Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Kunstformenderna00haec PDF
Kunstformenderna00haec PDF
Kunstformenderna00haec PDF
Y
F THE
O
U N VF.R.SITY
I
OF ILLINOIS
Ol 590
*V
CO
CJI Hllk
;t0L0üV •jiÜLÜb 1 ,
Digitized by the Internet Archive
in 2011 with funding from
University of Illinois Urbana-Champaign
http://www.archive.org/details/kunstformendernaOOhaec
f 1
Von
is
£rffe Sammlung.
fünfzig Ulluffrationstafeln mit betreibendem üexf.
I I
rrrtottrt
e*ic 9u"ititv ergeugt in ibrcm ©djofje eine unerfdiöpfltdic faulte »ort wunberbaren ©eftalten, bitvd) bereit
^/©djönfyett unb 3KanmgfaIttg!eit alle uom 9)teufd)cn gefdjaffenen $unftformen weitaus übertroffen
werben. Sie Scaturprobuf'te, an§ bereit üßadjafjmung unb üKobellierung bie bübenbe $unft be§ SäKenfdjen Ijer=
twrgegangen ift, gehören 6 egr etf ttdt) erra eife fotdjen b oberen (Gruppen be§ $Pf[angenretdj§ unb be§ S£ierretd)§
an, mit betten ber ÜDtatfdj in beftänbiger SSerü^rung lebte, uor allem ben Slüteitpflangen unb Wirbeltieren.
^Dagegen ift ben meifteu 9)ienfd)en größtenteils ober gang uubefannt jenes unermeßtidje ©ebiet ber nieberen
Lebensformen, bie nerftetft in ben liefen be§ SKeereS roobnen ober wegen iljrcr geringen ©röfje bem un=
bewaffneten 2lugc uerfdjloffen bleiben. Ser größte Seil biefer verborgenen ©d)önfjeiten ber 9uitur ift erft
33efonber§ ergiebig an eigenartigen unb muubcruolten ©eftalten ift ba§ weite 9tod) ber Sßrotiften
ober 3eUtnge, jener eiufad)ften Organismen, bereu ganger lebenbiger Körper nur a\\Z einer einjigen
^ellc bcfteljt: Sfabiolarieu, Sbalamopborcn unb Snfuforien unter ben Urtieren ßßrotogoen) ; Siatomeen,
$o§ntarieen unb Sßeribtneen unter ben Urpftanjen (^rotopbpteu). Sie crftaunlidje fyütle uon gierttdjen
unb pljantaftifdjcn formen, bie biefe einhelligen ^ßrotiften beraorbringen, ift un§ erft burd) ba§ uer=
befferte 9Jiitroft'op, bie verfeinerten S8cobad)tung§mctt)oben unb bie planmäßige 9Jteere§forfd)ung ber Stcujcit
jugönglid) geworben. Siefen «erbauten mir aber aud) einen überrafd)enbcn 9{eid)tum an (Sntbectungcn
auf ben bcnadjbarten ©ebieten, auf benen größere Organismen nieberen 9iange§ iljrc bewunbemSwürbtge
©cftaltungSfraft entfalten: 2llgcn, Sßüge unb Sftoofe unter ben nieberen fangen; ^oltjpcn, ilorallen unb
Sie 9M)rgabJ ber uorbanbenen 2lbbilbungen biefer formcnfd)önen Organismen ift in teuren unb
feltenen 3Serfeu uerfteett unb bem Laien fdjwer erreidjbar. Sie uorlicgenben „Svunftformen ber 9?atur"
bagegen «erfolgen ben Srocct", jene uerborgenen ©djäfee ans Lidft 511 gießen unb einem größeren Greife
001t ^reunben ber £unft unb ber 9Jatur 3ugtingtid) 311 madien. ©eit früljefter Sugenb «on bem Formern
reige bev lebenbigen SBefen gefeffelt unb feit einem balben Sabrbunbert mit Vorliebe morpbologifdje
6tubien pflegeub, mar id) nidit nur bemiibt, bie ©efeijc il)rer ©eftaltung unb (Sntroicfelung 311 ert'ennen,
fonbern aud) gettfjnenb unb malcnb tiefer in baS ©ebeimnis ibrer ©dnmbcit emgubringen. 2(uf gabl=
retdien Reifen, bie fid) über einen ,3eirr<umi uon fünfunbmergtg ^aljren erftreefen, babe id) alle Sänber
unb ilüftcn ©uropaS tennen gelernt unb and) an ben iiitereffantefteu ©eftaben beS növblid)en SCfrtta unb
beS füblid)cn Stfien längere $t\t gearbeitet. Saufenbe 0011 /viguren, bie id) auf biefen ioiffenfd)aftlid)cn
Keifen nad) ber 9iatur gewidmet babe, finb bereits in meinen größeren üüconograpfnen publiziert; einen
anberen Seil roill id) bei biefer ©elegeubeit ucröffentlidien. Slußerbem werbe id) beiuülft fein, au§ ber
3?orroort.
umfangreichen Sitteratur bie fdjönften unb aftbetifcb roertuotlften formen ausliefen unb 3ufammcn3uftellen.
SBenn bie erften £>efte beifällig aufgenommen roerben, fo fotlen fpäter auch bie felteneren unb roeniger bekannten
©djönljeiten aui beut ©ebiete ber höheren Sier= unb 5ßflangenroelt eine entfpredfjenbe Sarfteltung finben.
„Sunacbft roerben üon ben „Kunftformen ber üftatur" 50 Safein erfdjeinen (fünf groanglofe §efte ju
je 3el)it Safein), jebe Safel von einem erläuternben Scrtblatt begleitet. %m $aUt einer günftigen iHufnabmc
ift eine größere Sabl oon heften in 3Iu§ficf)t genommen; id) Ijoffe bann, uad) SSotlenbung von 3ebn heften
(100 Safein), eine allgemeine Einleitung 311 bem SBerfe geben 311 fönnen, rocld)c bie fnftematifdje
Drbnung famtlidier ^ormengruppen enthält, ferner eine aftbetifebe Erörterung ihrer fünftlerifdjen ©e=
ftaltung foioie Stngaben über bie roidjtigftcn Duellen ber betreffenben Sitteratur.
Sie moberne bilbenbe ^unft unb ba§ mobeme, mädjtig cmporgcblüljtc ilunftgeiocrbe roerben
in bieten mähren „Kuuftfonnen ber 9iatur" eine reiche Julie neuer unb fdjöner Motioe finben. Sei
ihrer gufammenfteltung habe idi mieb auf bie naturgetreue SÖicbergabe ber uürt'licb oorbanbenen 9iatur=
erjeugniffe bcfdjränft, bagegen oon einer ftiliftifdjcn Mobetlierung unb beforatioen äkrroertung abgefeljen;
Jür bie tünftlcrifcbe SluSfü^rung ber Figuren unb ihre naturroabre Lithographie bin id) meinem
treuen, beioäbrten Mitarbeiter, .s>errn Slbolf ©iltfdj in Sena, 311 aufrichtigem Saufe oerpflid)tet. ©einem
lebhaften £,ntcreffe für bie gefteltte 2lufgabe, feinem morpljologifdien 3Serftänbni§ unb tunftlerifdjcn Salentc
ift e§ 311 verbauten, bafj id) ben fdion oor langer geit eutioorfeiicn üßlan biefe* ÜScrte* enbtid) in ber
lebhaften San! fcbulbe id) auf,erbem für materielle unb intelleftueUe ftörberung meines Unter;
nehmen* Gerrit Dr. Sßaul oon Stitter in SSafel, bem begeifterten ^reunbc unb opfenoilligen ©önner
ber üftaturrotffenfdjaft. 2tl§ er im Saljre 1886 bie ,/]>aul oon 3iitter'fd)e Stiftung für pbologeuetifdic
3ur 'Jorberung afabemifeber ©tubien unb jyorfdjungSreifen oenoenbet mürben, fonbern and) jur Erroecrung
be§ SntereffeS an üa\ SBunberroerfen unb ©d)önl>eiten ber 9catur in roeiteren aSoll§freifen. Sie Duellen
üftl)ctifd)cii ©enuffeS unb oerebelnber ErfenntniS, bie überall in ber 3iatur oerborgeu finb, fallen meljr
Siefen SCnfdjauungen t'am and) ba§ iBibliograpbifdie Snftitut in Seiprig entgegen, ba§ bie
t'oftfpieligc 5lu»führung unb bie ^eroffentlidung ber Safein bereitioillig übernahm; auch ihm ftatte ich
für feine Opfer unb Mühen meinen heften Saut ab. Möge unferc gemeinfäme i'lbfidit erreicht roerben,
burch bie SBcfanntfdjaft mit ben „ftunftformcu ber üftatur" gleichzeitig ba§ tünftlcrifcbe nnt< üa* rotffen=
groft Ätecßef.
p
2£ctfel i. Circogonia. Urtiere ctu§ ber Mlnffc Safe! 6. Tubuletta. 9ceffelttere au§ ber Älaffe
ber iKabiolaricn (Segion ber Sßlj ciobar ien). ber .s?i)bropoli)peii (£)rbmmg ber 2ubu=
(arten).
Sctfet 2. Globigerina. Urtiere au§ ber Stoffe
ber 21)u (a mo pljo reit (Segion ber $ora= SEafel 7. Epibulia. üfteffeftiere au§ berültaffe ber
Xa]d 3. Stentor. Urtiere au§ ber ftauptftafjc Safe! 8. Desmonema. üfteffeltiere au§ ber
ber Snfuforien (klaffe ber (Siüatcn). .sitafjc ber 9(£ra»peben (Örbnung ber SDi§co=
mebufcii).
Safe! 4. Triceratimn. Urpftctngen au§ ber
£aupt£tafje ber Stlgarien (Klaffe ber 5Dia= Safe! 9. Maeandrina. -Keffeltiere cm§ ber klaffe
Safctö. Ascandra. 91teberttcrc am bem (Stamm Safel 10. Opliiothrix. ©temttere au§ ber klaffe
ber Spongicn (illaifc ber Aiaü"jd)iuämmc). ber JD l) iob een (£)rbnung ber (i o t op l; iuren).
Set fei' 1. Circogonia.
Phaeodaria. Buljvlhaljliniu.
Sie SJ3t)äobarien ober (Sannopoleen btlben eine befonbere iuuiptgruppe (öegion) in ber Stoffe
ber üftabtolavien ober Sträflinge. Ser gange Körper biefer marinen Sßrotogoen beftebt au* einer ein=
fachen ;->elle. Ser lebenbige SBeidjtorper berfelben bat geroöbnlid) eine febv einfädle ©eftalt (tugelig,
[infenförmig, kegelförmig, eiförmig u. f. ro.); er beftebt, rote bei allen Stabiolarjen, au§ gtoet oerfdiieöenen
.'öauptteilen, bie burd) eine bünne, fefte igaut getrennt finb. Ser innere Seit, bie oentratfapfel, um
fd)(ief;t ben runbtidjen 3ettfern; bei äußere Seil, ba§ (Sali) nun a, bitbet eine ©allertrjülte um ben erfteren
unb roirb oon ben gatjlreidjen, oon biefem auSftratjlenben Sd)einfüf;cben ober 5ßfeubopobten btivd)brod)en
(l)iev niebt bargeftettt). Sie oert'tefclte barte 3d)ale, toelcbc oon ben Unteren an ber Dberflädje be§
(Salnnuna au§gefdjieben roirb, beft|t eine febr mannigfaltige unb giertidje ©eftalt. Sie meiften 5ßfjäo=
Safe! I ftellt SSertreter oon brei oerfebiebenen Familien ber Sßtjäobarten bar: Jyig. 1 3 (Sir=
$ig. i. Circogonia icosahedra (Haeckel). oielfeitigen gcometrifdicn Körper?, beffen (S"cfen fätnt=
JTamilie ber (Eircnpnrtbßn. lid) in eine .sUtgelflädfc fallen. Sie gleichen brei=
Sic Sdjale (jat 0,7 mm Surctjmeffer unb bie eefigen $täd)en (32 — 40) finb »errieft unb burd)
A-orm eine§ regulären 3!ofaeber§; fie ift begrengt erhabene Seiften getrennt. %v& ben (24—30) ptjra=
oon gtoangig gleiten brcied'igen <yläeben, auf benen mibaien (Selen erbeben fiel) boble 9fabtatftad)eln mit
fid) giertidje, netzförmig oerbunbene Reiften erbeben. gebrebten .Tanten, befetjt mit .ftiefelroimpcrn; bie
(Sine oon biefen ©rengflädjen (in ber Glitte) geigt 95afi§ jebeo ©tadjelS ift oon fünf bi% fedt)§ ^oren
eine größere Öffnung, mit feebo 3 a bnen bewaffnet. umgeben, feine äußere 8pit5e oon fünf bi§ fedj§
Mörpcr* geben gtoölf boble ftraljlige ©tadeln ab, oon ad)t 6i§ gtoölf .Säbnen umgebene iKünbung ber
Sie 5d)ale bat 0,5 mm Surdjmeffer unb bie 2lu§ ber Hfitte jebe§ orange? erbebt fid) ein ftarfer
Jyorm eine* enbofpbarifeben 5ßott)eber§; b. 1). eine§ rabialer §auptftad)el. Slußerbem ift bie gange
-
•Cbciflacbc bcr ©d)atc mit fcbr zahlreichen ttabel #ig. 5. Medusetta tetranema (HaecM).
fönnigen 33eiftad)etn beroaffnet. Familie bsr tV)ebnl'etttbcn.
#ig. 3 a. (Sin ^orcnfratig bcrfeiben odjate, Tic glockenförmige Schale, oon t'aunt 0,1 uxm
ftärfcr ucrgröjjert. Tiircbmeficr, trägt oben einen geraben/ bormgen
©ipfetftadjet, unten oier ftart'c, einwärts gct'rümmtc
g-ig. 4. Oortiiietta tripodlscus (HaecM). Anfüllen; biefe finb bohl, gegliebert unb auf ber
.Vamilic bin
-
LWcbult tt t b cn. Slufsenfeite mit einer Weibe uon ftarfen Tonten 6e=
maffnet.
Tic glockenförmige ©cfyale, oon 0,t- (»,10 nun
Jhirdjmcffcr, trägt oben einen geraben fegetförmigen #ig. 6. Challeiigeria nrarrayi (HaecM).
einanbev abftcfycnbe Aufsehen; biefc finb bohl, gc Tic tinfenförmige Sdiale (uon 0,15 nun sDurcb/
gliebert mtb auf ber 'Hufscnfcite mit einer Steige meffev) ift t'rciorunb, ftarf gufammengebruclit, mit
von breiäftigen 9cebcnftad)eln befc^t. 2)ie Stuften^ febv $ierlid)er ©itterftruftur; oben öffnet fie fieb bureb
leite bcr Oilocfe unb bc» ÖiiüfetljornS ift mit töiefek eine "JJtünbuna,, bie 0011 einem breiten, einem lQaI§=
inimpern belogt, om Innern ber Sctjalc ift bie fragen ähnlichen ^eriftom umgeben ift; ber ©etten=
umbuche ocntralt'apfel fidübar, mit einem großen raub biefeS Fragens ift mit fediv ftarfen Stacheln
(uicte -Dcufleolcn cntbaltciibcn) .Weltfern. Unten öffnet bewaffnet. 0,11t Junem ber Schale ift in ber unteren
f ich biefetbe bureb eine iKünbuna,, aus mclcher bie igälfte bie tinfenförmige ;>mtrult:apfcl fiditbar, uon
Phaeodaria. iKoln-rtvalsint^e.
®afeE 2. Grlobigerina.
Thalamophora. Hammtvlintte.
5lamnt ttx llrtirrr (Protozoa); — Bauptulalpe ticr KDurpIfüfBr (Rhizopoda); — Klaffe ber
Eammcrlingt (Thalamophora); -- lEgion ber ;§>tBbroanöigBn (Foraminifera ober Perforata).
Sie Jämmerlinge biefer Safel gehören 31t ben Siebtoanbtgen (Foraminifera), beren JaK=
fd)a(c oon fein' >a()(reidictt, feinen Södjem (fidtbar in ^ig. 3, 11, 16) ftebförmig biirdibvocben ift; burdi
biefelben treten bie feinen beroeglidjen $ßla§mafäben beroor, raeldic non bem eingefdjloffenen einhelligen
äßeidjförper auoftrablen; biefe Sd)ciufüf?d)cn bienen foroolil gur Ört§6eroegung at§ jur Nahrungsaufnahme.
SMcv jtnb nur bie Jalffdialen abgebttbet, beren A-arbe balb mein ober gelb, balb rot ober braun in nieten
Slbftufungen ift. 3n frübefter Sftigenb finb alle ^oraminiferen einfammerig (Monothalamia), roie e§
blctbcnb Lagena ift (Jig. 17 — 20). ©päter fe|t bie &d)ak gcmöbntid) galjtreidje Jammern an, bie an
©röfje beftänbig §une|men unb burd) poröfe Sdieibcmanbe uroollftänbig getrennt finb. Siefe 3SieHam=
merigen (Polythalamia) erreidien 311m Seil eine anfefjnlidje ©röfje; fo baben 3. 33. bie größeren Slrten
$tg. 1. Nodosaria spinicosta (d'OrUgny). üomjföanbe gefeben; oben ift bteSDttinbung ber legten
meider 16 kippen ftrabfenförmig auslaufen. Sie Jammern beden fidi mit beut binteren 3tanb.
Surdjmeffer. Sie ©djeiberoättbe ber Jammern glei abgebilbeteu Jalffcbale eingefcbloffeu ift. Sie Sappen»
d)en ^ertfdmüren unb laufen am Wanbe in einen reiben ber einzelnen Jammer Füllungen entfpreden
rabiaten Stadicl au§. A-ig. 4a, Siefelbe Sdjale ben 3cblil5ieiben ber Waltfdale ($ig. 7).
Jig. '>. >iii]iiiinilit( s
i
orMculatllS (Ehrenberg). Kammern finb /V förmig unb reiten aufeinanber;
Tic linfenförmige Scfjale (25 mm Turdjmeffer) einige laufen binten in einen Stachel au§.
aufgerollt
Tic linfenförmigc Schale (non 1 — 2 mm
Turcbiueffer) gleist einem Spornrabe. Ter 3lußen=
()intercinanber liegen. Tic inneren, älteren Kammern
raub ber fpiralig georbneten Kammern ift in teilten
finb bebeutenb fteiner als bic äußeren, jüngeren.
förmige raube Strahlen oertängert.
Tic fcrjcibcnförmige Schale erfebeint bureb ftrarjlige
2öetlen ein roenig gebogen. Tic oerfteinerten Schalen Aig. 15. Tinopoms baculatus (Carpenter).
Tic Schale (üon <»,ö i mm Turcbiueffer) ift #ig. L6. Orbiilina universa (d'Orbigny).
au* roemgen fugetigen Kammern gufammengefe|t, Tic cint'ammerige higelige Sdiale ift oon galjl=
non benen bie leiste (jüngftc) oie! größer ift at§ bie veidien ^ßoren regelmäßig burdibrodien.
oorbergebenben. ü8on ber roabtgen Cberflädie ber
Aig. 17. Lagena alata (Brady).
Schale ftrabten Saufenbe non borftenfömügen, febr
9tanbe geflügelt.
5ig. ii. Pavonina flabelliformis (d'Orbigny).
Aig. is. Lagena intenupta (Williamson).
Tic ftadjc Schale (non I nun Turcbmcffer) bat
bie ©eftalt eine§ Aach er* unb ift au§ groei Reiben
Tic zierliche Schale (oon 0,5 mm Turcbmcffer)
ber jüngften größten Wammer fiebt man oben bie Tic t'ugelige Sdiale (oon <>,:; mm Turdimeffer)
fdjräge fdflifeförmigc -DJünbung. Tie binteren ÜKän= ift oben in einen turgen üpal§ au§gegogcn unb geigt
ber ber Kammern finb ftadielig. außen l <» 1 2 "Kippen, in äftertbianbogen oerlaufenb.
Ata,. 13. Frondicnlaria alata (d'Orbigny). ^•ig. 20. Lagena spiralis (Brady).
Tic fladie Schale (Öänge 3 mm) bat bie ©c- Tie eiförmige Schale (0,5 mm Turcbmeffer),
fttttt eines Aädicr» unb ift au§ einer eingtgen teilte oben in einen htrgcn QaU au§gegogen, geigt außen
oon Mammern gufammengcfeftt (roie ^ig. I). SDte s- 12 in ©piralbogen oerlaufcnbe "Kippen.
Zur Tafel 2 — Güobigerma
'
j
/
i
Mcnmtiis (E 1 '
:
\
-
i
vi w
''
'
-
"'Ud?Cn
|
rrcjero
• <
!
^ r
':
ni öfySte US benbnci Jsurd^ef /
i>ic yaubni/.v
bidloides
^ I
>ci mal
ile )tra1)l
••
üHmntc
9«i tmb bannen %lfnabi
11
d\es im iUar,
\
I
W v> i .
or -
!
''
81 i
'
• II
2
.. . .
1
Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 2 — Globiqerina.
SctfcC 3. Stentor.
Ciliata. M3)tmp£rünp.
£)er ftörper her SBimperlmge ober äBimperinfuforien (Ciliata) bcfteljt au§ einer einfallen ScUe,
bie gang ober teilraeife mit bemegttdieu Söttnpem bebeeft ift. SDicfe SBtmpern (Ciliae) bienen fomobl ]\\v
DrtS.beroegung ( Sdimimmen ober .slriedicn) ctl§ gum Saften unb 311m Strubeln im Söaffer; baburd) rotrb
•Diabrung unb Sauerftoff bem ßeLTentorper gugefufjrt. Sie meiften äBimpertiertfien fdimimmen frei im äßaffer
untrer ($ig. 1 — 6); anbere betten ficfi geitroeiftg an @ig. 7, 8); mandie filmen bauernb feft ($ig. 9 — 15).
SSon ben (efetcren treiben öiele ^nofpen unb bilben fo oergroeigte Sellocreine (ßönobien, gig. IL — 15).
ift mit einem boppelten orange oou "Jlnbängen oer= A-ig. 6. Petalotriclia galea (EaecM).
fetten, mit langen SBimperrjaaren unb mit turgen Xamilte ber OlinttnnoibBn.
aboralen Sßimperptättd^en. Sie e iformige Sdjaie ift getäfelt, in ber Glitte
Sie kegelförmige barte 2diale bat faft bie ©e= gig. 7. Stentor polymorphus (EJirenberg).
ftalt einer päpftlidieu Tiara unb ift gttterförmig Tamtlie ber §fenioriben.
Sie Sdiale ift mit Keinen «iefelfteindien belegt ©ine ©ruppe öon fieben feftfirumben trompeten
unb bat bie ©cftalt einer fdilantVn ©toefe, bereu tierdien, in uerfdiiebenen ßuftänben ber Sufammen
A-iiv 9. Freia ampulla (Claparefle). einer Vorticella gleicht (#ig. LO). Tic äRuSfek
3-Viinilic bßt ^tcntoriben. fäbcn in ber 91d)fc ber cingetnen Stiele finb 2tfte
(lerocglicfjc Scib ber ;icllc ift bc» gcmeinfamcn 9)hi§fctfaben3 im ^auptftiele ober
bidöt beroimpert imb oben in ginci grofse -Kunblappen Stamme, fo üa}\ bei einer ßufammengicfyung beSfetben
gefpalten, oon bcren 9tanb eine ftärferc 9Bimper= alle cmgelnen Sfte fid) gleichzeitig tontrabiereii.
fpivalc ausgebt. Unten fitjt bic dornige eiförmige Tiefen 3»ftanb ber totalen Montvat'tion geigt Jig. 1 2.
fiuui, auf bcm Söobcn feft; ibr bünner söatS ift oon tfig. L3. Epistylis fluvinuis (Elirenberg).
JTamüiE ber ©ortttElIibBtt. büitnen, fteifen Stiele ber Seilen finb nidit bemeglid),
bünner fontraftilcr Stiele auf SBafferpflanjcn auf= Söimperjellen filmen oiitbioibuen, welche in Setbft=
fitjcn. SDcr Stiel, in bcffen Sldjfc ein 9ftu§felfaben teitung begriffen finb (Verteilung unb Zeitteilung).
ähnlich einem ^olnpcnftocf (Cormus), gufammcn= UcitSMfaben, ber fidt) juifammengieljen tann. tfia,. 14
gefegt au§ galjtx'ctcfjcti einteilten ocllen, bcren jebc ein jüngeres, ^ig. 15 ein älteres "Mibinibiuun.
-s-<3Hi#- >-
Haeckel, Kunsifbniien der Natur. Tafel :; - - Steutor.
Ciliata. 25tmperttrtcje.
Seifet' 4. Triceratium.
Diatomea. Srfiarfjicümgc.
4$femm b:er HrnflanjEn (Protophyta); - IfaurdnlajTr ter Btciarirn; Klaffe tirr
Sie SDiatomeen ober 3d)ad)tclünge bilben eine formenreidie Älaffe uon einseitigen Urpftangen,
iricld)c maffentjaft foiuotil im ©üfjroaffer at§ im 3)ieere leben; über 2000 Strien finb befannt. 3ie
v
geidjnen fid) üor anberen l>rotopl)ptcn burd) bie SBttbung einer jicrlidjen, jitieif tappigen Äiefelfdiale au§;
bie beiben Hälften ober Klappen berfelben ucrbalten fid) toie eine Sd)ad)te( unb il)r SDectet. Sie obere,
etroa§ gröfsere ^ätfte, bie Secfelflappe, greift mit einem breiten Sianbe, bem ©ürtetbanbe, über ben "Kanb
ber unteren größeren üälfte, ber 3d)ad)tclffappe, hinüber. Saber (jat jebe ©tfjate groei febr oerfdbTebene
Slnfidjten, bie parallele (^origontate) 33oben= ober ^auptfeite (fyig. 1, 4 2C.) unb bie ringförmige (uertU
täte) ®ürtcl = ober -Kebenfette ($tg. 20, 21 :c). Sic erftere tft meiften§ bnreb febr gterlidje St'nlptur
au§gegeid)net: Stippen, Seiften, gelber, Körner zc. Sie tft oon febr feinen ^oren burd)brod)en. sDie
meiften SDiatomeen finb febr t'lein, fdjraeben frei im SBaffer unb bilben einen miditigen SSeftanbteil beo
^lant'ton; anbere Strien finb burd) öallcrtfticte am Soben befeftigt. SBiete Strien bilben (iöuobicn ober
getloerane, inbem bie burd) Leitung entftebenben Sodjtergelten in oiifammenbang bleiben. Sttte auf biefer
Safet abgebitbeten Strien geboren 311 ben einfam lebenben ( Dionobien ) unb frei fdjroimmenben. o»bre Sdjalen
finb meift burd) eine febr regelmäßige geomctrifd)e ©runbform au§ge§eid)net: graeifeitig @ag. 2, 3 , 10),
breiftratjtig ($ig. 1, 4, 22), oterftrablig ($ig. 7, 9, 11), fünfftrablig (mg. 5), melftrabtig (Jig. 16).
25er tebenbige, meid)e ^ellentörper, melcber in ber Sd)ale cingefd)loffeu ift ($ig. 15), enthält in ber Hütte
oon ber feinen $Ia§mafd}id)t, bie ibn umgibt, ftrablen oergroeigte ^laomafaben am,
mctdie bie ftrömenbe §ßeroegung ber tebenbigen S^fubftanj geigen. $m 5$ta§mane£ gerftreut liegen oiete
tSbromatetlen ober Jarbförner; ibre grüne garbe (Gbloroptmll) roirb metftenS burd) einen gelben ober
-
Navicula lyra (Mrenberg). = 13. Aulacodiscus (Irevilleauus (Norman).
14. Surirella Macraeaiia (Greville).
3. Nayiciüa excayata (Greville). =
-4,. Kj-
Haeckci, Knnstfarmm der Naht) Tafel 4 — Triccrutium.
Diatomea. SdxicßfelTmgc.
Safcl" 5. — Ascandra.
Calcispongiae. laütfrljUmmmc.
£famm bier ;§rfjuüuunr (Spongiae); - -
Map ber Ualkfdjuiämmr (Calcispongiae).
Die ßalff djroämme (fainttidi auf bem Soben be§ 3Keere§ leöenb) geidjnen fid) cor ben übrigen
©pongien baburdj am, baf; fie Nabeln uon t'ol)lcnfauvcui Malt' in ihrem ©emebe ablagern. Die cinfadiftcn
formen biefer Mlaffe ftnb Keine, einer ©afträa äbnlicbc Slä§d)en (Olynthus); gemöbulid) bilben fie Keine
©töcfe ober formen, bie au§ ^ublreicben foleber bläschenförmigen Sßerfonen pfammengefe|t finb.
Die. äußere A-orm unb innere 2trut'tur ber .Slalffdmnimme ift oft febr giertidj ; bie ©röße beträgt
meiften§ nur tuenige 3Mimeter, böcbftcn* einige Zentimeter. Die Strien, meldie auf btefer Dafet, fcb>ad)
uergrößert, bargeftellt finb, geboren smei üerfd)iebenen Orbnungen an, ben SlSconen unb ©nconen. Sie
Asoones (bie tubutöfen ober röhrenförmigen Matffdjmämme, ,"yig. 1- --;>) finb bünnroanbige ©djläudjie
mit poröfer 2Banb, bie buref) breiftrabtige ober uierftrabtige (fetten einfache) Malfnabeln geftütit wirb. Salb
leben bie 2l§conen ifoüert, al§ einzelne Sßerfonen (Olynthus, ähnlich gftg. 10); balb bilben fie gierlidje
Die Sycones (bie ftrobilöfen ober japfenförmigeu Malt'fdmnimme, $ig. 4- -13) finb bid'inanbige
.slörper, am nieten 3l§con=$Perfonen gufammengefe^t, roeldpe regelmäßig um bie centrale "JJcagenböbtc eine§
Hiuttertierey georbnet finb, äbntieb rote bie Slütentnofpen um einen Dannengapfen (Aig. 8, L3). Sei
alten Äalffcbioämmen tritt ba§ ©eeroaffer mit ber Nahrung burdj feine sporen ber Oberfläche (Aig. 10)
ein, bitrd) eine größere Einübung (Osculum) am.
(Sin gterltd)er, einem Tannenbaum ähnlicher (Sin kolbenförmiger ©ncon (mit 3 apfenftru£=
©toef, roeldjer allfeitig reich oergroeigt ift unb au§ tur), gufammengefeitf am galjlreidjen fegeiförmigen
galjtreidjen Keinen fpinbelförmigen Sßerfonen beftebt, ©ebläueben, welche in bie gemeinfame ;->eiitraU)öb[e
jebe mit einer SJtunböffnung. rabiat münben. Dtefe öffnet fiel) oben bureb eine
©bene tiegenben Säfte tragen fieberftänbtge ^ßerfonen. ©in traubenförmiger ©toef, ber am einem
3mei uierftrabtige ant'erförmige Äalt'nabcln, bei Sycurus primitivus (Aig. 6) getrennt blieben,
welche jum üBeranfem be§ ©ncon=©(f)roamme§ im ftnb bier mit ben Tanten bergeftatt oenoaebfen, baf;
Schlamme beä 3J£eere3boben§ bienen. fie aebtt'autige priemen bilben, unb aa}; groifdjen je
;
liier anftofkuben 9iöl)rcn uicr Heinere, uierfeitige fiebt man oter fletncrc, utetfanttge ouiifdient'anblc,
3uiifcl)cnlanäk übrigbleiben (uergt. Jtg. I l ). dkd)te bureb uieldie ba§ Sßaffer cinftrömt. sDie 3roifd)en=
ift tue Hälfte ber uorberen 9)tagcnraanb (jerau§= uianbe finb burd) breiftrafjltge Malhtnbelu gefüllt.
gefdutitten, um bie fic burdifctjcnbcn 3tral)lfanäle Tie innere Aliicbe bei aditt'antig-priomatifcbeii^i'öbreit
git geigen. Tic 9)hmböffnung (Osculum), oben, ift mit einer ©d)id)t tron (
s
5eifselgellcn auSgefletbet.
einem borigontaten unb einem uertifaten. Jig. 12. Sycaltis perforata (Haeckd).
J'tg. i»». Sycandra compressa (HaecM). ben SKöljren. ah ber "Witte ift eine fugelige ©igelte
A-ig. ii. Sycarium elegaus (Haeckd). §apfen§), finb bier feebotantige ^kic-meit, groifdjen
Ciuei'fdmitt bitrd) eine adjttantige "Kabialrbbrc meldien ber ©tntritt be§ 3Baffer§ burd) breit'antige
be» ©ncon %\%. 8, ftavt uergröfsert. ^roifdicn ben ßroifdjcntunälc erfolgt. Oben fiebt mau bie rrei§=
uier anftofjcnbcn (nur teilmeife bargcftellten) 3ibl)ien ntnbe üDJunb Öffnung (Osculum).
Zur Tafel A^ranärn.
Nrim:
TiaccW. KHiittforwrn der
S /t> ([
Mm,
r
.-, i
u& ^3
rfrl
^pfSif^
^R<
U '=£
m^
; ,
r. i'p'i;'r [,i.'-; .\>t\\v/L -«<\\j unu-v>>\Vu»"A .Vv.VywH.
:
\ -
/
1
.
e
\ I
' ;
\ I
:/
/
'/
'
J
1
'
wj 1
L
/ gif«»
+ !
Hl
I
.
!
®|
ii
^3 -
'
* g
.
Haeclcel, Kunstformen der Natur. Tafel •"> — Ascandra.
Calcispongiae. Jfcar&fdjwäntutc
—
mafet 6. Tubuletta.
Tubulariae. Büljvcnpolmmt.
i?tantm im* BrJTedfiri-r (Cnidaria); - -
Ifaitpfklaflc cht Bntn-aticvc (Hydrozoa); - 5SUa{pe
Sic 'öi)t)vaticvc (Hydrozoa), roeldje meiften§ im SJieere 1 eben, treten getoö^nltdp in gtoei oer=
fdjiebenen .•öauptformen auf: einer feftfttsenbett 5ßolt)penform oon febr einfachem Körperbau @ig. 5—12)
unb einer frei fdjtuimmenben 3Jtebufenform oon tjöfjerer •Organifation (jytg. 1 — 4). SSeibe formen finb
bei ben nteiften ünbraticrcii burd) ©eneration§Toed)fet (3Jletageneft§) oerfmipft: bic ^olnpeit entfteben au§
ben befruchteten ©iern ber Sftebufen; biefe hingegen entfielen bnrd) Änofpung au§ ben ^oinpcn ($ig. 9, 1
1
).
"seboeb gibt e§ audi niete 'polnpen, loetdie feine 9föebufen bilben, unb oiete 3Jlebufen, au§ bereit ©iern
roieber üKebufen Ijcroorgebcn (bnrd) ÜQtjpogenefiS, otme ©eneration§n)ec|feI). 35ie Sßolnpen, melde auf
biefer Safe! bargeftetlt finb, geidjnen fidi meiftenS buref) fdjöne rote, orange unb gelbe Färbung au§;
fie gehören gut Drbnung ber ^ibbrenpolijpcn (Tubulariae. aut. 5—12) unb fteben in @eneration§=
#ig. l. Oodouium codonophorum (Haeckel). bie Gier entfteben. Unten ift ber 3Jhmb geöffnet.
.Hiüljonicbnre ans ber Familie ber (Eobonibcn. Sie oier langen Sentafetn finb p'crlfdinurförmig,
JJn ber Glitte be§ glockenförmigen <5d)irm§ tjcingt mit üftejfetfnöpfen befefet.
ber eiförmige "Diagenfad berab, oon beffen ©runbe 4. Sarsia tubulosa (Lesson).
tfig.
Dipurena dolicliogaster (Haeckel). ber oier perrabialen «anale, riefe oereinigen fid)
Jig. 2.
Jtnffyomebufe aus ber J'amilte bev Uloboniben. unten in beut qnabratifeben "liingfanal, an beffen
ber 9)iitte be§ eiförmigen ©d)irm§ l)ängt oier perrabialen ©den bie oier Slugen liegen. Sie
Jsn
lange unb Huigenrobr berab, adrt gefieberten Stätter finb bie ftarf foutrabierten
ba§ febr beroeglidje
roetdje§ oben eine ©djlinge bilbet, unten ©efd)led)t§= 3Jcu§tetn bor ©ubumbrella.
anfdnoellungcn geigt, in benen ©ier entfteben. Sa, g-ig. 5 — 7. Tuamnocnidia coronata (L. Agassi:).
100 bie oier Sentafetn vom ©cbirmraube abgeben, Bijbropohjp aus ber .Familie ber QJuluilettiben.
ftijen oier Slttgcn. Ter obere Seil ber Sentafeln Jvig.ö. 2tnfid)t ber ^ßoltjpeuperfon oon oben. Sie
ift keulenförmig, ber untere Seil mit ^Reffetringen oeräftelten BläSdjen, loelcbe im orange bie gentrate
Jig. 3. Sarsia tubulosa (Lesson). (©onaben). Sie feinen gefrümmten Aaben be§
.Bni[)omebu)e ans ber Xamilic ber (Cobombtn. äufjeren £range§ finb bie lentafeln.
^n ber Glitte be§ eiförmigen ©d)irm§ bangt ,"yig. (i. oiigenblidie Öaroe beSfelben ^otnpen,
M§ fel)r lange SJiagenrofjr berab, in beffen SBanb frei im Speere fcbioiinmenb. 35er einfädle gafträa=
äbnlidie MovpiTJact' ift oben am äJtunbe r-on graei Trauben (fdion rot gefärbt) fiub bie oeräftetten ©e=
TcntaMfrängen umgeben, einem inneren Keincrcn fdileditvtiere (©onopljorcn). 2ie entfpringen au§
unb einem äufscren größeren. bem iliagcnfaef be§ ißolnpen yoifcbcu ben beibeu
,"yig. ~i öftere Saroe bc§felbcn ^otppen, roetdEie drängen oon Tentat'eln ober ^angfäben. Ter obere
[ich unten am aboraten 5)Mc auf bem -üKccreSboben Keincre $rang uinfcblicfit ben Düffel, an beffen Spitu-
fcftgcfefct hat (Actinula). fieh oben bie ÜDhmböffnung befinbet. Tie ftärt'eren
ober ©onaben.
an ihrem fpinbelförmigen ÜJlagen .mbtreiebe, am Gnbe
ben Cvcfcblcebtvbrüfen
mit einem >\nopfehen oerfehene Tentat'eln tragen.
#ig. !>. Corymorplia nutans (Sars). Tic beibeu Heineren ^ßolnpen (tinl§) fiub unfruchtbar.
Jfnbropolnp aus ber lamtlißbEr tSürtjmorpfjibim. Tie brei größeren ^olnpen tragen ©ruppen oon 9Jte=
Sie ^olppenpevfon ift im gangen febr ähnlich bufenf'nofpen. Tiefe löfen fid) fpäter ab unb raerben
berjenigen ber oorbergebenben Strt unb nur babureb aU fdiraimmenbe Sarjten gefdUecbtercif ($ig. 3).
Jig. io. Tiibuletta splendida (HaecM). ©efd)ledjt§organen (©onopljoren), roeldje au§ ber
t£in Bnbropolnp aus ber JFamilie bErSubuIeftibEii. s
-8afi»
s
oon flehten )iebenpolnpen heroorfproffen; biefe
Ter gicrlidie 5ßotnp bat bie ©cftalt einer Ai'ncbt SSlaftoftnte tragen im oberen Teile ein 33üfd)el oon
S :
HaocJcel, Kunstfornt-en der Natur. Tafel 6 — TuhuUta.
Tubulariae. ^lolSvcxipornpen.
)
SfctfeC 7, hjpibulia.
Siphonophorae. Staat$i]n<iUcn.
S5ie klaffe ber 3taat-jquallen ober 3ipl)onopl)oren rotrb gebilb'et burd) eine Slngaljl oon bixbft
intereffanten, an ber Dberfläd)e be§ SDteereS febioimmenben üfteffettieren, melebe fid) burd) bie blumenät)n=
lid)e ©eftalt tmb bie anmutigen Seroegungen it)re§ garten Körpers au§geid)nen; gugteict) finb fie oon
grofjer SBebeutung für bie roidjtige Arage öon bei- 2Irbeit3tetlung (©rgonomie) unb ber bamit oer=
traipften Jyormfpaltung (^oltmtorp!jt§mu§). SDer reife Körper aller 3ipl)onopl)oren bilbet einen
Sterftod (Kormu§) unb ift gufammengefe|t au§ gat)lreid)en einzelnen, urfprüngtid) mebufenartigen
s
}>erfonen; biefe teilen ftd) in bie oerfdjiebenen Strbetten be§ £eben§ (3d)ioimmen, treffen, 33eutefangen,
©mpfinben, ^ortpftangen) ;
fie baben mfolgebeffen burd) Slnpaffung febr oerfdjiebene normen angenommen.
Sitte Körperteile ber 3ipl)onopl)oren finb meqr ober roeniger burebfiebtig, oft fdiöit gefärbt, roie au§
buntem ©lafe gebilbet, babei febr empfinblidi unb beweglich. -Die ©röfje ber meiften Strten fdnoant't
groifdjen get)n unb neunzig Zentimeter; bie größten formen erreichen eine Sänge oon einem üöleterunb barüber.
Jig. i. Epibulia Ritteriana (RaecM). erweitert, aber and) angefaugt unb nmgeftülpt roer
Stuge (£)ceuu§). Unterhalb berfelbeu bangen in (Sine ©nftonefte au§ beut gnbifdjen Dgean (S3eUi=
ber "Diitte oier lange rote Trauben berab, gufam= gemma, (Seplon). Siefe Heine 3lrt ift febr abnlicb
mengefe|t au§ gat)treid)en runblidjen beeren, ben ber oorbergebenben nnb oielleiebt nur eine 8art)e
männlidjen unb loeiblicben ©efd)led).t§perfonen ober yugenbform berfelben. ©ie nnterfebeibet fiel) oon
(©onopfjoren). SDie fed)§ größeren gelben Siere finb ber erfteren burd) ben einfacheren 93au ber Keinen
bie Arefjpcrfonen ober Saugröbren (©ipt)onen). 3d)iotmmbtafe unb befonberS baburd), ba^ nur eine
©urd) tbre burcr)fid)tige SDtagenroanb febimmem ü\uv eingige 3augrbbre (3ipl)on) oorbanben ift, mit
retgelbe Seberbrüfen burd), bie gur SSerbauung ber einem ^angfaben. Sie S3afi§ bicfe§ gelben ,,/i-ref;
s
üftafjrung bienen. SDtefe roirb unten burd) ben febr polppen" ift oben oon mehreren roten ( iefd)led)tv
belmbarett 9Jtunb aufgenommen, loeldier triditerförmig traubeu umgeben. 3Me ^igur ift aditmal oergrbfiert.
b
A-\<\. 3—6. Salacia polygastrica (Haeckel). centrale Scbeitelöffnung ift oon einem orange oon
Aig. 3. ©ine (Snftouefte au* bem Sltlantifcljcn acht roten ^tgment- Sappen unb oon ftrabtigen
Dgcan, Dtermal oergrößcrt. 3tm oberen ©nbebeS lan= Huivteln umgeben, bei bereu oufammen^iebung i'uft
gen, röhrenförmigen, febr 6crocglidj)cn ©tamme§ ftebt ausgetrieben wirb. 35er Sierftocf roirb botutrd)
eine eiförmige ©djroimmbtafe (^neumatopbore). febmerer unb fint't im Sßaffer unter; mill er roieber
3m onncvn bcrfelben ift cineroeifje Suftftafctje fid)t= auffteigen, fo roirb Suft au* ber Sßanb ber
Dar (^pnciunatocnfte), melcbe bureb eine ©djeitek Scbioimmblafe abgefonbert unb biefe auSgebeb^nt
Öffnung oben 8uft entleeren tarnt; unten bangen an Aig. 0. (Sin .Svormibium ber Salacia. Sie
ibv gabtrcidje Sotten (ücrgl. ,~yig. 4 unb 5). 2ln ißerfonengruppe (ftdrfer oergröfjert) geigt, am Stamm
bem [angen Stamme fi£en in regelmäßigen Stöftänben anfil3enb, groei gelbe Sipboueu (ober ^-refipolppeu)
Viblreiebe ^ormtbien ober 5ßerfonengruppen, beren ün!§ mit gufammengegogenem, red)t§ mit geöffnetem
Steife unb ©röße oon oben nach nuten gunimmt. 9Jhmb; bureb bie 9Jlagenroanb fdiiiuineru bie gelben
lycbcS ^ormibium ift nitc- mehreren 5ßerfonen gu= Ceberbrüfen bureb. 2ln ber §Baft§ jebe§ Sipbon
fammengefebt, üier bi§ ad)t gelben Sau grob ven fit5t ein langer, geringelter ,~yangfaben mit 9Jeffel=
(Sipbonen), mit trichterförmigem üöhtnbe unb einem t'nöpfen (Sd)ut3ioaffen). Sroifcben beiben Sipbonen
feinen [yangf aben , ferner fed)* biv groölf fpifcen bangt eine rote ©efd)ied)t§traube berub, gufammen=
fpinbelförmigen Softem (^alponen) unb mehreren gefe|t au§ gablreicben (roten) birnförmigen männ=
roten traubenförmigen ©efd)icd)t§tieren (@ono= lidieu ^erfonen unb au* menigen großen weiblichen
rigontalem Qucrfdjnitt (in ber äftitte), aditmal oer= perfonen fit.um sablreicbc, febr empfinblicbe unb be=
gröfsert. Sie centrale .Vuftflafcbc ift oon acht 3otten= megtiebe (gelbe) Safter ober (Sefül)lyperfonen (^a(=
lu'ifebeln umgeben. ponen). Siefc #igur geigt nur einen Seil be§ Slov-
,~yig. 5. Sd)U)immbtafe ber Salacia, tum mibiuni, oon melcbein bie üi'ebrgabl ber perfonen
Siphonophorae. StaaUquoffcn.
®afeC S. Desmonema.
Discomedusae. SdjcttaninaUcn.
Stamm bsr BrlTcltirrr (Cnidaria); - KlaHr brr HappriiquaUrii
(Acraspedae); - - $rbnuncj ttt ^rfiribrnquaUcn (Discomedusae); l'lntcmrbmuut brv
Jaf) n en m ü rcjb g en i
( Semostomae ).
ben Aaljnc ober einer faltenreichen Wartine abnlicbe SOtunbarme. Siefe garten, meiftenS buvd) gterttcf>e
©eftattung unb prächtige Färbung auffaltenben ©djirmaualten fdiioimmen in großen Sparen an ber Dber=
flädie be§ 9J£eere§. Sie ©cfytmmmbercegung toirb beinirtt buvd) 9Jtu§Mn, roelcbe fici) an ber unteren
Jlädfe be§ EreiSrunben ©djirtneS (Umbrella) ausbreiten. 2lm S^anbe ift biefer ©djirm ober bie
Sdnuimiufdieibe in S — 16 (bi§roeiten 32 ober ntebr) Sappenpaare gefpatten; gmifdjen ben beiben Sappen
jebeo 5ßaare§ fi|t ein ©inne§fotben (Rbopalmm), gufammengefelst au§ einem SCuge, einer ©etjörbtafe
unb einer Siiedigrube. Sagroifdjen fiten am ©ct)irotranbe lange bemeglicbe Sentafeln ober frangfäben.
0,11 ber SDtttte bc* ©cfjirmeS liegt bie gentrate "Hiagenböble, uon meldier 8- -1<> ober mebv ©tratjttanäte
obev rabiate Safdum gegen ben 'Kanb uerlaufen. ,-Jn ber SJfttte ber unteren Jladie ( Sub umbrella ) öffnet
fid) bev äJtagen buvd) ben äftunb; bie oier (perrabiaten) üDhmbarme, meldie bie Öffnung umgeben, finb
feljr beroegltd). 3tt>if$ en beiifelben liegen oiev (interrabiate) ö)efd)led)t*bvüfeu obev ©onaben.
S'ig- l. Desiiionema AiniasetUe (Eaeckel). feinfinnige grau (geb. 1835, geft. L864), rocldicr ber
(Sine ©emoftome au* bev ^anritte bev ©na= 33erfaffer btefe§ SafettoerteS bie glütf'tiebften ^abte
nertieft unb mit 16 ftrabligen, gefieberten kippen #ig. 2. Desmouema Aiinasctlif (HacrM).
uergiert.
v
i>on ber unteren Aladje bec-felben bangen Ser ©d)irm (Umbrella) oon unten gefeben,
in ber ÜDfttte oier garte blaue „Hhtnbgarbinen" berab, nad) Entfernung ber meiften '„Hnbange. oii ber -Mtte
breite äJtunbtappen, bie am -Kanbe unten ftarf ge- ber Unterfladie (Subunibrella) ift ba§ 9)iunb!reug
träufelt unb in oiete feine galten gelegt finb. E)iedfc)t§ fiebtbar, beffen enge gentrate Öffnung in bie 9ftageu=
unb lint'ö bacon fiebt man Sinei uon ben oier (inter= bbble fübrt. SBon ben oier faltenreichen 9JIunbgarbinen,
rabiaten) orangegetben ©onaben, aufgehängt an meldie bie febmalen ©djenfel be§ üffhmbfreugca um-
garten bünnen bellgelben Seijürgen. Sie gafjtreidjen, geben, ift nur bie untere evbalten. 'Kecbto unb UnU
febr langen unb beiuegtidieii J-angfaben finb in oon bevfelben fiebt man feine rote parallele Sinien,
adit abrabiate "iuifcbel gruppiert. Ser ©pegie§name bie livfulaven ^yafergüge be» ftavfen 9ftngmu§tel3
biefer prad)toollen Si§comebufe — einer ber feböiiften bev ©ubumbretta. 33on ben L6 llüigeutafchcn
unb intereffanteften unter allen äftebufen - uereroigt (oon melcben oier oben reebt* ficbtbav finb) geben
bie Erinnerung an Slnno Setlje, bie bodibegabte fein oevaftelte (i'vnabvungvt'aiiale in bie 16 9tanb
V
tappen [jtnetn. oir>i[cben ben beiben Staublappen fanäle, meldie üom jentralen 3Jlagcn ,ut ben Zeittafeln
jcbcv? Haares liegt ein bunflcr Sinnesiotbcn (Klio- unb Sinnec-folben gelten, finb am Scbirmranbe burd;
palimn). Cinfy oben ift eine uollftänbigc (Sonabe einen gerounbenen 3thtgranal oerbunben. 9tu§ bev
erbalten, eine jicrlid) gefaltete orangcgclbc ©efd)lcd)ts= foutanen unteren 3d)iratfläd)c (Subumbrella) tritt
traute, aufgehängt an einer javten fjcllgelbcn Sduine ein furgeS älhmbroljr beruor, meldie* in uier ge-
(Sine Scntoftomc aus ber Familie ber #lo§= ©ine Semoftonie au§ ber Aanüüe ber tytla.--
cutibeit (aus bem ^nbtfdtjcn Dgean), in natürlicber giben (uon Smnrna); meriinü uert'leinert. Sie
©röfje. Sic t'oimere obere Tvlaehc be§ Sd)irme§ fonuere obere Sd)irmfläd)C (Exumbrella) febnüuft
(Exumbrella) ift burd) einen acbtftrabligeu Stern ein rotbrauner 3tern mit 1 6 breiten 3trabfen.
aiK-ge^eiebnet, bellen Straften gegen bic aebt Sinnet ouiifcben biefen Labien febimmern Teile ber unten
folben c)ü)opalien) be§ Scbirmranbeo geriditet finb. gelegenen ©efd)Ied)t»brüfen (©onaben) binburd).
iii'it biefen Sinnesorganen medifeln regelmäßig ab iuim gelappten Scbiriuranbe bangen 24 fabeu=
aebt abrabiale, lauge, rote Zeittafeln ober A-üblfäben, förmige Zeittafeln berab. Sie uier langen roten
- ;T>-5Kf<
HaecM, Kumtformen der Natur.
movcmo
Discomedusae. Od;,,;,,,,,,,.,,,.,,,
StafeC 9. Maeandrina.
Sie Figuren btefer stafel ftetlen au§fd)liefjtidj bie fefteti inneren ^attgerüfte uon fe<f>§ftraf)ttgeri
Tratten ober 33lumenpo(npen bar, uon benen bie tebenbigen 2Setd)teite entfernt finb. Sie meiften Figuren
geigen einzelne ^erfonen ; nur $ig. \, 8 unb 9 ftetlen Stade ober formen bar, bie au§ fielen einzelnen
Sßerfonen ober $otr/pen jufammengefefct ftnb; gag. L2 unb L3 finb Keine Seite uon formen.
Sie §er.aroratten bitben eine formcnrcidie £)rbratng in ber grofjen klaffe bev Äorattcnticrc, metebe
fämtlid) ba§ Sfteer bemolmen. Sic Safet ftellt eine 3tu§raat)I foleber fed)§ftrat)tiger ©temtoratten bar,
unb 3uiav mir ba§ innere fefte ^attgerüft, ba§ roeifk ©feiert. Ser bunte fteifdjige ftbergug, raeldier am
tebenben Äoraltentiere biefe§ ©Mett bebed't, ift entfernt.
GHeidi ben übrigen Stnttiogoen leben audj bie .s>crat'orallcn balb einzeln, in A-orm ifotierter
^erfonen, balb in ©tötfen ober formen Bereinigt. Sie einzelne Sßerfon befittf bier bie geometrifdje
©runbform einer regulären fed)§tantigeti SPtjramibe; bie beragonate ©runbfläctie berfelben ift bargeftetlt
in $ag. 2, 3, 6, 7, 14, 15. 3n ber ÜKitte liegt ber üDhmb, meldier burdi ben ©dilunb in bie SJiagcuböblc
fubrt. üBon biefer ftrablen feebo 9Jiagentafdt)en miv, meldic burdi rabiale ©ebeibemtinbe ober ©epten mebrfadi
geteilt werben; ibre Slnorbnung unb ©eftattung ift im einzelnen febr mannigfaltig. o,m allgemeinen
uuterfdieiben mir fed)§ größere ©trabten erfter Orbmtng (.v>auptftral)lcn ober Sßerrabien) unb fed)§ Heinere
jraeiter Drbnung (omifdicnftrablen ober ^nterrabien). ^roifdien beiben in ber 9JHtte liegen bie fcbmädieren
gtoötf ©trauten britter Orbnung (Sicbenftrablen ober Stbrabien). Oft ftnbcn fiel) and) nodi jroifdien lederen
unb erfteren 24 ©trabten oierter .Crbnung (33eiftral)lcn ober ©ubrabien). o>n ber ©eitenanfidjt erfdieint
y
bie einzelne ^orallenperfon balb fladi, fdieibenförmig @ig. 2a, 14a), balb bodi, t'eldiförmig (jyig. 4, 5). )Jiit
bem unteren, ber 3Jhinböffnung entgegcngefeiiten $ßote ber fenfrediten üauptadife ift bie Sßerfon ober ber
Sie ©töde ober formen ber iöcraforaltcn, roetdie meiften§ au§ febr jabtreidien, eng nerbunbenen
Sßerfonen (ober s
l?otiipen) ^ufammengefebt finb, entfteben am einer urfprünglid) einfachen Sßerfon burdi
miebcrbolte .Hnofpung ober uuuollftänbige Seitung. Jsbrc (imäbrung beruht auf üottfta'nbigem Kommunismus;
v
benn alte Scabrung, melde bie eingetnen i>erfonen burdi ben 3Jtunb aufnehmen unb in ibrer ^iagcnbbble
nerbauen, gelaugt uon ba in enge ^tobren ober (Smäbruitgvt'anäte (©aftroranäte), melebe ben gangen
Stod burdjgiefjen. Sie ©eftatt unb ©röfje biefer .Horallenftöde ift febr oerfebieben; balb ftnb fie baumförmig
oergroeigt ($ig. 1), balb ftraudiförmig (^ig. 9), balb rafenförmig ober felbft tugelig (,"yig. 8). Sie ein
jetnen ^erfouen fiben auf ben ©töefen (mie Blumen) balb meit getrennt (,"vig. I), balb eng beifammen
($ig. 9, 13); oft fliegen fie reibemueife fo gufammen, baf; fie lange, enge Sbäler bitben (A-ig. 8).
Sie uerfalften .^eraforallen bitben burdi ntaffentjafte ©nttoietetung in ben Jropenmeeren mblreidic
Snfetn (Sttolte, Äüftenriffc tc). Sludt) oerfteinert finb biefe EMiffe au§ früheren ^erioben ber (i-rbgefdiidite
mobt erbalten, oft fo febön, baf; man alle ©injetb^eiteti ber Verlieben ©t'elettftrut'tur ebenfogut mie an
tebenben Vieren ert'ennen l'ann. ©ro^e ©ebirg§maffen finb oft überroiegenb au§ foffiten .s:erat'orallen
Sin banmförmiger $orallcnftocl üon üftorroegcn fed)» ftarfe Stacheln dov; bie icd)» "snterrabien finb
auc- ber Aamilie bcr 2lugcnforallen (€)culimben), an ber Safi§ Y=förmtg gabelteilig.
mit gal;tretd)en ^erfonen, in beren Rekten bie fed)§ Aia,. 8. Maeandrina filograna (Lamarck).
öauptftraljlen ftärfer finb als bie übrigen. au§
Sin rrtgeliger Morallcnftocf ber Aanülic
Jig. 2. LeptoeyatllUS elegailS (Müne-Edwarcls). ber Sternt'oraUen (Slfträiben). oablreidic .SM die
Sine foffile Morallcnpcrfon au3 ber Aamilie ber finb gur SHlbung oon tiefen, mäanbrifd) gerounbenen
Rretfelforallen (SAtrbinoltben), au§ bem eocöncn Tälern gnfammengefloffen, fo bafj bie eingelnen
Sonbontljon. Ter Meld) tft ein fladjer Stern mit ^ßerfonen uidit mebr gu unterfebeiben finb.
#ig. 3. Cyatliimi cylilldrica (Milne- Edwards). milie ber IKabrcporibcn, mit kegelförmigen Elften, auf
Sine foffile föoratlcnperfon au» ber treibe oon loeldien febr oablreidie Keine Sßerfonen bidit gebrängt
Zeigten, aus ber Familie ber £reifelforalten (Jur fit5en. Unten in ber 9Jcttte tft ein Slft roeggebrodjen.
binoliben). Sie fed)» primären Meldiftrablen (^ßer- Aia,. LO. Flabelluin australe (Moseley).
rabien) [inb ftärfer al3 bie fed)» fefttnbären (3>nter= Sine Tieffeet'oralle au» ber Familie ber i£ur=
rabien) unb biefe länger al» bie groölf tertiären binoliben, mit langer ülJhtnbfpalte.
Sine ^ieffeeforatte uon Aloriba, ou§ bei Aanülic Aia,. 12. Thamnastraea arachnoides (Milne-
bcr Supfammiben. sDer becherförmige Meld) geigt groölf Edwards).
flügclförmig oorfpringenbe £>auptftrat)len. Sine einzelne, fed)§ftral)lige sßerfon nebft ben
Sine i£ieffeeforalle oon Aloriba, au§ ber Jamilie be» Stade», au» ber Aamilie ber Sternt'orallcu
bcr iurbinoliben. 2)cr lilicnförinigcMelcl) jeigt unten (Slfträiben). "sn ber 3Jtttte ber äJhmb.
iedi» blattförmige, oben groölf breitanttge §aupt= Aia.. 13. Pontes flircata (Lamarck).
ftrablen, abmecbfelnb mit groölf Sicbenftrablen. Sin Stürfdien eine» Morallenftod'e», au» ber Aa=
Sine fclieibenfömtige, foffile Morallenperfou, au» fcd)»t'antio,c Sabinen eingefaßt unb getrennt.
ber Aamilie ber ÜKiffforallen (9)iabreporiben). Sie Aia,. 14. Stephanophyllia complicata (Moseley).
fed)» JJSerrabten (Strafjlcn erfter Drbnung) tragen Sine Sieffeeforalle oom Pacific, au» ber Aamilie
gabelförmige Scitcttäfte; biefeeb» ^siiterrabien (2trab= ber Siiffforallen c.üiabreporiben).
len grocitcr Drbmmg) finb einfache Stippen. [ytg. 14a. 3eitenanficbt berfelben.
Sine iicffeeforallc oon Jloriba, am ber Aamilie Sine Sieffeeforalle oom ^aeifie, am ber Aamilie
-5-<5-
Haeckel, Künstformen der Natur. Zur Tafel 9 - - Maeandrina.
(Ol ra
iv n
..-^ x\
/« ^-W / \
tVi
/<
10
/ \
x /
/
i \
i
/X^ ^
K^
;^ 1 ff
> -,.
I
/ \ /
r v \ {.
^ 3 <r-*,
\a
W^ 1 * N> u/
^
A; >, f
U\ rrtf VWN
(
,„j\r^ An
'~
,/b"<-T-
7
r^-v. , \
}
r \ -v
-t-
KS^ a-.
st V ')
^ 14 X 1
< * ; 5
J-
/ W^ V
1
Y?n
^
.n >e
c
< ;
S ^^ ...-'
l J- -
;
S
b^^
>.(
-: L ^
,f \
k
/ ;L.A- x
V, H ,\r^s"-
>>A\
'
-
Mae« n clrhui.
Ophiodea. Srijlamunjtan?.
Jfanim tn ^trrnticre (Echinoderma); - IfanpfMalTr ÖBr |3ngorinrftn (Pentorchonia);
Klaffe ter ^rf/Iangenltmu (Ophiodea); - -
iBrbmmg öjer i?pljuutnnim (Colophiura
2)er fünfftraljttge Körper bei- Sdtangenfterne, roetdpe auf betn üüteere§boben tviedeub leben, ift
burd ein fefte§, veid) geglieberteS Äalfffetett geftü^t. 23on ber fünfeckigen gentraten Scheibe beSfetben
geben fünf geglieberte Strme aiiv, melde meiften§ febr laug, beroegtidj unb mit Stadeln beroaffnet firtb.
Aig. l. OpMothrix capülaris (Lyman). Strme finb mit langen bünnen 3tadicln bewaffnet.
Stnfidjt oon ber 33audfeite, breimal oergröfjert. SDa§ Tier mirft fie bei ber i^erübntng teiebt ab.
£jn bei 9JHtte ift ber üDcunb, mit fünf Söhnen. J)a,
Aig. 4. Astroschema bracuiatuni (Lyman).
roo bie fünf Strme oon bei- antraten ©djeibe ab=
Stnfictjt oon ber ^üefenfeite, groeimal oergröjjert.
getjen, ftnb an bereit §Bafi§ feitlicb je groei täng=
Stuf ber jentraten 3dieibe erbeben fid fternförmig
üd)e ©palten ftdjtbar, bie ©eftfited^tSöffnungen. Stn
gefm abrabiate kippen, je groei an ber 3Safi§ ber
ben gegtieberten Straten ftetjen groei iAi na, »reiben oon
fünf langen, febr bemegliden Strme, melcbe in .Uno^
f (einen Öffnungen, an» benen am [ebenben iier bie
ten oerfdtungen finb.
beroegtidjen Aüfsden austreten. üftacb, aufen baoon
gebeert bie langen unb bünnen Malf'ftadetn ab, melde mg- 5. Astroscliema homilum (Lyman).
beroegtidj) unb fein gegähnt ftnb; fie bienen fomobl Stuftet ber gentraten Scheibe oon ber 33aud)=
gum Stfmfce at§ ,3111- ÖrtSberaegung. Ter größte feite, groeimal oergröjjert. ^n bie gentrate ÜDcunb
Teil ber langen Strate ift abgebrochen. Öffnung fpringen fünf (interrabiate) ^abue oor.
|ytg. 2. Opliiotholia supplicaus (Lyman). biaten) Strme ab (abnlid ben jenigen oon Aig. -±);
be»
nur ibr §Bafalftüct ift gewidmet, mit ben ködern
Stnftdjt centralen 2deibenteile», oon ber
gen fidtbar.
gig. 3. Ophiocoma rosiüa (Link).
Oiröfje. Tic gentrate 2deibe geigt fünf (perrabiale) Stnfictit ber gentraten 2cbeibe oon ber Luiden
v
5ßaare oon bellen breiedügen Malfplatten, bagroifdjen feite, groeimal oergröfjert. i5on ber Glitte be»
bunt'le (interrabiate) Reiben oon Keinen Stadeln. 3ü"iet'en» geben fünf -^aar abrabiale Stippen gur
Sic fünf taugen, febr bemegliden unb jcrbredlidcn 33afi» ber fünf perrabiaten Strme.
jyig. 8. Pluteus paradoxilS (Johannes Müller). A-ig. i». Pluteus paradoxus (Johannes Müller).
Tic petagifdjc, auf offenev See fdjroimmenbc Sine fpäterc ßntroidelungSftufe berfetben Same
Saroe eine? Scblana,cnftcrno, gänglid) oerfdneben oon (|yig. 8). o>n ber Witte be§ achtarmigen £aroen=
[enteren fiel) entroidett, ift febr Stein (tneift faum manbtung au§ beut oentraltcile ber bilateral=fmnnte=
l hihi grofj) unb fcbuümmt umher mittels feiner trifchen Stcmtaroe E)eroorget)t. ü8on biefer Unteren
beroimperter Jttmmcrfdjnüre. Tiefe taufen entlang roirb nur ber innere Teil (mit bem 9Jiagen unb
Der acht langen imb ftarren Strme, roetdje innen einigen anberen Organen) in ben Körper be§ fünf-
burrf) bitnnc Maltftabc geftü^t unb fnmmctrifcb »er ftrahliiieu ©temtiereS Ijinüb ergenommen, uuiljrcnb
teilt finb. "mi ber 2Jtttte be§ burd)fid)tigen Körpers ber äufjere Teil (bie fangen öaroenamte mit ben
ift ber Tann ficht bar, unten ber -Diunb, oben (fechte 9Bimperfd)nüren) rücfgebitbet roirb. Tiefe haben
unb lint* Dom 9Jlagen) bie beiben (ibtomtafeben. feine 33e,uVl)ung §u ben fünf Slrmcn be§ gefd)ted)t§=
Tic gcomctrifdje ©runbfornt biefer Keinen Stern reifen StcrntiereS, roelche fidi fetbftänbig oon ben
tarnen ift rein jroeifeitig^nmmetrifcf), ber fcbuummcit fünf CS'rfen ber neutralen ©d)eibe aus entmicfeln.
ben £)rt§beroegung angepaßt; fic geigt noch feine 9tt§ elfte Stntage berfetben finb hier fünf Stabe mit
Spur oon ber regulär fünfftratjtigen aoviu, nielcbe gitterförmigem Malfffelett fiebtbar unb groifdjcn ihnen
fpäter ba§ ermachfeue ©temtier in fo djaraftertftifdjcr U'bn tleinere ©taerjetn. 3u beiben Seiten jebe§ Stem=
SÖeife auszeichnet. ( 3tarf oergröfiert.) arme! treten groei gefrümmte bcinea,licbe tünchen uor.
Tafel 1') — Opliiuthru:
Sahir.
Haeckd, Ktinstf'mnmn der
Opliiodea. - ScßrattflcxaRcvitc.
a ° a
SCäfel 11. Hellodiscus. Urtiere au§ ber klaffe £afel 16. Pegantha. Steffeltiere au§ ber klaffe
ber 31 ab to lari e n ( Segton ber© p um eil a rtert). ber ^rafpeboten (Örbnung ber 3iarfo =
mebufen).
Safel 12. Miliola. Urtiere au§ ber klaffe
ber ^'I)alaniopl)iu-e)i (Legion ber ©fora= Safcl 17. Porpema. Sfteffeltiere au§ ber Klaffe
Heften).
Safel 13. Dinobryon. Urtiere au§ ber §aupt=
Safel IS. Linantlia. 9teffeltiere au§ ber .sltaffc
flaffe ber Snfuforien (Klaffe ber 5tagel= -
taten).
mebufen).
Safct 15. Zonaria. S^aßu§pflangen au§ bem Klaffe ber ^rinoibeen (Orbnung ber 5ßen=
Discoidea. Sdjstfren-Sirafylmp.
SDte 9iabioIavien btefer Safe! gehören famttid) gur Segton ber ©pumetfarien, bei melden attfettig
.•öunbertc ober SDaufenbe feiner SßlaSmafäben (jpfeubopobicu) oon beut einbettigen Äörper au§ftral)ten uitb
burd) nnjabtige feine, gletdjmäfjtg verteilte Sporen ber Sentrattapfel Ijcruortretcn ($ig. 5, 6, 8 unb 9). Sediere
ift (jier rot gefärbt, bie untgebenbe (Saltcrtln'Ute (Calymma) gelb. SDa§ gierltdje ©feiert btefer „©<fjatmt=
fremden" oon ioetd)cit über 20UO Slrten befdirtcben finb, befiehl au§ einem febr garten 9tet3merf oon
.Sliefelfabcn, gleid) feinfter Filigranarbeit. Sit ber Örbnung ber Sbt'oibcen, gu roeldjer bie tjier abgebildeten
formen geboren, ift bie 2tu§gang§forat ber ©felettbilbitng ftet§ eine fretSrunbe, bitonoere ©djetbe; oom
Eftanbe btefer Stnfe road'fen rabiate 311-1110, J-lügel ober ©tadjetn oon febr nerfdnebener Safjl, Üiröf;e unb
©eftalt au§. Sitte btefe Jortfabe liegen in ber Slquatortalebene ber gentraten Stufe; fie breiten al§ ©djni^
inaffen unb al§ ©dnoebeapparate unb uerbinbern ba§ Unterfint'cn ber Keinen SBefen. SDie niciften
SHSfotbeen ftnb fo flein, baf; fie beut blofien Stuge gat rtictjt ober nur ab? feinfte ^ünfrdjen fid)tbar ftnb;
fic leben 311 9)cÜltarbeu fd)ioebenb an ber £)berftädje unb in uerfdjiebenen liefen be§ 3Jieere§.
©d)eibe freugförmig, mit oier Ifceugftänbtgen ©djeibe gletdjfettig breieefig, mit brei boldj=
OrbenSfreug, ift 31t CSbreit be§ ©rafen Äarl Sofe gtg. 5. Chiton astrinn lyra (Haeckel).
tung an ber Untoerfität Setta. ©d)eibc gleidjfdjcnfelig breierfig, mit brei gabet=
gig. 2. Stepliauastrum ^uadratum (Haeckel). ilmt gegenüber fleht gratfdjen ben beiben paarigen
Sinnen, bereit Flügel fid) gu einem Strang ncrbiitbeit. g-ig. 6. Eucliitonia carciuus (Haeckel).
%\o )
. 3. Dicranastram furcatum (Haeckel). ©djeibe gleidijcbenfelig oreietfig, mit brei ftacbelU
Samtlte ber Porodiscida, gen Straten; ber untere unpaare Sinn ift gröfjer,
©djeibe rreugfömüg, mit oier Ereugftänbtgen ihm gegenüber fteht gratfdpen ben beiben paarigen
Sdieibc gtüeif etttg =f r>mtnetrif c^ , mit brei Sßaar ©dieibc regulär fedjsftraljlig, mit fed^>§ gleiten,
gtügetn; rote 3entratfapfcl mit groölf Sappen. burd) eine <2ef)iutmml)aut uerbunbenen Straten.
©d)eibe 3iucifeitig=fummetrifeb, uon ber ^-orm Sdietbe fonnenfürmig, mit einem linfenförmigen
eines ©djmettertingS, mit graet Sßaar klügeln; rote Zentrum, uon beut jablrcidK Äiefclftaebein (311m
3entralfapfet mit oter Sappen. Seil ucraftelt) au§ftrat)Ien. Sie bunfetrote Äugel
in ber s
Dctttc ift ber Mcrn ber gelte.
am CS'ube boldif orangen 2lmten, bic burd) eine Sdjeibc linf enf örmig , mit einem orange uon
3d)iuimml)aut uon galigranroerf uerbunben ftnb. adit gefurchten, gicidi »erteilten 9ianb[tad)e(n.
Haeckel, Kunstformen der
Natur.
Tafel 11 _ Heliodiscus
'''
5=" '
,
^t
1/
V?
r r r\.
.
°cCf ,
i'
KJ^eagj 5
< 1 <^fe4
20 0X00^^
-t^v.
V^X^'^'U^ / y>y
i .,
-
12
Discoidea. -
§QexBeix .£tra$Cm e.
8
9
Thalamophora. lsammcvlimtc.
ber Eainmerlutgc (Thalamophora); - Xcgitin ber J?tclif uiaiibta.ru (Ef'oraminia ober Imper-
forata); — Familie brr Miliolicla.
Sie Jämmerlinge (Thalamophora), melde auf biefer Safel bargeftellt finb, gehören fämt=
lid) gur g-amilie ber äftiüotiben, einer 9Ibteitung oon ben meerberoofjnenben Stdjtroanbigen (Efora-
minia); fie unterfdjeiben fid) »ort ber anberen Segion ber klaffe, ben ©iebroanbigen (Foraminifera.
SCaf. 2) baburd), bafj iljre Jalffd)alc folib, porgeltanartig, nidjt ftebförmtg oon Meinen Södjem buvdj-
brodjen ift. Sie gafjfrcid)cn beroegvidjen ©djeinfüfjdjen ober $ßla§mafäben (SJ3feubopobien), roeldje oon bem
lebeubigen, in ber ©djale eingefdjtoffenen ^eltentorper au§ftral)lctt, treten baber bei biefen ©foraminien nid)t
burd) ©iebtödjer ber ©djale an?-, fonberu burd) bie einfache SÖÜinbung ber testen, jüngften Jammer
($ig. 1, 2, 6 a, 12 a, 15) ober burd) bie Södjer einer platte, racldje biefe 3Mnbung uerfd)liej)t @ig. 8,
bteibcnb Cornuspira, %ic\. i, ift. Später febt bie roadifcnbc ©djate gcmötmlid) gatjlreidje Jammern an,
bie an ©röfjc gnneljmen unb burd) ©djetberoänbe umiollftäitbig getrennt finb. SDtefe SSielfammerigen
(Polystegia) fönnen einen Surdjmeffer uon meljr al§ 30 mm erreichen.
am 3 — 5 Jammern unb ift burd) ben §Befi£ tran-3= gegen bie üKünbung bin 31t.
Sic ©djale fjat 2 mm Surdmtcffer, beftebt au§ £äng§rippen geigt. Sic erften 3 — 5 Jammern
3 — 5 Jammern unb ift burd) bie 2htybilbung eine§ madjen in öerfdjiebenen Gbcnen einen falben Ihm
Sicrlidien 9Jcl$raerfe3 an ber '.Dberfltidc d)arafterifiert. gang (roie bei Miliola, g-ig. 1 — 3); bie folgen*
bung oon jaftlrctdien feinen parallelen £äng§rippen Sie fladie ©djale bat 1 mm Surcbmeffer unb
an ber Öberfläcfje au§. ift ftarf gufammcngebrüdt (in )yig. 6 a nom fd)ma=
$ig. 4. Cornuspira planorbis (Max Schulte). Jammer). Sie Oberfläche ift teifmeife grubig. Sie
Sie flad)e, fdeibenförmige, cint'ammerige ©djalc 9 Jammern finb in einer ©bene fpiratig aufgerollt;
l>at 3—4 mm Surcbmeffer unb beftelit au§ einer iebe maebt einen halben Umlauf.
gig. i. Alveolina melo (d'Orbigny). gag. 12. Vertebralina insignis (Brady).
Sic ©djale ift meloncnförmig, oon L nun Sie ©djale (neu 1 mm Surdjmeffer) ift abn-
Surdjmeffer unb von fcbv oernmfcltem Wammcrbatt, lid) rote bie üorige gebaut, aber burdj ©rübdieu ber
bicr im Querfcfjnitt gefeiert. ga^lrcidje ©piral= Oberfläcbe au§gejeidjnet. Sic jüngeren Kammern
rbbrcn, roclcbe in niete Kammern abgeteilt finb, nehmen rafcb an 2Iu§beb,nung ,ut unb umfcbliefjcn
laufen um eine gememfamelQauptacfjfe; bte fyigur geigt teitroeife bie älteren, gig. 12 a 3Jfrwbung§anficf)t.
gig. 8. Peneroplis planati! (Montfort). Sie ©djale ift 2 mm lang unb im älteften Seil
Sie fladje ©dialc ift fächerförmig, von 1 mm au§ roenigen Kammern gebtlbet, meldie in einer Gbene
unb an ber mit jicrlicbcn fpiral aufgerollt finb; bie jüngeren Kammern, in einer
Surcbmcffer Dberftäcrje
9teibe bintereinanber licgcnb, bilben eine Wette.
parallelen kippen gejeidmet. Sie jatjlreidjen Wam=
meru, roclcbe in einer ©bene fpiralig aufgerollt finb, gig. 14. Vertebralina furcata (Haeckel).
nebmen anfänglicfj langfam, fpätcr febr rafcf) an
Sic ©djale ift gegen 2 mm laug unb äbnlid)
breite 511. 2lu§ beut freien ÜUlünbungSranb ber
ber üorigen gebilbet; aber in ber 9JUtte beginnt fic
Sic flache ©djale ift fdjetbenförmig, von 1 mm jüngften, größten Kammern fiditbar, ba biefelben bie
,"yig. 10. Hauerina oniatissima (Kärrer). feite, oben bie beiben Reiben ber 3Jlünbung§löd)er
Sie flache ©djale ift linfenförmig, öon I mm in ber jüngften ©djciberaanb, unten einige ältere
Surdmteffer, äbnlid) ber votbergebenben gebitbet. Kammern, melcbe von ben jüngften utnfafjt roerben.
$ig. Li. Vertebralina mucronata (d'Orbigny). au§ un^äbligen flehten Kammern, melcbe in uiele
Sie ©djale (Siänge 1 mm) bat unten ben 33au fongcntrifdje 9itngc georbnet finb (äbnlicb ben per;
finb in einer (Sbenc aufgerollt, bie jüngften (oben) ringe (in ber Glitte) getgen nod) bie urfprüititlicbe
liegen in einer gerabett Sirtte bintereinanber. ©piralorbnung (roie bei ^cncroptiS, gig. 8).
: - i
Haeckd, Kunstformen der Natur.
Talamophora. - ^amwerKttgc.
^ctfef 13. Dinobryon.
Flagellata. C*MpmTc.
glomm tirr llrtievr (Protozoa); - -
BattpiRla|)c ber JnfuJumsUerc (Infasoria);
©er Svörpcv ber ©eifjlmge ober ©eifjeltnfuforän (Flagellata) beftebt ctu§ einer einfallen Belle,
melcbe an einer ©teile iljre§ Körpers eine ober gtoei, feiten mebr ©eifjeln (Flagella) trägt; biefe werben
fdjratngenb, rate "^citfdien, beroegt nnb bienen bei ben frei fdmümmenben formen gur £)rt§beraegung, bei
ben feftfi^enben gunt Strubeln int Söaffer, rooburd) 9caljrung nnb ©auerftoff bem Körper gugcfürjrt rairb.
isiele ©etfjltnge leben al§ einzelne gellen ifoliert ($ig. 4, 5), im 9Jceere foiuobt al§ int ©üjjraaffer; einige
and) al§ ©djmarofier int Innern oon anberen Organismen. 35tele anbere ^lageUatett bitben jierlidje
©töddien ober 3elfoereme (Coenobia); bie &lkn, roeldje auf biefen Bereinigt (eben, fitzen 6alb frei in
©nippen auf ben Guben »on ueräftelteu ©tiefen (fjfig. 1 — 3), balb mobnen fie in 3xöl)ren ober in bedjer=
förmigen hülfen, in bereu ©d)ui3 fie fiel) gurüctpeljen tonnen (£ytg. G- -10).
©in tucidicS unb btegfameS, ütel uerjracigteS ©riete unb bie größere 3al)t ber Sollen in ben
tugelige 3ettt)ereine (Gönobien) tragt. Tiefe beftebeu gig. 4. Trichomonas intestinalis (Dujardm).
au§ 3a(j(reid)en, in einem gemeinfameuSJiittelpunft ftcfi
Gtnc fpinbc(förmige ©eifjelgelle, luekbe ifoliert
berüljrenben gellen, oon benett jebe eine ©eifiel trägt.
in grofjer 9Jceuge al§ Sßaraftt im Tarmfanale uielcr
feiner Säfte
fteifer breiteiliger
fid) eine (äuge ©eifiel fdimingenb bewegt. Tiefe Gin grofser fäeberförmiger ^elluerein (Göno=
neue 2(rt (auS 9fteffina) unterfebeibet fiel) oon Co- btutn), 3ufammengefei3t aus gafilreidjen braunen
rKöbren, roeld)c in ben fladjcn ©abcläften be§ fetten* fyig. 9. Dinobryon sertularia (Mrenberg).
ftocfcS bicbt ncbeneinanbcr ftctjcii rote Crgctpfetfen. Xa-i ftrauebartige (Sönobium ift au§ jablreideu
35ie Keinen eiförmigen Selten, mekbe bie -Köbren becherförmigen hülfen sufammengefetjt, bereu S5afi§
bauen unb in ibnen roorjucn, tragen je groei lange fcbnabeiabnlicb sitgefpibt ift; bie bafalen ©pitsen
b'ünne ©eifjetn; fic finb in ben mittleren Elften ber ber jüngeren 33ec§er ftecten in ben oberen Warn-
Jyigur jiiriirfgcsogen, bagegen an ben feitlicben Elften billigen ber älteren. ,"mi jeber .vu'tlfe mobut eine
teitroeife Cjcrüorgetreten. fcblantc eiförmige $tKe, roetebe oben eine grof;c unb
eine Keine ©etfjel trägt.
