glühfadens der Signallampe
am Ventilausgang.
!
Sie sind verpflichtet, beim Einschalten der Zündung
die Funktion der Lampe zu überprüfen.
Kategorie II
Ein Notbetrieb mit der Bedieneinheit ist möglich. Die
! enthalten,
Ersatzlampen sind nicht im WABCO Lieferumfang
Achsvorwahl funktioniert in jedem Fall. Heben/Senken können aber über den Teilehandel be-
mit gedrückter HEB/SENK-Taste, solange Heben/Sen- schafft werden.
ken pneumatisch möglich ist. Fehler der Kategorie II:
• Parameterfehler: Die Prüfsumme der Parameterwer- • Fehlfunktionen der Bedieneinheit
te hat sich verändert oder die ECU ist nicht parame- Die Bedieneinheit sendet nicht ständig Signale aus und
triert. kann zudem zwischenzeitlich abgekoppelt werden.

70
Fehlersuche ECAS 10.

Die ECU kann auch keine Funktion der Bedieneinheit Fehler dieser Art können Sie nur bei genauer Überprü-
überprüfen. fung der Anlage finden.

Fehlfunktionen der Bedieneinheit bergen in der Regel – Nach Beheben des Fehlers müssen Sie das Fahr-
kein großes Risiko, da der Bediener diese sofort be- zeug gegebenenfalls neu kalibrieren.
merkt.
Bei einem durch das Blinken der Signallampe an-
gezeigen Fehler oder bei abgeschaltetem System
• Verbogenes Gestänge eines Wegsensors
ohne Akkumulatorbetrieb, ist ECAS nicht funkti-
Ein verbogenes Gestänge kann zu einem falschen Fahr- onsfähig. Be- oder Entladevorgänge werden nicht
niveau oder zu einem Schiefstand des Fahrzeugs füh- ausgeregelt.
ren.

• Ausfall eines Druckschalters oder ein Drucksen-


sorfehler innerhalb des erlaubten Bereiches 10.2 Fehlersuchtabelle
Es werden noch gültige Messwerte übermittelt. Der Feh- Tabelle 4 stellt eine Übersicht von Fehlermöglichkeiten
ler führt dazu, dass die zulässigen Achslasten nicht mehr dar, die nach Erfahrungen bei Kunden auftraten.
exakt eingehalten werden.

Tabelle 4: Fehlersuchtabelle

Fehlerbild Fehlerauswirkung mögliche Fehlerursache Abhilfevorschlag

ECAS-Signallampe aus. ECU führt keine Niveauänderung ABS-Versorgungskabel nicht ge- ABS-Versorgungskabel ggfs.
ABS-Signallampe aus. durch, Sollniveauänderung über steckt oder gebrochen oder Si- austauschen bzw. Sicherung der
ECAS ohne Funktion. (ABS-Ver- Bedieneinheit nicht möglich. cherung der ABS- ABS-Stromversorgung erneuern.
sorgung nicht in Ordnung) Stromversorgung defekt.

ECAS-Signallampe aus. ECU führt keine Niveauänderung ECAS-Versorgungskabel von der ECAS-Versorgungskabel ggfs.
ABS-Signallampe an. durch, Sollniveauänderung über ABS nicht gesteckt oder gebro- austauschen bzw. Sicherung in
ECAS ohne Funktion. Bedieneinheit nicht möglich. chen oder Sicherung der ECAS- der ECAS-ECU oder im Versor-
(ECAS-Versorgung nicht in Ord- Stromversorgung defekt. ECU gungsmodul der ABS VARIO C-
nung) defekt. ECU (nur ECU-Abwandlung 060)
erneuern. ECU tauschen.

ECAS-Signallampe an nach dem Fahrzeug geht nicht ins Fahrni- Kein C3-Signal (ABS) bzw. kein Kabelverbindung ABS/EBS-
Anfahren mit Aufbau. veau. Geschwindigkeitssignal über die ECAS prüfen; ABS-Signallampe
Außerhalb dem Fahrniveau geht K-Leitung (EBS). auf Defekt prüfen. Evtl. Drehzahl-
der Aufbau bei einer Geschwin- sensorfehler
digkeit größer als in Parameter 41
nicht ins Fahrniveau.