SDa§ bufebartige, reieb Ejanbförmig oer§roeigte S)a§ fngelige ßönobium ift au§ bimförmigen,
Gönobinm beftebt au§ boblen "liöbren, in bereu tenlen im SKittclpunft vereinigten gellen .utfammcngefelrt,
förmigen ©nbäften bie eiförmigen fetten mobilen; melde neben einer fcbnabelförmigeu ©piije grociÖeificlu
jebe tragt am 33orberenbe eine febmingenbe ©eifset. tragen, ein grofjeS unb ein Keine? JlageUum.
m.
•H*
Haechd, Kunstforme»
der Ntatur.
Flag-ellata
&ei%£mge.
^CtfeC 14. — Peridinium.
Peridinea. OkificUjittrfjcn.
Sie Sßeribineen ober ©cifjclljütdjen finb einbettige Hrpflangen, roetcEje ftcf» burd) bie 33tlbung
einer gmctflappigen, Ijodjft fonberbar unb mannigfaltig gematteten ©djate auszeichnen. SDiefe 3el(b/ ütle be=
ftcljt au§ ©ettulofe, ift in mandjer 23ejieljnng berjenigen ber Diatomeen (Saf. 4) äfmltdj, aus statten
pfammengefe|t unb mit feljr feinen Sßoren uerfeljcu. Sie Sßeribineen finb fefjr flciu (meiftenS mifro=
ffopifd}), leben aber in ungeljenern SJcaffen im ^laufton fdjioebenb an ber Oberfläche beS 2Jteere3 (einige
auef) im füfjen SBaffcr). ©ie bewegen fiel) fdjroimmcnb mittels graeier bünnen ©eifjefit umfjer, roeldje au%
einer Ijorigontalen Duerfurdje bcS ^ettenleibey, graifdjen beiben ©djalenflappen, fjeruortreten (gig. 1, 4,
6, 7, 8); batjer mürben biefe Sltgctten (ober „einbettigen Stlgen") früfjer für SnfufionStiere gehalten. Sie
längere ©cijkt fdmringt in fangen 2Betten, pcitfdjenartig, unb ift bei ber Bewegung meiftenS nad} Ijintcn
geridjtet. Sie fürjere ©etfjel liegt in ber äquatorialen Buerfurdje ober ©ürtelfurdje unb [djroingt in
jatjlreidjen Jürgen SSellen. $n Innern ber 3ette liegen, aufser einem runblidjen 3 c ^^'i'/ jaljlreidje gelbe,
grüne ober braune j-yarbtorner ((Sfjromateflen). Sie beiben klappen ber (Setlnlofefjülle finb meiftenS oon
fetjr oerfdjiebener g-orm unb ©röf;e. Sie obere ober ©djcitelt'lappe (Slfralfjätfte) ift geraötmlid) i (einer
als bie untere ober gufjftappe (Safalljälfte). Oft tragen biefelben ©tadjelu unb flügetartige ^ortfä^e,
%xq. l. Ceratnim tripos (Nitsch). ioc(d)e am unteren Staube ein fjufeifenförmigeS ©itter*
Sie getäfelte ©d)afe befteljt auS siuci fefjr um blatt tragen. Ser Staum gmifdjen beiben fragen
gteidien Etappen; bie untere (in ber ^igur nad) ift bie fefjr auSgebcfjnte Duerfurdje.
ein [ange§ (nad) unten gcridjtctecO gerabeS .sjorn. Sic gciomte ©d)ale hat bie ©eftalt cinee ©djüljem
fjutcS, auf ioeld)en oben fecfjS Gebern aufgeftedt finb.
$ig. 2. Ornitliocercus lnagiiificus (Stein).
Sie breite Krempe unten trägt feine ftrafjltge Stippen
Sie geförnte ©djatc l)at bie ©eftalt eines reid) unb ift an ber liufen ©cite tief eingekerbt. Sie
oergierten StitterfjelmS; oben trägt fie einen fera> ©d)eitelf(appe (unten am iput) ift ftart rebugiert.
Warfen ausgesogen ift; er mirb auSgefpannt burd) gag. 4. Goniodoma acumiiiatum (Stein).
8 —9 rabiale kippen, oon beuen 4 —5 aufjen einen Sie ©d)ate ift entfernt; man fiebt nur ben
fpougiöfen Rapfen tragen. Sie untere 3)iünbuug nadten, barin eingefdjloffeneu 2Beicbförper ber fuge;
bcS igelmS ift oon einem breiten, boppelten, tridjter= (igen Seite. Sie obere Jgälfte berfelben ift oon ber
förmigen SQalSrragen umgeben. Ser äufsere (obere) unteren burd) eine tiefe bori^ontale Stiugfurdje ober
fragen mirb burd) 18 — 24 einfache Stippen gcftüüt, ©ürtetfurdje gefdjieben; in biefer liegt bie Duer=
ber innere (untere) fragen burd) 10 — 12 Stippen, gcifsel, uiek'be fiel) in jablreidieu lurjeu äSellen
=
bewegt. Stnf§ getjt ou§ ber SDcitte bei- äquatorialen Klappe ( A-uf;bä(fte) gweiSQömer, ein fürgere§©djwang=
Jyiird)c, ba, mo fie von einer Bürgen üKeribtanfurdjc Ijom (redjt§) unb ein längere* Jufsljoru (unten).
gefreugt wirb, bie £äng§geifjel ab, rt>etcr)e fiel) in Sn ber üRingfurdje gwifdjen beiben Etappen ift bic
wenigen tanggeftredten 2ßeßen bewegt. 3m Sratern meücnförmig fdmnngeubc Cuergeijlel fidjtbar, iuäfj=
ber 3 ßtte finb galjlreidje braune 'Jarbt'örncr fidjtbar, renb unten bic größere £äng§geifjel oortritt.
Sie geförnte Sdjale bat bic ©eftalt eine§ &am= feljen, äbntid) ber uorbcrgcljcnben. Sa§ Sd)citet=
merberrn im grad (otme Kopf), oon ber Unten Seite [;oru (auf ber oberen Etappe) ift (äuger; bic untere
gefeben. Oben erljcbt fiel) ein fteifer, uorn offener Etappe trägt I)ier brei Körner (linfo ©djwangljom,
©tefjfragen ober Kopftridjter. Sarunter fteljt ein unten ^ufjljorn, red)t§ 33aud)fjorn).
flügel fortfetjt. Ser gewölbte 9friden (red)t§) oer= Sic eiförmige, geförnte Sdjalc gleidjt einer
Sic fugcligc, gedornte Sdjale trägt oben einen Sie getäfelte Sdjale gleidjt einem niebrigen Keffel,
breiten, uorn offenen Steljtrageu ober Kopftrid)ter, ber auf gwei Seinen ruljt (gwei 'JnfUwrncr mit je
barunter einen fdjmäteren §al§rragen. 3wifd)eu einem $a§n). Scr regeiförmige Secfcl (bic ©d)eitel=
beiben fragen ift in ber üftingfurdje bic wetten= t'lappe) trägt oben einen Knopf.
g-ig. 7. Ceratium cormitum (Claparede). fragen ). Sie balbt'ugclige Jufjflappe trägt tjinten
Sic getäfelte Sdjale, oon ber linfen 'Seite ge= einen langen 'Jufsflüget (in ber Jyigur nad) oben
feben, trägt auf ber oberen Etappe (Sdieitelbälfte) get'ebrt) unb über ber (Mrtelfurdje einen bol)en §at>3=
ein fd)ief abgeftutjte§ Stirnborn; auf ber unteren tragen, melcber in Sinei Seitent'lappen gefpatten ift.
-£Ss>-
Hacckel, Kunstfurmen der Natur. Tafel 14 — Peridininm.
Peridinea. Gpetßefßitfcßett.
'gfctfeC 15. - -
Zonaria.
Fueoideae. Bvamtiamu\
Stamm ber SangB (Algae); - -
jKlafJe ber Braunfange (Fueoideae tfimc Phaeophyceae).
SDtc 33r aunt an gc bilben eine formenreidje Jpauptgruppe ber 2ltgeri, raeld)e fomobl burd) aufelmlidje
®röf3c afö maffenfjafte (SrntroicMung alle übrigen ©nippen ber SBafferpfiangen überragt. SDie $arbe ift
gemölmlid) braun, balb meEjr in ba§ Sebergelbe unb Öftoengrüne, balb meljr in ba§ braunrote nub
Sdjiuarjbrannc übergeljeub. Stile Syut'oibeen finb äfteereSberaofmer, einige Strien über 300 m lang.
$ig. l. Nereocystis Ltltkeana (Hertens). bitben breite Blätter, meldie tütenförmig eingerollt
3TamiIie ber laminariacetu ober Blätfcrfanac. unb gitterförmig burd)töd)ert finb. (jliorbpacififdjev
$ig. 2. Cutleria liiultifida (Grey). Dergroetgt. SDer Stamm unb bie Sangtriebe finb
SJfamilie ber (Eufleriaceen ober Rullcltanpr. bidjt befetjt mit rurggeftielten, fd)itbförmigen Shtrg=
SDer fädierförmigc Sprofs ift micberbalt gabel= trieben, meldjc teils ftad)elige 2öärgd)en tragen, teils
förmig geteilt; bie SCfte bümtljäutig, blattförmig, in Olafen ueriuanbclt finb. (SCuftraüen.)
JTamilie ber JETukacecn ober Blafenfange. blattförmigen SCfte flad) ausgebreitet, mit bunfetn
SDer Stamm beö S£ljauu§ ift unten burd) eilte rbngentrifd)en Streif eit gewidmet, am freien 3>orber=
äBurgelfdjeibe befeftigt, bid, gapfenförmig, mit ga^C= ranbe faft tjalbfrcisförmig unb gegen bie SBafiS tief
Syig. -t. Thalassopliyllum clathrus (Posteis). gtoeigt. SDie blattartigen Auftriebe, meldie an ben
J'amilie ber Haminariaceen ober BIätterfamu\ Seiten ber fabenförmtgen Sangtriebe auffiivm, finb
SDer ftatttidje 3$aKu8 ift nuten burd) 2Burgel= fd)ilbförmig, breifettig, am dianbc fternförmig ge-
faferu auf beut 9fteere§boben befeftigt. SDie i'ifte gätjnt; iljre fegeiförmigen Stiele finb blafeuartig
be§ oergroeigten Stengels fpalteu fid) oben unb aufgetrieben. (Stttantifdjer £)gean.)
-*£s*—. ^ $ •<•—»es^-
HaccM, Kunstformen der Natur. Tafel 15 — Zonaria.
4
r
%¥4f. {
Fucoideae. •
^Strcumtcmge.
träfet 16. - - Pegantha,
Narcomedusae. Spangmqitato.
i>tamnt brr J&rtfälihtt (Cnidaria); BIa|pe ber ^djlBiErgnaUrn (Craspedotae);
Brbmmo, ber ^pangBnquallnt (Narcomedusae).
ber Sraäpeboten ober iQnbromebufen, au§gegetd)net burd) ben SSeftij freier ©e|)ör!öfl)d)en am %m\)t be§
©aßertfdjirme§ imb bie ©ntnricMung ber @efd)IecIjt§organe in ber unteren SKagentoanb. Sie Scntafcln
ober #augfabcn, ruetdje nom ©dn'nnvanbc abgeben, finb nid)t fjoljl unb fetjr beiueglid) wie bei ben meiften
anbeten 9)icbufeu, fonbern folifa unb fteif; fie frümmen firf> nur langfam unb finb oft mit ©inne§^aaxen
befefet. 2(ud) bie @ebörfötbd)cn ('Jig. 7) finb umgeroanbette kolbenförmige SEentaMn, an bereu SBajtS
feine iQörljaare fid) frei crljeben; fte finb gugleid) Organe be§ ®tetc§geroicfyt§ftnne§.
$ig. 1. ©eitcnanfidjt ber SDiebufe. Scr gaCCer= Untere Slnfidjt ber 3M>ufe, bereu ©attertfdjirm
tige Körper Ijat bie ©eftaÜ eine§ SiabemS unb in ber ©eiteuaufid)t faft balbfugelig gemölbt ift
ift burd) eine tjorijontalc 9tingfurcbe in eine obere, (ät)utid) $ig. 5). 2m ber 9JHtte ber ©d)irmby öl)te
faft balbfugctige ©djirmUnfe unb einen unteren, gc= ift ber freujförmigc Sföunb ftdjt&ar; bie Kreislinie,
tappten ©durmfranj geteilt. 2tu§ ber 9tingfurd)e raeldie benfclben umgibt, ift ber innere, frei cor*
entfpringen bie 16 fdjlanien, gegtieberten, foliben fpringenbe üftanb be§ mu§Möfen jRanbfanme§ (3Se=
SCentafeln, rocldje S= förmig gefrümmtunb nad) oben tum). 9iad) aujjen bauon fieljt man bie ad)t breiten,
jurüd'gefd] tagen finb, abntid) bem gcbcrfdmtud; einer nad) innen eingefdjtagcuen Staublappen be§ ©dünne*,
Snbianerfrone. SDer Sdjtrmfrang ift in 16 et= gtDifdjen benen ad)t Sentafetu entfpringen (fdjnecfen*
förmige Sappen geteilt, toeldje unten burd) einen förmig jufammengcroltt). £sn jebem Sappen liegen
uorfpringenben SRanbfaum (SSelum) oerbunbeu finb. gtnet flehte ®efd£jledj)t§tafd)ett (mit ©iern). 9iad)
Unten ftcfjt man etiua§ in bie ©djirmfjöbfe hinein innen oon bem (blauen) Sföanbfanal ber Sappen
unb erbtieft ben unteren Seit oon einigen (b(äu= liegen 16 freie (M)örfölbd)en (oon öfjnlidjer 23it=
%iq. 2. ©in einzelner ©d)irmtappeu bcrfctbcit Untere Slnfidt ber ÜKebufe (abnlid) roie Jyig. 3).
Pegantha, uergröfjcrt. Sie äufieve, tonoere Jltidic Ser mercefige SäJhmb ift oon einem adittappigen ©c=
erfebeint gerippt; am Sianbe fiebt man einen blau fdteditefrauje umgeben, in meldicm 24 ©efdjledjt§=
lidien Sappenfaual unb einen Kräng oon ©efjör= brüfen ober ©onaben rabiat uorfpringen (je brei an
lölbdjen (oon äfjnlidjcr Sitbung tote A-ig. 7). jebem Kranätappen). Tu\d) aufseu bauon fieljt mau
ben fdmmleu Efting bc-J Slanbfaume^ (SBelum) uttb (bläulitfjen) iliagen, oon mcldiem vier Sßaar Sföabiak
an beffen Stufjenranb ben feinen, bunlelu 9icrocu= fanäle unb oier Sßaar Sappentafd)en abgeben.
ring, oon mcldiem 36 ©cljört'ölbcbeu oorfpringen gig. 7. ©in etn§elne§ ©eljörfblbdien, ftarf
(äfjnlidi gebaut mie %\c\. 7). ßroifdjen ben gtoölf vergrößert. SDa§ freie ilölbcbcn (ein umgetoan=
uorgemölbten Staublappen beo ©d)irme§ liegen aufjen bclter Zeittafel') enthält oben im Gnbtetlc einen
jtoölf eingerollte Zeittafeln. '.Ctolitl)cn (üörftein) unb ift umgeben oon garten
igörljaaren, bie frei in ba-S SBaffer hineinragen.
jig. 5—7. Cunarcha aeginoides (HaecM).
Sit beut barunter gelegenen Seil be3 ©d)irm=
Jamük bzz tCunantljibrn.
ranbeS fiel)t man ein ©tue! bc» 9vtitgfaual§ unb
gig. 5. ©eitenauftdit bei lebenben SäJlebufe in
(unten) eine .'öörfpangc, umgeben oon einem ljal6=
©dmümntbemegung. ©ine tiefe Wingfurdie trennt
monbförmigen ^ßigmentpolfter.
bie gallertige, ImlM'ugcItgc ©diirinlinfe (oben) oon
beut oierteiligen ©dnrmfrang (unten). 2tu§ ber <yig. 8. Cunantha primigenia (HaecM).
Öffnung be§ trichterförmigen 3i'aitbfattiite§ (SSelum) Jfamüic ber (Üuttaiitl)iben.
tritt unten ba§ bemcglidic 9Juigenrol)r at§ ein langer ©eitenaitficbt ber fdmnmnieuben ÜDlebufe, älmlidi
Düffel vor, an beffen Gnbc fidi ber mercefige 3Jhmb mie gig. 5. ©ic untertreibet fidi uon biefer tjaupt^
Sinei f^angfäben) enthält jmei ßiertafdien unb geigt gig. 9. Cunoctantlia discoidalis (Haeckel).
brei ©c-fjöriölbdicn. 3lnficl)t bei* Üicbitfe uon oben (mie ^yig. ß).
gig. 6. 2lufid)t berfelbcn 3Jlebufe oon oben. Sie blaue, adjtftrabligc Siofettc ift ber 9Jcagctt, unb
3roifdjen ben oier (perrabiaten) eingerollten Sen= in ber 9Jtitte be§felben liegt ber frcivruube 9JUtub.
tafeln fpringen bie oier (interrabiaten) Sappen be§ isott ben (Silben ber adit 9)tagcntafdien geben adjt
©djirmfrangeS toeit cor; jeber trägt am Staube brei foltbe, gebogene Zeittafeln ab (perrabial). 3 ro '1dicn
6cf)örfölbdien. 3n ber ÜDHtte ift ber Ereujförmtge ilmcit fteben ad)t eiförmige üRanblappen, jeber mit
üDhmb ftarf jufammengegogen. SDiefer füljrt in ben einem ©eprfölbdf)en (äljitlid) mie J-ig. 7).
-«*£.-
Haeckef, Kumtformen der Natur.
Tafel 16 - -
Pegantlia.
Narcomedusae. ^ a» 3ettquatten
^ctfeT 17. - Porpema.
Siphonophorae. Sfaafsqnallem
SDie ©dnlbquallcn ober SiStoneften tutben eine befonbere W nippe ber ©taat§quallett ober ©ipfjo=
nopljoreu; fie unterfdjetben fid) oon ben übrigen Dfeffettieren biefer mertroürbtgcn klaffe, ben ©ipt)o=
nantljen, babttrd), bafs ber mebufenförmige Stod eine fladfjc ©d)eibe bilbet, an bereit Unterfeite bie gat)l=
rcidjcit ocrfdüebeiten s
}krfoncn ber Sierfolonie anfiöett. Sei allen übrigen ©iptjonoptjoren, ben ©iptjo =
nattttjcn (fo and) bei ben auf Safel 7 abgebilbetett ßtiftoueftcu) roirb ber gentrate ©tamm bed
^ormny, au§ tuctdiem bie metgeftattigen, btirdj 9(rbeit§teihtitg bifferensievten (Sinselticre Ijcroorfproffeu,
bnrd) ba§ oertifate 9ftagenrot)r ber urfprüngltdjen SJtebiifenmtttter gebitbet, liier bagegen, bei ben
ShSfoucften (ober SiSfottanttjett), bnrd) bereit [)ori5ontalen ©d)irm (Umbrella). £>n ber SDittte uon
beffeit Unterfeite @tg. 6, 8, 9) ift ber ad)t(appige SDcunb fidjtbar, am unteren @itbc be§ [jerabtjäugenbcu
3entralmagem3 @tg. 1, 4, 7). Sicfcr ift von einem orange non ©cfd)tcd)tytieren initgebeit (©onoprjoren).
SÖeiter aufien am ©djtrmranbe ftel)t ein ^Ivanj oon ^-angfäbett ober Sentafeln, bie mit ittgeligen Steffel-
fnöpfen bewaffnet finb (Jyig. 1, 5, 8). ^int Bcntrafteife be§ ©d)trme§ ift oben eine fret§runbe, gclbtidie,
Sie Stotterten fdiroimmctt alte an ber Cberfläde be§ offenen £)gean§, oft in großen ©diroänueu;
bei ben größten erreicht ber Sclnrm ben Stirdmtcffer eine* £t)aler§. Sie meiften 2h*ten ,$eid)itcn fid)
bnrd) pradtige blaue Järbung au§; klagen imb ß)efd)(cd)t-?tiere finb oft vot ober getb gefärbt. Stile
gig. 1^4. Porpema medusa (Eaechel). gag. 4. ©eitenanfiebt be§ ©todeS gag. 1 nad)
%\%. 1. Scr gattje Sicrftod oon ber Seite ficljt bie fedi^edigcn gelber, auf benen fie ange=
gefetjett. Scr ©djirm (oben) bat bie Öeftalt eiltet feffeit baben. Unterbatb ift ber ilranj ber roten
ftadien §ütd)en§. ä>on ber Glitte be§fetben f)äitgt ©efdjlecr)t§tiere fidjtbar, roeldje ben rübenfönnigcii
ausbreitet. Seit mittleren Seit timgürtet ein $rang gig. 5. Porpalia prunella (HaecM).
%iq. 2. Sie ©nippe oon ©efdjleditotieren, roeldje Slnfidjt be§ fdieibcnfönnigcu Sicrftodc'3 oon
unten tranjförmig ben gentralmagen mitgibt. oben, adtmat uergrof;ert. $n ber 9JUtte be§ fladjeu
gfig. 3. ©djroimmblafe, roeldje im .oentratteilc btatteu ©d)trme§ fd)tmmert bie gelbe, mit öuft ge
bc-3 blatten iQütct)en§ ©ig. 1) emgefdjtoffen ift. 2td)t füllte ©dnoimmbtafe bnrd). 2lm 3ianbe fteben ja£)l=
rabiate, tuftgefüllte Kammern (jebe mit einer Öffnung reiche beioegtidie Sentafeln, regelmäßig auf ad)t
Tamilic ber Pisftalibcn. id)n(id) gebitbet rote Discalia (Jig. 6). ©er jen=
gig. 0. 3(uftd)t be§ ©totfeS öon unten. Sie träte, adittappige üöiunb ift geöffnet uub uou ndjt
gentrate adittappige 9Jtunböffnung i(t uou ad)t roten tteinen, roten ©efct)ted)t§rnofpen umgeben. 2lm
Okfd)led)t'JtuTen umgeben, bie sablreidie gelbe ©ier= ©djirmranbe, roetdjer einen ©autn uou blauen §ant=
glodeu tragen. s
)Jcit beu aä)t 9ianblappen be§ bri'tfcn tragt, ftebeu groifdjen ad)t 9tanblappen ad)t
©djirme§, roetdje mit blauen ftautbrüfen gefäitmt Sentafelu, mit je uier 9icffetfnöpfcn.
am Snüc mit einem üfteffelfnopf beroaffnet. Seit be§ ©djtrme§ (tiufe Jgätfte); in ber Glitte bie
7. ©ettenanfidjt be§fetben ©tocreS, mit braune Sentratbrüfe, umgeben uou roten 9tobial=
fyig.
uerfüi'jten Sentafelu; in bei 9Jtitte ber lauge ftmtxaU fanälcu; am adittappigen 3tanbe ein $rang uou
3-ig. 8- 12. Disconalia gastroMasta (HaecM). Seit be§ ©djirmeS (redete Hälfte) ; in ber -Mite
Jamilie ber ©isftaliocn. bie Ü0öt)le be-5 3entratmagen§, umgeben uou ber
<yig. 8. 2(nfid)t be-5 ©tocEe§ mm unten. %n braunen Sentratbrüfe; am 3tanbe bie 2tnfat3ftetten
ber Glitte ift ber ad)ttappigc ÜDhmb geöffnet, um= ber abgefdmitteucn Scntafetn.
geben uou adjt roten ©efddeditepcrfoneu, meldic jat;(= gag. 12. Gin etnjetne§ roteS ®cfd)fcd)töticr
reidje gelbe ßiergtoden tragen. Tuid) auf;eu bauon (©onopatpon) mit mehreren £äng§retfjen uou 9tcffcl=
fterjen ad)t ftrabtige Sunbel uou blauen Scntafetn, fnoten beroaffnet ; unten ein ilran,$ uou mebufen^
jeber mit brei Reiben uou 9ieffeltnopfen Beroaffnet. förmigen ©icrgtod'en (©ouopboren). Siefc löfen
Sie inneren Sentafetn finb ftarf jufammengejogen. fid) fpätev ab unb fduuimmen frei umljev.
-
-
r-i i
;
Tafel i;
y >.
x,„ :- / ^?i3\fy^j
,
- • j k^3 •;! -v *| ;$& -
•< - nTn7fflB»r
:"» * • «
*'
^ .-'
%
....-
%%
i
..-• <«r
* J.
o
< ',
&\ !
, *»
*t^:H
*•-;•, v\ :
•
« *.--' .•.W'';
?,•--.'•-•>-, -,
•»
<&
*-—"-.-. V
\ <a
/• I— .*» -*-""-"
"
o CvQ;
-5: -';'•',-->..''.-
o ^'/j ?•;",•"•!
\o VJ ;.-'•.••'. v.
\* S'»..'' >'/!
\o *&-?f;
"?• *«*
;#
'^
*
•'•%
"''...' o
' %%
10
Discomedusae. 3ttit\btnc[\\allzn.
Sic Sföoljrmünbtgen (Gannoftomcn) bitben bie älteftc oon ben brei Enterorbnungen ber ©d)ciben =
qua Ken ober SDtScomebufen, gefenngeidjwet burd) oen SBefit- eine§ langen äJiunbroIjreS, roetdjeS unten au$
ber SJiittc be§ ©djtrmcS (Umbrella) entfpringt. Unten ift btefe§ cntinbrifdje ober oicrfettig=prkmtattfd)e
Diunbrofjr in oier furje, oft getraufette Sappen gefpalten, ioe(d)e bie oiereefige 9)hmb Öffnung umgeben.
Oben fütjrt ba§ 9)iuubrol)r in bie gentrate -äJtagentjöfjte, in toetdjer ftdt) oier interrabiate üKagenfäben
(©aftratfttamente, g-ig. 5), ober 23üfd)ct oon fotdjen oerbauenben gäben ($ig. 1), frei bcioegen. 9cad)
aufjeu von biefen liegen in ber unteren SRagcmoanb oier ober ad)t runblidje ©efd)led)tvbriifen @ig. 1,
2 unb 9). SDer ©dfjtrmranb ift aüfjen in 16 Sappen gefpalten; graifdien biefen fi|en abtoedjfelnb ad)t ab=
rabiate, beioeglidic Sentafetn unb ad)t ©inne§f'otben ober 9it)opatien (oier perrabiate unb oier interrabiate).
Seber ©inneStotben ift gitfammengefetät auZ einem Stuge, einem ©eljörbtä§djen unb einem G>erud)vgrübd)en.
gag. 1. Untere 2(nfid)t ber äftebufe, rcetdjc ruljig ber platte ber unteren ©djirmflacfje fjängt ba§
mit ausgebreiteten SEentaMn an ber Obcrftädje be§ Üiunbrotjr Ijerab, roetdjeS unten in bie oier 3)cunb=
3fteere§ fd)iuebt. 3n ber 9)citte ift ba§ 9)hmbfrcu3 tappen gefpalten ift.
Gierftöcfe (Ovaria) ab, in ben ©trauten stoeiter 3)rci oerfd)tebene 2lnfid)ten ber üDlebufe, im -Koten
Crbnung (interrabiat) ; an ber ^nnenfette jebey 9Jieere, 1873 nad) bem Seben gegeidjnet. $tg. 3 frei
DoariumS liegt ein S3üfd)el oon tteinen 3)cagen= fd'toimmenb, mit auvgcftredtem, bctoeglidjem 9Jhtnb=
tentafetn (©aftralfilamcutcn). S)er ad)tecfige, an* robr; bie oier geträufelten Sappen ber 9)hmböffmmg
parallelen $afcrn gufammengefe|te Sing an i|rer (unten) finb nad) oben gurücfgefdjtagen, ebenfo bie
Stufjenfette ift ber 9ttngtrat§tet ber unteren <Sd)irm= ad)t abrabiaten Scntafeln am ©djtrmranbe. ^ig. -i
f(äd)c (Subumbrella). 9cad) aufjen baoon toirb ber tangfam unterfinfenb, mit oerfiürgtem, gerabem 3)iunb=
Sd)trmranb in adjt Sßaar eiförmige Staublappen rofjr unb gang gurücfgefdjtagenen ütJhmbtappen; bie
gefpalten, oon benen jeber jroei gierttd) ocräftelte ad)t Sentafetn finb nad) unten eimoärtS gefditagen.
£appentafd)cn entbalt, getrennt burd) eine fubrabiale %i(\. 5 untergefunfeu unb auf bem Soben bc* @tay^
Sappenfpaugc. 3wif(*r)eti ben Staublappen fit}cn ab gefäfje§ ruljenb, roobet bie oier ausgebreiteten 3Jiunb=
med)fetnb ad)t ©tnne§folben unb ad)t abrabiatc Xcw tappen ali ©tü|füfje bienen; ba§ iliimbroljr ift oer=
tafeln (in ben ©trauten brittcr Drbnung). türgt, bie ad)t Xentaf'eln finb Ijat'cnförmig getrümmt.
gig. 6. Zonephyra zonaria (HaecM). Aig. 8. Nauplianta Challengeri (HaecM).
Sic frei fdnoimmenbc 3Jtebufe biegt ben 9Jhmb= Stnftdjt ber SDtebufe oon oben. Sie äußere
ftiel unb öffnet unten ben oierecEtgen äJtunb, ber ©d)irmftäd)c (Exumbrella) ift burd) eine tiefe
nidit in Sappen ausgesogen ift. ;-}ioifd)cit ben IG 3ttngfurdje in einen inneren unb äußeren Kraus
ftanblappen be§ ©djirmeS (roeldjen an ber oberen gefonbert. Ser innere Kraus ift m 16 gleiche gelber
fomicrui ©dnrmftädic IG feine Mabiatrippen ent= geteilt. Sie 16 Söülftc be§ äußeren KranjeS finb
fpred)cn) filmen ad)t SEentafeln unb ad)t ©inneSfoIben. ungleidi; ad)t fdnuätere, prinzipale (mit ©inne§=
gefegt au§ einer glockenförmigen ^olnpenamme (Scy- 3fig. 9. Atolla Wyvillei (HaecM).
phostoma, oben) unb einer fnofpenben 9Jcebufen= 5(nfid)t ber 3Jcebufe oon unten. Sie centrale,
fd)cibc (Ephyra, unten). Set ben ineiften Si§co= oiereettge 9Jtunböffnung ift oon oier SSacEentafdjen
mebufen beftebt ein ©enerationSmedjfel, inbem au§ umgeben. 9Jad) außen bauon liegen ad)t runbltdjc ©c=
ben Giern ber SJiebufe ein 33cd)crpoInp cntfteljt, ber fdjtcditsbrüfcn (©onaben), paarroeife getrennt burd)
fid) feftfe|t. Stefe§ glockenförmige 6cnpboftoma rabiate 3Jht§Mn. 3tm 3tonbe ber unteren ©djirm=
(mit wer interrabiaten üSJtagenteiften) erzeugt burd) ftädic (Subumbrella) finb gtoei ringförmige ^rang=
^nofpnng geroötjnlid) jaljlreidje SRebufen, bie fid) mu-otetn fiditbar, ein bünner innerer unb ein bitf'er
ablöfen. $n bem abgebilbeten JyaUc ift erft eine äußerer. Sie ftumpfen Staublappen, mcldie nad)
foldic üölebufe cntftanbcu, mit ad)t ^aar tangtidicu außen barüber Ijcroorragen, medifetn regelmäßig ab
Discomedusae. - ^eiBenqua££en.
^ttfeC 19. Pennatula.
Pennatulida. ^cticvkuraUciu
Sie Kanutte ber ^eberforatlen (Pennatulida) hübet eine befonbere ©ruppe in ber Drbnung
ber adjtftraljligcu Ärangtorallen (Octocoralla). Sitte Korallen biefer Familie bilben fnmmetrifdje
©lüde ober Yvonnen, an uniclicn oiele b(umenät)nlid)e ^olnpen auf einem gemetnfamen ©tamm auffiben.
Sie meiften Strien finb uon anfebnlicber ©röfje unb fctjöu gefärbt. Ser ©tamm be§ geineinfamen ©tod-
förper* (Cormus) entbätt eine bomige 9(difc nnb ftedt mit bem unteren (Sube (oder im 3Jteere§boben.
Sie einjelnen ^olnpcn ober Sßerfonen, mit einem orange uon ad)t gefieberten Sentaf'etn am 3)htnbe, finb
Ser lange ©tamm biefer „Solbcnforalle" (fetjr Sev Korallcnftod biefer „Siicrenforalle" f»at bic
ucrf'leinert in gag. la) trägt eine fcbirmfbrmige, ©eftatt eine* nierenförmigen SSIatteS, beffen obere
oben abtvärtö gefrümmte Solbe. Sic einjclnen Sßer- gtädje 5al)lreid)e Sßotnpen uon jrociertei gorm trägt,
fonen (j^olupcn), meldte oben in meljrfadjem orange größere ©efd)ted)t§tiere unb fleincrc ©efdjled)t§lofe.
ucreinigt anfügen, tragen ad)t blattförmige, gefieberte Ser 99hmb jebcS Sßottjpen ift uon einem ad)tftrat)=
jyüfjler ober Sentafeln, mie bei alten anberen Dfto= [igen ^übtcrf'ranj umgeben. Ser gebogene Stiel
t'orallcn. garbe otiucugelb. be» 33tatte§ ift unten angefdmioUcn unb ftedt loder
©in feb,r langer, rutenförmiger, gefieberter £o= gag. 5. ßenilla reniformis (Pallas).
rallenftod, innen mit einem bornartigen, biegfamen
Sie ältefte (au§ beut ©i entftanbene) ^erfon —
^olnpen
2(d)fenftab. Sie galjlrcidjen biefer Sintern
ober ber primäre 9)iutterpolnp — ber 9tieren!orade
t'oratle ftetjen einreihig auf ben g-ieberäften, geftütjt
(Jig. 4). Ser Icldfbnuigc Körper trägt einen Stvmv
burd) eine tammfbrmige platte.
uon ad)t gefieberten Sentaf'etn.
f'oratte, mit fedj§ Sßerfonen (Sßotgpen), bereu jcbe (Sin junger ©tod ber 9cicrenforalle. Ser 3Jtutter=
um bic iUunböffuung einen .Urans *>on gefieberten polnp (gig. 5) bat burd) .Unofpung einen itrang uon
Sentafeln trägt. 3m unteren Seite ber ^olnpcn Sbcbtcm erzeugt. Surcb roettere§ 3Bad)§tum unb
fiebt man bic adjt ilcagcnlciften (Säuioten) burdu isermebrung biefer fefunbären ^ohjpcn entfteljt ba§
©tue! Don bei Jveber einer "lüitcnforaUe (äfjn= ©tüot uon ber Jeber einer 3üitent'oral(c (ät)n=
gig. io. Virgularia Rumphii (Kölliker). Stn beut ÜDtagen taufen act)t Zauber fjerab, roetdje
©tüdE uon ber Jeber einer 3üitenforatfc (äfjn= im SDunfetn ftarf leuditen. SSiete Strien uon ©ee=
tief) mg. 2). febern fxttb prächtig gefärbt: rot, uiolett, blau.
Tr
EaecJcd, Kunstformen der J\ iitiir.
,
Tafel 19 — Pennati•da.
«11
«Mi«
«s^f ißt?
...
vfe-
wfi
''
I v
1
'
r| KF|
Pennatulida. — ? eöcrftovairen.
:
^ctfef 20. Pentacrinus.
Crinoidea. painmtfltentc.
Flamin jöec ^fcrnficrB (Echinoderma); — B(a|]r ber palmrnftmir über ^crlilint (Cri-
noidea); - - lirajmx icr naibcrncn ^almmJlErnr (Neocrinida); - Brbmtno, hu Ulanaltrafen
(Pentacrinacea).
Sie klaffe ber ^almenfterne ober Seelilien (Crinoidea) unterfd^eibet fid) uon ben übrigen
Stcrnticren burd) bie 2tu§bilbung eine* becherförmigen ü\cld)c* (Theca), roeldjer unten an ber Siücfen-
ftädje burd) einen langen, geglieberten Stiel mit SUleereSboben befefttgt ift, mäbrcnb oben in ber SRitte
ber 33aud)flddie ber 9Runb liegt. Siefer ift umgeben uon fünf ftarfen, langen unb febr beweglichen
binnen, melde metften§ uielfad) gabetfpattig unb ueräftelt finb. 9luf ben 3al)lreid)en italfftücfcn, melde
bie ©lieber ber bciueglicben Strme bilben, filmen feine geglteberte Jabcu auf, bie g-ieberdjen (Pimmlae).
Ser tauge unb ftarfe Stiel ober bie Säule, racldic unten uon ber Glitte ber 9tüdenfläd)c be§ &eld)e*
abgebt unb an ibrem unteren ©nbe am 3J£eere§boben fefttuädjft, ift ebenfalls gcgliebcrt unb tragt in
beftiinmten SIbftänben dränge uon je fünf bünnen Tanten; auch biefe finb febr bemeglid) unb au* einer
jfteüje uon Malfftütfcn gufammengefe|st. Sie ,3al)t ber einzelnen, au§ toblenfaurcm &alf beftebenben Sfelctt=
teile, meld)c in einem folgen gro[;en ^almenftern burd) ©elenfe oerbunben finb, fomie bie 3djl ber bagu
gehörigen 93iu*fcln unb 33änber beträgt oft mehrere Saufenb, bei ben grofiten (über 2 m Ijoljen) Wirten
mehrere älcillionen. Sie jungen Saroen ber vl>a(menfterne fdjroimmen frei im 9Jieere umber.
Sie fünf mäd)tigen 9lrme, racldie uom Md)e ab- Srci Sticlglicber, uon ber ©elcnff(äd)e gefeben,
geben, finb fd)on an ber S3afi§ in geljn geteilt unb um bie gierltdje Sfulptur be* fünfftrabligen Stern--
X eile be§ Stiel*, in uatürlidier ©röjje. burd) bie mannigfaltige unb gierltdje Sfulptur ibrer
Ser Md) be* ^almenftern*, mit bem oberen burdigebcnbcr ^eutralfaual fiebtbar, roeldjer iMut
Seite be* Stiel*, in natürlicher ©röfje. gefäfse unb Heroen enthält.
<5*<*>-
Haechel, Kunstformen der
Natur,
Tafel 20 -- Pentacrinus.
Crinoidea. ^afmcttffevttc.
Jhtljaüs-Bcqriiijms ?um 3. Bcft
SEafel 21. Xiphacantlia. Urtiere au§ ber Klaffe Safel 2G. Carmaris. Jteffelttere au§ ber klaffe
ber Suibtolartcn (Segion ber SlJantlj arten). ber ©djIeierquaUen ober Kra§peboten
(Örbnung ber SradEiomebufen).
SCafcl 22. Elaphospyris. Urtiere ou§ ber
SCafel 27. Hormiphora. Slcffcttierc au§ ber
Klaffe ber Stabiolarien (Segion ber üftaffel=
Klaffeber Kammauallen ober Ktenopljoren
larien).
(Segion ber Kannoftcnicn).
Snfcl 23. Cristatella. Söurmtiere au§ ber
Safe! 28. Toreuma. Üfteffeltiere au§ ber Klaffe
klaffe ber 3Jtoo§tiere ober Srnogoen (Drb=
ber 2ltra§peben (Orbnung ber SDi§fonte-
nung bei 2lrmrair6Ier).
bufen).
Safcl 25. Diphasia. iReffelttere aus ber Klaffe SCafel 30. Clypeaster. ©terntiere au§ ber
Acanthometra. £farfjd(Ivalilimu\
gfantm bcr llrttc-rr (Protozoa); JfaupfklaflB ticr lV>urjcIfnIjn- (Rhizopoda); - fölajpe
3t tufjEl(Iraf;Itna.B (Acanthometra ).
Sie ©tacbelftral)lingc ober i'lfantljomctren bilben eine befonbere Drbnung in ber Segion ber
Slfantbarien. SDiefe 9iabiolaricn [eben in grofjer 3Jienge fdjroebenb an ber Cbcrfladic be§ 3Rccre§ ;
fic
jtnb von fetjr geringer ©röfjc, meiften§ erft buvd) ba§ 9Jcifroff'op erkennbar. Sie 9lfantl)arien unter*
fdieibcn fid) uon ben übrigen Sütbiolarteu bnrdj bie eigentümlidjc denüfebe unb morptjotogifdje Sufammens
fetmng üjre§ ©Mett§, ba§ au§ einer fetjr feften unb etaftifdjen orgaiüfd)en ©ubftang befteljt (Sltanttjin).
Sic jtnanjig ©tadieiu, rocld)e ba§ ©Mett gufammenfelen, ftrafjten com 9Jiittelpunf'te be§ einseitigen
Körpers au§ unb jtnb nadj einem fetjr nterfroürbigen ©efe|e gang regelmäßig uerteitt. 3Jadj biefem
geometrifdjen ©tetlung§gefei$e - betn Sfofaf'antljengefetje - - fallen bie ©pi^en ber graangig rabiaten
©tadjetn in fünf Sßarattettreife, bie nad) iljrer Sage bem Äquator, ben beiben Söenbefreifen unb
ben beiben SPotarrretfen ber ©rbrugel entfpreeben. Sie uier ©tadeln jebe§ Greife* liegen in groei 3Jleribian=
ebenen, bie fcnfrcdjt aufetnanber fteljen. Sie adjt Sßolarftadjeln unb bie oier 3tquatorialftad)clu liegen
in benfclben groei SJtcribiaucbenen. Sic ad)t Sropeuftadjcln hingegen fteljcn in gtüet anberen, fid) redn>
loinfelig freujeuben 9Jieribtancbcncn, meldje bie festeren unter SßinMn uon 45° fdmeiben. Sie fenfredite
Stdjfe be§ ©rbgtobu§, in beffen Sföttte bie ntgclige (tjier gelb gefärbte) gentratrapfel Dei -
ätfanttjarien
gelegen ifr, cntbalt feine ©tadjeln. Sie ©altert Ijülle (Calymma), rnetdje bie fporenbilbeube 3^iral=
fapfet umgibt, mirb uon ben feinen ©d)einfüf;d)cn ober ^feubopobien burd)fel}t, bie uon biefer au§ftraljten
(J-ig. 1 — 5). Sic ©djeinfüfjdjen bienen foiuotjt gur (Smpfinbung unb Sciucgung al§ aud) 311m (Srgreifcn
unb Verbauen ber Jcaljruug; fic ftrafjten uidjt gtcidjmäfiig uon ber inneren 3etttrattanfet au§ (roie bei
ben ©pumellaricn, Safet 11), fonbern jtnb regelmäßig in Diciljen auf gelbem 3iuifd)en ben ©felctt=
$ig. l. Xipliacaiitha ciliata (HaecM). ©tacbcln 3tuifd)cn Urnen berühren mit ibren (bier
2tnfid)t uom Sßote ber ftacbellofen ©tobu*ad)fe. abgebrochenen) ©pifjen einen 2Benbetret§. .oiuifdicn
3Jian fiebt in ber 3Jcittc bie f'ugefigc gelbe 3entrat= biefen aebt 3üibia(ftacl)clu treten aerjt S3ünbel uon
gelbliden ©Reiben bie 23afalteilc uon ad)t ©tacbcln, 2Inficfji auf ben einen Sßot eines 'Jiquator-
iucld)c ein Dierftügelige§ itrcuj uon netzförmig burd)= ftacbclo (in ber 3JJitte ber Jigur); gtoei anberc
brodieucn flattern tragen. Sie beiben ucrtifalcn ©tacbcln ber (rjier fcnfrcdjt ftcljenbcn) Äquator-
unb bie beiben borijoutalcn 6tad)eln liegen in ber ebene finb oben unh unten fiebtbar. Sie oier
^Iqiiatorebcne. Sic uier anberen (biagonalen) ©tacbcln tinfe umgeben ben ^airbpol, bie uier
©tadjetn red)t§ ben ©übpot ber (Eiortgontal liegen* bier nidit t'ugclig (tüte in ^ig. 1- A), fonbern rreug=
bcii) ftadiellofcn .vauptadije. SSon ben uier biagonal förmig, uicrlappig tft. Sie oier grofjcn ©tadieln,
tiegenben Stopeuftadicln beriibren bie beiben ünU oon benen jeber einen ©itterflügel mit brei Reiben
mit ibter ©ph)e ben nötblid)cn, bie 6etben cedjt§ ben fedioetf'iger SJlafdjen trägt, liegen in ber $lquator=
fübtidien SßenbefreiS. geber ber graangig ©tad)clu ebene unb gleicben 2i>inbinüblenflügeln. Sie ad)t
tragt oier ^reuge uon oier bornigen Duerfortfä^en. (biagonalen) Sropenftadicln tragen einen Heineren
be§ fübltdjen 5ßotarfretfe§. SBon ben adit übrigen 2lnfid)t uon einem ^ol
s
eine» rubimentären
v
bem $tquatorftadjel§ (in ber Glitte), ßvoex Jlquator=
(biagonalen) ©tadieln geboren bie oier oberen
ubrblidien, bie oier unteren bem fübttdjcn 2Öenbc= ftadieln (oben unb unten) finb übermäfiig cnt=
frei» an. lieber ber gtoangig ©tadjetn trägt ein uücfelt, mit uier breiten, t'reujftänbigen klügeln;
.sueuj oon öter Duerfortfätjen, bereu jeber fict> in bie beiben anbeten finb rüd'gebilbet, ebenfo aud)
ad)t ©abeläfte fpaltet. bie adit Keinen SßoIarftad)eln (red)t§ unb linf§, in
Jig. 3. Lithoptera dodecaptera (Haeckel). ftadieln (in ber Stiittc) finb gang uertummert. Ser
v
Slnftdjt uon einem ^o(e ber ftadiellofcn ©lobu§= äufscre Sbeil ber ©tadieln ift t'cgelfönnig, butd)
ad)fe. ^n ber SDlitte bie gelbe Sentralfapfel, lueldie narbige ©rübdjen auvgejcidmet.
-**3-
1
w
w Wrf/
tocDpr
dB
loppl
Trrcff
'dos
68p
^6
'
V-Nf'*'*
DDODpDppr
Acanthometra. — g>fad)eCftvaf>Cmge.
^TafcC 22. - Elaphospyris.
Spyroidea. Büßdjntllraliliniic.
SDie g-tgurcn biefer SEafel fteßen bie gereinigten J^iefetffelette von Spnroibeen bar, einer
bcfoubercn Örbnung ctu§ ber formenreidjen Segion ber ^orbftrafjlinge ober üftaffeUarten. 35a§ ©Mett
biefer freuten, bem bloßen 3tuge nur al§ ein ^>ünt'tden erfdjeinenben Sföabiotarien bilbet eine jierlide
öttterfdate von gtoeifextiger ©runbform, äufammengefeijt au§ giuci Settenbatften, roetdje burd) eine mittlere
Ginfdnürung (fyig. 1, 9, 13) ober buvd) einen fentredjt fteljcnbcn Siittg ($ig. 0, 8, 11) gefdieben er=
fdeinen, äljttlidj ben beiben Hälften einer 3Mratfi. SDer Cebenbige meide Körper, metder inncrbaib
biefer ©d)ale liegt unb meiften§ eine rnnblide, kegelförmige ober nufjförmigc .ßentraltapfet enttjätt, ift
auf biefer SDafel nidt bargeftellt, ebenfo aud nidit bte ja^Ireidjen feinen $pra§mafäben (©djemfüfjdjen ober
Sie gegitterte iliefelfdiale ber meiften ©pi)roibcen ift mit ©tacbeüt ober füigciförmigen 3(nljäitgcn
uerfebett, me(d)c teit§ al§ ©dutuuaffen, teite att- ©dracbeapparate bieneu, foroie at§ ©tüfteu für bie
©deinfüfiden. Oben auf beut ©ipfel vieler ©da(en ftel)t ein §om ober ©cbeitelftadet @ig. 6, 8, 11),
baneben oft nod) jmei ©eitenftadicln (Jig. 1, 7, 12). Unten ift bie iliiutbung be3 ©ebäufc§, au*
roetder bie ©dicinfüjjänm bauptfäcbüd vortreten, oft mit jroei langen ©eitenftadeiit ober ^yüf^cn uerfeben
(5'ig. 1, 5, 11) ober mit einem orange uon Blättern ober ©tacbeln umgeben (Jig. 1, *3, 7, 8).
©diale oben mit einem ©ebeitetborn, unten mit Aig. c. Sepalospyris pagoda (HaecM).
fünf Aüf;en.
©ebale oben mit §clm unb ©deitelbom, nnteit
$ig. 3. Pylospyris canariensis (HaecM). mit einem Kraiu von blattförmigen jyüfjcn.
©dale oben mit brei ÜQömern, unten mit einem ©da(e oben mit brei hörnern, unten mit jroei
©d)ctle oben mit einem ödieitelborn, unten mit Schale oben mit einem ©d)eitel()orn, unten mit
brei geroeifiartigen Jüfien. groei mäßigen gekrümmten 'Jyüfscn, bie eine Siciljc
au], l»). Dictyospyris anthopliora (Haeckel). gig. 13. Ceratospyris Strasburgeri (Haeckel).
©d)ale olmc Corner unb 5vüftf, mit bitfen, teit= Sdialc ftadielig, mit galjlradjen geflügelten £>ör=
«S-oo^S»
HaecJeel, Kunstformen der Natur. Tafel 22 — Mapliospyris.
Spyroidea. TiülulkurtraM'mc-jc.
ISafct 23. - Cristatella.
Bryozoa. B^trsftm,
^fatnm tirr Wuxmiuxt (Vermalia); - -
üfaupIMap brr Bufrfjnuirnur (Prosopygia);
Klaflfe brr Bloüsficrr (Biyozoa) ;
- - lF>rbmma. tor Brnnuirlilrr (Lophopoda).
Sic 9Jioo§tiere (Biyozoa) bilbcn eine formenrcidje klaffe int Stamm ber cditeit SBurmtierc
(Vermalia); fic (eben größtenteils im Sliecrc, 100 itjvc ©töde in #orm uon ilruften, Stottern, Süfdjen tt. f. ro.
Steine uitb anberc ©egenftänbe übergießen. Sebod) bic ©rbnuitg ber Slrmtuirbler (Lophopoda),
uicldje auf biefer Safcl bargcftellt finb, lommt nur im ©üfjroafler cor; fic übergießen I)icr mit ibren
fnedjenbcn Gtödctt SBafferpflangen uitb Saumnutrjcln uitb finben fid) oft an bev Untcrfladje ber Stattet*
uon 3Bafferlmfcn, ©ecrofen u. f. tu. Sit ber Siigcnb ift jebe* 93Joovticrd)cn eine einfadje luitrmartigc
^perfon (J-ig. 6), nabc uenoanbt einem 3täbertierd)cn (Rotatoria); burd) ben gtertid^en Sentafeßrang,
rodd)er ben 9Jhmb umgibt, gemimten fic 2ü)itltd)fcit mit ben bnbroiben ^oltjpcn (Safel 6 u. 25) unb roerbeit
baßer aueb oft als „SJiooypolnpcit" bc3cid)iict; fic untertreiben fid) aber uon biefeit fe()t* bebeutenb burd)
bie cuttuid'eltere innere ©rganifation (Sefib uon SeibeSpßte, 2lftcr, ©eßirnfnoten it. f. tu.)- -- Sic ^5er=
mctjrung ber 9Jloo§ttere gcfd)iel)t teils auf gcfd)tcd)t(id)em SBege (burd) bcfntditete ©ier), teils ttngc=
fd)Ied)t(id), burd) iinofpung. Sic meiftcu Srt)03oeit bilben bann burd) oft nncberl)o[te Svitofpuitg grofje
©tbde ober formen, bic auZ feßr gaßtreießen flehten Sßerfonen gufammengefe^t unb burd) mannigfaltige
$-orm ber ßarten au^gefducbcncit ©cbaufe auvgejcidmct finb. - - Sic 9lrmiuirblcr bc§ füfjen SöafferS finb
burd) einen Intfeifcitformigen Srägcr ber Sentafclfrone foraie burd) bic Sßrobuftion uon inneren Sauer=
feinten (Statoblasta, Jig. 1 unb 2) gefcmt3cid)itet. Sicfc „SBinterfnofpen" übenuintent, unb im <yrüß=
jaßr fd) lüpft barauS ein Mxim ßeroor, ber fid) fofort 311 einer jungen ^erfon cuttuidelt @tg. 6). Sicfc
treibt bann feitlidic Änofpcn (<yig. 3). Sic runbeu Saucrfcimc umgeben fid) mit einer feften, linfcm
förmigen igütte; ber SRanb biefer braunen Sinfe ift oft uon einem gicrlidjcn Sdnuintmriitg umgeben, beffeu
Saßlrcidie Heine ilämmcvdjcit mit Suft gefüllt finb (gag. 1 unb 2). Saburd) werben bic ©tatoblaften an
<yig. 1 — 5. Cristatella mucedo (Cuvier). ©übe feine Söiberbäfdjcu tragen (3111- Sefeftiguttg
btaft), ein oielgeKiger linfeuförmiger Körper, ber Jig. 3. ©in junges Stöddmt (Cormidium),
uon einer bemimperten £>ülle umfd) (offen ift. roetcßeS frei umberfcbiuintmt unb auv brei ^erfonen
$ig. 2. ©in reifer Sauerfeim (©tatoblaft). ober ©ingettieren gufammengefe|t ift (bagnrifeßen 2ln=
Ser innere (braune) üielgeßige Körper ift uon einer tagen uon groei loeiteren ^erfonen). Sie mittlere
I)artcn, ünfcitfbnnigeit (Si)itinl)ül(c umfdiloffcii. Seit ^evfon ift baS ättefte oiibioibiumi, auSgefcßlüpft
«Raub ber bifoiiucrcn Sinfe umgibt ein giertießer au§ beut (iitfeitförmigcu Sauerfeim (Jig. 2); fic
©dnoimniriitg, gufammengefe$ au-i Keinen, tuft= bat redjtS unb lint* eine ©eiteittnofpe getrieben,
gefüllten ftäntmerdieii. 2luf'erbent geben 00m Waube 'Jig. 4. (Sin uollftanbigcr blattförmiger ©tod
ber Sinfe uicle ftrablenförniige ©tadeln ab, bie am (Cormus), fid) frei im 2Baffer beiuegenb, fcbiuad)
uergröfjert. SBötjrenb bie ©töde bei meiften übrigen Mrone oon 60- 90 garten, beroeglid)en, mit $lim=
2Roo§ticrdjcn feftfitjen, bat bte merfroürbige Crista- merbaaren bebedten Sentaletn. ©tarl uergröfjert.
tella Ml' tfcirjigrcit freier DrtSbcmegung beibehalten. ,~yig. 7. ©in junger 3 toef, mit wenigen Elften,
Ter gallertige, bewegliche SEierftod t'rieebt auf ber au* einigen breifiig Sßerfonen §ufammengefe|t; fdnuad)
flacfjen (grüntidjen) 33aucbfeite langfam fort unb uergröfjert. Wan finbet größere, reid^üergtoeigte ©töcfe
flettert an äöaffcrpflansen empor (äbnlidi einem oft auf ber unteren SSlattflädje uon ©eerofen tried)enb.
©trubclmurm ober einer üftadtfdjnede). SDte gat)I= ,~yig. 8. ©in ©tücfdicn be§ ©tode§ $ig. 7,
reichen ^erfonen fibeu auf ber gewölbten (bräun» ftdrfer uergröfjert; mau fiebt bie 2entafelt'roncu ber
v
lieben) EHürfenfeite bc§ ©todc§, in mehreren Reiben fünf J>crfoncn uon uerfd)iebencn ©eiten.
fronen oortreten; bagraifdjen unentiuitfclte Meinte. Aig. 10. ©in junger ©toef, au§ fünf 5ßer=
?\-u\. 6 -8. Pluinatella repens (Lamarck). anfitjenb); ftart uergröfjert. Ter 3Sor=
Söafferlinfe
#ig. 0. ©ine junge Sperfon, frei fdnuimmcnb, berleib ber oberen (mittleren) Sßerfon ift rüffelartig
oor htrgcm au§gcfd)tüpft au* ber fdn'rbenbeu .vuille uorgeftülpt, uon ber reebten ©eite gefeben. SDie
bev S)auerleim§ (©tatoblaften) ; bie beibeu (brau- Tcntafclfrone ift an biefer unb an ben beibeu 6e=
nen) Etappen be§ letzteren Rängen noeb am hinter; naebbarten ^erfoneu frei entfaltet, an ben beiben
enbe be§ Ticrchcno unb geigen am Iföanbe ben gier» feitlieben (jüngeren) ^nbiuibuen gurüdgegogen.
lieben gelblichen ©dmnmmring, beffen Mammerebcn A-ig. 11. ©ine junge Mnofpe, nod) nid)t ge=
mit Suft gefüllt finb. 3m burebfiebtigen £>inter= öffnet, mit ber erfteu Slntage ber Sentafclu (auf
leibe ber ^erfon ficht man in ber Witte ben fpiw gmei ftmtmetrifcbe §8üfd)e uerteilt).
beiförmigen Wagen, recht* unb linfo bie 3?üc?5te^= Aig. 12. ©ine altere Mnofpe, nod) nidjt ge=
muot'eln. 3>m bünncren, fpinbelförmigen 33orbertei6 öffnet. Sie .Xentateln finb länger al§ in /yig- H
ift ber ©nbbarm fiebtbar, ber fieb oben bureb ben unb bereits fmnmetrifcb auf bie beiben Slrme bc«
Keinen Alfter öffnet. Oberhalb beleihen liegt bie bufeifenförmigen S£entafelträger§ (Lophophor) uer=
•äftunb Öffnung, umgeben oon bem bufeifenförmigen teilt. -Tie beiben braunen ©tränge recht* unb linf*
^iioooltcx'C.
Bryo zoa -
'gTafcl' 24. — Staurastrum.
Desmidiea. Mzxbxn$t.
glomm fcrv llrpflanjEit (Protophyta); 3faupiMa{|B ticr .Htgaririt (Paulosporata);
Majpc bBr Bosmarun (Desmidiacea).
Sie KoSmarten ober gterbinge (Desmidiacea) 6tlben eine formenreidje klaffe in bem
Stamm ber einbettigen Urpflangen, intb jwar in jener §auptt'laffe, ineld)e feine Jlimmerbemcgung tjat
(Sllgarien). Sitte KoSmarien bewofmen ba§ Süf;waffer (f>auptfäd)lid) ÜKoorfümpfe); fie jeidmen fid) au§
burd) bic gierltdje ftjmmctrifd)e ©eftatt ujrer 3dtmembrau ober ©ettulofefdwle, mctdie oft mit bornigen
©tadjeln bewaffnet ift. 25er lebenbige SßlaSmaförper (Cytosoma), weldjer biefe ©djale bcwoljut, um=
fdjliefjt einen grünen gtorbftoffförper (Gbromatctl) oon jiertidjcr ©eftalt; meiften§ beftebt berfetbe au%
5tr»et fnmmetrifdicn GbtoropbpUptatten mit rabiaten Sappen (?yig. 12 u. 13), feltener au§ mehreren platten
@ig. 10), bisweilen au§ einem ©piratbanb ($ig. 9). gm ©tjromatett liegen meiftenö mehrere glängenbe
©tweifjrriftatte (Sßnrenoibe). 3n ber 3Jcitte jeber £>dk liegt ein cinfad)er Qdlhxn.
Sie gfortpftangung ber KoSmarien ift fefjr merfwürbig nnb erfolgt auf boppette Slrt: erftenS
burd) einfache 3dttei(ung nnb jwettenS burd) Paarung. SSei ber einfachen 3ellteilung (Jig. 6, 7) fdjnüren
fid) beibe fgätften ber fnmmctrif dien 3ette uoneinanber ab, nnb jebe Hälfte bilbet an ber SrenramgSebene
eine neue ,3cU()älfte burd) ©rgängungSwad^tum; bie neue Hälfte wadift, 6i§ fie ©röße unb ©eftatt ber
alten erreidit Ijat. 23ei ber Paarung bagegen (Konjugation ober Kopulation) legen fid) groei 3cltcn
übercinanber @ig. 2, 3 u. 4) ; bie beiben Klappen ober ©djalenfjätften jeber 3ette löfeu fid) ooncinanber
entftanbene (meiftenS fugeligc) neue 3ette - - ^aarling ober ^odifpore (3ngofpore) - - umgibt fid) mit einer
Membran, bie weiften* mit rabiaten ©tadjeln bewaffnet ift (Jig. 5). Später oerläßt bie 3dlc biefe £>üllc.
Jig. i. Staurastrum furcatiim (Brelisson). fyig. 3a. 5yroutanfid)t (oon ber fdmtatcn
©ine regelmäßig breiectige Ko*marie, mit gabel= Seite be* Kiffens). $mä 3etten legen fid) mit ben
teiligen Stad)eln bewaffnet, £>n ber 3)cittc ber 3dlt'ern. gewölbten breiten ©eiten bebuf* Kopulation übcr=
einanber.
Jig. 2. Staurastrum vestitum (ßrebisson). fyig. 3b. ©nbanfidit (oon ber breiten Seite
3wei regelmäßig breiectige Ko*marien, wetd)e bc* KiffenS). Sn ber 3)ittte ber 3ellfem.
(Sine regelmäßig merectige KoSmarie, uon ber Jig. 4a, ^-rontanf id)t (oon ber fdwtalen
föcftatt eine§ quabratifdieu ©ofafiffcnS, mit ©tadjeln Seite). $xoz\ Sitten legen fid) mit ben gewölbten
fyig. 4b. ©nban ficht (uon bcr braten ©eitc). ?\u]. 8. Micrasterias melitensis (Ehrenberg).
SaSfclbe fpärdjen in Mmijung. ©ine Moviuarie uon bcr ©eftalt cine§ 3Jtattefet'=
SMefc ?yigur getgt bie üoltgogcne Paarung non $ig. 0. Spirotaeiüa COlldensata (Brebisson).
groei Reifen. S)ie betben .Uocmiavicn, roeldje fid) frcitg- ©ine walzenförmige Äo*maric. innerhalb bee
förmig übereinanber gelegt haben (wie in #ig. 4 b), K?oblei)linbery ift ein Gljloropfjpllbanb fpiraüg auf=
(Sine .Uoomarie uon ber ©eftalt einer treiorunben, ©ine fcbcibcnförmigc, läng§=elliptifdje Mosmarie,
gabelfpaltigen Sinnen. Sie Teilung, beginnt. mit zwölf "}>aar mebrfpaltigeu Staublappen.
Eaeckel, Kunstformen der Natur.
Tafel 24 — Staurastrui
Desmicliea. Jpterömge.
gfofeC 25. - Diphasia.
Sertulariae. ftgtttpttlnpen«
Sie ©ertularien ober Iföeitjenpolnpen gehören 311 jener ©ruppe ber ^nbrogoen, roeldje niemals 31t
fdnoinunenben 2ßebufen fidi cnttoideln, fonbern ftet§ bie nrfprünglidjc Jorm ber fcftfifcettbcn ^olppen
beibehalten. Sic formen ober ©töcfe biefer £)rbnung finb ftct'o reid) öergroeigt imb au§ galjlreidjen
Meinen ^3erfonen ober ©ingerpolnpen gufammengefetst. Siefe letzteren treten meiftenS in 3toci üerfdjtebenen,
burd) 2trbeit§teilung entftanbenen Jornten auf, al§ freffenbe 9iä()rticrc (£t)brantfjen) nnb at§ geugenbe
©cfd)lcd)t3tierc (Öottopborcn). Sie §nbrantl)en ober „^reßpolppen" ($ig. 1) tragen einen einfachen
$rang uon bctocgttd)cn Scntafctn ober gangfäben, mcldie foruotjt gum Jül)Ien at§ 311m fangen ber Seute
bienen nnb mit üfteffeltapfeln beroaffnet finb; ttjr einfadicr 9Jtagenraum öffnet fid) oben burd) einen 3ftunb
auf bem Gipfel etne§ kegelförmigen Düffels. Sie (Sonopborcn ober ©efd)led)t§polt)pen bagegen
(Jig. 9) entbehren foraobl ber Scntafctn at§ be§ 3Runbe§; fte cntioitf'etn in ber Sßanb be§ gefddoffenen
3JiagenfacEe§ bie 31a- frortpflangung btenenben ©efd)led)t§getten; bie SBeibdjen bitben Gier, bie äßänndjen
hingegen ©perma. Sie ©rnabrnng be§ gangen ©to<fe§ ift gemeinfam, ba bie äftagenljöljten alter Sßerfonen
burd) bie tjoljten Diötjrcn berufte tommunigieren (Jig. 6 — 8, 11). Sie garten Setber ber ^polppen finb
in fdiiikmbe Ejornige Mapfein cingefcbloffen, in roeldje fie fid) gurütfgieljen tonnen ($ig. 6 u. 11). Sic
röhrenförmigen ©djntd'apfeln ber greßpolnpen (§t)brotI)ctcn) finb gcmöbulid) an ben graeigeiftgen Säften
be§ ©toefeä regelmäßig in jmei gegenüberfteljenbe Reiben gefüllt (Jig. 2, 'S, 8 n. 11). Sagroifdjen fteben
eingebt (Jig. 2 it. 11) ober paarraeife oerteitt ($ig. 3, 6 u. 7) bie größeren ©djntefapfctn ber @efd)Ied)t§=
potijpeu (©onangten); iljre gierlidje Jorm gteidit oft einer Urne (Jig. 4, 5 u. 9).
©in emjelner gfteßpofyp ober Jönbrantlj, ftart ©in gefieberter Stft eine§ ©tocte§, fdjmad) cer=
oergrößert (oljne bie nmgcbcnbc ©dju^tapfef). Sn größert, mit gegenftänbigen ociteii3ineigen. 3In bie=
ber "Diitte ift ber eiförmige Körper ber Sßerfon uon fett fi|en bie Meinen .Vujbrotbcfen in groei Sicitjen, vo&fy
bem cinfad)cn Sentafclfrang umgürtet ; oben öffnet renb an ber SBafiö jebe§ ©eitenafte§ ein paar größere,
fid) ber 9Jtitnb auf ber ©piise be* kegelförmigen gapfenförmige ©efd)led)t§tupfern gegenüberfteben.
Büffets.
tg. 4. Idia pristis (Lamouroux).
Jig. 2. Diphasia pinaster (L. Agassis). ©ine enteilte ©efdjtedjtStupfel, ftart' oergrößert.
finb. Sa3ixnfd)cn gerftreut fitjcn eingetne größere Jig. 6. Syiithccium campylocarpuin (AUman).
©onangien (bie Kapfcln ber ©efdptedjtSporöpen), jebe ©itt ©tüd; eine§ .otoeigev, mit oier Jreßpolppcn
mit oier ^ätjitcn (ucrgl. Jig. 8). unb groei (^efcbted)tvt'apfetit, ftarf oergrößert. Sic
beiben oberen Sßolgpcn finb au§ ujrem ©e&äufe uor= ftt}t eine otergäljnige Okfditcditef'apfet, in bereu "mu
geftrecft, bte beibert unteren jurürfgegogen. uerem ber eingefd^loffene ntanntidie Sßotnp fiditbar ift.
3ag. 8. Diphasia pinaster (L. Agassis). %\(\. li. Thecocladium flabellum (Allman).
Gin ©tue! eine" 3roeige§ von bent in $ig. 2 Gin ©tue! cinc-o 2tfte§, ftarf öergröfsert. 3)cr
abgebilbeten ©todf, ftarf öergröfsert. 9Jlan fieljt btc obere QmiQ, an bem Sinei 3teiben ,"yref>pott)pcn fteben,
Heilten SDecM, burd) metdie bie gurücfgegogenen ^refc tauft oben in eine üRanfe aut; am unteren 3 n1c >9 c
-
polnpen ibre Mapfetn febtiefjcn tonnen. Unten (in!§ fürt eine grofsc ©efdjledjt§rapfel.
-=^50J@'K*c=—
Haeclxl, Kunstformen der Natur. Tafel 25 - Diphasia.
.\s/
-I &»-
\
m iß
vif -w ^ \F
Sertulariae. "gHetßertpoh^u'n.
^afc£ 26. - Carniaris.
Trachomedusae. Ixrttatqttatten.
Sic ßolbenqu allen (Trachomedusae) bilbcn eine befonbere Drbnung in bev klaffe ber
ilraepcboten ober XMjbiomcbtifcn, meldie ber •Drbmmg ber ©pangcnqualten (Narcomedusae, Sofel 16)
natje »erroembt ift. ©leieb biefen (enteren befifeen fie am iKanbe be§ ©attertfdjirmeS d)araf'teriftifd)c ©e=
Ijörrolbdu'n, racldie balb frei, balb in frörbläMjcn cingcfdiloffcn finb. Sic ®efd)le$t§orgatte liegen aber
bei ben Molbcnqualfcu nidjt in ber unteren 3J£agenraanb (roie bei ben ©pangenquallcn, Safe! 10), fom
bern im äSertaufe ber ©tratjttanäte, meldic uom ERanbe ber centralen "Tliagenböble an ber unteren Sd)inm
ftädje jum Staube be§ ©allertfd)irme§ »erlaufen nnb bicr bnreb einen jJHngtanat -"ufammentjängen. 2ln=
berc (Srnäbuingofanäte treten uem biefem 9iingrana( in bie bemcglidien Scntafcln ober g-angfaben ein,
Sic Siüffelquallen (Geryonidae), roctd)e auf biefer SCafel bargcftcllt finb, bilben eine befonber§
intcreffante Familie in ber Orbramg ber Molbcnquallcn, auSgejetd&net burd) bie blattförmigen ©efdjted)t3=
brüfen, bie eigentümtidjc Strul'tur ber großen, in ber ©alterte be§ ©djtrmranbe§ eingefdjtoffenen ©et)ör=
blässen unb burd) ben langen iWagenftiel, ber glcid) einem üftüffet au§ ber Glitte ber unteren 2cbirm=
flädje berabbäugt. Unten am (Smbe biefe§ beraeglicbeu Büffets fti*t ber Keine, glockenförmige Ziagen, beffen
s
J)iuuboffnung in uier ober fcdj3 blattförmige, febr bebnbare Sippen gefpatten ift. 33ier ober fec£)§ ©ticlfanäle
fteigen in ber 2(uficnflädie be§ Düffels gur Subumbrella (ber unteren, bobjlgeroölbteu Sdiirmflädie) empor
unb biegen l)ier nad) bem 8drirmranbe um, roo fie fid) im jföingfanat oereinigen. SSon teuerem laufen oft
btinbe „.Scntripetalfanale" gegen ba§ 3entrum prütf @ig. 1 unb 2). Sie ©ertjoniben befifcen gtoei oer=
fd)iebene formen oon Scntat'etn, meldie am ©djirmranbe fiisen. SSier ober fedj§ ftarre, folibe Sentafeln finb
nad) oben get'rümmt unb an ber Slufjenfeite mit üfteffetpotftem bemaffnet. 3Jtit ibnen medifetn regelmäßig
cbenfo niete lange, bot)lc unb febr bcroeglidic Sentafelu ab, meldie meiften§ Ijcrabbäugcn, oft uert'näuelt
Sie Nüffefquallcn finb lebbaft bemegtidi unb troft tljre§ garten, burdifiebtigeu Körperbaues gefät)r=
tidje Raubtiere; manche Strien geboren ju ben ftatUid'ftcn ©djteierqualten (mit 10 cm Sd)irmburd)=
meffer unb barüber). SStete Slrten finb farblos, glasartig; anbere finb gart bläulieb, grünlid) ober röt=
lief) gefärbt. Stuf unferer Safet ift bie ©allertfubftang be§ Körpern grüntididlau gefärbt, ba§ Kanat=
fpftem unb bie üfteffetorgane rötlidi. - - Sic bicr bargeftettten ©erpniben geboren fämtlicb §ur £uh-~
famitie ber Garmariniben, mit fcdisftratjtigcm Körperbau; bie Subfamitie ber Heineren Siriopiben ift
Jig. 1 — 3. CarmariS (ültschi (Haeckel). benannt, beffen feltencm Salent nnb ooUfommcncm
©ine große ©ernonibe uon ?(uftratien, in natür= ^ortnuerftänbniS bie feböne unb naturgetreue 3Bieber=
tic§er ©röße. Siefe prächtige 3Jiebufe ift gu @b>en be§ gäbe bev ©eftatten in biefen „Kunftformen ber
gcfd)loffenem 3)htnbe (in bor ÜDcittc). SDer uedurgte unb ftbf;t unten ba§ ©äff er au§, moburd) ber
3RagcnfticI (in ber fentredten 2td)fe be§ Körpers Sdmimmving (Velum) unten vorgetrieben mivb.
liegcnb) ift niebt fidtbar. Sie fed)§ roten, blatt= Ter 3JiagcnftieI ift ftarf gefrümmt; au§ bem meit
förmigen Organe, roeldje ben jcntralen SJiagen uiu= geöffneten Stfhmbe, beffen fed)§ Sippen flad) au§ge=
geben, finb bie ©efd)lcd)t§brüfen (©ierftöde); (ie breitet finb, tritt bie fpinbelförmige 3nnge beruor.
berühren fiel) faft mit ben ^Räubern unb bilben fo Sie fed)-:- pevlfcbnurförmigeu langen Sentat'eln be=
©onaben finb 66 bünbe gentripetalfanäle fidtbar, Aig. 5. (Sine jugenbtide Same oon febr eim
melde ooiu 9tmgfanal be§ Sdjirmranbc§ gegen ben fad)em Mörperbau, oergröfjert. Ser 3Jtagenftiet ift
Wittelpunt't »erlaufen. 3>Ijr äußerer Seil erfdeint nod) nidit entmirfett. Ser Keine 9Jlagen ft|t oben
oerfdjleiert burd) ben frei§runben 9Jhi§telring ober flad) im ©runbe ber Sd)irml)öl)lc. 3tm SNanbc be§
©djleier (Velum), melder uom ©djirmranbe l)ovi= ©d)irme§ fiben gtoötf furje Sarocnteutafeln, fed)'?
jontal nad) innen oorfpringt. Der Sdirmranb Heine primäre (mit einem Sfeffelfnopf), nad) oben
fetbft ift mit einem üfteffelring unb einem anliegen^ gefrümmt, unb fedj§ größere fefunbäre, nad) ab-
ben garten 9ieroenrtng gefäumt; an ben groötf ©den roärtS gefdilagen. Sie fed)§ langen tertiären Sen=
be§fclben liegen groötf fugelige igörblä§d)en unb tafeln be§ reifen Siereg @ig. 4) febten nod).
ebenfo oiele Sentafeln; von biefen finb bie fed)» ftig. 0. (Sine ältere Saroe mit 18 Sentafeln,
perrabiaten fein lang unb bemegtieb, boljl unb in oon ber Seite unb ettoa§ oon unten gefeljen, oer-
Knäuel oerfdtungen; bie fedj§ intcrrabialcn finb gröfjert. Ser 3JtagenftieI beginnt fid) 311 enttoicMn.
fteif, fotib, bovnfbrmig gefrümmt. Später fallen bei ber SSerraanblung bie fed)* Keinen
Aig. 2. 9lnfid)t ber febioimiucnben SJcebufe von primären unb bie fed)§ längeren fefunbären Sem
bei Seite unb etroa§ oon unten. SDer lange 9Jtagen= tafeln (melde nad) oben gefdilagen finb) ab, unb
ftiel ober Düffel tritt unten meit au§ ber Scbirmböljle e§ bleiben nur bie fed)» laugen tertiären 'Jangfäben
bevoov unb bercegt fid) fdjlängelnb. Ser 9Jhtnb unten übrig, melde gefdlängelt berabbängen (gig. 4).
©ine grofsc (
s
)eri)onibe au§ beut 9Jcittelmeer, in üBil= berabbängen. Ser lange Düffel ober 3Kagenftiel, ber
lafranca bei Sciäja naeb bem Seben gewidmet ( 1864). unten am ber 2d)inuböl)le beruortritt, ift fpiralig
Jig. 4. Sie gefd)lecbt»reife, oollfommen ent= gefrümmt, ber gloefenförmige 3Jiagen an feinem
nudelte -Dtebufc in natüdieber ©röfje, oon ber Seite unteren (S'nbe flad) ausgebreitet, fo baf; in ber
unb etmao oon unten gefeben. Sa§ Sicr ift in leb garten, burdifiebtigen, feebvedigen 3Jfunbfd)eibe fecb»
bafteftev Scbmimmbemegung bavgeftellt. Ser flud) ooale, blattförmige Srüfen fidtbar merbeu.
-^— — ^Kt^-
Tafel 26 - - Carmaris.
Haeckel, Kunstformen der Natur.
i\
8 .,">
;
: ^ '
^^..r
Trachomedusae. - ^oCßcnquaCfon.
—
Ctenophorao, lamimutallcn.
j£iecmm ticr Br{"jrIft£i*E (Cnidaria); - -
MaJJr öer Eamntquallnt (Ctenophorao); - - Hrnum
ttx Cannocteniae (ntif rinfarijnt Inippotuanälnt); $rt>mmg lut ^accafnt (Cydippeae).
SDie ^ammquallen ober Rippenquallen (Ctenophorae) btlben eine febr eigentümliche illaffe
im Stamme ber !>fteff elftere; fie finb iuatjrfd)ctnlid) ben Sdilcierquatleu (Craspedotae) mn näcbften
oertoanbt unb au§ einem Broeige ber 2lntbomebufen Ijemorgegangen (Xafel G, g-tg. 1 i). Sitte
töammquallen leben fdmnmmenb im offenen 9Keer unb geidjnen fid) bnreb bie aufierorbentlidje ,3 al-*tt)cit
üjre§ meidien, gattertigen Körpers au§. SDer Söaffergetjatt beleihen beträgt meiften§ gmifd&en 96 unb
99 ^ßrogent, fo baf; nur 1 —4 Sßrogent (ober nod) roeniger) auf ba% ©eroidjit be§ tierifdieit ©etr>ebe§
t'ommen. SDabei ift ber glasartige itö'rper metften§ uolltommen bitrdifiditig, fo baf; man bie innere
Drganifation o§ne Sdiraierigf'eit erfennen tarnt. Sie ©röfje ift febr ucrfdjieben; fie beträgt bei ben tteinften
Strien nur roenige iUiillimeter, bei ben größten über einen 3J£eter.
Scijr eigeittümlid) ift bie geometrifdje ©runbform be§ i\övpcr<o, beffen ftufjere ©efamtform
balb faft fugelig ober eiförmig, balb birnförmig ober meloncnförmig ift. Tic inneren Organe unb bie
aufjeren 9lnbänge be§ Körpers finb ftet§ fo georbitet, baf; bie abftrat'te geometrifdje ©runbform uier-
ftrabüg unb gugteidj gmeifdpnetbig ift (bie Stljombcnpuramibc, b. b. eine uierfeitige -^nramibc,
bereit 8aft§ ein Miombu* ift). üBon ben brei uerfd)iebcitcit, aufeinanber fenrredjten SKidjtadjfen, rocldie bie
©runbform beftimmeit, ift bie erfte, bie ftauptadifc, ungleicbpolig; am unteren, oralen Sßole (3JZunbpof)
liegt bie SJhmböffnung, am oberen, aboralen 5ßoIe (SLridjterpoi) liegt ber Xriditer unb ber 9icruenfnoten
nebft Sinnesorgan. Sie beiben anberen 9Ücbtad)fen finb gteiebpolig; in ber furgeren (fagittaten) 2ld)fe liegt
ber feitlid) gufammengebrücfte ScbUtnb (in <yig. 1, Don oben gefctjeit, fenfredjt); in ber längeren (Iate=
raten) 2ld)fe, red)t§ unb l'mU, liegen bie beiben langen SentaMn ober Jangfäben, bie in befonbere
©ang diarat'teriftifd) für bie .Ütenopboreu ift ibr eigentümlicher BeraegungSapparat, beut aueb bie
klaffe ibren tarnen uerbanft. Serfelbe beftebt au* adit abrabialen äßimperlämmen ober „flimmern*
ben Siippen", melde in flauen 3Jleribianbogen tum einem Sßote ber fenfrediten §auptad)fe gum anberen
»erlaufen. Sebcr hantln beftebt am einer 9ieibe öon fdjmingcubeu garten Söimperblattdien, melde an
ber breiten §8aft§ ber ftautobcrfläcbe auffiben unb am freien ©übe in viele garte 2Bimpert)aare gefpaltcn finb.
-Beim bie Sonne auf bie langfam fdimimmenben i£iere fdieint, entftebt burd) Interferenz be§ Sid)te§ ba§
prächtige Jarbenfpiel eine§ beftänbig raedifelubeu Regenbogen?. Surdj bie raiUfürlicben ixuoegungen biefer
3i>imperrippcit, metdie fo regelmäßig roie bie Si'uberreibcn einer ©aleere fcblageu, werben bie garten Wippem
quälten langfam gleitenb im 2JIeer Hintergetrieben.
SDer innere Körperbau ift beut ber ÜDlebufen äbnlicb. Sie bemeglicbe ÜBZunb Öffnung (unten) fi'tbrt
in eine meite Sd)Iuiibböl)le; biefe gebt oben in eine Heinere IKageidjöble über, ben fogenaiinten &ri<f)ter.