ECAS-Signallampe blinkt, ECAS ECAS arbeitet nicht, die Notfunk- ECU erkennt einen schweren Fehlerspeicher der ECAS-ECU
hat abgeschaltet, mit der Bedie- tion bleibt erhalten. Fehler der Kategorie II (↑ 10.1 Si- auslesen; ggfs. ECU tauschen (↑
neinheit ist Heben/Senken („Not- cherheitskonzept). 10.1 Sicherheitskonzept) bzw.
funktion“) möglich. Fehler beheben

ECAS-Signallampe an nach Feh- ECAS-Signallampe an. Anfahrhilfe eingeschaltet oder Anfahrhilfe schaltet sich automa-
lerbeseitigung, Fahrzeug geht ins Liftachachsautomatik abgeschal- tisch aus bzw. Liftachsautomatik
Normalniveau I. tet (kein Fehler - ↑ 10.1 Sicher- einschalten (↑ 8.4 Bedieneinheit).
heitskonzept). Entladeniveau Entladeniveau deaktivieren.
aktiv.

ECAS-Signallampe erlischt nach Evtl. Fahrzeugschiefstand. Fahrzeug nicht im Fahrniveau Fahrzeug mit Bedieneinheit ins
Zündung AN nicht. geschaltete Sonderfunktion z. B. Fahrniveau bringen (↑ Bedienein-
Entladeniveau. heit) oder mit dem Fahrzeug
schneller als im Parameter 41 ge-
setzte Geschwindigkeit fahren.
Entladeniveau-Schalter aus-
schalten.

ECAS-Signallampe nach Zün- ECAS-Signallampe gibt keine In- Signallampe oder Signallampe- Signallampe oder Signallampe-
dung AN ohne Funktion bzw. formation. Zuleitung defekt. Zuleitung instandsetzen.
ECAS-Signallampe aus, aber
ECAS voll funktionstüchtig.

71
10. ECAS Fehlersuche

Fehlerbild Fehlerauswirkung mögliche Fehlerursache Abhilfevorschlag

Liftachse wird nur im Diagnose- Liftachse hebt nicht im leeren/teil- Zwangssenken aktiv geschaltet. Zwangssenken deaktivieren. An-
betrieb gehoben, nicht aber im beladenen Zustand. Anfahrhilfe dauerhaft aktiv. fahrhilfe beenden (evtl. Kabelver-
ECAS-Betrieb. tauschung im Motorwagen).

Das Heben der Liftachse ent- Die Liftachse 1 hebt zu früh, Lift- Drucksensor defekt, Parameter Der Drucksensorwert muss im
spricht nicht den eingestellten achse 2 hebt viel zu spät und bei- falsch. Offset übernommen sein. Druck-
Drücken, sondern liegt niedriger. de Liftachsen zusammen heben sensor gibt falsche Werte ab.
nur bei Balgdruck 0 bar.
Liftachse senkt viel zu spät. Die Liftachse senkt sich nicht zum Parameter falsch, Drucksensor Parameter für das Senken prüfen
eingestellten Druckpunkt ab. defekt. (Parameter 28). Kabelverbindung
Drucksensor/Sensor prüfen (Kor-
rosion).

ECAS-Signallampe an; nach eini- ECU führt keine Niveauänderung Plausibilitätsfehler Druckluftvorrat auffüllen; Wegs-
ger Zeit blinkt sie. durch. falsche Parameter ensor auf plausible Reaktion
schlechte Entlüftung überprüfen (Beim Heben steigen-
Fahrzeugverspannung de count, Parameter 40 + 50 er-
höhen.). Verspannung
ergründen.

Fahrniveau erhöht sich beim He- Fahrzeug steht etwas höher. Kein Fehler; Fahrniveauerhöhung Korrektur des Parameter 39,
ben der Liftachse. entsprechend Parameter 39. wenn gesetzlich zulässige Maxi-
malhöhen überschritten werden
erforderlich.

Keine Umschaltung von Fahrni- Fahrniveau II ist nicht einstellbar. Fahrniveau II liegt um den Diffe- Evtl. Parameter 24/25 und Para-
veau I zu Fahrniveau II im Fahr- renzbetrag über Fahrniveau I meter 39 ändern.
zeugleerzustand bei gelifteter (Parameter 24/25), der der Lift-
Achse. achs- „Nullpunktverschiebung“
(Parameter 39) entspricht; kein
Fehler bei ECU-Abwandlung 065/
066 falsch parametriert. Parameter 4 Bit 3 = 1 setzen.

Liftachse lässt sich nicht über Be- Liftachse bleibt am Boden. Fahrzeugbeladung zu hoch - Kein Fahrzeug entladen bzw. Bedie-
dieneinheit heben. Fehler oder Bedieneinheit defekt neinheit tauschen bzw. Druck-
oder Druckschalter/Drucksensor schalter/Drucksensor tauschen
defekt oder Parametrierung für bzw. Parametrierung ändern. Pa-
Liftachssteuerung falsch gesetzt. rameter 29 vergrößern.

Fahrzeugaufbau über der Hinter- Dauernde Regelung, dauernder 2/2-Wegeventile des HA-Ventil- Magnetventilblock tauschen.
achse wird ständig gehoben oder Wechsel des Fahrniveaus. blocks bleiben geöffnet.
gesenkt. Sensorspringen. Wegsensor prüfen/tauschen,
ECU defekt. ECU tauschen.

Ständige Ansteuerung der ECAS- Aufbau wird während der Fahrt Kein C3-Signal (ABS) oder keine ECAS-Magnetventil undicht bzw.
Magnetventile während der Fahrt. unkontrolliert gehoben und ge- Datenübertragung auf der K-Lei- Verkabelung ABS/EBS - ECAS
senkt. tung (EBS) oder falsche Parame- prüfen bzw. ABS/EBS-ECU prü-
trierung der Basisfunktion fen bzw. Parametrierung ändern.
(Parameter 9/10/19/20/21/22).

Anfahrhilfe und Liftachsfunktion Liftachse bleibt am Boden. Beladungszustand lässt Aktivie- Beladungszustand kontrollieren -
nicht aktivierbar. rung nicht zu oder Drucksensor kein Fehler bzw. Drucksensor
defekt oder keine Drucksensorsi- tauschen.
gnale über K-Leitung (EBS). EBS-Anlage prüfen, K-Leitung
prüfen.

Liftachse kann nicht abgesenkt Liftachse bleibt angehoben. Bedieneinheit defekt oder Druck- Bedieneinheit tauschen bzw.
werden. sensor defekt oder keine Druck- Drucksensor tauschen.
sensorsignale über K-Leitung Druck prüfen.
(EBS).
Kein Vorratsdruck.

Bei 2 Wegsensoren an der Hinter- Schiefstehender Aufbau. Sensorgestänge verbogen oder Wegsensorgestänge richten
achse steht der Aufbau schief. unebener Untergrund - kein Feh- bzw. Parameter 11 überprüfen
ler. und evtl. ändern.
Gummi am Gestänge verrutscht. Gummi festziehen.

72
Fehlersuche
Austausch alter Komponenten
ECAS 10./11.

Fehlerbild Fehlerauswirkung mögliche Fehlerursache Abhilfevorschlag

Unterschiedliche Tragbalgdrücke Schiefstehender Aufbau. Querdrossel im ECAS-Magnet- ECAS-Magnetventilblock tau-


an einer Achse. ventil zu (1 Wegsensor) oder Sta- schen bzw. Fahrzeug neu kali-
bilisator verspannt (2 brieren.
Wegsensoren). Stabilisator prüfen.
Bedieneinheit wird nach der Pa- Heben/Senken mit Bedieneinheit Bedieneinheit während des Kali- Mit angeschlossener Bedienein-
rametrierung nicht durch ECAS nicht möglich. brierens nicht am ECAS ange- heit Fahrzeug neu kalibrieren.
angenommen (nur wenn Parame- schlossen.
ter 1 Bit 7 = 1 gesetzt).

Einstieg in die Fehlersuche mit Keine Fehlersuche mit PC mög- Falsche ISO-Adresse eingestellt ISO-Adresse auf 18 setzen bzw.
PC ist trotz funktionsfähiger ABS- lich. oder Diagnoseleitung/-steckdose Diagnoseleitung instand setzen
/EBS-ECU und ECAS-ECU nicht defekt oder Messwertausgabe bzw. Messwertausgabe aus-
möglich. eingeschaltet. schalten (Parameter 2 Bit 7 = 0
setzen).