Oben fpaltet fieb biefer in graei Irtcbtcrfanäle, melcbe ben oben gelegenen ^'emeitfnoteit umfaffeu, bas
2d)eitetl)irn nebft beut antiegenben tiigeligen Sinnesorgan am Sdjeitelpol (^ig. 3 unb 4). SJom .Xriditer
gcljen gn>ci ftatfc ©rnäljrungStanäle fcitlidi ab, roclcfje fid) gmeimal gabelförmig teilen; fo cvljält jeber ber
acht SSimperfämmc einen „ÜRippenfanal" au§ beffert Söanb fiel) bie ©efdjled&tSbrüfen entioideln, unb
gtoar liegt an jcbem Manul auf bev einen ©cite eine mäunlicbe, auf bev anbeven Seite eine mciblicbe Srüfe.
gig. 1/2. Haeckelia rubra ( Victor Carus, L862). unb rot gcflcdt. 2lbnlid)e 2lnl)ängc trägt aud) bie
^iefe .ucvlidie Mtcnopbove, in ÜDleffina (3to= bev SRitte be§ .Uörpcr* fiel)t mau unten ben feitlid)
uembev LS59) uacl) bem Seben gewidmet, evveidit 3ufammengebvüet'ten ©dilunb (eingefaßt oon ben bei
nur G -8 mm $örperlänge; fie widmet fiel) buvd) ben ©dilunbfanälen), oben ben 'Tridjtcv unb bie
einen prächtigen fmaragbgrünen Sebillcv au§, roe§= beiben Tvid)tevf anale, roeldjc ba§ ©inne§organ am
©djeitelpol umfaffen.
l)alb fie fpäter (1880) Euchlora rubra genannt
rouvbe. 33efonber§ intenfiu ift bev grüne Miau^ an
$ig. i. Callianira bialata (Delle CJiiaje).
einem Seite bev Wandle. Sie Tentut'elfdeibcu redjtS
JJfamilie bev (ilaHianiribcn.
unb linfv finb prädjtig orange ober blutrot gefärbt.
9lnftd)t oon bev breiten ©eitc, fdmad) oer=
[JHg. 1. 9lnftd)t oon oben, oont Tviditcvpol, gröfjcrt. ^nueve Organifation raic in J-tg. 3. StedjtS
aditmal uergröfsert. 3Jian fiebt in bev Witte ben feit= unb linfv fieljt man bie gvofjen Tafdien, in meldie
lieb gufammengebrüdten ©cbluub, rcd)t§ unb linfa bie beiben langen ^angfäben gurüclgegogen roerben
bie beiben einfachen ^angfäben (au§ ibven Saferen tonnen. Oberhalb bevfclben ift bev gallertige ilör=
oortrctenb), bagnnfdjcn bie aebt SBimperrippen. per in gmei l)ovnfövmigc ©eitenflügel auSgegogen.
Aid. ::. Homüpliora foliosa (Eaeckel). geftellt, ben Wunb nad) oben, ben Tvicbtcvpol nad)
i'aniilie ber pieuvobvaebiben. unten (umgetel)vt roie bie Stellung in $ig. 2 — 5).
©ine neue iUcnopborcmirt, au§ bev Meerenge Tay garte, glockenförmige Tier bangt an bev £)ber=
oon ©ibrattar, nad) bem Seben gcgeidt)rtet (3Jiärg flädie bev 3öaffer§ mit bem fdieibcnfövmigen, flad)
1867); aebtmal oevgvofjcvt. Tiefe feböne ©pegicS ausgebreiteten SJtunbe, ben e§ aud) gum Mviedjcn
geicrjttct fid) buvd) bie eigentümlichen blattförmigen beiluden tonn. Tie aebt IKippenfanäle fdiiden blinbe
Slnljüngc au±, melde gnnfdjcn ben Heineren t'culcm Jyovtfäbe in bie garte Wunbbaut. Tie beiben langen
förmigen ©eitenfäben an ben beiben langen Ten- ^angfäben unb ibve gafjlreidjen feinen ©eitenfäben
tafeln gerftreut filmen; fie finb Ijanbförmig gcfpaltcn finb in Soden aufgerollt.
:-ä5-
der Natur.
Tafel 27 — Hormiphom.
HaecM, Kunstformen
Ctenophorae. Äammqitaülut.
j$afe£ 28. - -
Toreuma.
Discomedusae. Sd|ri(mti)naUtm
Sie 2Burgetmünbtgen (Stljigoftomen) bilbcn bie brüte unb jüngfte uon ben brei Unterorbnungen ber
6d) ei ben quälten ober SiScomebufen, au§gegetd^net babttreb, baf; bei ber cnuadifenen SDtebufe bie gen=
träte üUhmböffnung üottfiänbig gugetöadjfen ift. Sa§ junge Sicr l;at anfangs bie urfprunglidje 3Jhmb=
bilbung ber Sföotjrmunbtgen (ßaratoftomen, SCafel 18); ber 3Jhmb liegt unten am Gnbe eine* 3J£unb=
robre*, raeldje§ au§ ber 9J£ttte ber unteren Scbirmfläcbe entfpringt; er ift in uier furge Sappen gefpalten
(SEafet 18, gag. 2 — 5). ©pätcr maebfen btefe uier traufen üDhmbtappen 31t uier mächtigen, beroegttdjen
Straten aus, ben faltenreichen 9Kunbarmen ober äJiunbgarbtnen, meldie bie Uutcrorbnung ber $aljncii=
ntünbigen feratgeidjnen ((Semoftomen, Safet 8). Sie SBurgetmimbigen ftnb am biefen ^afntcumünbigeu
baburd) eutftauben, baf; bie uier 9Jhiubfal)mn fid) gabelförmig in je graet 9'lfte fpalteten, unb baf? bie
gatjlretdjen, ancinanbcrlicgenbcn Ratten ber 9)hmbf raufen btefer ad)t ftarfen Säftunbarme miteinanber uer=
mad)fen ftnb. Senft man fid) bie galten einer Ijart gcftärt'ten xxmbfraufc ober eine§ üftabrragenS an
ben 33eriU)rungyfteHen uerflebt, fo entfteljeu äljulidje 9iöl)rcn. Sie 9tal)rung gelangt bann burd) bie gafjt=
reidjen flehten Öffnungen (Saugmünbdjen) am äußeren ©übe ber 3iörjrcn in biefe tjiuein unb raciterlnn
burd) bereu innere Öffnungen in bie gentrate 3Jlagentjöfjte. Scr gentrate Seit bcö mittleren 3Kunbe§
bagegen mäd)ft uollftänbtg 51t; bie Ereugförmige SSerroadjfungSnalfjt btefe§ geträufelten 3JiunbJreuge§ bleibt
ermatten (jyig. 3). 3Mften§ ueräftclu fid) bei ben [Ätjigoftomen bie ga^treierjen 3racige ber ad)t traufen,
biden 9Jtuubarmc fo ftart, baf? btmncufoljtälmltdje 33i(bungen entfielen, mit Saufenben oon Keinen 6aug=
münbd)cn. Oft ftnb gmtfctieit biefen etgentümtidje kolbenförmige SBtafeu befeftigt ($ig. 1 unb 2).
Scr Ijutförmig gcraölbte ober f(ad) fd)eibcnfbrmigc odjirnt (Umbrella) ber murgetmünbigen
©djeibenquatte eutbätt in ber 9)iittc bie gentrate 9)iagen(jübte, uon roetdjjer meiftenS 16 ueräftelte ©tratjk
fanäle gegen ben ©djtrmranb ucrtaufen. Unterhalb ber 3Ragettt)ör)te liegen an ber unteren ©cbirmfläcbe
faltigen SSftnbem (Gkmades, gag. 4). 3it>tfd)en tönen bilbet ber untere 9iaum ber 9Jcagenl)ö()(e ein
rcdttuint'eligc'o £reug (gtg. 2, 4, 6). Sie gewölbte fiufjere ober obere ©djirmflädje ( Rxnmbrella) ift
bei nieten ^igoftomen mit regelmäßig «erteilten bellen (meinen ober gelben) Jled'cn nergiert, melcbe fid)
auf bem bunf'eln (oft gelb ober rot, uiolett ober blau gefärbten) ©runbe be§ ©atlertfd)irme3 febarf ab;
[jcben (Jig. 1, 2, 5, 6). - - Scr ©djirmranb ber ^tjtgoftomen ift baburd) au§gegeid£)net, baf? bie bemeg-
lid)cn fabenförmigen Sentafeln, roetdje bie übrigen 9Jiebtifen befitjen, bier burd) Dlüctbitbung uerfdmntnben
ftnb. ©eroötjntid) ift ber ©djtrmranb giertid) geferbt ober in mblreicbe feine Säppcfien
(
geteilt, .oiuifdjen
biefen fitjen in tieferen ©infdjmtten 8 Ki ©inucct'olbcu ober 9tl)opalien; jeber ift gufammengefetst au§
Oberhalb berfetbeu geigen am ge= Slnfidjt be§ ©d)irmc$ oon aujsen (obne bie ad)t
Öffnungen. fid)
2. ber gangen äftebufe oon oben. bie bunte Scidmung biefer 2(rt, mit ftrablenförmig
£yig. 2lnfidE»t
(Exumbrella), belle Rieden auf bunfetm (^runbe. leren unb uielen kleineren).
raub ift bureb ad)t (Sinfdmitte, in meldjen bie aebt 2Inftdjt be§ ©dn'rme§ uon auf;en (ol)iie bie adjt
Sinnevfolben fiben, in bogenförmige Sappen geteilt. ^Irine), in boppelter natürlidier ©röfje. 9)ian fielet
?luf;en treten bie ad)t ftarten SJhinbarme reidtj »er= bie d)ara!tcriftifd)e fternförmige 3cidmung biefer 3(rt.
äftelt beroor, mit feinen ©augfraufen unb foI6en= 2lm ©cbirmranbc fiben bei Cassiopeja 16 ©iune§=
-3Hr<-
Haeckel, Kunstformen der 'Natur. Tafel Toreuma.
3
3*^^^$
Discomedusae. g>cC?etße*tqitctü'ert.
gfofeC 29. - Cyathophylkuai.
bie fcfteit inneren Katfgerüfte uou uicrftrabligcu ©temtoraHen (Tetracoralla) bar. SDicfe formenreidje Örb=
mmg ber iloratlcntlaffc beuötterte cor oielen Söftllionen Sauren bie paläogoifdjen üKeere, rcäfjrenb ber film
rtfdjen, beuonifefien unb ;arbonifd)en ^eriobe. $n ber folgenben permifdjeu Sßeriobe (ober fpäteften§ in
ber SErtaSgeit) ftarben biefe uierftrabtigen ©ternforaKen uotlftänbig au§ unb würben bttvd) bie fcd)-s=
ftraljügen erfeijt (Safel 9). SBcujrenb bei biefen (elfteren ber Körper ber eingelnen Korattenperfon au§ fedj»
gleichartigen ©trabjteilen (ober Sßarameren) fid) gufammenfetjt, finb bei ben Setratoratten bereu mir oter
uor()auben (halb gleid), Jig. 8, 4 u. 13, balb gtoetfeitig georbnet, <yig. 5 u. 11). S>ie(e Sctraforalleu
[eben ifoiiert, al§ citt^cIuc Sßerfonen (fjtg. 1, 6 — 8); anbere bilben burd) Knofpung ©töde ober Körnten
(Jig. 2, 13 — 15). Sie feinften ©ingefoerljaltniffe be§ £örperbaue§ finb bei ben Ijier abgebildeten Kal£=
ftelettcn ber oerftetnerten Sctraforalleu ebenfo ooUftanbig ermatten unb beuttid) fid)tbar une an ben
Koraücnftod, mit fünf größeren unb oter fleincren fobjengeit), oon ber -äJhmbflüdje gefcf)en. Sie ©term
^erfonen. 3Sont 3J£unbe ber einzelnen Sßerfonen (eiften be§ uierftrabligen Körpers finb bter ftarl
gct)eu jal)Ireid)e ©teruleiften ftrafjlenförmig au§. groeifeitig georbnet, 311 beibeu Seiten einer fagittaleu
3JÜtteIebene.
©tüd cineö QuerfdjnitteS burd) einen beoontfdien ften Seife ber Meldnuanb ift bie uorbere frälftc be§
x
Korallenftod, mit einer uoUftänbigen unb feebo un= 9JtauerbIatte§ lueggebvodeit, um bie i\ unbfd)eibe
$ig. <• CviitliopliyHiim expansimi (d'Orbigny). fladie). 2)ie ©ternlciften be§ oierftraljltgen £eldje§ finb
foljlengcit). Oben tft bie oorbere Hälfte bot' siddy- #ig. 13. Aceryularia ananas (Schweigger).
(coluniella) 311 geigen,, luelcbe fid) am- beut ©runbe ©tue! eine§ fi(uri|d)eu Ror altenfto (JeS, mit einer
bc» SDZagenS ergebt. üollftänbigen unb fedj* cmftofjenben unuollftänbigen
g-ig. 1 0. Alveolites Battersbyi (Milne Edwards). Sßerfonen, bereit Meldnuanbe aneinauber ftofjen.
'
lAi
ipliyllnm turbiiiatui
\
ii
; opfjnlltöen. ;
iuc ÄoraKcnpcrfon. ;
- -
:
•-.
inen.
I
1 1. Syringophyllmn| Organum
--\ -
-
I
n;lIi$En.
ic oncinanbdr ftofjcnP*
Echinidea. J^ljtans.
5iainm brr limitiere (Echinoderma); - - ^aupfWa|pe brr pi)g.oeinhfcn (Pentorchonia); —
Hlaljc ticr 3grl|tn*uc öter freund (Echinidea); - Hnfcrulajfr Der iiuibcritcn ^trtncl
(Autechinida) ;
- - J^vtmuno. ber Blnnunigtl ober Bntfjojlicljcu (Clypeastronia).
Sie SStumenigel (©Inpeaftronien) bilben eine befonbere ©ruppe ber mobernen ©eeigel, bie fiel)
burd) bie SSttbttng bor fünfftraliltgen urtb gugleic^ groeifextig = fi)inmctvifd)en ^aßfdjale auSgegeidjnet. Stuf
ber äBaudjfeite berfelben liegt unten in ber Glitte ber 9Jhmb, mit fünf S^nen 6et»affnet, babinter ber Alfter
(gag. 2 u. 4). 2luf ber 9{üdenfeite liegt oben in ber ÜSJlitte ba§ Heine fünfeckige ©efd)led)t§felb, mit
fünf feinen ©efdjledjtSöffnungen ($ig. 1 it. 3). SaSfelbe ift umgeben oon fünf eiförmigen gatfjdjmfetbern
(2(mbutafren), roeldje gufammen eine btumenäfjnlidje gigur bilben (2tntt)obium) ; biefelbe bat bie @runb=
forin eine» SBetldjenS. 3n jebem ber fünf ^Blumenblätter fxnb gtoei Reiben feiner Sßoren fidndmr, au§
benen bie galjlreidien ^üfjdjen uortreten. Sie Äalffdiale ift bei allen mobernen ©eeigeln am? groangig
s
"llieribtanreiben oon platten gufammengefe|t, bie bogenförmig com oberen gum unteren l>ole ber uertifalen
s
.s:auptad)fe »erlaufen. Jmtmer luecbfeln je groei poröfe (ambulafrale) }>iatteiuTil)en regelmäßig ab mit je
fytg. 5 u. 6) ift groeifeitig-fumnletrifd) gebaut imb geigt noeb feine ©pur oon ber fünfftr adligen ©runb=
form be§ enoaebfenen Stieren, ba§ fiel) am ibr burd) eine febr merftttürbige 9Jletamorpt)ofe entroicMt.
$ig. l u. 2. Clypeaster rosaceus (Lamarck). Watten burd) bie kräftigen $aumu§Mn bewegt,
JamiltE ber (Elypcapribeit. roetdje an ben Hattftäben ber grollen fünfeefigen 3 alm=
Ser rofenfarbige ©dnlbigel, oon ben Antillen, pnramibe befeftigt finb (ber fogenannten „latente
in natürlicber ©röjje. $ig. 1. 9(ufid)t ber Äatt'febale be§ 2Irtftotele§"). Ser fünftappige i^rang, roeldjer
oon ber "Küdenfeite, nad) ©ntfemung ber ©tadeln. jioifcbeu ber ^almpnramibe uub beut äußeren llm=
Sie fünf Slmbutarren ober giificlienfelber, 93Iumcn= t'reife ber ©djale liegt, toirb burd) bie fünf traubigen,
blättern äbmltd), bilben ba§ 2lnüjobium nnb mm bogenförmigen ©ierftöcJe gebitbet, meiere ringsum
feineu Öffnungen.
gig. 3 it. 4. Encope emarginata (Leske).
gig. 2. Sie obere (borfate) Jöälftc ber StaW
.Familie bee ^I'.utelltben.
fd)ate ( y"yig. 1) ift burd) einen (jorigontaten ?liuny-
bie bide ©djnittflädje. ^n ber äRttte ift bie 3Jhmb= $ig. 3. 3lnjtdjt bei' Malt'fdiale oon ber binden
Öffnung oon fünf fpiben (interrabiaten) Salinen um feite, naeb Entfernung ber ©tackeln. Sie fünf
geben; nad) außen oon jebem ;]a{)\\ fieht man gtoei blattförmigen SXmbutaJren umgeben ba§ gentrale
(bnnttc) 3lurtfeigruben. Sie 3 a 'jue toerben beim ©efd}led)t§fetb, loie in g=ig. 1. Sie flaebe, fd&ttb*
förmige Äaltjebale ber ©attung Encope tft oor an= Jyig. 6. (Sine ältere Plutellus-£aroe, 10 Tage
bcren ©ccigeln babnreb auSgejeidmet, baf> bei 3ianb alt, ungefähr 100 mal oergröfjert. ©§ [inb bereits
fünf perrabiale (Sinfdmitte be[i£t. Sn ber 9Jtitte ad)t 2lrme gebilbet, äbnlid) rote bei ber ^luteu§-
uoifcben ben beiben Ijinteren Serben tft bor Körper laroe oon Ophiothrix (Tafel 10, $ig. 8). 9lm
oon einem Sodj burcbbrodien (bitrd) SSerioadifung Tarnt (in ber üDtttte ber $igur) [inb brei 2lb=
ooii beiben 3tänbem einer Hinteren, unpaaren Werbe [dmitte gu unterjdieiben, unten ber roeitc SJhtnb, in ber
entftanben). "Diitte ber Etagen, oben ber Gnbbarm mit beut Alfter.
gig. 4. 3lnfitf)t oon ber 33aud)feite, nad) •Jig. 7. Ter junge ©eeigcl, meldier [id) bnrd)
s
Entfernung ber ©tadicln. i*on beut gentral ge= SSerroanbtung au§ ber 5ßluteIlu§laroe (gag. 6) ent=
(egenen 3Jiunbe geben fünf gabelfpaltige unb oer= midelt bat, 45 Tage alt, ftarf oergröjjert, oon
äftelte ©uboeftoren ober 2lmbu(afralfurd)cn au§, ber 33aud)fläcbe gefeben. 3n ber 9)iitte bie fünf«
3ufu[)noege ber ^Rab^rung, in betten '^ablreiebe Keine eefige SDiiutbbaut ; bie fünf fpi^en Qafyaz [inb ring§
Au"tf;d)en fteliett. gtovfdien beut gentralen 3Jlunbe um biefe angelegt (mit je brei Äalfftüden). Tic
unb beut butteren Äörperlod) liegt bie Heine 2lfter= ©djalenanlage bilbet einen &ranj oon gitterförmigen
Saroen be§ Keinen enropäifeben ©djilbtgel§. g-ig. 8. Tay 9Jcunbfetb eines ctmay älteren
Tiefe fünf Figuren finb ftarf oergröftert unb [teilen ©eeigefö, 50 Tage alt, 200 mal oergröfjert, oon
fünf ©rufen au§ ber ^eimeSgefdjidjte be§ einzigen ber 33and)fläd)e. £,u ber Umgebung ber fnufetfigen
©tnpeaftronien bar, meldier bie enropäifeben 9)iccrc 'Uhtnbbatit [inb bie Malfteile ber 3ab 11
P lJ vaim ^ e
$tg. 5. Tic junge Saroe (Plutellus Ecliino- platten be§ 9tanbe-3 geboren gur Einlage ber per=
250 mal oergröfjert. Sie beiben [teifen Slrme [inb Jig. 0. Gin junger Seeigel, GO Tage alt,
bitrdi .Ualfftäbc geftüitf; entlang ben Seitenlinien 1 mm lang, 160 mal oergröfjert, oon ber Widern
läuft eine SBtmperfcfmur , beren ^limmcrbetoegung [läcbe gefeben. 5Da§ Vvalfffelctt ift [tarier entmidelt,
$um ©djroimmen bient. %xi ber 3Jlitte i[t ber ein foroobt bie ©itterplatten, meld)c bie ©djalenanlage
fadie (gelbe) Tann ber Saroe fiditbar, oben ber bilben, nie. bie langen, fnmmctrifdj angeorbneten
I j
I
) \ \ i Slfter.
tlts
- -
oh). SDie
..
, .
,
t.
' "
. r' l
-- I
-
.
.
'
-
's*'
'
.-V
I
^
:
Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 3( < 'lypeaster.
Echinidea. - ggeCpferae.
Jnljalts-DiTmrfjms ]itm 4. Beft
ber ©pongten ober ©djro ammtierc (Ätaffe Safe! 40. Asterias. Sterntiere am ber klaffe
Cyrtoidea. ^lafdjcnpraljünge.
i?ianrm brr Urtiere (Protozoa); - -
ISpauptKlajpe ber JHPurpIfiiffcr (Rhizopoda); - -
Map
der ,§iral;limic (Radiolaria); - Xertirm ber KnrBpra^ItngB ober W.ow$i)lt2Xi (Nassel-
SDie gaguren biefer Safel ftetten bie fticfelffefette von Gnrtoibeeu bar, ber formenreidjften
Drbnung in ber Segion ber üftaffettarien; man tonnt oon btefer £)rbmmg fdjou 100 ©attungen unb
nteljr al§ 1200 oerfdjiebene 3(vtcn, meiften§ fefjr Kein, bon blofjen Stuge unfiebtbar ober nur aUi ein Sßünlidjen
erfdjeinenb. Sie ßnrtoibeen finb neiebft oerroanbt ben Spt)roibeen, bie auf Kafel 22 bargefteEt
finb. S)er tebenbige luctdjc Körper, melier innerhalb ber iliefelfdale tiegt (auf Safet 11 abgebilbet), ift
s
eine einfache runblicbc $eEe (eiförmig, kegelförmig ober langlidjrunb); bie gaijlreidjen feinen $Ia$ma-
fäben, bie oon ber inneren Sentraltapfel überaß au§ftral)Icn, finb bier nur in $ig. 7 bargefteEt; fie
bauen bie gtertidje ilicfelfdmie auf, bie fiel) in biefer Drbnung burdj aufjerorbentftdje Mannigfaltigkeit
unb ©legang in ber ©diatenform unb ©itterbilbung au§geidjnet. Selten bleibt bie Senate cintammerig
(Monocyrtida, fytg. 1); metften§ feben fid) an bie erfte Kammer nod) eine ober gmei Kammern an
(3meifammcrige, Dicyrtida, gag 2, 3; - - Sreifammerige, Tricyrtida, gtg. 4 — 8). Sann wirb bie
erfte Kammer (oben) ak- Köpfdicu begetdpnet (Cephalis), bie groeite al§ söruftforb (Thorax), bie
britte al§ 23aud)forb (Abdomen). SBci ben ä>ieliammcrtgcn (Polycyrtida) liegen 4 —8 ober ntcljr
(bisweilen 10 — 20 Kammern) übereinanber (gtg. 9, 11). 9Mften§ ift bie ©itterfebate mit gierftdjen
SWfjängen gefdmuteft, bie at§ ©dmbmaffen unb Sd)iuebc=2tpparate bienen (Körner am Kopf, g-tüget am
Sruftforb, güfie am 33aud)t'orb).
gig. l. Cyrtophormis spiralis (HaecM). f'orb (II.) glockenförmig, an ber -Oiünbung mit
unb mit brei rabiaten kippen, gmtfdjen benen brei gig. 5. Litliornitliium falco (HaecM).
^Familie ber JSnf Ijor t;rf ibr n. Köpfcbeu mit ©d)eitetl)orn ; Vruftforb faft t'ngelig,
Vergrößerung 400. ©dmle gweif ammerig mit brei fpit.u'it klügeln; Vaudjtorb umgefebrt te=
Köpfdjen (T.) mit einem fpifeen Sdjeitelljorn; SSruft* getförmig, unten gefdjtoffen.
gig. 6. Alacorys Bismarckii (EaecM). gig. 9. Stichophaena Bitteriana (HaecM).
Jamilic ber pfjormortjritbcn. JTamtttE brr 1? I; or nun- a in pib en.
geMmmteS üqow.
Kammer (unten) ift fefjr grofj, battonförmig, faft
außen ein ftarfev, aufwärts
kugelig aufgetrieben. Stuf biefer Kugel »erlaufen
( Xicfc ftatttidie 2lrt, einem Otouument auf fünf
neun gegä^nte Suppen in üDferibtanlimen als ^ort=
©äulen gteid), rourbe 511 ©Ijren beS dürften Otto
fe|ung non neun uorfpringenben klügeln be§ mitt=
non ViSmarcf benannt, beS genialen ©rünberS beS
leren ©djatenteils. Unten ift bie 9Künbung bitrd)
neuen Sentfdien 9ieid)e-? nnb feiner IjoffnungSr-ollen
©ttterroerf gefditoffcu (wie in Jig. 5). SDiefe fdioue
Kolonialmacht, ©r rourbe als prat'tifcber Kenner
1892 2lrt ift 31t Sbren be* Gerrit Dr. Sßaul non 9iit=
bev bentfdicn ©tamme§gefd)idjte am 31. $uli
ter in Vafel benannt, ber im Satire 1886 an ber
in $ena 31111t erften SDoftor ber Vtjnlogenie
llninevfität $ena bie „Vaul von üHtttcrfdjc ©tif=
honoris causa ernannt.)
tung für pbntogcuctifd)e ßootogte" grünbete unb
,"yig. 7. Calocyclas moniiineiitiim (Haeckel).
bamit jugleid) ben erften af'abcntifdien SetjrftubJ
Jamiliv ber yU)omuu-))vtibm.
für bie utobente ©ntroicMungSletire, bie „9iittcr=
Vergrößerung 400. ©cljate breüammerig;
Vrofeffur für Vfjrjtogenie" in $ena.
Köpfeben mit einem ftarfen breüantigen ©ct)eitel=
boin; Vrufiforb glockenförmig, mit oielen langen gig. 10. Dictyocodon Annasetlie (HaecM).
Jamüic ber |?obeu-i;iiibcn.
rabiaten ©tadjeln beroefjrt; Vaudjtorb weit, an
Vergrößerung 400. ©djate breüammerig;
bev offenen SBcünbung mit einem Kranke non gal)l=
reieben großen, fenfreebt ftcbeitben $üßen. Sei biefer Köpfdjen mit einem ftarfen ©dieitelboru; Vruftforb
2öctct)förper bargefteüt, inelcber bie barte Kiefelfdjale Vaudjforb mit brei ©ürteln non großen ©itter=
in ber ©djale [trabten Süaufenbe 3Mnbung unten mit einem Kranke non neun brei*
eingefdjtoffen ift,
non ^ßlaSmafäben auS; ©<$cinfüßd)en eefigen, fenfredjt ftebeuben ©itterfüßen. 2)iefe fdjöne
feinen biefe
ober ^fenbopobien uei-fdmteljen oft an ben Ve= Slrt ift bem ©ebaditni-? non Slnna ,V»accfel, gc=
Vergrößerung 300. Schale breüammerig; tantig = pnramibal. Kbpfeben mit gtoei Römern.
Kopf eben mit einem ftarfen ©ctjeiteltjorn; Vruftforb ©er Keine SBrufttorb unb ber große VaudjforB mit
breüantig=pt)ramibat, ftacbelig; Vaucfjforb in brei brei gegaeften Kanten, bie am beginn ber niertcu
große Sappen gcfpaltcn, junfeben benen brei lange Kammer in brei fpiüe Flügel auslaufen. 9)iün=
Aiifse abgeben, als Jovtfetutng ber brei Vruftfanten. bung 3aet'ig, mit nenn fent'reebten ^bb 1'
1,11 -
—tun—
Haeokel , Jümstfürmon dar Natur.
,
Zur Tafel 31 — Calocyclas.
-
t
_
fgafet 32. Pedalion.
Rotatoria. Hätrnlwre,
iStauun brr ßf> limitiere (Vermalia) - - ; Map brr Bäbrrficrc (Rotatoria).
Sie 9i ä b c v t i c v c (Rotatoria) ftnb 2Surmticrc oon fetjr geringer ©röfje, meiften§ bcm unbertmff)
rieten 2(uge unfiditbar; nur roentge Slrten erretten bic ©röfje uon 1—2 mm. Sic bcniofmcn 311m
größten Seit ba§ füfjc SBaffer, einige aueb ba§ ÜDcccr; oiele tonnen lange „Seit an^^ctrotfttet im Sdjctm
tobe ucrljarren; erft bei SJBaffergutritt leben fie Töteber auf. obren Salinen tjaben biefe SSermalten oon
Dem äkfifte einc^ eigcntnmlicben SftäberorganS, einer betucglicbeii Sdjeibe am .Slopfenbc bc-o eiförmigen
ober fd)ilbförmigen Äörper*?; bie garten SBhnpern, rcetdjc ben 3tanb btefer gelappten Sdjeibe in einer ober
mehreren üftetljen bcfct3cn, bringen bnrd) ibre lebhafte 93eroegnng einen SBafferftrubel tjeruor, ber foiuobl
gurrt Sdmnmmcn at§ 311m .verbehuirbeln ber 9iat)nmg bient; e§ entftebt fo bei otelen Siabcrtiercn, be=
fonbci'y meint bie Sdcibc bentlid) jmeitappig ift, ber Slnfdjcin oon einem Sßaar fid) brebenben Sitibcru. Sic
metften Dtäberttere fdjnnmmcn fo frei im 2Baffer umber; einige frieden and) (abnlid) mic 9ianpen), inbem
fie einen gcglicbcrtcn ^ortfaü be§ fjtnteren $örperenbe§, ben fogenannten „%ti$", frnmmen, anoftreefen
unb eingießen @ig. 6, 7, S). 3JHtteI§ ber beiben Sangen ober ©djraanglappen an beffen (Snbe tonnen
fie fid) aud) oorübergerjenb anbeften. ©intge Strien tieften fid) mittet'? be§ fyitfäcö banernb an Steinen
ober SÖaffci-pflanjen feft. gn ber Glitte be§ bnrdfiditigen Körpers ficl)t man ben Sarmfanal, ber an-i
brei 3(b)d)iiitten beftebt: uont ein Sdlunbtopf mit einem Sßaar bcmcgüdien, fanenben $a§mn, in ber Glitte
ber runb(id)e Ziagen mit einem ^niar feitlidien Seberbrüfen (Jig. 3, 8); fjinten ber gcrabe ©nbbarm, 51t beffen
beiben Seiten bie Sdjcnfcl be-J bnfeifenförmigen ©ierftode* liegen (J-ig. 3, 4). 9{ed)te nnb (in!§ ficljt man
in ben Seitenteilen bc-5 SetbeS ein Sßaar gefcblängclte Kanäle, bie binten auSmünben, bie Grfrction^organc
ober Vieren (Siepljribien, <yig. 5—8). ©er fefte ganger, ber ben Äorper uieler 3iabcrtiere einfdjftefjt,
beftcljt au§ Gljitin nnb ift oft mit Stippen nnb gatfen oergtert (J-ig. 1 , 8).
$ig. 1. Pedalion mirum (Hudson). ein gröfjcrer g-nf; unten auf bcm SBaudje). Sie oier
Jamilie ber ^cirfopubett. anberen $üf5e ftnb paarig, ein $aar Heinere !i>orber=
gurrt Springen im 2Baffer bienen nnb ibm grof;e #ig. 2. Lacinularia socialis (Ehrenberg).
bie SBorften biefer Springfüf;e ftnb gefiebert. 3tt)et Sic Jigiir geigt eine t'iigelfbnnige ©efettfdjaft
gaifje ftnb nnpaar nnb liegen in ber 3)iittclcbene mm 3(abertieren, loelde ftvablcnförmig an einem ge-
beö £örper§, mit nad) binten gefebrten Sdnuinum meinfatnen 5>iittclpuntte auf beut Stengel einer
borften (ein lichterer ^-uf; oben auf bcm 9{üden, SBafferpflange anffiljen.
Ifofel! 33. - Flustra,
Bryozoa. Utousticvc.
SDte Figuren biefer Safet ftetten bei ftavt'cr Vergrößerung bic gicvlicfjcti ©eljäufe uon 9J?oo§tteren
ober Srnogocn bar. Sie tebenben Sterben felbft, mcldjc biefe feften, uerfalfteu ©efjäufe bauen unb be=
luoljncu, finb biev uid)t bargcftcllt, mobl aber auf X'afet 23 (Cristatella). Sfyvc ©röße beträgt nur einen
ober wenige 9)iiltimcter, niete finb nod) Keiner. SBäfjrenb bie garten SJBurmtiere biefer formenreidjen klaffe
faft immer bicfclbc potnpenäbnticbe ©eftatt befugen (©af. 23, %xq. 6), ift bagegen bie $orm ber neu
ifjueu ergeugten ©eljäufe ober Katt'fdjatcu anwerft mannigfaltig; man unterfcfjeibet gegen 3000 Strien; bauon
ungefähr ein ©rittet febenb, graei ©rittet au§geftorben unb »erfteinert. ©er größte Seit ber 3trten tebt
<yaft alle üDfooStiere [eben gef eilig , inbem »tele ßingclticrc (ober Sßerfonen) 511 einem Stocfe ober
£ormu§ oerbunben finb. Sitte Snbiuibucn eine§ Stode§ Rängen biret't gufammen unb Ijabm gemeinfame
©rnäljrung, ätjiilidi roie bic 5ßerfonen ber ^Sofrjpenftöcfe. Scbc Sßerfon bitbet fid) ein tjornige§ ober faltige*
©eljäufe, eine Kammer (ober fogcnauute „Bette"), in roetdje fie fid) gurücfgieljen fann. ©ie gabtreidjen
Kammern (oft oiete Saufenb an einem Stode) finb balb in einer $Iäc§e nebeneinanber georbnet, batb
tettenförmig aneinauber gereibt; im erfteren Aalte Ijabcn bie Gtöde bic $orm uon Startern ober ^ruften,
roetdje batb frei roadjfen (Jig. 16), batb Steine, ©eepftangen unb anbere ©egenftänbe rinbenartig ü6er=
gießen ($ig. 7); im tefetercu ^atte bilben bic ©töcfe meift giertidje Säumten ober ©träudjer, bic fid)
oft reid) uergroeigen. Sei uieten Srnogoen nehmen bic eingetnen ^erfonen be§ ©todey burd) 2tr6eit§=
teitung oft fetjr ucvfdjiebcuc formen an (äfjnlidj rote bei ^otijpcn unb Sipljouopljorcn); fo finben fid)
3. 33. oft groifdjen ben uollfommeu attSgcbilbeten, gefdjtcdjtsrcifcn ^erfoneu anbere Snbiuibuen, meldje
meber ©arm nod) ©efdjtedjtSorgane baben, fonbern at§ ©reif= unb Saftorgane tljätig finb; fie tjaben
bi§roetten bie jyonu uon fdnuingenben Stäben (Vibracula) ober uon Siogeltcpfen mit beroegtidjem Untere
P
.\M\oVL \S& KÖHWO^teMMX. ,fofoa
.wVähTC 8t: h'tr.T tdS
-
-
7
ibcn.
/ ) i i nmn«
i
' 3 \ /
,-
,: "SCÜizoporella^hyaliiia. (H
. iben.
$ I l
ternr
|
\ '-
i
histoli);
1
Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 33 — Flustra.
Bryozoa. — "g&oo&tieve.
'gfctfeC 34. - - Pecliastrum.
Sie SJMettjallicn (Coenobiotica) finb Seine, ba§ ©üfjroaffer 6eroof)nenbe ttrpftangen au§ ber
^aitptflaffc ber Sllgetten (ber fogenannten „einbettigen Sllgen mit Sdjroärmfporen'', Zoosporata);
fie uutcvfdjciben fiel) oon ben übrigen ällgetten babitrd), bafj i()rc grünen 3 etten ntdjt einsein leben
(Monobia, bte naljcoenoaubten ^rotofoft'en), fonbern beftänbtge 3eltt)ereine bilben (Coenobia). 35ei
ber (Gattung Pecliastrum, mit §aljlreid)en, im ©üfjroaffer lebenben Wirten, finb bie gefelligen $dkn
ftet§ in Jyonn einer fladicn Sdieibe oon gierttdjer Jorat georbnet, in einer einzigen Sd)id)t. o>n bem
grünen gdftnfjatt finbet fid) ftet§ ein glängenber ©imeifd'rpftall (^i)renoib) fotoie mehrere (§ier rotlid)
gefärbte) Keine Sterne. Sie ^ortpflanjimg erfolgt gemölmlid) burd) ©djroärmfporen, roetdje in beftimmter
3oljl (4, 8, 16, 32) in einer ,3elTe entfielen; bann fpringt an einer Stelle bie ^ettroanb auf, nnb au§
biefer ©eburt§fpalte ber SJhxttergeUe tritt eine gallertige S3(afe Ijevooe, in roctdie bie beraeglid)en Sod)ter=
jetlen übertreten (Jig. 8); fd)on imicrljalb ber SSIafe orbnen fid) leidere 311 einer mmn Sdjeibe. SBei
ben meiften Slrten ift bie Sdieibe au§ 8 ober 16 gtüm gufammengefe|t, fettener au§ 4, 32 ober 61.
Sie Sianbjellen unterfdjeiben fiel) geinöljnlid) oon ben 9Jiittc[3elten bnvdj SBitbung oon Sappen, ftadm
ober Stadjetn, melcbe in ben einseinen Strien oerfdiieben geformt finb.
fteljenben, breiedigen fttüen, beren 3lnf;enranb groei= förmigen B^en, bie einen regulären ad)tftvabligen
lappig nnb merfpitug ift. gebe ^t\it entljalt ein Stern bilben. 3cbc3dle befifet einen Kern (mitten),
^prenoib unb Sinei Kerne. ein ^prenoib (innen) nnb einen rabialen gortfa|,
Seilen finb trapegoib, obne gortfäije. Sie fed)v gemöbnlidic Stnorbnung geigen (rote audj in ,"vig. 7);
Stanbgetlen finb groettapptg, jebe mit sioei rabiaten, eine gentrate 3Jtittelgelle ift oon fünf äbnlicben
förnig raupen Kolben beioaffnet. umgeben, nnb biefe oon einem Krause oon seljn
—
groeilappigen ERanbgcttcrt. $ebe gelle enthalt ein 5011= 3ig. 10. Pediastrum fnreatum (Haeckel).
tratet ^pnrenoib unb 4- 6 Meme. Tie Sdjcibe beftebt am adit gelten, äbnlicb
gig. 8. Pediastrmn elegans (HaecM). geigt. Tic fedj§ üftanbgetten ftnb mit je oier garten
trole 3Jcittelgelle ift oon brei gellenringen 311 fünf, finnigen SSotanifer Sttejanber Kranit benannt.
gentraleS Sßnrenoib
ftig. 12. Pediastrum ellipticum (Ehrenberg).
Söttttelgetten enthält jebe ein
unb 5 —6 Meine. Sic §el)n gelten be§ grceiten Tic elliptifcbe Scheibe beftebt und 16 gelten,
Skrmeljrung begriffen; von benen jebe ein ^nrcnoib unb oier Merne cnt=
Ringes finb in jebe gerfällt
burd) Teilung in 8- 16 gellen. Sie 16 gellen bält. Tie fünf 3Jcittetgetten ftnb groeiteittg, bie elf
be£ äußeren 9iinge§ ober bie Sföanbgellcn (mit je 9tanbgelten am Staube oierlappig.
Tie Sdjcibe beftebt au-> aciit Selten, äbulid) Tic Sd)eibe beftebt au§ 64 gelten; brei gentrak
gellen finb balbfreivfönnig, mit je graei Memen; 9üng enthalt 7, ber groeite 13, ber britte 18 unb
bie fedb/3 EHanbjetfen finb balbmonbfbnnig, mit je uier ber oierte 23 gellen. $ebe gelle enthält ein Sßt)
Mcrueu. ^cbe .Seile enthalt ein gentrateS ^nrenoib. renoib unb mehrere Mernc.
— e-i»
Kunstformen der Natur. Tafel 34 - - Pediastrum.
Haecleel,
Hexactinellae. ©lasfdiUtämmc.
&ixmm t)2r ^^wämmi (Spongiae); -
Map cm* läxtfslffimämmz (Silicispongiae)
Krönung Jößr OJIasfrfjuiämmr (Hexactinellae ober Hyalospongiae).
Sie ©laSfdjroämme ober fedj§ftraljligen ^iefelfdjroämme (Hexactinellae) getdjnen fid öor ben
übrigen ©ebroammtieren burd) bie Silbung eine§ gierlidjen ^iefelffelett§ aitv, bellen urfprünglide 33eftanb=
teile fed)?ftrat)lige ©picula ober Nabeln finb. Tic geometrifdje ©ruubform biefer garten ^iefelgebilbe ift
ber Sldjfenftern be§ 3öürfel§ nnb be§ regulären Dftaeber§: brei gleidje StdEifen, weide fid) unter redeten
SBinMrt im kannte fdjuetben (wie bie brei Steffen be§ regulären ^rtftallft)fterit§). 33alb bleiben biefe brei
3ld)fen gleidi; balb werben eine ober niedrere üerlängert ober Derrurgt, ueraftett ober geteilt. StSroeilen
tritt an bie ©teile jebe§ eingelnen ©trabl? ein ptnfelförmigeS Süfdjet uon Nabeln (<yig. 12 — 17). Seber
©trabt fonn am freien Gnbe andi ein ©deibden ober ©terndjen tragen (Jig. 13, 14). Saufenbe foldjer
gierlidjen &iefe(gebilbc finb gcraöbntid) innerhalb be§ meiden (ebenbigen ©cbioamndörpcr? 31t einem mannig=
fad) geftalteten ©erüfte oerbunben, melebeo einem Kunftraerf au§ gefponnenem Olafe gleidjt. Sie 3Ser=
binbnng ber ©pifefn innerhalb be§ meiden ®eroebe§ bleibt toder in ber llnterorbnung ber Snffacinen;
biefe fted'en meiften? mittele; eine? ©dmpfe? loder im ©dtamme be§ 3Jieere§boben§ (fo Enplectella nnb
Holtenia, gtg. 3 unb 5). Sagegen roirb bie SSerbinbung ber Nabeln febr feft burd) SBerroadjfung 31t
einem ftarren ©erüfte in ber llnterorbnung ber Stctnoninen, bie meiften? auf felfigcm 3Jteere§boben
feftgeraadfen finb (fo Farrea, fytg. 1 u. 2, unb Sclerotliarnnus, $ig. (3 u. 7). ->iid)t allein bie bödft
mannigfaltige ©eftatt biefer Miefelgerüfte ift bei ben ^eraetinellen gemöbnlid] febr 3ier(id) unb regelmäßig,
fonbem and) bie 2(norbnung unb ©eftatt ber SBaffertanäte, melde ben 2cbioammt'örper burdjgiefjen, unb
ber ©etjjeltammero, bie oft ftraf)(enförmig um einen Kanal gruppiert finb ($ig. 2, 4, 8). ©emöbnlich
ift ber ftattlidje ©tod (ober Äormu?) ber ©laSfdJTOämme au§ 3al)lreid)en ©tödden (ober Gormibien)
3ufammengefe|t, unb biefe raieber au§ oieleu ©eifjelfatnmern, ben eigentlichen ombioibuen ober Sßerfonen
be§ ©dpamme§.
Jig. 1. Farrea Haeckelii (F. E. Schuhe). Quabratfeiteu be? äußeren ©itter? roerben burd) bün=
Ser anfebnlid)e, baumf orange ©draarnm (in nere, bie be§ inneren burd) biefere Nabeln gebitbet;
uatürlid)er ©röfjc gegeid^net) beftebt aui- ueraftelten beibe fd)nciben ftd) unter balben red)ten SBinleln
l)ol)len 3UMjren, bereu bünne, aber fefte Sßanb ein 3>on ben Söeidjteilen fiebt man im inneren Cuabrat
fefjr gterltdjeS ©itterroerf mit quabratifdjen äJiafcben räum ben frebrunben Cuerfdmitt eine? fnconarti=
5cigt. Surdj bie feinen Sßoren ber Oerflade ftrömt gen ixormioium (S£afel 5), gufammengefe|t au? groölf
ba§2ßaffer ein, burd) bie 3Jiünbungen ber Möhren au§. ©ei^ellammem ober '.Clpntbuoförben. gierltdje
©ine eingeltte uicredige äftafdje be§ ©djroammeS ^ig. 3. Enplectella aspergillum (Owen).
§ag. 1. Sie Wiefelnabeln feigen in regelmäßiger S)er „3Senu§ iMumenforb ^©dnnamm", einer ber
älnorbnung ein boppcltc? ©itterroerf gufammen; bie gterltd)ften unb ber guerft bet'annt geioorbcncn ©la§=
fcbroämme (um ein ©ritte! öerlteinert). ©in gxcr- Aig. 9. Plioronema rhaphanus (Franz Eilhard
licber ©piralfamm läuft um bie bünne SBanb be§ Schulze).
ctjUnbrifdjen £örper§, beffen obere Öffnung (Os- ©ine 3apfennabet ber äußeren §aut.
©in ©tuet bei äußeren .vuiut, ftarf öergröfsert. ©in 2lmpfjibt§cu§ ober ein .Uiefelftab, rocldjer
:^u ben oier ©efen be§ Duabrate§, meldie* burd) an beiben ©üben einen ©tem trägt.
langen Stiel, ber burd) einen fingen 23ufd) oon blumenäbnlidie 33irtfel barftelleu) mit 3urücfgeiriimm=
jufammengebrebten Wiefelnabeln gebilbet toirb. 3ftit
ten Blumenblättern.
ü8üfd)eln oon älmüdien, gefponneuem ©lafe üergteid)=
Aig. l -\. SaccocalyxpednncnlataCJVaw^JJÄ/zard
baren Miefelnabeln ift aud) bie äuflerc Oberfläche be§
Schulze).
Reeller» unb ber 9tanb ber oberen, weiten '.Öffnung
(Osculum) bebed't. 35a§ jierlidie ©itterroer! ber
Gin 35i3col)erafter, Stern mit fpiralig gebrebteu
oon einer ©piralt'raufe ummunbeu finb. ©in ügerafter, ©tern mit 9iol)rfolben.
©in i'lft beofelben ©d)n)amme§ in natiirlicber ©in ^lumicom (berufter ober fed)§ftra£jliger
$ig. S. PolyopogOll amadll ( Wyville TJiomso)/). Aig. 17. Stylocalyx tenera (Franz Eilhard
Guerfd)uitt bureb einen jungen ©djroamm, beffen Schulze).
3cntrall)bl)le ad)t rabiale 2lu»bud)tungen geigt; biefe ©in 2tmprjtbi§cu§. ©in Miefelftab, an beffen bei=
finb im Sau einem ©ncon (JEafel 5, gag. 9) äbn= ben ©üben groci fternfbrmig eiugefdjnittene ©lorfen
o4>{©^<
Tafel 35 - Farrea.
HaecJcel, Kunstformen der Natur.
m
3Ki
Hexactinellae. (SCasfcßwäntmc.
gfctfeC 36. - - Aequorea.
Leptomedusae. JaüntnnaUcn.
Biamm ber Bb fjrlftrrc (Cnidaria); -- Klaffe brr ^tfjlctrrqital len (Craspedotae); — ©rimimg
tuer Jalfntqnallrn (Leptomedusae); - -
3Tainilit t)Br ^unncnquallm (Aequoridae).
Sie ©ouncnqttalten (Aequoridae), reelle auf btefer SEafel bargeftettt finb, getanen ftdj uor
ben übrigen Jaltcnquallcn (Leptomedusae) burd) bic anfebnlicbe ©röfje unb bie inujcirjöl)nltd)c
3al)t ber ©traljlfamüe au<±, bic an ber unteren ^y(äd)e be§ ©attertfdjirmeS ucrlaufen; uon unten gefeiert
(gig. 1, 3) gteidjt btefer einer Sonnenblume mit Bieten Strafen. SBatjrenb bei ben nteiften übrigen Sftebufen
bie 3 al)t ber 9?abialranale uier ober ad)t betragt, fteigt fie bier auf 32 — G4 ober felbft über Ijunbert.
Ser tm§runbe ©alfcrtfdnrm btefer ©onncuquallen (Umbrella) ift meiftenS flctdj) fdieibeuförmig @ig. 1 — 3),
fettener glockenförmig Ijod) gemölbt @ig. 4 — 6). Sie gciuölbte obere <y(üd)c (Hxumbrella) ift 6t§=
traten uon rabiaten Stippen burdjgogcn, roie ein £riftallteller (jyig. 2, 5). 9(it ber au§geljöt)Iten unteren
Jtadie (Subumbrella) liegen bie SftingmuSMn, meldte ben ©djirm gufammcngieljcn unb burd) 2lu§=
ftofien be§ 3Baffer§ au§ ber ©cbirmbbble beffen ©dnuimmbciucgung uermttteln. ;^sn ber 9JJttte ber unteren
©d)irmf(äd)c tiegt eine ftacbe, rrei§runbe 9JJagenl)öl)le; biefe öffnet fiel) burd) einen felir betjnbaren äJhtnb,
ber uon einem orange bünner, beiueglider 9Jiunblappeu umgeben ift (gtg. 1 , 3). 33i§tt)eiten fitjen [entere
am unteren ©nbe eine» umgefebrt kegelförmigen ©attertfttete§, ber unten roeit am? ber ©d)irntl)ül)(e fjer=
uorragt (gig. 5, 6). Sie ©trablfanäle, bie au§ beut Umt'reife be§ 3JJagen§ entfpringen, fteigen bann
erft am 9Jcagcnftict empor, biegen oben nad) auf;en um unb taufen an ber ©ubumbretla gnm ©d)irm=
raube; l)ier uereinigeu fie fid) 51t einem Miugt'anal. 2ln btefem liegt and) ber 9ierocnring fotuie ein
Slrang uon ©efjörbtäM)en; nad) innen bauon ein Ijortgontater ©djiuimmring (Velum, Jig. 1, 8). Sie
galjtreidjen Sentafelu ober J-angfäben, bie uom ©djirmranbe abgeben, geraten beim ©djtuimmeu in
bie anmutigften luellenfbrmigen ^Bewegungen. Sie 9(quoribeu finb getrennten ©efd)led)te» rote bie
meiften anbeten SDlebufen; bie ©efdiledjtvbrüfen finb fjier fteinc, luurftfbrmige ©adeben, bie beim Sßetbdjen
Gier, beim äftänndjen ©perma ergeugen; fie liegen batb am anfange ber 9iabialfanale (gag. 6), balb im
Verlaufe ober am Gube berfetben (jyig. 1, 3, 5). Sie garbe ber garten, burcbfid)tigen 9"lquoriben ift
2lu§ beut SRittclmecr, in natürlicher ©röf;c, 2tu§ Neuguinea, in natürlicher Csivöfic; $ig. 2
uon unten gefefjen. Scr geöffnete gentrate 3Jiunb uon ber Seite, gig. 3 uon unten gefeben. Ser
ift uon einem orange furger Sippenfranfen umgeben burd)fid)tige ©atlertfdjirm btlbet eine triftaltartige
unb füljrt in eine ftad)e 9Jtagenl)bf)te, uon bereit ©dieibe, bereu find) gewölbte obere glädje oon
Umfang 32 ffiabtalfanate au§ftrat)Ien; in ber Glitte 32 gurdjen eingefebnitten ift. 3Som ©cbinuranbe
itjrcö S3ertaufe§ liegen cbenfouicle ©efd)led)t«brüfen, ftrablen IG lange, febr beiueglicbe gangfäbeit au*.
uon bem etnraärtS gekrümmten Manbc ein IjorU rreismnbe SKunb, uon L6 geträufelten 3Jiunbtappen
gontaler •äftuSfelring uor (Velum). umgeben; er fübrt in bie fladje lluigenljoljle, oon
bereu £Kanbc L6 gabelfpattigc üftabtaKanälc au§= ber nmgetebrt fegelförtmge ©atlertftiel be§ 3J£agen§,
ftrablen. 2tn jebein ©abelaftc bcr [enteren fifct eine ber in L6 lange, geträufelte, luellenförinig betuegte
rourftförmige ©cfdjledjtsbrüfc. 2ln bem 9terücnringe lliunblappen gefpalten ift. ^ablreidie rHabialraiuUc
be§ ©d)innranbe§, uon luelebem bie 1 G Zeittafeln geben uom Ziagen aufwärts, biegen oben in ber
cntfprmgen, finb febr 3abtreicbe fleine Mbrndien 2d)irmboble um unb taufen abroärtS gegen ben
ftditbar ((Sel)bvbläod)cu); nadi innen baoon ein rrei§= freien Iföanb be§ ©d)irme§; tjter finb fie gabelförmig
runber, (jortgontaler 3Jiu§!clring (Velum). gefpalten, unb jeber ©abelaft trägt eine faltige
Jig. 5. Zygocannula diploconus (Haeckel). ©djirmranbe, 100 fid) jeber ftanal in einen langen,
2lu§ beut ^nbifdjen Ojeait, in natürlidjer ©röfje, beiueglidien gangfaben fortfetjt. Tiefe elegante neue
oon bei ©eite geferjen. ©er bodigeiublbte ©altcrt= Strt, in ber üftälje ber Stjoren unfein gefangen,
fdjirnt glcidit einer EriftallglaSglocte, bereit Öber= unterfdieibet fid) uon ber uenuanbteu Orcliistoma
ftäd)c in ftvablige kippen geteilt ift. 33om ©d)irm= Steenstrupii ber Antillen bttreb ben fd)lant'ercu
ranbe Rängen unten febr galjtreidje lange ^ang= äJtogcnftiel unb bie viel längeren SäJhmblappen
fäben Ijerab. Jfa ber Witte ber ©d)irntl)öl)le filU unb Sentafeln.
•
+: ,..3-> fr
Tafel 36 — Aeq
Haeclcel, Kunstformen der Natur.
Leptomedusae. SraEtettcjuatfcm.
r
fgafeC 3 »iscolabe.
'
5Dte ^raditquaUeu ober ^Ijnfoneften gehören 311 ben fdjönfien unb numberoollften (Srfdieimmgcn
De§ 3fteere§le6en§; fic gleiten fdjtmmmenben SSlumenftöcfen, bereu Körper, au§ buntem Olafe angefertigt,
mit gierltdjen blättern, glitten unb ^rücfyten bebeeft ift, babei in bofjem ©rabe empftublid) unb bcincg(id).
?Bon ben anbeten Dränungen ber Sipbonopborcn (Gpftoncftcu auf Safel 7, SDiSconelten auf Safet 17)
unterfdjeiben fid) bie Sßlmfonerren burd) bbbere älrbeit§teitung ber galjlreidjen, üielgeftaltigen ^erfonen, melde
ben ©tod gufammenfe^en, 6eftmber§ aber burd) ben gleichzeitigen 23efit3 con groeierlei ©d)mimmapparaten,
einer gipfclftänbigen paffioen ©dnoimmbtafe un'o 5al)lrcid)cn a:tio = bcmcglidicn ©dnuimmglocfen. £ie bar=
geftellte 2lrt gcljört gut Familie ber SDi§colabiben; oon ber gemöl)ulid)en ^>bpfopbora unterfdjetbet
fid) SMscotabc baburd), bafj bie ©ebniimmgloden nietjt in gmei, fonbem in üier SängSreifjen georbuet finb.
#ig. 1 — 5. Discolabe quadrigata (Haeckel). ÜJtagen unb 2Jhmb, bie blof; bte Aufgabe baben,
ooüftänbig bargeftellt, tote fie im 3)egember 1881 gangen ©toct fdmümmenb fortguberoegen. ©ine ein=
im ^tftbifdjen Ögean gefangen unb in SBelligemma getne ©dmnmmgtode, oon ber breiten ©eiie gefeben
nad) bem Seben gewidmet würbe (in boppetter (mit ibren oier gemunbenen SrnätjrungSfanätcn),
natürlicher Öröfje). SDer anfcbntidje SJiebufenftod, ift in /yig. 3 bargeftellt; - - #ig. 2 geigt bie 2ln=
ber au§ mehreren taufenb (Singeltieren, mebufen= fid)t ber ©djmimmfuule oon oben; in ber Glitte bie
artigen Sßerfonen, gufammengefe|t ift, gleicbt einem fdjeitclftanbige ©dmummblafe, umgeben oon ben oier
Slumenftotf, ber mannigfad) geformte unb gefärbte SDer 9iä()rförper (Siphosoma) beginnt bei
Starter, SStuten unb Arüdite tragt. 2>er fd)nüm= biefer 2lrt mit einem breiten orange oon fd)tangen=
menbe Körper be§ gangen ©tocfe§ ober $ormu§ be= förmigen Sßatponen ober Saftem (S£aftpolnpen),
ftebt au§ groei Jöauptftücfen, bem oberen ©d)raimm bie fid) tcbfjaft taftenb ausbreiten unb bewegen (im
förper (Siectofom) unb bem unteren 3cäl)rförper Seben fdjön rofenrot gefärbt); au§ ber S5afi§ jebe§
SDer ©djroimmförper (Nectosoma) tragt Saftfaben ober ^atpatel, fpielenb nad) oben au*-
oben an ber ©pike be§ gentraten ©tamme§ (ober geftreeft. Unter bem ©djutje ber .Jaftcrfrone fitit
ber Stdjfe be§ ©todeS) eine luftgefüUte ©djn)imm= gunädjft ein Mranj oon traubeuförmigeu Körpern,
unter folgt eine oierfeitig=pnramibaIe ©cbmimmfäule, febtanfen, mit 2Bärgd)en befebteu ©efdt) Ced^tStafter
gufammengefebt au* oter Reiben oon 2 cp mim m- (Gonopalpon), au§ einer oberen meibliebeu .X'raube
gtocteu (Nectophora); ba§ finb iliebufen oljuc (mit runblid)eit beeren, ben Söcibdjen) unb einer
unteren männlidjeu Straube (mit länglieben Seeren, SBcutetiere töten. 25a§ Spiel ber langen Zeittafeln
ben 9ftän neben). 3Sergl. $ig. 4. Sitte einzelnen unb ibrer jablreieben Zentilleit, bie lebbaften unb
beeren [inb mebufenartige Sßerfoncn, beren 2Jiagcn= loeebfelnben Skroegungen biefer ijyangorgane, geroäfjren
fad (ohne SDhmböffmmg) beim SBcibdjen Gier, beim am lebenben Ziere ein rounberoolle§ ©djaufpiel. ^n
9)tänndjen ©perma ergeugt. S)ie Olefdjleebtotierc Jig. 1 ift ber Zentat'elbufeb fpiralig aufgerollt unb
biefer 2frt götjlcn naeb oielen Saufcnben, rote bie unten (am SBoben be§ ©laSgefäjjeS) teilmeife aibi--
iMüten ctncS großen Öbftbaume§. -- Unterhalb be» gebreitet. SBirb ba3 empfinbliebe Zier geretgt, fo
oranges bei' ©efd)lcd)t§perfoncn ober ©onop boren Rieben fiel) alle ^ßerfonen be§ ©tocfe§ gufammen.
&berftreifcn auc-geftattet, bie biireb bie SJlagenroanb %[q. 4 unb 5. 3)cr Stamm (Truncus),
burebfebimmern); ibr actjtlapptgcr roter ÜDhmb ift nad) Ülblofung aller 'Jlnbäitge (ber polmitorpben
febr errocitcrungSfalng, mit einem ©aume oon !?icffcl= ^erfonen), mit Jüionabme ber ©efdjtedjtStrauben.
t'nöpfen unb Brufen auSgcftattet (bei ber ^erfon, 5ig. \ (oon unten, 33afalanfiebf) geigt bie fpirale
meldie bie -äftitte oon $igur 1 einnimmt, roeit geöffnet). "Jlnfrollung bc3 faefförmigen Sipboitenftantnteo, au
3tn ber SöafiS jcbe§ ©tptjortS fitjt ein [anger unb beffen Äxutcbranb (aufien) bie "Keibe ber ©efdilectjt^
ftart'er ^yangfaben ober Zeittafel, befettf mit einer bäumeben fi|t; bie runbenSödjer an ibrer 33afi§ finb
Weibe oon beinegltdien ©eiteufäben (Tentilla). bie ?lnfal5ftellen ber abgelbfteu Sipbonen. ,"yig. 5
3ebc§ Zcntilliini trägt am (Snbe einen btrnförmigcn (oon oben, 2(pit*alanfid)t) geigt oben bie aebtftrabligc
9ieffclfnopf ober eine „SJeffelbatterie", eine Mapfei, Sebroiiiunblafe, barunter ben gufammengegogenen
in ber ein blutrotes 9ieffelbanb fpiralig aufge= Stamm be§ ©d)roimmförper§. S)ie mereefigen
rollt liegt; biefeo ©piralbanb entbält Saufcnbe oon Facetten am Sianbe be§ Sipboneitftammee> finb bie
Siphonophorae. -
g>faafsqua£f<m.
n
Peromedusae. (EaWjcmiuaUcn.
Sie Safd)enqnallen (Peromedusae) bilbcn eine fetir etgentümlidje, erft neuerbing§ in ber
Sbrc naebften isBerroanbten finb bte 3d)cibcnqtia den (Discomedusae, Safel 8, 18, 28); fie untcr=
fdjeiben fidj aber öoti biefen ftadjgeroötbten, fdieibenförmigcn äftebufen nid)t allein buvd) bte Ijobc Söötbung
be§ fegelförmigen ©d)trme§, fonbent aneb bind) metfroürbige äSertjältmffe im inneren Körperbau. 2llle
SDt§romebufen tragen am ©djtrmranbe mtnbeftenS ad)t ©tnneStotben ober Miopalicu (uier perrabiate unb
wer tnterrabtale) ; bie ^ßeromebufen bagegen befitjen mir vier interrabiate ©tnneStolben uon eigentümlid)cm
SSau @ig. 6); bagegen fi|en an Steile ber uier perrabtalen 9ibopalien bier einfädle Zeittafeln, llr^
fpu'tnglid) finb übrigens alle 9ifjopalien ber 3tfra§peben bttrd) Itmroanbtung au§ Seutafeln entftanben.
SDer 3Jiunb ber Sßeromebufen (#ig. ^) fü^rt in ein üterfetttgeS, mit uier 33adentafcben oerfeljeneS
•äftunbroljr unb btefeS in einen roeiten, kegelförmigen Ziagen @tg. 2, 3, obere igätfte). Snreb uier tauge
(üfttngftnu§) unb au<5 biefem in IG $ranjtafd)en, bie am Sdjirmraube liegen. Sie 6> e f d) t e d)
t <S brüfe
(©onaben, in gtg. 1 unb 2 burd) gelbe Färbung auffattenb) finb uier $aar SBütfte, bie an ber unteren
©diirmflädie oorfpringen. Srotfdjen ilmen liegen aebt breiedige Seltamuefeln, nadj anf;en bauon ein breiter
Jig. l — 2. Periphylla inhabilis. (Haeckel). innen ein 3ting uon adit breiedigen 9labialmu§Mn
©ine grojle ^eromebufe, an ber Dftfüfte uon (Settamuyfeln). 3roifd)en letzteren liegen bie ad)t
3ienfeelanb in 66U0 gotjj Siefe uon ber (£t)attenger= gelben, tjufeifcnförnügen ©efdjtecrjtSbrüfen (©onaben).
Grpebitton gefangen (©dnrm 16 cm fjod), üftadj außen uom Mrangmuöiet finb bte 16 ftart'en,
<yig. 1. 5lnfiebt ber gangen StRebufe, uon unten, fidjtbar. Srotfdjen biefen liegen am ©diinnraube
in brei Viertel natürlicher ©röfje. Sie äftitte ber uier interrabiate ©inneStotben (btagonaf) unb
Jigur nimmt ba3 große aditedige 9ftunbrot)r ein 12 ftarfe ^angfäben ober Sentafetit (uier perrabiale
(Jig. 4). Ser routfrige 3Jiunbranb ift etroa§ ein= ttito ael)t abrabiate).
gefdjlagen unb tragt uier Sßaar Sartfäben ober $ig. 2. 2lnfict)t ber gangen 3ftebufe uon bei-
Dratftlamente. Sie bnnt'le, trichterförmige £>öljle, seite. Ser bobe, fegetförntige ©ebtrin ift bttreb eine
au§ meldjer ba§ belle ÜUambrotjr tjeroorragt, ift tiefe, fjortgontate .S\ran;,fnrcbe iit groet uerfebiebette
bie tiefe ©d)irml)öl)(e, ibre llnterffäd)e (Subum- Jöauptftiide geteilt, ben oberen glatten ©djirmteget
brella) ift rötlid)uiotctt gefärbt unb größtenteils unb ben unteren, in 16 gelber geteilten ©djinm
mit t'räftigen ©djrotmmmuSfetn bebeeft; außen ber frang. Sttreb bie üföanb ber unteren Hälfte be»
breite $rangmu§tel (in 16 uieredige Safein geteilt), ©d)irmfeget§ febimmern uier gelbe ©efdjtedjtSbrüfen
burd), in ber 2JUtte ein uierecfiger 33erroadjfuttg§= 3laä) auflen von ben wer perrabialeu ©djenfetn be3
Enoten (Cathamma). S)er ©djirmtranä geigt in 3JJunb!reuäe§ liegen wer T- förmige Sactentafdjen,
feiner oberen §ölfte ad)t btdEe ©aHertfocM ober §ße= getrennt burd) uier interrabiale gelbe SKunbfciulen.
läppen,
in
gig. •">.
Cuerfcbnitt burd) bie W\tk be§ $ör=
be§ ©d)irmranbe§ brei ftavt'c, etnroärtS aufgerollte
per§, mit fdiematifder ^pxojeftiojt ber uerfd)iebeneu
Jentafeln unb in ber ÜSJHtte greiften Urnen ein
Organe. $n ber Glitte ba3 Slittnbtreuj, gtmfdjen
SinneSfolbcn.
beffen uier ©djenfetn ad)t ©aftralfilamente fiefttbar
g-ig. 3. Peripliylla Peronii (Haeckel). finb (innere Ocageutentafeln'). 25ann folgt eindrang
©altertToanb be§ ©d)irme§ bureb. Sie untere gig. 6. Gin einzelner ©tnne§fotben (Rho-
.Uörperbälfte, ber ©cljirmtrang, ift burd) 16 rabiate palium), ftari oergröf;ert. £cr obere, fdmtälere
Giufdmitte in ebenfooiele -liaublappen geteilt. $mb Seil biefeo ©tnne§förper§ enthält in ber iQöljte
fd)en biefen fiben auf ben ©allertfocMtt ober 5ße= einer Teetjdmppe ein fttgeligeS ©et)örbläM)cn, ba*
bauen 12 ftart'e aufgerollte gangarme (je brei in mit Mriftallen gefüllt ift. Qu beiben Seiten bc§=
jebem Quabranten) unb rüer interrabiale ©inne§= felben finb ein $aar 2lugen fiditbar. Gin brittcö,
2lu§ beut üKeere oon ©röntanb. Slnfiebt be§ ©dicnfelit umfaflt roirb.
ifolierten SäJiunbroIjreS, »on unten. £jn ber 9Jtitte gig. 7. Duerfdmitt burd) ben 9Ku§fet einer
fiebt man ba§ febmalc, bläuliebe ÜDtunbrreug, bie enge, Sentafeltourjel. 2tuf ber blauen ©tüblantelle ift
!reujförmige Öffnung, meld)e in ben 3)iagen füfjrt. ber SBurgelmuSfel in gierttd)e galten gelegt.
<isss>-
Tafel 38 - - PeriphyJh
Haec/cel, Kunstformm der Natur.
Peromedusae. ^afcßevtquaü'en.
^afeZ 39. Grorgonia.
Gorgonida. Umbnthuraflcn*
5>famm ticr Brffrlfirrr (Cnidaria); - - Blap brr Korallen (Anthozoa); — iCrgirm cm* Branr-
Korallrn (Alcyonaria); Bromuta. tax ari)t|trafj(in.Eit Kranfknralltn (Octocoralla).
Sie ^omilie ber Dttubentorallen (Glorgonida) bilbet eine formenreide (Gruppe (mit merjr
oI§ 300 Slrten) in ber Drbnung ber adUftrabligen ^rangforatlen (Octocoralla). Sitte Korallen
biefer Familie bilben aufeljnlidje ©töcJe ober "dornten, bie unten auf beut SJceereSboben feftgeroad^fen
finb; uicle jeidjucn fid) burd) giertidje formen unb bunte färben au§ (befonberS gelb, orange, rot,
Dtolett). Sie einzelnen ^otppen ober fvoralten^erfonen, melde biete rutenförmigen ober baumfbnnig
uerjrücigteu ©töde jufamtnenfe^eti, ftnb gctnöfmlid) febr t'lein, oft mitroffopifdr, fie ftnb am ©toef unb
feinen Steigen batb in regelmäßigen Reiben, balb mirtclförmig georbnet, balb unregelmäßig »erteilt.
lieber einzelne Sßottjp (<yig. I, 13 , 15) trägt einen Kranj oon adit gefieberten Sentafetn; biefe tonnen
batb lang amSgcftredt ober jurüdgefdilagen, balb gufanwtengelegt unb eingebogen werben (Jvig. 9.) Sa§
fefte ©fetett ober ftüftenbe ©erüft ber Siinbenforallen beftetjt immer au§ jruei uerfduebenen Seiten: einem
inneren Sldifenftelett, ba§ einen bornigen ober uertalften Stab bilbet (auf unfercr Safcl nidjt ftdit-
bar), unb einem äußeren Stinbenffelett, in meldiem bie einzelnen ^ßerfonen befeftigt ftfeen. Sie ^odjpcn,
bereu £auptad)fe fcnfrcdit gegen bie 9ld)fc oc* ©todc§ gerietet ift, bangen in ber 9tinbe burd) gar)tretct)c
ernätjrenbc ©efäfse sufammen; biefe SJiagengcfäjje geben von ben ad)tftral)ligen üKagenljöIjlen ber einjelnen
-
^olnpen au§. Sie roeierje 9iinbe erbätt jjycftigfeit burd) Ginlagerung von fein jaljtretcfjen &alt'törpcrd)en
(Spicula). Sie ©cftalt biefer ©ptfeln ift febr mannigfaltig unb oft feljr gierlidj (#ig. 2, 3, 7, 14).
uergröfsert, mit auSgeftredften adjt ^angarmen; von Gin cn^clncs ©pifel bey 9tinbenffetett§, mit
biefen gefieberten Sentafeln finb vier nadj oben, gnoci Gnbfnöpfeu unb jraei SSirtetn uott knöpfen.
r-ier attermerenbe xüävoäxtS uad) unten getrümmt.
SJlagen ftdjtbar, beffen §at§ oben ba§ enge ©d)lunb= ,3mci 23irtel oon bem langen, rutenförmigen
rotn* bitbet. Unten ift bie Safi§ be§ btumenfbrmigcn $orallenftod, getrennt burd) ein freies, befdmppte*
Sßotnpen oon einem niebrigen iefd)förmigen ^ortfal 3unfd)enftüd (Internodium). 2>eber SBirtel ift
be§ 'ttinbenftcletts umgeben, ber in ad)t langete au* adit 5)3ott)pen 3itfammengefel5t, bereu groeifeitig
Gin cutäclite» ©pitet bc« 9tinbenfte(ettv, ftart 3mei 33irtel be>? langen, rutenförmigen ©todey,
ncrgröf'crt (ein trcujföratigcr &a(ttörper, beffen oier bie nur burd) ein turge§ .o'^'fd'^uftüd (Inter-
©djentet ein äU)rcnbüfd)e( tragen). nodium) getrennt finb. S" i^bem SBirtel fteljen
fedjS ^oTitpen, gepartgert mit ©puppen , tiic einen fommengefel3t unb jeber ^otpp mit adit üReifjen oon
#ig. 6. Stenella spinosa (Perceval Wright). bie groei borfalcn, äußeren Reiben fiditbar, bie mit=
fteben bret, üier ober fünf Sßolnpen, gebebt burd) Aig. 13. Paramuricea spinosa (KölUker).
unb eine oevtit'ale. Ser ^olup, ber bind) btefe Unten au ber 33afi§ ift ber telebfönnige Alorpcr
Sedfebuppen gcfdjü^t unb oerftedft roirb, ift noeb mit oon einer Sornentrone umgeben. Oben ift bie
einem aus aebt ©pifdn gebildeten Werfet oevfebeit. lliitnbfcbeibe oon ben acht eingefdifagencn Sentafeln
©in 2lft eines Mclr-ergtrieigten lebenben Koral(en= A-ig. LI. Juncea barbadensis (Duchassaing).
ftocfeS, fttu-f oergröfjert. Sie jablreidten einzelnen ©in einzelne*? ©pifel beS iföinbenffelettS, oon
^ßolnpen, ober bie ^erfonen beS ilormuS, finb in ber Jorm eines geftielten SannengapfenS.
oerfdnebenen ,3uftanben ber SluSbeljnung unb 3u= $ig. 15. Anthomuricea argentea
fammengicf)ung bargefteltt. Sie adit gefieberten
(Perceval Wright).
Sentateln, melde ben üüiunb umgeben, finb balb
©in emgelncr ^olpp, beffen ad)t gefieberte &en=
auSgcftredt, balb gurücfgefdjtagen, balb eingegogen
tafeln oben gegen ben gentrafen 3Jcunb eingefebfagen
(Tyarbe oeranbevlieb: roeijj, gelb, orange, rot).
finb. Ser gange Körper ift mit einem 9tobeIfTeibe
3-ig. 10. Acantliogorgia longiflora gepanzert, beffen einzelne ©tüdfe, bie flehten Slaih
Srci ÜEBirtel be§ taugen, rutenförmigen Korallen- gefebrt ift. £>eber ^Polnp ift mit brei 3ieil)en oon
ftodcS, bidit übereinanber filjeub, ofmc freie» 2>nter= ©dntppen gepangert; bie obevften (bafalen) finb
nobium. Scber SBirtel ift am ad)t ^ofypen gu= größer unb bilben ein fjorigontaleS 2ebut3bad).
Hacclcel, Kunstformen der Natur.
Zur Tafel 39 — G orgonia.
^^^^m^M^^^
.tMtaVL r>fc Md»no\tattuä ,S«So8»¥L
,n 08 tetaT -mX
Eiru
v?
5 i f^
'
^v;Cffiuf>^ii sa
ij
'
>
^oü)p/M)nUd) einr\, iüte
v
— *ri r ^^ DBÄtyift \
y
y acfi!ru!rti'id)(aaciilcn SJcntafeln
14. ,Rlif
üKinbcntJ
rfliomuricea arjfcentea
£cn=
^S-5-
-,=-'
'^fg,' ift ft%nifiii
*uf 9fabemcibe
''v '*';
-UJj
^$ s&jet^rocigt
m Z, \ / &9!jt miv üier im
/ ) Si
/ \ !i
mit ovä . Au, " ÜO <^liV--\/
.•"~ '•
'
\
— - ü \
ct
i
'
'.v-:- i
:
Tafel 39 -- Gorgonia,
Haeckel, Kunstformen der Natur.
GrOrgonida. "-KmöertUoralTcit.
gafcC 40. — Asterias.
Asteridea. *3ecjtau\
^fainnt ber 5!rrnltrr? (Eclirno derma); - -
ipaupfulajfr brt pr/gncindcn (Pentorchonia);
Blaffe ber ^rpjIcruB (Asteridea); - -
Brbmtng ber Culajlcribnt.
Sie Seeftemc (Asteridea) treten in grcei gang oerfdjtebenen formen auf, gleid) bot meiften
anbereit ©terntieren. Sa§ unreife junge !£ier, bie Sternlaroe (Astrolarva, gag. 2 — 4) ift fern
-
Hein, rcenige üDUfttmeter grof?, oon groeifeittger (bilateral =frjtninetrifd)er) ©runbform; feine cinfadic £)rga=
nifatton gleist berjenigen eine§ einfachen SBurmtiere§, namentlich eine§ ;Käberttere§ (Safel 32); g(eid)
btefen legieren fdjtutntmt bte ©terntarüe mittels Keiner, tebtjaft fid) beroegenber SBimpern im 3Jteere nm=
Ijer; biefe finb l)ier in lange äöitnperfdjnüre georbnet (in #tg. 2 —4 rot gefärbt). 35ei ber gang jungen
©eefternlaroe @ig. 2), racldie bie ^orm eine§ 5ßantoffet§ Ijat, bübet bie 2Bimperfd)nur einen einfachen
3iing mit ein paar feitlidjcit 2Iu§bud)tungen; fic nmfänmt bie Öffnung be§ Pantoffels, meldje ber 83and)=
feite entfpridjt. Später cntroicfeln fiel) an beiben Seiten ber ©ternlaroe lange, armartige ^ortfälc, auf
iocid)c and) bie 25üiiperfd)itnr in üjrer gangen Sänge fid) fortjefet (Brachiolaria, gig. 3, 4).
Sa§ gefd)led)t§reife Sterntier (Astrozoon, fyig. 11, 12) ottnmfelt fid) au§ ber gtr»ct=
feitigett Saroe burdj eine fetjr nierfroürbigc 9)ietamorpl)ofe @ig. 5 — 8) ; e§ f)at eine gang anbere, fünfftra£)Üge
Eörpcrfornt nnb uiel üerroicMteren Sau; and) ift ber erroadjfene Seeftern mel)r als Ijtmbertmai gröfser
ttnb lebt t'riecbcnb auf Dem Robert be§ 3JIeere§. Sie biete iQaut be§ erroacfyfenen SterntiereS ift ftarf
ucrfalft unb oft mit Stadicln bebeeft. dlux ber flcinerc Seil feiner inneren iDrgane mirb roäl)renb ber
SSerroanbtung au§ beut Körper ber Stftrolaroe in benjenigen be§ Slfirogoon l)inübergenoinmen; ber größere
g-ig. 1. Asterias rubeiis (Linne). 3öaffer gefüllte Sd)fänd)c, bie fid) lebljaft bciocgcn
Äüfteit, fdjmad) ucrgtöfjert, oon ber Stürfenfeite ge= %\%. 2 — S. Saruen unb 33ertt>anbIungS=
feljen ; ba§ junge Sier ift nodj nid)t ausgemachten nnb ftnfen eine» nabe öerroanbten Seeftern«; 9Jce=
gefd)led)t§reif, bat aber bereit» bie bletbenbe fünf= taniorpljofe ber bilateralen (gTOeifeitig*frjmmetrifd)en)
ftral)lige Jorm cntraicfeit. Sie iMfftadjeln, racldjc 9lftrolaroe in ba§ pentarabiale (füniftraljlig ge^
bie rot gefärbte 3iüdenfläd)c bcbedxn, finb regelmäßig baute), fpäter gefd)lcd)t»reife Stftrogooon.
in Reiben georbnet. £$n bcit tiefen 33ud)ten 3niifd)eit g'ig. 2. Sie jngenbtidje groeifeitige Same, bie
ben fünf Straten finb bte fünf gmeifpi|igen ©cfd)ted)te= fid) an» beut 6efrud)teten (S-i be» fünfftraljligcn
platten fidjtbar, aus bereit Öffnungen beim 33etbd)cn Seeftern» entioirfelt bat (Scaphularia). Sie
fpätcr bie ©ier austreten, Jsn ber 9JJitte beS DWtcfenS 93and)jeite ber paittoffelfbrntigen Saroe ift oon 2Bim=
liegt bie Slfteröfframg. Sic galjlreidjen gufjdjen ober perfd)iinr nmfäiunt; in ber Glitte ift ber breiteilige
Scntafeln, uicldje auS ber (nad) unten gef'efjrten) Sannt'anal fiditbar (nuten ber 9Kunb, oben ber
33attd)flädje fcitlidj oortreten, finb ctjftnbrifdje, mit Alfter, in ber 3Jiitte bagraifd)en ber 3JJagen).