Mit der Bedieneinheit keine Soll- Keine Sollniveauänderung. Keine Achse auf der Bedienein- Achsvorwahl treffen bzw. Zün-
niveauänderung möglich. heit vorgewählt oder Zündung dung EIN bzw. Umschalter in rich-
AUS oder bei mehreren Bedie- tige Position bringen bzw.
neinheiten: Umschalter nicht rich- Bedieneinheit erneuern.
tig gestellt oder Bedieneinheit
defekt.
Keine Reaktion der ECAS-Ma- Keine Niveauregelung. ECAS abgeschaltet oder Para- ECAS einschalten - Stand-by-
gnetventile beim Be-/Entladen. meter 16 zu groß gewählt oder zu Funktion wählen (↑ 8.4 Bedie-
große Sollwerttoleranzen (Para- neinheit) bzw. Parameter 16 ver-
meter 9/10). ringern bzw. Parameter 9/10
korrigieren.

ECAS-ECU lässt sich weder Pa- Keine Reaktion der ECAS-ECU. ECU intern defekt. Elektronik tauschen.
rametrieren noch Kalibrieren. Wasser in der Elektronik. Wasser Ursache beseitigen.

Liftachse pendelt (hebt/senkt). Liftachse verbleibt nicht in zuge- Parameterauslegung von Para- Parameterabstand (Druckunter-
ordneter Position. meter 28/29 ungünstig. schied) vergrößern.
Drucksensor/Kabel defekt. Prüfen, ggf. tauschen.

Liftachse hebt im „beladenen“ Zu- Liftachse verbleibt bei vermeint- Kein Fehler, da die Beladung Bessere Kundeninformation.
stand. lich voll beladenen Zustand in ge- nicht den für die maximale Achs- Absenken der Parameter 28/29.
hobener Position. last gültigen Druckwert erreicht.

11. Austausch alter Komponenten

11.1 ECU-Tausch • Bei Anlagen, in denen Drucksensoren parametriert


sind, ist die neue ECU standardmäßig für die Zusam-
Seit Ende 1998 kommen nur noch die neuen ECU-Ab- menarbeit mit dem Drucksensor 441 040 007 0
wandlungen 446 055 065/066 0 auf den Markt. Die Vor- (Druck/counts-Verhältnis: 1/16 bar) ausgelegt, die
gänger 446 055 060/070 0 stehen im Servicefall nicht alte ECU für den Drucksensor 441 040 003 0 (Druck/
mehr zur Verfügung (↑ 8.2 Elektronik (ECU) 446 055 ... counts-Verhältnis: 1/20 bar).
0).

Die ECU-Abwandlung 446 055 065 0 ersetzt die bisher Verschiedene Fälle für den ECU-Austausch:
eingesetzten ECU-Abwandlungen 446 055 060/070 0. In
diesem Fall muss der alte Parametersatz an die neue Fall 1
ECU angepasst werden. Dabei müssen folgende Punkte
In einem Fahrzeug ist die ECU-Abwandlung 446 055 060
beachtet werden:
0 durch die ECU-Abwandlung 446 055 065 0 zu erset-
• In der neuen ECU müssen 52 Parameter statt bisher zen, wobei der Drucksensor im Fahrzeug bleibt bzw. kein
47 Parameter gesetzt werden. Drucksensor vorhanden ist.
• In diesen Parametern sind gegenüber der alten ECU
Faktoren verändert worden (z. B. “Dauer Anfahrhilfe” – Lesen Sie den Parametersatz von der alten ECU in
in 5 s- statt wie bisher in 1 s-Schritten). den PC ein.

73
11. ECAS Austausch alter Komponenten

– Spielen Sie nach dem Tausch der ECU diesen einge- Das heißt:
lesenen Parametersatz in die neu installierte ECU Parameter 5 war alter Parameter 4, ...
ein. Parameter 18 war alter Parameter 17.
Die Parameterwerte selbst sind dann identisch.
Dabei findet eine automatische Konvertierung des Para-
metersatzes statt, d.h. der alte Parametersatz wird der
Parameter 19 bis 47 können Sie mit folgenden Ein-
neuen ECU angepasst.
schränkungen übernehmen:
Die Anzahl der Parameter wird automatisch erweitert – Setzen Sie Parameter 27 auf 240 counts.
und bei Bedarf gesetzt. Die Zeitfaktoren (z. B. Zeiten um – Berücksichtigen Sie, dass in den Parametern 32, 33,
den Themenkreis “Anfahrhilfe”) werden der neuen Elek- 34 und 47 die Parameterwerte nur noch EIN FÜNF-
tronik angepasst. TEL der alten Parameterwerte betragen.

– Parameter, in denen Drücke vorgegeben werden, – Setzen Sie Parameter 48, 49 und 52 auf 0 count.
müssen Sie korrigieren, d.h. auf den ursprünglichen – Setzen Sie Parameter 50 auf 100 counts.
Wert zurücksetzen.
Das gilt nur bei einem Drucksensor im System. Fall 4

Fall 2 In einem Fahrzeug bzw. für einen Fahrzeugtyp sind die


ECU-Abwandlung 446 055 060 0 und Drucksensor 441
In einem Fahrzeug bzw. für einen Fahrzeugtyp sind die 040 003 0 durch die ECU-Abwandlung 446 055 065 0
ECU-Abwandlung 446 055 060 0 und Drucksensor 441 und Drucksensor 441 040 007 0 zu ersetzen.
040 003 0 durch die ECU-Abwandlung 446 055 065 0
Der Parametersatz liegt nur in Papierform vor.
und Drucksensor 441 040 007 0 zu ersetzen.
– Schreiben Sie den Parametersatz um, bevor Sie ihn
– Lesen Sie den Parametersatz von der alten ECU in
in die neue ECU eingeben.
den PC ein.
– Spielen Sie nach dem Tausch der ECU diesen einge- Beachten Sie dabei folgende Regeln:
lesenen Parametersatz in die neu installierte ECU – Übernehmen Sie Parameter 0 bis 3.
ein.
– Setzen Sie Parameter 4 auf 0 count.
Dabei findet eine automatische Konvertierung des Para-
– Verwenden Sie für Parameter 5 bis 18 die um EINS
metersatzes statt, d.h. der alte Parametersatz wird der
zurückgezählte Parameternummer der alten ECU.
neuen ECU angepasst.
Das heißt:
Die Anzahl der Parameter wird automatisch erweitert Parameter 5 war alter Parameter 4,
und bei Bedarf gesetzt. Die Zeitfaktoren und die Drücke Parameter 6 war alter Parameter 5,
für die neuen Drucksensoren werden der neuen ECU an- Parameter 7 war alter Parameter 6, ...
gepasst. Parameter 18 war alter Parameter 17.

Fall 3 Die Parameterwerte selbst sind dann identisch.

In einem Fahrzeug ist die ECU-Abwandlung 446 055 060 Parameter 19 bis 47 können Sie mit folgenden Ein-
0 durch die ECU-Abwandlung 446 055 065 0 zu erset- schränkungen übernehmen:
zen, wobei der Drucksensor erhalten bleibt bzw. nicht im – Setzen Sie Parameter 27 auf 240 counts.
System vorhanden ist. – Berücksichtigen Sie, dass in den Parametern 32, 33,
Der Parametersatz liegt nur in Papierform vor. 34 und 47 die Parameterwerte nur noch EIN FÜNF-
TEL der alten Parameterwerte betragen.
– Schreiben Sie den Parametersatz um, bevor Sie ihn
in die neue ECU eingeben. – Verwenden Sie für die Parameter 28, 29, 30, 37, 38,
42, 43, 45 und 46 vier Fünftel der alten Parameter-
Beachten Sie dabei folgende Regeln: werte als Wert.
– Übernehmen Sie Parameter 0 bis 3. – Setzen Sie Parameter 48, 49 und 52 auf 0 count.
– Setzen Sie Parameter 4 auf 0 count. – Setzen Sie Parameter 50 auf 100 counts.
– Verwenden Sie für Parameter 5 bis 18 die jeweils um
! 070
Für den Austausch einer ECU-Abwandlung 446 055
EINS zurückgezählte Parameternummer der alten 0 gegen die ECU-Abwandlung 446 055 065 0
ECU. gelten die gleichen Regeln.