$ig. 3. ©ine ältere Soroe (Bipinnaria), oon in ber üDttttc ber SDlunb, umgeben uon fünf Sßaar
ber 33auct)feite gefetjen. "Kecbtc* unb tinr» fmb ©augfüfjdjen. 9cad) auf;en bauon fiebt man ba§
fünf 9ßaax beiueglidie kleine ober äötmpctn lu'vuov= djarat'teriftifdie fiinfftrablige Stnttiobium, bie „2lm=
geimubfeu, auf roctdjc bie (rote) 3Btmperfd)nur fieb bitlafralrofette", bereu fünf Sirme bie Slntagen uon
fortfet.U; groei Sßaar liefen nuten am ÜDlunbe, brei je fünf 28afferfüfid)en geigen. Stuf ber 9tücfcu=
spaar oben am Alfter, fimtmetrifd) auf beibe Seiten feite (Aig. 8) ift in ber Witte ber Slfter fiditbar,
«erteilt. ,^n ber 3Jtitte be§ burdjfidjtigen Körpers umgeben uon fünf ©tadielgrttppen. SiefeS ,,^3enta=
fdiimmert ber SOtagcn bnrd). palmar=©tabiiun" ift für bie ©tammevgefdüdite ber
Jyig. 4. ©ine weiter entroicMte Sarue (Bra- ©temtiere befonber§ uüebtig, meit e§ in ät)nlid)er
chiolaria), uon ber redeten ©cite gefebeu; ber 3'orm bei Slftrogoen ber uerfdjiebenfteit klaffen
x"ui ber
Jüf3d)en uortreten.
unteren Hälfte ift baS Slftrogoon meiter entiuiefelt,
mit jicrlicbem, gitterfbrmigem iMt'ft'elett ; ber Staub Jig. 10 unb 12. Pteraster stelliter
bilbung beo $Pentapalmar=©tabimn3 an ($ig. 7, 8). ©in paeififeber ©eeftern (au§ 1 200 gufj Siefe),
g-ig. 7 unb 8. $ßentapatntar=©tabium be§ uon ber SBeftfüfte uon Sübamerit'a, in natürlicher
jungen Slftrogoon (7 uon ber 33aucbfeite, 8 0011 ber Ö)rbf;e. J'Ö- 10 ^a^ Wuubfelb (wie in J'fl- ")•
jföütfenfcite). SDie lebten tiefte von ber graeifeitigen Jig. 12 ber gange ©eeftern, oben bie (rote) Siücf'em
fdiioimiuenbeu Varue (Brachiolaria, 'Jig. 4 — 6) feite, unten bie (gelbe) Skudjfeite (mie in ^-ig. 1 1).
ftnb famt ibrer SBunperfcf)nur unb ben SBintpelamten Sie gange Siüefenflädie ift mit gierlicrjen ©terneben
oerfdmutnben; ber junge fiinfftrablige ©ceftem t'ann bebeeft (^arillent'ronen). gn ber teilte be§ Wulfen*
niebt mebr fdiiuinimen unb friedit auf beut Weerev fiebt man bie fünf breieefigen Etappen, tuelcbe ben
boben iimber. Stuf ber S3aud)feite ($ig. 7) liegt ©ingang gur ^rutbbble uerfdjtiejlen (ugl. ^g. 1 1 ).
Maeckel, Kunstformen der Natur.
Tafel 40 — Ästerias.
Asteridea. - geeftexne.
1 .
&afel41. Dorataspis. Urtiere au§ ber Klaffe Safel 40. Genimaria. Sfcff eltiere au§ ber Klaffe
Safel 43. Aeolis. Sßeidjttere au§ ber Klaffe ber ber Sappenquallen ober SItraSp eben (Drb=
Safel 44. Ainmonites. Söeidjtiere aut ber ber Korallen, Anthozoa (Drbnung ber
Klaffe ber Kraf'en ober Sep [ja top oben ($a= §e£aforalten, Unterorbnung ber Slftinien
Safel 45. Campanulina. üfteffeltiere au§ ber Safet 50. Sporadipus. Stemtiere au§ ber
Klaffe ber ^pbropotupen (Drbmmg ber Klaffe ber ©eegurfen (Tliuroidea ober
Acanthopliracta. XDnntrtv|!raI|Imitc.
^famm ter HritBrB (Protozoa); — ©anptulajpe bcr HfHtqrlfnßcr (Rhizopoda); - - JUa|]r ber
J!
r a f) 1 1 n fj c ( A ca nthophracta)
Sic 2Bunberftra()(inge ober ?l f'ant 1) opf) raf ton gehören 311 ben nntnbcrbarften unb intereffan=
teften Sißmngen, bie bcr eingettige Organismus bcr ^ßrotogoen tjeruorgubringcn im ftanbe ift. SDtefe
gierlidjeu Stabiotarien haben fid) aus bcr Orbnung bcr ®tad)clftrat)liuge ober Sßantljometren entroicMt,
bie auf SCafel 21 bargefteUt jtnb; fie gehören gleid) biefen gur Segion bcr 'Jlfantljarieu. SaS eigen=
tümlidje Acanthin-©Mett bcr 2lt'antl)opljrartcn umbültt ben einfallen Bettenförper in ©eftalt einer ©itter=
fdjate, bie fid) bitrd) itjtre Ijödjft gierltdje unb regelmäßige 33i(bung auSgeidjnet. Sie ©runblagc beS
©MettS bitbeu groangig ©tadjetn, bie oom lliittctpunfte beS eingettigen Körpers auSftratjten unb
nad) jenem merfmürbigen !3t'ofatantf)en=©efet}e »erteilt ftttb, baS bereits bei bot Sltantfjometren be=
fd)riebcn mürbe («gl. bie ©rflcirung 31t SEafel 21). Söäljrenb ober bei biefen leideren bie gtoangig ©tadjeln
einfad) bleiben ober itjre Duerfortfäise t)öd)ftenS cinfacbe, freie ©ittertafetn bilbeu (SEafel 21, gtg. 1, 2,
3 unb 5), treten fie t)ier gur Salbung einer uollftänbtgcu ©itterfdjate gufammen. Sie ©djeinfüfjcrjen ober
Sßfeubopobien, bie oon bcr gentraßapfel be§ lebenben 3 c den!örperö auSftratjten, burdjfeisen bie ©attert=
In'ille (Calymma), melcbe fie oon bcr ©djale trennt, unb treten burd) bereu ©ittcrtödjcr Ijeruor. (2luf
unferer Safel 41 finb nur bie gereinigten ©Mette bargefteUt, nid)t bcr 2Beid)t'örpcr.
Sic ©itterbtlbung bcr ©djate ift in gtoci iQauptgruppen bcr 3tiantI)opl)raftcu bergeftatt uerfdneben,
bafj in ber einen (Gruppe oon jcbem 9tabialftad)el (an bcr Oberflädje beS Calymma) je gm et gegen=
ftänbigc Qucrfortfäfce auSroadjfen (Diporaspida), in bcr anbeten ©nippe bagegen je uicr Ereug=
ftänbige Querfortfätjc (Tessaraspida). 3m erfreu %alk, bei ben Siporafpibeu (J-ig. 1 unb 2) entftetjen
burd) 3SetToad)fung ber Ducrfortfäfce am Abgang oom ©tactjel gtoei gegenftänbige 9lfpiualporcu, im gtoeiten
galTe bagegen, bei ben Seffarafpibcu @ig. 3 unb 4), oier freugftänbigc SCfpinatporen. Slufien auf
ber ©ittcrfdjale bitbeu fid) fpätcr oft garte sBciftacrjetn, bereu Stiftung berjenigen bcr gtoangig rabiaten
ÜQauptftadjeln parallel ift (#ig. 2, 3 unb 4). Sie urfprüng(id)e ilugelform ber ©d)ale (Jig. 1 — 3) geljt
fpätcr oft in bie linfcnfbrnüge über @ig. 9 unb 10) unb gittert in bie Soppctt'cgctform (J-ig. G unb 7).
jiyig. 1 . Dorataspis typica (Haeckel). trägt. Sit beufetbeu beiben, fid) freugförmig fd)iiei=
$ßo!aranfid)t bcr tügcligcn 6d)atc. $n ber benben "Dceribianebencn mic bie ^otarftacbelu tiegen
9Jiittc bcr ^yigur ift bcr SßolarporuS fidjtbar, um= bie oier 2(quatorialftacbcln, bie am Staube bei-
geben oon beu ©djilbem ber oier ^olarftadjeln, $igur (im Agitator bcr ©djale) oortreten. 3n gioei
bereu jeber einen fragen mit groei 5lfpinalporcn anberen 3)icribiaucbencu, roeldje bie erfteven unter
SBinMn üon 45 ©rab biagonal fdmeiben, liegen g-ig. 5. Ecliinaspis ecliinoides (Haeckel).
bie 8 .Tvopcnftadictn, oicr nacb oorn, üier nad) (Sin einjelner von ben jmanjig üj?auptftad)eln,
binteu gerietet. 3n jeber Nullit, bie jioci aneinanber= nic(d)e bie fugeltgc ©ittcrfdiale jufainmeufefecn. Sie
ftofumbe Safein üerbinbct, liegt ein $oronalporu§. üier treugftänbigen Querfortfabe, bie oon ber Glitte
Witte ift einer bei üier JUiuatorialftacbcltt fidjtbar, %XQ. 6. DiplOCOlpuS COStatatllS (Haeckel).
umgeben oon jroei nierenförmigen Slfpinatporen unb Sic ©cbale ©attung meidit am
biefer meiften
fed)§ Keinen, runben Eoronatporen. 3>n ber §ori=
oon ber urfprünglidjen Stammform ab; von ben 20
jontalebene treten redjt§ unb tinfe gmei $Cquator=
Miabialftacbeln, melcbe bie eigentlicbe ©itterfdjale 311=
(biagonal, üier oorbere unb üier Wintere), ,3 a blrcicbe, A'ig. 8. Icosaspis elegans (Haeckel).
äidjacf'förinig gebogene 33eiftad)clu laufen parallel ben ©ine ifolierte (J]oIar=)^(atte, getrennt oon beut
20 Jöauptftadjeln, auf bereu ©ittertafeln fie fid) 33erbanbe ber 20 ©itterplatten (älntlid) rote ,"yig. 3).
Stjaccio auf Gorfiea bcobaditet, unterfdjeibet fid) oon %\%. 9. Hexaconns serratns (Haeckel).
ben üerroanbten Strien ber ©attung burd) bie üier Sie linfenförmige ©itterfdjale ift au§ 20 üfta=
ftart'cn Ereugftänbigen l^lüget, bie oon bem pgrami bialftacbeln 3ufammeitgcfcbt, uon beneit 14 t'leiitcrc
baten 2(uf;entci( jebe§ !gauptftac£)el§ abgeben. nur loenig über bie Slufjenftädje oortreten, größere
roelcbe bie lugelige ©itterfdjate jufammenfetsen. Sie Sie liitfenfbrmige ©itterfdjale ift au-i 20 3ia=
üier freujftanbigen Duerfortfä|e, bie üon ber Witte bialftadieln gufammengefeijt, oon beneit 14 t'leiitcrc
be§ ©tadjels abgeben, umfdUiefien biuxb ibve 23er= gar nid)t über bie iHufscnflüdK ber Sdjale oortreten,
binbung üier nmbe 2lfpinatporen unb tragen auf ben fed)§ größere (am Binfenranbe) oon ftart'cn, gerippten
-t-3H~«^
Zur Tafel 41 - Dorataspis.
Xnfttr.
Haeckd, Kumfformen der
oimoG - IJ- föltsT wX «si»7£ \3& K94(tto\tetm& ,tafc>«ü.
)
oon ben pmngtc
V-~ -
/ yiiaif
'-
Cluerfortfäm
-
l bte
J
.
tragen auf-bW©nbe ifjrcv
ff!
\ ante SBeifi
,.-
r), ftnb 13 ntbj
.-; 11
•
jkfi / d glocf
iTel s
>« gc: (jntcm immbe umgeben
L
Jenireirt abm J i ftnb
j-.'v'-OVv l
förmigen
I
QEi^pis elegans (B
i
förii y :rte\9Mar= )l ;
latte\ getrennt von bem
\ja|ic()
| ^
1). He: /
|
'
-- > „J -tc ift
I s ftnb.
, .i(c ift au h
litt, ^^
jj;
^^ ^akajortreten, \
mref m \ uouf /^
Tafel 41 - - Dorataspis.
Haeckel, Kunstformen der Natur.
Acanthophracta. £$imöerftvai?£mge.
©afef 42. - - Ostracion.
Ostraciontes. Mvfärffirfyt.
^rljnaliclfifcljß (Plectognathi) ;
- - Jamiltc brr Barffjauffifdjc (Sclerodermi); - lintcr-
SHe $offcrfifd)c ober Dftracionten meinen in me(jrfad)er SSegie^uttg uon ben geiuöbutidien $nod)em
ftfdjen ab, Ser rurge, gebrangene Körper ift größtenteils uon einem ftarren ^nodEienpanger umfdiloffen,
ber fid) am fedjSecftgen Safein gufammenfe|t. 9hir ba§ -äftaut, bie SSajt§ ber Stoffen unb ber Ijintere
Seit be§ ©djroange§ finb uon meidier igaut bebedt, fo baß bie an biefelben fiel) anfe|enben -SUtuSteln fie
frei beilegen tonnen. Sie Muodien be§ £)berfieferapparate§ (öbertiefer unb 3imfd)enftefer) finb imter=
ehumber unb mit beut ©djäbel feft uermaebfen, fo baß berfelbe einem t'urjcn Sdmabel äljn(id) rotrb.
geber tiefer ift mit einer einzigen 9ieü)c f (einer, fdjtanfer ,3äf)ne bewaffnet ($ig. 2 unb 3). Sic Spalte
be§ Keinen 9Jhmbe§ ift febr eng, ebenfo bie furge Sliemcnfpalte, bie unmittelbar oor ben JBvuftfloffen liegt.
Sie 33aud)f (offen finb nerfdjitmnben. Sie Keine 9iüdenf(offe ftebt tueit bilden, faft gegenüber ber äl)n=
üd)cn Slfterfloffc. Sie anfebuiidjc ©djroangfloffe ift abgeruubet. Sie !urge SBirbelfäule ift nur am öier=
ge§n 2ßirbelu gufammengefe|t. Sie großen Singen ftetjen t;od) oben auf ber Stirn.
Sie (Sattung Ostracion enthält über 20 2(rten, bie größtenteils bie Sropenmeere bemobuen;
üiele Slrten finb mit ftarlen ©tadjeln bemaffnet unb bureb bunte Järbung auSgegeidmet. Sie feften,
meiften§ fedjvctfigcn &nod)cntafeln, mldjt ben garten ganger gufammenfe|en, geigen oft eine febr gierlidje
Sfulptur; fie erfebeinen mit galjlreidien f (einen Dörfern mie mit perlen befebt; oft finb biefc regelmäßig
in Stotjcu ober SSänber georbnet, bie oom 9)citte(punr't ber Panzerplatten au§ftra§len ($ig. 5 — 8 unb 10).
gig. 1 — 5. Ostracion cornutus (Linne). auygegeidmet, uon benen ba§ obere ^aar (über ben
atMenfeite; g-ig. 2 uon oom, uon ber äJhmbfette (§ u 6eiben @eiten be§ SCfterS) nad) binten. Sie
ilnocbentafe(, mit ben anftoßenben 3tänbern ber fed). 3% 6 ~ Ostracion (juatlricornis (Linne).
benachbarten Safein (uergrößert). Siefe 2lrt ift Ser uierbbrnige Mofferfifd). AUV ,; uon
burd) uier ftarfe, faft (jorijontat abfteljenbc Körner ber lint'en Seite; Jig. 7 unb S jiuei etU3e(ne itnodjen=
tafeln au§ bem ganger; bie perlenabnücben iQöcfer fteben oben auf bem dürfen, ein Sßaar in ber Witt!
ber Oberfläche finb ftraljlenförmig in Reiben ge= ber ©etten (red£)t§ unb lintV), gtoet tyaav unten
35er geötjrte föofferfifdji (oon ber rechten ©tadjel frönt, ©in $Paar fcbmädierc ©tackeln fteben
©eite). Tiefe plumpe Slrt ift buvcf) bie 33eroaffnung tioru über ben Slugen. 3Sier ftarfe ©tadjeln fteben
mit jroölf großen, rücrroörtö gerichteten hörnern bintcreinanber auf ber äSaudjtante unb finb md)
ober ©tadeln ausgezeichnet. SDrei }>aar §örner binten gerietet.
-&-Ä»~s~
Haechel, Kunstformen der Nahur.
Tafel |_> - Ostracwn
Ostraciontes. Itoflferftfcße.
t^ctfeC 43. - - Aeolis.
Nudibranchia. Batfctkicmcn-^tftnctftcn.
Sie formenreidc Dtbnung ber 9iadtficmer ober 9hibibraud)ieu gehört 3ur Legion ber !Qtntet=
fiemen=©d)nedcn (Dptftljobrandjten) unb unterfdjetbet fid) oon ben übrigen burd) ben gängltdien Mangel
ber ©djale unb be» -äRantefö, ber bie ©dale bttbet; ba jebod) ibre Sugenbguftättbe (©mbrnonen unb
Samen) btefe rcidtigen ©d)u|otgane be§ raeidien ©d)ne<Jeniörpet§ befifeen, muffen mir nad) bent 6io=
genetifd)cn Örunbgcfefte fd)Iief3en, baß auä) btefe „9iadtfd)ucden" - - gteid allen anberen ©afteropoben —
oon fdialeutragenben tlrfdneden abftammen. Sie Urfadje ber pfjniogenettfdjen Sfüdbilbung von 2Jiantel
unb ©dialc liegt in ber SebenSmetfe ber 9iadtfiemcr, melde meiften§ ,;mifd)cn ben bidten Säften ber
2Ugenbäume an ber 3Jieere§lüfte fid) oerfteden unb langfam umljerirtedjen; liier mürbe eine fdiroere, fefte
ftaßfdjale ber freien 33emcgung nur Ijinberlid) fein. Surd) SXnpaffung an bie oielteitigcn formen unb
bunten färben biefer ©eepflangen Ijaben bie SRatiftStentet jene fdntijenbc Sttniliddeit mit ibrer Umgebung
erworben, bie fte oor ben Eingriffen anbetet ©eetiete beraabrt. 3Siete oon ibnen jetefmen fid burd auf,er=
orbentlid) bunte Färbung unb jierlidje ©eftaltuug ü)re§ garten, febr biegfamen unb beljnbaren Körper» au§.
2tm uorberen, breiteren ßnbe be§ eiförmigen ober blattförmigen Körper* fteben bei bm dladt-
fiemern geraöljnlid ein ober jroei ^aar Sentafelu; bie uorberen Heineren finb Stppenfüljter unb oon
cinfadier iöilbung; bie bintereu größeren finb 9tied)fül)Icr / meiften§ in ©Reiben gurüdgteljbat unb burd)
blätterige ©truftur ausgezeichnet. Sie Giemen, bie bei ben übrigen 9Jtouu§fen oerftedt jmifeben %\xp
raub unb Sftantctranb fteljeu, gefdüfet oon ber 9iüdenfd)ale, finb bei ben 9iadü'icmcrn infolge ber 9ü'id=
bitbuug oon SJtantel unb ©djate auf ben Siüden getreten; fte liegen fjier frei unb unbebedt, in jyorm
üon äaljlreidien jtetftdjen gäben, blättern, Gebern, 33äumd)en u. f. m. SSalb finb bie Giemen in gtoei
Sängsreitjen geftellt @tg. 3, 5 unb 6), batb in galjltetdje Querreitjen (Jig. 1 unb 2), balb bilben fte
einen ^tanj, roelc&er ben 2lftcr fternfbrmig umgibt (Jig. 4 unb 7).
gag. l. Hennaea bifida (Loven). gefallen be§ dtüämS abgeben, flimmern burd bie
groet 9ieif)cn uon eiförmigen dienten; bie jierlidjen 2(m Äopfe (oben ltnf§) fteben jroei 5ßaar SEen=
roten, gefieberten ©efäjje, bie oon ben beiben 9J£agen= tafeln, oon benen bie oorberen (Stppenfüljter) einfacb,
bie gitteren (3iied)fübfer) blätterig unb mcf>t in eine Krone oon adjtgeljn gefieberten Giemen, bie ben
oberes ©tücf. keulenförmig , mit einer SKciljc oon 2tm Kopfe (oben lin!§) fteben ein %aox gegaefte
33Iättd)en belegt ift unb in eine ©dieibe gurücf= ©timtappen; babinter ein $aar cntinbrifdje, gegönnte
förmigen 2lnbängen trägt. beut bilden fteben tönneu. SDer dürfen ift mit groei Reiben üon ge=
2luf
fieberten .Stiemen gefdimüdt.
jinci Reiben oon bauinfbrmigcn .Stiemen, bereu ©röfje
2lm Kopfe (nuten tinf§) fteben vom ein Sßaar 3tied)fübler, bie an ibrer 35afi§ graei fingerförmige
Dünne ©tirnfübler, babinter ein $aar ftärt'ere 9Ücdj= gortfäfte tragen. 2Xuf ber üDKtte be§ Mdmä liegt
fübler, bereu ©piüc gart geblättert ift. SDer üftücfen ber Alfter, umgeben oon einer gierüdjen Kiemen=
trägt brei £äng§reiljen oon üDlantelfäben (eine mitt= frone, bie au§ brei feberfbrmigen, boppett gefiebert
lere nnpaare unb graei feitlidje paarige) unb binteu ten blättern gufammengefe^t ift.
<zi£^-
il-cl, Kwistfor Tafel 43
Nudibranchia. — Wia&t&iemexi-'&dSixe&etx.
"§ictfcf 44. - - Arnmonites.
Ammoiiitida. Hmmon$ljörim\
Flamin bcr Wtitfytitvt (Mollusca); -- Maße örr Mvakm ober fEiutenftfrfjt (Cephalopoda);
JamiltB bcr jRminDintfjüriur (Ammonitida obsr Ammonoidea).
Sie formenreidje ^anritte bcr 3ltnmon§^örner ober 2lmmonitcn btlbct eine fcljr intereffante, fttngft
auSgcftorbeue ©nippe bcr oralen ober Gcpl)aIopoben, bcr bödjftorganificrten SBeidjtiere. Stefe 3J£ouu§fen
lebten in Saufenben tum iUrten roäljrenb be§ patäogoifcfjen unb 6efonber§ roäfjrenb be§ mefojotfdjen 3ett=
altera, ftarben aber gegen ©nbe bcr Kretbeperiobe ooHftänbig an*. Sbvc fdjongcformten Kalifdialcn
()aben fid) ucrfteinert in foldjcu Giengen angehäuft, bafi fie grofse ©ebirgSmaffen überraiegenb jufammem
fe^cu, fo 5. 33. im Sura, beffen einzelne Sd)id)ten burd) beftimmtc formen tum Slmmonitcn djarattcrificrt
ro erben fönncn. Sa§ 2Scid)tier, roeld)e§ bie uielfammcrigcn ©eljäufe bitbete unb bic lebte (jängfte) Kammer
be^felben bcroobnte, ift un§ feiner befonberen Organifation nad) üöltig nnbefannt; nur ba§ [äjjt fid) mit
uolter Sid)crl)cit behaupten, bafs e§ ein cd)ter (Sepbalopobe mar, cbenfo rote Nautilus, Octopus unb
Sepia. Ob aber bie -.'Immoniten Nautilus nödjft cerroanbt roaren unb gleid) biefem ju ben SSicrüemigen
(Tetrabranchia) gehörten, ober metmeljr gu ben Sroeütemtgen (Dibranchia), rote Spirula, Sepia
unb Octopus, läfjt fid) nad) ber Sd)a[eubilbung allein nid)t entfdjeiben.
Sie Katt'fdjatc ber 2(mmoniten ift ptanofpirat, in einer ©bene fi)inmctrifd) aufgerollt, unb
beftebt anZ einer grofjeu Slngatjl oon Kammern, roeldje burd) fefte Sdjciberoänbc getrennt fütb. Sic
Kammern roaren mit Suft gefüllt, roie e§ bei ben beute nodj lebenben oicrt'iemigeu Nautilus unb groei=
Kernigen Spirula bcr $a(t ift; fie bilbeten einen uortrefflidien bnbroftatifdicn Apparat, ber ba§ fpcjififcbe
©croidjt bcö Körpcrö uerminberte unb ba§ Sdjnnmmeu erleidjterte, ätmlid) roie bie ©djroimmblafe ber
gifd)e. Sa§ tebenbe Sier bemoI)ute bie jängfte unb größte, gule|t gebilbetc Kammer unb mar in biefer
burd) einen feften Strang (Sipho) befeftigt, rocld)er bie ©djeiberoänbe burd)bol)rte. Sie ©djeibcroänbe
(Septa) bcr i'uftfammern (in Jig. 2, 4, 6 unb 8 con com gefeben) finb metjr ober roeniger mcltcnfbrmig
verbogen, fo bafi ibr 2lnfa| an bcr Stujjenroanb ber Sdiate uid)t in einer einfachen "Kinglinie erfolgt,
foubern in sicrlid) gebogenen Suturtinieu ober Sobenlinicn, bereu ueraftcltc SBorfprünge at§ Sappen unb
Sättel untertrieben roerben ($ig. 5). 2luf;crbem ift bie Slufjenftädje ber Sdjale oft mit ftral)ligcn Stippen,
91u§ bem mittleren braunen 5ura. f^tg. 1. 2(n= 2lu§ bcr mittleren ((Scnoman ) Kreibe. %{§. 3.
fid)t üon ber Knien Seite, $ig. 2. 2(nfid)t von 21nfid)t oon ber reebten Seite, gag. 4. Slnftdjt uon
ber S3aud)feite. Oben ift in ber Sdalenmünbung ber 33aud)fcitc. '.Oben ift in ber Sdialcnmünbung
bie jüngfte Kammerfd)eibeioanb fidjtbav. bic jüngftc Kamnterfd)cibcir>anb fid)tbar.
gftg. 5, 6. Ammonitos (Ptycliites) opnlentus |yig. 8. Ammonitos (planulatus) cavernosus
(Mojsisovich).
2lu§ bcv alpinen SCriaS. $ig. 5 - ~Hnfid)t oon 2lu§ ber oberen (rceifscn) Hreibe. ^vrontalfdjnitt
ber Knien Seite, $ig. 6. 2tnfid)t von ber 33aud)= burd) bie Schalen, parallel ber Saudjfeite. Oben
leite. Oben ift in bei- ©djalenmünbung bie jüngfie unb unten finb bie Sdieibeiuäube uon je ,;mei $am=
Mammerfdieibeiriaub fiditbar. SDie 2luf;eiuuanb ber meru fiditbar, bajmifcftcn ber innere ÜQoljIraunt nou
2lu§ ber unteren treibe (©ctutt). 2lnfid)t uon 9Iu§ bem mittleren (braunen) 3>ura. 2(nfid)t
^\.
/
J
1
\ h
(
"
f r
f /
n \
rL ' uon y
"x -
lej^SFcfj
» 4mmfl Lt i
rott
i
{ i
unterm (jdjraarjcn) Surit^ 2(nficf)t
;
Seite.
-
(stephanoceras) Humphr^s
'
mittleren i
Iura. 2lnfidjt
/
Tafel 44 - - Ammonites.
Eaecliel, Kunstformen der Natur
Ammonitida. Bnimonoliontcv,
^afeC -45. - Campanulina.
Campanariae. ©Uuhntpuljjpcn.
gfamm btx J&ifftltwvz (Cnidaria); -
2faupfMap orr ©tjörafirre (Hydrozoa); — ülaftc
orr Bi;bropnh;p£it (Hydroidea) ; - Krönung öer ©lorfunpolnpen (Campanariae).
Sic ©locfcupolppcu ober Äampanarien finb foioobf ben JHörjrenpolnpen (Subutarien, Safcl 6)
oI§ ben ÜRei(jcnpo(i)pcn (©ertularien, Safel 25) naljc oerroanbt; fic initcrfdjcibcn fid) aber »on beiben
baburd), baf; bie garten ^oippenlcibcr ftdi in fefte, bornartige ©djuftt'apfeln juvücfjicöcn fönnen, bie auf
fdjlanf'en, geringelten Stielen aufft|en. Sie Sßerfonen, rocld)c bie ©töcfc ber Kampanarien gufammenfeben,
Ijabcn infolge non 3lrbctt$teilung ftet§ groci ober bvei oerfdnebene formen angenommen. Sie grefjpolnpen
ober ftpbrantljen 6efi|en am ©nbe eine üUlunböffnung, bie von einem orange beioeaücber Sentafetn
(Jyüblfabcn nnb gangarme) umgeben ift; oft ift ber ÜUiunb in einen Dtoffel oerlüngert ($ig. 5); iljre ©d)iu>
fapfet (Hydro theca) bilbet einen glockenförmigen ßetdfj, beffen 3J£ünbung§ranb oft giertid) gejäljnt ift
@ig. 3). Sagegen ift bie ©duttiiapfet ber ©cfd)(ed)tspo(ijpcn ober ©onopljoren nteift größer, urnen=
förmig, fürger geftielt ober fiftenb (©onangien). Sie munbtofen ©efd)Ied)t§tiere, benen ber Sentat'elt'rang fetjtt,
bleiben entioeber am ©toefe feftfifcen nnb bilben in ibrer äftagemoanb ©efdjIedjtSprobufte, am benen fid)
Saroen oon Sßotttpen (Planulae) entnmietu (gig. 3 nnb 4); ober fie oerraanbeln fid) in l)öl)er organifierte
äftebufen, bie, frei umb^erfdjnrimmenb, erft fpäter gefd)led)t§reif werben ($ig. 1 nnb 2); au§ ben befruchteten Giern
biefev SJiebufen entfteben roieber Sßolnpen. Sie Spübromebufen, rocldje bcrgcftalt in ©enerattonSmedjfel
mit Kampanarien ftcbjcn, gehören jjur Orbnung ber galtenquallen ober Septomebufen (Safet 36).
gig. l. Campanulina pinnata (EaecM). gartem Körperbau (gmifdnm beiben eine Knofpe),
Ser ©tod; biefer neuen Kampanarie (oon ber im unteren Seile einen ©cfdiledjtypohjpcn, ber fid)
fanartfdjen Snfel Sangerote) trägt gioeierlei oer= bereits in eine iüftebufe oerroanbelt l)at unb fpätcr
fdnebenc ^perfonen: bie Heineren grejjpofypen nnb ablöft (mit oier einfachen 3iabialfanälen, bie am
bie größeren ©cfd)(ed)t«poü)pen; erftere bcfit}en üffhmb ©djirmranbe buvd) einen Süngranal oerbunben finb).
unb Sentat'elt'rang, raabrenb biefe Organe bei (et3= Unten im ©runbe ber ©d)irml)bl)te fiijt bei ber 3Jle=
teren oertoren gegangen finb. Sie ®efd)ledjt§poIt)pen bufc ber fttrge SRagcnfarf, beffen SJiunböffnung oon
oerroanbetn fid) fpätcr in freie 9Jiebufcn, bereu ©djirm oier Keinen 3Jtunb tappen umgeben ift.
$tg. 2. Campanulina tenuis (Van Bmeden). 2tu§ einer fricebenben, fabenförmigen SBurgel cr=
Ser ©toef biefev Hampanarte geigt im oberen beben fid) oier langgeftielte ,"yref;poh)peu unb gioei
Seile gmei grefjpolnpen oon fefjr fcblant'cm unb t'urggeftielte Wcfdilcd)topoli)pen ; letztere enthalten
mehrere mebufoibe Meinte unb entbehren ber 3Jhmb= Sig- 6. Hypanthea hcmispliaerica (Allman).
s
Diimt> unb SentaMfrang tragen, finb fdjlante,
,"yig. 7. Obelaria geniculata (HaecM).
eiförmige Meldie, bereu 9tonbgä£)n<f)en fid) becMartig
2ln einem Stfte be-J üielüergroeigten ©todfe» fitzen
gufammenfdjftefjen. Sagegen finb bie ©onangien
mehrere Jyrefmolppen, uon benen brei ben XtntaM-
ber muublofen ©efd)led)tvpott)pen, bie groei, uier
<yig. 5. OpModes mirabilis (Hincks). ber iliagenmanb burd) fötofptmg gat;lretd)e Keine
Scr fdjroad) üergttieigte Stoef trägt brei uer-- äftebufen, bie fpäter in ber <yig. S abgebilbeten $orm
fdiiebene Sßerfonen: oben einen großen gtejjpolnpen, frei roerben.
abgefegt), unten einen eiförmigen Öefddedjtopolnpen, Sie Keine SJJebufe, bie fid) in ben (Mefd)(ed)tv=
beffen umbüllenber Mdj geringelt ift, aufierbem brei fapfelu uon Obelaria geniculata (Jyig. 7) ent=
fd) laufe, febr beiueglidie, fd)(angeual)nlid)c 3öaffert= nudelt bat, geigt am ©djirmranbe einen $rang uon
polnpen, bereu munblofeS ©nbtnöpfdjen oiele lange Sentafeln unb adjt ©eljörbla^djen; in ber ^citte
Campanariae. - (&CodieitpoC»y>eit.
^afeC 40. — Gemmaria.
Antliomedusae. Blununtinallen.
SDie SStumenquallett (Antliomedusae) unterfdjeiben fid) uon bcn übrigen brei Orbnungen
ber ©djleierqnallen (Xa\d 16, 26 unb 36) baburd), bafj fie am ©d)irmranbe feine ©el)örblaM)eit
tragen, fonbent ftatt beven 2lngcn (meiftenS uiev ober ad)t, oft galjlreidje 9lugctt, getuötmttd) oon roter
ober fdjroarger gurbe). Sie ©efd)tedjt§brüfen ober ©onabeu (foraof)l bie ©ierftöcfe ber SBeibdjen at§
and) bie 'oamenftöcfe ber 9Kännd)en) cuttuidclu fid) bei ifjitcn nidit im Verlaufe ber 3{abialf anale, roie
bei bcn Septomebufen (Safe! 36) unb ben SEradjomebufen (Safel 26), fonbent uielnteljr in ber SBanb
be§ 9Jiagenfacfe", ber au§ betn ©runbe ber Sd)irinl)öl)le Ijcrabljättgt. Oft bcfiücn bie ©efd)led)t§brüfcn,
beren Snljalt - - ©ier unb Sperma — frei in ba§ ©cetuaffer entleert wirb, eine fetjr giertidje £yornt,
uon gefieberten blättern (jyig. 5 unb 6), gef'ränfelten ober netzförmigen ^olfteru ($ig. 2 unb 4) u. f. vo.
Sa§ SJhtnbrotjr, burd) ba§ fid) ber üDlagen unten öffnet, ift btSroeilen in einen langen Düffel uer=
tängert ($ig. 6), meiften§ in uier grofje, feljr belmbare unb betueglidje 9)iunb(appen gefpaltcn, bereit jjftanb
einfache ober oeräfteltc 9Jittnbgriffel, bie am freien ©nbe 3ieffclfnöpfe tragen; balb cntfprittgeu biefelben
an ber 3Jiunböffnung felbft (J-ig. 2), balb an ber 33aft§ bc§ 9ßunbroIjr§ ober Düffel* ©ig. 6). 3>om
3tanbe be§ glockenförmigen ©dunncS (Umbrella) entfpringen urfprünglid) uier Scntafetn ober $angarmc,
unb stuar uom (Sitbc ber uier 9tabialfanä(e; oft fittb aber jtuei gegenübcrfteljeitbe Zeittafeln jitrücfgebilbet,
bie beibett anberen tun fo ftärfer cnttutd'elt ©ig. 1 unb 6); oft ift ü)re Qafyl fpäter feljr uermebrt
Sie 2littl)omebtifen ftammen uon 3iöl)rcttpolnpcn ab (Tubulariae, Safel 6); fie fteljen nod)
Ijcttte mit biefen in ©eneration3roed)fct (Metagenesis). 2lu3 ben befrud)teteu (Stern ber frei=
fdmnmiitcitbeu, l)od)organifierten äßebufen enttuidelu fid) feftfitjenbe, uiet einfadjer organifiertc ^olppen;
©ettenanfidjt ber 9föebufe, 20ntal uergröfjcrt. Sm oberen Seile ber lliagenioanb liegen uiev l'renj--
Zn ber 3titfjcnfläd)c be§ fegclförmtgen ©d)irme§ ftänbige ©efd)lcd)tvbrüfcn ober ©onaben. Unten
(Exumbrella) ucrlanfctt uier feeugftanbige 3ccffct= öffnet fid) ber ÜKagen burd) ben ÜDhmb, ber uon
fd)tätid)c. Unter biefen liegen in ber Snnenfl&dje uier gef'ränfelten äJhmblappen mitgeben ift. 21m
(Subumbrella) uier fd)inalc Siabialfanale, bie fid) ©d)trmranbe filmen uier Zeittafeln, uon benen 3tuci
gegenftänbige Stein unb rubimentär, bie gmet an= <yig. 5. Stomotoea pterophylla (Eaeckel).
bereit febr grofj unb mit tanggeftielten Sceffeltnöpfen Jamilie ber üiartben.
,"yig. 3 unb 4. Tiara pileata (L. Agassis). einer Ölode), ift unten in oier breiedige 2Jhmb=
Xamilic brr Eiaribm. läppen gefpalten, oben an ber Söaft§ oon oier felir
,"yig. 3. Slnftdjt ber glockenförmigen üWebufe großen, roten ÜJiunbgriffeln umgeben, bie febr ftart
oon unten, breimal vergrößert. -JJcan ficht in ber baumfbrmig veräftelt finb; jebe§ Slftdjen trägt am
Witte bie oier grofsen, roten SJhmblappen, bie ben ©nbe einen 9ieffeltüopf. 2lm 3\anbe be§ ©d)irme§
oiereefigen SJlunb umgeben unb jierlidi geträufelt ift ber tjorijontal auSgefpannte ©dimimmring fid)t=
ranb fiditbar, innen fein 2ftu§fetring (Velum), ein roter Sfteffetring, ber ben 9icrvcnring bedt. SSott
aufjen ber^rang bergaljlreidien gurücfge[d)lageneni£en= ben urfprünglid)cn oier Xentateln, bie am ©nbe
tafeln, bereu jeber an ber S5afi§ ein rote§ 2luge trägt. ber oier Dtabialfanäle entfpringen, finb groei gegen=
A'U]. 4. 3lnfid)t be§ oierfeitigen 9Jiagenfad!c3 oon ftänbige gang rubimentär (nur burd) rote 3teffel=
ber ©eite; in feiner 3Banb liegen bie nebibrmig tnbpfe angebeutet); bie beiben anberen finb um fo
oerbunbenen Seiften ber ©efd)ledjt§brüfen; barunter [tarier entioidelt, febr lang unb beiveglid), pcrlfdjmir--
bie oier grofjen, roten 3Jhmbtappen, bereu Miänbcv förmig, mit garjtradjen roten üfteffelfnöpfen mie mit
AnttLomedusae. — ^ZxtmenquaiXen.
Reifer 47. - Limulus.
Aspidonia. Srfjütifec.
SDie ©dülbtiere ober Slfpibonten btlben eine feljr alte ©ruppe uon ©ftebertieren, bic gegenroörtig
nur nod) burd) eine eingige lebenbe ©attung vertreten ift, ben merrrourbigen ©<f)tr>ertfcE)tt)an8 ober Sjßfeik
freb§ (Limulus; gag. 1 — 8). Sagegen fpielten bic ©dülbtiere, burd) jaljlreief)e nnb ftattlidie Strien
oertreten, eine feljr nndjtige dio\k mäbrenb be§ paläogotfdpen 3 ettatter§, jenes grauen SlltertumS, ba§
minbeftenS 14 — 20 SJÜttionen Satire hinter ber ©egemoart gurücttiegt. £)amal§, befonberS rocujrenb be§
ftturifcbeit nnb beuonifdjett ,3ettraum§, beoößerten bie ©dülbtiere ba§ Sfteer in fotdjem 9Jutf?e, bafj fie at§ bie
fjerrfdjenben Vertreter ber ©tiebertiere crfdjeineit, befonber§ bic artenreichen Xrilolütcu. Slnbere Slfpibonten,
fo namentlich, bie riefigen (1,5 m langen) ^tcrugoten, finb bie gröfsten nnb ftärtjten aller ©tiebertiere.
Sin ©nftent ber ©tiebertiere ober Strtifulaten werben bie ©dülbtiere meiften§ gur Klaffe ber
Kavibouien ober Krebstiere, alfo gu ben Kruftaceen im engeren Sinne, geftellt. Snbcffcn unterfdjeiben
fie fid) uon biefen lebteren fel)r mefcntlid) baburdj, baf; ihnen bereit djaraftertftifdje Nauplius-Saroe feljlt.
Stud) tragen alle Slfpibonten uom auf ber Stirn, uor beut üDhmbe, nur ein 5ßaar cd)te Slntennen ober
Fühlhörner, alle Karibonien hingegen jiuci ^aar. Slufjerbem nähern fid) bic ©dülbtiere in nuiitdjen
Sorftennnirmern (ßbätopobcu), bie an jebem ©liebe groet $ßaar Seine trugen. 9Jiand)e iSrilobiten finb
L
geraiffen Slnnetiben feljr tibntid), fo 3. 33. Triarthrus ( Jig.
20 a nnb b).
$ig. 1 — 3. Limulus moluccanus (Clusius). ber fed&SecEige Hinterleib, trägt am hinteren ©eitern
Sic emgtge
ber Klaffe ber ©d)ilbticrc
hatte nod) lebenbe
1. ©in 91cännd)cn, uon ber 9Ütcfen= mafjcn; ba§ norberfte, f'lcinfte Sßaar finb bic Stn=
feite gefetjen, ein drittel natürlidicr ©röfje. S)cr tennen ober 'Jübtbörncr (uor betn 3ftunbe gelegen);
Körper beftebt am brei löauptftücf en ; auf beut erften, bie fünf folgenben $ßaare finb ©d)reitfüf?e, bereu
ber Ijalbmoubförmigen Kopfbruft, fiben vier Singen, 33afalglieber 31111t Kauen bienen. Unter bem fect)§=
00m ein ^ßaar Keine einfache, meiter binteu ein cd'igcu Hinterleib liegen fedjy 5ßaar G^trcinitätcu,
^ßaax grofic 3ufamineugefcbte Slugen; ba§ jmeite, uou betten ba§ worberfte einen Ijalbl'rcioföriuigen
^iemenbecfel btlbet unb bie folgenben fünf 5ßaar bureb jmei parallele SängSfurdjen in brei gelber
abnüd) uüe beim uorbcrgebenbeu gufammengefe^t, <yig. 10. Agnostus pisiformis (Linne).
roirb aber get)n= bi§ groölfmal fo grof? (1,5 m lang). Jig. 17. Liclias pallliata (Barrande).
55a§ evftc Seinpaar, bie Slntennen (bei ber uorigen /vig. 18. Hydrocephalus saturnoides (Barr.).
Slrt febr Hein unb unter beut .slopf uerftedt), ift bier Aig. 19. Spliaerexoclms mirus (Beyrich).
lang unb fcblant, mit einer ©djere bemannet. Slnftdjt uon ber Unten Seite.
Stile Figuren ftelten bie Siüdeufeite biefer ©cb,ilb= bort ju ben älteften unb primitioften Vertretern ber
tiere (meiftenS in natürlicher ©röfje) bar, mit Slu§= klaffe unb geigt fämtlidje ©liebma^en uortrefflid)
nabmeuon ^ig. 8a, b, $ig. 15b, %[§. 19, Jig. 20b. erbalten; am Äopfe ein ^ßaar Aitbler uni) uier 5ßaar
"sbren Hainen bat bie artenreiche Segion ber i£rilo= Äieferfüf>e; am Stumpfe ga^treidje gmeifpaltige Seine,
biten bauon erhalten, baf; ber SMcfenpanger ftet§ bereu binterer Slft t'ammfbrmige Giemen trägt.
-~*&*—
Haeckel, Kunstformen der Natur. Zur Tafel 47 — Limulus.
%
w
mm^
.?,H$MSliJl — ~l [öifiT 'IflX :w\Wft. '•«•^ (tamto^attwlL .feÄoaoW
C? V
/,
\ WMtd)t tneifteS »
/ 9 en
;
-
Fori \ ',
j
)\%
i
latifroit
J
\ \ //
•
Haeclcel, Kunstformen der Natur. Tutel 47 - -
Lhmüus.
Aspidonia. g>cßiCdftere,
a
Stauromedusae. Icrfjminalkn.
Stamm ber Brfjrlfitrr. (Cnidaria); — Klaffe tut lapprngnallcn (Aoraspedae); - - Bre-
itling, bsr BEdjErgitallEit (Stauromedusae).
Sic öcbnung ber SB c rfi c rq u II e n ober ©tauromebufen ift bic ättefte unb primittüfte unter allen
2lfra§peben unb enthält btejemgen formen, melcbe ber gemeinfamen Stammform ber gangen klaffe am
nädjften ftcljcn. Sic einfadjften biefer formen finb bic Sefferiben (Tessera unb Tesserantha, #ig. 1
unb 2); ifrjre Drganifatton roeidjt nur roenig t>on berjenigen be§ Scyphostoma ah, jener ©cnpljopott)pen=
Slmme ber Sappenquallen, bic uodi beute in ber ütctme^gcfdiidite ber meiften 9lfra§peben eine dioik fpiett.
Söäfjrcnb biefe Keinen Seffertben meiften§ frei umtjerfdnmmmen (gletdj ben übrigen DJJebufcn), fjaben fid)
bagegen bic größeren Vertreter einer gleiten J-amitie, ber Sucernariben, roieber an bie feftfiijenbe Se6en§=
meifc ifjrcr älteren ^o[ijpcn--2llmen geiubljnt unb mit beut (Scheitel itjrcS ©djirmcy am 2ßeere§6oben feft=
geheftet; bei ben meiften Strien Ijat fid) Ijier infolgebeffen ein langer, mue-fulöfer Stiel cntroidelt. SDaburd)
tjadcu biefe Sampenquallen, bie entroeber am Stiel gleid) einer Hängelampe berabljängen ober aber
aufredjt auf bem Stiele fiften, roieber bie SJMppenform angenommen; fie mürben be§fjaU6 friiljer 31t ben
Korallen geftellt. Snbeffen lef)rt ibre SInatomie, in§befonbere ber SBau be§ ©djirmeS (ber Umbrella) unb
ber Grnftljrungeorganc (be§ ©aftrotanatjt)ftera§), beutlid), baf? fie uon atra§peben üKebufen abftammen,
bic ba§ Sdmümmen «erlernt baben. Sljarafteriftifdj ift für bie editen i'ueentarien, bafj bie adjt 3Jaub=
läppen iljveu Sdjirme§ adjt pinfclförmige Süfdjel uon Keinen 9icbententat'eln cntiuidctn, mäfjrenb bie
urfpvünglidien, bagnnfdjen fteljenben adjt öaupttentafetn (üier primäre perrabialc unb oier fet'unbäve inter=
rabiate) entiucbcr nur at§ Keine boljnenfbrmige „9tanbaufer" übrigbleiben (Jig. 3 — 5) ober gang öer=
$ig. 1. Slufidjt ber frei fdjmimmenben 93cdjer= Sn ber ÜJJtittc ift bie Ereugförtnige 3Kunböffnung fidjt=
qualle uon ber Seite, geljitmal uergrbjkrt; bie 16 bar, umgeben uon uicr gierfidj geträufelten ü0tunb=
t*entaf'efn finb nad) oben jurüdgefdilagen; an ber tappen nadj auf;cn bauou bie uicr Ijiifctfcnfbnnigen 6e=
;
Sßafiö ber adjt primären Sentafelu ftbt ein fdjtt>arge§ fdjledjtvbrüfcn ober ©onaben, gtnifdjen beibeu Sdjcm
3Iuge. 3n ber Slufjenflädje be§ glockenförmigen teln jebe§ !gufeifenbogen§ ein breteefiger Seltaimiotel.
©djtrmeS (Exumbrella) ucrlanfett IG 3ieffe(vippen 2lnf;en am ©djirmranbe ber SfängmuSfel nebft ben
(adjt ftärt'ere perrabiale unb adjt fdjmädjere inter= iHnfäben ber Scutafetn.
5
$tg. 3- 5. Haliclystus auricula (Clark). beren unterer SBanb bie oier Sßaar ©onaben (©e=
oben an bie ©d)ale einer Kaminniufebel (Pecten) beren ^örperform im mcfentliden ber in $ig. 3 —
angeheftet. £5er ©cljirmranb (unten) ift in aebt bargefteltten gleicht. SDer innere ^oljlraum be§ uicr=
breieeftge üftanbtappen geteilt, bie ein pmfelförmige§ fettigen ©tiet§ (ber SBafalmagen) ift rreugförmtg
23üfd)el oon getnöpften .-Zeittafeln tragen; graifd)en unb roirb burd) uier oorfpringenbe SängSleiften
biefen fiben in ben ©infdmitten be§ ©dn'rmranbe§ (Zäniolen) in uier Zafdien geteilt. SDie 3Jht§fet=
bie ad)t „Sianbanfer", bie umgebildeten Überrefte banber, bie ber Sauge nad) in ben Zäutolcn uer=
ber ad)t urfprünglidpen 'Zeittafeln. $u Beiben ©eiten laufen, finb fo georbttet, bafj iljr Querfdjmtt bie
ber mu§fnlöfen 3J£agenleifte (Saniole), bie fiel) in Jornt eine* tief eingefdjnittenen S3tatte§ jeigt.
untgeftülptem ©d)irm; bei- adjttappige üftanb ber unten. 9Jlan fiel)t in ber Glitte ba§ tüiunbtrcnj unb
Umbrella ift jurüctgefdjlagen unb ber 33afi§ be§ 311 beiben Seiten ber uier fenfred)t getreusten 93cagcn=
©tiet§ genähert; in ber -Witte tritt unten ber oier= teiften bie uier ^3aar ©efdjtecfjtgbrüfen; am ih'aube
{antige Düffel frei uor. bie ad)t paarroeife genabelten Staublappen, jiuifdicn
g-ig. 5. Sdtfidit bcrfelben Sampenqualte con benen bier feine ^Kanbanfer liegen. Jsn biefer ^igur
unten ; in ber Glitte ba§ SRunbJreuj. Sie vier bia= ftetjen bie ^errabien (Strafjlcn erfter Orbnung)
gonalen Seiften (SSäniolen) finb bie interrabialen biagonal, bagegen in 'Jig. 5 bie Strafjlen jtuetter
hWHr
Ilaeckcl, Kunstformm der Natur. Tafel 48 — Luce
temaria.
ooJi^So
Stauromedusae. Jßed$evqua£[ett.
;
Aetiniae. 3tmntnwntn.
3lam\n bsr Büffclficrc (Cnidaria) ;
-
Klaffe !bßr Korallen (Anthozoa); Irgiott biet
Sie Secanemonen ober J-teifdjt'orallen unterfdpeiben fiel) oon ben übrigen Stemroraften bttrd)
bie gängttd)e Stbraefenljeit ber inneren iMfabtagerungeu, bie bei biefen ein fefte§ ©feiert bilben (»gl.
SEafel 9, fteraforallcn; SCafel 29, Sctraforalfcn). Scr gange Körper ber Aorallenpcrfon, bie bei ben
Jlftinien faft immer ifoliert lebt, febr feiten Stöcfe bitbet, ift meid), muöfulö*, in bobem ©rabe fabig,
fid) auSgubeljnen unb gufammengugietien, habet bie ©eftalt ütelfad) 311 oeränbern (»gl. gig. l a ^ lb unb
7, 12a unb 12b). Sie nteiften ©eeanemonen ftnb nid)t am Boben be§ 9J£eere§ feftgetoatfjfen, wie bie
3Jleljrgat)I ber übrigen Korallen, fonbern mir mit ber gufjfdjeibe angefangt; fie tonnen baljer il)ren Ort
langfam ueränbern. Ser ci)linbrifd)c Körper, beffen breitere 33afi§ biefe gufjfdjeibe bitbet, fanu lang
aitygebebjtt (gig. 3 unb 12b) unb ftarf eingefdmürt werben (gig. 9 unb 12a). Sen oberen Seit ber Saute
bitbet bie feljr beiuegtidje 3)cunbfd)eibe, in beren 3JHtte bie 3Jhtnb Öffnung liegt; biefe füljrt in ein mu§Möfe§
©djluubroljr, ba§ fid) unten in ben eigentlichen 9Jcagcn öffnet. £rot$ ifjrer garten SStumenform unb
fd)einbaren 33efd)eibenl)eit ftnb bie roeidjen 2lftiuten gefräßige Raubtiere, bie gleifdj unb anbere bar=
gebotene Rainung begierig mit ben Sentatelu ergreifen, in im äJUmb füljren unb teidjt uerbauen. Sabei
ftnb bie Sentafeln, bie weiften* in grofjer $al)l ben 9tanb ber 93hmbfd)eibe gieren, nid)t nur al§ empftn=
benbe girier, fonbern and) at§ t'räftige gangarme ttjätig. Sie Beobachtung biefer Bemegungen ber 6Iumen=
äljittidjen Stttinien ift nid)t minber angie^enb ate bie Betrachtung ber gterftdjen formen unb prächtigen färben,
mit benen fie gefdjmüdt ftnb; fie gehören baljer 31t ben beoorgugten Lieblingen ber 33efud)cr unferer
mobernen 2lquarien.
gig. la. 2lnfid)t oon oben, mit bem ©tral)leu= Sie laugen gangarme befinben fid) in lebfjafter,
ber Seite, mit gufammengegogenen Seutafcin. Ser Körper ift an ber S5afi§ aufgetrieben, gegen
fammengelegt, bie 27 übrigen in fieben Bünbel uer= Ser balbt'ugelige Körper unb bie gangarme
teilt unb nad) aufm 3urürfgefd)lageu. finb ftarf gufammengegogen.
gig. 6. Metridium praetextum (Couthouy). unb mit mehreren drängen oon biditfteljenbcn 25ar=
£su ber Glitte ber muli oben gct'cbrtcn 3Jhmb= gen uüe mit einem IgalSbanb oon ^erlcnfdnürcn
Aig. 7. Heliactis troglodytes (TJwmpson). ein Mnöpfd)cn tragen, finb in 12a ebenfalls gu=
5Die Senta!eln finb fetir gafjlreid) unb furg; fie fammengegogen, in 12b nacb aufien gurüdgefdjlagen.
©d)Iunbe§ ftarf gufammengegogen, fo bafj bei untere auf benen bie gablrcidicu fpibcn Tentafeln in fed)3
Teil glodenförmig abgefegt erfebeint. bid)ten 33üfd)en auffiben.
Tie geringelten Tentafeln finb in lebbafter, breitet ftdj bie roellenförmig gefaltete äßunbfdjeibe
fdjlangenförmiger Seroegung. Ter untere Teil be§ au§, bereu äußerer Teil mit feljr garjlreictjen Jürgen
Körpers, über ber ^ufsfdjeibe, ift ftad) ausgebreitet Tentat'eln bebedt ift.
-y-t-
Haeckel, Kunstformen der J\atur. Zur Tafel 49 - Heliaä'i's.
>\Ymh\,U Ot IfAßT 'inS .•<w$»VL '«V> Nas«to\te«Nj& , Vifes »VL
- \ ;
1 -
-
.---
\ |
eben
—
wisiedaßF »tje rönbe )
-
V.
gartia (.'W'VsQaiwöniini U
.1
:
Tafel 4!» - - Heliactis.
Haeckel, Kunstformen der Natur.
Actiniae. - geeaixexnoixen.
^ctfeC 50. - - Sporadipus.
Tlmroidca. (Bwcktnfitxnt*
Sie (Seegurten (and* ©urfenfterne ober ©eeroatgen genannt, iöotoifjurten ober Stmrotbecu) finb
unter ben fünf lebenbcu klaffen ber ©terntterc btejenigen, roelcbe ber geineinfamen ©tammgruppe be§
gangen @cl)inobcrmenftamme§ (ben 9(mpt*oribecn ober Urncnftcrnen) am naebften fteben; fie beftbeu gteid)
biefen mir ein Sßaar ©efdjtedjt§brüfen, raäfjrcnb bie übrigen oier lebenben klaffen bereit fünf Sßaar tragen.
%ud) auf'crlid) tritt ber cbarafteriftifdie fünfftrabligc 33au bes (i'cbinobermentörperv bei ben üolotburieu
weniger Ijeroor; fie baben mehr IHbnliebfeit mit einer ©dilangc ober einem Sßurme; anberc gleichen mein*
einer SÖalge ober ©nrfe. 3)er Körper ift langgeftrecf't, febr muvt'ulöy, baljer [tarier 3ufammengiefjung
nnb 3lu§beljnung fällig, galjvreiclje beioeglielje Jüf'cben treten au§ ber £>aut Ijeroor, batb regelmäßig in
fünf banbförmige Säng§rei^en gefteüt, balb unregelmäßig über bie gange vDberfladje gerftreut (jyig. 1 unb 2).
Slm (unteren ©nbe be§ langgeftrcct'ten Körpers liegt ber 9lfter, am oorberen CSnbe ber s
Hiunb, umgeben
oon einem orange uon Seutat'elu. Siefe gaifjler ober ^angarme finb batb baumförmig ocräftelt ($ig. 1),
balb fd)ilbförmig (jyig. 2). $n ber berben, leberartigen £>aut ber £o(otl)urien finb klaffen oon mifro=
ffopifd'en Alalt'tovpcrdien gerftreut, bie eine fef)r äierlidje imb mannigfaltige ^orat befugen @ig. 8 — 22). —
2lu3 ben ©iern ber ©eegurfeu eutiuicfeln fid) nidjt bireft bie fünfftrabttgen Steve, fonbern gmeifeitig gebaute
Saruen (SluriMarien, jyig. 3 nnb 4); biefe oenuaubeln fiel) erft bureb eine feljr mert'ioürbige 3Mamor=
pljofe in bie enoaebfene, gefcl)led)tvreife Slmroibce @ig. 5 nnb 6).
SDer gefrümmte, roatgenförmige Äorper biefer Ser gef'rümmte, fdilaugenförmigc Alörper biefer
©eegurfe ift mit jalilreieben kegelförmigen <yüßd)en ©eegurfe ift gelb gefärbt, mit brauneu, fternfbrmigen
bebeett. Ser 9Jhmb (oben) ift mit einem orange Alecfen unb roargenförmigen ^üßdjen bebeert. Ser
oon groangtg großen, banmförmig ocräftelten Jyüblcru iliunb ift oben mit einem orange oon geljn 6i§ fünf-
umgeben, bereu ©nbäftdjen ein gegacfte§ £äppd)en jeljit einfacben Jübtern umgeben, bie einen ftern-
tragen, äbnlicb einem (Suebenblatte. Jyünf Heinere förmig eingefdmitteneu ©d)ilb tragen. Siefe £olo=
$ül)ler finb in einem inneren Abrang georbnet, fünf; tburie ift bier fo bargeftellt, baf; fie ben Albrper ber
getm größere in einem äußeren Alran,*,. oorigen 3lrt gleid) einer ©d)lange umioinbet.
;
<yig. 3— 7. 5d)unnunritLic Hamni rinn: %>m- 5'ig. 8- -22. ivalfiörpercben au§ ber §aut
ourhr (Synapta dlgitata), ftarf oergröjsert. oon ©eegurfen, ftart oergröfjert. SDicfe mifro=
genbe äSimperfdmur, bie guin Sdmummen bient unb jeiebnen fid) burd) febr regelmäßige unb jierlidie Jorm
fnmmetrifdi in mehrere Sappen ausgesogen um- au§: Stübdien, Stäbdjen, Stfdidnm, Stübleben u.f.ro.
ift,
fäiunt ben 33aud)ranb be§ pantoffelförmigen Körpers Jig. 8. Stichopus Murrayi (TJieel).
an feinem butteren ©nbe (unten) liegen ein Sßaar %\%. 9. Myriotrochus Rinkii (Steenstrup).
runbe Malt'väbdicn. Sn bei' 3Jlitte be§ burdrjfid^tigen Sed)o>= unb oierftrablige ilaliväbdkn.
Körpers flimmert bei 3)arm!anal buvd).
$ig. io. Caudina coriacea (Hutton).
5ig. 4. SDiefelbe groeif eitige Sarue (Auri- Soppetrabcben, aufjen uier, innen adjt Spetdjen.
cularia), roeiter entraicfelt. Sie Söimperfdjnur tft $ig. n. Paelopatides aspera (Tlieel).
uerlängert unb [tarier gebogen. SBont Mengen ljnbcn Aünfftrabliger üMftorper. (itn uertit'aler Stab
fid) (redjt§ unb linfs) ein ^ßaav bobnenförmige ©ö= fteljt in ber teilte eine§ horizontalen StabfreugeS.
lomtafdien abgefdmürt, bie Stnlagen ber l'eibec-böble
Aig. 12. Elpidia rigida (Tlied).
(Coeloma). üßont oorberen ©nbe ber Unten Gö=
.Slreu^förmiger ilalft'örper mit fünf ©tadjeln.
lomtafd)e (in ber /yigur redit* oben) bat fid) ein
Jig. 13. Synapta aculeata (TJieel).
fünfjaeftger Sditaud) afnmmetrifdj abgefdmürt.
Aig. 14. Synapta glabra (Semper).
Jig. 5. Sonnenförmige Saroe (Doliola-
3lnt'erförmige .Suilftörper.
ria), au§ ber groeifeitigen pantoffelfömtigen Saroe
Jig. 15. ColochilUS iiiornatus (Maremeller).
($ig. 4) burd) eine eigentümlidjc SBerroanbtung ent=
MaUfbrper oon ©eftatt eine* SDoppelringeS.
nudelt. 2In bie Stelle ber §ufantmenb]ängenben
ueräftclte Mait'ftabdicn, bie einen Sting um Jig. 20. Thek'iiota atra (Jaeger).
bie SafiS
be§ fünfftrabligen 'Jyüblcrt'rangey bilben.
Stublförmiger ivattt'örper.
AU}- 7. Querfdjnttt burd) ben oorberen Jig. 21. Arbacia pustulosa (Semon).
Seil ber tonnenförmigen Sarnc, ">. Seeb'Jftrabliger Malt'törper oon ©eftalt eine§
,~yig. S)a§
9terocnring umgeben, beffen uerbiet'te 5 (iifen bie g-ig. 22. StichopilS MoeM (Sempey).
.Unofpeu für bie 5 ftart'en Seerueiiftamme be>> Körpers oierftrablige^ Sifcbdien, beffen oier ^ü^e oben
au§fenben. oinifdien ben Unteren bie ringförmigen freugförntig gufantntenfto^en , unten boppelt gabcl=
Querfdjnitte ber fünf Ijoljlen primär Jentafeln. teilig am ")iing fid) anfeben (ogl. ^ig. 16).
--:a»
Zur Tafel 50 Sporadiptts.
Hacclccl, llunztformcn der Nafttr
,8H(.js&mocj<j Oo falßT 'iiiS urtßTL ts^ mswto^äswX 5aÄD3ß\i
t
"1
perd)
"
icgeti
\
'
.-; iW»
fttfnt . . i
SI
I
\\ni l>
'''
; '
;•.•;'.'
,,, icea (
m a&i
— fftfb
. r -
??
5
-
Sf
>. iggä da rfe|
-, ....
,
: f$
"aTV: ^5» ipta aculeata
\> c
'
:
^ fÄglabra,
"-t l^n
l
- ^7
-'
irucifep -,, ..'f^
Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 50 -- Sjporadipiis.
Thuroidea. - omvlienitcvitc,
f ^
Von
is
Zweite Sammlung.
Fünfzig Slluftrationstafeln mit betreibendem üexf,
I I
2)
5Hljalf$-Bcr|indjnt0 |um 6. 3tf\
2keifet 51. Collosphaera. Urtiere au§ ber Klaffe SJofel 5G. Calanus. ©tiebertiere au§ ber §aupt*
ber Nabto (arten, Drbnung ber 35erein§= Haffe ber Kruftentiere (Crustacea), Drb=
Xa\cl 52. Platyceriuni. ^arnpflangen au§ ber äCafel 57. Lepas. ©lieberttere au-? ber $Qaupk=
klaffe ber Saubfarne (Filicinae), gfamüie Haffe bei Kruftentiere ( Crustacea), Drb=
SEafel 53. Murex. Söeidjtiere au§ ber .sltaffc ber Safe! 58. Alucita. ©liebertiere au§ ber Klaffe
©efmeefen ober ©afteropoben, Drbnung ber ber Kerbtiere (Insecta), Drbnung ber
Safel 54. Octopus. 2Beicf)ttere au§ ber klaffe Safel 59. Strobalia. EReffetttere au§ ber Klaffe
ber trafen ober (Sepbalopoben, Segion ber ber ©taatSquallen ober ©ipbonop boren,
3A*icf)ter=Krat'eu (Gamochonia). Drbnung ber -^bpfoiieeten.
Safe! 55. Cytlierea. 3öeicr)ttere au§ ber Klaffe Safel 60. Cidaris. ©terntiere au§ ber Klaffe
ber 3Jtufdjeln ober 2(ccpbalen (,3uuuflap = ber ©eetget ober Gcbtutbeen, Drbnung ber
Polycyttaria. Pmtns-^fralilingc.
^lanun ber llrfirre (Protozoa); - BanpiMalTr brr JSßurpIfiigBr (Bbizopoda) ; — Map
ber ^fraljlingc (Radiolaria) ; legion bsr ^ßripnlEBn obrr ;§rrjainnßmtd)rn (Spu-
mellaria); - - Brbnumj brr Drrcins-^fraljiingB (Polycyttaria).
S^te Keine Drbmmg ber „SSereinSsStraljtinge" ober „©ojtaleti EHabiol arien'', raelc^e im
©nftem unter beut tarnen Polycyttaria jufammengefafjt raerben, jetdinet fid] uor ben anberen Urtieren
biefer klaffe burdj ttjre Neigung jur Slffocion au§. Söäfjrenb bie grofje -Diebpsabl ber 3vabiolarien
bnrdi ifoliert lebenbe „©infteblergetten" uertreteu roirb (Eremobia, Tafel 1, 11, 21, 31, 41),
bilben bagegen bie ^odjcijttarien permanente 3ellt>ereine (Coenobia). 2)ie gatitreidjen gefelligen
gellen, raclcrje einen folgen herein ober eine „SeUfolonie" barftetlen, Befeuert jebe tbre befonbere, von einer
feften SKembran umfdiloffene 3entra[fapfe(, in bereit Watt? ber geßfern liegt (im ätlter bnrd) eine
g-etttugcl erfe^t). Tagegen ift baS meiebe Calymma, bie Öallcrtbüüe, in raelcbe bie gentraHapfeln
eingebettet liegen, allen gemeinfom; oft ift bie ©alterte uon Söafferblafen ober 93afnolen erfüllt, unb 6i§=
rocilen seidjuet fid) eine größere fugetige gentratblafe bnrd) befonbere 33 cfd) äffen l)eit an* @ig. 12). Tic
ungä^ligen ^la*mafaben, mefebe uon Pen einseinen 3entral!apfeln auc-ftral)ten, ucräfteln fiel) unb oer-
biitbcn fid) innerhalb be* Calymma 31t einem bid)tcn 9rei3roerf; an ber •Cberflädic bagegen ftratjlcn fie
in g-orm feiner rabiater ^übter au§. $aljlreicl)e gelbe Seilen, roeld)e im Calymma gerftreut 3uüfd)cn ben
ivapfcln liegen, gehören nidjt 3m- Kolonie felbft, f onoern finb einseitige ^flangeu (2(tgarien) au§ ber
©attung Xanthella; fie leben mit ben "Habiolarien in ©nmbiofe (©enoffenfefjaft 311m gegenfettigen
Sie ^potpepttarien geboren (zufolge ber Strnftitr ibrer gentralfapfet) 31t ber Segion ber ©d}aum=
fternd)en (Spumellaria) unb bilben innerhalb biefer Segion eine befonbere Drbnung. Tiefe umfaßt
brei Familien: I. bie Collozoida, bie fein Äiefelffclett bilben; II. bie Sphaerozoicla mit einem Miefcl=
fixiert, ba§ au* vielen einzelnen, tod'er unb unoerbunben im Calymma serftreuteu Miefelftüden oon )cabel=
v
form befteljt @ig. 2 — 5); III. bie Collosphaerida, bei benen jebe einzelne 3 eKtraltapfel uon einer
$ig. 1. Collosphaera primordialis (Haeckel). ©allertbülle. gn ber teilte ber Sentralt'apifel ber
Gin ringförmige* Gönobium in natürlicher ^gelige 3cllfern, mit uielen .Mcrnforpercben; bie
©rö$e; bie feinen fünfte in ber ©attertmaffe finb glängenben kugeln in ber ^eripberie finb Jetttörner.
Gin eingelne§, einseitige* Tier, gufammengefeist frone roirb bnrd) uierftrabtige Miefelnaixln gebilbet,
au* ber blauen SentraKapfel unb bereu gelblicher bereu gefrümmte ©djenrel bornig finb.
gtg. 3. Sphaerozoum ovodiinare (Haeckel). ?s'\(\. 9. Mazospliaera lagotis (Haeckel).
©in fugelige» Gönobittnt, fdmmcb oergröfsert. Gine einteilte 3eßc, umgeben uon einer t'ugclt=
Tic blauen 3 cntraöapfein ber ©tngciticrc, roeldje gen Micfelfdialc, au§ bereit Oberfläche fiel) uiclc
an ber Dberftäcfje beS gemeinfamen Calymrna oer= rabiate Sibbrcn erbeben, jebe mit einer feitlidjcn
teilt (legen, firtb linfcnfönnig unb enthalten eine Öffnung unb einem gefrümmten Spiftenfortfaij, ohn=
Vvig. 4. Thalassoxanthium ceryieorne (Haeckel). gen MicfclfdnUc, bereit .Cbcuftädie gafjlreidje rabiate
J-ig. 6. Coronosphaera diadenia (Haeckel). neutrale gtttfugcl cinfdUicfjt. Unter ben jablrcidicn
Gin cinjelneS, einhelliges Tier, befielt blaue 2ÖafferbIafen ober ^atttolen, meldie otc ©alterte
3entralfapfel oon einer gegitterten iliefclfdjalc mit jroifdjen ben einzelnen ßzlkn erfüllen, getäpnet fiel)
Gine einzelne oclle, umgeben uon bei fugetigen reu gellen (im inneren be§ ©önobiumS) finb nod)
Miefelfcbale, bereit Öffnungen bie Jontt uon Trepaiu uact't unb uermebren fiel) lebhaft bnrd) Teilung. Tie
Gine einzelne ,3elle, umgeben uon ber fugetigen weiterte 2Iuffä£e tragt. 3Son ber nädjftüerroanbten
iUefclfdialc, au§ beren Öberflädjc fidi mehrere pnra Solenosphaera cornueopiae (Haeckel) unter--
mibenförmige Ts-ortfäüe erheben, jcber mit einem fd)cibct fidi biefe neue 2lrt bttrdi bie kleineren unb
rabiaten ©ipfetftadjel. regelmäßigen ^oren ber ©itterfdjale.
Haeckel, Kunstformen der Natur, Tafel 51 < 'oUosphaera.
Filieinae. Xanbfavne.
Sie formenrctdie klaffe ber Saubfarne (Filieinae ober Filicariae) ift in ben Zaubern ber
gemäßigten $one größtenteils nur bitrd) garte unb Keine ^arniräuter oertreten. £sn ben Sropengegenben
hingegen fpteten biefe ©eroädjfe eine viel bebeuteubere Wolle, inbent fte teils al§ anfebnlicbe ^arnbäume
einen ^eroorragenb fdmnett SSeftanbteil ber ttrraälber bilben, tetl§ at§ ftattiidic <5d)cinfd)marofeer ober
(Sptpbnten bie ijlfte unb ©tämme oieter Säume beoeefen. Enter biefen Gpiplmtcn jeidmet f i d> bureb auf
fattenb beforattuc $orm ber bier abgebilbete ^irfd)bomfarn (Platycerium) au§. SJtan finbet Um in
Snfuftnbe unb anberen SCropenlänbera ntdit allein maffenbaft auf ben Säumen bc-o roitben 2öalbe§,
SDie eigentümliche $orm oon Platycerium ift bttrd) ^Arbeitsteilung ober (Srgonomte feiner
in btefen enthaltenen nüf'roft'opifdien gellen finb bie ungcfd)ted)tlid)en ^eimgeUen (Sporae). Sei
Platycerium hingegen, rate bei einigen anbereu Junten, entroideit bie Sßflange graei ober felbft brei
ucrfd)iebene Slrten non Söcbeln; bie einen oon btefen, bie Saubbtättcr, btenen mir gur Grnäbrung be§
©eraädjfeS unb bilben feine Sporen; bie anberen, bie Sporenblätter, erzeugen bie gur gortpflangung
bienenben Sporen; eine britte Jorut, bie 9itfd)enblätter ober 3)iantelbtatter, bilben an ber Saft§ be§
'JarnS eine 9iifd)c, in roeterjer fid) abfterbenbe ^flanjenrcfte anfammetn unb igumuS erzeugen. ;Csn biefen
frud)tbaren £mmu§ roadifen bie SSurgeln be§ gamS fjiuciu unb begießen au§ ibm ibre Wahrung, ^nbem
bie blaßgrünen ober gelben üftifdjenblätter balb abfterben unb fid) über ihnen immer neue bilben,
Staubblätter bagegen bangen oon biefen ^olftern in Jorni oielteiligcr Söebel berab, bie mehrere Wieter
Sänge erreichen; fte finb gemöbnlicb uielfad) gabcltcilig, gfeid) bem ©eroeil) eine§ .vurfcbev ober eines
Gtd)cci oergraeigt (Platycerium alcicorne). Sie Sporenf'apfelu entrotcMn fid) auf ber Unterfette bei-
gebet bei ben oerfdjiebenen Slrten in oerfebiebeiter SBeife, balb nur an ber Sofie* eingetner Öaubblätter,
balb auf einem großen Seil ber unteren Slattflacbe, balb an ben Spit.um ber ©abeläfte.
Jig. i — 4. Platycerium grande (Eooker). 'Jyig. i: ©in gröf;ere§ Sftifdjenblatt con ber
(Bctmaf: Jnfulinbc.) Aoriu einev ,"yülU}orn$.
Jyorm eines ftarf gerippten $äc£)er§. red)te, grüne, baiibförmig gelappte Saubblätter;
$ig. 3: Gin gröfjere§ üftiftfjenblatt oon ber an ber Unterfeite ibrer Spieen bilben fid) fpäter
• > <x -
Haeckal, Kwi&tfwnieu der Statur. Zur Tafel 52 - - Platycerium.
.-ws&dVL -»fe KSMm\tettM3L 5aÄaa»fi
sttssVraa^n^ 25 telfiT 'ixjS t
Tafel 52 - - Flatycerium
Haeckel, Kunstformen der Natur.
Filicinae. Sau&faxxxe.
IctfeC 53. - -
Murex.
Ctenobranchia. Isaimnkicmcn-Sdjnerfmt.
gfamm fcrr Wz'vfyiitxz (Mollusca); -- Maße ber Srfrnrrfmt (G-asteropodat; -- ITrrrion öei
Borbcrlumrr ( Prosobranchia) ;
- - Brömnuj ürr Kanmtkiratrr (Ctenobranchia).
Sic artenreiche Orbnung ber ilamntficntcr ober Gtcitobrattdnen gebort jur Segion ber 35orber=
ficmen=Sd)ttedcn (Sßrofobrandjien) ; fie umfaßt bie grojje SJie^rga^l berjenigen Sdmedett, tue ftd) burd) be=
fonbere ©röfje, gterltd^e J-orm unb bunte Färbung einer anfeljnltdjen Spiralfdiale aufzeichnen. Sie daratte=
riftifdje Bilbung biefe§ gerounbenen „Sdjnedenbaufee", in baö ftd) ber roeidje Körper üöllig äurücf'gierjen
farm, i[t bebingt burd) ba§ affjmmettifdje 3Sad)§tum be§ [enteren. Sott ben beioen 2lnttmeten ober
©egettftüden be§ iUirpcr*, roeldjc urfprünglid) (bei ben ätteften ©djnecfen) fpinmetrifd) g(eid)gebi(bet finb,
roüdjft bie linfe Hälfte ftärf'cr, bie redjte fd)toad)er (ober utngetefjrt). ^nfolgebeffen roerben bie 5ufammen=
gehörigen, paarig angelegten Organe be§ „ÜKanteltomplereS" (paarige dienten, ^erjuorfammcrtt unb
Dlieren) auf ber einen Seite rüdgebilbet, auf ber anbeten um fo ftärfer entraid'clt. gugleicfj roirb ber
©tngeroetbefaef, ber biefe unb aubere Organe enthält, nott Knf§ unb biittett ttad) redjt» unb Dorn ge=
brebt; infolgebeffen fomntt bie diente, bie urfprüngtid) hinter bem bergen lag, uor biefe§ gu liegen.
Sei rocitcrem afnmmctrifcrjcn 2öadj§tunt roirb ber Gingcroeibcfad, ber am bem Diücfen be§ SiereS gleid)
einem 33tud) fortritt, fpiratig aufgeimntbeit, unb bie Äalffdiale, bie oon ber Küdenfjaut abgefonbert
roirb, nimmt bie ,yorm einer auffteigenben Senbeftreppe an (J-ig. 6 — 8). Zubern gugletd) non bem
faltigen üftanbe be§ „-äJtontelS" (ber 9iüden£)aut) (appenartige ober fingerförmige ^ortfäije fortreten unb
biefe ebenfalls ^alfifjüllen abfdieiben, entfielen bie ftad) eiförmigen ober flügeiförmigen ^ortfäije ber £alf=
fdiate, rocld)e fielen ©dinecfenfjäufern eine befonbers jtcrlidje ^ortn oerleiljen (Jig. 1, 4, 5, 7, 8). Safel 53
geigt nur bie ftalffdiatcn «on einigen ber fdiönften Äammtiemer; ber 23eid)forpcr be§ £iere§, roeldjer
3'ig. i. Calcar triumphans (PMippi). förmig, nad) ber §Bafi§ ferfdjmälert, fd)ött gegeidjnet
Sic „trtumptjicrcnbe Sportifdmetfe", au§ 5»a-- unb gefärbt. Ser obere 3lanb ber ÜBinbungen trägt
pan, ausgegetdmet burd) eine Stdfyc fon fpontartigett eine 9tcil)e fon fegeiförmigen ködern; bie lange unb
Stadeln an ber 23afi§ ber Schale; 2lttfid)t oon fdimale üKünbung l;at einen fdjarfen 3uif,enranb.
#ig. •">•
Murex inflatus (Lamarck). 33on unten fiebt man in ben tiefen üftabel (Um-
Tic ,,3atfenf)orn = od)necfc'', auc- bem "mi= bilicus) ber ©diale, ben t'egclförmigen ftobtraum,
bifdjen Ojean. Sie aufgebtafeue, eiförmige ©djale ber bi§ gur ©pi£e ber ©d)ale emporfteigt. üBon oben
ift quer gefurd)t unb gerippt, roetfj unb braun ge= fiebt man bie Steige ber jierlidjen brciecf'igen SSIätter
roölft, mit fleifdiroter 9Jlünbung. Ser Sänge mut ober Aliigel, ioeld)e fächerartig gerippt finb unb [äng§
jieben barüber brei Reiben oon gegadften, rinncn= be§ unteren üRanbeS jeber SBinbung in regelmäßigen
• * <• -•=
Haeckcl, Kunstformen der Natur. Zur Tafel 53 - - Murex.
, ,-<»\l U fefosT tiiX
mWA. -<^\» wsj«-<o\tesiM2L ,bÄ33»H
HaecJcel, Kunstformen der Natur. Tafel 53 — Murex.
Gamochonia. (IrirfjferUvalmt.
^fanun ber l^rirljÜErr (Mollusca); -- Hlaf]r b-rr Hrafun obrr Sintrnt/tfdjr (Cephalopoda)
Urojrm t)Br ©amorr/mtirn, mit mfjrförmigrm (Erirfrlcr.
Sic trafen ober „Smtenftfdje", incldic auf btefer Safel abgebitbet finb, gehören gu ber jünge=
ich Segton ber ©amodjonien ober ber „(Sepljafopoben mit Stofjrtriditer". Unter „Sridjter"
oerftetjt man bei biefen tjödiftorgauifterten SBeidjtieren ben Hinteren Seit be§ gufjeS (Podium), b. t).
ber jentraten Sollte ober gatjjptatte, roeldje ben ältcften 3Jcoltu»ten ebenfo rote ben beutigen ©djnecfen
jur friedjenben ÖrtSberoegung biente. Sei ber älteren Segion ber Somod)ouieu ober ber „(Sepl)a =
lopoben mit 'opalttrid)ter", oon benen beute nur nod) eine etngige (Gattung lebt, ba§ „^erlboot"
(Nautilus), mürben bic beiben Scitenlappen be§ öintcrfufje^, bie „ßpipobiallappeu", gegeneinauber ge=
frümmt unb mit ben Räubern übercinanber gelegt, fo bafj fie ein kegelförmiges, bütenartig gufammen=
gerolltes Statt barftelltcn. S3et ben jüngeren ©amodjonien finb bie beiben Stanber biefe§ Statte* mit
ciuanber oollftänbig uerroadfen, fo bafj au§ ber Süte ein fegeiförmiger, oben unb unten offener Eridjtet
geraorbeu ift ; in ber 9)citte ber gigur 2 ift biefer Sridüer al§ breiecEgeS Organ groifdjen bem Äopf (unten)
unb bem Stumpf (oben) fidjtbar. Surd) bie obere (gröfjere) Öffnung be§ SridjterS roirb SBaffer auz
ber iliantelböfjle aufgenommen, burdj bie untere (Heinere) Öffnung bei 3ufammengieljung be§ Sridjtery
ausgeflogen; burd) ben fraftigen SJürfftof] be§ aufgetriebenen SBafferS roirb ber Körper fdiroimmcnb fort=
bemegt, mobei bie ©djroangfloffe oben auf bem Luiden (in %'iq. 1 unten, in >yig. 2 u. 3 oben) uorangetjt.
Ser oorbere Seit beS $ufje§ ift bei allen (Sepfjatopoben in Sappen gefpalteu, melde fid) meiftenS
ju ftarfen 2lrmeu entmidett tjaben. Sa biefe 2lrme ben großen Kopf (mit ein Sßaar mädjtigen 9tugcn)
frangförmig umgeben, roerben bie Mrafen al§ „Äopffüfiler" bcscidjnet. Sei allen tebenben trafen (nur
Nautilus ausgenommen) finb bie fetjr beroeglidien unb muSfulöfen 2lrme mit fraftigen Saugnopfen be=
fetjt, bie metftenS in jraei Steigen fteljen. Sie Familie ber Slcbtarmfrafeu (Octolenae, gtg. 4 u. 5)
befiftt ad)t fotdie gangarme. Sei ber Familie ber gerjuarmfrafen (Decolenae, gig. 1 — 3) font=
men bagu nod) groei befonbere, febr oertäugerte gangarme. Siefe tragen nur am uerbieften ©übe Saug=
näpfe unb tonnen in befonbere Sentafeftafdien gurücrgegogen roerben.
Stile tebenben Kralen finb ^roeifiemige ( Dibranchia) ; eine eiugige StuSnaljme bitbet nur ber
alte, mit ©patttriditer oerfeljeue Nautilus, bei beut bie SfttttungSorgane uerboppett finb; babev vertritt
er bie befonbere (Gruppe ber Sierfiemigen (Tetrabrancbia). Sie anfcljnlidje, mit Suftfammern ge=
füllte .stalffdjale, roeldje ber Nautilus mit ben auf Safel 44 abgebildeten Slmmoniten teilt, ift bei
ben nteiften tebenben Öamod)onieu rüdgebitbet ober gang verfdjrounben. Sie bunt fdjilfcrnbe §aut geigt
3)er Mopf (nad) oben gctefjrt) trägt ein Slkar ©er .slopf (nad) unten gefebrt) trägt vier Sßaar
febr grofjc 2lugen imb fünf $aar fange Strmc, fddanfe Strme, bte mit jroei Steigen ©augnäpfen
Mo mit stoei ^üüben oon geftielten ©augnäpfen biebt befe^t unb am ©runbe buvd) eine ©droimmbaut
befeftt finb. ©in $aar febr tange ^angarme finb öerbunben finb. ©er eiförmige Stumpf ift oben am
oicl bünner als bie übrigen unb nur am (Smbe ©orfalpol in feiner gangen breite von einer ljerg=
mit einer ftarfen ©augptatte beroaffnet; fie tonnen förmigen (Scrjroangftoffe gefäumt. (^nbtfdjer Dgean.)
©augnäpfen beroaffnet finb. Sic brei oorberen ftig. 5. Octopus granulatus (LamarcJc).
Strmpaare finb buvd) eine trichterförmige ©d)roimm= J'amilic ber JRrfitarmhrahen (Octolenae).
baut oerbunben. ©a§ binteefte (ftemfte) Slrmpaar ©er .stopf (nad) oben gefebrt) trägt adit febr
ift frei. ©ie beiben febv langen, oiel bünneren ftarie äirme, bie mit jroei Steitjen von großen ©aug=
{^angarmc tragen am oerbidten ©nbe fedj§ Steiljen nüpfeu beroaffnet finb. 3n ber SJcittc biefe§ ftrar)-
oon ©augnäpfen. ©er tteine glockenförmige Stumpf (igen SlrmfranseS ift ber ©ingang gur SJtunböffnung.
trägt oben am ©orfalpol eine breite iHTjfönnige Ter bid'e eiförmige Stumpf (in ber ?yigur unten)
G-amochonia. ^vidStcvKvaficu.
a
Acephala. Bluftfjrln.
^famm ttt IPrtrfjftrrr (Mollusca); - - IHafpe brr Bhtfdjrlit (Acephala = Küpflore, — ober
Bivalva = ^iDPtMappigB, - - DfoBr Lamellibrancliia = Blattluetnutc 1-PridjnTrr).
Sie Stoffe ber SDtufdjeln jeidmet fidi oor bcn übrigen 2öeidE)tteren bnrd) jroei diaraftcviftifde
Gigentümlidiicitcu am: burdj bie iKüdbilbung be§ £opfe§ (batjev „Äopflofe, Acephala" genannt)
unb bnrd) bie jroeülappige 3 di tcn bilbung (baljer at§ „«SroeirTapper" Bivalva, bejeidjnet). ©er
roeidje Körper be§ 3Jtufdj) elfteres ift mcift gang in beut ,Y>oblranm bei- Sdiate ober „(Sondmlie" oerftecft
unb bei bereit Sddnffe oollftänbtg uon ber 5lnf;enmclt abgefdjteben. ©er üBerfdjlujj ber ©djale rotrb
bnrd) bie ilontrat'tion uon einem ober jtoei ftarfen -JJiiiefeln bewirft, melde quer burd) beu Körper bin
burdjgeben unb beibe klappen bi§ 311m ^ncinanbcrgreifen ber Svanber (an ber 33aud)feite) nähern. ©a§
Öffnen ber Sdjale (bei üftadjlafj be§ 3Jiu§feI§uge§) roirb bagegen bnrd) ein ftarleS elaftifd)e§ 33anb (Sd)lof;=
banb ober Stgament) bewirft, melde* ber Sänge nad) in ber 9JiittelItnte be§ 9Wtcfen§ uerläuft. Sobalb
man bei ber gefdjloffenen 2lufter ein äJleffer groifdjen bie beibcn Sdalenflappeu einführt unb ben ©djUefj=
muSfel burd)fd)ncibet, treten bie Etappen infolge ber Glaftijitat be§ ©djIofsbcmbeS auf ber SSaudjfette
ECaffenb au§emanber ($ig. 11). Sie beiben klappen, melde bie redite unb Unt'e ©eite be§ 3JJufd)elförper§
fd)ü|enb bebcden, bitben jufammen mit bem fie oerbtnbenben SdHojmanb brei Seite einer urfprnnglid)
einfallen fdntbförmigen -Küdenbede; beren Sretteilung ift bnrd) 2lu§bilbung uon groet paraßelen Säng§=
furd)cn entftanben.
Sie 3d)idc ber äJJufdjeln ift ebenfo rote bie ber ©djnecfen (Safet 53) unb ber trafen (Safe! 44)
ba§ erftarrte unb »erfaßte 3lbfonberung§probuft be§ 9Jiantel§, einer bünnen ^auffalte, bie fid) uom
3tüden be§ Sierea erbebt unb rcdjt* unb ltnf§ in ©eftalt »on groei bünnen Sappen berabbangt. Sroifctjen
biefen beiben SäJtantellappen unt) beut eigentlichen facfförmigen Sierförpcr Rängen ein ober groei 5ßaar grofje
gag. 1 — 3. Cytherea Dione (Lamarck). ift uon bcllfleifdroter frarbe, an ber Oberflädje bnrd)
Jamilie bei* l?Eiutsiuu|'rfjeIn (Venerida). fonjentrifdje Querrippen auogc,$cidmet. Sa§ tan-jett*
$ig. 1: Slnfidjt oon ber butteren Seite; J-ig. 2: förmige Sdntbcben (Area ober Vulva) , meldies
2lnfid)t öon ber linten Seite; Jig. 3: 2lnftd)t uon ba§ Scbtofsbanb (in g-ig. 1 oben) einfditief't, ift
ber norberen unb oberen Seite. Sie Sdtale ber purpurrot unb uon einem orange gekrümmter 2>ta*
e^tg. 4: i'lnficbt oon ber redeten Seite; $ig. 5: SDie ,,\d) üppige Nicfcnmufdjel", au§ bem
Slnfidjt oon ber Hinteren ©ette. Sie Sdnüe biefer ^snbifdicn Djean. ,"yig. 10: Sluficbt oort ber 3iücfen=
kippen aitvgcjeidinet, bie eine SKetfje oon Stadicln 2tnfid)t berfetben redeten Sdialenflappe. SDie roeifjc
tragen; bie "Kippen, ftrarjten oon ben ^genannten Sdiale ift an ber i'lufjenflädie roeUenförmig gebogen
„Wirbeln" (groei oorfpringenben Würfeln oben am unb oon ftarten Nippen burd^ogen, rocldfe von ben
Miürfcn > nad) ber 33aucbfeite au§. Wirbeln gegen ben freien Scbalcnranb üu^ftrablen.
<yig. 6: 9lnficr)t oon ber Unten Seite; $ig. 7: ^ig. 14. HippopilS maculatus (Lamarck).
2(nfid)t oon ber oberen Seite; $tg. 8: i'lnfidit oon Jfamtlic ber B i e |~e n mu f d; e n (Tridacnida).
I
ber oorberen Seite; gig. !>: 3lnfid)i oon ber t)in= Tie „rotgefledte sßferberjufmufdjel", au*
teren Seite. Tic Scbale ber tnbifdjen „33cnu§= beut oubifdien Ogean, in balber natürUdicr ©röfse.
bcrämufdiel" ift tjerjförmtg, oon meiner A-arbe, 'Jlnfidit von ber Wtitfenfeite. Ter obere Seit ber §fi=
mit einem fdjarfen gemalmten .Sliet nerfeben, roetdier gur [teilt bie Ijintere Hälfte be§ DtücfenS bar, mit
von ben beiben 2Birbeln in ber ÜDtttte ber redeten bem Sd)lof;banb un\) bem Sd)ilbdien (Area ober
nnb Unten iUappe gegen bie 33aucbfeite berabläuft, Vulva); ber untere Teil ber Jigur geigt bie oor=
unb mit !onjentrifd)en getomten SBogcnrippcn, ioetd)e bere, tief eingefuntene Hälfte be§ Mietend, mit bem
bem Kiel parallel taufen. Joofraum ober Jelbdjen (Lunula).
=*^
Haeckcl, Kunstformen der Natu) Zur TatVl 55 Cytherca,
'v.'i gö I-li.T niX iwi»VLta& s(<\u*-uy\\^nw\ .VvX-wnR
Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 55 - - < 'utherea.
Acephala. ^uti'diel'n.
^ictfeC 56. - - Calanus.
Copepoda. %vfotxkxtb\z.
SDie Orbuung ber Stuberfrebfe ober üftuberfüßer (Copepoda) bilbet chic flrof?c, febr formen^
rcid)c Stbteitung in ber ©ruppe ber nieberen Krebstiere (Entomostraca) ; man rennt batJOtt jebt tnett
über taufenb Strien. Sie große 3Jle^rgat)I berfelbcn (über neun ,3er)ntet) hbt im ÜKeere, raunt ber
jebnte Seit in ftifjem SBaffer. Ungefähr bie Hälfte ber Strien fdmnmmt frei im Sßaffer unttjer unb
crnäljrt fiel) uon feineren Sierert; bie anbere Hälfte bat fid) mebr unti met)r an ba§ ©djmarolerleben
gembtjnt unb fifct einen großen Seit be§ &eben§ an gafdjen unb anberen Sßaffertteren feft; biefe Sara=
fiten (bie fogenannten £-ifd)tänfe) weifen alle ©rufen ber SKüdbilbung unb SSerfümmerung auf. Sie
meiften (Sopepoben finb con febr geringer Körpergröße; nur einen ober wenige ?Jiilümeter lang; roa§
Unten in biefer §Begter)ung abgebt, erfeben fie burd) ungeheure Jyruditbarfeit unb rafdrje iUcaffenentund'ehutg
in fürgefter 3eit. Sie Keinen 9üiber!rebfe geboren baber 311 ben miditigftcn unb t)äufigften SSeftanbteilen be§
Slanfton, b. t). jener -DJlaffe tum Keinen Sieren unb Sßftangen, bie fid) an ber £)berftäd)e ber ©eroäffer
ober in oerfdjiebenen Siefcn berfelbcn fd)n>ebenb ertjätt, ot)ne ben Soben §u berühren. Siele Strien oon
frei fdjinimmenbeit (Sopepoben treten in fo gewaltigen beengen auf, baß fie eine beftimmte Färbung be§
3Baffer§ bebingeu unb bie Hauptnahrung größerer Sßaffertiere btlben, j. 33. ber geringe, -Karreten unb
anberer $ifd)e, größerer Krebstiere, trafen, üUtebufen u. f. ro. ,3^i)tvcid)e 3iubcrfrebfe geidjnen fid) burd)
jtertid)e $orm iljrer Slnljänge, bunte Färbung it)re§ 6t)itinpanger§ unb metallifdeu ©lang am?. Sic
Seine unb ©djwangborften finb oft gefiebert ober mit gierlid)en, bunten, feberförnügen Stnfjdngen ge=
fdjmüdt; biefe bienen ben petagifd)en Sterben al§ <5djroebe=3lpparate unb »erljinbem it)r Unterfinfen
im SBaffer.
3Bie bie Snfcftcu auf beut Sanbe, fo fpielen bie Sittberfrebfe im Sßaffer eine t)öd)ft midtige
3tolle, inbem fie fid) in manntgfattigfter SBetfe ben oerfdjiebeuften SebenSbebingungen burd) Stnpaffung
fügen; unb mie bie elfteren , fo bewahren aud) bie Unteren (trob ber größten 3Jiannigfattig!eit ber fpe=
jicKen Körperbitbung) ftet§ ben gteidjen (Sbaratter ber ©lieberung infolge t'onferoatiocr SSererbung. Sei
ben meiften frei tebenben Sopepoben befielt ber gegtieberte Körper au§ 15 ^-olgeftücfen ober SDictamcrcn,
roetdje fid) gteidjmäßig auf bie brei .srutuptabfdmittc beS Körpers »erteilen; urfprünglid) f'ommen fünf
Segmente auf ben uorberften Seit, ben Kopf; fünf auf ben mittleren, breiteten Seil, bie Sruft; fünf
auf ben tjtnterften Seil, ben ©dmjanj ober Hinterleib. Ser .stopf (caput) tragt groei $aar 5üt)tl)örner
ober älntennen unb brei 5ßaar Wiefer, ein Sßaar Obcrfiefer (Mandibulae), ein Sßactr Unterftefer (Maxillae)
unb ein Sßaar £>interfiefer (Postmaxillae). Öeroöbnlid) ift bei- .stopf mit beut elften 33ruftring oer=
umebfen unb uürb baber al§ .Üopfbruft (Cephalothorax) begegnet. Sie fünf Eftinge ber 33ruft (Thorax)
tragen ebenfooiet Sßaar 3inberfüjk, bie jroeiäftig unb mit langen ©dmununborften befett finb, oft feber=
förmig (Jig. 1, 8). Sie fünf SDletameren be§ Hinterleibes (Slbbomen) tragen feine ©liebmafsen;
ba§ Ul5te ©lieb (Setfon) enbigt mit einer ©djroanggabet, an melier lange ©cfmmnjborften anfügen.
Studtj biefe tonnen bie Jorm von jierlidien bunten Jebern fjaben ($tg. 1, S). Sie äßeibdjen tragen ge=
möbnlid) ein Sßaar (iuerfarfdien am ©runbe be§ elften §interleib§fegmente§ ('Jig. 7). Sie üffJanndjen bilben
befonbere ©amenpatronen, bie fie beut 2öeib$en aufleben. 3Reiften§ finb bie 3)Üinnd)cu Heiner unb teidjter
äßeibdjen. äJtänndjcn.
Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 56 — Cdlanus,
Copepoda. — "g^uöerftrsßfe.
gictfcC 57. Lepas.
Cirripedia. Banhcnkvcbfr.
^faimn hat (DlitbrriuuT (Articulata); - -
Jfaupötlajpe orr tnuißtnfttrB (Crustacea); —
Klaffe iirr lirEbsttrrc (Caridonia); - - J0rbmmg btz Banktnnrtlifc (Cirripedia).
Sie Drbmmg ber Stanrenfrebfe ober 3tanf cnfüfjcr (Cirripedia) jeidjnet fid) oor ben anberen
£)rbnungen ber formenreidjen KrebstierlTaffe baburd) au§, bafi fte bie urfprünglicbe freie ÖrtSberoegung
oötttg aufgegeben unb fid) ber feftfi|enben £eben§meife angepaßt bmt. Sic uerfdnebenen Stufen ber diüd--
bilbttng, rceldje biefc 2lrt ber 2tnpaffung gur golgc fjat, (äffen fid) bei ben Stanfentrcbfcn uoltftäubig
im 3 ll f ail,lncn ') an Ö ucrfolgcn. 3unäd)ft oertümmert allgemein ein grofjcr Seit be§ $opfe§ mit bem
©cl)irn, ben Jyül)tf)övncrn unb -.'lugen; nur bie SDfttnbteile bleiben metften§ ertjatten. Sic urfprüngtid)c
©efdjled)t§trennung (©onodjort§mu§) gebt über in 3roitterbilbung (!Qermapljrobi§mu§). ©o=
bann cnttoicfclt fid) pmx Sd)iU3c be§ roetdjen Körper* eine eigentümtid) geformte Kaltfdjate, bic oon
ein Sßaar breiten „2)iautcllappen" (bünnen Vurutfattcn be§ -Kütf'cn*) abgefoubert mirb. 33ei ben Sepa-
bineu @ig. 1 — 8) ift biefe Senate peitTapptg unb fo aljnlid) ber ber 2Jcufd)c(n (Safel 55), bafj man
bic Sepabinen früher 31t biefer Klaffe oon 3Beicbticren ftelfte. Sebe ber beiben Klappen (reditc unb linf'e) ift
au§ mehreren Kalrtafeln gufammengefe^t; bic Sdjalc ift Ijier auf einem ftarten flctfdngen ©tiel befeftigt,
ber biSroeilen mit Kaltfdntppen bebedt ift ($ig. 5 — S). — 33ei ben 33ataniben @tg. 9 — 14) ift bic
Sdmle ungeftiett unb fibt mit breiter §8aft§ auf Sedieren, Reifen ober anbereu ©egenftänben feft. Sic
beiben 9JtanieIlappen finb t)ier 31t einer 3iötjre ocrroadifcu, rccldic eine cntfpredjcnb geformte Kaltfdatc
abfonbert. Oft ift biefe in feljr gterlidjer J-orm au* ftraljtig georbneten Kalfplatten jufammengefe^t (fedj§
Scr tebenbige 2Beid)förpcr be§ Stcre§, rocldier in biefer ©djale cingcfd)(offen ift, fibt mit bem
oerfümmerten Kopfe am ©runbe ber Sdialc feft unb ftreeft oft ben Hinterleib au§ bereit 3)tünbung tjcr=
oor. ©cmöbulid) tragt ber Setb (auficr ben Keinen 2Jiunbtcilen) fcd)3 5paar lange, oielgtieberige 9iant'cu=
füfjc @ig. 1 — 4). Sicfe finb mit Sorften bicljt befetjt unb roerben oon ben feftfibenben Sieren ftru-
betnb beraegt; baburd) wirb Paarung unb frifdjcS 2(tenuoaffer bem Körper jugefübrt. Set ben fd)ma=
robeuben Girripebicn oerfümment biefc #üf5c gittert oollftänbig, ebenfo roie ber gröfjte Seit ber inneren
unförmtidicn Sad, ber faft nur ©ier unb Sperma entljalt; oon ber üDhmböfframg roadjfen feine, uer=
äftettc Saugröbjren am?, melde g(eid) einem ^ilggefledjt (Mycelium) fid) im Körper bc-3 3M)nticre<3
ausbreiten, an bem ber Sdnuarobcr befeftigt ift (ogt. bic 2lbbitbuug ber Krabbe in $ig. 15).
$ig. 1, 2. Lepas anatifera (Linne). $tg. 2: Sic (inte ©djalenflappe ift entfernt,
ftig. 1 : Sa§ Sicr ift in ber 5toeif(appigen Sdialc fo bafj man ben 2Beid)!örper be§ Sicrc-J frei in ber
cingefebtoffen, raeicbc au§ fünf Katfpfatteu jufammen= rcdjtcn Sd)a(cnt(appc liegen fieljt. Ser oerfümmerte
gefebt unb auf einem quergerungelten ©tiel befeftigt Kopf ift nad) unten gerietet unb am oberen (S'nbc
ift; nur ein Seil ber kaufen tritt auf ber i>aud)=
s
be§ ©tiele§ befeftigt. Wan ficht bie fed)§
s
4>aar
feite oor. 3lnfid)t oon ber redeten Seite. beljaarten 9{anteufüfie. 2lnfid)t oon tintv.
5
#ig- 3. Conchodernia auritum (Olfers). poefe", meldie al§ ©cbinaroljcr in ber Sgaut ber
©ine ©ruppe uon fiebert Sßerfonen bat ftd) auf Jöaltiere lebt, ift au§ fetfj§ iftalfplatten gufantmen=
ber toten Sdjale einer Coronula diadema ($ig. gefetrf. ©edjS breite, blattförmige Wippen, jebe au§
9, LO) angefetjt. Sie mittlere ^erfon (unten), auf oier oben oereinigten Seiften jufammengefebt, laufen
gufammengefrümmtem ©tiel, geigt tue feebo $ßaar ooni oberen -Jtanbe ber fecbvcrfigcu ©cbalcnmünbuug
Waufenfüfje von ber Saudifeite, oberhalb berfetben bogenförmig gegen bereu 33afi§.
$ig. 4. Pentalasmis vitrea (Leach). 2lnftd)t ber ©d)ale uon ber oberen, offenen
Sa§ Sier ift au* ber ©djale genommen unb ©eite. Sie fed)§ Wippen, roeldje uon ben fedjä
oon ber Saudifeitc gefeiert; oben ift ber biete, t'u= ©den ber oberen ©djalcnmünbung ausgeben, finb
gelige Wopf am oberften ©tielenbe befeftigt. 3nrifdj en fächerförmig unb breiter al§ bei ber uorigen Strt.
ben beiben punktierten, balbmonbförmigcn Qtment- gig. 12. Chthamalus antennatus (Darwin).
brüfen (bie ben Witt gur Sefeftigung tiefern) ift ber 2lnfid)t ber t'egelförmigen ©cbale uon ber oberen
Keine iueif;e äftunb fiebtbar, umgeben von bem eifor= offenen ©eite. Sie feebe* fächerförmigen Halfpfattcn,
migen ©djlunbring be§ ,3 c ^tratncrnonfi)ftoiuv r an luclcbe uom 3Künbung§ranbe ber 3 cbale ausgeben,
luclcben fieb bie Mette be§ Saucbmart'v fjinten an= tragen breite Wippen. Sie 3ftünbung ift burd) uier
fcbliefit. ©ang unten ift in ber 3)litte ber unpaare breierfige Serfelftürfc gefditoffen.
Jig. 5, 6. Scalpellum eximium (Hoek). obere -äJtünbung, iueld)e burd) uier breierfige Äalt=
Jyig. 5: Wnficbt oon ber muten Seite; ,~yig. 6: platten uerfcbloffen mirb, ift uon ad)t größeren fäcr)or=
2tnfid)t uon ber Würfcnfcite. Sie ©dmle ift am 1 förmigen Safein umgeben.
$ig. 7: i'lnficbt von ber Unten ©eite; $ig. 8: Sie SMnbung fd)ltef;en uier breierfige platten.
9lnficbt oon ber Würfcnfcite. Sie Sdjatc ift au§ 13 15. Sacculina carcini (Tlwn^son).
Jig.
Malfplattcn gufammengefetst (bem unpaaren .Uiclftürf,
Sie £yigur [teilt in natürlicber ©röfje bie Saud)=
Carina, auf bem Würfen, unb s
fcd)§ |>aar ©eiten=
feite einer geroöfjnlid)en Krabbe bar (Carciaus
febilbem). Ser turje ©tiel ift befebuppt.
niaenas, Leach). Sao gange ^ylcifcb ift uon ben
Aig. 9, LO. Coronula diadema (Lamarck). rourgelförmig ueraftelten ©augröbren ber parafiti=
Jyig. 9: 3lnfidjt ber ©cbale oon ber oberen, feben Sacculina burdjgogen, bereu quer = eiförmiger
offenen ©eite; J-iej. 10: 2lnfid)t oon ber äußeren roeifjer Seib unten auf ber Saudifeitc be§ Eurgen
©eite. Sie t'roiienfbrmige ©cbale biefer „2öalfifd)= ©d)roange§ ber Krabbe befeftigt ift.
Haeckd, Kwstformen der Natur. Zur Tafel 57 - Lepas.
. 'Um
v .\ ,,". i"tj,T mX .unW/1 ia& NOStttd\te$wX ,foÄ03jfi
'
; \ 1
N
\v jcbe /
>A fainnii \ I
.
wunc
i- '
N
1
(5
1
'
^
/,' I
Sdjalc
ÜppcuKl 7 von
\ \ '/
\ itijänbunguwSgcI^
5
hovk
1
i
munalus "
\ i !
/ .alt'ptc
Dgrdj lucvr
i i
-i
\ -. ^ne
tlllt
I I
'!
'
Ä 1
/ \ m !)
'
I
/ .
f rcu-TstecIidi ac
•.
\ .
$
B
-
/
''-! l
-
Tafel 57 - - Lepas.
Haeckd, Kunstformen der Natur,
Cirripedia. - "2*attUo«fii-etffe.
^afcü 58. - Alucita.
Tineicla. IKütfen,
SDic Hamiden ber Motten (Tineida) unb ber ^-ebermotten (Pterophorida) enthalten bie
tleinften, getrieften unb unanfcl)ulid)fteu ©djmettertmge. 3ro|bem getanen fid) rnelc Strien biefer foge=
SSergröfjerung gu bctrad)ten, um fid) 311 überzeugen, bafj biefe befdieibenfteu Vertreter ber formeureidien
SdjtnetterKngSorbnung in äftrjetifdjer Segieljung ben größeren, ftattlid)crcn unb bunteren formen biefer
prächtigen Öruppc nidjt nad)ftel)cn. Surd) bie auf,crorbentlid)e ©djönljett unb 3JtonnigfaItigteü ber
(Värbung unb Betdjnung übertreffen bie Sdjinettcrlinge uid)t nur bie üDterjrgaljl ber übrigen Snfeften,
fonbern aud) ber rairbellofen Siere überhaupt, ©ie roirb bebingt burd) bie uerfdnebenartige Färbung
unb Slnorbmmg be§ fogenannten „Sdnnetterling^ ©taubes". 3ebe§ Alörndjeu btefe§ ©taubes ift eine
btattartige Sdjuppc oon eiförmiger ober bad)3icgelaljnlid)er Öeftalt @ig. 2a, 2b, öa, 5b). Sei
ftarfer äSergrofjerung bctrad)tct, geigen biefe „©djuppen" (eigentlich blattförmige ©§itin-§aare) eine ferjr
feine Streifung.
ben meiften anberen ©dmcttcrlingcn. SDie SSorberflügel finb, mie geraöfjulid), breiter unb ftarfer al§ bie
Sagegen jeidmen fid) bie ^ebermotten ober ^ebergeiftdjen (Pterophorida, g-ig. 1 — 3) cor
allen anberen ©dnnettertingen baburd) au§, baf? bie Flügel tief gefpaltcn ober ftraljlcnförmig in Sappen
geteilt unb bie Sappen feberartig gefranft finb. Sei ber (Gattung Pterophorus @ig. 2, 3) finb bie
Ssorberflügct jroeifpaltig, bie ÄMutcrflügcl breiteitig; in ber ^iittjc roerben bie tflügel gufammengefegt unb
roagercd)t auSgeftredft. 33ei ber (Gattung Alucita (gig. 1) finb forcobl bie breitereu Ü'orberflügel at§
aud) bie fdjmäteren §interflügel in je fed)§ Gebern gefpaltcn; in ber 3üü)e roerben bie Jytügel fächerförmig
ausgebreitet. Slufjerbem unterfdfjeiben fid) bie ^ebermotten oon allen anberen ©djmetterlingcn burd) bie
1
auffallenbe £önge ber Hinterbeine; bie Untcrfdientel (©djienen) finb mel)r als 2 /2
mal fo lang mie bie
OberfdjcnM.
Aig. i. Alucita hexadactyla (Linne). Jig. 4. Lithocolletis popiüifolla (Treitschke).
(-— Orneodes hexadactyla, Spuler.) i = Grracilaria populifolia, Zeller.)
@ei||blatt-0iun|tdjrnmottr. ^appelblatt-B') nfte.
15 mm breit, 8 mal nergrö{|ert. 8 mm breit, 15 mal uergrofsert.
JTamUic bei Pterophorida.-
Samilic ber Tineida.
^ubfamilic bzv Alucitida. •§nbfamilie ber Lithocolletida.
Sic üKotte ift braun gefärbt, mit gelben ober Sie 3)cotte ift bräiiulid) gefärbt. Sie §ßorber=
grauen gidjadprmigen Duerbinben. »Sic trägt 24 flügel finb braun, mit roeifjen, etfigen Rieden, am
giertic^e Gebern, ba forootjl bie längeren 3Sorber= §interranbe lang gefranft. Sie XMntcrflügel finb
flügel at§ aud) bte bürgeren §interflügel in je jed)§ feljr fcbmal, braungrau, mit langen gelben 3Bim=
§ri)nee-3P'rbcrmoItE. ©eijjblatt-Bahenmcifte.
30 mm breit, Oma! ucrnrüfsErf. 20 mm breit, 7 mal nergröfierf.
Familie bsv Pterophorida. _3TamiIie ber Tineida.
^ubfamilic ber Aciptilida. -Smbfamilic ber Plutellida,
SDie gange äftotte ift fdmeeroeifj. Sie längeren Sie aicotte ift bräunlid) gefärbt. Sie 33orber=
SSorberftügel finb jmeifpaltig, bie bürgeren §inter= flügel finb barfeuförmig, an ber Spitze Ijafenartig
flügel breiteilig. Sie feinen langen Jranfen ber gefrümmt, braun, am gefranften yinterranbe gelb.
fünf gierftdien geberpaare finb filbermeif;. SDie ge= Sie Iäuglid)Huformigen iQinterftügel finb rötlid) filbcr=
meinfte 3lrt unter ben einbetmifden gebermotten. grau, mit langen üßimpem befel^t.
Jig. 2a unb 2b. ©tngetne ©djuppen, ftar! oer= gig. 5a unb 5b. ©injelue ©djuppen, ftar! »er=
gröfiert. gröfjert.
.§ubfamilie ber Aciptilida. Sie 2Jiotte ift gelblid) gefärbt. Sie Sorben
Sie ÜDtotte ift gelblid)=rötlid) gefärbt. Sie groei= flügel finb burdj groei bellgelbe breiedige Jlede in
fpalttgen SSorberflügel finb mit meif;cn SSinben unb groci gelber geteilt. Sa§ Snnenfelb ift odergelb,
©eitenflecfen gegiert, mit einer braunen Duerbinbe lutjjcn zimtbraun, mit grüufilbemcn, fdtjtoarg ge-
unb ©aumltnie. Sie breiteiligen finntcrflügct finb ränberten ©tridjen oergiert. 5Da§ 2lufjcnfelb ift gelb=
ftar! bewimpert unb tragen oor ber ©pi^e einen braun mit fdjroargbraunen ©treifen unb 9ianb. Sie
braunen J-lerf. sMnterflügel finb lang beroimpert unb braungrau.
-^r<z$
Hmrlcl , linußtfQrmcn det; Futur. Zur Tafel ÄlucUa.
J5S
Tineida.
I
i
»iX ustaTL v>\> «"uu-ic\\Y.-.uh'A JatXaoaYl
- -
....'. j itter*
- l
, H$p)ella geoffroyella/^rawc^/|
j
rielia, Smäffer
rftirm/ific.
£
1
V
:
"
Cv
Tafel 58 — Älncita.
HaeclrJ. Kunstformen der Nafur
Tineida. koffert.
Reifet 59. - - Strobalia.
Sie pradjtuolle Sipl)onopl)ore btefer Safet nmrbe 1881 im 3nbtfd)en Dgean gefangen unb in
Natura, auf ber ©übfpit3e ber Snfel Septem, nad) bem Seben gegeidjnet. ©ie ift uabc oerroanbt ber
europatfdien Forskalia, foraie aud) bev auf Safel 37 abgebitbeten Discolabe quadrigata, Ser gange
ivörper, in $tg. 1 in natürlicher ©röfje bargefteltt, bitbet einen fdjroimmenben 3Jlebufenftocf (Cormus)
unb tft au?- mehreren taufenb ©ingettieren, mebufenartigen 5ßerfonen, gufammcugefct3t. 3»t -eben finb
biefe ©ingcltiere burd)fid)tig, feljr empfhtblid) unb berocglid); bev gröfjte Seit be§ glasartigen, gallertigen,
feljr garten üörper« ift farblos ober fdiraad) bfänlid) gefärbt; cinjetne Seite ber ^erfoneu finb rot gefärbt
(blutrot bi§ braunrot). Ser gange ©tod befielt au§ groet .sbauptftütfen, bem oberen Sdnuimmförper
ber auffältigen g-orinfpattung (Polymorphismus) ber inetcn ^perfonen geführt, roeldje biefe mer!=
roürbigen pctagifd)en Sierftöefe gufammenf eisen; ber obere Sdmuinmförper bient tebigtid) gur fdjuummen-
Ser ©d)nnminförper (Nectosoma) tjat bei ber uorliegenben 2(rt bie ÜJeftatt eines eiförmigen
jentraten röttidjeu ©tamm georbnet, bafj ba§ gange 9?ectofom bie $orm eines Sannengapfem?, mit fpiratig
georbneten Änofpen, ertjält. $ebe cingclnc ©d)ir>immgloefe ift eine mebufenartige SJkrfon, ofme SJcagen
unb 9Jiitub, aber mit einer feljr entmiefetten 9JcuSfelfd)id)t. Oben auf bem Üitpfet be§ gangen ©d)roimm=
ftücfeö tfjront ein gmeite§ ©d)immmorgan, bie tuftgefüttte ©dnoimmblafe (Pneumatophora); fie beft|t
an iljrem ©dieitet eine ßffmmg, burd) raetdic Suft nuttturlid) entleert toerben taun (gteid) ber ©dieitet-
Öffnung eines Luftballone). Siefe gentrate Öffnung ift oon einem roten pgmentftern mit ad)t ©traljlen
Ser 9cöf)rtörper (Siphosoma) ift uugefäljr boppett fo grofj tote ber ©d)U)immförper unb mit
(Bracteae) bienen al§ fd)üt^eubc ©diitbe für bie übrigen garten ^erfonen be£ 9iat)rftoefe^, roeldje fid)
gufammengieljen unb ootlftänbig unter ü)rem Sad) oerbergen fönnen. Sie fdülbförmigen Setfftüd'e finb
bei biefer 2trt an beiben Siäubcrn unb auf einer oorfpringeuben üDttttelrtpoe gegaeft; mau betrachtet fie
al§ umgeftattete ©attertfdjirme (Umbrella) oon rubimeutören 9)iebufcn. Sie finb mit ibretn äSafalteile
an bem gentraten ©tamm (Truncus) befeftigt, roetdjer al§ roter J-aben in ber 9(d)fe bev gangen
StocfeS oerläuft. Gbcnfo finb an bem ©tamm aud) bie übrigen ^erfouen bc§ 9?äljrförper3 angeheftet; biefe
finb nid)t regellos gerftreut, fonbern in beftimmte Sßerfonengruppen, ©töddjen ober Cormidia, georbnet.
Sie ©ormibien fterjen in gleiten ätbftänbcn nonetnanber unb bilben jufammen eine ©ptralreilje, bie gletd)
einer Sßenbettreppe um ben .^cntralftamm herumläuft. Siefer Xtcvftaat befiftf uoUrommcncn Kommunismus.
3jebe§ ©töcfctjen (Cormidium, #ig. 3—5) beftebt au§ fünf r>erfd)iebenen Sßerfonenformen,
einer ©augröfjre (2ipbon), einem Safter (^alpon), einer 2t6lafirörjre (Gnfton) unb au* beiberlci ©e=
1d)(ed)t»pcrfonen, SDtänndjen unb 9Beibd)en; le|tere ftnb ga^Ireid) oorrjanben unb bilbcn pei trauben=
förmige Korper: eine männliche unb eine roeiblidje Staube ($ig. 4 u. 5). Sie 2trbeit§teitung grcifdjen
biefen fünf Sßerfonenarten ift bergeftatt entumfett, bafs ber ©ipbon (ber „Jyrcfspolnp") pr 9tal)nmg^
aufnähme unb äkrbauung bient, ber ^ßalpon (bie „©efütjISperfon") 311m Saften, ber Gnfton (ba§
v
„Mbfluf;robr) pr 2lu§fd)eibung unbrauebbarer Stoffe; biefe brei formen finb polypenartig, aufjufaffen
als 3Mmfen, bereu ©djirm rüctgebilbet ift. Sie beiben anbeten formen, bie ©efd)led&tStiere, ftnb
mebufenattige ^erfonen mit ©djirm; ibr munblofer 3Jlagenfad probujiert bei ben "Dianndjeu (^ig. 9)
©perma, bei ben 2Beibd)en ($ig. 7 u. 8) je ein ©i.
Jig. 1. 35er gange ©toef (Cormus) in na= Jig. ö. Gin ©töd'diett (Cormidium), uon
türlieber ©röfje, frei fcrjrotmmenb. bem bie Serfbtätter entfernt finb. Diebcnetuanber
Jig. 2. Sie ©dmiimmblafe (Pneumato- finb am ©tamm angeheftet: linfS bie roetbltdje,
phora), oben 00m ©djeitel gefefjen; in ber 3Jtittc redjtS bie männliche ©efdjledjtStraube (beibe au§
bie ©djeitetöffnung, baS Suftloct). nieten ^erfonen beftebenb); in ber 9J£itte Ijängt ber
Jig. 3. ©in ©Unfcben (Cormidiuni) mit grojse ©ipbon (mit eingebogenen ad)t Sippen am
ber Saugrbbre, oon Secffdntppen umgeben (obne gefeftfoffenen ÜDhmbe); linfS baneben ber fditantere
bie anberen, in $ig. 4 bargeftelltcn $Perfonen). Sie Gnfton (mit rotem Alfter), rechts ber ^alpon.
polypenartige ©augröbre (©ipbon) beftebt aus Jytg. (i. ©in ©ettenfaben beS SentafelS
m" er Seilen: 1) bem bünnen ©tiel (oben), 2) beut (Tentillum), mit ber roten 3<ceffelbatterie, bie in
ad)t roten Seberftteifen) unb 4) bem Düffel, ber l;ä(t Saufenbe giftiger üfteffelfapfeln; unten am Gnbe
ftd) unten burd) ben ad)tecttgen, febr erroeiterungS= eilt bünner Gnbfabcn. ©tarf uergrbfjert.
fähigen ©augmunb öffnet. 2ln ber SkfiS beS Jig. 7 11. S. ©ine roeiblidje ^erfoit (Gry-
©tielS fit3t ein langer, febr berocglidjer ^angfaben nophora); eine glockenförmige 9Jiebufe mit einem
(Sentat'et) unb an biefem in gleichen Slbftänben kugeligen (i'i, ba§ ein großes Keimbläschen ein-
oiete t'uqe rote ©citenfäben (Sentilten). febtiefst (Jtg. 7 uon ber ©eite, Jig. 8 uon unten).
Aig. 4. ©in ©töcMmi (Cormidium), auS 2tm unteren ©nbe ber uier ©trabtfanale, bie in
beut bie ©augrötjre entfernt ift. Unter ben fcbÜb= ben "Kingjanal be§ ©djimtranbeS miinben, fttjett
förmigen Seefblattern oerfteett, fiebt man lintS bie üier rote 9ieffeltnopfe, al§ Überbteibfet ber rücf=
.yuifdien Beiben linfS bie lHbfluf;rol)re (Gnfton, ^ig. 0. ©ine männliche ^erfon (Andro-
mit roter, fegeiförmiger SRünbung), vedito ben phora); eine uertümmerte Hiebufe, bereu großer
J=K
Kunstformen der Natur, Tafel 59 -- Strobalia.
Haeclcel,
Siphonophorae. - §t<xat&quaZ£evi.
^ctfef GO. - - Cidaris.
Echinidea. J^tl^ttm.
^famin im* -Stcrttficrr (Echinoderma); -
Baupifdajfc im* pugDrinklcn (Pentorchonia);
-
Mafpe im JgElftrrnr xfott §>tt\nx\ (Echinidea); - Untcrklaflc im inDbErnrn ^jrigrl
(Autechinida) ; - - Krönung im Curfiantgßl ober pEsmDjiufjEU (Cidaronia).
Sie Orbnung ber Surbantgel (Cidaronia) umfallt bie älteren formen ber mobenten Seeigel,
Deren Schale regelmäßig fünfftrablig ift, aber nidjt gugleid) groeifeitig^mmetrtfd), rote bei ben Slumen?
igeln (Clypeastronia, Safet 30). Sie ßaßfdjale ift bei allen mobenten Seeigeln am groangtg 3Jleri=
bianreiben oon platten gufammengefe|t, bie bogenförmig com oberen gum unteren Sßote ber oertitaten
!öauptad)fe »erlaufen. Smmcr roedjfeln je groei poröfe (ambutafratc) ^Jtattenrei^en mit je groei foliben
(interambutat'raten) ab; bie elfteren werben burd) ben Jöauptftrabt ober Stralji erfter Orbnung (Per-
radius) getrennt, bie (elfteren burd) ben 3roifd)enftraljl ober Strafjl jmeiter Örbnung (Interradius).
SDurd) bie Sßoren ber formaleren 2lmbulairal= platten treten bie gafjlreidjen fetjv beroeglidjeu güßdjen
fjeroor, bie am freien ©nbe eine Saugfdieibc 311111 anfangen tragen @ig. S). Sie runblidjen Dörfer auf
ben breiteren 3nterambulafral= platten finb bie fonueren ©elenfljöcJer, auf roet^en fid) bie font'aucn ©e=
fcnffläd)cn ber Stad)etn bewegen (Jig. 1). Sie Stacheln finb batb bünn, borftenförmig ober nabeiförmig,
balb biet", ftabförmig ober t eutenf örmig ; unb bann oft gierttdj gerippt, kanneliert ober mit Sorncnroirtctn
oerjiert (Jig. 1, 6 u. 7). 2luf beut Buerfdjnitt ©ig. 9) geigen bie &alfftad)etn eine gierltdje 3 u am men=
f
fe^ung au§ fongentrifcljen Samellen unb rabtalen 9Üppen. 3 ro 'Kbeit ben Stapeln finben fid) auf ber
Slußenftädje ber Schale oft fein ga^lreidje Keine ©reifgangen mit groei ober brei Stritten (^ebiccUarien,
$ig. 4, 5 u. 10); fie bienen gnr Reinigung ber Shißcnftiidie unb gum ©rgreifen ber üftaljrung. Sic SMett=
Seile ber ^ebteeßarien geigen eine gterlicße ©itterftruftur, ebenfo audi bie ilalt'plattcn, roeldjc gur Stüfee
Söäljrenb ber größte Seit ber Seeigelfdjale eine ftarre, unbewegliche Sßangerfapfel bitbet, finbet
fid) unten in ber Glitte ein 3}}uubfetb mit beroegftdjer roeidjer £aut (Jig. 2) unb ebenfo oben in ber
Glitte ein Slfterfelb @ig. 3). Se^tereS enthält bie Keine 2lfteröffmmg unb ift umgeben r>on geljn größe=
ren Matftafetu. 3Son biefen finb fünf pcrrabiale (OceHatplatten) f (einer unb tragen ein 9üige; fünf inter=
rabiate ( (Semtatplatten) finb größer unb Ijaben eine ©efdjledjtSöffnung. Gute uon biefen fünf ©efd&ledjt§=
platten (in %\%. 3 bie untere) ift größer ab§ bie vier anberen; fie ftcllt ein poröfe-3 Sieb bar unb bient
al§ fogettannte 3Jlabreporen= platte gum filtrieren be§ Seeroaffer§, ba§ uon außen in bie Söaffergefäße
eintritt. Sit ber ilfitte be§ 2J£unbfelbe§ @ig. 2) ift ber iliuitb mit fünf interrabialen B^nen be=
roaffnet; 31t ibrer Bewegung bient ein innerer fompligierter Mauapparat, bie „Saterne be§ 2lrtftotele§"
(J-ig. 11). Siefer ppramibettförmige ilicferapparat mar fdjon beut 2lriftotele§ befanut; er ift au§ fünf
SanriliE bcr Cidarida. ber Glitte be§ ©cbeitclfctbc?, ift uon mehreren flci=
2tnfid)t be§ tebenben Siere§, in natürlicher neu Sßlättdjen umgeben. 3ttng§ um biefe§ $ttb
©röße, uon bcr äftunbfeite. ;"sit bei SJHtte ber unte= Liegt ein $rang uon geljn größeren Seif ein, bereit
von (neutralen ober ovalen) Seite finb bie fünf jebe eine Öffnung geigt. Sic fünf Heineren uon bie=
Saline ber gefd) (offenen üKunböffmmg fiebtbar. 3m fen Safein finb bie perrabiaten Öcellarplattcn,
Umfrcife ber getäfelten KaU'fdmte treten §unberte bie ein 2Iuge tragen. Sie fünf größeren Safein
uon langen unb bümien giißdjen beroor, loetcbe fidi finb bie interrabiaten ©cnttalptattcn, bie eine
lebbaft trümmenb bewegen unb am freien ©nbe mit ©efdjtedjtSöffnung enthalten, ©ine uon btefen tebtc=
einer ©augfdjeibe uerfeben ftrtb (uergrößert inj-ig. 8). ren (unten in ber 3JUtte) ift größer unb bient al§
Sie $üßd)en finb regelmäßig auf fünf Sßaar 9Jieri= „9Jlabreporenptatte" gum filtrieren be§ ©ceroafferS,
©tadjevu finb gterlid) fanncliert, mit gegäfjnelten %\%. 6. Pliyllaeaiitlms anniilifera (Agassis).
kippen, unb bemegen fid) frei auf bem glocfcnfbrmt= ©in einzelner ©tadjet, fanncliert unb mit uicten
ten [nterambulacra, bie Sßtattenreitjen mit gro= g=ig. 10 u. 1 1 . Sphaerechmus esculentus (Desor).
f;en ionoer.cn ©elmffjöcfem, auf benen fiel) bie 33afat= gig. 10. ©ine breiarmige ©reifsauge ($ßebicet=
enben ber ©tadjetn beroegen. [arte). $tg. LI. Sie „Saterne be§ 2triftotele§", ber
fttg. 3. SaiS Slfterfetb ber £cbate (gjtfttek innere Mauapparat, ber oben bie fünf ,3 a 'J nc trägt.
—z&t—
Zur Tafel 60 - - Cidaris.
Haeckel, Kunstformen der Natur.
' '
stformen der
1
: T -inS
.tutoVL -«fo stösu-io\tesufÄ ,5sÄ09ßH
(1\
Ol
stribuL / \ jffnung, in
icp^grof ^ttrcüixTJcrcn
I \
lerne. bie=
ancn 511
tunbi / .-platten,
ergefäf5fnft«|tt eintritt.
th
3
1 Dorocii
/ iu'emnt
1 /
loewitrj
»
2 /
f>> «t bu
Uta y
'
^^sibjnit pjeten
1
o
'
^#- s, bact
^ 6 ^^ ÖJreren parafiejen^
KIL8'
t I j;
lechinus-qniliaris (Ag8$$&). -^r
(
I r\ V '' Tn (itterte_^a§Ötten"
1
spiBus ^V
.'
1
1 \ sor).
[(
<.-
^
VA^ r
c=^
K /
>****%
/ r
<
JWniy¥
HaecJcel, Kunstformen der Natur. Tafel 60 — Cidaris.
Eciiinidea. •
§ge£ff erste.
.
SEafel 61. Aulographis. Urtiere au§ ber Klaffe Safel 66. Epeira. ©Iteberttere au§ ber Klaffe
SEafel 02. Nepenthes. ^tnmcnpflany au§ ber Xa\ü 07. Vampyrus. Sötrbelttere au§ ber Klaffe
ügauptflaffe ber 21 ngtofp ernten (klaffe ber ber ©äug eitere, Unterflafje ber ^lagenta*
Stt'otpleen). tien (vCrbmtng ber <y leb ertie r e, Chiroptera)
af et 63. Dictyophora. ipitge ou§ ber klaffe SEafel 68. Hyla. äßtroeltiere au§ ber Klaffe ber
Safe! 64. Caulerpa. Urpftanjen au§ ber .vnuipt= Safet 69. Tiirbinaiia. SfJeffeltiere au§ ber Klaff e
flaffe ber Sllgetten (Klaffe ber Stpljoneen). ber Korallen (Drbmmg ber toerafor alten).
SDafel 65. Delesseria. Sllgcn au§ ber klaffe Safel 70. Astrophyton. Sterntiere au§ ber
ber 9iota(gen (J-loribeen ober -Xljobo Klaffe ber Dpljtobeeu, Örbmmg ber (Surna =
Phaeodaria. Buljvlfval|limu\
Sie mannigfaltigen formen ber Sßrjäobarien ober ©annopnteen, von benen bereits gegen
500 Strien befdEjrteben finb, ftimmen alle überein in ber eigentümltct)en ©truftur u)re§ einbettigen
tebenbigen 3ßeid)lörper§. Seffen innerer Seit, bie 3entvalf apfcl, mnfditief;t ben großen runblicben
.Setlfern mit) ift bitrd) einen eigentümlichen ©tratitenbecM mit centralem 9ftünbung§rot>r ausgezeichnet, ber
alten übrigen 3tabiotarten febit (ogt. Safet 1, gag. 4 unb 6). 2)er äußere Seil beS SBeidjtorperS, bie
©atfertljülle ber gelte (Calymma), fd)lief;t einen tmnt'len, meift braunen ober oüoengrünen ^tgment
förper ein, ber bem ©tratjtertbecM aufliegt (Phaeodrum). £sn ©egenfa^ 31t biefer einförmigen 33tt=
bung beS cbaraftcriftifdnm 3öeid)!örper§ fteljt bie grof;e ÜUtanmgfattigfeit be§ not ibm auSgefdjiebenen,
meift ftefeltgen ©feletteS; mehrere tupifdjc formen uon biefem finb bereits auf SCafet l abgebitbet roorben.
©eroöljnticf) ift baS ©feiert aus bobleit ^iefelrötjren jufammengefe|t unb bitbet eine ©itterfdjate mit ra=
biaten ©taetjetn, &afen unb anberen Slnfjängen, bie ,511m fangen ber SSeute bienen. SDie gtcvlicfjctx tjier
auf Safet 61 bargefteltten Strien gehören oerfd)iebenen gamitien an, ben StutaJant^iben ($ig. l — 8),
5ßt)äobarien, beren ©fetett au-1 gatjtreidjien ein poifterförmig angefctjraolten unb tragt jioei alter=
gellten ^iefelrötjren gufammengefe|t ift; legiere finb nierenbe dränge uon geraben, rabiat binergierenben
ftrat;tig gegen ben 3Jiittelpunft ber Eugeligen $en- ©nbäften; jeber ©nbaft geigt 31x10t gegenftänbige feü>
meiftenS ©tadeln, SBiberrjafen ober dränge uon Jug. ;». Aulograpliis Terticillata (Haeckel).
bornigen Elften. \Mer finb nur biefe äußeren (S'nbcu
3)a§ äuilere ©nbe ctneS jeben ^abtalftacljetS ift
uon 6 —9 gekrümmten boblcu ©nbäften, bie mit $ig. 4. Aulograpliis asteriscus (Haeckel).
äiMberbat'en befeljt ititö am ©nbe mit einem S)ornen= S)aS äitfjere Gnbe eines \^m StobialroljreS trägt
fteru (Spathilla) gefrönt finb. einen Alraug uon 6—9 geraben, gefrönten (imöäften.
[yig. •">.
Aulographis furciila (Haeckel). freien ,;>ltftange, bie am ©nbe eine Strablentugel
tragt uicr glatte, ftarl jurüdfgefrümmte 3Sibcrf)afen. "^bäobarien, bereu ©felett an* gtoei geroölbten
gufammeufcijcn, finb balb bohle 9iöl;ren, halb folibe 15, L6) hoble, ueräftclte Wo breit.
Stäbe. 35ie .ocntralfapjcl liegt in ber üDiitte ber Aig. 13. CoilCllOCeras COrnutum (Haeckel).
Aig. '>, io. Sagenoscena stellata (Haeckel). ©nbe, it>o beibe Etappen bnrd) ein 3cblof;banb gu=
in ber "Witte bie tiigelige oentralt'upfcl, bie einen Aig. 14. Conclionia ojiaclriconiis (Haeckel).
centralen Moni (mit uiclen Mernt'orperdien) emfdjliefjt. sDie groeiffappige ©itterfdjale trägt uicr ftarfe,
Sinken auf ber (boppelten) 2Kembran ber Central- gefrümmte Corner, je ein» am binteren ©nbe unb
fapfcl liegt eine Sd)id)t uon förnigem ißlagmo; je ein» am Sd)citel einer jeben Etappe. SDa bie
oon biefer ftrablen bie feinen "|>la»mafäbcii ("^letibo- beiben M (appen etiua» ooneinanber entfernt finb, ftebt
pobien) an», roctdjc bie tiigelige ©aUerttniüe burd)= man bie gatjlrcidjcn fpifccn oäbne, bnrd] welche ibre
jeben. 3tn ber £berfläd)e ber lederen bilbet ba§ "Känber iiieinaitbergreiren ( mie bei uiclen 3Jiufd)eIn).
cntfpriugt an» bem Zentrum be» fecb»ert'igeii SBafaf= Aig. 16. Coelospathis ancorata (Haeckel).
nebe» (iuo je feeb» breicefige 9)iafd)cn gufammcnftojjcu) ©incr oon ben uier ©riffeln, bie au» bem Sjbelm
unb ucrläitgcrt fid; nad) atificn in ©cftalt einer auffal3 am Scheitel jeber Sd)alcnftappe entfpringen.
•HK+
Haeckel, Kwistformm dar Xatur. Zur Tafel 61 - - Aulographis.
;T 'UjX :<wk>Vl ta& Na««o\teswX .YvX'wnB.
'
%B.
!
jöanq ;,u=
irnis
: 1 ..
ftt R
i CSnb
a
S fe
p c-
-•
{-I
/ i
i
Tafel 61 - - Aulographis.
HaecJcel, Kunstformen der Natur.
Phaeodaria. ^oßrffrraßCmge.
gictfel' 02. - Nepenthes.
Nepenthaeeae. BannnijJtlanmt.
Stamm ber tMumrnpflaiurn (Phanerogamae obsr Anthophyta) ; - - 1|aupfMa|}je bsr j?e&-
famtgrn (Angiospermae); - -
Klaffe ber ?iti£t|amBnIappigBtt (Dicotyleae) ;
- -
Xeonon bor
JiriigpfTattjBTt (Sarracenieae); -
jfamiliB ber Hanncupflanjen (Nepenthaeeae).
Sic ©attung bor „iRannenpftange" (Nepenthes) gehört gu jenen bodift merrrourbigen fteifd) =
freffenben Sßftangen, boren otetfeittge bobe Sebeutung erft in ber zweiten Jöalfte be§ 19. $aljrt)un=
bert§ entbeett roorben ift. ©§ finb jeüt gegen fünfgig oerfebiebene 2trten biefer raunberbaren ©attung bc=
fannt; fie (eben fämtlicb in ber Sropengone ber öftlicben ägemifpljäre auf Sumpfboben, bie meiften auf
ben unfein be§ "lIiataiiKbeii 2trd)ipet§. Sie bier abgebitbete febbne Strt rourbc am 4. Januar 1901 an
ben SBafferfälten oon Sjibnrrunt („üftotenbadj"), in einem ber grofjarttgften Urmälber ber laufet ^vn
gefunben unb in bem Laboratorium be§ benachbarten Sjiboba§ („SBeifjenbad)") nad) bem Seben gematt;
fie ift in ber 2lbbitbung um ein ©rittet uert'lcinert. SMe fettfame 5ßftange mäcbft bort in üDtenge an ben
Ufern be§ rottben üftotenbadjeS unb ftettert at§ öietoergroeigter Sianenftrand) an ben Säumen in bie iQölje.
Sie fauneufbrmigen, prächtig gefärbten unb gewidmeten 2tn|änge ber Steige, bie oon ben Elften ber itm
fdjtungenen Säume berabbängen unb gratfdjen bereit grünen Stättern lodenb Ijeroorfdiauen, [inb niebt
bie Stuten ber Nepenthes. fonbem bie oberen Seite ber Stattfttete, bie gum 'Jangc oon .^nfeften,
Sa§ Saubbtatt biefer t'tetternbcn itannenpftanjc beftebt au» oier Seiten, oon benen eigentlidi
brei gum Stattftiel geboren. Sa§ unterfte ©tieb . mit umfaffenber Saft§ bem (Stengel aufit.umb, bat bie
J-orm eine§ einfachen, grünen, eiförmigen ober breit lanzettförmigen SaubbtatteS. Sa§ groeite ©tieb bat
bie geioöbnlidic ^orm eine-? bünnen gntinbrifd)en Stattftiete§. Sa§ brittc ©tieb ift ba§ anffallenbfte unb
gteiebt einem eiförmigen .Üruge ober einer fdtfanten Manne, bereu äMnbung nacb oben get'ebrt ift. Sicfe
Öffnung loirb gefebtoffen burd) ba§ oierte ©lieb, ba§ ber Slattfpreite entfpridit, einen ftacben, t)erg=
förmigen Sccfel, ber am 9fanbe ber Öffnung genau raie ber Sccfel eines SierfeibetS angebracb/t ift. 3tn
jüngeren Stättern (in ber Aignr unten) liegt ber Sect'el uoeb feft ber Dtünbnng auf; roenn er fpäter
aufgefprungen ift, legt er fidi niebt roieber feft barüber, fonbem toblbt fidi über ber Öffnung at§ Scbnl.v
Sie Manne felbft, boren 3Banb febr feft unb elaftifcb ift, orfebeint in raffinierter '•Keife at§ eine
Sierfalte oingeriebtet, gum fangen oon onfoften nnb anbereit Keinen Sieron, bie fie frif;t unb oerbant.
Die icistcren roerben bureb bie präd^tige $arbe ber bellrötltcben, mit buntlen ^ttrpurftetfen btumenä^n=
lidi bemalten Rennte angclodt. Ter fnorpelartige üftanb von beren offener 9Jfimbung ift uerbitft, giertiefi,
gerippt uttb reicblidi mit paaren befe^t; er fonbert einen füfjen Sponigfaft ab. Tiefer ift aueb nuten auf
ber Sßattdjfeitc ber Manne 31t finben, jiuifriien jroci Reiben non haaren, bie auf groei parallelen oorfprtngeu=
beii Kämmen flehen. Slngeloct't bureb bie füfjen Sippen be§ JQonigmunbe§, fitdien nun bie "snfeften aitdi
weiter in ba§ innere ber oerfübrerifchen Manne eingubringen. iQier aber ereilt fie ba§ SSerberben. SDie
^nnenfläcbe ber Manne ift im oberen drittel, unterhalb be§ Dorfpringenbett gelerbten üftanbe§, gang glatt,
wie mit 28acf)§ gebobnt. §aMo§ gleiten bie gefangenen Tiere über biefe fdtlüpferige Jiadie binab unb
fallen in bie oerbauenbc ^lüffigfeit, bie im unteren Teile ber Manne non ben Trüfen ber SBanb abgefon=
bert wirb. Tiefe 'Jlüffigfeit ift ein ftarl wirt'enber 33erbauung§faft, ber gleieb beut 3Jiagenfafte ber Tiere
aiiv Säuren unb einem pepfinartigen Fermente 3ufammengcfe$t ift. ge mebr Tiere in biefe ^atte ge=
raten itnb bureb ibre Bewegungen bie cmpfinblidie ^iiuenflädie be§ Kaunengrunbe» reiben, befto mebr oer
banenbe Alüffigfeit roirb abgefonbert. 8e|tere löft in furjer Seit bie oerbaulicben ©ubftangen ber gefange=
neu Tiere, tum beren ,"yleifdi unb Blut fieb bie famioore ipftange bureb Sluffaugung nährt.
•Die flehten Blumen ber Siepentba^een, bie uuferen einbeimifcbeit „fleifdifreffenben fangen",
ben t'leinen Trofera^een unb ben Striftolocbjcn, nabe uerwanbt finb, erferjeinen lutanfebnlid) unb gleichen
ben Btütenftraitf;en unfere§ §ohmber§ (Syrraga); fie finb bier niebt burgeftellt. Ter fletternbe holgige
Stengel ber bier abgebildeten Slrt hält fiel) mit Dielen feinen, braunen äßurgeln feft unb trägt bie Mannen
blätter in Krausen ober SSirteln, in beftimmten Slbftänben nertcilt. Tie ,"ylüffigfeit in ben 9ftagenfäcten
enthielt bei beut bier abgebilbeten (h;emplar auf;er uerfdiiebenen t'leinen Jitfeften (fliegen, Käfern, ^utmeit)
and) einzelne Spinnen; teil* waren fie febon tot, mebr ober weniger »erbaut, teile* fliehten fie oergeblid)
Nepenthaceae. — ^cmnenpfCowaew.
, " . . . . . .
.-
c "
-• -
-
r . j : - .
" -
r
^
: . . r r • .'
.- - . .
:
•
.
.•
J • .
•
? : r
.-.--.• j ? '...-•?.. r • •
r
...
. .
•
J . : J . ; ?
- . 3 : \ 3 . . .
" iT^x 3 ~-
.
- \ 33 . . \ .
-
£ . . . . .
.•
. . . ^ 3 .
'
jvtt;dj: .•
: . . s .
.
•
... J .-
. 3: \ /-. . 3 r . .
•
3
3 .: . i 3. " ^
.
'
.-. • 3. . ^ 3tC CK r
'
-'
••'
Ou't)
'
.• . .
N
-
. . : -. •
:
x
'..,'.. :
'
3 - •;•
N "
SM .\\. '.
... •.' 3 .
3 3 v '
:
>
t-
'..
i> ..;.' ::'.: '. .v .. v .v.
v
tvr*\t .:. .
-". .. 3< . : .. -3 .-. . : " • -
'
'
." ,':
>.:.:.:..:.: 3. \ \ . 3 / . . 3 .. : •
3 .'.'.. 3. '
- '
s
.
i
^ "\V M ^ . '. .-. ' • •
: .
.;,•:.•..
:
.v . .-. . .
:-.. •". ........ .
•
. i
'.'... . h...... t\n ': .... .
-
.. .:. k>Kv '
v •• >.-;v
i^ \ >' .
.:-.". ;v. v> .;. y '."••'' .• -
.
. . .
.• :• .
.:..:- > • v- '•
v. .
s
... :.".' »vt •.; »i- . . . .. .-.'o : :-:--
* - • N 1
)
Sie eiförmige ©d;cibe (Volva) ift in ber 3ftitte Scr Aruebtförper bat bie ©eftalt eine§ Sediere,
bitrcbfcbnittcn, um ben Kominerbau tEjver bieten SSanb beffen 9üinb einen Kranz oon zahlreichen, einwärts
unb ben ßingang in bie §öt)lc bc§ gnlinbrtfdicn gekrümmten Sßolnpenarmen trägt, unb beffen A-ufi
Stielet 311 geigen, beffen roeifse Cbcrfläcbc genarbt ift. unten bie tugelige ©djeibe bilbet.
Jig. '•'<
Aseroc rubra (Billardiere). Ser rötüdje Stiel (Phallus) ft|t unten in ber
yHiInpenpih. Haoa. ©atürlirfjE ©rß|iE. lugeligen (in fed)§ Sappen gefpaltenen) Scheibe
SUiS ber fttgetigen Scheibe, bie oben in aebt (Vulva) unb trägt oben einen gitterförmigeit Aruc()t=
Sappen gcfpalten ift, erbebt (icb bei bohle, rote, einem törper (Beceptnculum), an beffen gerungelten
^olnpcn ähnliche ATuebttörper; feine obere iliünbung Saiten innen bie ©porenmaffe anliegt.
A-ig. 4. Clatlirus caiicellatus (Tournefort). Duerfdrjnitt btircb ben oherfteu Seit eine§ jungen
Küfer (J'ntlcrpili. 4?üb£uropa. Pcrhleinert. A-ruchtförper". 2>n ber Sldjfe be§ gntmbrifdjen Re-
Sic Imlbt'ugelige Scheibe trägt unten ein rourget= ceptacirkim, ba§ bemjenigen oon Phallus (A-ig. 7
ähnliche* Süfdjcl oon verzweigten "JJi))celiunt=Strän= gleicht, befinbet fiel) ein zentraler Strang oon galter=
gen, oben einen Kräng oon acht breiedigen Sappen. tigern A-abengeflecbt. Son biefem geben fed)§ ftrafjlen=
Ter rote J-rudjtrorpcr bilbet einen eiförmigen ©ittcr= förmige (Geflechte-platten ab, bie fenfrecht ben Stiel
t'äfig, beffen meite, oiclect'tgc "lliafcbcn burdfj biete, burcbfet3cn unb feebv Kammern trennen, in benen
Krauler untterpih. §übaiwerilta. Uatürltdic (iH'ülie. Pielftrablitjcr §fentpilj. (Europa, BafürltdJE tOrößc.
Sie tugelige ©djeibe ift oben in oier breiedige Ser blafenförmige, ruubliche A-rncbtförpcr um
Sappen gcfpalten, bie ben eiförmigen ©porcnbcl)ä[= fcblicfit bie innere ©porenmaffe mit einer boppelten
ter umfaffen. Sa§ Cvittcnoerf bicfc3 Käfig§ geigt .s r> Lille Sie äuficre, berbe Mittle fpringt in ftrahligen
breite, am Stufjenranbc ftarf gerunzelte Satten. 'Kiffen auf, fo baf; ein ftemförmiger Kräng oon auf
Sie ballü'iigeligc Scheibe ift an ber SRünbung Ziottigei- ^duipffdiuiaiuin. (Europa. Perhleincrl.
oben in gebn eiförmige Sappen gcfpalten. Scr bar 2tu§ ber gntinbrtfdjen Scheibe erbebt fich ber
aiiy fiel) evbebenbe ©porenbef)älter bilbet im oberen fehlant'e Stiel, ber einen walzenförmigen, gelblichen
Seil ein Qlcroölbc au» fecb* querrungettgen Säu= A-rucbtt'örpcr trägt. Sic äußere A-läcbe biefes" „§ute§"
len, bie fiel) oben in einem dtinQ oereinigen. ift mit Rotten bebeeft.
Tafel 63 -- Dictyophora.
Haeckel, Kunstformen der Natur.
Basimycetes. - %>c§xv<xn\mpxi$e.
g;afcl' 04. - - Caulerpa.
Siphoneae. Bicfnt-Ehtcttcn.
gfamm ter llrpflaiucu (Protopliyta) ; Banpinlap hit Jfl hu ttcn (Zoosporatae); —
Haffe ticr Birhut-JiUg.fficn (Siphoneae).
Sic Stoffe ber Sipbonccn ober „ liefen =2ttgetten" erfebeint in mebrfadjcr 33egiet)ung aU eine
algen" ober „üftöfjrenatgen" 31t ber igauptftaffe ber Sttgen ober Sänge geftettt. Mein bic edjten 2ttgen
(Safel L5 unb 65) fmb ftet§ metgeltig unb bilben mannigfaltige, au-:- oerfcrjicbenen Zeitformen gufammen=
gefegte ©eroebe, wie ade „©eraebpftangen" ober 9)tetaplji)tcn. Sie Sipbonccn bagegen finb etngettig,
rote alle „ttrpftangen" ober ^rotopbntcu (Safet 4, 14, 24, 34). Sie fonberbarfte Gigeutümlidüeit biefer
„ liefen =2ttgetten" beftebt aber barin, baf; ber einhellige £)rgani§mu§ biet' eine aufjerorbent liebe ©röfse
erreicht, fid) melfucl) oergraeigt unb burd) ÜHrbette-tciUiug bev 3'tftc ^Übungen ergeugt, bie batb beut oiet=
gettigen S£t)altu§ nieberer iKetaplmten (tilgen, ptge), batb beut Mörper Ijörjercr ptangen mit Stengel,
äöurgel unb blättern bbcbft äbnticb werben.
Sie „Stiefengelle" ober ba§ „Sballoto" bev Sipbonccn ift meiftenS mehrere Zentimeter, bis-
weilen über einen Bieter grofs unb bilbet einen ueräftetteu Scbtaud), beffen untere, im Boben be§ 3Keere§
Ijaftenbc SBurgetäfte edjten Sßftangennmrgeln gleiten; ber ocllenftamm, einem editen Stengel älmtid),
bat unbegrenztes 2Badj§tum unb tragt in ber oberen ÜQätfte meift gatjtreidje Scbeitcläftc, welcbe bie
Jorm oon blättern unb Jrüdücn anuebmen. Sie biinne, aber fefte Söanb be§ grünen Sd)laud)Cv um-
fd)ticf;t einen einzigen, einfachen \?ol)lraum, ber mit mäfferigem .octlfaft unb SßtaSma erfüllt ift; in ber
3Saubfd)icbt be§ pa»ma liegen febr jablrcidie Keine 3 e ß^me unb grüne Gbloroprjnllfbrner.
Sie gtomitte ber ßauterpageen (Jig. 1—6) wirb nur burd) bie einzige (Gattung Caulerpa
üertreten, unb biefe ift merfwürbig burd) bie auf;erorbeutlid)e Variabilität ibrer gaf)treicf)en Strien unb
burd) ben iiänjlidicn Mangel befonberer ^ortpftangungSorgane; fie oermebrt fiel) nur burd) ©proffung
Sie meiften anberen Sipbonccn nermebren fidi bagegen burd) Sporen ober „.Steinbeilen", bie in
befonberen Sporenbebültern (Sporangien) ergeugt werben, fieiuxre liegen oft febr regelmäßig in ben
ftrablig georbneten Sdieiteläften, bie 001t bem gentraten Stamm be§ eingetligen Sdjlaudicy ausgeben, fo
Sie Scbeitcläfte ber 3ttefengette (rech» bitben Sie Scbeitcläfte ber gette (ünU) bilben Srau-
Svaubcn mit t'eulenförmigen Seeren; bie 3Surgel= ben mit weinbecrcnäbnlicben 33tä§djen; bie 2BurgeI=
äfte (tint») Ijaben feinnergraeigte J-afern. äfte (redjtS) l)aben feinuergroeigte #afern.
jyig. •"..
Caillerpa piunata (Weber van Bosse) Jig. 8, 9. Neoineris Kelleri (Gramer).
Uu-liebt-rlc (Taulcrpa. Kätuhcnfönnigc Pa|"nhlabec.
?(uf ben .suindlciilniiifcn oon jjnfuü'nbe. ,'ln ber Rufte oon 9)iabaga§far.
Die Sdjcitctäfte ber gelle gleichen ben gefte^ SDte Scbeiteläftc ber t'olbcnförutigen (in $ig. 9
öerten 33Iätteru etncS $arnfrautc§. fünfmal Dcrgröfjcrten) ocüe ftnb in febr großer galjl
<ytg. 4. Caiüerpa peltata (Lamouroux). bicht gebrängt nm ben antraten Sldjfenftamm ber
Ü5on Der SU'tfte bei' Samoa= ^nfeln. Oberfläche ber ftar! »errafften gelle erfcheint baber
Jig. 6. Canlerpa inacrodisca (Dccaisne). (Agaricus) gleicht. "Jim unteren rourgetartigen ©nbe
§d)ilbcrtragcnbe Canlerpa. beo Stieles bilbet bie gelle neue Dballoi'bc.
Die Scbcitclaftc ber gelle bitben ein bonnett reichen rabiaten i'lfte in vierzehn Söirtetn ober 35ertt=
geftebertey SBtatt (ähnlich ber Aebcrforallc Penna- rillen 11111 ben Stammteil ber gelle tierurnftetjen.
tula, Dafcl 19, $ig. 12). .Die ^ieberäfte ftnb 3>on jebeni Sßirtcl finb nur je jroci gegenüberftefjenbe
bnreb Dueräftc 511 einem loderen ÜRcfcrocrf nerbnn Stfte gezeichnet, befebt mit ben Sporenbehälteni; uon
ben. Ter angefdnuollene Schaft ber Jebcr ift nuten ben übrigen Säften finb mir bie i'lnfahftellen (am
bttrd) 33uv3cläfte befeftigt. Zentralen Stammteil ber „Seile ) fid)tbar.
. 1
Haeckcl, Knustformen der Natur. Tafel 64 — Caulerjpa.
Siplioneae. -
"Riefen JlCc$etfm.
=
©eitel' 65. Delesseria.
Florideae. Butahtcn.
isfairan ücr QTangB (Algae); — Klafjr brr Kofaltjnt (Florideae ocm* Rhodophyceae).
©orooljl buvd) bte fcbönc rote Jyarbttttg beS gangen ^flanjcnförpcv^, als aud) burd) bie mannig=
faltige xtito gierltd^e ©eftaltung biefeS „XfyalluZ" jcidincn fiel) bte ^iotalgen cor allen übrigen 3Baffer=
pflanzen auffallenb auS. Tic meiften 2trten bev großen klaffe berootjnen ba§ üDieer, nur roentge baS
©üfjroaffer. Obgleich, ber Saubfötper ober SljattuS biefer Sttgen nod) nid)t in ©tenget unb Stätter ge=
jbnbert ift, rote bei ben höheren Sßflangen (ben 3)ioofcn, Jarnen unb Stütenpflangen), ahmen bod) niete
Wirten burd) ihre ©profsbilbung unb SSergroeigung bie äufjeren formen ber letzteren in auffaltenber Sßeife
nad). Ter innere ©eroebebau ift jebod) tuet einfacher als bei ben höheren fangen. SaS oietgetlige ©e=
Riebe t'ann groar in Säftarf unb 9iinbenfd)id)t gefonbert fein @ig. LO, 11), bübet aber nod) feine „©efäfje".
Sie auffatlenbe rote Färbung beS gangen S£E)attuS geigt in ben galjlreidjen Strten ber 3iot=
atgen bie inannigfalttgftcn Slbftufttngen unb ^arbentöne. Sei ber 3JJetjrga§l ber ^toribeen ift bie Ü)c=
famtfarbc Ijeller ober biuttler rofenrot; bäufig gebt fie in Karmin, ^urpur unb Violett ober Rotbraun
über; in anberen Strien fpielt ba§ "Kote in Orange ober röttidjeS ©elb, biSroetten aud) in ©rün ober
^lifcbtone biefer färben hinüber. Sie Duelle ber roten Färbung ift ein befonberer garbftoff, ba§ ^bt) =
forbobin (aud) ^bpfoerptbrin ober Sibobopbtjll genannt). (St übergießt bie ptaSmobomen, rnnblid)en
ober feheibenförmigeu, grünen Gbloropbnüt'orncr, bie aud) Ejier, rote bei ben meiften ^flangen', in ben
Seilen angehäuft finb. SIber bie grüne $arbe biefer (enteren roirb burd) ba§ Jloribcenrot üoflftänbtg
ucrbed't; fie roivb erft fiebtbar, meint baS 3iot bei längerem Siegen in ©üfjroaffer ausgesogen roirb.
9lud) burd) eigentümliche i<ert)ättniffe ber jyortpf lanjuiuj zeichnen fid) bie 'Jloribccn cor ben
übrigen tilgen auS; fie befiben einen regelmäf;igen ©enerätionSroedjfet, äbnlicb beut ber ili'oofe unb
J-arnc. Sie gefd)led)tlidie (Generation (ber „Ü5amopfji)t") bilbet ©igelten, bie non befouberen ©atnen=
förperu (©permatien) befruchtet roerben; letztere finb nicht, uüe bei ben übrigen tilgen, bemeg(id)e ©etfjet=
Seilen, fonbern einfache naette, rnube fallen. 9iad)bem bie beiben ©efdjlectitSgelten („(Gameten") t'opu=
liert unb iljre $erne uerfdjmotgen finb, entroicMt fid) aus ber befruchteten ©igelte (Cytula) eine eigem
artige ^rudjtblafe (Cystocarpium, <yig. Kl, 11).' Siefe ungefd)led)tlid)e (Generation (ber ,,©poro=
p()i)t") ergeugt gafjtreid)e „©porenmuttergetlen", non beuen jebe in ber Siegel oier ©poren bilbet (Setra=
S£ljalluS (in natürlicher (Gröfse) gallertig = t'nor-- Sballttv (in natürlicher ©röfje) flad) banbför=
pelig, mit tneten, uüebcrbolt gabelteiligen Elften. mig, mit attemierenben Seitenfproffen, bie am 9£anbe
Siefe 5(rt liefert getrocknet ba§ offiginelte „(Sar^ ober auf ber ,yläd)e nrieberunt fieberartig oergroeigte
rageeit" (fogenauntco „iStänbifct)e§ -äflooS"). üftebenfproffen groeiter tittb brittcr Drbnung tragen.
p
-Tliaünc- (in natürlicher ©rößc) äbnlidi einem SfjatluS (in natürlicher ©röße) fdmtat 6latt=
oergrcetgten Saubfproß mit ftielrunbem fdmppigen förmig , unregelmäßig oergTOetgt ; bie 3(fte treiben
©tcngcl unb biircbiuacbfenen, fdjitbförntigcrt, ftrablig roieberum ©proffen, teils au§ bem -föanbe, teils au-?
©in flehtet ©tue! (fd)mad) oergrößert) oon einem SfjaltuS (in natürlicher ©röße) gallertig, äußerft
©eitengraeige be§ meloergroeigten gefieberten iErjatluS, trän* oergroeigt, einem 23lumenforjlfopf äbnlid); bie
beffen Sifte alternierenb gefiebert finb. £)er uor= bieten 9iänber ber 3 proffen finb gabelteitig gelappt.
-
SrjalluS (in natürlicher ©röße) flach, btattför= ©enfredjter ©dmitt bnrd) eine /fruditblafc (Cy-
mig, gabelteilig; ba§ Statt gleicbt einer 3Benbel= stocarpium), ftarf oergrößert. om ©runbe ber
treppe unb ift fpiralig um feine 9ld)fe geraunben; \>bl)le erbeben fid) flehte ©proffen, bie gaf)tretd)e
bic freien Zauber finb unregelmäßig gegadt unb ©poren tragen; oben ift bie StuStrittSöffnung ber
gercimpert. Sporen.
i-üm-
Haeclcel. Kuiistfonnen der Natur.
Tafel (55 — Belesseria.
Florideae. llofaCg<m.
— ;
Arachnida. Spinnentiere.
Sie fonncitrcidjc ÄCaffc ber Spinnentiere (Arachnida), oon ber über 4000 lebenbe unb oiele
au§geftorbene Strien Mannt finb, ift ber klaffe ber Büfetten am uadiften oenoaubt. üBie bei biefen gliebert
fiel) ber Körper urfprüngtidi in brei ^aitptabfdjnittc : Kopf (Caput), SBritft (Thorax) unb Hinterleib
(Abdomen). Söäljreub aber bei beu ^uferten ber Kopf= unb ber Sruftabfdjnitt gufantmen fteben $ßaar
©liebmafjen tragen, finb bei ben Spinnentieren nur fed)§ !paar oorljanbett: e§ fehlen ibiien bie ^yitl)U}5vncv
(Anteimae) ber ^nfeften. Sei ben iilieften 3(radmiben, ben Urfpinnen (Solifugae), fifeen, gang roie
bei ben ^uferten, brei 5ßoar Kiefer am Kopf: Obcrt'iefer (Mandibulae), llnterfiefer (Maxillae) unb
üintertiefer (Postmaxillae) ; unb ebenfo ift bte SBruft am brei -Ringen ober Sl)orar = Segmenten 311=
fammengefetd, bte brei gleichartige Seinpaare tragen. Set alten übrigen Spinnentieren ucrfdimeigen bte
brei Kopffegmente unb bte brei Sruftrmge 311 einer einzigen "Waffe, ber Kopfbruft (Cephalothorax).
Sin bereu Unterfette filmen bie fed£)§ $aar (Srh'cmitateu, oon benen geiuöbnlid) bte groet oorberen al§
„tiefer" (Dberfiefer unb llnterfiefer), bie uier binteren at§ „Sruftbeine" betrachtet roerben. Sie £inter=
tiefer beroafjren nur nod) fetten itjre befonbere ©eftatt @ig. 5); geiuöbnlid) nclnncn fic bie <yorm ber
brei cd)ten Sruftb einpaare an. Se§§alb roerben ben Spinnen metften§ uier Setnpaare gugefdrieben, im
Sie Klaffe ber 3lradmiben gerfällt (abgefeben uon ben ermähnten Urfpinnen, Solifugae) iit brei
grofse Segtonen; oon btefen ift bie ber Sforpione (Scorpionea, über 500 Strien) bie ättefte; bie Efttttge
be§ §tnterletbe§ (6 — 13) bleiben bier nod) getrennt @ig. 5). 93ci ben anberen betben Segionen oer
fdjmetgen biefe Dünge 31t einer ungegtieberten 9Jtaffe. Siefe bleibt oon ber Kopfbruft getrennt bei ben
Söeberfptnnen (Araneae, über 2500 Strien); ibr Stbbomen ift balb langtidrunb (Jig. 13 — 15),
balb breiter al§ lang (Jig. 7 — 10), balb fetbft breiedig @ig. 6, 8); oft ift e§ mit Stacbeln beroaffnet
(J-ig. 7 — 13). Sagegen oerfdpntttgt ber Hinterleib oollftänbig mit ber Kopfbruft 31t einer einzigen runben
ÜDtaffe bei ben Keinen Silben (Acarinea, über 1000 Strien). Siefe tleinften, oft nur burd) ba§
2Jli£roffop 31t erfennenben Slradmibcn, bie metften§ al§ Sdnnarober auf anbereu stieren unb fangen
leben, find in ber 3Jiet)rgaljl ftart rüdgebilbet unb febr einfad) geftaltet. St§roeiten aber getanen fid) itjre
Sugenbformen (3ti)mpl)en) burd) febr gierlidje (jornartige ftautanbange au§; fo bie ber rotngigen, im
Guropa. 70mal ucrgröfjert (1,0 mm taug). $tg. 12. Acrosoma spinosum (Koch).