74
Austausch alter Komponenten ECAS 11.

11.2 Abtausch des Versorgungsmoduls Eine neue Generation von Magnetventilen, Druck- und
Wegsensoren mit den entsprechenden Gerätesteckdo-
Beim Abtausch einer ECU-Abwandlung 446 055 060/ sen wurde für den Einsatz im Anhänger entwickelt. Dazu
070 0 durch die Nachfolgegeneration stellt sich die Frage gehören entsprechend geänderte Anschlusskabel mit
nach dem Versorgungsmodul im Gehäuseunterteil. Die den passenden Gerätesteckern. Diese Kompenenten
einfachste und schnellste Möglichkeit ist die Beibehal-
werden seit Einführung der ECU-Abwandlungen 446 055
tung des Moduls.
065/066 0 in Anhänger-Neufahrzeugen eingesetzt.
– Stecken Sie die vom Versorgungsmodul kommenden
Leitungen auf der neuen ECU auf.
Die alten ECAS-Magnetventile mit Anschlussausführun-
Ein gegebenenfalls installierter Akkumulator kann über gen als Überwurfmutter mit Gewinde M 27x1 bzw.
den Ausgang X4 der neuen ECU direkt versorgt werden.
„Schlemmer-Bajonett“ werden vorerst weiter für den Er-
Der Drucksensor auf der neuen ECU wird an Steckplatz
satzmarkt gefertigt. Bei Auslauf der Ersatzgeräteferti-
X5 angeschlossen. Ist jedoch auch das Versorgungsmo-
dul defekt, empfiehlt sich ein Umbau. gung steht die Werkstatt jedoch vor dem Problem,
ECAS-Komponenten mit DIN-Bajonett einzusetzen.

! platz
Ein Schalter, der an der alten Elektronik an Steck-
X8 angeschlossen ist, erhält an der neuen ECU Tabellen 5-7 stellen die funktionsgleichen ECAS-Kom-
keine Masse mehr. Dieser Eingang dient jetzt als L- ponenten gegenüber. Dazu sind weiterführende Anga-
Leitung ABS und liefert keine Masse mehr. Die Mas- ben bezüglich Verwendung, elektrische Schnittstelle,
se muss somit von einem anderen Steckplatz abge-
benötigter Kabel incl. der zu belegenden Steckplätze auf
griffen werden.
der ECU, Kabelfarben etc. gemacht worden. Das heißt,
damit ist es auch möglich, eine Komponente mit “DIN-
11.3 Komponententausch Bajonett” in eine bereits bestehende Anlage einzubauen.
Das elektrische Verbindungssystems wurde entspre- In einem solchen Fall muss das dazugehörige Kabel un-
chend der DIN 72585 („DIN-Bajonett“) vereinheitlicht. bedingt mitgetauscht werden.

Tabelle 5: Drucksensoren 441 040 00. 0


ECAS-Sy- Eingesetzter Druckstu- Bemerkung Schnittstelle verwendetes Kabelabmes- Aderfarben Anschluss
stem (ver- Drucksensor fung des Sen- zum Druck- Kabel/Druck- Kabel sung (Ader- auf der ECU
wendete sors für 1 sensor sensor zahl x Fläche (Stpl. = Steck-
ECU-Ab- count x Länge) platz)
wandlung
446 055 ... 0)
„klassische“ 441 040 003 0 ursprüngliche 1/20 bar Schlemmer- 894 604 419 2 3 x 1² x 6000 PIN1: grau/rot 1. Stpl. 5/15
Ausführung Ausführung Bajonett (3-polig) PIN2: braun 2. Stpl. 5/31
(060) des Sensors PIN3: offen 3. offen
PIN4: weiß 4. Stpl.5/
DSENS
überarbeitete 441 040 007 0 überarbeitete 1/16 bar Bajonettver- 449 422 050 0 4 x 1² x 5000 PIN1: gelb 1. Stpl.5/15
Ausführung Ausführung bindung nach (4-polig) PIN2: rot 2. Stpl.5/31
mit neuem des Sensors DIN 72585 PIN3: grün 3. Stpl.5/
Drucksensor PIN4: braun DSENS
(060) 4. Ground
(Stpl.8)
Ausführung für 441 040 007 0 überarbeitete 1/16 bar Bajonettver- 449 732 060 0 3 x 0,5² x 6000 PIN1: rot 1.Stpl.5/15
VCS mit Einf. Ausführung bindung nach (3-polig) PIN2: braun 2.Stpl.5/31
des Kits (065) des Sensors DIN 72585 PIN3: weiß 3.Stpl.5/
PIN4: offen DSENS
Ausführung für Sensierung er-
EBS mit Einf. folgt nur über
des Kits (066) EBS