Pid^bnniii\c §>farf)ellpinni\
l^uTcnfovimucr ©ctgelfftorpion.
eytg. L3. Acrosoma bifurcatum (Hahn).
Dftinbien. 3catürücl)c ©röfjc.
ümciaabcliac §fadn4fpin)u\
^rafilicii. 4mal oergröficrt.
ü'ig. 6. Arkys cordlforniis ( PftiMewaer}.
-»$«*—
Haeckel, Kmistformen der Natur. Tat'd tili — Ei>cira.
Araclmida. — S&pmttenftere.
^CtfcC 07. Vampyrus.
Chiroptera. JIgfrerffm«
iStantnt ticr Wxxbzltxrcz (Vertebrata) ;
- -
lfanp!hla}]c ticr Witfzxm&ulzx (Gnathostoma); -
Sie flicgcnbcn (Säugetiere, bic geroöljnlicl) al§ „#lebcrmäitfc", beffer al§ ^lebertiere ober &anb=
flügler (Chiroptera) begeidmet roerben, unterfdjeiben fiel) »ort allen anbeten SJcammatien in erfter Stnte
burcl) iljven gang eigentümlichen Flugapparat, bie bünne, breite {pautfalte, bic al§ „Flughaut" (Pa-
tagium) gtüifc^ett ben febr uerlängerten Ringern ber £>anb imb ben Seiten be§ Stumpfe» foroie jnnfeben
ben [cfnoadben Hinterbeinen unb beut Sdnoanjc au§gefpannt ift. $n jiücttcr Sinie jeidinen fid) bie lieber*
tiere burdb bic mertmürbige SStlburtg ibre§ ©cfidjtc» au§, bie bebingt ift burdj bie fleinen Singen unb
bie ungemöhnlide ©cftalt unb ©röfje ber '.Ohren unb ber ERafe. 3ftanmgfad) geformte ftautfappen unb
Fortfalle an biefeu tjocfj enttoidelten ©inne§organen finb ber S1I3 einer febr feinen ©tnne§empfinbung,
bie ba§ febmache Seljucvmögcn ber nädhtlidben ober in ber Sommerung fliegenben Sierc erfeijt.
Sitte auf biefer SEafel abgebtlbeten (Sbtroptcrcn geboren jur llnterorbnung ber ^nfeftenfreffen =
ben J-tebertierc (Nycterina), oon benen über 400 Strien untcrfdiieben roerben. Tiefe gerfatten in gtoet
©nippen, bie ©lattnafen unb bie SBlattuafen. Sie ©lattnafen ( Gymuoihma, gag. 1 — 3, 8, 12) baben
eine Keine üftafe obne 33Iattauffat3 unb meiften§ febr grofje Obren mit eigentümlicb gebilbeten inneren
Ohrflappcn (Tragus). Sic ^lattnafen (PhyUorhrna) jeidmen fid) bagegen bitvd) ben Seft| etne§
feltfamcu, oft febr großen unb abenteuerlich geftalteten 23tattauffa|e§ auf ber 3iafe au§ ($ig. 4 — 7, 9 — 11,
13 — 15). Scrfelbe beftebt bei noücv 2lu§btl^ung au§ brei blattförmigen Stüdcn, einem oorberen §ufeifen=
blatt, einem mittleren Sattetblatt unb einem binteren, meift fent'rccht fid) erhebenben Sanjettblatt.
<yig. 1, 2. PlecotllS auritus (Geoffroy). (Tragus) ift ein Srittet fo lang rote ba§ Obr,
fdmad) ocrgröfjcrt, oon oorn gefeben, im 2J£oment Fig. 4. Megaderma trifolnim (Geoffwy).
leibcnfdjaftlidier Grrcgung. Sie beibeit großen Dljren Sic großen Obren finb am vinuenranbe in ber
finb etroa§ nad) ber Seite gelegt unb gegen bic ©prbc unteren Hälfte uerroaebfen, fo lang rote ber $opf.
gefaltet. Sie innere Obvilappe ift tanäettförmtg, Sic innere OljrtTappe (Tragus) ift groei Srittet
faft balb fo lang tote ba§ Obr, oben jugcfpit.m fo lang roie ba§ Ot)x, fdbmal, oben ,utgefpit3t, an
Sie riefengrofsen Obren finb länger unb breiter tern; ba§ untere ift hufeifeuförmig, ba§ mittlere
al§ ber iiopf, bünnbautig. Sie innere Ol)rf'lappc (bortjoittalc) unb ba§ obere (oerttfate) fjergförmig.
Aig. 5. Vanipyrus anritus (Peters). ift, geigt eine böcbft fonberbare Sitbung. Tay untere,
Tic freien £)l)rcn finb eiförmig, ungefähr fo bufeifenförmige SStatt be§ üftafenauffatjcS ift in mel)=
groß roie bei ßopf. Tic innere .Cbrt'lappe (Tra- rere paarige Sappen geteilt, 3roifd)cn biefen erbebt
gus) ift Hein, mit einem fpifccn, gegötmetten $ort= fieb ba§ geftielte, breiedig = fächerförmige SJttttcIftüdE
fafc. Ter Jiafcnauffal? beftebt auo einem unteren be§ oberen oertitalen Statte?, ba§ oben brei parallel
fuifcifenförmigcn unb einem oberen fpitjen ©tüd. ftebenbe, bünn geftielte Sedjcr trägt.
Tic eiförmigen Cbren finb febr breit nnb größer Tic fcbmalen .Obren finb cifönuig-brcicct'ig. Tic
al§ bev ilopf. Sie innere Cbrt'lappe (Tragus) innere '.Obrf läppe (Tragus) ift balb fo lang rote
ift fcbmal breiedig, oben gugefpi^t, balb fo lang ba§ .Cbr, am fontaoen Slußcnranb breimal ein=
ioie oav Cbr. Ter Siafeiiauffnt; beftebt au§ einem gefebnitteu. Ta§ untere, bufeifenförmige Statt bc»
unteren brcilappigen nnb einem oberen fcbmal bret- üftafcnauffatjeS ift uon einem gemalmten .vnübmoub
edigen ©tüd mit iliittelrippe, ba§ einer 2angenfpt|e umfaßt, bav obere, eiförmige Statt gttgefpttjt.
Cbrt'lappe (Tragus) ift Hein, foft balbntonbför= ^nnenranb gefiebert. Ta§ untere, große Statt be§
mig (innen fonfao) \u\\> mit ber Spike nacb innen üftafenauffaije? geigt ein .vnifeifeu mit brei parallelen
tmb oben geriebtet. Tic "Jiafcnlöcber öffnen fieb ooru Sogenpaaren; ba§ obere, Heine Statt bilbet ein
breiter Sdwurrbart.
Aig. 14. (VlltlU'io flaviguhllis (Paters).
Aig. 9. Mormops blainvillei (Peters). Tic ruublicbe •Cbrnutfcbel ift oben in groei Sap=
Tic großen Ötjren finb beinabe oiereefig, mit pen geteilt, ebenfo rote unten bie Heine Cbrt'lappe
Sinei 'Jluvfcbnitten am oberen nnb äußeren Sianbc (Tragus). SDct§ untere Statt be§ -ftafenauffa^es
oerfeben unb groci Trittel fo lang ioie ber .stopf. bilbet ein oierect'igcv Scbilb, gu beffen beiben Seiten
Tic innere Cbrtlappe (Tragus) ift biet', ein Viertel bie "Jiafenlöcber liegen, uon fccb/3 knoten umgeben.
fo lang roie ba§ Cbr, runblicb unb unregelmäßig ^)a§ obere Statt bilbet einen Sorfprung mit brei
gelappt. Ter "Ji'afenauffaP beftebt au§ einem unteren bufeifenförmigen, übereinanbergeti'triutcii Sogen.
Hcinen, bufeifenfonuigen unb einem oberen großen,
Aig. 15. Vampyrus spectruni (Geoffwy).
grocilappigen Stüd. Ta§ Minn tragt eine große
Tic eiförmigen Cbren finb fo groß roie ber
uicredige, gelappte unb roargtge Jöautplattc.
Kopf. Tic innere Cbrtlappe (Tragus) ift fcbmal,
Aig. 10. Antliops ornatus (TJwmas). fpit5 unb ein Trittel fo lang roie baS Cbr. Ter
l}a± Öefidjt biefer „Treibccbemafc", bie am ^lafenauffat:- ift fcbmal, mit unterem .vuifeifcnblutt
- -Ä»
Haeekel, Kunstformen der Natur.
Tafel 67 — Vampyrus.
Chiroptera. — iSl'ec>evticve.
gfafeC 08. Hyla.
Sie Segion ber Aröfdje roirb gciobbutid) als bie moberne ©nippe ber ©d^tnangtofetr Surd)e
(Anura) beir alteren gefdjtüängten Stmpljtbten (©alamanbern unb üBertoanbten, Urodela) gegenüber^
gcftelft; bie elfteren haben f t cl) au§ ben Unteren bnreb Wücfbilbung beS ©djroangeS unb ftärfere SluSbilbung
ber beiben Seinpaare cutioicfelt. Set ben eigentlichen Arbfdicn (inb namentlich) bie Hinterbeine übermiegenb
SDer Organismus ber Jröfdie erfdjemt gmar im Sergleid) 31t ben übrigen Surfen als ber
böcbftentioicfette, bleibt aber in 35egug auf bie übrigen Jßirbeltiere auf einer mittleren SluSbtlbungSftufe
fteben. SCICe 'Jlmpbibicit finb 35erte6raten mittleren 9iange§; fie [inb gtoar bebeutenb bol)cr cntnüdelt als
bie $ifdje, uon benen fie abftammen, fteljen aber tiefer als ibre ©pigonen, bie Reptilien. £n ber
©tcint'oblenperiobc tritt mit ben Sltupljtbtcn jum erften Hude ber Organismus ber lanbbeioobneitben 2Btrbel=
tiere, mit oier fünfteiligen ^aifjen, auf (Pentadactylia ober Tetrapoda); bie älteren Sertebraten, in
ber oorbcrgeljenbett beoonifdjen ^ßeriobe, roaren nocl) fäuttlid) roafferbemolmenbc gafdje, mit uier oietftra()=
ligen Stoffen (Pinnata). Sie älteren gefdjraängten 'Jlmpbibicn, bie beute noeb lebenben Kicmcnlurdic
(Perennibranchia), bereit nod) geitlebenS Kiemen neben ben Sungen; fie tonnen abioedlfclnb im Söaffer
bnrd) bie Kiemen imb auf bem Sanbe burd) bie Sungen atmen.
SMe Jyröfdjc loieberbolen nod) beide alljäfjrlid) biefen (SntroicMungSgang beS ©tammeS in ilirer
gefd)id)te (Ontogenie) alc> ein gebrängter SluSgug tljtxr ©tttinmesgefd)id)te (^Ijnlogenie). SluS ben (item
ber <yröfcbe, bie bei ben meiften Slrten im Ariilijalir als „Satdj" in baS Sßaffer abgelegt merben, ent=
uiideln fiel) bie befannten gefd)ioäii3ten Kaulquappen (Gyrini); fie bcfifteit anfangs nod) feine Seine
unb fdiiotinmen mittels i()i*cS lanzettförmigen, bttrdifid)tigen äütberfdjiuanjcS munter im äBaffer umtjer; fie
befifeen and) nodi feine Sungen 1111b atmen guerft burd) änficre, fpäter bnrd) innere Kiemen. Ser gange
Körperbau ber Kaulquappen gleidjt noeb bem ber ,yifd)e, niebt bem ber fpäteren ^röfdje, in bie fie fid) inner=
fjalb roeniger Sßodjen ocnoanbeln. Sie Vorgänge biefer 3)Jetamorpl)ofe finb böcbft lebrreid) unb liefern
unmibcrlcglicbe Seroeife für baS biogenetifebe ©runbgefe| unb für bie barauf geftü^te SlbftammungSlelure.
Unter ben 2lmpt)ibicn ber fjeifien $onen gibt es uiele Strien, bie burd) Slttpaffung an befonbere
eingebüßt unb eine abgeänberte (eenogeitctifdic) Tvovm berfelben angenommen baben. Samit ift oft eine
mcrfioürbtgc Slrt ber Brutpflege oerfnüpft, an ber fid) balb bie ÜKutter, balb ber Sater beteiligt, l>is=
locilen beibe (Sltern. 9)caitd)c <yröfdie (befonbers Slrten aus ©übamerifa) tragen ilire Sungen eine Qtit=
lang auf beut Luiden, balb frei ($ig. 6), balb in einer Safere ober einem Beutet uerborgen (Jig. L).
Jig. I. Xotodolpliy.s o vi fern (Weinland). auf bem Mieten in militärifcbcr Drbnung trägt.
beim 2öeibd)cn bureb ben 33efi§ einer paarigen oon L2 biv 20 mit ibren 3Jiunbfaugnäpfen an groei
au^, in ber bie ©ier bic- ;utr 2lu§= btoergenten Mict'cnleiftcn ber 3Jlutter an, bie frjm=
SHüdfcntafdje
Kaulquappen oerrociten. ©in fchmaler metrifeb ju beiben Seiten ber Mittellinie be§ Miücfcno
bitbttng bei
breietf'iger Spalt am Hinterteil beSSlüdcnS (mitten in ocrlaufcn. Tie bciocglicben 9tuberfd)roänge finb fo=
bem liellen Sattelfleet) fübrt in ben 23cutel hinein. mobl red)t§ al§ aud) Unit nad) anfielt gerietet.
Ter ^aubfrofd; oon 9iorbafrifa unb ©übeuropa Ter Sctnberfrofd) oon ^aua geigt auf bem
ift oon unferem geioöbnlidien grünen 8aubfrofd)(Hyla Muten groei parallele roeiße SängSbänber, bic ftdt)
arborea) nur roenig oerfdjtcbcn unb lebt gicid) bie fdiarf oon bem bitnt'el rotbraunen ©runbe ablieben.
fem auf äMumcn unb Sträuebern. S)a§ SDiänndjen Ter fpringcnbe i.'aubfrofcb ift gerabe im begriff,
treibt beim Sebreien bie .Ueblbaut blafenartig oor. mittete ber oorgeftülpten groeifpaltigen klinge ein
Oiiifet't gu fangen.
Ata,. 3. Hyhl tul)erClllosa (Boulenger).
Ter Öaubfrofd) oon ©cuabor ^eiebnet fiel) bureb A-ig. 8. Ceratofoatrachus Güntheri (Boulenger).
bie plumpe Silbung ber biefen junger (mit febr breiten Ter oipfelfrofd) oon ben Salomouinfelit ge=
.v>aftfebciben) unb bureb bie förmige §aut ano, bie tote bort gu ber ©ruppe ber „^ömerfröfdje" bie fid)
bei ben Kröten biebt mit brüfigen 5£arjen befel.U ift. bureb ein 5)3aar fpi|c .vxirucr oben auf bem breieetigen
Jig-i- Amphignatliodoi] Giintheri (Boulenger). Kopfe auv^eidmen; e§ ftnb bie§ verlängerte Sluffct^e
#ig. 5. Rliacophorus pardalis (Wallace). Sambefi) roeidjt in ber ©eftatt be§ febr tttrjcn
Ter AütiUrofeb uon Someo ^eiebnet fiel) oor unb bieten Kopfc§ auffallenb oon allen anberen
allen anberen 33atrad)iern bureb bie auf;erorbentlieb Aröfeben ab. Midi rann er mit feinen frtrgen,
oerbreiterten Sd)roimmt)äute .yoifcbcn ben oerläuger febioadien Seinen niebt fpringen unb ben bieten,
ten oebeu au?. 2Bcnn ber Alitgfrofeb biefe Sd)rotmm plumpen Körper nur fdjroerfällig fortberoegen. 2ln
baute beim weiten Sprunge oon Saum 511 Saum ben Hinterfüßen befit;t er eine große, f d) auf eiförmige
anspannt, fo fann er fic abo Aallfebirm benutzen, ©rabfdjroiele, mittels bereu er fiel) raieb in bie ©rbe
i'ibiilieb rote bie #lugbrad)cu (Draconellus) unter eingräbt, ©r näbrt fieb oon Termiten unb gleicht
ben Reptilien (Tafel 79) unb bie Aliigbömcbcn in ber unterirbifeben SebenSroeife ben üDcaulroürfen.
5tg. 6. Hylodes lilieatus (Schneider). Ter ^ipfrofd) oon Mirbamcrit'a. ©leid) binter
Ter lliilitärfrofeb oon Surinam ift febr bem 2tugc fiebt man \stä große meifie, gang ober=
mcrfroürbig babttrd), baf; i>aZ 33cibd)en feine Jungen fläcblieb gelegene Trommelfell.
o
Tafel 6S - - Etjla.
Haeclcel, Kunslformcn der Natur.
Batrachia. SrcJfcße.
ftafef 09. - - Tui'binaria.
Korallen (Zoantharia); - -
Krönung ber [BrtjglrraljlTgen ^fErnnorallrn (Hexacoralla).
SDiefe Sofel geigt eine (Gruppe oon Äorallcnftödcn, rote fie fid) auf ben pradtoollcn .üoraltcubänfeu
ber Sropengone in größter ^ormenmannigfaltigfeit unb $arbenpradjt finben. ©§ finb nur bie gereinigten
iMt'ffclctte biefer SBhtmerttierc abgebtlbet; ber bunte fleifdjtge ftbergug, ber bic ilalff feierte an ben leben»
ben Sieren bebeeft, unb ber in bm auf SCafel 49 abgebitbeten Slftmien bargeftellt mürbe, ift ijicr entfernt
roorben. Sitte auf unferer Safel abgebitbeten Sitten geböten 311 ber Orbnung ber fedj§ftr adligen ©tern=
forallen (ebenfo roie bie auf SCafel 9 unb 49 bargcftclltcn Slntljogoen); fie ftammen neu ben mbtfcrjen
toratlenbänfeu oon Snfulinbe (©ingapore, gaoa, Sumatra); alle Slrten (mit SluSnajjme oon gag. 8)
bilben ©tötfe ober formen, bic au§ galjlretdjen eingelnen ^olnpen ober ^erfonen gufammengefe^t finb;
nur in g-ig. S finb ein Sßaar einzelne ^erfoneu bargeftellt, bic feine ©töd;e bilben. Sie fcd)yftral)ltge
©runbform biefer .v^aforallen roirb baburd) ergeugt, bafj oon bem gentralen üKagen ber pnramibenförmigen
sßerfon oben (an ber Safi§ ber umgefetjrtcn Sßnramibe) fedh> Safdien abgeben, roeldie burd) bünne ©d)cibe=
roanbe (Septa) getrennt werben; inbetn immer neue ©dieiberoönbe groifdjen ben fedj§ urfprüuglidicn fid)
entmideln, entfielt ein ftraf)tenrcid)cr ©tem (oergletdje bie ©rflärung oon SEafel 9 unb 49). Sie gatjl=
reidjen Sßerfonen, bie auf jebem einzelnen Äorallenftod oercinigt finb unb burd) imoollftänbige roiebcvljolte
Spaltung (ibiofpuug ober Seilung) einer einzigen primären Sßerfon entfteljen, leben in oollftanbigcm
Kommunismus; alte bleiben in 3ufammenl)ang burd) oeräftelte ©rnälirungSranäle, bic ben gangen ©tod
burdjgicrjcn unb bie oon ben eingelnen ^erfonen aufgenommene 3iafjrung gleidjmäfmj »erteilen.
Sic g-orm ber .Sloratlenftöde ift Ijöcbft mannigfaltig unb ocränbertid), je nad) ber Slrt ber
93ergroeigmtg unb be§ 2Bad)§tum§ unb je nad) ben Griftcnjbebingungen, roeldjc biefe oielfad) abänbern.
Salb finb bic gefelligcn Sßerfonen be» ©tocteS bid)t aucinanbergebrängt unb bilben fompafte Waffen (rate
bei Astraea, gig. 9, 10); balb bangen fie nur unten an ber SBurgel gufammen (roie bei EuphyUia,
$ig. 12). Sic igauptäfte be§ ©todeS bilben balb biete Stauben (Hydnophora, #ig. 5), balb bünne
SSlätter (Lophoseris, g-tg. 3, 4). @§ gibt oicle Korallenarten, bei benen lein ©tod bem anbeten
gleidjt (roie bei ben Säumen eines ©idjenroalbeS) ; bic fünftlidje Untcrfd)eibung oon „guten Slrten"
(Bonae Species) erfdeint Ijicr gang roiUfürlid). gig. 1 unb 2 gehören gur Jamilic ber 3Jiabre=
poriben, gag. 3 unb 4 311 ben gungtben, $ig. 5 — 12 311 ben Slfträiben.
3 ig- 1- Turbinaria traiisformis (Haeckel). undata (Henry Bernard) am näcbften. ©ic unter»
Siefe neue Slrt ber formenreidjen ©attuug Tur- fdicibet fid) oon biefer unb oon ben oerroanbten
binaria, oon ©ingapore, gebort 31t ber ©pegieS= ©pesieö (ober ©ubfpegieS) baburd), bafi fiel) au§ ber
gruppc beS fjöctjft oariablen ©enuS Turbinaria, 3)iitte beS trichterförmigen ©todeS ein groeiter, Elei=
bic als Crateriformis bcfdjrieben roirb (33edjer= nerer, ötjnltdj geformter ©tod erbebt; bie Stufjentetle
form ber Mtcifelforallc); unter benfedjgelm befauntcu be§ bünnroanbigen SridjterS finb ftarf roettenförmig
Slrten biefeS ©ubgenuS ftctjt ifjr bie Turbinaria oerbogen, ber Slufjenranb ift glatt abgefd)uitten.
g-tg. - Turbiiiaria robusta (Henry Bernard). lid) einfädle, in ber oiigenb trtditerförmige Sßerfon
oon Turbinaria gehört 311 bei (ein fogenannter Meldn in bie Sänge auSraäcrjft, unb
Tiefe 3trt
©pegieSgruppe Foliata. Tic toellcnförmig gebogen baf? fidi babei bie gegenüberftetjenben 2Bänbe in regel=
unb robufter als bei ber oorigen 2lrt, biefer ©eitenfproffen erfdieint gteriidj gefiebert, in=
tenb [tarier
Ter .siovaUcnftoct' ift au§ mehreren fenfredjt ©ine ©ruppe oon groei einzelnen Sßerfonen; bie
gebogenen blättern gufammengefe^t; liier ftetjen bie Witte bie üKunböffnung liegt, ift oon ben rabiaten
bie burd) roageredjte Kämme getrennt roerben. größere oon biefen Septen (fedjS primäre unb fed)§
förmige üßeräftelung bc§ ©tod;e§ unb bie eiförmige Jig- 1 1 • Pterogyra laxa (Müne-Edwards).
s
©eftalt ber j>crfoncn, bie bidjtgebrängt an ben Ter ©toef ift aus loenigen (urfprüngltd) fedfjS)
Aig. 6. Tridacophyllia lactuca (Blainmlle). bie gorm fdjmaler gefieberter SSlätter baben. Sie
Seil bargeftellt ift, bat bie $orm eines runben ©alat= gag. 12. Euphyllia striata (Müne-Edwards).
t'opfcS, beffen bünne t'raufe Blätter oielfad) getounben,
Ter Morallcnftocf, oon bem bie Jigur nur t>cn
$ig. 7. Manicina crispata (Müne-Edivards). gen nur unten an beräßurgel gufammen. Tie 2tußen=
Ter Morallenftorf gleicht einer gierlid) gefalteten flädie ibrer 3i)liubrifd)en, etioas gufammengebrücften
Öembfraufe; er entftebt baburdj, baf; eine urfprümv Meldie (ba§ 9Jiauerblatt) ift feingerippt.
'IS
Zur Tafel t>y - - Tiirbuaimi.
jlaec/ccl, Jvkmstfarmen der ^satur.
Ir.T JffS ,inS»A vA> Kasw\o\ia«M& ,fo'o\a9>sV.V
— id .2
Haeclcel, Kunstformen der Nah Tafel 69 — Ttirbinaria.
Hexacoralla. -
g>ed?0ßvctl?Cuje Sfemßovall'tm.
'gTafef 70. - - Astrophyton.
Ophiodea. 5Brf|lamu:nftant,
Sie Sdlangenftcrne, bie auf biefer Safel abgebttbet finb, (jaben teitroetfe nod) fünf einfädle,
unüergroeigte Sinne, gleid) benjenigen 'Dpbiobccn, mcldie auf Safel 10 bargefteüt finb. Sagegen geidjnen
fid) bie mevfnuivbigen 9Jtebnfenftevne (Astrophytida, <yig. 1, 2) burd) bie ftarfe äkräftelung ber feljr
oergröfierten Strme au§. Siefe fünf baumförmtgen Strme bienen mit ibren ungültigen, fein- betoeglidjeu
Slften 311m klettern unb tonnen nad) ber Saudfette eingerollt toerben; fte finb au§ Sattfcnben tum ge=
lenfig uerbunbenen ©Hebern gufammengefc^t, öljnlid) ben Sinnen ber ^almfterne ober ©eelitien (Safel 20).
Sie uert'alften Slnljäitge ber ÜQaut erfdjeinen al§ Stadeln, Sdntppcn, Kämme n. f.
111.
Stuf ber Unterfeite ber gentraten Sdieibc, bie oon ben fünf Strmen fdiavf abgefegt ift, liegt in
ber Glitte ber fünfeefige SJinnb, mit fünf ^nljncn bewaffnet. <Sme§ wem ben fünf 9)cunbfd)tlberu trägt
gcroöljnlid) bie ftebförmtge Säftabreporenplatte. S3ei einigen Slftroplmtibeu jebod) (fo in $ig. i) finb fünf
foldje SJiabreporiten uorbanben. 3n'ifd)en je stnei Sinnen liegen unten groei ©efdjtedjtvfpalten.
gig. l, 2. Astrophyton darwinium (HaecM). ($ig. 2). Sie Stadeln treten and) am Staube ber
gag. 1. Sa§ gange ©terntier, in natürltdjer Sdjeibc, gtotfdjen ben Sinnen, anffallenb cor.
©röfje, oon unten gefeben, in ber Glitte ber 9Jhmb. Ser gentrale fünffpaltige SJinnb ift tum fünf
$ig. 2. Ser gentrale Seil be» Siere§ (bie Sdjeibc), t'ammförnügcn 3a '> 1ICU umgeben; biefe fteben im
oon oben gefeljcn. (Sumatra.) terrabial (in ben Stral)lenad)fen groeiter Drbnung)
Siefe mute Slrt ber (Gattung Astrophyton, gtotfdjen ben fünf äftigen Sinnen, bie perrabial
am? bem ^nbifdjen Ojean, ftcljt unter ben betannten liegen (in ben Stral)fenad)fen erfter Orbnnng). Stad)
Spegie§ biefe§ @enu§ am nädiften ben beiben im aufsen tum ben fünf .Sabnen liegen bie fünf f'lci=
bifdien Strien: A. muricatum (J. Malier) nnb nen rnnben SJiabrcporcnplatten, bnrd) bereit feine*
A. Linckii (J. Müller), Sie unterfdjeibet fid) gilter ba-o Sceroaffcr in ba§ 3Baffergefäfift)ftem eim
aber oon biefen, mie oon allen anberen betannten tritt. 3'mfden je grcei iKabreporenptatten fielen
Strien, burd) bie ftarte 33ebcdnng be§ Siücfen* mit gtoei SJhmbfüfjdjen (getjn abrabiale Sentat'efn, in
ftnmpfen Stadeln nnb befonber* baburd), bafi bie ben Strablen britter Drbnung). £>n benfelben
§et)n ftrabligen, bretedigeu Stippen ber Wicf'ettfeite Strablen (abrabiat) liegen bie gefjn fdmtalen, fpalt=
ber Sdeibe menig vortreten, tuelmebr paarmeife 311 förmigen ©efd)tedjt§öffmtngen, burd) melde bie
s
einer breiten, Ijerjförmigen "Waffe oerfdjmolgen finb Gier austreten (ein |>aar gtoifdjen je gtoei Sinnen).
Sic Untcrfcitc bcr uiefoersrocigten Strme ift mit fiebförmtg biirdilbclicvten platte, wclcbc bic Dbcr=
gtuci Mu'ilicn uon gicrlidjcii rammförmigen ©tadeln feite be§ 3lrmgliebe§ bccl't, flehen ein paar fditanfe,
gefäumt. Sic taufenbfad; ücräfteltcn fünf 2Irme gabelteilige Scitcnplatten, bie nielc bünne, gefttöpfte
abgeplattet; bic fcljr 6crccglid)en 3tfte, ,S\alf[tacl)eln tragen, rabiat auSgefpannt glcid) ben
finb ftavt'
bic ',11111 iTUettcrn an Sccpflanßcn bienen, finb nad) Stäben eine§ üftegenfd)trme§.
Ser mittlen' fünfedige Seil bcr fraSrunben, Sdieibc, nebft einem ©tüd be§ angrenjenben 91anb=
fdiuppentragcnbcn Sdjcibc, mit bem bafalen 2ln teile*, mit ben ^afalglicbern uon jiuci Ernten.
Aig. 4. Opliiotholia supplicans (Lyman). Slufidjt be§ 3Kunbe§ von unten. $n bic jen--
Scr untere Seil bcr ©djeibe, nein üRanbe im tralc 9)iitnböffmmg fprtngen fünf groeifpitsige ftöfynt
Profit geferjen, mit ben ©dnippenrränäen, meld)c cor, getragen öon fünf ^'aar birnförmigen liefern.
bie S3afaltcilc ber fünf Sinne fdjüijcnb umgeben oinifdicn ben Icbtcrcu liegen je gtüei fingerförmige
(ucrglcidjc Safel 10, ^ig. 2). 9Runb=Sentaleln/ mit SBärjdjen bebedt. üftad) aufjen
©t'clctt cinc§ einzelnen StrmgücbcS ( (leiten bie bretedigeS intcrrabialc-5 9Kunbfd)ilb, umgeben von
Spitze bev Sinne»). $11 beiben Seiten bcr mittU'ren, 3it)ci Heineren abrabialcn ©eitenfdjilbern.
Haeckel . Kunstformen der Natur. Tafel 70 - -
Astropli t/ton.
Safel 71. Tympniiitliuiu. Urtiere au§ ber Safel 76. Aliina. ©tiebertiere aiiv ber §aupt=
afel 72. Polytrulium. 9föoo§pftangen au3 Safel 77. Bassia. Sceffeltiere am ber Klaffe
ber klaffe ber Saubmoofe (Muscinae). ber (Staat Squallen ober ©ipEjonopljoren,
Örbnung ber Ke i d) q uali e n (Calyconectae).
sCafel 78. Erysiphe. Sßilge au» ber Klaffe ber
©djlaudjpüge (Ascornycetes), Segion ber Safel 78. Cliarybdea. -Jieffelttere au§ ber
ber Familie ber jDrdjibeen (öauptftaffe ber sEafel 79. ßasiliscus. SSirbettiere am ber
Slngtofpermen, Klaffe ber IKonofotqlcn). Klaffe ber Reptilien, Crbmtnq ber ©ibedjfen
(Lacertilia).
Safe! 75. Diplozoon. ^lattenticre (Piatodes)
au§ ben Klaffen ber ©augroürmer (Treina- Safel 80. Pentrciiiiics. ©ternttere au§ ber
Stephoidea. Btngcl-^tvaljlüuic.
SDte formenretd)e Örbramg her 3iingclftra()üugc (Stephoidea) ift näd)ftt>enoanbt berjemgen ber
9cüf,ebenftrat)linge (Spyroidea, Safel 22) unb ber ^tafd)enftraf)lmge (Cvrtoidea, Tafel 31). SBie
bei allen Diaffellarien, ift ibre ocntratfapfeC burd) einen befonberen giifsfegel (Podoconus) ausgezeichnet,
roeldjer unterhalb be§ ^etlterneS liegt @ig. l, 10 unb LI) unb ein ^ßorenfelb befii.tf gutn 2lu§tritte ber
ungäljligen feinen SßlaSmafäben (Sebeinfüfxben ober Sßfeubopobien). Tiefe letzteren bamn ein Äicfelffelett
von fel)v gterltcrjer unb mannigfaltiger Jyorin auf. Seine ©runblage btlbet ba§ (Salnnima, eine belle
Öallertbülle, meldjc bie ßentraltapfel umfcbliept unb oon ben 3d)eiufüf;d)en burd)fel5t roirb. 3m Salnmma
jerftreut liegen bei ben meiften üftabiolarien ja|lreidpe gelbe gellen @tg. L unb 10); biefe geboren niebt
311111 £)rgam§mu§ felbft, fonberu finb einhellige Sßftangen (Sllgarien) au§ ber (Gattung Xanthella;
fie i)ennel)ren fiel) felbftaubig burd) Teilung unb bilben mit ben üftabiolarten eine ©enoffenfdjaft 311111
gegenfettigen Vorteil (Sipnbiofe; ugl. Tafel 51, Jig. 2, 10, 11 unb 12).
Tic Crbnuug ber Stepboibeen enthalt üier uerfdiiebene Familien. 33ei ben 3 epb an iben ober
„Slrängelrabiolarten" @ig. l ) bilbet ben niefentlicbftcn 'Teil bc-J itiefelffelettv ein einfadjer, uertit'at ftebcn=
ber üfting (Sagittalring). Set ben ©emantiben ober „Sicgclftrablingen" (J-ig. 2) tritt bagu ein
petter, Ejorigontaler Dting, mcldier mit ber 33afu5 bc3 erfteren jufaiitmcnbängt (äl)it(id) ber platte eine§
Siegelringe^). Tic Gorouiben hingegen ober bie „Mronenrabiottmen" (<yig. 3 — 5) befipeit brei Gütige,
bie in brei fenfredjt aufeinaiibcrfteljcnben Grbencu liegen. Tie Tniupanibeit eublid) ober bie „Trommel-
ftrabtinge" ($ig. 6-13) jeidjueu fiel) burd) ben Seft| oon juiei »orijoutatriugen am, bie burd) einen
bauon aii-oftrablen, finb ftarf ueräftelt. om bem gag. 3. Acantliodesmia Corona (EaecM).
(Sati)iuma gerftreut liegen ^ablreidje gelbe ßdhn, bie J'amilie ber (Eorüntbm
fi)iubiotifd)cn Xantbelleit. SSon bem oertifalen ellip^ Ta§ frouemibnlicbe Sfelett beftebt au§ einem
tifeben Äicfelring, ber ba§ (ialimuna umfcbliefjt, geljeu tjorijontalen Safalring unb groet oertit'alen bogen-
uiele geiueibförmig oergraeigte Stadjelu ab. förmigen Spangen, bie fiel) oben treiben.
Jvio, i- Tristeplianium <limensivuiii (Haeckd). $ig. 8. Tympauiscus tripodiscus (Haeckd).
J-'aiiiilic bcr (Üoroniben. Sie beiben löorigontalringe finb burd) fedt)§ ucr=
SaS SMctt 6eftcl;i auc- brei fttcf dringen, bie tifale ©äulcn (bie Hälften oon brei SJleribianringen)
in brei aufehtaubcr fcnhvditcn ©bencn liegen. S>er oerbunben. Ser Sdicitct trägt oben einen ©tpfel=
boriumtale 9ting liegt tiefer al>3 bie Glitte bcr beiben ftadiel. Unten ftelien brei bioergente ftadieligc Jyüjje.
Aiiv 6 13. jvaiuilic bcr ^tjmfjattföett, pobien, bie oon ber (roten) .oentraltapfel auvftrablcn.
ring) ift meiften* Heiner aU ber untere (Söafalring). $tg. 1 2. Circotympanum octogonium (Haeckel).
Jig. (3. Octotynipaiium cervicorne (Haeckd). parallelen ftorigoutalringen, bie burdi adit Stäbe
Sie beiben sporijontalringe finb oon gleicher oerbunben finb. Sa ber untere (bafale) 3iina. boppelt
(Srbfse unb fo gegeneinanber gebogen, baf; fie ftdi an fo grofj ift al§ ber obere (mitrale), fteigen bie Stäbe
ben beiben Sßolen ber boriumtalen Sraiivocrfaladifc fdmig naeli oben unb innen auf. SSon beiben (inben
berühren unb ueriuachfen. Salier bleiben ^mifeben ibnen jebeo Stabe* fpringt ein gegönnter Som oor.
;-)ioifdien beut oberen (mitralen) unb unteren unb oon gleicher ©röfje, an ben vier ©den bureli
ibafatcu) ftiefclring finbet fiel) hier nod) ein britter oier parallele, fentreebt auffteigenbe Stäbe oerbunben.
(äquatorialer) ftorigontalring. 9lltc brei werben oon So eutftelit ein ©erüft mit fed)§ oieredigen Sborcn,
Dem ocrtifalcn i Sagittal-) 3tiug in ber 3)citte halbiert. oon ber matliematifdien ©runbform be§ SBürfelS.
-H1H-
Tafel 71 - - Tym_panidium.
Haechel, Kunstformm der Natiti
Stephoidea. "gltngeCftraßCmge.
f
Muscinae. Tanlmumft\
J£iamm Ö2r 1^ o r Ii c i nt p I aujcn (Diaphyta obrr Archegoniata) ;
- Bauptft[a})c im* Üförum-
Sie -äftoofe ftnb bet'anutliel) unter allen lunbbeitiobuenben Sßftangen bie t'leinften unb unfdjein=
barften; and) geigen fie ben einfaebften Sau unter allen Hormopbnten ober ©toetpftangen, b. 1). ben=
jenigen ©ettiädjjfen, beren Körper in Stengel unb Statt gefonbert ift (im ©egenfatje ,51t ben Xbaüo =
ptujten ober Sfjaftuäpftangen, ben StTgen unb Vitgen). Slber bennod) fpielen bie SJcoofe nid)t nur
-
ptipfiologifd) eine fein iuid)tige HKolle im Vflangenleben unferer (Srbe, fonbern ftnb and) trol3 tfyreS
einfallen Körperbaues morpfjotogtfdj) uon bobeut ^ntereffe. Ser einfache Stoef ober ©oratu§ be§
äßooStorperS beftebt bei ben eckten Saubmoofen (Muscinae) ftetv au§ einem garten, fabenförmigen
Stengel, ber oiele üBIätter tragt, unb au§ einer fein' Keinen unb unfd'einbaren Vlüte mit mannlidieu
Organen (Slnt^eribien) unb loeiblicben Organen (2trcfjegomen). Sie ©igelten, bie in ben lerderen ent=
batten ftnb, roerben oon ben betoeglidjen, in bm i'lntbcribien gebilbeten ©antengeßen befindetet unb ent=
roicMn |id) bann 51t einer Sporent'apfel (Sporogonium). Siefe „9Jtoo§frudjt" aber „3Jioo§urne"
erfebeint meiften§ at§ eine langlidmtnbe ober ftafdienförintge, gelb, rot ober braun gefärbte Mupfel, in
bereu dunerem fid) bie ungefd)(ed)tltd)en Keimgelten, bie Sporen, entnntfeut. Sediere treten am ber
reifen 3J£oo§fruc£)t buvcb eine Öffnung am, uadibem bie fefte ilapfeliuanb in illappen aufgefpruugen ift
(Andreaea, $tg. 12) ober einen Sedel oben abgehoben bat (Physcomitrium, Jig. 8 — 10). 3)teiften§
ift bie Sporent'apfel von einer feiben= ober filgäljnlidjen £>aubc (Catyptra) bebcd't, bie fpater abge=
3ln Sdjbnbeit ber formen im gangen unb in ben einzelnen Seilen be§ Körper* foioie an
iUtannigfaltigfett ber Vitbung fteben bie Keinen 3Jtoofe hen großen ©eftatten ber Ijö bereit VflangentDett
nid)t naeb. ©§ bebarf jebodt) ber Slnraenbung einer Supe, um gunädjft bei fdiioadier Vergrößerung
(4 — 8 mal) biefe uerborgencit „Kttnftformen ber 3catur" 31t ernennen.
s
^3ei 5lmoenbung ftarfer Ver=
größerung (200 — 400 mal) offenbart fid) erft oollftänbig bie 'Julie fdiöner Hcotiue,
s
bie in btefen garten
Vflangengeftalten oerfteett ift. 3n§befonba*e bietet bann ba§ feine ^dennci} ber garten glätter fdjöne
"Dcotioe für Sttdnutfter, uxifjrenb bie Kapfei mit bem gterlidjen Sedet unb gegönnten ä>cünbung§ranb
Unfere Safel ftellt bei fdjraacber Vergrößerung in ben natürlicben färben einen 9Jcoo§n*atb
bar, rocldjcr au* einer Slngafjl uon oerfd)icbenen einbeimifebeu 3Jtoo§arten beftebt. Öanbfdtjaftticrj be=
tradjtet, erfebeint ein foleber ")Jiiniatunoalb nid)t miuber fd'ön unb angtetjenb als ein troptfdjer llrioalb,
ber am einer großen Slngaljl oerfebiebener Vaumarten gufammengefeijt ift. i'lucb bie garten Stbftufungcn
ber oerfd)iebeueu ^arbentöne ftnb nid)t minber reigüoH, ba§ bellere ober emittiere, meift roarme ober gelb;
liebe ©rün ber garten Vlattcben, ba§ 91ot unb Vraun ber anmutig gebogenen Stengel, ba§ otelfad) ab-
pecurum, baö Jyucl)«fcI)iüaitämoos, eine ber ftattlidjftcn baumförmigen 9Äoo§arten unferer Heimat, ©eine
fräftigeu buntelgrüncn, reieb beblätterten Steige ftnb umfdjlungen uon ben feljr garten unb feinen Elften
bcS Kctterubcn vianenmoofe» (Eurhynchium praelongum, a'u\. '2). ^iedit» gegenüber ergeben ficli
bodi oben bie fräftigeu, mit einer glockenförmigen ^Mgmüise (jetmartig bebeeften Ariicbte be§ boben
Örcuabiermoofc» (Polytrichurn commune, g-ig. 3). ©ang recht» baneben, am Sftanbe, ftebt ein
einzelner Stamm bey SorfmoofcS (Sphagnum cymbifolium, Aio,. 4); feine fdUant'en, blaffen, ge=
gäljutcn Blatter bilben oben jroei regelmäßige 3ßtrtc£, au§ benen fieb ein S&aug uon Keinen, fnopf=
ber uüc ein ausgefpaunter gelber 9icgcnfd)irm eddieint. ßinfö bauon (in ber Glitte tinf» am Stonbe)
prangt palmcnätjntid; bay febone gig. 6); aus ber 3JJitte einer
üppigen, ftemförmigen 23tätterrofcttc erbebt fiel) auf fdjlant'en, roten Stielen ein Strauf; uon niefenbeu
Ariicbten mit gicrlid) gcgäcjittcn ÜOlünbimgen. 9tcd)t§ gegenüber geigen fid) brei größere, ebenfo über=
-
bängenbe Ariicbte bes febönen üKofcnmoofcS (Rhodobrymn roseum, $ig. 7); ibre brei langen Arnd)t=
ßine 2(ngaf)I Keinem unb nieberer 3Koofe bcbect't unten ben 23obcn bc» 3Jloo§ttMibey. a" ber
ßdc lint» unten fteben ncbcncinanbcr brei Strien be§ groergfjaften Stafenmoofes' (Physcomitrium),
gang linfö bie Keinen Urnen bcS Physcomitrium acuminatum (#ig. s ), barunter bie ^cgetfrüd)te
mit fpinev .vaubc uon Physcomitrium ericetorum (g-ig. '.)), reebt» baneben bie fugcligcn Urnen uon
Physcomitrium sphaericum (
#ig. 10). öang unten am 33obcn (in ber 3ftittc) liegen brei rötliche
Mbpfcbeu eine» 3Üovfmoofc§ (Sphagnum medium, $ig. 11). .voeb erbeben fid) über biefen oier Stamme
bcö fdjuppenblättcrigen StcinmoofeS (Andreaea Thedenii, J-ig. 12); uon ibren brei roten Ariicbten
ift eine (linfö) noeb gefdjfoffcn, bie beiben anberen finb in oier Etappen aufgefprungen. "Kccbt» baneben
fteben brei breite, breiedige Stoet'e beS boppettgefieberten Aarnmoofc» (Hypnum castrense, Jig. 13),
gang almlid) Keilten Aantrocbctn. Darunter im üßorbcrgrunbc ein SSufdtj eine» Scbirmtnoofe» (Tetra-
plodon mceolatus, Aiii. 14); enblieb recht» in ber Sdc groci 2lrtcn be» Keinen S)oppelgaf>nmoofe§
(Dissodon), lint» 1 >. Homschuchii (<yig. 15), baneben D. Proelichii (gag. 16).
'
.
' Oliv,
>l
, A cmbc)
.
itfo übex-
ynti
\n
uuuu\mrnz.'n\ c\ 0\ .svuno\«'m I
Haeekel, Kunstformen der Natur, Tafel 72 — Polytrichum.
MllSCiriae. — ^cmßmoofe.
.
Ascomycetes. SdjlaurtjyU^
^fantm ökc piljr (Fungi otirr Mycetes); - -
Klaffe ber ^djIaudjpiljB (Ascomycetes ober
Ascodiomycetes); — TLtgxon irr JrurfjikapfElpiljt (Carpascodii).
Sic betben großen klaffen ber pige untcrfd)eiben fid) babitrd), bajj bei ben ©djroammpügen
(Basimycetes, SCofel 63) bic ©poren ober ^ortpflangungSgetten burd) Slnofpung au§ einer SJiuttergeUe
(Sporometra) entfielen unb frei auf Safibien rubcii, Riatjrenb fie bei t>ax ©djlaucbpitgen (Ascomy-
cetes) bitrd) Rettung ber ©porenmuttergeKe entfteben unb in ©porenfebdauden oberSfötobien cingefebdoffen
finb. Ser größte Seit ber 2l§tomt)ceten geprt gur Segion ber Jrucbjtf'apfelpi^e (Carpascodii); ibre
©porenfd)(äud)e enthalten eine befdjränfte 3 a^ oon ©poren (nteift aebt) unb finb in befonbere ^rud)t=
förper; bic fapfetförmigen 9lofotl)cäen, eingefd)(offcn. (5§ gehören bierber brei Drbnungen, bie über L 0,000
2Irten umfaffen; uie(e baoon finb fef)r Kein, oft ntif'roffopifd), aber febjr roie^tig , ba fie aU }>arafitcn
Sie Drbnung ber SDteltaupUge (Capnomycetes ober Perisporiales) geidjnet ftdj burd) gang
gefebdoffene <yrud)tfapfe(n (Clistothecia) au§; bic eingcfd)(offcneu ©poren roerben bnrd) SSerroefung ber
ftüllc frei. Sa§ 3)it)celiunt biefer fdn'iblidien plge (ba§ oegetartoe Geflcdjt uon gegKeberten /yabenjeUen,
ben Hyphae) bübet jenen lucifUidjen, fpinnroebäbnlid)en Ü-bergug auf blättern unb anberen grünen ^3f(angen=
teilen, ben man al§ 3Jiettau begeidjnet. Sic 5yrud)tf'örpcr (,"yig. 1 — 4), beut btojjen 3luge al§ fd)raarge
^ünt'tdjen erkennbar, geigen oft febr gierlidje formen, -er Sraubenptl} (Erysiphe Tuckeri), meldier
bie öerberblidje Jraubenfranfljeit uerurfadjt, gehört l)ierl)er; aber and) bic geiucbnlidicu ©djttnmelpüge
(Penicillium , Eurotium)
Sic •Crbnung ber ^ernpitge (Pyrenomycetes ober Peritheciales, 'J'Ö-
5 — 9) befi|t am
©ipfel ber #ntd)tf"apfcüt (Perithecia) eine Öffnung, burdi roeldje bie ©poren austreten. Sic pflangt
fid) nidit nur burd) biefe ©poren fort, uon benen meiften§ je aebt in einem Sporcnfdjlaucb eingefdjtoffen
finb (A'ig- 5), fonbern audi burd) ©taubfporen (Conisia ober Cornelia), bie in uubeftiminter $afy
burd) Änofpung au§ einer iönpljengcUe entfteben, oft in <yorm einer rofenrrangöfmlidjen Sporenfette (Sporo-
catena, g-ig. 8 u. 9). agierter geboren bic ^tufjtaupitge, bereit 3Jh)ceIien bie grünen fangen mit einer
Sie Crbnung ber ©djetbenpüge (Discomycetes ober Apotheciales) unterfdieibet fid) burd)
offene, einer ©dieibe ober ©dniffel aljnlicbc ^rudjttorper (Apothecia). xMcrljer geljörcu bie ef;baren
<yig. l — 4. Cvömutfl ber WJdtmtpü^e Ser runbe, faft fugcligc Arucbtfbrper ift an
(Capnomycetes ober Perisporiales). ber §8afi§ oon einem orange gierlidjer .'öaarc um=
Jig. l. Erysiphe Berberidis (De Candolle). geben, bic nrieberbott gabeiteilig unb gcraeiljartig
ÜSMtaupitg be§ ©auerborn§. Sebt auf ben oergroeigt finb. Sic (Gattung Erysiphe ift feljr
3Mtaupitg bcr 33ad) ßrle. SeBt auf ben 23tät= Sßilgparafit auf Södjerptlgen. Sebt auf bem
tcrn uon Abius glutinosa. Jrudjtfbrpcr be§ Boletus tomentosus.
Scr t'iinbe, fiffcnförmig abgeplattete Jnidttorper SDic loderen Aäbeu be§ Sßitgfctimaro^erS roadjfen
ift im Äquator uon einem orange oon 10 — 16 au§ bem äkfibiengeroebe (oben ftnlS) be§ SteinpitgeS
paaren umgeben, bie am Gnbe in ein $aar geroeib/ beruor, auf meldiem ber ©dnnarotjer lebt. Sie tragen
artige, furg gabettcilige platten auslaufen. an ben Guben ibrer gafjlreidjen 3'lftc groeierlet ©taub*
im 2(quator uon einem orange ,;al)lvctd)cv Jgaare unt= ptgparaftt auf SBtätterpttgen. Sebt auf bem
lieben, bereit ftumpfe Guben nach innen gefrümmtfinb. Atuditförpcr uon Agaricus-SCrtcn.
fdmitten unb ftarf oergröfjert. ©eine bide £mttc Jig. 9. Pleospora herlmrimi (Tulasne)
(Peridiuru) ift oben burel) einen $oru§ geöffnet. üRufstaupilg uieler Kräuter (uielgeftaltig).
Seine :öobtung ift ausgefüllt mit entinbrifdjen Sporen-- ZTie abgebilbete ,"yorm bat fid) auf ben Jrüdtcn
fcbläucbcu (je adit Sporen enthalten?) unb -para= uon Cucurbita, bie burd) SBinterfroft gerftört finb,
plmfeu. 3luf;en umgibt bie 23afi§ ber Arucbtblafe entiuictelt. sDie Staubfporeu (Conisia) biefeg 5ßilge§
Ascomycetes. gH-{UVutd>pU7;e.
'gictfeC 74. - Cypripedium.
Orchideae. Ifrtmx&blumtn.
Sie Ord)ibccn ober ,,©enu§btumen" fteben I)iufid)tlid) ber fdmnen unb mannigfaltigen „$unft=
formen" itjrcr sohlte ebenfo an ber ©pt|e ber 9Jionofoti)£cn ober „©infamenlappigen", rate bie ©api =
tionaeeen ober „©djmetterting^blumen'' an ber Spike ber 2)ifott)len ober „Smeifamenlapptgen". Sit
beiben foniteuretdjcn ^amttien ift bie melgeftattige Stute ausgezeichnet burd) bie jiueifeittge ©runbform
(bilaterale, borftoentrale ober gtjgomorpfje ©runbform): fie täfjt eine redite unb eine (infe ©eite, eine 9tücfen=
unb eine SSaudpfeite unterfdjetben. 3>n beiben Familien ift biefe jraeifeitige fi)minetrifd)e ©runbform ber
©tüte burd) fefunbäre Stnpaffung au§ einer ftraljligsregulären ober prtmär=rabialen A-ortu beruorgegangcu,
bie bei ben 3Jconofoti)ten breiftrablig, bei ben Sifotylen fünfftrabüg mar. Sic breiftraljtig^TOeifeitige
©tüte ber Drdjibeen läfit ficfi uon ber trirabiat- regulären ©tüte gemiffer litienartiger 2tmart)ftibeen
ableiten (mit fünf breigätiligen ©fattfreifen) unb ebenfo bie fünfftra^Kg = groeifettige ©tüte ber ^apilio
naeeen uon ber pentarabiat=regutären ©tüte gereifter rofenartiger 9iofaceen (mit fünf fünfmaligen
© (attf reifen). 2>n beiben ^amitien ift bie ©tüte oberftänbig (über bem A'rudittnotcn), unb ein eingige§
mebiane§ ©tumenbtait getdjnet ftdj burd) befonbere ©röße, ©eftatt unb nteift and) Färbung au§: bei hm
©rdjibeen bie iQontgtippe (Labelrum), bei ben ÜJkptlionaceen bie Jabne (Vexillum). $n beiben
^anritten ift biefer eigentümlidje ©au ber ©tüten burd) 2lnpaffung an bie ©efrudjtung burd) gnfeften
entftanben unb baburd) bie urfprüngttdie, burd) ©ererbung oon ben Climen übertragene ©eftatt ucr=
roifdit roorben. Sugtetd) bat bie natürliche 3itd)ttuat)l aueb bie ©eftatt ber bie ©cfvudjtung uermittcln
ben Büfetten uietfad) beeinflußt, unb fo erftärt ftd) bie auffattenbe 5lf)it(id)feit biefer jngomorpben ©turnen
mit ©Jenen unb iQummetn, fliegen unb ©dmtettcrlingen.
£>n berfetben SSeife erftärt aud) bie Setcftiouötbeorie uotlfomnien befriebigenb bie merfmürbigen
unb unenbtid) mannigfaltigen ©Übungen ber einzelnen ©tütenteile, raeldje burd) bie gegenfeitige 2ln=
paffung ber ©tüten unb ber fie befrudücitbcit ;$nfeften luTuorgerufeu raerben; babei fpiett eine febr
bebeutenbe 3i!ol(e bie mimetifdje 2fnpaffung unb bie Slntocfung ber ftiegenben Snfeften burd) bie auffattenbe
©eftatt unb bunte Jyärbung ber ©tüten. ,-Durd) ben füfjen ioomgfaft im ©runbe ber ©tüte angclocft,
fuc[)cn bie ©ienen, fliegen, ©djmettertinge u. f.
m. biefen ©aft im ©runbe ber ©tüte auf, ftreifen babei
ben ©tütenftaub ober ©otteu uon ben Staubgefäßen ab unb übertragen itju auf bie nadiftc oon ibueu
bcfuditc ©tüte, ©o roirb bie nachteilige bauernbe Setbftbcfruditung ber ©turnen eingefd)ränt't unb bie
uorteitbafte raedifetfeittge ^reugbeftäubung »ermittelt. SDa uon ben Ördjibeen über 6000, uon ben ©api=
tionaeeen über 5000 lebenbe Strien bct'annt finb, unb ba bie SCrtengattf ber mit ibnen in engfter ©ejietjung
ftebenben Snfef'tcu (Srnmen, fliegen, ©dmtctterlinge) nod) uiel größer ift, erftärt fid) leicfjt bie außer*
£ie C .: finb in ber gemäßigten 3onc meiften» nur burdi Heinere unb erbberooljnenbe Strien
pertreten, in Der Reißen ;-]om hingegen tnivdi eine tuet größere Sab! pon itattlidien, mein baumberoolmen=
.:. llnfcrc Jafcl scigt eine fleinc iHu-Mimbl biefer festeren in natürlicher 6röße. -Tic fedj§
I . Der farbigen sBlütcnfjüüc finb bergeftatt in ;nxi Greife gruppiert, baß bie brei Heineren unb
öl rter bee äußeren Greifes mebr jurücftreten; uon ben brei größeren, meift breiteren blättern
De* inneren ftreifes finb bie beiben feitlicbeu paarig entroidett; bae unpaare mittlere Statt ( urfprünglid)
.:, in ber ÜRitte bee Dü'idcn«) bilbet bie große unb fdiöne ^onigtippe (Labellum). S)iefer gegen=
fl : in ber l'titte ber 33aud)feite bie Säule (Columna), ber diarafteriftüdie iUütenteil ber Crd)U
been, rocldicr burdi ä>cnrad)fung ber roeibliden Griffel mit ben männlidicu Staubfäben entftanben ift
; ber alte Ätaffcnname: G-ynandria = üBeibmännigc, für bie eng bcrmapbrobitifdien Crdiibecn).
- linlidi ift von ben fedj» Staubfäben (brei innere unb brei äußere i nur ein einiger cntnudelt, ber
ber -ftarbe. Jn ber befonberen 33übung biefer beiben mid)tigften Wefdilcditeorgane, bec- männlidien Staub=
iclbenc- unb bc§ mciblidjen ©riffele, bat bie Setcftion im Saufe ber Seit eine Aülie ber äroecfmäßigften
Ginridjtungen entroidett.
Stile Jiguren biefer Jafel finb in natürlidier ©röße unb Aavbe bargeftettt.
a':-. !
Odontoglossuni mievium. Atg. 9. Cypripediuni leeanum.
a :
3-ig. •">.
Cattleya ballantiniana. Jig. 13. Cypripediuni argus.
-jw agt •
.
Zur Tafel 74 dium.
Hafickd. Kfmstfprimn der Natur.
-
-
I
> SrcKtlciucrert Vjinb
( /
.
I
I m-fprüngUcf)
''>
jegcn=
jegen*
:
-
- •
> >
.,
!
I . picfci
i
•
: i ,- |
.
-
u n Itttt^noeiy nti
Ü)
* -
, |
Ibeen).
'\ ---•
, ittnmfcftl wer
tä&ti §
-._
v bj [rafenj^top«
'
\ \ - i l I
\ i ediumj
Uaeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 74 - Cypripediu
Orchideae. TteititolU'umcn.
;
Piatodes, piaftatteve.
Ser Stamm kr Sßtattentiere (Piatodes) roirb geioöbnlicb nod) ut ber bunt gemifcEiten ©ruppe
ber „2Sürmer" geregnet, ttntcrfdicibet fid) aber uon ben edjten SBurmtteren (Vermalia, Safel23, 32 unb
33) burefj ben äftangel ber £etbe§l)öl)Ie unb be§ 2Ifter§; ber Sarm fjat nur eine Öffnung, rote bei ben üfteffek
tieren. @§ gehören Ijicrljer brei artenreiche Sicrf taffen : bic fretlebcuben Strubcdoürmer (Turbellaria)
unb bic parafitifdjen beiben Klaffen ber ©augroürmer (Trematodes) unb ber Sanbraürmer (Cestodes).
Sei allen ift ber plattgebrüdte, blattförmige Körper oon feljr einfacher ©rganifatiou, ol)ne ©üebmafjen.
Sie rucierje öaut ift bei ber titteften Stammgruppe, ben im SSaffer Icbenbeu Surbellarien, mit einem
£ylimmerf(ctbe beberft; in ben betben parafitifeben Mtaffen ift fe|tere§ uerlorcn gegangen; buvcb Slttpaffung
an ba§ Sdunarofcerlcben baben biefe klaffen ÜQaftorgane erworben, Saugnäpfe unb Klamm erbaten. Sie
SSanbroürmer, racldie im Sarmiaual anberer ü£tere leben, baben infolgebeffen ibreu eigenen Sarmfanal
Sie ©ntrotcMung biefer febmaro^enben ^lattentiere ift fel)r merrroürbtg, meiften§ mit SBanberungen
burd) groei oerfd)icbenc Sföoljntiere ober SSirte, oft and) mit ©enerationSroecfifel oerfnüpft. Sie Saug;
roürmcr (<yig. 1—9) geigen in ber .Crbnung ber Sßolnftomeen (,"yig. 4 — 9) meiftenS birefte (Sntttudc=
lung (Jönpogenefi»), in ber Crbmtng ber Siftomeen (Jig. 1 — 3) meiftenS ©enerationSroedjfel (Wtda-
genefiv); bie frei fdmummeuben Samen ber lebteren bemegen fid) mittels eines 9üiberfd)roange§ (,,©tfnt)ang=
ticrdicn", Cercariae). Sie 33anbroürmcr (#ig. 10 — 14) finb feiten einfad] (iljonoceftoben, Jig. 10);
meiftenS bilben fie Wetten, bie a\ü oiclcn ©liebem gufammengefetjt finb („Wettenroürmer" ober ©nu =
$ig. 1. Cercariü (licliotoma (Johannes Müller). fyig. 2. Cercaria spinifera (La Valette).
fiditbar ift. 3 lt betben Seiten be§ Samte» (redjtS unb <yig. 3. Cercaria bucephalus (Ercolani).
tiuf») bie gefdftängclten 3iierentanale (Nephridia) Siefe Gerfarie uuterfdeibet fid) oon ben betben
biefe münben in ben groeiarmigen 33c()älter, iucld)cr oorigen nn^ ben metften anberen 3(rteu babttrd), baf;
l)intcr bem tjiutercn Saugnapf liegt unb runbe Ka(t= ber beioeglid)e ©djroang boppelt unb feljr ftarl cnt=
förperden cntljätt. Ser beioeglicbe ©djroang (ober nudelt ift. 2öenn bie beiben ©duoänge fpiralig auf-
ber (untere Körperteil) ift gabelfpattig. gerollt unb nad) uoru jurüdgefd) tagen finb, gewinnt
ba§ Sier bo§ 3lit§fcf>en eines SßibbertopfeS ober Jig. s <
- Tristomum coccineum (Cuvier).
Ocfjfenfopfcv ; eS ttmrbe botjcr giterft als Buce- Ter fdjetbenförmig abgeplattete ©augnmrot, auf
plialus polymorplius (Siebold) befdjrteben. ©er Jifcben febmarobenb, ift burd) brei ©augnäpfe be=
gcfdjlcdjtSrcifc ©augrcurm, mcldicr fidi nad) Stb- feftigt, uorn jraei feitlicbe SJhmbnäpfe, binten einen
ftofjung bcr bcibcn Sdjroänjc aus bicfcr £arr>e ent= großen rabförmigen SSaudmapf. 35er Sann (gelb)
mictclt, lebt im rann ooti ©üfsroaffcrfifcfien (33arfd), bilbet einen bveieefigen 9iing mit uielcn Elften.
feitticben.'öauptafte oovn unb binten ^ufamntenbangen. gfig. 11. Tetrarhynclms longicollis (Cuvier).
buvcb ben 25armtanal in bie igarnblafc ein. Aig. 1 -'. ?hj]16bothTjongmcü.e (Van Beneden).
35er freuäförmige Kopf eines in JQaiftfdjen leben-
#ig. 6. Gyrodactylus elegans (Nordmann). ben K et tcnbanbiou vmeo, mit oier grofjen, ge=
Ter ©augmurm lebt auf ben Kiemen bev Karpfen träufelten, febv beioeglicben .sruvfttappcn.
uon ©üfsroaffcrftfdjen lebenb, entftebt baburd), baf; ftig. 13. ©ine Sßrogtottibe, ein einzelnes gc=
[unteren ßnbe ein Spaar grofje, in je wer (Gruben gig. 14. Der iMUibmuvmt'opf (8colex), wom
geteilte VHvitfcbciben unb aufjerbem in bev ".Hatte einen ©dieitet gefeben. S)er sentrale 3cbeiteluovfpvuug
23aud)faugnapf unb einen SKMcnsapfen. 23ei bev 3>er= (Rostellmn) ift mit einem Kranje oon 2ö — 28
fdjmeljung beibev ^erfonen uevmacbft bev bilden Spaten umgeben; am 5luf;envanbe fteben im Kreug
japfen bev einen mit beut 33aud)faugnapf bev anbeven. oier gvof;c runbe ©augnäpfe.
Zur Tafel- 75 T)ipT6#o6n.
Hwckel, Knnst.forirum der Sahir.
\\W/. Ybfo natwto'^tettttX (SaAaößH
/ / i
prung
I
Tafel 75 - - Diplosoon.
Haeclrl, Kunstformen der Natur
Piatodes. ^Üattenüeve.
;
Th oracostraca. pansnlircbfc.
i?tamm im* UXt ctiruf rrr (Articulata); i - -
Banpiltlaf]c brr Imtßrnfirrc (Crustacea);
Map Jöer ßrB&siicrc (Caridonia) ;
- -
legion trn* .panjcrhrrbfc (Thoracostraoa).
Sie Segton ber Sßangerfrebfe (Thoracostraoa) umfafst bie größten unb Ijödiftcntuncfettcn
formen be§ $reb§ftamme§, ausgezeichnet bitvd) ein Siücfenfdntb ober „Kopfbruftfdnlb" (Ceplialothorax),
meld'ec-. ben Kopf unb bie Sruft oon oben ber febübenb bebedt. ©§ gehören bierber bie beben Örb=
nungcirber 3ef»nf ü^cr (Decapoda) unb ber äRaulfüfier (Stomatopoda). Sic ©tieberung be§
Körper? ift trob aller ^erfdnebenbeit ber gatjtreicrjen einzelnen Gattungen immer biefelbe; ber Seib
ift beftänbig au-i 20 fingen ober 'Segmenten §ufammengefei*-t, unb jebe§ Segment trägt ein ~J>aar ©lieb*
mafjen, mit einziger 2lu§nafjme be§ testen, be§ ©d)roanggliebe§ (Telson). SSon biefen 20 Siingcu
f'ommen 5 auf ben Kopf, 8 auf bie Sruft, 7 auf im Hinterleib. Sicfclbe ©lieberung geigen and) bie
;
JHingclfrcbfc (Arthrostraca), toe§IjaIb fie mit ben ^angertrebfen in ber Untertlaffe ber Sd)a(ent rebfc
(Malacostraca) gufammengefafit roerbett. Slttein bei ben Siingclfrcbfcn, fomoljt ben A-tobfrebfen
(Amphipoda) al§ ben älffeln (Isopoda), fi|en bie 2lugen im Kopfe (Sitjaugen, Edrioplithalma)
bagegen finb bie großen gufammengefeijten 3lugen ber 5ßangertrebfe auf fangen, frei beweglichen Stielen
füf;er (Decapoda; $ig. I- -6); bei ifjnen finb alle adjt Sruftringe üerfdjmolgen; fie tragen vorn brei
5J3aar Kieferfüfie, baljtnter fünf Sßaar 33ruftfüf;e. vierfjer gebbreit bie taiigfdjroängigen Krebfe, Macrura
(Jtnfjtreby, .-ournmer, ©ameelen, Sangnftcn), unb bie turgfdjraängigen Krabben (Brachyura; ogt. Safct 86).
Sei ben 9Jcaulfüf'ern (Stomatopoda; Jig. 7 — 10) finb bagegen bie brei Ijintcren Sruftringe frei
unb tragen brei ^>aar 33rnftfüf;c; bie fünf uorberen tragen Kieferfüfje.
Sie meiften ^anjerfrebfe mad)cn in iljrer Sugcnb eine 9i'eil)e oon febr merrroürbigen 3Serroanb=
hingen bnrd); biefe Uftetatnorpljofen finb mit febr betrad)tltd)cn Umbilbnngcn ber fonberbaren Saroen=
formen uerfnüpft. Unfere Safet [teilt nur foldjc Saroen bar, unb groar $ig. 1 —6 oon .^bnfuf'ern,
7 — 10 oon SJiaulfüfJem. Sei bem gemeinen g-lufjt'reby (Astacus) unb einigen anberen ift bie 3Jieta=
inorpfjofe burd) abgewürgte ©ntundetung uerlorcn gegangen; bie jungen fdjlupfen in entancfclter ^orat
au§ bem (£*i.
%IQ. 1. LuCÜ'er typus (Milne Edwards). einfacbe ^tagcnböljle (tlröarm), bie fiel) bureb ben
SamtltB ber (ßarnEElcn (Caridina). Urmunb (unten) öffnet. Sa§ äußere Keimblatt
G-astrula, Keim be§ Siere§ in bem 6ebeutung§= (Siune'jblatt) bilbet bie äußere frautbeefc. Sicfer
oollcn ^ugenbftabium, in luclcbem ber glockenförmige Gastrida-guftanb ift allen ©eroeb eueren (Meta-
ober becherförmige Körper blof; au§ jtuci 3eften= zoa) genieinfam unb bezeugt iljre gemeinfame 3lb=
febiebten befteljt, ben beiben primären Keimblättern. ftammung uon einer Stammform (Gastraea); er
Sa* innere Keimblatt (Sarmblatt) umfd)lief;t bie fefjlt ben einhelligen Urtieren (Protozoa).
gig. 2. Penaeus Muelleri (Eaeckel). Jig. 6. Zoea Carcini (Milne Edwards).
Jainitie bce (öariicelen (Caridina). JTamilie ber Krabben (Brachyura).
Nauplius, varne beS Tiere* in bcm bcbcu= Zoea-Sarue ber gemeinen Krabbe, Carinus
liefen (Caridonia) gcmciiifam i(t. £>er einfache Sie !uräfd)wänäigen Tefapobcn (Brachyura),
biriiförmigc ivörper trägt brei gcgticbcrtc 33eiitpaare; bie gcmöbnlich als Krabben begetdjnet werben, uuter=
baS eefte, ungeteilte Ißaav wirb 511m inneren Aüblborn fdjeiben fich tum ben langfd)wängigen (Macrura)
(norberc 3lutciuic) ; baS nueite, gabcltcitige Sßaar burch Kücfbitbung be§ Hinterleibes, lAbre djaraf=
bilbet baS äujscrc Aüblborn (hintere 2tntcnnc); teriftifebe Zoea-Saruc hat ein 5ßaar fehr grofse
baS brittc, ebenfalls gefpattene Sßaar wirb sunt Slugen unb ift meiftenS mit einem grofjen Stirn=
Varue uon Sergestes teuuis (Später Bette). Sarue beS .srmnbgicbtt'rcbfev, (ionodactylus
l'aruc oon Sergestes elaphocaris (Spence Aig. 8 unb 9. Alilllil gracilis (Brooks).
Tiefe t? aroc zeichnet fich burch ein üicrecftgeS Samen uon Squilla gracilis (Brooks).
(faft quabratifdjcS) M'opfbruftfdnlb aus, beffen 9eanb Sie Saruen uon Squilla finb in ben oerfd)ie=
mit ucraftelten Stacheln bewaffnet ift. beneu Stufen ihrer üßermanblung fo fehr oonein=
gefdat.ü würbe, macht in ihrer ^ugciib eine Weibe J-ig. lo. Alima bidens (Claus).
ber merf'würbigftcn SScrwanblungcn burch; bie fclt= Familie ber Bcul'rbredicnurcbfc (Squillida).
fame, hier bargeftelltc £arue erfcheint als eine bümte, Sarue uon Squilla mantis (Rondelet).
runbc, glasartig burcbfiditigc Scbeibc, bie feine Tiefe abenteuerliche Saruenform jeidmet fid)
Spur rem 'Jlhnlicbfeit mit ber crwad)feiteii, bummer- burd) bie Verlängerung beS ^weiten EieferfufjpaareS
ahnlichen Öangufte beiint. 3?on bem ftart'en Hinter; auS, baS als mefferförmige ©reifbanb eine gcfäbr=
leihe ber letzteren ift hier erft ein futgcr 2lnfats liehe Söaffe hübet. Tic hinteren Kinge beS fdjmädj;
uorfjanbcn; bie £arue mürbe früher als befonbere tigen Hinterleibes tragen je ein üßaar Giemen mit
Thoracostraca. ^axt^ex&xeBfe.
;
Siphonophorae. Staateijuallen.
SDte Örbnung bei' ^eldjquaUen (Calyconeotae) unterfdjeibet fief) oon allen übrigen Sipl)ono=
u (raren burd) ben Mangel ber (uftgcfüllteu ©ebroimmbfafe (^fjnfopbor). gfjre fdjraimmenbe Drt§beroegung
wirb allein burd) bie iliucd'elit ber mebufenförmigen ©cbioimmg(ocfen (Nectocalyces) berairft. C*)eniöljn=
lid) freien an bem ©djeitel be§ lauggeftredteu ©tamme§ oben graei grofse ©d)mimmg(ocfen (Diphyidae)
bolb liegen biefelben bintereinauber unb [inb »ort feljr uerfebiebener ©röfje (^ig. 3); balb finb fie naljeju
gleid) groß unb ftetjen fid) gegenüber ( Tviß- 1). Sn anberen fällen roirb ber ödjunmmförpcr (Necto-
soma) burd) mehrere in groet Steigen geftcllte ©d)ioimmg(ocfen gebilbet (Polyphyidae)
3)cr 9ui()rförper (Siphosoma) ift au§ jabtreiden flehten Sßerfonengruppen ober ©tödeben
(Cormidia) jufammengefe|t, bie in regelmäßigen SIbftänben am fabenförmtgen Stamme oerteilt ftUen.
SDtefe ilormibien fbitncn fid) oon beut ©tamme ablöfen unb felbftäubig umberfd)ioininten; folebe ifotiertc ©tötf=
d)cn mürben für felbftänbige Strien gehalten unb mit befonberen 9iamcu benannt (Eadoxia, <yig. 2 u. 7).
ÖJeroölmüd) befteljt jebe§ Moriuibium au§ groei ^ßerfonen, einer fterilen (unfruchtbaren) unb einer fertileu
(gefd)(ed)tereifen). SDte fterile Sßerfon ift eine 9M>ufe mit SJiagen unb 9Jlunböffnung (©ipbon) unb fonber=
bar geftaltetem ©d)irm (Umbrella),, obne ©efd)led)t§organe. SDie fertile Sperfon befiijt einen anber§ ge=
formten ©ebirut; tljr 9Juigenfd)(attd) (jat feine äftunböffnung, bilbet aber Ö)efcbled)t*probufte. 3)ie $orm
ber 3Jtännd)eu @ig. 7) ift oft oon berjenigen ber 2öeibd)en ($ig. 8) oerfctjieben.
2)ic merfraürbigen ©töcfe biefer Melcbquallen, bie febr empfiubtid) unb bemeglid) finb, famt man
einem laugen ©ifenbaEjugug Dergleichen, an bem tram §toet Soromotroen Rieben (bie beiben großen ©cbmimm=
g(oden). Seit 2Baggon§ eutfpreeben bie einzelnen Worntibien. 2lu§ ben ©iem entroidclt fid) eine mebufen=
förmige Sarr-e; bereu 9)iagenfaef oerlangcrt fid) unb wirb 311 bem ©tautm, ber burdj Äuofpung bie ein=
g-ig. 1 u. 2. Praya galea (Haeckel). einnimmt, rairb beim Scbroimmen ba§ Söaffer au§=
Jamtlic ber Bipfjutbcn, Uiütrfamtüc ber }l?rantbcn. geftoßen. S)ie 3a(jt ber einzelnen ©tiufcbeii ober
3'ig. 1- SDer gange üSierftotf (Corrnus), oon Kormibien ( (Suborien), bie in meiten, regelmäßigen
ben Mauarifcbeu $nfeln, in natürlicher ©röße. '.Oben .omifebenrminten am ©tamme oerteilt filmen, ift bei
an ber ©piiu- be§ langen, fabenfbrmigen unb feljr biefer SCrt febr groß.
beraeglicben ©tamme§ fiben bie beiben großen Jyig. 2. (Sin einzelnes ©tödd)en (Cormi-
©d)toimmgloden, bie eiförmig, faft oon gleicher dium) ober eine Eudoxia (bei biefer i'lrt al§
©röße finb unb einen abgerunbeten ©cbirm (obne Eudoxolla galea befebrieben ), fcfjroacf) oergröf;ert.
Tanten) befiben. lim ber fegeiförmigen ©d)irm= Sa§ .fvormibium ift aiiv 5113er ^erfonen .mfantmen
Ijöljle, toetebe bie untere Hälfte ber ©djinimmgloden gefegt, einer fterilen unb einer fertileu. .Die fterile
Sßcrfon (gcfdjtcdjtslo?') ift eine Sfiebufe, beren nieren= /vig. 5. Sie obere 2d)ioimmgtotfc, uon
förmiger ©d)irm (oben) eine fcljr unregelmäßige $orm oorn gefeben (uon ber SBafalfeite). t$n ber Glitte
jcigt unb uicr ungleiche Stabialt'anälc cntfjält; ibr ber ©ingang in i>cn öcbioiinuifad, beffen ä>elum
9)cagenfd)laud) (Siphon) ift birnförmig, mit adit ein t'reisrunbcr 3iingfanat umgibt, oon bem uicr
bev 33afi§ bc§ SipljonS gebt ein langer, gcfdjtängelter bafatc 9iet'topbor), oon unten gefeben, mit uicr oljr=
Jangfaben ab, ber mit uteleu feinen ©eitenfäben befolgt förmigen, breieefigen ,3'Pf^n. Oben fiebt man in
1
ift. Sic fertile ^Jerfon (männtidjeS ©efd)led)t§= ben muofttlofeu ©dpoimmfad binein, uon beffen
ticr, reebt* in ber äfiittc) ift eine äJiebufenglocfe mit 'Kingfanal oier 3iabialfanäle abgeben; unten in ben
uicr regelmäßigen Dtabialf analen; im ©runbe ber Sridjtcrfaual, in loeldicm ber jufantiuengesogcnc
<yig. 3. Tee gange Sierftotf (Comrus), uon Sa§ .Svormibium ift au§ jiuci ^erfonen jufammeit;
ben Manarifcbcn onfeln, in natürlicher CSröfjc Sie gefet3t, einer fteriten unb einer fertilen. Sie größere,
beiben Sdnuimmglodcn finb uon febv unglcidier fteritc ^ßerfon ift eine gefdjled)t§lofe ilcebufe, beren
Öröße unb Aornt. Sie obere, Heinere ©d)tt)imm= feltfam geformter ©djirm mit oielen 3ceffclfnöpfen
glotfc bilbet ein fünffeitige§ ^rtSma; ibve &aupt= befeht ift unb graölf breifantig=pi)ramibate g-ortfäüe
ad)fc liegt bori^ontal, untn bie 2Jtünbung ber ©dnrm= trägt. Unter bem ©dnrm fit5t ber birnförmige
boble ift nad) red)t§ gerietet. Sie untere, größere SJiagenfdilaud) (©ipbon), beffen beweglicher Düffel
Sdjtuimmglotfe bat bie Aorni eine§ uierfeitigen fid) burd) 'bm iliunb öffnet (unten red)t§). Scr
£)beli§tcn; ibre s:auptad)fe ftebt ucrttfal, unb bie tauge ^angfaben, ber oon ber 33afiv be§ ©ipl)on§
äftünbung ber ©d)irmljöfjle ift nad) unten gerietet, ausgebt, ift mit oielen feinen ©citenfaben befefct.
obre sioci Stüd'cnfanten (linU) finb rurger al3 bie 3eber einjelne ©eitenfaben trägt eine bobnenför=
Sinei flügeiförmigen Saudifanten (rcd)t§); jiuifcben mige üfteffelbatterte, bie gafjlreicfye giftige 3ceffcl=
letzteren tritt unten ber lange, fabenförmige Stamm organe enttjätt. Sie fertile ^erfon (männliches
vor, an rocldjem in regelmäßigen Stbftänben bie Ü3efd)led)tötier, liut» in ber 3Jtitte) ift eine 2Rebufen=
#ig. 4. SDie obere ©cbiuimmglotfe (ber api- <yig. 8. ©in ioeiblid)c3 Öefdjlccbtyticr, ifo=
täte 3(eftopbor), oon oben gefeben, ausgezeichnet licet. Sie 'Jorm bev oicrfeittg^ppramibalen ©djinucv
burdi adit fonberbare breicefige Gipfel. Oben auf ift oon ber be-o männlichen (Jig- ~) oerfdiieben.
bem musfulöfen ©dnuimmfarf fitjt ein eiförmiger 3m ©runbe ber ©dürmböble Ijängt ber ©ierftotf
Siphonophorae. g>faaU->quaH\m.
a .