75
11. ECAS Austausch alter Komponenten

Abkürzungsverzeichnis für Tabelle 6: Magnetventile der Baureihen 472 900 ...0 und 472 905 ... 0
Abkürzung Bedeutung Abkürzung Bedeutung Abkürzung Bedeutung
BE Be-/Entlüften MV-VA Magnetventil Vorderachse bl blau
B/E-MV Be-/Entlüften Magnetventil MV-li.Balg Magnetventil linker Balg gr grün
HA-Block Hinterachs-Block MV-re.Balg Magnetventil rechter Balg gb gelb
LA-Block Liftachs-Block MV-LAS Magnetventil-Liftachsen senken ro rot
HR hinten rechts MV-LAH Magnetventil-Liftachsen heben sw schwarz
HL hinten links br braun

Tabelle 6: Magnetventile der Baureihen 472 900 ...0 und 472 905 ... 0

Magnetventil Kabel

Vorderachsregelung
Neuteil: 472 900 058 0 1x 449 742 100 0 (2-polig) Kabel1 (PIN1: sw, PIN2: br):
Bajonettverbindung nach DIN 72585 2 x 0,75² x 10000 1. Ground
2. Steckplatz 16 MV-VA
Ersatzteil: 472 900 021 0 1x 894 604 215 2 (2-polig) Kabel1 (PIN1: br, PIN2: bl):
Überwurfmutter mit Gewinde M 27x1 2 x 1,5² x 5000 1. Ground
2. Steckplatz 16 MV-VA (Kabel zum B/E-MV)

Hinterachs-1-Wegsensor-Regelung
Neuteil: 472 900 055 0 1x 449 422 050 0 (4-polig) Kabel1 (PIN1: gb, PIN2: ro, PIN3: gr, PIN4: br):
Bajonettverbindung nach DIN 72585 4 x 1² x 5000 1. Steckplatz 11 BE
2. Ground
3. Steckplatz 11 HL
4. Ground
Ersatzteil: 472 900 030 0 2x 894 604 215 2 (2-polig) Kabel1 (PIN1: br, PIN2: bl):
Überwurfmutter mit Gewinde M 27x1 2 x 1,5² x 5000 1. Ground
2. Steckplatz 11 BE (Kabel zum B/E-MV)
Kabel2 (PIN1: br, PIN2: bl):
1. Ground
2. Steckplatz 11 HL (Kabel zum MV-li. Balg)

Hinterachs-2-Wegsensor-Regelung
Neuteil: 472 900 053 0 1x 449 422 050 0 (4-polig) Kabel1 (PIN1: gb, PIN2: ro, PIN3: gr; PIN4: br):
Bajonettverbindung nach DIN 72585 4 x 1² x 5000 1. Steckplatz 11 BE
2. Steckplatz 11 HR
3. Steckplatz.11 HL
4. Ground
Ersatzteil: 472 900 001 0 3x 894 604 215 2 (2-polig) Kabel1 (PIN1: br, PIN2: bl):
Überwurfmutter mit Gewinde M 27x1 2 x 1,5² x 5000 1. Ground
2. Steckplatz 11 BE (Kabel zum B/E-MV)
Kabel2 (PIN1: br, PIN2: bl):
1. Ground
2. Steckplatz 11 HL (Kabel zum MV-li.Balg)
Kabel3 (PIN1: br, PIN2: bl):
1. Ground
2. Steckplatz 11 HR (Kabel zum MV-re.Balg)

Hinterachs-/Liftachs-1-Wegsensor-
Regelung
Neuteil: 472 905 114 0 2x 449 422 050 0 (4-polig) Kabel1 (PIN1: gb, PIN2: ro, PIN3: gr, PIN4: br)
Bajonettverbindung nach DIN 72585 4 x 1² x 5000 1. Steckplatz 11 HL
2. Steckplatz 11 HR
3. Steckplatz 11 BE
4. Ground (Kabel zum HA-Block)