SDic ÜEßürfelqualten (Cubomedusae) ftttb im gangen feltene, meift roobl bie Sieffce betoob/
nenbe Steve, einerfeit§ oertoanbt ben Tafdienquallcu (Peromedusae, Tafel 38), anberfeit§ ben gc=
iuöfjnlid)cn ©djetbenquallen (Discomedusae, Safel 8, 18, 28, 88, 98). 3Son betben Drbnungen
untertreiben fic ftd) burd) bie otertantige $orm üjre§ Ijod-getriölbtcn ©allertfdjirme§; 6alb ift biefer faft
roürfelförmig (Jig. 2, 5, 6) ober oierfeitig=prt§mattfc£j ©ig. 8), balb metjr ptjramibal (Jig. 3) ober
glockenförmig (<yig. 1). 3lm unteren Dtanbc be§ Sd)irme§, oon beut ein biinner 3ianbfd)(eicr (Velarium)
fjevabfjängt, filmen bie oier tnterrabtalen Debatten, bie Sräger ber langen, geringelten unb feljr 6etoeg=
lidjen ^angföben. 33ci ben ©Jjarpbbetben @tg. 3 — 8) finb bie bebauen einfad), alfo nur oier SEentaMn
oorljanben; bei ben ©fjirobroptben hingegen (Jig. 1 u. 2) finb bie oier ^ebalien Ijanbförmig, in mehrere
Sin ben oier jTadjen Seiten be§ ©djicmeS fifecn unten in ber üKitte bie oier perrabialen 3lugen,
oon feljr .uifammcngefcfetcm SSau, geborgen in einer Ijergförmigen Sitfdic ober 3lugenp^le (Jig. 1 — 3,
7 n. 8). Tic oier Slugen fteljen untereinanber unb mit ben vier Sentafeln burd) einen ftarfen 9ceroen=
ring in SSerMnbung; biefer ift beffer entmidett al§ bei alten übrigen 9Jccbufen unb fteigt jeberfeit-? in
Sogen oom 2luge gur S3afi§ ber Debatten herab (jytg. 1, 7 u. 8). $m ©runbe ber ©d-irmf-übjc liegt ber
ÜKagen, beffen 9Jcunböffnung unten oon oier ÜUhmblappen umgeben ift. Sn ben oier flauen Saften, bie
oom üSJtagen an bie Snnenflädje ber Sdürmfcitc abgeben, liegen oier $aar banbförmige ©onaben ober
$ig. 1. Chirotlropus palmatus (Eaeckel). be§ ©djirmeS flimmern bie geträufelten öonaben
JTamütE ber (EPfrcobropibsn. unb itt ber üMtte ber btrnförmigc üKagen l'iuburd),
Sßürfelqualle au§ bem fübtidien 9ftlantifdjcn beffen 3Jlunb unten oon oier fraufeu Sappen um=
£3gean (bei ber Snfel (Sanft Helena), in natürlidjer geben ift. Ter breite Dtanbfdjleier (Velarium), ber
©röfje. Ter glockenförmige ©djirm ift unten oierfeitig= oom ©dnrmranbe unten Ijerabbängt, ift oon gier=
prtSmatifdj, oben fuppelförmig gewölbt. Tic ftarfen lid)cn gefieberten Kanälen burd)§ogen.
terc nidit fid)tbar ift, btenen unten sunt Stnfatj ber gig. 2. Chiropsalmus qnadrigatus (EaecM).
JatmltE ber (Efjtrobroptbm
oier mädjtigen, Ijanbförmigen Debatten, bie faft fo
lang al§ ber ©djtrm unb aftmtmetrifd) oerbretjt finb. Söürfelqualle au§ beut gnbifcfjen Ogean, in
Sebe Jöanb ift itt 21 lange ©attertfinger gefpalten, natürlicher ©röfje. Ter roürfelförmige ©djirm trägt
unb jcber Ringer tragt einen febr langen, geringelten oben eine oieredHge Waiiv, unten oier ftarfe Sgänbe,
Tentafcl. Turd) bie glasartig burdpftdjtige SBanb bie afptmetrifd) oerbreljt finb. Sebe §anb ift in
uier J-ingcr von unglcidjer Sänge gefpatten, unb ftof;enbe äußere Scbirmranb geigt tiefe Jurdeit unb an
jeber Jinger trägt einen fangen Tentat'et. ben oier (Men bte eiförmigen Debatten ber .Tentat'eln.
SBürfclquaüc oon 2Bcftafrtra (.S\apocrben= unfein), fiebtbar; grotfdjen beffen uicr perrabtalen ©djentetn
in Doppelter natürlidjcr ©rößc. ©er ©d)irm bat bie oier Keinen interrabialen ^bacelleii. 9iad) außen
v
btc Aonu einer uterfeitigen, oben abgefüllten }>t)ra= oon (enteren fprtngen bie bieten Toppelpfeiler bei
mibe unb geigt auf ber 2(ußcnfcite aebt $paar ftarf ©djirmfanten ftarf cor; an ibreut unteren Gnbe bie
uorfpringcnbc SängSleiftcn. Sie Dtcr perrabtalen oier Debatten mit ben Tentat'eln.
SSürfclquallc oon Sßeftafrifa (drifte oon Sierra tucrfcitig=prkmtatifd, boppett fo boeb al§ breit. Tic
Seonc), in natürlicher ©rößc. oier fenfreebten interrabialen ©tfpfetler be§ ©djtrme§
Aig. 5. älnfidjt bc§ roürfctförmigeti Sdiinuec- gebett unten in bie t'eilförmigcit ^ßebatien ber oier
uon unten, 3,n ber Hütte (int ©runbe ber Sdnrm= Tentat'eln über. 2tn ber lynnenfette ber GscEpfetter
bbblei ift ber rreugförmige SOcunb mit feinen oier finb bie oier 5ßaare baubfbrmiger, geträufelter ©o=
geträufelten Sippen fidtbar. Ter ringförmige 9tanb= naben befeftigt. Tic obere Hälfte ber ©dirtnbobte
fdleicr, ber Um umgibt, ift uon Verlieben, bannt- nimmt ber t'itgelige iüftagen ein, bie untere .vuitfte
förmig ueräftelten Kanälen burdjsogeu. Ter am bie oier großen, blattförmigen äRunblappen.
Haeckel, Kunstformen der Natur.
Tafel 78 — Charybdea,
Culbomedusae. "gSürfeCquctfJtm.
StctfeC 70. — Basiliscus.
Lacertilia. (Eitodjfieit
Sic formcnrcidje Drbnung ber (Sibedifcn (Lacertilia) gehört 51t ben älteftert Vertretern ber
2Imnionttere (Amniota), jener Hauptabteilung be-3 SBirbeltterftammeS, raetdje beffen brei Ejödjftent-
nudelte illaffcn umfaßt: Reptilien, SSögel unb Säugetiere. SSerfteinerte llreibedifeu (Basilosaurus)
finben fiel; fd)ou in ben Scbiincntgcfteincn ber SriaSperiobc unb fdjlicfjcu fid) eng an ©tammrepttlten
v
(Tocosauria) ber norl)ergef)cnbcn l>crmifd)cu Sßeriobe an, an* bereu UmbUbitug fie entftanben fiub. Sie
Sofofaurier nneberum ftammert ab von ben ^angerfalamanbern (Stegocephala) ber älteren Steiut'oljleip
Sic allgemeine Mörperform ber gcmöbnlideit Sibedifcn, ber platte, breiedige iRopf, ber fanggeftredte
9ütmpf unb Sdnuanj, bie geringe ©tärfe ber vier f'urjen, fünfteiligen Seine, gleid)t nod) fcl)r berjeuigen
iljrer älteren ä>orfal)rcn, ber Sßangerfalamanber. ©in tr>efcnt(id)cr llnterfd)ieb von letzteren beftefjt in ber
äkrljornung ber 'Cbcrbaut (Epidermis), entftanben burd} bie 2lnpaffimg au ben beftänbigen 21uf=
cuttjalt in ber troefenen Suft. Sa» Sdjuppcnfleib ber Gibcdjfen, cbeitfo tote basjenige ber uon ibuen
abftammenben ©drangen, beftebt au§ einem gufammenrjängenben ganger oon Hornfdiuppen (Pliolides);
btefer ganger iwirb bei ber öfter uiiebcrljolten Häutung abgeftreift unb burd) einen neuen erfeist,
üfhtr bä einem Keinen Teile ber fjeutigen Sibedifcn bat fid) nod) ber ältere Sßanger uon ititodjenfdnippeu
(Lepides) erbauen, mcldicr ber barunter liegenben überbaut (Coriuni) angebört. Sie Seberljaut ift
reid) an bunten J-arbftoffcn, bie meiften§ in Jonn von uci'fdjicbcnartigen pgmentförnern in bcfou=
bereu gellen abgelagert finb. Siefc ^igmentgelten (Gkromatophora) fiub oft feljr bemcglid), unb
inbem ifjr lebcnbigeä $ßta§ma fidi in mcdifelitbcr Söcifc jufammenäieljt, cntftcljt jener bekannte ^arbcu=
roccbfel, ber beim Gbamäteon fpridiiubrtüd) ift, aber in gicidjer 2Seife fid) and) bei Dielen anbereit 9tep=
titieu unb 9tinpl)ibicit (3. 33. Jröfdjen) finbet. Cft paffen fid) biefc Siere mittels be§ plo|ttdjen färben-
roed)fel§ in auffaltenber äBeife roillfürlicf) ber Umgebung an. Sabei fommt in Setradit, baf; bie 5ßtg
mentäclfcu fjäufig mit feinften ©nbäften be-3 9ierucnft)ftentv bireft jufammenljängen; beftige ©ectenaffette:
Sin 6emer!en§roerte§ Vermögen ber 9(npaffung an bie ©pftengbebingungen äufjert fieb bei nieten
Sibed)fen aufjerbem in gaf)treidjen anberen Sinrid)tuugcn unb ruft bebentenbe 9lbir>cid)ungen oon ber geiuöl)it=
murmförmige ,3»"g c au-i- "Bei beit ötad)e(=Sibed)fen ($ig. 4 unb S) l)aben fid) bie gcmübnlidjeit Sgorn=
fdmppeu in (jarte ©tadjelu uenoaubett. 33ei ben Seguanen ift ber Jadeit oft mit einem langen mdigen
fie roillfürlid) ausbreiten unb nicberlegen faun. Sie fliegenben Sracben (Jig. 3 it. 5) bilben mittete
einer breite« feitlidien £autfalte einen gtallfdurtn, äljnlid) be« fltegenbcn 6id)l)ürnd)en, unb fpringen bantit
Dcränbcrlid) ; and) bei be« biev abgebilbeten 2lrte« erfdjeinen fie meiftenS mannigfaltiger unb bunter, al§
Tic flcttcmbcn (Sbainälcontcii umfaffen bie Tiefer £>aftgef)er geidjnet fid) oor ben anberen
Saumgmcige mit ibren Klcttcrfüfien gleid) $Papa= ©edonen burd) ein 5ßaar breite feit(id)c ^autfalten
geien unb fangen ibre ;"snfct'tenbeute mittels ber au§, bie gmifdjen Sorberbeinen unb iginterbetnen
febr lauge«, rourmförmigen .ouuge, bie plötältd) oor= au§gefpannt unb am ©djraange gadig auSgefdjnitten
gcftofje« roirb. Sie bier aBgebilbete 2lrt geidjnet fiel) finb. (Slnfang gur Silbung einer Alugbaut.)
Statt ber gewöbn lieben ©dnippe« trägt biefe ©ib^ 35er gange Körper ift mit bieten, kegelförmigen
ccbfc fpibe bornige Stapeln; ein Erang 00« ©tadjet« ©tadjeln bebedt, bie fiel) au§ geiobbnlidjen §aut=
am SMntcrt'opf tritt burd) Befonbcre ©röfje cor. febuppen entioicfclt baben.
Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 79 - Basüiscus.
Lacertilia. (Siöe&fen.
^lafef 80. - Pentremites.
Blastoidea. Bmi(Vcn|Ieriu\
5iamm tax £itmtfovt (Echinoderma); - - B auptfr(a})'c bcr Bruciurfen (Pentorchonia);
Klajpc bn* Entifp2it)!rrnc (Blastoidea).
SDie ßnofpcnfternc ober ©eefnofpen (Blastoidea) bilbeit eine fcljr cigentiimltd)e Klaffe be§ Stent -
tierftamme§; fte ftnb um nur ourdi ibre oerfteinerten Überrefte betannt. Siefe ^alfpanger ftnb auSfdjßefr
lief) auf ba§ paIäogoif$e 3etta(ter befdjränft, ba§ minbeften§ 14 3Jlttttonen Saljre gurucEiegt; fte treten
fdion im unteren Silur auf, roerben häufiger im Scoon unb erreichen tt)re l)öd)fte ©ntraicMung im Kar=
6on; mit bem ©übe ber Steiitfobtcupertobe ftirbt bic Klaffe ou§. Sitte Staftoibeen lebten fcftftüenb auf
bem 3Jteere§Boben, oft burd) einen Eürgen ©tiel befeftigt; bie Haltung be§ fünffcitig=pi)ramibalctt Körpers
mar baljer biefelbe rate bei itjven btreften i>orfal)rejt, ben 33cutelftcmen (Cystoidea, Safel 90), unb bei
ben ^almcnftcrneit (Crinoidea, SEafel 20). ©egenüber beut unteren SSafatpoI ber fenfrcditeit s>auptad)fe
be§ Körpers liegt oben in ber Glitte ber ÜJJhtnb, am Sdieitclpol. Ser 3Jamb bilbet ba§ Zentrum einer
fünfftraljltgcn Sternfigur, bcö 2(utl)obiuiu. 5Dtefe§ bcftcljt am fünf perrabtalen Jüblerfelbcrn, ben
2(titbu(at'ren, bic einen feljr tierioicfcltcn, un§ nur tettraeife uerftaitblid)eit Sau befreit. Sei ber großen
3Jleb>gcu)( ber Knofpenfterac, bei ben (S-ublaftoibecu, ftnb bie fünf Slmbutarren tum gleicher ©eftalt unb
©röfje; bagegen ftnb fte auffallcub unglcid) bei ber Keinen Orbmtng ber Sßarbtaftoibeen ($ig. 4 u. 10).
öicr ift ba§ eine (bintere, beut Alfter gugefeljrte) 2(mbu(a!rum tuet rtirger unb breiter at§ bie uier anberen,
banbfbrniigeit ,yül)lerfclber. Ü.brigen§ rairb burd) bie cr^entrifdie £agc be§ öfters (im bintercit, inter=
rabiaten Jclbc) bei allen ©eernofpen eine groeifeitige ©nmmetrte in beut fünffettigen ^pramibenbau be§
Körpers angebeutet. 35er ÜUamb ift oon fünf Sßaar Öffnungen umgeben, bie ftdj ätjnttd) uerfjatten wie bei
ben ©d)langcnftentctt (Ophiodea, Safel 10 u. 70); roatjrfdjeinltdE) btenten fte, roie bei biefen, gur Gm>
leerung ber 6cfd)lcd)tSprobufte. 3|jeiften§ liegen biefc gefjn Wcnitalfpaltcu (bie aber and) at§ SItentöffnungen
gebeutet unb „ftujbrofpircn" genannt roerben) paarroeife groifdjen ben Sd)cttcl=Guben ber Slinbulafren. Sie
©citcitranber ber Icfetercn roaren mit einer "Keilje betoegltdicr gaeberdjen (Pinnulae) gefäumt, bereu ge=
glieberte§ Kalf'ft'etctt aber nur feiten gut crlmlteu ift (Tyig. 3 oben, a%. 12). 3utd) innen gefdj lagen,
bcbctfteu biefc Pinnulae (bie ben $ieberc§en an ben freien Firmen ber Grtuoibeen, Safet 20, entfpredjen)
ba3 gange 2lntb>bium (in gag. 3 bic beibeu oberen feitlid)cn 9lmbulafrcn).
2llle Figuren biefer Safcl ftnb fdimad) oergröfjert. Sic 2(inbutafrcu ftnb gelb gefärbt.
(afren ftnb nur brei fidübar; oben ber 3Jhmb. umgeben uon ben fünf Sßaar ©efdjtedjtSöffnungen.
Sie fünf 2(mbu(afrcu ftnb in ber Söeife oerfdjieben
5-ig. 2. Tentremites orbignyaims (Koninck). bargeftettt, ba$ bie Pinnulae (bie geglieberten
Slnftdjt uoiu Sdieitel; in ber iliitte ber äJhtnb, Jicbcrdieu) in bem oberen unpaaren Jvclbe feitltcb
oben barüber ber grofje Alfter. frei uorfteljen, in ben beiben oberen fcitlidjeit Jelbern
1 .
bagcgcn nadi innen eingcfdjlagen finb; in ben beiben $ig. ü. Codonaster trilobatus (Bather).
Streifen ber Teetftüdeben fiebtbar, bie jmei alter= Aig. n». EleuthtTocrinus Cassedayi (Shumard).
Aig. .").
Orophocrinus stelliforniis (Etheridge).
Aig. 1 1. Asteroblastus stellatus (Fr. Schmidt).
2lufid)t üom Sdjeitcl; in ber -Mite ber 9Jhmb,
'Aig. IIA 2lnfid)t oom Sebeitel, in ber Witte
oben ber 2lftcr. Sic fünf Slntbutafren finb glcid)=
ber Wunb, umgeben oon ben Slmbularren.
mafng entmidelte, febmale, gefieberte üBänbcr, jebeo
Aig. 1
1
'.
i'lnficbt oon ber 23afi§, in ber 2)tttte
mit einem ^aar langer, feitlicber Spalten (@e=
ber i'lnfat} be§ abgebrodienen Stielet.
fd)tcd)t§öffnungcn ober „vmbrofpireufdilifccn'' :.
Aig. 1 I
1 '.
2tnfid)t oon ber Seite; man fiebt, baf?
#ig. 6. Pliaenoscliisma acutum (Etheridge). bie fünf breiten 'Jlmlnilat'ralfelber nur bie obere
2tnfid)t üom Sebeitel; in ber Witte ber ÜDhmb; Hälfte be-ö Wetebe* einnehmen.
'Jlmbulafren bie fünf Sßaar ©enitalfpaltcn. Aig. 12. Asteroblastus Volborthi (Fr. Schmidt).
Aig. s. Elaeacrinus Verueuili (Roemer). Asteroblastus murDe früber 31t ben Seedpfeln ge=
jyig. 8a . 2tnfid)t oon bei 9iücfcnfeite; oben ber ftellt (Cystoidea, Tafel 90); fie bitbet ben Über=
iKunb, umgeben oon ben fünf ^aar ©enitalfpalten. gang oon biefen 311 \)a\ Blastoidea unb tonn
Jyig. S\ 2lnfid)t oon ber 33afi§; in ber Glitte leideren al§ Vertreter einer befonberen Cibnung an
ber 'Jlnfab bc» abgelegten Stielet. gefcblofjen loerben: ber sßroblaftoibeen.
vi r.,
e)
v
Hacckd, Kunstformen der Natur. Zur Tafel 80 — Pentremites.
HaccJcel, Kunstformen der Natur. Tafel 80 - Pentremites.
Blasto'iclea. -
$ino fpenfiextxe.
3nIiaÜ$-l^cr|iHil|nt$ }\\m 9. Btft
'a\d 81. Lageiia. Urtiere ait§ ber klaffe ber Safe! 86. Partlienope. ©üebertiere am ber
fifdie (Teleostei).
Jctfet 83. Cladonia. S££)alvu§:pflcm§en ctu§ ber
X'afet 88. Pileina. 9leffeltiere cm§ ber Klaffe ber
Klaffe ber f^IedEjten (Lichenes).
2oppenq ua 1 1 e 11 (Acraspedae) , Drbramg
i
Jafel 84. Navicula. Urpftaitjen aitc- ber .vnuipt- ber oclieibenq Italien (Discomedusae).
t'rötett (Chelonia).
"af et 85. Cyntliia. 9ftcmtettiere (Tunicata)
au§ ber Klaffe ber ©eefdjetben (Asci- X'afel 90. Callocystis. ©ternttere mt§ ber klaffe
Thalamopliora. f*aiiunn*Umu\
&iamm tirr Urtiere (Protozoa); Banptulajfc ter HfHirjelfüfjer (Rhizopoda); — Hlaße ber
H a in m er 1 1 n g r (Thalamopliora) Irgton ber inrbuianbignt (Foraminifera ober Perforata).
Sie Jämmerlinge biefer Safel fdjlicficn fid) an bie auf Süafel 2 abgebilbetcn Siebroanbigen
(Foraminifera) an; il)rc jievlide Keine Kalffdmle ift fte&arttg »on fetjr gabdretdictt feinen Södjem bttrd);
brodjen, ou§ benett btc fabenförmtgett bcrocglid)cn Sdieiitfüficbcn (Pseudopodia) uortreten. Siefc oer=
cinbcrlidjcn $ßta§ntafäben (bargefteßt auf Safel 12, Jyig. 8) ftnb 2tu§ftraljlungen be§ meiden lebettbigett
Jörper§, ber in ber Malffdale cingcfdloffen ift (ogt. bie ©tflärung üon Stofel 2 unb 12). Sie Jyora=
gcraol)n(id) galjtreiclje Jammern an, bie unteretnanber in äserbinbung bleiben. Siefc orbitcn fid) balb in eine
^eiljc (#ig. 20, 21), balb in gnoei abroecbfelitbc -Keinen (Jig. 11 — 14), balb in eine Spirale (Jig. 1(5 — 19).
Sic cinfammerige Sd)alc ift flafebenfbrmig, 1 nun Sie flafdicnföuitigc Sdiale (oon oben gefel)cn),
lang, mit Sinei gegenftänbigen gerippten Jlügeln in 0,4 mm lang, ift älmlid) ber Lagena torqnata,
einer 9fteribianebcnc. gtg. 4, aber oon ad)t Spiralrippen titnimmbeit, bie
$tg. 3. Lagena pannosa (Mülett). 0,5 mm lang, ift am 9tanbc mit einem breifadjen
feljcn, 1 mm lang, ift älmlid) ber Lagena alata ätoölf ÜUteribianrippen, bie gegähnt ftnb nnb unten
Sie äöpfdjcnförmigc, l mm lange <Sd)ate ift Sie flacbe ©ptralfdjale, 0,7 nun grof;, gleid)t
ätüctjctlig aiiv (
mblveicben Kammern gufammengefcijt, einem ©pornrabe unb tragt am 2lufjenranbe jeber
#ig. 12. Bulimina marginata (d'Orbigny). trägt am Slufienranbe eingelne (4- -6) gerftreute
Sie giüctgeiltgc, 0,4 nun lange ©djale ift äbn= 6tad)eln unb am SMnterranbe jeber Hammer eine
lieb bei Dorigcn, bat ober am JQtnterranbe jeber Weibe uon 3eblit5en (rgl. Tafel 2, gig. 7).
Sie Mammem ber groetjetligen, 0,5 nun langen gleicbt einem ©pontrab unb trägt am fietförmigen
Sdialc [inb am £>intcrranbe au^gefdmieift unb uon Slufjenranb eine Weibe oon ftavfen, rüdroärtl ge=
gaE)tretd)CTt parallelen SängSrtppen gefurdjt (ugl. tnimmten 'otacbeln (cgi. Tafel 2, gtg. 4 — 6).
Sie Hämmern ber siueijeiligcn, 0,5 mm langen ftebt au± einer Weibe uon febv ungleidien Ham=
©djale ftnb äbnlid) berjentgen oon ,"yig. 12, aber mern, bte faft breteefig ftnb unb fidi am Cinbe bitrd)
locferer geftcllt, ntebriger, glatter unb auf bem einen langen, fdmtaten 3ciilil3 offnen.
gig. 15. IMgerina porreeta (Brady). Sie gerabgeftreefte Sd)ate, 0,5 mm laug, be=
Sie Hammern ber fdUant'en, 0,5 mm langen ftebt au§ einer Weibe oon glod'eufövnügen Hämmern,
Sdjale ftnb balbrtngförmig, fetjr loct'cr georbnet, bereu jebe einer Lagena gleidit (gig. 1 10) unb
an ber Slufjenroanb mit ftarfen Sängärtppen uer= am Jöinteminbe einen gegönnten Hragen trägt.
Jig. 16. Truncatnlina nngeriana (d'Orbigny). Sie groeigetlige, göpfdjenförmige ©djate, 0,5 mm
Sie fladic ©piralfdialc, uon 1 mm Surd)= lang, beftebt auS graei Reiben uon alternierenben
meffer, bat einen glatten, jiuifdjen je giuci Hammern Hämmern mit tarierter ^luf;enfläd)e; jebe Hammer
eingekerbten Slufjenranb. trägt einen [tarfeu ©taebel.
Hacckel, Kuusffornieii der Natur. Zur Tafel 81 - - Lctgenq.
TT,
7
ii '
11
S^
'
I . i^wftrcutc
\
/
\ 4-1
\ .
/ , Iförimgen Y7H
:
-
, V
20. t
/
\ tTeJ be*c
I tanu
burdj
ih
igoda (Jty
iaiuL 6c=
üon gk
'
lK) Ultb
r,
02
Ol
HnecJcel, Kunstformen der Natur. Tafel 81 - - Lagena.
Thalamophora. >~tammcvlnt^e.
—
Hepaticae. %zbtxmwfe.
&i%mm ber BsrKEtmpflanjBtt (Diaphyta ober Arckegoniata) ;
— BaupiMajJc bei* B)rjrjs-
pftanjrn (Bryophyta); -
HtajTe ticr rEbmnoofc (Hepaticae).
Sie Keinen unb gtertidien Sorfeimpftangen, bie in ber formenreidjen Stoffe ber Sebermoofe
(Hepaticae) cereinigt werben, taffen fid) auf groei oerfdnebene ttnterftaffen »erteilen, bie Sagermoofe
unb bie Stattmoofe. Sie ältere unb niebere ttntetftaffe finb bie Sagermoofe (Thallobryia, ^ig. 1 — 7);
bei il)iten ift noch, fein Uuterfd)ieb oon Stengel unb Statt entroicMt, il)v oielgetliger Körper bilbet bat>er
einen einfügen Sagerbau (Thallus), roie bei ben Sttgen (Xafel 15 un^ 65) unb tilgen (Safel 63
unb 78); fie fd)lief;en fid) btreft an bie ©rünatgen (Chloropliyceae) an, oon benen fie abftanunen
(bie tttnageen unter ben letzteren führen 31t ben Dticciageen unter ben Sebermoofen hinüber). Sic jüngere
unb bjbljere Unterflaffe finb bie 33lattmoofe (Phyllobryia, #ig. S 17); bei i Inten ift bereit» ber
ßkgenfab neu Stengel unb Statt entroicMt, roie bei ben bbber ftetjenben Saubmoofen (Muscinae, Safel 72).
Sie ©ntroicMungSgefdjidjte ber Sebermoofe ift, ebenfo mie biejenige ber Saubmoofe, mit einem
©enerationSroedjfel (Metagenesis) oerfuüpft. 3lu» ber befrud)teten ©igelte (ober ber Stammgelte,
Cytula), bie von ber erften, gefd)lcd)tlid)en ©eneration ergeugt mirb, entroidett fid) eine groeite, um
gefd)led)tlid)e (Generation in Jyorm einer Sporent'apfel (Sporogonium, aud) ab? „3ftoo§frud)t, ilcoo»=
urne" :c. begeic^net). Tiefe braune, gelbe ober rote Sporenfapfcl ift meiften§ eiförmig, oft tanggeftiett
unb fpringt geroötjnltdj bei ber Steife in oier Etappen auf, mobei bie "Waffe ber Keinen barin enthaltenen
iRetmgetten ober Sporen entleert mirb (Jig. 8—10, 13, 15 unb 16). 2lu§ jeber Spore entroidett fiel)
beim Reimen eine Sßftange ber gefdiled)ttid)en (Generation, ba§ Ü3 luteum 00» (Brvogonium) ; biefeo
mädift bei ben Sagermoofen (Jig. 1 — 7) 311 einem einfadien blattförmigen SbaltuS axiz, bei ben Statt=
moofen @ig. S — 17) 311 einem beblätterten Stengel. Später entroideln fiel) auf biefem bie 3ftoo§=
bluten, bie au§ tleineren männlichen Santenbebältem unb größeren meiblideu ©ibeljältern beftebeu. 3n
ben Saiucnbetjältern (2(iitl)cribicn ober Spermarien) raerben bemeglide ©eifjetgetten (Spermatogoen
mit graei fdmiingenben (Seifjetn) gebitbet; in ben ©ibeljältern (3Crd)egonien ober .Cuarien) eingetne
grofje ©igelten, üftadjbem bie leideren burd) bie elfteren befruchtet roorben finb, entfteljt ba§ Sporo=
v
gonium, bie „ T)coo»frud)t". Set Bieten Sagermoofen bilben fid) gierlidje Stütenftänbe (Receptacula),
inbem bie Stuten oon einer Stütentjütte (Periauthium) umfd)loffen unb gruppenroeife Bereinigt raerben,
breite, gabetteitige Sappen gefpaltencr Sagerbau gefelfen. 2tn ber Unterfeite be§ fternförntigen
(Thallus) fiebeu gefttelte Stütenftänbe (Recepta- Sdn'rme§, ber gembbulid) in neun (bter in adit)
cula) trägt, ^eber fd)irmäbnlid)e Stütenftanb ift Wappen gefpaften ift, ft|en groifctien ben perrabiaten
fternförmig in neun Sappen gefpatten, bie an ibrer Sappen ebenfo oiete interrabiate meiblicbe Stuten,
Unterfeite bie Sporentapfetn tragen. jebe oon jroei gefrauften Sippen umfcbloffen.
Jig. 3. Fimbriaria marginata (Gotische). Aig. fl. Jungermannia conniveus (Dickson).
©in gabcltcUigcr Sappen be§ ^tialluv, auf ber ©in Stöd'eben mit üier freujftänbigen ©proffen.
Aig. •">.
Fimbriaria cubensis (Gotische). ©in StücE eine§ SproffeS, oon ber Unterfeite
ftiette, in uier «läppen aufgefprungene Sporen Atg. 17. Scapania aequiloba (Nees).
*3"~°-*s3~
Haeclcel, Kunstformen der Naher. Tafel 82 — Marchantia.
Hepaticae. — Se&cxxnoofe.
gfctfeC 83. - - Cladonia.
Lichenes. ^ledjten.
Sie formenreidfje ©nippe ber Adediten (Lichenes) bitbet eine ber merfroürbigften klaffen beS
5ßflangenreid£)S, beren toaste Statur erft neuerbingS riotltommen aufgegärt roorben ift. gebe $ledE)te ift
nämlidj au§ sroet gang oerfdfjiebenen ^ßflangenformen jufammengefe^t, öon benen bie eine 51111t ©tamm
ber edfjten ptge, bie anbere gum Stamm ber Sllgen ober ber Sllgarten (Urpftangen) gehört. Sie Sßilge
(Safel 63, 73) finb pta§mop§age Sßflangen, bie fein ^ßtaSma bilben tonnen, fonbem e§ nem anberen
Organismen aufnehmen muffen. Sie 2Ugen hingegen (Safel 15, 65) unb ebenfo bie einhelligen Sttgarien
(Safel 24, 34) finb ptaSmobome Organismen, gleidj ben meiften anberen ^flangen. ©te befiisen baS
Vermögen, aiti einfachen anorgamfd£)en 3Serbinbungen (2Baffer, iMdeufaure, ©alpeterfäure, 2lntmouiat) bitrdi
©nntljefe (ober ,,Ko&Jenftoff=2lffimilation'') neue lebenbige ©ubftang ober 5ßlaSma (jergufteKen. Tiefe
SebenSgemeinfcfjaft, Konforttum ober ©tjmbiofe, ift oon größtem ^uteit für beibe gufammenlebenbe
Organismen; bie grüne Sltge oerfebafft bem plge bie üftaljrung unb baS ©ebenen, unb biefer gibt ihr
bagegen Sdiufe, 2öo|nung unb Sßaffer. 9Umlid) ift baS SSedjfefoer^ättniS ber beiben SebenSgenoffen ober
©tjmbtonten, baS mir bei ben pla*mopbagcn Siabiofaricn unb ben „gelben Seilen" ober ,3oorau=
Sie beiben uerfdnebenen $flangenformen, bie plaSmobome Sltge (ober Sltgarie) unb ber ptaSmo=
p|age Sßilg, finb in jeber ^lecgte fo innig üerroadjfen unb fo »oneinanber abhängig, bafi ber gange ^(ecbteu=
förper al§ ilonfortium burdjauS einbeitlid) erfdgeint unb eine gang befonbere $orm annimmt; foiuobl
bie äufjere ©eftalt als bie innere ©trüftur (bie gefefcmäfjige erbliche SBerroacgfung ber grünen rauben
Sttgengetlen mit ben farblofen fabenförmigen ptgfäben) finb ben gleiten gang eigentümlich unb diarat'=
terifieren fic als eine befonbere ^ßflangenflaffe. -Xud) pbnlogenettfd) baben fid) bie mblreidien Strien biefer
Klaffe — als fpegififetje Konfortien - - fetbftänbig rceitercntnmfelt. Sie 33ermeljrung gefdiiebt bauptfadi-
lid) bitrd) eigentümliche ©taubleime (Soredia); eingetne grüne Sltgengelten (©onibten) ober ©nippen
tum folgen werben oon farblofen Sßitgfäben (>:i)pben) umfponnen unb löfen fieb als „ftmtbionttfdjje 33rut=
fnofpen" in Aorm oon ©taubförnern ab, bie fid) atSbatb gu neuen $ted)ten entuüd'eln. Slufjerbem pffangen
fid) bie Jlcditen burd) befonbere ruublidie (meift braune) Jyruditförper (Sporelia) fort, bie ©poren
bilben. Siefe ©poretien finb balb fd)eiben= ober fd)üffelförmig, frei an ber Oberfläche gelegen (Apo-
thecia); balb fugelig ober flafdienförmig, eingefenft in bie Cberfläcbe beS STjattuS (Perithecia).
SerSljaltüSbilbet einen baumf örmig »eräftelten, Ser Statuts bitbet aufftrebenbe getommte
übergogen ift (äljulid) beut 33rno3oemotod Retepora). Sie gaf)treicf)en ©abeläfte finb in ben oberen SBirtelu
=
ober SBerttcitten nadi oben gefrümmt, in ben mitt= Sappen von nerfebiebener ©röße geteilt finb. Tic
(crcn boruoutal, in ben unteren nadi unten gerietet. braune Oberfette ift grubig, oon einem ^eijroer!
Ter Tballuc- bilbet aufregte Säulen, bie in Aig. 8. Parmelia stellaris (Fries).
3iatüvlid)e ©röße.
gen; btc Unteren ftnb gur SBilbung tum kegelförmigen
Beeten äitfammcngcfloffcn, in betten fiel) SBaffer an= Ter Tballu* bilbet einen EretSrunben grauen
fannnelt. $icte unregelmäßige Sfte entfpringen ©djilb, in ber Glitte markig, mit nieten braunen
dum, bereu biete Säule gabelförmig oer§TDeigt ift; Ter TbaUu-o bilbet einen regelmäßig £rei§=
an ben ©üben bei "Jlftc fteben beerenförmige roC runben, olioenbraunen Scbilb, ber in oiele, vom
braune 2tpotb>ctcn. Tic '.Oberfläche ber 5'lftc ift "Mittel punt't au§ftrablenbe galten gelegt ift. Ter
mit abftebenben Sdwppen ober blattförmigen ge= 9tanb ift in oiele flaebe, abgerunbete, geträufelte
Ter Tballuc bilbet gcfttelte Secbcr, btc an ibvem Ter Tbaltuc; bilbet einen frcisrunbcit ober ellip=
Staube einen .Uran:; oon t'nopf= ober trobbelförmigen tifeben leberartigen Sebilb oon gelblicher ober grauer
älpotbecien tragen. <yarbe. Soioobl bie Oberflädie al§ ber Staub ift uicl=
3d)nmd) oergröfjert.
Jig- Li. Hagenia crinalis (Schleicher).
Ter Sballu§ bilbet umgclebrte, einem Aüllborn
Zierfafcrte Hfhiupcrfledjlc.
äbnlicbe \>ol)lt'cgcl ober 33cd)er, bereu Staub (Gruppen Jialiirlidje ©röße.
oon fnopfförmigen 2tpotbecicn tragt.
Ter £r)allu§ bilbet einen blattförmigen, läng*
gtg. 7. Sticta pulmoiiaria (Achard). licbnmben ober unregelmäßig gelappten Körper mit
Ter Tbalhtv bilbet bünne, [eberartige, flaeb ift grünlichgrau; bie geftielten Slpotbecien (in ber
ausgebreitete 33Iätter, bie oielfaeb in unregelmäßige Witte) ftnb febüffetförmtg unb braun gefärbt.
"
;.
^V'^Wy/']
vjy'tt
%1 *>
J dp -xjO &^ W AJ
»SU
-MS?
ff i ) i m. i
.•MSisJVl •( A* KSN«Ö\teMwX .WAowW
i
4V W
von einem 3iel?roev|5
i
j ,,.,_ W \dtyvaunt Unter* -^f
•tljecieit filmen jerftr-^^^
1
; ;^ I
iigt
WS;*]
3
j
i
i
n
-' .
(
i
Ttict &nw frci§rimbcn tp$iu
-
,/inlt ütelcn bw
Äftmi|i'(^belü3aljt=
-
-
melia olipeea (Acljfy
Dia 1 1
^©i
iijmni§~^ilbt Ocipen (
regelmäjüig tra§*
1
",
jenKrauncn S^ilbo / .
uom
mspia - ^a««nget(S[t tjpT"l£$
"
i vQ. (
. "; .\ iibe^e/ ijeträufc
i lernten.
, 10. Pannetta^peratäM
Runzlige ^iötU>fli$Jfe.l
wq ebei|attigen^d)iIb\üotM$lblicp
5 r '
'
.
o^mie" Öberfft(c§eW3 be/3fanb\t|^M^
aJ ...'jtet uii^ in un^abiKj^AtppW iffe^<ippc|ei^^
"\l
!f | ibScu, bic jt<$ /eUku^bncfi^icqelfin-ipi^^t'en^
Söl
Hagenia crinalis (ScMeß
'
! aun gefärbt: -
S
.-'.
5
D
Ilaeckel, Kunstformen der Natur. Tafel s3 — Cladonia.
Lichenes. 3fCecßf<m.
SctfeC S4. Navioula.
Sfamtn ber Hrpf'Ianjcn (Protopbyta); - - Banpfft(a)]i> ücr ülgarbu; - - Maße ter Biatn-
Sie melgeftatiigen Strien ber Diatomeen ober ©djadjteltinge, bie auf biefer Safel jufammen*
gcftcllt rourben, finb größtenteils SJionobien ober einfam Cebenbe Seitinge, gteid) allen auf -Tafel 4 ab-
gebilbeten Strien. Saneben finb aber bier aud) öier uerfcbjebenc Sitten uon (Sonobien ober &IU
vereinen bargeftellt, gufammengefetst am jatjtreicrjen gefellig oerbunbenen Selten, bie bnrcl) miebcrfjolte
Teilung einer aihttieqelle entftanben ftnb. Sunt Seil finb biefe „Sellenftötfcbm" ober „Sellfolonieen"
frei unb fettenförnüg, inbem alle gefeiligen gelten fiel) in eine 9feit)e bintereiuanber orbnen: Metten =
oereine (ober (Sateual=(Sönobien, ftig. 7, 9); sunt anbem Seit finb fie fcftfibenb, ftrauct)= ober
ber einen einzigen geltfern in ber Hütte entbätt), ift beimocb bie ©eftatt ber uon ibr abgefd)iebenen
iliefetfdjate bbcbft mannigfaltig unb burd) eine außerorbentttd) feine unb regelmäßige ©fitfptur au*;
gegeictjnet. Sitten bieten .Sviefclfdjalcn geineinfam ift ber djarafteriftiferje ©djaditetbau, inbem bie beiben
nur locfer oerbunbenen Klappen ber iliefelfcbale fiel) wie eine ©ct)acr)tel unb ibr Setf'el oerbalteu. Sie
obere, erroa§ größere Hälfte, bie Secf'elt'lappe, greift mit einem breiten 9fanbe, beut ©ürtelbanbc, über
ben üftanb ber unteren, ettt>a§ t'leineren Hälfte (ber ©d)ad)telf(appe) tjinüber. Sie fefte unb feljr djarafc
teriftifd) geformte iltefetfcbale bietet babee gemöljnlid) §mei febr oevfcbiebeue 5lnfid)ten bar; uon ber £aupt=
feite ober SSobenfette gefeben, geigt fie meiften§ eine fern* betaillierte unb gierltdje ©futptur (am t)ori§on=
taten SBoben ber ©crjadjtel ebenfo roie am Secfel); einfacher erfdjeint gemöbnücb bie fdjmulere Siebenfeite,
Sie unjäbügen Keinen ^oren, melcbe bie iliefelfdfale burdibrcdien, finb oft bödjft regelmäßig in
ftrableuförmig «erteilte gelber georbnet, bie burd) oorfpringenbe Seiften getrennt roerben. Siele Strien
finb jroeiftraljlig (Jig. 5, 6, 10, 11), anbere breiftrabtig (gig. 15), uicrftraljlig (Jig. L6), fedjsftrafjlig
ober adjtftraljlig (<yig. 8). (33g(. bieput aud) Safel 4 unb bereu ©rEtärung.) SSiSroeiten erfd)eint in
ber feinen ©futptur ber Altcfclfdjale bie d)aratteriftifd)e $aben§eid)nuttg firiert, bie bei ber geraöt;nlicr)en
inbireften gelltetlung bie fogenannte äJlitofe geigt (Jig. 3). Ser lebenbige Sntjalt ber .sliefelfdjale (ber
s
}>rotoptaft) erfdieint in ber (ebenben Siatomeemelle meiften* gelb ober gelbbraun gefärbt burd) befonbere
Jarbförncr ((Sbroinatellen), bie im 5ßla§mane| gerftreul finb. :Jn ber Hcitte ber fttlte liegt ber runbe
Ginc fd)cibcuförmigc Qdk, bie am SRcmbe 8 steine Gin fettenförmigeS Gonobium, jufammengefe^t
abrabtatc Stadjdn trägt, in ber SäJtitte einen cier= au§ einer Weibe uou biicbfenfbrmigcn jntinbrifd)en
edigen fopfförmigen 2fuffat$ mit S großen feget gellen, bie bnreb t'ur.^r, fnopfätjntidje Aortfäbe mebr=
4 anfftrebenben intcrrabialcn).
$ig. 10. Navicula bullata (Norman).
Aig. 2. Rutilaria monile (Grove).
Ginc einzelne fpinbetförmige Seite.
banbfeitc gefeljen.
$tg. 1 1 . NaYicula didyma (Greg.).
©ine einzelne ocüc, beren ©djalenjetdjnung an baS %\q. 12. Campylodiscus bicruciatus (Greg.).
gig. 5. Canipyloiieis Grevillei (W. Smitfi;. Aig. 14. Licmopbora flabellata (Carm.).
Ginc einzelne 3clte mit bilateral - rabiater Gin baumförmtgeS Gonobium, gufammengefe|t
perrabiatc breitere mit ad)t interrabiaten fd)mätercn Gine eingeht lebenbe quabratifdpe £>z\k mit freuj=
i
a
mamma/
lodiscus mg^iiei^iis
;
»l_ \ . pprifteujN
(hu
Tafel 84 - - Navicula.
Unecht. Kunstformen der Natur,
Diatomea. g>cQctcßfe£Cmcje.
jjlcidifcittg brcietf'ig unb mit grofjcn SBarjcn bcbccEt g-tg. 6, 7. Polyclinum constellatum (Savigny).
finb. 3tw§ bcm ocrbid'tcn Umfrcifc beö etgcntticEjen j^ig. 6. ©in eiförmiger ©tod, an* mebreren
rncdffdnb 10 größere, baumförmige, reich ocräfteltc mal ocrgrbfjcrt. Ter gemeinfame ilcaiitel ift blau.
unb l ( »
Heinere, einfach gcficbcrtc #angarmc. Aig. 7. ©in cinjetneS ©töcfdieu ober Äor=
#ig. :». Tic gange ^erfon, bureb einen 2äng§= mibiitm, jioolfmal oergroftert. Tic fcblanfcn Sßer=
fdmitt in bev 2)>cbiancbene (in ber ixindUinie) ge= fönen finb fternförmig um eine gemeinfame 3JlanteI=
Die rechte unb linte, finb feitlid) auMnanbergelegt, Aig. 8. Synoecum turgens (Fliipps).
tung ( ynthia, von ©umatra, ift mibe oerroanbt Aig. L2. Botryllns belleborus (Giard).
v
Der eiu'opäifcben C. echinata (Linne) unb ber auftra= ©in ©tödd)en oon fieben ftrabligen l>erfoncn.
Tn-o 9JJunbfeLb ber 9Jtona§cibie, oon oben ge= biefe flehen ftrablenfbrmig um bie gemeinfame, rot
feben, breimal nergröfsert. ,3iv>ifd)cn ben fed)§ oäbneu geränberte StuSfuIjröffnung beruni. Ter rotgefäumte
ber fcdived'igcn Krone finb fedj§ gelbe Shigcnflecfen 3Jiunb einer jeben ~l>erfon bat bie Aorm eine§
fiditbav, im Örunbe bc§ SRunbfelbeö fed)§ gefieberte, iRreujeS) mit oier gabelteitigen Sdient'etn.
Aig. ö. Fragarium elegans (Giard). ©in einjelne§ elüptifcf)e§ 3tbcfcbeit oon purpuv=
Ter t'ugcligc, rote, einer ©rbbecre dbnlicbe ©tod roter Jarbe, au§ jetjn Sßcrfoncn uifanuueiigefetU.
in natürlicher Cvrofie. Söorn in ber SOctttc eine Tic gelblicbioeif;e 2Runböffnung jeber ißerfon ift oon
gröfserc, gemeinfame l'iantelbffnuiig. Ter 3JJunb einem adftlappigen Stern umgeben uni) bat bie Aoriu
jeber ~l_'evfon trägt einen Hranj oon acht Tentat'ein. einc-ö Mrcu^eo mit oier gabelfpattigeu Sdjent'eln.
Haeckd, Kttnstformen der Natur. Zur Tafel 85 Cynthia.
swtoYi tafo umao\\?.HsrA 5aÄ39»H
rnX (
a&e AntiHif
m i
l
r
-
- ,
Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel Cyntliia.
Ascidiae. — Seefcßetden.
^afeC 86. - Parthenope.
Sic Örbnung ber 3f t) n f ü f, c r ober geljnfufsfrebfe (Decapoda) umfapt bie größten, poü-
tommenften unb bbcbftentimdcltcn »ort allen eckten Krebstieren. Sie gehören 31t ber formenreidjen Unter=
flaffc ber bbberen (iariöonien, bie man unter beut Tanten ber C bertrebfe (Malacostraca) 3itfammen=
fa^t. Obgleich, biefe (Gruppe mehr als triertaufenb uerfebiebene SIrten umfaßt, unb obgleid) biefe in ihrer
äußeren Körperform unb inneren Organisation weit auSeinanbergeljen, bleibt benuoeb nie ©ttebergarjl ibrev
Körpers beftänbig groangig, unb jebeS Körperglieb (Somit ober Metamer) trägt ein $aar ©Itebmafsen
-
nur baS leiste ausgenommen, baS Sdjroansglicb ober Telson. £iefe auffällige Konftanj ber ©lieberung
errtart fieb bureb Vererbung oon einer gemeinfanten Stammform, nnitjrcnb anberfeitS bie grofse 3Rannig=
faltigt'eit ber ©eftaltung burd) Stnpaffung an bie oerfd)iebenen SebenSraetfen unb Griftenjbebingungcn
oerftanbüd) roirb.
£ie Unterftaffe ber Malacostraca jerfäUt in graei Segionen, bie ©i^augen (Kdriupbthalma)
unb bie Stielaugen (Podophthalma); bei ben erfteren fifeeu bie Slugen unbemeglid) im Kopfe Qioiy-
frebfe unb 2lffein), bei ben (enteren filmen fie auf beweglichen Stielen (-Jftaulfüfjer unb 3e§nfüf5er). 35er
bct'anntefte Vertreter ber geJmftifjer ift unfer gcroöbjUicber glufjfrebS (Astacus fluviatilis), baS größte
unter allen einrjemtifdjen ÖHiebcrtieren. ^bni nabe oerroanbt finb ber grof;e Kummer unb bie Keinen
(iyarneclcn (Caridina, Jyig. 0, 7). Sei allen SDecapoben finb bie 20 Körperglieber in ähnlicher SBeife
auf bie brei Jgauptabfdmttte beS Körpers uertcilt: 5 ©lieber t'ommen auf ben Kopf (Caput), 8 auf bie
SBvnft (Thorax) unb 7 auf ben Hinterleib (Abdomen). Kopf unb SSruft finb auf ber Widenfcitc ,m
einem einheitlichen Kopfbruftpanjer ( Cephalothorax) uerfdmioljen, bagegen bleiben bie fieben Hinter;
tiefer, 3 5ßaar Kieferfüfje, 5 sßaar Sdreitfüpe (bie oorberen mit ©cberen) unb 6 jßaar £interleibSfüfje.
oii ber Orbnung ber S)ecapoben inerben brei llnterorbnungen uutcrfdncbeu: erftenS bie £ang=
fd)raän;,cr (Macrura), mit langem, uoll entmideltem Hinterleib (hierher gehören ^lufjfrebS unb ©ar=
neeleu, Jig. 6, 7); gmeitenS bie Kurgfdjraanger (Brachyura), mit filtern, auf bie SBaudjfeite ber
Kopfbruft umgcfcblagcnen Hinterleib (bierber geboren bie Krabben ober Seefpinnen, #ig. 1 — 5, 10);
niol)nl)cit angenommen haben, ibren uerfümmerten, meiden Hinterleib in einer teeren Scbned'enfcbale 311
uerbergen. (Siucr 0011 biefen 5ßaguribert, ber in "snbien auf beut ^'anbe lebenbe ^almcnbieb (Birgus
latro, 3-ig. '•»), nährt fiel) bauptfäcbticb 0011 KofoSnüffen, bie er gefcbid't 51t offnen uerftefjt.
Tic ßutttncMung ber meiften Tecapoben ift mit merfonürbigcu SSertoanblungen oerlnüpft;
einige non boi fonberbarcu Sorucn, bie babei auoeinanber beruorgeben , finb auf Tafel 76 abgebtfbet.
(ibarafteriftifcl) für bie tia^jchiininygcii Krabben ift befonber§ bie ftofalaxm, mit einem ^ßaar fetjr gro|er
#ig. •_'.
Podophthalmus viiiil (Laich). $ig. 7. Palaemon serratus (Fabriäus).
Janülic ber Bogennrabben (Cyclometopa). Xunilie ber (Bsncntthn (Caridina).
fyig. 5. Pisolainbrus nitidus (Milne Edwards). gig. 10. Birgas latro (Herbst).
Jamilie ber Preiedikrabbcn (Oxyrhincha). Xunilie ber lEinlieblerltrclife (Pagurida).
3r--5— Mr*-
HaecJcel, Kunstformen <Ar Natur, Tafel 86 - - Parthenope.
Decapoda. Beßttfußftreßfe.
;
m
T eleostei. Knu rfj cnfi }\i\ e.
SDie S£afel geigt in bor üDtitte ütcr norfducbcitc Strien oon ßttodjettjtfdjen, bie burd) tljre abfonber=
lidjen formen fieb »on ben geroöfmlicljen S£eIeoftiern roett entfernen. SDtefe ©ruppe, fdjroimmenb im Süfteere
gebadjt, ift rtng§ umgeben oon einem orange oon gtnötf $ifct)fd)uppen, bie fdjtoad) oergrößert bargefteftt
finb; fie follcn bie giertidje ©eftatt unb ebaraftcrifttfebe Strut'tur biefer rnödpernen ^autgebilbe geigen.
SDie ©puppen ber Syifdje finb bünne Änodicnplatten, bie in befonberen Aalten ber Seberliaut,
ben fogenannten „Sd)itppentafd)en", oon 33mbegetocb«gellen gebilbet roerben. 9Kan unterfdjcibet brei oer
fdjiebene ftauptformen berfelbcn, bie für bie brei llnterflaffen ber ed)tcn 3*ifdje größtenteils diarafteriftifd)
finb. SDie älteften <yifd)c finb bie llrfifdic (Selachii); 51t ibnen gehören bie Stammformen ber gangen
klaffe fomie bie mobemen igaififdje unb Soeben; ibre berbe .vnuit ift gleichmäßig mit 5ßIacoibfd)uppen
bebedt, bie in ibrer Strut'tur ben 3äljnen ber ilcunbböbte gleiten unb bedjer and) „^autgälme" genannt
roerben. 2lu§ biefen oert'noeberten Rapiden ber Seberfjaut finb bureb ftarfere ©ntroicMung be§ Sd)metg=
überguge§ bie ©anoibfdiuppen entftanben, bie Scbmeljfcbuppen ober ©langfdjuppen ber ©djmetg=
fifd)c (Ganoides). Sßon biefen ftammen bie jüngeren, erft in ber yuraperiobe auftretenben ftnoebeip
fifdte (Teleostei) ab, 31t benen bie große ÜDleljrgaljt aller jeljt lebenben Aifcbe gebort. Sbr Körper ift
geraöbnlid) mit bünnen, burd)fid)tigen ©Ia§fd)uppen ober SDiapbaufcbuppeu bebeeft, bie and) fdpon bei
einem Seile ber jüngeren ©anoiben bureb Sitüfbilbung oon ©cfjmelgfdmppen fiel) enttoidelt baben. $n=
beffen gibt e§ and) oerfebiebene gamtften oon $nodjeuftfd)eu, bei benen bie löaut uidit mit geroötmlidjen
©Ia§fd)uppen bebeeft ift, fonbern mit größeren Mnodjentafeln. SDa§ ift ber ,"vatt bei ben Moffcrftfdjcu
(Ostraciontes. Surfe! 42) unb ebenfo bei brei ilnod)cnfifd)en unferer STafel 87 (jyig. 1, 2, 3).
Sie SDiapbaufcbuppeu ber geioobnlidjcn Änodienfifdie (gig. 5- -16) finb meiften§ febr bünne,
burd)ftd)tigc unb biegfame Knod)enplattd)en oon langlidmtnber ober faft oierediger Svorm, regelmäßig in
£äng§reiljen unb Gucrreiben georbnet. 3)ttt ibren bintcren freien üftänbem beden fie fid) badjgiegelä^ntid)
(in ber 9iid)tung oon ooru uadi binten), toäbrenb ibr oorberer ober bafaler Seil in ber ©djuppentafdje
ber i'cbcrbaut befeftigt ift. SDie meiften SDtapbanfdiuppcn geigen an ibrer Stußenflädje eine dmrat'teriftifcbe
Sfulptur, ein Softem oon rabiat donoergierenben Streifen ober Seiften (SängSrippen) unb feineren, fie
fdmeibenixm, t'on.^cntvifdicn Ducrftreifen (Querrippen). SDie Säng§Ieiften ftrablen geioöljnlid) oon einem
eEgentrifdjen ©djeitel au§, melcber ber SDHtte bev Hinteren freien DtenbeS genähert ift, feltener in ber SDfttte
ber Sdmppe liegt @ig. 2, 3). 3ftan uuterfdietDet aW graet ,'oauptformen ber SDiaptjanfctwppen bie goftoiben
unb etenoiben ©lasfdutppen. SDie meiften Ijier abgebildeten formen finb Wammfcbuppen (Ctenoides)
ibr binterer freier 3ümb gierftdj gegaljnt ober mit oiclen ©tadjeln unb gacEen t'ammartig befePt. SDa=
ift
gegen ift er glatt unb abgeruubet bei ben geroöfjnlidjen 9iunbfcbuppeu (Cycloides). ä3iviocilen ift
aud) bie äußere freie Cbcrfläebe ber Sdjuppen gegaljnt (Nafpetfcbuppen, Sparoides, Jig. L3).
Aig. 1-4. aSter uHfleiuülptlidje Jyovmcn von Aig. 5 -16. tghvjdne 3d)it|i|)eu von .^luorfjcn-
5htmpfe3 foiuie bic gcfjn Mnocbcnringc be§ Sd^rcangeS. Aig. 9. Apogon imberbis (Günther).
halten an ben tilgen, jimfebcu benen ba§ gepanjerte Tamilie ber (Eenfrtsnben.
Aifdidien lebt. Sa§ 9Jlanncf)cn trägt bie Eier in Jig. 1 1 . Hypostomam plecostomuni (Cuvier).
Sic fonberbareu Aeben unb Sappen auf ben „Familie ber Sipulariben.
Mnoclienbofuen ber Vmutfcbilber gleieben in Aorm
gtg. 13. Solea vulgaris (Quensel).
unb Aavbe ben blättern ber tilgen, jroifeben benen
©emeine Seejunge (DJorbfee).
biefer Aifeli t'letternb lebt. Tiefe Scbiitjunrnriitiing
Tamilie ber pieurcmcrübcn.
(„^roteftioe i'ümliebteit") ift burd) miiuetifdie Sin
Jig. 14. Scarus enneacanthus (Bleeker).
paffung unb ^aturäüdjtung entftanben.
Gunter ^apageififcb (9)ctttelmcer).
Aig. 4. Autenuarius tridens (Bleeker).
Tamilie ber labtoiben.
Ter Trei.md Seeteufel (ombifeber Ojean).
Ter erfte Straf)! ber Siücfenfloffc ftebt tfoliert Wotlippiger Sägebarfel) (ombifcbev 3Jtecr).
über ber Scbnauje, trägt einen Treibet' unb bient „Familie ber ßriffipomtben.
aI-3 bcmcglid)cr Tentat'el fomobl jum Taften raie Aig. in. Cantharns vulgaris (Cuvier).
als Wober ^um Slnlotf'cn ber 33cutc. Sic SBur^cl 6 antaro Uiecvbraffc ( üftorbfee).
\ |
ys luirata ?
V,
'
-
•,
^t- ;
iroibcn.
lilieil! '
eekk——Jl
jifef), ifcnfifcf) (Mi'ncftfd) Mm)
cc i ulanb.cn
^ ( I
i
....
ai
%* <
' 1 ntlJii] /
VJ
.;;
/
Hnechcl, Kunstformen der Natur. Tafel 8/ Pegasus,
Teleostei. ifmodknftfcße.
•jSTafeC 88. - Pilema.
Discomedusae. SrfjctticminaUcn.
SDie rourjetmüttbigert ©djeibenquaften, bie auf biefer Eafet bargeftellt finb, gteidjen im ioefent=
ftdjen Körperbau ben auf Safel 28 abgebildeten Sföfnjoftomen. ©ie unterfdjeiben fid) aber oon ilmcn burd)
bie oerfd)tebenartige 3lu§bitbung ber ad)t üDhmbarnte unb ber gierftd)en ätnljänge, btc fidi an beten
©augfraufen entioidclt baben. ©er butförmige Öal(crtfd)irnt (Umbrella), ber junt ©djtotmmen bient,
geigt einen regelmäßig trierftr adligen SSau; in ber 3Jtirte feiner Eontaoen llttterftäcrje (Subumbrella) liegt
ber fdjetbenförmige SJiagen, umgeben oon ben oier interrabialen ©efdjtedjtlbrüfen (©onaben). SSom Um-
Ireife be§ 3Kagen§ geben 8 ober L6 ©traljIen'Hanäle ab, bie an bei llnterflädje be§ ©d)irme§ gegen beffen
traSrunben 9tanb »erlaufen unb burd) reidie SSeräftelung ein gierltdjeS Maualnefe tjerfteffen. "stt ad)t ©in-
ferbungen be§ gelappten ©dnrmranbe§ fifcen bie ad)t ©inne§M6en ober ^bopaltcn, jeber jufammengefelt
au* einem Werudegrübdien , einem Sluge unb einem (^ebörbldvcben (ober ©leid)getöid)t§organ).
Sie Jangfabcn ober Sentafeln, bie am ©djirmranbe ber übrigen 3Jtebufen fiten, ftnb bei ben
3ftt)i§oftomen infolge oon 3iürfbilbung oerfdmumben. Um fo ftart'er ftnb bie ^angorgane an ben adjt
ftarfen ÜDhmbarmen eutioidett, bie burd) ©abelfpattung ber oier urfprünglicbeu (perrabialen) 3Jhxnbtappen
entftanben ftnb. (95gL bie ©rftärung ju Safel 28.) SDa ber centrale Seil ber 3)amböffmmg bei allen
9ü)i3oftomen fd)on in trüber gugenb guraftdjft unb bie Kaufen Aalten ber üDhmbarme ebenfalls uiclfadj
ocnoacbfcii, bilben fiel) an bereit freier gflftdje Süaufenbe Keiner SRunböffnungen, bie burd) feine ©attgröbreit
bie Rainung itt ben Ziagen leiten. Sie d)araftcrtfttfd)en „©augt'raufen", bie fo entftebett, ftnb fetten
einfad) (nüe in a%. 6, 7), mcifteiiv ftarf ueraftelt, gefaltet unb gu blument'obldbnlicbeu SBübungen ent=
nudelt. Sit ber Aantilie ber plemtben (Jig. 1 — 5) jerfäüt bie ©augfraufe an jebem ber ad)t 2Irme
in Sinei ©tütfe, eine obere ©d)ultetfraufe (©tapulette) unb eine untere ©nbfraufe (SCerminette) ; (entere
ift oft mit gterlid)en, triftallabulidien ©allert&töpfen ober anbereu i'lnbangeii befefet.
g-ig. 1 — 3. Pilema (iiltscliii (Haeckel). ©umatra beobachtet, ift ber Pilema clavigera
JTamilie bn %
|?ilnniben. (oon ber d)inefifd)en Mufte) nadiftoerroanbt; fie unter-
J-ig. 1. ©eitenanfiebt ber gangen Dicbttfc, in fdicibct fiel) oon btefer ©pegte§ unb oon ber äfyn-
$tg. 3. Untere ?lnfid)t, llnterfdjirnt (bie fon= paar Keinen DMartappen umgeben, unb ba§roifd)en
sDtcfe neue 2lrt ber (Gattung Pilema, am läppen. 2tn ber oberen fytäcfje be§ Ijittföriiiigen
23. ^ebruar 1901 an ber ©übfüfte ber "sitfcl ©d)trme§ (Exumbrella, $ig. 2) ift in ber 3Kittc
ber Magen fiditbar, uon roeldjem Iß Skbialfanäle aber nur ein Srittel fo fang als bie ftarien Kraufen
gegen bei: ©djirmranb laufen, um bort ein gier* beS Unterarms, .riefe finb mit febr galjlreidjen glaS=
lidjcS Manalneb 31t bilbcn. Tic untere Alädjc be§ artigen ©allcrtfnöpfen oon breif antig =pnramibaler
SdjirmcS (SubumbreUa, ,"yig. 3) geigt am um Jorm üerjiert; fie bangen gleich ben priSmatifcben
gekappten SHanbc acht Einfdmitte, in benen bie aebt ©laSperlen eines Kronleuchters unten Ijerab. Siebt
©iuuesfolbcn fitzen. Sfyr Mittelteil roirb burd) bie ftarle ©allcrtt'nöpfe, inet größer als bie übrigen,
acht ftart'cu Sinne mit ihren Slnljängcn ücrbccft. Sn gieren bas untere Enbe ber Sorfalfraufen. Sie $arbe
ber ©citcnanftdjt ©ig. 1) (inb bie 16 ©djutter- biefer eigenartigen Mebufe ift ein partes grünlid)eS
fraufen fiditbar, bie oben an ben 8 Sirmen fi^en, SSlau; bie vier ©onaben unb bie 2lrm!raufen finb
unb bie lotbenförmtgen ©allcrtlnöpfc an ihrem rofenrot gefärbt; ber Magen unb bie Kanäle fee=
unteren Enbe. Sie ©augfraufen [inb orange gc= grün, bie adjt Singen purpurrot. Ser Surdjmeffer
färbt, ber ©djirm bläulid) roeifj, bie Üftanbtappen beS ©djirmeS beträgt 16 cm, bie Spölje 5 cm.
bunfclblau, ähnlich roie bei unferem europäifdjen gig. 5. Brachioloplms collaris (Haeckel).
Pilema pulmo. Sicfe fdjöne neue Stri trägt ©citenanfiebt ber Mcbufe, in natürlicher ©röfse.
Mä'rj 190J unter bem Äquator in ber Malaffa= Aig. 6, 7. l'aimorrhizii connexa (Haeckel).
Strafe gefangen, ©ic trägt ibven Tanten jur blci- Jig. 6. ©eiteuanfidit ber Mcbufe.
benben Erinnerung an ^räulein griba uon USlar= $ig. 7. Slnficbt uon unten, in natürlicher ©röfje.
©leidjen, bie funftfinnige üftaturfreunbin, bie burd) Siefe aufträufele Dvfnjoftome, in ber Siäbe uon
ihr fcinc§ Urteil bie „Kunftformcn ber Sftatur" uiel= Sieufeclanb gefangen, gebort jur /yanülic ber 33er*
fad) geförbert bat. 3m gangen ftebt biefe neue ©pcgicS furiben; fie ift burd) bie einfache SJilbung ber
ber inbifd)cn Rhopilema rhopalophora (uon acht 5i)linbrifd)en Munbarinc ausgezeichnet, bie mit
MabagaSlar) nabe; fie untevfdieibet fid) aber uon ibren ©eitenväubern ,511 einem adjtfantigen pris=
ibv buvd) bie SBilbung beS ©djirmranbeS unb ber matifd)cn "Kobve uenuadifeu finb. Siur bie unteren
Slnnfraufcn. S" (ebem Otauten beS ©djirmranbeS Enben ber Sinne finb frei unb nach aufjen um=
fitsen (jroifdjcn je groci ©inneSlolben unb bereu .Ct'u= gebogen. SBci ber Slnficbt uon unten ($tg. 7) fie()t
larlappcn) adit oicvecf'ige jroeiteilige Sßelarlappen. man in ber Mitte ben Eingang in baS enge Munb=
Sie 1 6 ©djulterlraufcu, bie in ber Mitte ber Körper= robr, auf;en baoon bie oier pen'abiaten Munbpfeiler,
bbbe einen jicrlidjcn ©ürtel um bie üicr Munbpfeiler jroifdjcn benen bie Eingänge in bie oier interro
bilbcn, finb langer als ber freie Seit beS Oberarms, bialen ©efd)lccbt*bbblen liegen.
Tafel ss - Pilema,
Haechel, Kunstformen der Natur.
Discomedusae. g>cßetßmquaCC<m.
Reifet' 89. - - Testudo.
Chelonia. SdjUiiftvütcn.
Tic eigentümlid) geftaltete Segton ber '3d)itbfröten (Chelonia) gehört gu jenen ©pe§taliften=
(Gruppen ber Steptilicnflaffe, bie fid) burd) Slnpaffung an befonbere &eben§bebingungen unb ©etooljn=
Reiten meit oon ber urfprüngliden ©tammgruppe ber eibcdifcnäbnltcbcn Socofaurier entfernt (jaben.
oiu ©egenfa| 311 bem langgeftredten Körper ber meiften übrigen Reptilien ift berjenige ber ©dilbfrüten
[tat! oertürgt (äljnlid) wie bei ben 33atrad)iem, ben ,~yröfd)cn unb Kröten, unter ben 3lmpl)ibien). Die
fdmabelartigcn Kiefer finb gatjnloS. Ter Hauptdarafter (legt in ber SBitbung be§ feften EnodjenpangerS,
ber ben gebrungenen, breiten unb furgen Stumpf fdjü|enb umgibt. 3n ber biftorifeben (Sntmidelung
biefe§ 5ßanger§, ber am Knodjeu ber Seberljaut befteljt (gleidi ben ©djuppen ber Jyifdjc), finb gmet igaupt=
ftufen gu untcrfdicibcn, bie älteren ^flafterfdnlbfröten unb bie jüngeren Sßangerfdjilbfröten. Tic alte ©tamm=
gruppc ber ^flafterfditbf'rötcn (Atheconia) fommt nerfteinert febon in ber Triasformation uor
(Psephoderma im Tacbftcinfalt) unb in ber treibe (Protostega u. a.); bleute lebt baoon nur nod)
ein eingtger Überrcft, bie merfmürbige Seberfdjilbfröte (Dermatochelys, ^ig. J ). SDa§ Joautffclctt
biefer 2ltl)econier glcidt nod) bemjenigen ber älteren 9iepti(icu, oon benen fic abftaiuiuen (ber 2(nomo =
bontten unb Tocofaurier); e§ bcjtebt au§ garjtreicben flehten Knod)cnftüdd)en, bie getrennt in ber
Seberljaut liegen ober ein gufammenljängenbe§ fßftafter bitben. Tay :öautftc-(ctt bat nod feinen ,3ufammett=
Ijaug mit bem inneren Knodicnffetett. ©in foldjer beftebt bagegen in ber gnoeiten Jöauptgruppe, bei ben
jüngeren Sßangerfcfjübfröten (Thecophora). Hier oerbmben fid) bie nieten Keinen Änod)entäfe(d)en
ber Seberljaut gur Sitbung eme§ unbemeglidjen £no<f>enpanger§, ber gugleid) mit ben SBrufttoirbeln unb
3iippen feft nermäd)ft. üftur groei grof;e Öffnungen bleiben an biefer .S\nod)enfapfet: ein Ä>orbertor, au§
bem Kopf unb SSorberbeine, ein Hintertür, au* bem '8d)mait3 unb Hinterbeine beraeglid) beruortreten. Tic
Dberljaut (Epidermis), melde biefen Sßanger ber £eberfjaut übergießt, bleibt nur bei ben älteren (Sl)ehv
niern meid) (Hautfdntbfrbtcn, Bursochelya); bei ben jüngeren (Hornfd)ilbfröten, Cerachelya) uertjornt
fic uni bilbet bie ftarf'eu iQompIatten, bie ab? „6d)ilbpatt" tedjntfd) uermertet merben.
$ig. l. Dermatoelielys coriacea (Blainmlle). bie prtmitioe SSitbung be§ inneren unb äußeren
©rbramg ber Atheconia, Jamilie ber Dermatochelyda. Tay Hautft'clett beftel)t au* einer grof;en 2lnga§l
Tic Seberfdjilbrröte gebort 311 ben gröfjten lebcn= oon Keinen Kuodentäfclcbcu, bie in ein mofaif'artigcs
ben Gbelonien; fic mirb 2 m lang unb über 10 ^flafter georbnet unb oon ber meiden Seberljaut
3entner fdjroer unb finbet fieb nur feiten in ben übergogen finb; biefe geigt am Luiden fiebeu oorfprtn=
tropifdicu beeren. 33on allen anbeten tcbenbeu genbe SängSftele. Tic SBorberbeine finb feljr lange
ed)ilbfröten unterfdjeibet fid) biefe eiiujge 2lrt bttrd) 3iubcrfloffen, boppelt fo lang at§ bie Hinterbeine.
a . U i .
liVbminu ber Cryptodera, .Vaniilie ber Carettida. ©rbnung ber Cryptodera. 3"amilic ber Testudinida.
Tic Garctt Sdjilbtröte fommt in allen roärmeren Tic StcrmSdnlbirötc (20 cm lang) ift uuferer
fliecren oor, mirb 1 m long tmb ftebt ber bekannten gemeinen europäifdjen Sanbfdjtlbrröte (Testudo
Suppen Scbilofröte (Caretta viridis) febr nal)c; graeca) nahe uerraanbt, ^eidmet fieb aber uor biefer
fic unterbleibet fiel) von ibr baburd), baf; bie großen unb anberen 2lrteu ber ©attung burd) bie pnra=
Panzerplatten bc§ 9tü(fen§ fid) badjgtegetartig ü6er= mibalen Panzerplatten be§ a'üefcnfdiilbco au-?, bereu
cinanbertagern. Ta3 <2cbitbpatt, roetd)e§ biefe bieten gelbe Mauten auf bem brauneu ©runbe eine fterm
jQowptattcn liefern, ift Don befonberer ©üte. Tic förmige geomctrifd)c .^eidmung Ijeroorbringen.
Tic Sd)langcul)ab? = ödiilbirbtc, 40 — 50 cm \{)x bodjgemblbtcr ganger mirb L m bod) unb 1,5 m
lang, bemobnt bie 'Jylüffe unb Seen rton Srafilien lang. |yrül)cv in grofjcr 9)icnge auf ben „3cbilb=
unb §eid£)net fid) btird) bie Sänge ibre* febr 6eroeg= träten = unfein" (@alapago§, 9Jca§rarenen) uorijam
lidicn, fdjtangenartigen iQalfe§ au§; biefer ift langer ben, finb biefe foloffalcn Reptilien, wegen iljre§ mobl=
al§ bie Sniftroirbelfäute, bie unter bem feljr flad)en fdimerfenben {yfeifdjcs maffculjaft vertilgt, je^t naljeju
Drbiuma ber Pleurodera, Xunilie ber Neochelyda. l^rbnuna ber Cryptodera. 3vunilic ber Chelydrina.
ftartcr tonifd)cr iiicUjütfer, 1 m). Ter lange, febr über 1 m lang unb 20 kg fdjraer. 35a§ 9tütf'en=
bcmcglidic IgalS unb ber ®opf finb mit oeräftetten fdjitb (60 cm lang) trägt brei Reiben tcgclförntigcr
Sgautjotten befetjt, bie im SSaffer flottieren unb ben Mielbbrfer (mie in gig. 4 unb 5). Ter ftarfe
auf bem ©runbe ber 'Jylüffc im ©djtamme nerftetft Scbmanj ift oben mit einem gaefigen Kamm bc=
liegenben Tieren al§ Mbber gut 2lnlocfung ber Jifdic roaffnet (mie bei .Urot'obiten) unb langer ak- bei
bienen. Tic 9fafc ift in einen Düffel oertangert. ben meiften anberen Scbilbt'rötcn.
Ai.^9
Harekel. Kunstformen der Natur. Tafel 89 - - Testudo.
Chelonia. OdulVMivotcn.
4, 5. Cystoblastus Leiuhtenbergii Dorn (iit ber Aigttr oben) gebt ba§ einfadje mittlere
Aig.
jcigt in ber oberen £ätfte eine Slumcnrofctte (Antho- Aig. 11. Glyptocystis pentapalma (HaecM).
dium), bic qu§ fünf gefieberten, lanzettförmigen
2tnfid)t be§ 3Jhmbf elbe§ , uon oben, um bie
Aig. 6. Pseudocrmus bifasciatus (Pearce). 3Jhmb ift uom SBaffergefäfJrtng umgeben, uon beut
fteben; bie brei anberen Stmbulafren finb rüctgebitbet. %i%. 12. Chirocrinus testudo (HaecM).
9lnfid)t beä eiförmigen Mclcbe» uon oben, uon ber Aig. l"). Agelacrinus vorticellatns (Hall).
IKunoflacbe. Tao fünfftraljlige Aüblevfelb (Antho- Ter flacbe febeibenförmige Meld) ift beut uon
dium) zeigt in ber SJHtte bie bvciftrablige "Uiunb-- Agelacvstis abnlidi; aber bie fünf banbförmigen
furdic (mit ztuei Reiben uon ^lattdien gebed't). 9cadj Aüblerf eiber finb breiter unb S förmig = genntitben.
3o<»«-c>-c*£
<^
Haecfcel, Kunst/armen der Natur. Zur Tafel 90 - -
CaUocysiis.
—
.•«mWA vAi s(Dwto\teuu^\ .Vv,lvn>Y\
'
I
'
•',
eiri
—
';
.<M\-/.\Mwn^ ? f ,—
!
| /
»Mm 4 ;
* [torrto
ötimtgcn jyiguW
1 -11101 =
I
;
Qjruppen
;
\ \ \
1
i
\ ürteln Ahm;
-.;
c^Oti
)
—uon
~-
(iev£
'
W 1
1
!
.1)
MV
$
HaecJcel, Kunstformen der Natur. 'afel 90 - - Callocustis.
Cystoidea. -
'zßeutetftexne.
ilnltalht-X^mcuInüs jmn 10, Bcp.
Safe! 91. Astrosphaera. Urtiere au§ ber Safe! 96. Sabella. ©tiebertiere au§ ber §aupt>
klaffe ber iföabto tariert (Segtort ber ©pu= ber SBorftertroürmer (Chaetopoda).
mellarien).
Safel 97. Terebratnla. SBurmttere au§ ber
SEctfel 95. Placocystis. ©terntiere au§ ber ber Säugetiere (MammaJia), Segton ber
v
igauptl (äffe ber 3JI o uo r cb oniert ( Nonciacta), Sguftiere (Ungulata), ^amitte ber ,Hnti =
Spumellaria. Srftaninjtvalilimtc*
<§famnt tm* IHrfierE (Protozoa); - -
BauptMalfc ber Khirjclfüßcr (Rhizopoda) -- Klaffe ber ;
Sie formenreidje Segton ber ©djaumftraljlinge (Spumellaria), oon benen über 2000 Strien
befauitt finb, geidmet fid) buvd) bie ßrofie 9icgetntüfugt'eit unb 3Jiannigfatttg!cit int StufBau tljrer §ier=
lieben ftiefetfdialett au§. SDiefe 6tlben meiftenS ein äufjerft feines ©itterröeri., ba§ oon Saufenben feiner
SßlaSmafäben auSgefdjieben wirb, SluSftraljlungen be§ einbettigen 2Beid)Eörper§. Söubrenb einfache ober
mebrfadje ©ittcrfcbalcit ben le|teren fdriitumb umgeben, bienen Unit ftaöpelige ober ftügelförmige $ortfä|e
al§ Sdjmcbeapparatc, bie ba<3 Unterfin!en bc* {'(einen, im Speere fdmiimmenbcn Körpers oerbinbevn. 511»
uier •Drbmingen biefer großen Segton merben bie tugeligen (Sphaero'idea), pftaumenförmigen (Pru-
no'idea), fd)cibcnfövmtgcit (Discoidea) unb tentettiptifdjen (Larcoidea) unterfdjieben.
Sie 3 en ^ratf apf cl, ber innere Seit be3 einseitigen Körpers (ber ben filtern einfdjtieft), unb
cbenfo bie äuflere ©atlcvtbüllc (Calymma), loeldjc fie fdnifccub umgibt, finb uvfpvünglid) ütgetig, bei ben
Sphaero'idea, gfig. 1, 2. ^nbem fid) eine Stdjjfe ber ^entralfapfel oerlöngert, wirb fie cllipfo't'b ober
pflaumenförnüg, bei ben Prunoidea, 'Jig. 3 — 10. äöeim fid) bagegen eine 5ld)fe oerEürgt, nrirb fie
wirb bie äentralfapfet unb ba-5 Calymma, entfpredjenb mid) bie auf letzterem abgelagerte ©itterfdjate,
ein abgeplattetes ©ttipfotb (tentettiptifd)) bei ben Larco'idea, Jig. 15; Ijier finb bie bret aufeinanber
2ltte Figuren biefer Safet finb ftart' o'ergvöfievt; eS finb nur bie iitefelffelette bargeftettt. Über
ben eingef et) [offenen SBeidjtorper unb bie von ilmt auvftvabdenbeit ^feubopobien finb Safet 1 1 unb 51 gu
Dergleichen.
3'ig. l. Astrosphaera stellata (HaecM). finb ettoav f piratig gebrebt unb taufen in brei ge=
Sie t'ugclige ©itterfdjale, tum 0/2 mm Surcb/ J-ig. 3. Gaiinartidium mammiferum (HaecM).
nteffer, beftetjt aus regelmäßig fedjSecngen üKafdjen, ©rbmtng: Prunoidea; JETaniiltE: Cyphinida.
oon bereit Knotenpunt'tcu feine Sföabialnabeln auS= Sturere ©itterfdjale groeitautmerig, 0,13 mm
ftral)(en. Sie ©itterbalfcu merben getrettjt buvd) taug, buvd) eine ringförmige ©tnfdmürung in graei
Sangentiatftäbd)eit. Sic groartgig ftart'en 3jabiat gleiche, faft tugetige Kammern ge|d)ieben, bie roargen=
ftadiettt seigeu brei gegätjnte Kanten. förmige x? efev tragen. Sin 6eiben Sßolen ber SängS=
ift au§ gtoet tbngentrifdjen Kugeln jufammengefe|t, äußere ©itterfdtale ii Im lieb ber oorigen ($ig. 3),
bie buvd) fed)y ftarfe, gteid)gvof;e 9tabialftad)e(n 311^ 0,ir mm lang, oon ibr oerfeejieben bttrd) bie fdiarfen
famment)ängeii. Siefe liegen paarmeife in brei auf= Spieen ber kegelförmigen ^olarrbbren unb Söarjen.
r
eiuanber fcnt'recbten Surcbmefjern. vM)vc brei bauten 3n ber Hütte jroei deine toii3eutrifd)e 9)iart'l d)aleu.