76
Austausch alter Komponenten ECAS 11.

Magnetventil Kabel

Kabel2 (PIN1: gb, PIN2: ro, PIN3: gr; PIN4: br):


1. Steckplatz 19 MV-LAS
2. Ground
3. Steckplatz 20 MV-LAH
4. Ground (Kabel zum LA-Block)

Ersatzteil: 472 905 109 0 2x 894 601 038 2 (4-polig) Kabel1 (PIN1: ro, PIN2: gr, PIN3: gb, PIN4: br):
Schlemmer-Bajonett 4 x 1² x 5000 1. Ground
2. Steckplatz 11 BE
3. Steckplatz 11 HL
4. Ground (Kabel zum HA-Block)
Kabel2 (PIN1: ro, PIN2: gr, PIN3: gb, PIN4: br):
1. Ground
2. Steckplatz 19 MV-LAS
3. Steckplatz 20 MV-LAH
4. Ground (Kabel zum LA-Block)

Hinterachs-/Liftachs-2-Wegsensor-
Regelung
Neuteil: 472 905 111 0 2x 449 422 050 0 (4-polig) Kabel1 (PIN1: gb, PIN2: ro, PIN3: gr, PIN4: br):
Bajonettverbindung nach DIN 72585 4 x 1² x 5000 1. Steckplatz 11 HL
2. Steckplatz 11 HR
3. Steckplatz 11 BE
4. Ground (Kabel zum HA-Block)
Kabel2 (PIN1: gb, PIN2: ro, PIN3: gr, PIN4: br):
1. Steckplatz 19 MV-LAS
2. Ground
3. Steckplatz 20 MV-LAH
4. Ground (Kabel zum LA-Block)
Ersatzteil: 472 905 107 0 2x 894 601 038 2 (4-polig) Kabel1 (PIN1: ro, PIN2: gr, PIN3: gb, PIN4: br):
Schlemmer-Bajonett 4 x 1² x 5000 1. Steckplatz 11 HL
2. Ground
3. Steckplatz 11 BE
4. Ground (Kabel zum HA-Block)
Kabel2 (PIN1: ro, PIN2: gr, PIN3: gb, PIN4: br):
1. Ground
2. Steckplatz 19 MV-LAS
3. Steckplatz 20 MV-LAH
4. Ground (Kabel zum LA-Block)

Im Anhängerbereich wird im Wesentlichen die Drucksen- Eine Neuparametrierung ist erforderlich. Bei den fort-
sor-Abwandlung 003 durch die Abwandlung 007 ersetzt. schreitenden Versionen ändert sich trotz bleibender
Beachten Sie hierbei besonders die Änderung der Sensor-Abwandlungen die Kabelbestückung.
Druckstufung pro count.
Tabelle 7: Gegenüberstellung der Wegsensoren 441 050 ... 0
Eingesetzter Schnittstelle Kabel/ Verwendetes Kabel Kabelabmessung Aderfarben Anschluss auf der
Wegsensor Wegsensor (Aderzahl x Fläche x Länge) ECU (Stpl. = Steck-
platz)
441 050 011 0 Bajonettverbindung 449 742 050 0 2 x 0,75² x 5000 PIN1: schwarz 1. Stpl.12/13/14-WS...
überarbeitete Aus- nach DIN 72585 (2-polig) PIN2: braun 2. Stpl.12/13/14-31
führung
441 050 010 0 Überwurfmutter mit 894 604 215 2 2 x 1,5² x 5000 PIN1: braun 1. Stpl.12/13/14-31
ursprüngliche Aus- Gewinde M 27x1 (2-polig) PIN2: blau 2. Stpl.12/13/14-WS...
führung

77
ECAS

78
ECAS 12.

Anhang

Parameterliste ECAS-Anhänger
Erläuterung zu den
Beispielparametersätzen
Fahrzeuge mit ABS + ECAS
Fahrzeuge mit EBS + ECAS
Beispielparametersätze und
Schaltpläne
Kabelübersicht
TÜV-Gutachten

79
80

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