J
#tg. 5. Caimartiscus aBiphiconiscus (Haeckel). Jyig. 11. Trochodisciis stellaris (Haeckel).
dunere ©tttcrfcfjate, 0,1-1 mm lang,, dlmlid) ben ©itterfdjate litifenförmig, einfaeb, oon 0,25 mm
beiben oorigen (fytg. 3, 4); aber bie innere 3Jiarf= Suvebmeffer; in ber l'tqttatorebene mit einem brei=
Sie äußere Witterfdtale, 0,34 mm lang, beftc&t L^rbmtnn: Disco'idea; JTamtlte: Porodiscida.
au§ §ir»ei 5ßaar Kammern, bie in ber oerlaitgerten @itterfd)de fdieibenfbrmig, gleichzeitig breietfig,
3ld)fe einanber gegenüberliegen 1111b bttreb brei ring= oon 0,00 mm Sitrdmieffcr. Sie gentrale linfett=
förmige ©infefonürungen getrennt werben; bie beibert förmige 3)cart'fd)alc ift oon einem ©itterring 11111=
inneren Kammern finb fpbäroibal, bie beiben äufje= geben, ber in fecf)3 Kammern geteilt ift; brei größere
reit tegelfövntig. !yn ber "Witte liegen groei Heine abtoedifelnb mit brei Heineren.
s
üonjentrifdje J)iarffd)alett.
febale, bie ber oorigen (Aig- 13) gleicbt, ift ein äiific=
anfiereii 9(inbenfd)ale oon gleicher Aorm tungeben.
rer ©ürtel angeioadtfen, ber mieber in fedj§ .Svain=
©itterfchale oierfantmerig, 0,22 mm lang, äljiu Jig. 15. Tlioloma metallasson (Haeckel).
t i et) Aig. 7 ; aber bie beiben polaren Mammern nid)t J?rbmtnq: Larco'idea; Ximilie: Tholonida.
t'egelfbrntig, fonbern flad) t'appenfonnig, mit einem Witterfdiale frenjförmig, lentelliptifdi, neunfam=
ftarfen ©tacbelfranj. merig, oon 0,26 nun '/iHircbmeffer. Um eine einfache
Aig. 10. Peripanicium ampliicorona (Haeckel). eüiptifcbe Sentralfammer finb oier innere Kammern
l^rbmuta: Pruno'idea; Xamiliu: Panartida. angeioadifen, bie Ereugförmig in einer ©bene liegen,
Witterfdiale oiertamntertg, 0,26 mm lang, äljn- nnb über biefen oier äußere Maimiiern 0011 gleicher
lidi ber oorigen (Aig. '•»); aber oon einer graeiten, Aorm, je groei gegenftänbige größer al§ bie gtoei
f | K\W\\ '
antlic: F
[Ä ßbene \
I
lscus /ßylo«
- v
i,
£u ccftgf,
ring unf*
,; (mmcrn c \ /
~~~^~
—
,.
*
-j / "...
•
I
.'
/
;'
!
r. lliu-'
8
i
n _
i
I
Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 91 - - Astrosphaera,
Spumellaria. g>c§aumftxa§£ii-iQe.
gfafeC 02. - - Alsopliila.
Filicinae. lanbfavnc.
•§faimu iirr l^orftcintpflanjen (Diaphyta tibtv Archegoniata); 3paupf&Ia|pä bei* 3Tarn-
pflanjeit (Pteridophyta); -
IHafpe hsx laubfarne (Filicinae).
,3u benjenigen „iTUtnftfornteit ber üftatur", bic in unferem gemäßigten Älinm nur eine feljr bc=
fd^etbene, bagegen in ber Ijeißeu S£ropengone eine Ijeroorragenbe Stolle fpielen, gefjört bie formenreidje §aupt-
flaffc ber gante, uub unter t^nen befonber§ bte größeren formen ber Saubfarite. SBätjrcnb biefe fdiöuen,
gartb tatterigen „©efäßtrtjptogamen" 6ei un§ nur burd) flehte ober mittelgroße Kräuter, niemals aber burd)
aufftrebenbe baumartige formen uertreteit finb, leben bagegen in bem fernsten &reibt)au§Ktma ber Sropcit
5al)lreid)e gantbäume, bte an impofaittem SBudj§ be§ fd) laufen 6tamme§ uub ©d)önt)eit feiner Slätter=
frone mit ben Valuten roetteifem; bte einzelnen Blätter mandjer frautartiger ftammlofer gante (Angiopteris)
erreichen über 4 m Sänge, toäbrenb tljre Slattftiele 10 cm bief finb; uub grotfdjen btefen ^tiefen roudjern
eine foldie äftaffe fleiuerer uub fleinfter gante, baß ber birfe grüne SCeppidj be§ Urroalbboben§ oft über=
roiegenb am ifjiteu gufammengefe§t ift. SDa§ gilt namentlid) tum ben eiuigfeudtett „9iegeitir>älbern", bte
jitüfdieu 1000 \mt> 2000 m .V>öl)c bte tutlfanifdjen ©ebirge uon Snfutinbe bebeden; Ijier fann man auf
einem Keinen gted in fitrjer ,3eit meljr ati fjunbert uerfdjiebenc garnarten fammetit, graifdtjen ben großen
uub mittelgroßen gönnen attd) roingige ^roerge. ©o finb namentlid) bte gmergljaften 2lrten ber jarten
(5tn tppifd)ey (Sljarafterbilb eine§ foldjen tropifdjen garnmalbeS au§ Snfutmbe gibt unfere
Safel 92, roeldje am 1. Januar 1901 bei ben SBafferfätten oon SCjiburrum auf Samt uad) ber Statur
gejeidjnet mürbe, ©er enge Salfeffel, ber l)ier am guße be§ $ßangerango=SButtan§ liegt, ift auf jiuci
©citen uon 130 m Ijoljen, faft fenfreebt auffteigenben gelSmänben umfebtoffen, über bie brei präditige
SBafferfätte Ijerabftürgen. Sie gange Sttft ift mit äöafferftaub erfüllt uub bietet unter ben gebrochenen
Straljleu ber raarmen Sropenfoitne ben immer bttrftigen gitietneu bie günftigften SBebtngungen für üppige
uub reidie ©ntroidelung. Sitte anberen gönnen überragen Ijier bie prächtigen Saumfarne attv ber ©at=
tung Alsopliila. 2luf einem fdjlanfeu, gerabett ober leidjt gebogenen «Stamme uon 12 — 15 m iQötje
breitet fiel) eilte pradjtuotle breite au§, sufammeugefe^t au§ 20—30 riefengroßen gicberblätteru; bie
s alten ab=
jungen, nod) nid)t entuiicfelteit Blätter fteben in ber 3Jittte ber trotte fpiratig eingerollt; bie
geftorbenen Statter ttnb Slattftiele bangen barunter gletd) einem Sttfdie brauner §aare Ijerab (in ber
Glitte be§ StlbeS). 3Jtan pflegt bättfig bie eblen Halmen al§ bie „gürftett be§ $ßftanäenretd)y", bie
Principes plantarum 31t begettfmen; allein bie Saumfarne, bie il)iten fo äbnlid) finb, übertreffen fie
in mebrfadier Schiebung. SDenn toäbrenb bie gieberblättden ber nteiften Halmen einfache lanzettförmige
Stätter uon ftarrer, leberartiger Sefdiaffenljeit barftellen, finb bie jarten giebem ber Saumfarne felbft
uüeber mebrfadi gefiebert ttnb in unjäblige feinfte Stättdjen geteilt; uub ibr feine-? §ettgrüne§ Saub ift
fo jart uub bttrdificbtig, baß e§ einen Seil ber ©oniieiiftraljlen burd)fallen laßt. S)er braune ober fcfjtuavjc
reclit* in ber Glitte tmfcreS Sitbe§). ©ine rcgctmäfiig abgerunbete, oft bulbfugcligc Krone wirb buvcb
einen Schopf uon feliv ,^al)lreidien, -umgenförmigen blättern gebitbet, bie in jierlidjem Sogen aufmärt§
fteigen nnb fiel) anf;en berabfrümmen; [ie erreichen über 1 m, bioroeilen fogar 2 m Sänge. Tic 2Jtttte biefe§
3fiefenfd)opfCü bitbet einen 2'vicbter, in beut fiel) baZ Stegcnmaffcr nnb ba§ abfallenbe Saubroert ber Säume
§umu§, ber bnreb beffen ,3erfel3iing gebitbet roirb, häufen tnete ©liebertiere,
onfammclt. Sn bem reichlichen
fouuml Snfcftcn, Spinnen nnb laufenbfüficr, als auch" rxefige, beUmolette 9tegenroürmer von 30 cm Sänge
unb I,:. cm SDicfc. Unterhalb ber Slättcrrrone bangt ein Sufd) uon abgeftorbenen fdjroargbraunen SIät=
tern unb uermoberten Stattncroen berab. Siefe riefigen grünen „Sogetnefter" fitjen 51t Saujenben auf
ben SÄftcn ber Saumftämme ober auf ben Dianen, bie fid) 0011 einem Saunte gunt anbeten febmingen;
biSraciten front audi ein einzelne-? „Sogetneft" ba§ ©nbe eine§ abgebrochenen Saumftamme3 nnb ermedt
ben 3tnfd)cin einer cigentümtidjen ^ortn oon Saumfarnen (fo in unferer ^igur).
Unter ben Heineren $arnfräutcrn be§ UrroatbeS ift in allen Sropengegenben t)äuftg ber jierUdje
uierörjrigc Saumfarn (Pteris quadriaurita, unten red)t§); feine Stengel unb Startnercen ftnb febbn
rot gefärbt, unb oft nebmeu and) bie grünen Stätter felbft biefe ,"yarbe in mannigfachen SEönen unb 3(b=
ftufungen an. Sehr elegant breitet fid) bie Krone eine-? mächtigen Aitgiopteris auf bem Soben au§
(unten linf*). Sic Saumftämmc ftnb oft gang bebedt mit ben berabbängenben SBebetn eine§ fdjönen
Polypodium, bie fid) badjjiegelartig bed'en. ©nblid) nuidient ba^oifeben am Soben nodi eine 2Jtenge
tleinerer unb gang fleincr ^arnfräuter. üiaudie garte Hymenophyllum-3lrtcn finb Keiner al§ bie riefen^
großen Saubmoofe, unter bereu Schufte fie fid) oerbergen. ©inem fleinen ©ra§büfd)etd)en gleidit ba§ roin=
jige Monogramm a; betrachtet man aber bie ftüdfeitc feiner feineu fabeuförmigen Slättdjen, fo erbtieft
man bie Steige ber braunen Sporcnbcboltcr, ba§ 3eugni§ fc ' mn'
A'ilicinennatur.
Haeckel . Kunstformen der Natur. Tafel 92 - - Alsophila.
Filicinae. Saxx&favtie.
gfofeC 93. - - Arcyria.
Mycetozoa. pu?ttm.
5faimn ber Hvftrrr (Protozoa); - ]§anpthla|)c öer Hhtrjrlfüjjrr (Rhizopoda) ;
- -
Mafpe
tin* piljftrrc (Mycetozoa).
Sic merrroürbigen SJSrotiften, roeldje bie mobernen 3ooIogeti als Zugtiere (Mycetozoa) be=
geidmcn, rourben nodj »or fünfgtg "saljrcn allgemein von ben 33otauifcrn als ^flangen betrachtet tmb als
eine befonbere JDrbnung in ber Klaffe ber ^Sitge (Mycetes, SEafel 63 it. 73) untergebracht, ©rft als
im Saljre 1858 bte 6iS babin unbefannte Keimcogcfdndite berfelben oottftänbig aufgeklärt mürbe, ergab
eS fiel), baf; fie mit ben eebten Sßilgen gar nidjtS gu tun baben, tüelmebr gur .v>auptflaffe ber äBurgel^
füfier (Rhizopoda) unter ben Urtieren geboren; fie bilben bicr eine befonbere Klaffe (über 300 Strien).
3llte 3Jft)cetogoen finb lanbberooljnenbe Organismen unb corgugSroeife auf uermefenben 5J5flangen=
teilen (faulem iQolg, alter Sauntrinbe, uerraefeuben blättern) 31t finben; fie nähren fid) als 5J3laSmo=
plagen von beren ^erfeisungSfioffen (©aprofiten). 3llle burdjlaufen roäljrcnb üjreS SebenSfreifeS groei feljr
nerfdjiebene 3uftättbe; im erfteu, beroegltdjen 3uftanbe (Kinesis) bilben fie nad'te ^plaSmatorper, bte
fidi gang rote anbere üftbjgopoben bewegen, 9iaf)rung aufnehmen unb bcträd)tlid) roadjfen (Jig. 1 — 3). gm
groetten, ruljenben oitftaubc (Paulosis) baben fid) bte formroedjfelnben 5J3laSm atörper (Plasmodia)
gu einer einfachen, meift tugeligen ober eiförmigen Waffe gufamntengegogen, bte mau als ©porenblafe
(Sporangium) bcjcidjttct ($ig. 4—20); biefe ift mit Saufenbeu febr Heiner Keimgetten ober Sporen gefüllt.
SSei ber Keimung ber sßtlgtiere (im SBaffer) feblüpft auS ber feften .vMilfc jeber Spore eine Heine
naefte Keimgelle beraus @ig. 1, unten); biefe ftrerft halb einen febr bünnen, fabenfönuigeu ^ortfatj bc*
SßlaSmaS auS unb beroegt fid) mittels biefer ©eißel fdnnimmcnb im äöaffer umber. SSalb sieben aber
biefe Sdjmärmfpovcu (Jtg. 1) iljre (Seilet ein unb oerroanbeln fid) in tnedjenbe ilcnramöbeu, b. Ij. naefte
einkernige ,3cllcn, bie gang ben geroöfmlMjen Slmöben gleichen unb tangfam il)re ^orat oeränbern (<yig- 2).
Snbcm nun oiele folebe "Dinramöben gufammenfliefkn, entfielen größere, oft mehrere Zentimeter große
^laSmaförper, bie 5ßlaStnobten (Jig. 3). 3ftetftenS bilben fie ein feines üfte^roerf mit unregelmäßigen
Oiafdjen, baS in beftänbiger tangfamer ^ornraeränberung begriffen ift; ii)r lebenbigeS SßlaSma geigt feine
weitere Struf'tur, fonbern bilbet eine jäbflüffige, fd)(eimige Waffe, meift tum roeißer ober gelber 'Jarbe.
.v>at baS roadjfenbe 5)3la§mobium eine geroiffe ©röße erreicht, fo gteljt eS fid) in eine fompatte runblidie
Waffe gufammen, fdjeibet eine äußere fefte Sd)ut)bütte (Peridinm) ab unb gerfättt innerhalb berfelben
in Saufenbe uon tleinen tugeligen Sporen, jebc mit einem getßent. SluS beut Stefte beS SßlaSmaS grotfdjen
ben Sporen entftebt ein Jöaargefledit auS febr feinen $afern (CapilHtram, $ig. 8 u. 9). Sßenn fpäter
bie reife (oft geftielte) $rud)tblafe auffpringt, tritt oben baS elafttfcbe (iapilütium auS beut geborfteneu
lieben ©eißelgetten, melde mittels einer baarfbrmigen ben Scbaiärmfporen (fyig. L) burd) ©tngieljen ber
febroingenben ©eißel umbcrfcbioimmcn; bie unterfte ©etßel entftanben. Sie naeften .Selten t'riedien mittel*
fdjlüpft eben erft auS iljver Sporenljülle au*. fingerförmiger ,vortfdi}e umber (Vergrößerung 400).
Aig. 3. Physamm plunibeiim (Micheli). Aig. 12. Cribraria iiltricata (Schrader).
©in 5p[aomobiuin ober bcmcglidjeS ^laomaneb, ©poranginm almlieb ben beiben Dortgen (Aig. lo
entftanbcn burd) ^cifdinicl^itn^ ^ablvcicbcv amöbiner u. 11), orangebraun (200mal uergrößert). Die
3cllcn. Da« (ebcnbigc Sdjlcimnet}, in beut viele ;]dl bieten, fternfönnigen Mnoten be§ apikalen ©itterforbeS
ferne -jerftreut finb, änbert bcftcinbtg feine #orm. finb bnreb febr garte Doppelfaben uerbunben.
©in litgeligeS ©poranginm uon meißer Aavbe ©porangium almlieb ben brei oorigen Strten
uub 1 nun Durcbmeffer. ;"mi bei leberartigen \Mille (Aig. 10—12), purpurbraun, birnförmig (SOmal
(Peridinm) ift uiel t'oblenfaurer .sMf abgelagert, uergrößert). Der 33afalteil ber .vuille (Mdj) t'egeC-
in Aonn van labnrintbifeb gcrounbenen ©träugen. förmig; ba§ üftefcroer! be§ älpttalteilS febr gart.
©in fia(btugelige§ piijförmigeS ©porangunn ©poranginm birnförmig, oef ergelb (50 mal uer=
Durdnncffcr. .v?üüc mit fternförmigen Malft'riftallen. gleiebt einer pnramibalen iölumentrone, bie auf einem
Aig. 6. Didymium fariiiaceuin (Schrader). genarbten ©tiel auffttjt. Oben tritt ba§ golbgelbe
5ig. 7. Lepidoderma tigrinuin (Rostafinski). (20mal uergrößert). Oben ragt ba§ fegeiförmige
ift mit grauen friftallinifeben Malt'fdmppeu uon un 2)a§ feitleufbrmige Aafernet} be-o ©apillitium, in
regelmäßiger amöbenalmlieber J-orm bebeeft. bem (Gruppen uon fugeligen ©poren §erftreut liegen.
©ine einzelne ©piralfafer au§ beut ©ipillitium ©ine Üiruppe uon eiförmigen ©porangien, bie
Aig. !». Arcyria serpula (Massee). Aig. 18. Arcyria incarnata (Rosta/mski).
©ine einzelne ©piralfafer au§ bem Üapillitium, ©ine ©ruppe uon fleifdmoten ©porangien. Da*
mit Dornen befet3t (1200mal uergrößert). uorbere ift gefprengt, ba§ ©apillitium am ber gloefem
Aia, LO. Dictydhmi ceniunm (Nees). förmigen .Vmlle herausgetreten (20 mal vergrößert).
( lOOmal uergrößert). Der bafale Deil ber.Vuillebilbet ©ine ©ruppe uon t'ugelruuben purpurroten ©po=
nacb Entleerung ber Sporen einen glodenförmtgen rangien, bie teilmeife traubenförmig auf gemeinfamen
Rcld), ber apitate Deil einen Oiittert'orb. Stielen auffiijen (20mal uergrößert).
©poranginm almlicb bem oorigen ($ig. 10), ©ine ©ruppe uon .mtinbrifdien roten ©poran=
aber orangerot (SOmal uergrößert). Dac- Witter gien (2ÜmaI uergrößert); bie mittlere ©porent'apfel
bev apit'alen &orbc* ift uon bieten Mnoten biirebfeljt. ift gefprengt unb entlaßt ba3 ©apiEitium.
• ;ii- e-i ~ r
-
Uiwh-I . Kniislformcn der Natur. Zur Tafel 93 Arcyria
T
tMto A vafo w>ww\Y'mWA t taSoa»U
Haeckel, Kunstform&n der Natur. Tafel 9>5 . Ircyria.
Mycetozoa. ^il'lttcvc.
)
Coniferac. Japftnbäume,
;§fanun ber Bhuupnpf'Ianjcn (Phanerogamae ober Anthophyta); - ifaupfMaflB "der Jäarnf-
Sie artenreidje Klaffe ber 3npKiibaiune ober Koniferen ift bie t) odi ften tuuef cltc ©ruppe ber naeft=
famigen Slumenpftangen (G-ymn ospermae) . Siefe ältere löauptftaffe ber ^lianerogameu bitbet pI)p(o=
genetifd) bcit Übergang öon ben gurnpflangen (Pteridophyta, Safet 52 u. 92) gu ben lungeren Sed=
famigen (Angiospermae). tsbre oerbtnbenbe SJHttelfteltung geigt fieb namentlich im Sau ber Stuten.
Sie meiblidien Samenanlagen, bie ben (Smbrnofact (bie -öftarrofpore) umfddief;en, ftnb bei ben Secffamem
in aufgerollte Jrudtblatter (Carpella) eiugefditoffen, bie gxiv Sitbung eine-? gtudjtfnotenä mit ©riffel
unb üftarbe gufammentreten. Siefe ©d)utporrid)tung febtt ben Stadtfamern, bei benen bie ©amenanlagen
nadt auf ben "Jruddblattern auffifceu. Die älteften ©pmnofpermen finb bie garnpatmen (Cycadeae)
unb bie ©ingrobäume (Gingkoneae, $tg. 'M; fte gleichen nod) itjren Sorfaijren, ben ©dmppenfamen
(Selagineae), im Seftije oon bemeglidien ©permagoiben (3Kirrofporen). Siefe finb 51t glatten, unberoeg=
s
tidieu ©permagetten (
}>ol(enförncrn, Stütenftaub) geworben bei ben jüngeren ^'adtfamern, Koniferen
unb ©netageen, ebenfo bei ben fämttidjen Scdfamern. Sie auf;erorbentlid)e Mannigfaltigkeit unb ©d)ön=
Ijcit ber Blumen unb bei auc- ifjnen entftebenben angiofpermen #rüd)te ift erft ein ©rgeugni§ be§ tefeten
ügauptabfdmitteS ber ©rbgefdjidte, ber Sertiärjeit ; bie Slngiofpermen beginnen erft in ber uorbergeljenbeu
Äreibeperiobc iljre ßntroidetung. Sor ber (enteren, in ber 3ura= unb Sria^periobe, bitbeten ben ÜQaupt=
beftanbteit ber ^ßftangenbetfe ber ©rbe bie ©pmnofpermen; biefen beiben Sßerioben fehlten nod) bie eigent=
tieften „Stumcu". Sie diarafteriftifdien Jrüdjte ber Koniferen finb bei im älteren Sarajeen ftetfdn'ge Seereu
mit ©amenmantel (Arillus, g-ig. 6), bei ben jüngeren 5ßinageen Ejolgige Rapfen (Strobi); in biefen
finb bie nerboljten Jrudjtbtatter in bidjten ©piralen um bie gemeinfame 2id)fe beS Stütcnftanbe* georbnet.
(Sin meiblidcr 3 aPfen m balber natürlider (Sin meiblidier 3&Pfen in balber natürüdjer
©röfje. (©tamm bt§ 50 m (jod). Srafitien.) ©röfje. Secffdwppen in eine 4 cm lange 3fabe(
ausgesogen. (Kalifornien.
Jig. 2. Picea excelsa (Link).
©ine 3apfenfd)uppe uon innen gefeben, unten JJamitie: Pinoideae. §ubfamüic: Cupressinae.
mit nuei meibücben Stuten. (©uropäifcf)e ^idjte. ©in Saubgraeig mit fünf t'ugeligen oapfen.
•Familie: Pinoideae. §>ub)'aiiiilir: Thujopsidae. Orbunng (Gingkoaceae) uon ben eckten Koniferen
Gin oiueig in natürlicher töröfsc; an bcn Gnbcn getrennt. 35er ftuttlicbe ©ingtobaum ift in Gbina
bcr 9lftdjen Heine gvjUnbrifd^c niännlicbe 3apfett / unb "sapait einbeuuifcb, erreicht 30 m $>ol)c, über
weiter unten brei runblidjc rociblidje (uon 1,5 cm 3 m ©tammbiefe unb ift ber leiste Überreft einer alten
Turdjmcffcr). (&ot)er ^ierbaum cai§ ;"sapan.) Siacftfamergruppe, uon ber viele auc-geftorbene Ser==
unb 2lficn) mit brei ©ruppen uon kugeligen, jdinnn-y Gin lueiblicber Rapfen be3 üDcammutbaumeS uon
blau bereiften Seeren. Kalifornien, eine* ber größten lebenben Säume; fein
lieben Rapfen. (SBeifjc 3cber ober -Kicfcnäcbcr »on Aig. 11. Cupressus semperyirens (Liane).
luöbnlicben fdjmalcn „9iabctform" ber Koniferen ab. Aig. 13. PillUS seiotilia (Linne).
Stucf) ^eiebnet fiel] Gingko baburd) uuo, bafi bie mäun= Jamilie: Pinoideae. ,5>ubfamilie: Abietinae.
Itcben gellen beiuegltdie ©permato^oen bilbeu rate Gin fegeiförmiger oapfeu mit febr regelmäßiger
bei ben Ünt'abeen uni> gilicincn. 3Jtan bat baljev ©djuppenorbnuug (©trobilation). (üRorbamerita.
HH-^Nt
Hui'c,
sclcel, Kunstformen der Natur. Tafel 94 — Araucaria.
Coniferae. 3ctpf<mßäume.
^ctfeC 95. - - Placocystis.
Amphoridea. 'HnumJImte.
^fanmt ber §UtntisV2 (Echinodernia); - Ijaupfldap ticr Bunriurfnt (Monorchonia);
Blaßt- brr Hnitiijitrnt (Amphoridea).
Sie lebenben ©temttere geigen geroöljnlidj) einen au§gefprod)en fünfftraljligen Körperbau, ber
fie oon allen anbeten Vieren auf ben erften 33litf unterfdjeiben läfjt. (Sine mtdnigc 2lu§nalime bawon
macl)t jebod) bie ältefte Klaffe ber Cidnnobermen, bie mir al§ Urnenfternc (Amphoridea) bcgeid)nen
unb oon ben f ruber bamit Bereinigten Cystoidea abtrennen; fie finben fid) nur oerfteinert in ben älteften
©dnditen ber paläogotfdpen Formationen, int fambrifdien, ftlurifdjen unb beoonifden ©pftem; in ber
©teintotjlengeit finb fie fcbmi au§geftorben. Sitten 3(mp[)oribeen feljlt ba§ diaratteriftifebe Anthodium
ber übrigen ©terntiere, b. b- bie füufftrabtige ^(mbutafra^-Hofettc, bie burdj bie fünf ben DJiunb mm
gebenben 2lmbulafren ober „Jüblcrfefber" gebübet roirb. Sie älteften Urnenfternc, bie 'Hmpboraficu
($ig. 1- 2), geigen nod) feine Slnbeutung be§ fünfftrabügen §Baue§, fonbern gleichen in ber bilateralen
ober gtüeifeitig=fnmmetrtfdjen Körperform ben boberen Sieren. (Srft bei t>m jüngeren 'Jlmpboronicn
(g-ig. 5, 6) beginnt bie $ßentarabial=©truftur, inbent 5 — lö Slrme im orange ben -äKunb umgeben.
©inige oon ibnen befugen grofje l'lbnlidifcit mit Stephanoceros, einer gierlidjen Jornt ber Pubertiere,
bie auf ü£afel 32, $ig. 5 bargeftellt ift. 35on äbnlidjen bilateralen äkrmalien muffen mir bie 2lmp§o=
ribeen aueb pbologcnetifd) ableiten. Offenbar ift e3 bie 3lnpaffung an feftfiüenbe SebenSroeife, bie ben
liniere 2lnnat}me, baf; bie pentarabialcn (Sd)inobermcn oon bilateralen üßermalien ab-
ftammen, finbet ibre ftärffte Stütze in ber Keime§gef(f)icf)te ber lebenben ©terntiere. renn bie unreifen Saroen
ober Sugenbformen berfelben, bie mir allgemein Slftrolaroen (ober Echinopaedia) nennen, befifjen nod)
einen feljr einfadien, ben 9iotatorien (Sfäbertieren) abnlidien Körperbau unb eine rein bilaterale ©runb=
form; fo bie Auricularia-Saroen ber X'buroibeen @ig. 12; Xa)d 50, g-ig. 3, 4); bie Plutellus-
Saroen ber (id)inibecn (Jig. 10); bie Pluteus -Saroen ber £pl)iobccn (,~yig. 9; Safet 10, ^ig. 8); bie
Bipirmaria- ^aroen ber 2lfteribeen ($ig. 11; Safel 40, #ig. 3 — 6). Gift roäfjrenb ber SSerroanblung
$ig. i- Placocystis crustacea (Hueckel). baf; fie urfprünglid) al§ Kruftagcc (Enoplura ba-
Dtbmtng.: Aanphoralia. Jamtlic: Anomocystida. lanoides) befd)rieben mürbe. Set abgeplattete,
Sie (Sattung Placocystis, uerfteinert im Unter-- ooat=oierctfige Körper ift fomol)t auf ber fonoeren
filur oon ^orbamerifa gefunben, gebort nebft bem Siütfenfeite (La) al§ auf ber fonfaoen 33aud)feite (lb)
fotgenben ©eniiü Pleurocystis (J-ig. 2) ju jenen mit grofjen, polygonalen platten gepangert. 35orn
älteften ©terntieren, bereu Körper noeb feine ©pur am ©tirnranbe liegt in ber Glitte ber 3Jhmb, ^mifdien
oon fünfftrabtigem Sau geigt, uietmebr fo oollfoim groei geglieberten Straten, hinten ftfct ein beroeg=
men bilateral --fpinmetrifd) gebaut ift rote bei ben lidier geglieberter Stiel, ber oielleiebt at§ Sdjroang
Wirbeltieren unb ©liebertieren. obr 2iufjere§ geigt bei ber freien .Crtobemegung biente ober al§ ©tiel
fo oiet 5ll)nlid)feit mit gemiffen Krebstieren (Apus), bei ber Slnrjeftung am 3Jieere§boben.
,"vig. 2. Pleurocystis filitexta (Billinr/s). [ytg. 7. Aristocystis boliomica (Bammele).
Ter abgeplattete/ breiedige Körper ift auf ber ©ine eingetne ^augerplattc, oon eigentümlichen
feften t'ouoeren ERüdEenfette (2 a) mit roenigen großen Kanälen burd)fe£t, bie oom äftittetpunft auSftraljlen.
Ijeragonateu platten gepangert unb burd) brei Kamm Jyig. 8. Oplliotlllix fragilis (J. Müller).
routcii auygcgcidjnct; bagegen tft bie ftadje, befmbare RlalTc: Ophiodea; ßrbnung: Ophioctonia.
23aud)feite (2b) mit oielen Keinen polngonalen^lätt= 35er junge Sd)Iangenftern, oon regelmäßig fünfc
dien getäfelt. SSora liegt am SBaudje in ber 3Jiitte ftral)ligem 33au, ber fiel) erft fürgtid) oon ber bihv
bie -Btunböffnung, gmifdum groci langen geglieberten teralen ^luteu§=Saroe (äfmtid) $ig. 9) abgetöft bat.
Sinnen; hinten lint'v (afptmctrifd)) bie Stfteröffnung. (»gl. SEafet 10, g-ig. I.)
3)cr eiförmige, 3- 4 cm lange Körper ift mit Saroc be§ ©d)langenftern§ Ophiura filiformis.
großen beragonalcn platten gepangert, bie mit einem Kla)]"e: Ophiodea. (Sgl. £afel 10.)
jiertid)en Sßerlenftcrn gcfebnüitft finb ©ig. 3b). 3)a§ 3)ie glockenförmige ^luteu§=£aroe trägt oier
Wintere ©nbc ift gugefpi^t; ba§ oorbere ©übe trägt 5ßaar bünne lange Slrme, oon benen nur ber 33afal=
grcei kegelförmige Öffnungen nebeneinanber, Sföunb teil bargeftcllt ift. ^m ©runbe ber bilateralen ©tod'e
unb Slfter. Sine britte Öffnung, gtDifdE)cn beiben ift bie Einlage be§ füniftrabligen ©eeftentS fiebtbar.
afmnmetrifd) linfo gelegen, ift bie ©efdjledjtSöffnung. gag. 1 0. Plutellus acquituberciilatiis (J.Mülh r).
Ter eiförmige, i — 6 cm lange Körper ift ähnlich, 3)ie pi)ramibenförmige Saroe trägt oier *ßaar
s
Dem Der üorigen Stil 3)ie ©cfd)led)t*öffnung (oben lange bünne Slrme unb oben ein |>aar Corner ober
lint'v gnnfdjen 9Jtunb unb Slfter) ift l)ier breiteilig. 35er Sdjeitelftäbe. 35ie Stntage be§ fünfftra 1)1 igen ©ee=
Ganser beftel)t auc- oielen Heilten polygonalen Safetn. igclö ift noch niebt oorbanben.
,"vig. 5. Citrocystis citrus (Haeckel) Jig. Li. Bipiimaria asterigera (J. Müller).
Ter Körper ift gitronenförmtg, oon 2 3 cm Tic anfctmlidje Saroe (bie größte oon allen be-
mit einem finden 9)}unbro£)r, au» beffen breiteiliger geidjnct fid) au* burd) fieben Sßaar bemegliebe bünne
33afiö fünf furge Sinne entspringen. 35em unpaaren Slrme unb jraci große unpaare Sappen am binteren
(frontaten) Sinn gegenüber liegt ber esgentrifdje Alfter, ©übe. SBoro bie Slulage be§ fünfftrabligeit ©eeftcrus.
mit Klappenpi)ramibe. Sie Panzerplatten geigen ,yig. 12. Aiiricularia liiidibniiicliiata (Chun).
einen beragoitalen Stern (A-ig. 5b, 5c). Saroc einer .V"mlotburie (Elasipoda).
Ovbmuui: Amphoronia; J-'amilic: Palaeocystida. 35ie garte gallertige 8aroe glcidjt einer Siaef't-
Ter rübenförmige Körper ift 2 cm lang unb mit t'iemcnfebneet'e (abntieb Aeolis, 2afel +2). ä?on
beragonalen platten gepangert. 35er 3)tunb (oben) beut bilateralen Körper geben reebtv unb linfy paarige
ift oon !"> fd) laufen Sirmcn umgeben. Sappen ab, bie febr ftart wellenförmig gefräufclt finb.
HaecM, Kunstfarmen der Natur.
Zur Tafel 95 - - Placocysti
.•«sinVl "«a& ^'>su-u>\V«uw\ ,Mos»fi
[iiX
Haeckel, Kunstformen der "Natur. Tafel 95 Placocystis
Amphoridea. Jllvnexiflevvte.
Reifet 96. — Sabella.
Chaetopoda. BurlicnUutrmn*.
Sie Svingetticve ober Mi tnactnu'tnucr (Annelida, mtcl) Amrulata genannt) werben geroörjnricf)
at§ eine Klaffe bev „SBürmer" betrachtet; fie unterfdjetben fiel) jeboeb von ben echten, ftetS ungeglteberten
SBurmtteren (Vermalia, SEofel 23, 32, 33, 97) fein roefentlidj buvcb ihre SUtetamerie, b. f). burdj
bie äufjere unb innere ©{ieberung be§ tanggeftreeften Körpers. SStetmehr gleiten fie hierin ben höher
ftebenben „©lieberfüfjtern" (Arthropoda), ben beiben formenretdjen (Gruppen ber Mruftenticre (Crustacea,
Safct 56, 7(5) unb bev £uftrot)rtiere (Tracheata, Safel 58, 66). Tiefe beiben (eiferen Jgauptflaffen
finb als Sinei felbftanbige ügauptäfte be§ ©tiebertierftammeS ju betrachten unb ftammen von groei »er=
fdiiebenen ©ruppen bev Stnneliben ab. Sitten biefen ©üebertieren (Articulata) gemeinfam ift nicht
nur bie äufjere "Kingchmg bev Jöautbecfc, fonbevn and) bie innere ©lieberung be§ ßentratnerüenfnftemS
(33aucbmari), be§ 3Jai§feIft)ftem§, ©efäjifrjftemS u. f. m. Sie älteren Stnnettben unterfdjetben f t et) von ben
beiben jüngeren ©nippen bev Strtljropoben bauptfacblid) babuvd), baf; bie einzelnen Slörpergticbcv ober
Eilige (Segmenta, Somita, Metamera) bei ben evfteven metftenS feljv gleichartig gebttbet finb (luv
monoin), bei ben (enteren meljv ober weniger ungleichartig (beteronom), infolge von 2trbett§teilung. 2ludj
finb bei ben Slnnettben bie Seine (urfprüngtict) ein $aar an jebem ©ttebe) txtvj unb ungegtiebert, bei ben
Sie iöauptftaffe bev Stnneliben rotrb in groei .Sllaffcn eingeteilt, bie ©gel ober Stuteget (Hiru-
dinea) unb bie äSorftenroürmer (Chaetopoda). Sie £>aut bev evfteven ift glatt unb entbehrt ber
SBorftenbebectung, welche bie lebteren au^eidjnet. Siefe harten (ibitinbovften finb von f)bd)ft mannigfaltiger
A-ovm, ©röfje unb Slnorbnung. .Utein unb fpävlid] entroicfelt finb fie bei ben 35orften armen (Oli-
gochaeta), gu beneu unter anbeven bev Mvegenrourm (Lumbricus) gehört. Sagegen finb bie Sorften
grofj unb gahtreich bei ben 93orftenreid)en (Polychaeta); fie firmen fcjter auf befonbeven ^ufjftummetn
(Parapodia), bie ben 33orftenarmen festen, ©erobtjnlid) fitzen an jebem Svövpergliebe groei ^aar ©tuiumeb
fufse, fettener nur ein sßaar. Sie Jüfsc tragen meiftenS äuf;ere Giemen, $üt)tfäben unb anbere Anhänge.
Sie Sorftenrcicbeu (Polychaeta) leben fämtlid) im 3Jteere unb gerfallen in groei formenreidje
Orbnungen: Siaubnuirmev unb IKöbrcnroürmcv. Sie Staubraürmer (Errantia ober Rapacia, fyig. 5- 7)
f'riecben ober fdmnmtncn frei im Ufteere umtjer unb tragen Giemen an ben metften fingen. 3It§ träfttge
Raubtiere beft|en fie einen gut entroiclelten .Hopf, meiftenS mit liefern bewaffnet Sagegen fefeen fiel)
bie Miöbveiniiüvinev (Tubicolae ober Sedentaria. gftg. 1 — 4) am 9)teere§boben feft; ihr Mopf ift vev
3>cr Siöljrentmmn ift au§ feiner Icberartigen Ter febr lange unb ftarfe Sßutm bat einen
JKöljre herausgenommen. Sie gefieberten unb mit Iräftigen Körper, ber au3 jaljtreidjen gleichartigen
breiten oioletten SJänbem gcfdjmücltcn Giemen finb fingen äufammengefe|t ift unb fiel) fcblangenattig
fo äufammcngelegt unb iiadi innen gefrümmt, baf? loiubet. ^seber "King trägt ein paar 'Kuber unb
fie einen birnförmigen ,"veberbufdi borftellen. ,~yübler (©irren); am Kopfe (oben) fit.um fünf größere
$ig. 2. Serpula contortuplicata (Linne). Tviiljlcr unb ein ^aar Slugen. Tie meiften ©egmente
©ef eltiger Kaü'röbreniourm. (nur bie 8- -10 oorberften ausgenommen) tragen ein
luilircmoünncr (Tubicolae); 3famiIiE: ^Erpulioen. 5)3aar rote t'ammförmige Kiemen. Sie Sßürmer
Tiefe 9iö£)renn)ünner rooljnen in gerounbenen ber ©attung Eunice geboren gu ben größten unb
Kalfrbbren, bie auf bein 9Jieere§boben in großer 3<rf)I
ftärlften Stnneliben; einige Sitten werben 1 —Vj.2 m
nebeneinanber befeftigt finb. S mi Sßerfonen ber lang unb 2 — 3 cm breit; fie finb febr lebbaft,
©efettfdiaft baben ibren Kopf au§ ber Wübrc beruor= präebtig gefärbt unb greifen felbft A'ifcbe unb anberc
geftredt unb itjre beiben, gierlid) gefieberten Giemen größere ©eetiere an.
anbete uert'ümmert; fie bilbet ein jierlid)c§ ©piral= © e i b e n baar ger i K i e 11 1 e 1 1 1 our u i
btatt, an beffen Slufsenranbe bie jat)Ireid)en gcfiebet= Raubioürmcr (Errantia); JTanriltE: .Hmpliinomiben.
ten unb gebänbetten ^iemeufäben roie auf einer Ter gebrungeue Kicmcnmurm, in natürlidier
Duvdibrodienen SBenbeltreppe angeorbnet finb. ©röfje abgebilbet (12 cm lang unb 2,:. cm breit),
Aig. 4. Terebella emmalma (Quatrefages) trägt an ben Seiten be§ Seibe§, ber au§ 36 bi§
33 a u m !i emi g r $ ü b e i rc u r m.
e l
4») ©egmenten beftebt, lauge SSünbel oou meifleu
Kiifjrenuuirmer (Tubicolae); lamilie: (Lcrcbellibcn. feibengläujenben Sorften, in ber Witte mit einem
Ter Söurm ift au§ feiner ©aubröbre ljerau§= roten S3anbe gefcbmüeft. Seber Siing trägt auf bem
genommen; er trägt oben am Eopfenbe brei 5ßaar dürfen ein rote-? ^reug. 3ebe§ ©egment, bie brei
rote baumförmige Giemen unb eine gtojje 2ln§ar)I oorberften aufgenommen, trägt ein
s
|>aar gefieberte
uon gelben, fel;r beweglichen, bünnen gaibtfaben. Kiemen, bereu tfäücn nad) Ijinteu gerietet finb.
Haechd, Kunstformen der Nah Tafel 96 — Salella.
Chaetopoda. — ^oxftemvixvmex.
i£afcf 1)7. - Terebratula.
Spirobranchia. &piraUmmci\
^fanuit tier Wnxmtuxt 3faupfMap bsr ©nftfjttntrmrr (Prosopygia)
(Vermalia); - -
;
-
Sic artenreiche klaffe ber öpiralfiemer (Spirobranchia') umfafst eine eigeutümlidie ©nippe
öon ©eetieren, bie man fvüljcv roegen tljrer groeiftappigen, iuufd)elälintid)eu ©diale 31t ben Söeiditieren
(Mollusca) fteüte unb ctl§ naebfte SSerroanbte ber edjtcn SJhtfdjclu (Acephala, Safet 55) betrachtete.
Sjttbeffen ift biefe Sl()nlid)t'eit nur oberfläcbdid); bie beiben Sdialenf'fappen ber äRufdjetn fteljen reä)t§ unb
linfc? an ben iUirpcrfciten unb ftnb oben auf beut DtücEen burd) ein ©dilof; uerbunben, ebenfo wie bei
ben mufdietabntidien Krebfeu, 3. 33. ben Sa'antentrebfen (Cirripedia, Safet 57). hingegen ließen bie
beiben ©diolenf'tappen ber ©piralfiemer oben unb unten an beut feftgeroadjfenen Körper; bie t'teinere 9tücfen=
t tappe (Valva dorsalis) liegt mie ein f lädier SDccfel auf ber größeren, ftarf'er gewölbten 33 au dif tappe
(Valva ventralis). $Ijre Sänge beträgt 1—9 cm. Sa§ ©djlofs (Cardo), ba§ beibe Etappen nad)
Strt eine§ 2tngetgetenl§ feft uerbtnbet, liegt am Ijintercn (Snbe. igter ift gemölinlid) bie 33auditlappc burd)
einen ©tiet am 3Jieere§boben befeftigt. 3Son bem faefförmigen flacben Körper, ber nur bie Ijinteve igälfte
bc§ ©djatenraume§ auffüllt, getjen groei bünne SJuiuteUappen ab, bie bie ©djale abfonbern unb am 3(anbe
33orften tragen ($ig. 13). 2lm uorberen ©nbc be§ 2öeid)törper§ liegt ber SJtunb, umgeben uon einem s}>aar
grojlcn cbarafteriftifdien SIrmen (Brachia). Stefe ftnb fdivaubenförmig aufgerollt unb mit Kaufenben
feinen iliemenfäbeu am aufseren t'ouoeren Stanbe ber ©draube befe^t. Sie bobleit $ranfen ftnb innen
mit 33lut angefüllt, aufsen mit beweglichen SBimpern befetjt; fie bienen fomobt jur Sltmung aU gut
©rgeugung eine§ 3öafferftrubel§, burd) melden bem galjnlofen äJhmbe -Kaljrung gugefüljrt roirb. Sie Sinne
felbft ftnb raenig ober gar ntdit bemeglid), oft burd) eine fpirale Äaltfaule im inneren geftüfet, bie and)
an ben foffiten ©diäten oortveffttd) erbalteu ift (Jig. 1 — 3, 14 — 18). Scr neuere Siame „©pivalt'iemer"
ift baber oiel paffenber al§ ber ältere Scame „Slrmfüfier". Sie nädjften SBerroanbten biefer SJermalien
finb utebt bie SJcufdiefu, fonbern bie Ü0too§tiere (Bryozoa, Safet 23). Sie bewimperten Sentat'etn
ober (Vüblfabeu ber 33rt)ogoen entfpredjcn ben emgelnen Eiemenfaben ber ©pirobrandjien unb bie beiben
„Sinne" ber letzteren ben beiben Sinnen be§ ljufeifenförmigen &entafelträger§ ober SopIjopfjorS ber elfteren
(Safet 23, 'Jig. 6 — 8). Sie jugenblidjen tarnen ber ©pirobrand)ien finb abulid) organifiert mie bie
.^opbopoben unter ben 33roogoen. an ben altereu Venoben ber ©rbgefdiidite fpielten bie ©pirobrandiien
eine grofie 9iol(e; iljre foffilen ©djateu fe|en grofje ©ebirg§maffen gufammen, e§ finb gegen 3000 foffite
Strien unterfdiieben; tebenbc ©pesicS finb roenig meljr al§ 100 befannt.
A'ig. 2. Stroplionieiia rhomboidaÜS (Wückens). 4a. Sertrataufidit (oon ber regten ©eite).
Sü'tcfent'lappe, von innen gefeben; oben ber breite 4b. Arontalanficbt (00m ©tirnranb).
-
bie größere, ftar! gewölbte SBaudjtlappc, unten bie oon innen (uon ber Unten Seite); bie Unt'e .sruüftc
Heinere, flache SKüdcntlappe. ift größtenteils entfernt, ebenfo bie Schale. 9Jton
7s\\\. 7. Rhynchonella inaurita (Sanäberger). 10b. anficht ber Unten .Üörperbälfte uon innen
uon
(oon ber rechten Seite ); bie red)te Hälfte unb ber größte
7a. Torfalanficbt (DiüdcntTappe nuf;cn).
Seit ber ©ingeroetbe ift entfernt. 3Jian fiebt oben bie
7 b. Siniftralanfidjt (uon bet ünt'en (Seite).
ftig. S. Rhynchonella psittacea (Davidson). bem innen antiegeuben -Stattet. Seu größten Seit
Ter SBeidjförper nadj Entfernung ber Schale ber äliantelhbble füllt bie Unfe Spiralt'ieme am.
iinb be§ ©ingeroeibefadeS. Sie beiben SRantelkppen 10c. Dü'ident'tappe uon innen gefeben, mit bem
(bie außen bte Sd)alcnftappen abfdjeibeu) ftnb au§= fchleifenförmigen Malt'gcrüfte ber Miemenarme.
(borfalen) Sappen fiebt man unterhalb ber beiben A*ig. 17. Nucleospira pisiun (Sowerby).
finden Spiralarme in ber Glitte ben Heilten Duer SKüdenftappe, uon innen gefeben.
fpalt bev 9Jhmbe§, am unteren (neutralen) Sappen A-ig. 18. Atrypa marginata (Dalmav).
ba§ gleidifdjcntcligc Sreied beo großen 33lutfhtu§. ^i'ücfent läppe, uon innen gefeben.
- 7 *«-Ö'Hi* ; - -
HaeckeL Kunstfprmcn der Natur.
Zur Tafel 97 — Terebratula.
Haecl l
T
~M i-.'!',T niX .-<wta /I '«a& KaKno\tem& ,5aAo9»H.
; ; I
II
Spirobrancliia. Sbpivafäxemex.
^ctfef 98. Aurelia.
1 )iscomedusae. Sdjcitauinallnt.
gfantm brr Brflrltirrr (Cnidaiia); -- Ma|]c btv llappruguallm (Acraspedae); - -
©rbnmtcj
ber 5 dj rib im ijuaünt (Discomedusa e); — Hntcrorbmmo, brr 3-"al:;nrnntünbig.rn (Semostomae).
Sie falutenmünbigen ©d)eibeuquaueu, bie auf biefer Safel bargeftellt finb, baben benfelben cegel=
mäfsig ftrapgen 33au roie bie auf Safct S abgebilbeten ©emoftomen. Sit t'reiorunbe gallertige ©djirm
(Umbrella), toeldper nie-, ©djtoimntorgan bient, geigt in ber äftttte feiner tontaoen llnterfeite (Sub-
umbrella) bie oiereeftge SJamböffnung („9Jlunbfreug"). Sie oier langen 2lrme, bie oon beffen tuev
(ScEen abgeben ($tg. 5), finb oft faljnenförmig unb 6eftimmen bie ©trafen erfter Drbnung (^ßerrabien).
ÜDctt ben äßunbarmen roedjfetn regelmäßig bie oier ©efct)led&t§brüfen ober ©onaben ab, bie ftetS in ben
©trabten groeiter Drbnung (gnterrabten) liegen ($tg. 1, 3, 6 u. 8). Sin iljrem ynnenranbe fibeu oier
iVtfdui oon beiocglicbcn -äftagenfäben ober ©aftratfilamenten, bie frei in bie 2J£agent)ö§Ie hineinragen unb
bei ber SSerbauung mitioirt'en. 2lm ©djirmraube filmen aufjen adit ©inneSfolben (oier perrabiale unb oier
interrabiale) ;
jeber ©tnneSfolben (Rhopalium) ift aa* brei oerfdnebeneu ©inne§organen gufammen=
gefefct: an ber 33afi§ (in 3'HV ' unten) eine Dtted) grübe ober 9cafe mit oergroeigten galten; in ber
3Jtitte ein Stuge (ein runber ober oeräftelter ^igmentfbrper, oft mit Surfe); am freien ©nbe (in #ig. 7
oben) eine eiförmige Kapfei, bie $alftrtftalle entbält, früher für ein @ef>örblä§djen gehalten, jct>t für ein
Organ be§ 3taumfinnc§ (@leict)geioid)t§blct§djen ober ©tatoenfte). 3Jcit ben ad)t ©iuneot'olben atter=
nieren meiften§ adjt (oft and) meljr) lange beioeglidie ^angfäben ober Sentafeln (in t>m ©trabten britter
Orbnung, Slbrabien). ,3 un fd)en ben Sentafedt unb ben 3il)opalteu fifcen urfprüuglid) am ©djirmranbe
L6 oorfpringenbe 9tanbkppen, in ben ©traljlen oierter Drbnung (©u&rabien, J-ig. 9).
Sa§ gange Sier, in natürlicher ©röfje, oon Sie Strobila ober ber Enofpengapfen, raetdjer
unten gefeljen. Sicfe neue Strt (au§ beut Speere ben eigentümlichen ©enerationSmedjfel ber ©d)cibcn=
oon .oiufuliube, an ber tfüftc oon ©umatra) ift 6tafj quollen diarat'terifiert, ftarf ocrgröfjcrt. 3lu§ beut
röt(id) gefärbt, bie ©onaben otolett; fie ftel)t fo= befruchteten ©i berfetben entioirfelt ftcfi ein einfacher
iool)l ber europäifd)eu A. aurita al§ ber amerU 33ed)erpolop (Scyphostoma, oberfter Seil ber
t'anifcben A. habanensis (oon Sabona) ua()c, unter= J'ig. 2). 3lu§ beffen 3Jiunb roädjft ein langer ,8apfen
fdicibet firi) aber oon beiben burd) bie ©eftalt ber Öeroor, ber burd) Cuorcinfdmüruitgcn in eine 9ln=
oier ftdjelförmigen ©efdjtedjtsbrüfen unb ber fdjmäd)^ galjl oon t'rciorunben ©djeiben verfallt, yebe 3cbeibe
tigen Eurgen 3lrme, foioic burd) bie ad)t tiefen v-5ud)= bilbet am "h'anbe adjt ^aar ©inlevbungen, in benen
ten be§ ©djtrmranbeS, in benen bie adjt ©iuncö= adjt ©inne§!otben mit ad)t Sentat'eln alternieren;
t'olbcn liegen. Ser gange ©djirmranb ift mit fein fpäter Cöfert fid) bie ©djeibeu ab unb fdnoimmen
gaf)lreid)en t'urjen Scntafelu gefäumt. al§ Keine Sivt'omebiifen untljer (Kphyra).
Undosa untlul.itii (Haeckd). brüfen, an beren "snncnranb bie uier iuterrabialen
Alg.
Untere 2lnfid)t bc* fraSmubcu Etagen*, üou raub ift ber 9cerücnring angebeutet, ber bie adfjt
im JBafaltcil angebeutet). ,?sn ber Witte ba§ 3)cunb ftig. 7. Gin ©inneSfolben ober -föanbförper
tretii, mngcticn uon ben oier fraufenartig gefalteten (Rhopaliuni), ftart uergröfjcrt. 3km ben bret %b-
©cfd)tcd)tsbrüfcn, an beren ouucnranb bie üicr Süfdjct fdmttten be£ gufammengefe|ten ©mne§förper§ ent=
ber ©aftralfilamcnte liegen. Ijält ber obere bie ©tatoenfte (eine eiförmige, mit
Ich. 2(n ber llnterflacbe be§ ©diirmeS fdjimmern Ter .oentralteil ber unteren Sd)irmflacbc, beraum
iun'i uon ben uier (ntfcifcnförmigeu ©onaben burd) gefebnitten. £sn ber Glitte ift ba§ 2Jhmb£reug fid)t=
i ähnlich ben in au\. 6 abgcbUbctcn). S» ben ©in bar mit feinen uier perrabiaten Sippen unb ben
febnitten bc*©d)trmranbe» liegen giuifcbcn ad)t©inne§s Safalteilen ber abgefdmittenen Strme. .oiuifcbcn ibnen
t'olben 24 JEentafetn. 2tu§ ber SMtte ber unteren liegen interrabial bie ©cfdjted)t§garbinen, garte
©djirmflädjc Ijängt ein langes lliunbrobr herab, faltige -öcembranen, an benen bie geträufelten ©o=
bei'ien 9)cunböffnung (unten) üou üier großen gc= uaben aufgehängt finb.
Xinülie ber ßdartiben. Tic Aigur geigt in ber oberen iQälfte ben llnter=
AtiV 5. Seitcnanftdjt ber fdnuhnmenben SWcbufe febirm (Subumbrella) nad) ©ntfemung ber üicr
s
in natürlicher ©röftc. 2(n ber Slufsenflädjc be§ ©d)ir= Dcunbarme; in ber unteren Hälfte bie 2tujsenfläd)e
nicv, ber faft fugclig geroölbt ift, treten L6 rabiate be§ .Cberfcbirmev (Exurabrella) mit ibrem eigen=
Reiben uon grojjen Sccffelraarjcn beroor, bie uon ben tümtieben ©etäfel unb ben üorfpringenben ©tem=
(iinfebnitten giüifdjcn ben 16 uicreefigen Staublappen leiften. 3ln ber Subrunbrella ift in ber -Bütte bie
ausgeben, o" biefen ©infdjnttten fifcen ad)t ©inne§= .vuüfte be§ neutralen 3Jhmbfreuäe3 ftditbar, nad)
t'olben unb bamit abiuecbfelnb ad)t fabenförmige Tcn= auf;cn bauon groei uon ben uier batbmonbförmigen
tafeln. o>m ©runbe ber unteren Sdjirmflädje liegt ©onaben; an ibrem Stufienranb bie Hälfte be§ ad)t=
ber 9)cagen, uon beffen 3)iuuböffnung üier lange eet'igen 9tingmu§fel§. 2lm breiten ©d)irmranbe liegen
geträufelte sDhmblappeit herabhängen. bie acht ©innegförper (uier perrabiale unb uier inter=
J'ig. 6. \\iriiontalfd)nitt buref) ben flad) aue rabiate); fie finb bureb 16 fünfecüge Staublappen ge=
gebreiteten ©dn'rm (^rojeition). ÜBon ber centralen trennt uon ben alternierenben ad)t (abrabialen) Teu=
3)iagcul)öl)lc gcl)cn (bem SJcuubfreug cntfprcdjenb) bie tafeln, beren langer Stu^enteit abgefebnttten ift. 3n
uier .suinale für bie perrabiaten ÜDcunbarme ab. 9)Jit ben 16 (fubrabialen) Dtanblappen finb bie jiertid)
Discomedusae. g>d?etße*tqttaEC<m.
§ afef 09. — Trochilus.
Trochilidae. Bült&rf*,
^fatrrm jöbt Hf>irbrltirrr (Vertebrata) ;
-- ÜfaujJiMaJpe örr Kirf'crmäulrr (G-nathostoma); -
Klafpc ber TBSqzI (Aves); - IRnirrMaffc bBr Üurltniitrl (Carinatae); -- ©rbnung ber Hüft-
freier (Macrochires); - - Samilic ber Knlibris (Trochilidae).
Sie ftaiuitie ber Kolibris ober Srodnttbcn, bie über 400 älrten güblt, ift au?fd)licf;tid) auf 2unerita
befebränft; in bor Sitten 3Mi, befonberS in ber Sropengone oon Slfvifa, Slften unb Sluftratten, roirb fie
burd) bie ffttmilte ber al)nlid)en Sgonigtrögel (Nectariniae) oertreten. obre utiebften 33erroanbten in (Suropa
finb bie ©egelfdproalben ober äftauerfegter (Cypselidae). Unter allen SSögeln ftnb bie Kolibris bie
Hcinften unb gierftcbjten, aber and) in mebrfader Regierung bie fdjönften unb merfroürbtgften. 3roar
fommen il)iicn anbere Sogelfamilten, bie $ßarabie§üögel, bie ^ü^neroögel, Papageien u. f. m., an $rad)t
ber Färbung, üRetaßgtang unb fdjöner geidjnung be§ @efteber§ gleid), unb einzelne oon btefen übertreffen
fie fogar. 2Ba§ aber ben Keinen Kolibri? iljren gang eigenen oftljetifcben dic'rö unb ibve poetifdje 3Ser=
Körung verleibt, ba§ ift bie ^Bereinigung ber jterftdjen Körperform unb be§ pradüooflcn ©efteberS mit
einer aufjerorbentlidjen Stnmut unb ©djnclligtcit ber Reraegungen, foroie bie innigen Regierungen 311 ben
ät)ittid)en fd)önen Blumen, oon benen fie [eben. Sic Regetdjnungen: „SStumentrögel, Rlumcntuffer, 33tumen=
bcfud)ten 23lumeu einen poetifeben 2lu§brucf r foroie anberfeit§ ber pradjtoollc, bie fdjönften ©belfteine nac§=
abmenbe 9Ketatlgtang be§ bunten ©efteber§ burd) bie Regetdjnungen: „(Sbclftetnoögel, Siamantoögel, Sopa?=
elfen, ÜKubiutujmpbcn" u. f. ro. auSgebrücft roirb. SÖic M ben meiften anberen Rögetn, bie burd) bunte §ßradjt,
^arbenreid&tum unb fd)öne 3ei#ung be§ ©efteber§ auffallen, finb audj bei ben Kolibris bie 2Mnnd)en
bie (Eigentümer biefer ornamentalen SSorgüge; bie SKktbdjen bagegen finb meiften» oiel blaffer ober gang
unfdieinbar gefärbt unb entbehren ber befonberen ©djmucrteite, roeld)e bie 9Jtännd)en am Kopfe als $eber=
büfdje au?gcbilbet baben, an ben Reinen al§ $eberp§d)en, an beut langen ©djroange al§ sjterfebern ober
©abelfdjnmng u. f. ro. Sie Urfadjen biefer feruelleu SDifferengierung bat un§ bie ©eleftion?tbeovie entl)üllt;
fie bat uro? gelebrt, roie bie fortgefeitfc „gefd)led)tlid)e $ud)tvoa§l" al§ bie pbofiologifde llrfad)e angufeljen
ift, bie unberoufst biefe fdjönften „Kunftformen ber Statur" Ijeroorgebracbt bat. Ser oerfeinerte äftl)ctifd)c
©efdjmac! ber feinfinnigen äBeibdjen gibt bei ber ©attemualjt bemjentgen SDlänndjen ben SSorgug, ba? fiel)
Rorgüge bann burd) Vererbung auf bie 9iad)!ommen be§ liebenben ^BftrdjenS übertragen, burd) roieberbolte
fc^nelle ©cleftion in ber ©enerattonenreüje allmäblid) gehäuft unb gefteigert roerben, entfteljt jene berounberung§=
roürbige ©djönljeit ber gefieberten „Kunftfonn". 3Sie im ÜDienfdjenleben bie Siebe, bie alle? überroinbenbe
Suneigung unb Eingebung ber beiben ©efdjtedjter, bie unerfd)öpflid)e Urquelle ber l)od)ften ©enüffe, ber
fd)önftcn ®eifte§ergeugniffe, ber bcrrlidiftcn ©d)opfungen in 3)id)tfunft unb Sonfunft, in Malerei unb
i-iitbbauerei ift, fo roirb fie audj bei biefen lieblid)en SSögeldjen gur beioirf'enben Urfacbe ibre? unübev=
troffeneu £cl)mud'eö. Sa? begeugen aud) bie reigenben ^iebc?fpiete, bie bei ben gärttid)en Kolibrigatten ber
l . r .
23crbinbung oorangef)cn; baS roerbcnbe Hiaundicn entfaltet bei biefen „fliegenben Stcbcc-tänjen"
ehelichen
nicht allein bie uollc Sßradfot feiner tbrpcrlicben ©dönbeit, fonbern überhäuft auch baS roät)lenbe 2SeibdE)en
Sind) in bcjng auf biefe bebeutungSootle fcvuclle ©eleftton gleiten bie Kolibris ben
abnlidi gefd}mücften
onfeftcit, unb vor allen ben ©d&metterlinßen, bie ja ebenfalls „Slumenoöget" finb. 2Bie bie befonbere Aorm
unb aus biefen £>onig 311 nafdien, fo gilt baSfelbe audi von beut langen unb bünnen ©d)nabel ber Kolibris
groeifpalttgen, barin oerborgenen .Suneje. Sebodj befielt infofern ein llnterfcbieb, als bie meiften
unb oon bei-
Kolibris nicht btofs 00m Sponigfaft bei ^Blumen fid) ernähren, fonbern jugteid) oon ben Keinen Snfeftcn (Käfern,
fliegen u. m.), bie beim 3tuffud)en beSfelben in ber Siefe ber 25lumenfe(cbe fid) angefammelt baben.
f.
auch, ebenfo roie niete ©djmetterlingSarten, an ben Ü3efuch einer heftimmten §8lumen=
Siele Koübriarten finb
art gebunben; ihr feiner OJefcbmaef bat fich fo an ben befonberen, non biefer Hunte auSgefdjiebenen §onigfaft
unb an bie befonberen, gerabe biefer SDelüateffe nadjgcbeuben Snfeftenarten geioötjnt, bafj fie ade anberen
©enüffe nerjehmähen. Snfotgebeffen ift auch bie eigenartige ©eftalt unb Sänge beS bünnen, fäbclförmigen
Schnabels berjenigen beS entfpredjenben 33lumen!eId)eS angepaßt. Sie Keinen ^üfjctcn biefer §Blumen=
Böget merben nur wenig gebraucht, jutn Umfaffen ber bünnen SSauntgroeige mähvenb ber 9iube; fie finb
baher faft oetfümmert. Um fo t'räftiger finb bie fdimaleu unb langen glüget entmitfett, bie faft fort
mabrcnb in Übung finb. Stile 33eobad)tcr lebenber Kolibris finb erftaunt über bie SluSbauer, ©eroanbt*
heit unb ©djnelligfeit ihre* glugeS, bei beut bie pfeilfdincllen, metatlglänsenben Körper im Sonnenfdjetn
Trochilidae. - «Äoi'Un-U-».
^afet 100. - - Antilope.
Antilopina. Antilopen*
giamm bsr RMrb elftere (Vertebrata) ;
- - Ifaupfhlaljr brr tmfmnäuttr (Gnathostoma); —
lla|pe bn ^ätuuticrc (Mammalia); -- HttferWaßB ttv BoiUnüzxz (Placentalia); Irgion —
ürr Ifuf'firrr (Ungulata); - Jprbiuuta. brr paartrhrr (Artiodactyla); -- länferorbmutfl, ber
HD teil sr kälter (Ruminantia); — fEriluts ber Bahlfjürurr (Cavicomia); — Jamilic orv
.Bitttlopcn (Antilopina";.
Sie g-antilie ber Slntilopen gehört 31t berjentgen ©ruppe ber SBteberfäuer (Ruminantia),
berat Mopf mit (jodiert Römern bewaffnet ift, bte auf fnödienten ©ttrngapfen auffitjen. 3u btefen £ob>
Ijörueru (Cavicomia) gehören aufjerbem bte 3^9^, ©d)afe unb 9linber. 2)ie llnterfdnebc sroifdicn
btefen bret Familien unb ben Antilopen, tum benen fte abftammen, finb fdjroer feftguftetten, um fo mein',
als »tele Übergang§fomten greif dien üjnen trerljanben finb. ©egenroärttg kennen mir bereits über buitbert
lebenbe Strien oon Stntttopen, früher alle in einer ©attung Bereinigt, jebt auf 20 Gattungen »erteilt,
bie bauptfädilid) nadj ber ^orm beö ©eljörne§ uitterfditcbcn roerben. 9iur jroei tum btefen jatitrcidien
Strien leben gegenrearttg in ©uropa (bie ©emfe in ben Stlpen, bte ©aiga=3lntitope im füblidjen diup
tanb); jteet anbere in Üftorbantertfa (bie ©abetantilope, $tg. 4, un b bie ^'fgeitauttlope, Haplocerus
americanus). Sie gtofje SJieljrgaljI alter Antilopen lebt berbenreeife in Stfrita, ein feinerer Seil in Stften.
Sn bercalbeten ügügetgegenben uon ©ftinbien. SDiefe fd)(aufen unb Ijoljen Seilte unb bte langen fpreigen=
StnttCope ift ba§ eingtge lebenbe Saitgetier, ba§ im ben Sdmbe finb entftanben bitrd) Stnpaffung an ben
'Jutturjuftanbe jreci tyaax Körner trägt (im &uttitr= Slufentljalt in gtüffen unb ©ümpfen; ebenfo baS
juftanbe finb &ka,m mit jmet, fettener bret Sßaar grobe, ftruppige iQaarfTeib. äBeftafrita.
Äörperlättge 2 m, ©diroanjlänge 80 cm, ©djutter= unten unb an ben Seiten roeifs. Jfa ben ©benen
bebe L,2 m. Jyarbc bitufel graubraun, 3iatf'cmnäl)nc
v
tum )iorbamerit'a, in großen gerben. 2ebr fdntell,
unb ©djreetf nnufUtdigratt. yn grofsen gerben in fduut unb bebi'itbe. SDtefer aiuerit'auifcbe „Öabel
©übafrifa. Sdjt fdmell, reiß) unb un^äljntbar. bod" ltnudit in <yorm unb (iiitiiud'dung feines
gabcltcttigeu öcljörneS oon ben übrirjcii 2fntilopcn ben 3fugcn eine roeifjc Ducrbinbe. 3n Sftorboffc
ab uub iiaiu-rt ficb etnerfeite ben äöilbfdjafcn, aubcv= afrila, oon Dbcrägi)pten bis jum Sfdjabfee. £ic
einem
Ducrbinben am Stumpf unb einem roeifjen 3BinfeI=
eine ftarfe SJMrjne. Siefe ftatttidje, Sgirfdj
almlicbe Stntitope beioolmt bie Sumpfgegenben von jug ^mifeben ben 2lugen; 9)iäljne am Warfen fdmiarj.
Körpcrtänge 2 in, Sdmlterbbbe l m, A-arbe erinnert Sie Körner finb fdmwrs, 30 cm lang.
gclbltdnoeifs, Mopf ,
§at3 uub 3)tftljne braun; nor O.UI loeftlieben ^eutralafrit'a.
-!H€S$>-2-
Haeclcel. Kunstformen der Natur. Tafel 100 - - Antilope.
Antilopina. BntU'opon.
Kunffformen der Flafur.
Supplemenf*fieff.
Von
6rnft ßaeckeL
-*••-
1904.
\>ffie 3?fd)tc Dom Sßerleger öorbefjalten.
""gtctdnvox'f.
-
^te „ßunftformeu bei Sftatur" liegen je|t mit beut geinten Vcft abgefd)loffen vor; barauS erroädjft
mir bie 5ßflid)t, Urnen bie im „SSorroort" uerfprodnme „allgemeine ©inleitung" mttgugeben. Siefe
enthält im erften Slbfdjnitt einige (Erläuterungen übet- baS 33erl)ältmS oon ilunftformcn unb üftatur*
formen, inSbefonbere über ibre ©ntroicMung. iCsnt groetten 9t6fdt)nitt babe id) eine allgemeine flberfidit
über bie ©runbformen ber Organismen flegeben, ibre geometrtfdje 33eftimmung unb äftljetifdje 33cbcutung,
forme bie ttrfadjen ber Smumetricgefet$e. SDicfc fdmüerigen unb nmttigen, aber im gangen roenig berüdficb=
tigten SBilbungSoertjältniffe babe id) auSfüt)rlidj bebanbett im werten §8udje meiner „©enerellen Hiorpljologic"
ber organifeben SBelt, bie ©ntroicfelung ber ©runbformen in tljncu unb ifjre äftbetifdie Skbeutung. Sarin
finb gunädift bie Sßrotiften ober ,3cllinge, bie eingelligen Organismen, für fid) aliein bebanoelt, roeil
tjicr bie ptaftifdt)e Sätigfeit ber einzelnen &Ue unmittelbar bie ©runbform unb bereu äftt)ctifd)c Oma=
mentif bebingt; baS gilt ebenfo oon ben Urpflangen (Protophyta) roie oon ben Urtieren (Protozoa).
SSeibe ^rotiftengruppen enthalten einen biel größeren 9ieid)tum an fd)önen unb intereffanten J-ormeu, als
allgemein angenommen rairb; eS finb ilmen baljer 22 Safein gemibmet. Sft^befonbere ift bie $al)l iljrer
geometrifdjen ©runbformen uiel größer als bei ben viftonen ober SBebingen, ben öielgeltigen un\> ge=
roebebilbenbert Organismen. Sn beiben ©nippen ber (enteren, forooljl bei ben ©eroebpflangen (Me-
taphyta) als bei ben ©eroebtieren (Metazoa), rairb bie ©runbform unb bereu ornamentaler Sdumuf
nid)t burd) bie etngelne $tüt beftimnit, fonbern burcl) bie gemeinfame bilbenbe Sätigfeit ber'Belfoereme,
bie fid) in ©eroebe unb Organe fonbern. Sie galjlreidjen klaffen ber Viftonen finb in meinem Sßerl
abfidtlid) feljr ungleichmäßig bebanbelt. Sic unenblid) mannigfaltigen Sdjöntjeiten, roeldje bie anfeljn»
Udicn unb allgemein befannten formen bei böberen fangen unb Siere fdnnüden, finb feit "sabrtaufcnbeu
bem 9)ienfd)en uertraut unb für bie bilbenbe ßunft oerroertet roorben. Sagegeu finb bie nidjt weniger
reiben unb jum Seil gang eigenartigen formen ber nieberen Hietaplmteu unb ÜKetagoen raeiteren ge-
bilbeten Greifen nod) größtenteils unbekannt, unb bod) oerbienen fie unfer äftr)etifd)eS Sntereffe unb ©tu=
bium in l)öd)ftem Stfiaße. ©ang befonberS gilt bie§ oon ben beiben Sierftämmen ber ^effeftiere (Cni-
daria) unb ber Sterntierc (Echinoderma); baber finb ben erfteren '2.1, ben (enteren LO Safein ein
geräumt roorben. 3m gangen oerteilt fiel) bie 3afiJ ber Ijitnbcrt Safein auf bie Vauptgruppcu ber
OrganiSmenroelt folgenbermafjen: Urpflangen (>, ©eroebpflangen 12, Urtiere 16, 9cieberttcre :5<>, 3Burm=
bilbetcn Greifen ben 3u9 an 9 5U oen rounberbarcn ©d)ä|>en ber ©djöntjett offnen, bie in ben liefen be§
IKcere* iHTbora.cn ober roegcn irjrcr geringen ©röfje nur bunt ba§ Hiit'roft'op erfennbar finb. 3)amit
ucrfnüpfte ich aber gugleid) ben roiffcnfdjaftlidien 3roctf, ben ©inblid; in ben Sßunberbau ber eigene
tümlicbcn Drganifation biefer formen gu erfdjlicfjcn. Sa uns biefe mcberen Greife be§ organifd)en
Gebens großenteils erft in neuefter ,ocit gugänglid) geroorben unb fetbft in meten &l;rbüd)em noch febr
ücmadjläffigt finb, babc iet gcrabe Urnen befonbere ©orgfatt gcroibmet. 35or allen anberen klaffen babc
id) bicr bie Diabiolarien, SKebufcn, ©ipbonopboren unb Morallcn InTücf'futtigt, mit beren fpegiellem ©tu*
bium id) mid) feit fünfgig Labien eingcb>nb befdjäftigt, unb über bie id) im gangen mefjr als 400 Safein
publiziert habe. Tic oorliegenben groben finb ginn größten Seite meinen bcgügüdjcn Sonographien ent=
nommen („Dtabiotaricn", Serlin L862— 87; „©aleifpongten", Berlin L872; „9flebufen", 3ena L864
bis 1881; „©ipbonopboren", ©binburg L888; „Morallen", Berlin L875). $nbeffen babc id), um bie
fiiftematifcbe Ubcrficbt üoltftänbig gu »nuten, and) ben bct'anntcn bobeven Mlaifen roenigftcnS je eine Tafel
geroibmet. Sie oorliegenben bunbert Tafeln ftellen fomit gugleid) einen populären biotogifdjen 2ltIaS
bar, ber gur "Uluftnitiou meiner „^'atiirlidjeu ©$öpfung§gcfd)id)te'' btenen t'ann (10. Auflage, Berlin
L902). ©ine atigemeine fnftematifdje Übcrfictt geben bagu bie angehängten vier Tabellen.
Urfpuimilid) battc id) bie ^Ibficbt bie and) im „Vorwort" gum erften Spefte aar fünf :C\abrcn
angelünbigt rourbe , biefer allgemeinen ©rlciuterung eingaben über bie micbtiajten Duellen ber betreffen
ben Literatur beigugeben. Steffen erroi.c§ fiel) jene i'lbfiebt unausführbar roegen ber unüberfebbaren 3luS=
bebnuna, roie 3 erfpKttcrung biefer Literatur unb ber gerftreuten ^ublit'ation einzelner Figuren in r,al)C=
reteben vieitfebriften. Tic micbtiiiften DueUcnmerfe finb überbieS leiebt in ben allgemein nerbreiteten i0anb=
Sei ber Söiebergabe ber Figuren rourbe ftetS im 9tuge bebalten, bie auSgefudjte ©etönbeit
mit ber gröfjtmöglidjen ^iaturmabrbeit gu oerbinben. Stile bier bargefteltten „Miinftfonucu" finb bem=
nacb in
s
ii>abrbeit reale üftaturformen; oon jeber Sbealifierung un)) ©tiüfierung rourbe alniefeben. J ur
ibre uottenbete tedmifebe SluSfüljritng unb t'ünftlerifcbe 3tuffaffung mnf; ieb meinem treuen unb unermüb=
lieben Mitarbeiter, £>errn Stbolf ©ittfd) in }>aia, nochmals meinen ber^liebfteu Taut abftatten, ebenfo
(£rnji Bacdicl.
.
A. Sie ^unftformen ber 3cÜinge (Protista). iSrfte Sa belle: Örbnung ber bnnoert Safein ber
logifdje-?
geometrifdien
©pftem).
Sänge (Algae) - sßüje (Fungi) - - äftoofe Vierte Sa belle: Hiorpbologifdec. ©pftem ber ©e=
S)ic grojje Webnabl ber orgamfdjcn Aovmen, bie auf ben bunbeit Xufetn unfereS biologifdien 3ltla§
bargeftctft ftnb, [inb für ba§ blofje Slugc unfiditbav ober linfdicinbar; fte ftrtb mebr ober weniger ftarf
ocrgrößert roorben. SDa nicht auf allen Xafeln btc ©röfsenoer^ältniffe angegeben ftnb, mögen fte bicr
überftditlid) im .^ufammenbang angeführt raerben, nnb jraar r-erteilt auf fünf ©röfjenftaffen: I = ©tarl
Vergrößerung (50 500 nnb barüber); II = Sdmmdie Vergrößerung (pnfcfien 2 nnb 50);
III = 9iatürltd)e ©rößc; /
1'
= <2 cb madi e Verfeinerung (yuifdien 2 nnb LO); V= Starte
Verfeinerung.
I. Mt Bafnifovmcn.
§ns $ßta§ma (bie bilbenbe „lebenbige ©ub= ftnb (g. 33. bie Gfjromaceen unter bot $roto=
ftang"). Sie rotdjttgften Uortfd^ritte, bte rotr in ber pbnten, bie ^rotaiuöbcn unb Batterien unter
®rtenntni§ ber -iftaturforaten unb ibrer ©ntfteljung bot Sßrotogoen). Samit mar gugleid) bie unent-
gemadjt babcn, berufen auf ber $eftftettung fo!gen= betjrlicbe ünpotljefe ber i'lrcbigonie (ober ber „Ur-
ber Dter Stjeoricot: I. Sie 3eüent£jeorte (1838) geugung" in einem beftimmten ©imte) feft 6egrün=
roie§ nad), baf; bem Stufbau alter organifcfyen Körper bet, bie Stnnaljtne, baf; bie Cnttftelmng be-o orga=
ein unb ba§felbe cinljeittidje g-ormetetnott gugrunbe rtifdjen Gebens auf unferer ©rbe burd) 23Übttng
liege, bie 3 eile. IL Sie 5ßIa§matt)eorte (1858) fold)cr Moneren au§ anorganifdjeit SBerbinbungen
geigte, bafi bie beiben eingtgen mcfentlid)cn 35eftanb= (SBaffer, &ol)(cnfäure, ©alpeterfäitre, Slmmoniaf)
teile biefer Seile ober be» ,,©Iementarorgant§mu§" gu ert'tärot fei. 2lu§ foldjen einfaden, primären
jiuei etiueif;artige, oerroanbte unb gugleidj oerfdjiebene Moneren fonitten bie älteften eebtot gellen erft
©ubftangen feien, bie feftere ©ubftang be§ inneren fefunbär entftanben fein, inbent ibre urfprünglid)
3eUlern§ (Karyon, Nucleus) unb bie meidicre bomogene SßlaSmafubftang (Plasson) fid) in jiuct
plasma, Cytosoma); alle anberen organifdjen @e= in ba§ feftere .siarpoptayina be§ inneren 3cllfcrn$
bilbe ftnb birett ober iubireft burd) bie £eben§tättg= unb ba§ roeidjere @ntopta§ma be§ äufjeren ^dtm-
feit btefer beiben aftioen 5ßta§matörper entftan= leibe*. SSon biefen beibot roefottlid)ot 23eftanb=
ben, ftnb alfo pafftoe SßlaSmaprobufte. III. Sie teilen ber ^dk ober be§ „(i'lementarorganwmuy"
Sefgcnbengttjeorie (1S59) errTärte bie ©ntfteljung beforgt ba§ ättfjere (Sntoptavina bie Sätigfcit ber
ber ungäljligen organifdieu formen, bie mir at§ (Srnäl)ruug unb ''fnpaffuug, ba§ innere Warpo =
2lrten (Species) oou Sieren unb fangen unter= plaSma bie J-unt'tiou ber ^ortpflangung unb 33er
fd)eiben, burd) gemeinfame Slbftatnmung oou ein= erb uu g. Sa bie moberne (SntroicMunggletjre bie
facbftcu Stammformen; inbent bereu SßlaSma eincr= gange 9)caitnigfaltigfeit ber organifden dornten unb
feite burd) Stnpaffung ben mannigfadjften llmbilbun= irjrer Sebot^tätigfeiteu auf bie ptmfit'alifd)cn unb
gen untertag, anberfeit§ burd) Vererbung bie erroor= d)emifd)en SSeränberungen btefer beiben at'tioen
v
benen ©igenfdjaften oou ©eneration gu (Generation j>lacmtat'örpcr .utrücffübrt, ift bereit genaue £ennt=
übertrug, fd)uf bie ^aturgüdjtung int Kampfe untc. m§ oon bödjftcr SSebeutung.
Safein immer neue ©pegieS. IV. Sie $J3rotiften= Sic Wntur bei ^litönta. Sn auffälligem ©e=
tljcorie (1866) leljrte, baf; alte älteren £)rgani§= genfa|e 511 ber uitenblicljcn 3Jtannigfaltigleit ber
men, ebenfo bie Urpflangen, Protopliyta, rote bie formen, melcbe ba§ 5ßla§nta burd) feine plaftifcbe
Urtiere, Protozoa, urfprünglid) einhellig maren, i'lt'tion beroorbringt, ftebt bie febeinbare ©infad)=
roie e§ bie oielgelligen Siere unb fangen, bie ge= beit unb Wleidiartigfeit biefer at'tioen lebeubigen
mebebitbenben SMagoen, oorübcrgebenb in ber elften ©ubftang. Seiber ift un§ feine dientifcbe 33e=
Ssugenb ftnb; fie geigte aber gugleid), baf; bie äl= fdaffenbeit trol3 aller barauf oerioenbetot 3JMrje
teften unb einfaebften oon allen Organismen, bie immer nod) febr looüg befannt. Sie meiften 23uv
Üconereu, nod) nid)t einmal ben Jormiocrt einer logen baitot ev für ein (Sonnige oon eiioeifutrtigen
ed)ten (kernhaltigen) odle befiiäen, fonbern boino .Ubrpern imb nebinen eine beftimmte (S'lententar=
genc, ftrufturlofe unb fernlofe SßlaSmatorperdjett ftrut'tur in tbm an (eine ^ufantinenfelutug au§
Morudicu, SMösdjcn, 3£aben, Aäbcn, Jafcrnetjcn it. f. w. ). Xie Seele bes ^lasma. Stufmerffame unb un=
v
^ubeffen finb bic oerfd)icbeucn Jlnficbteu barübcr, befangene 33etrad)tung bes bilbenben ^Masma über
bic ficb noch befätnpfen, fämtlid) &«potbcfcn; roeber geugt uns, baf; biefe formlofe „lebenbige Subftanz"
bic oiifainiiicnfcbuiig bes „föemenges" nod) bic bei ber ©rgeugung ihrer feften üftaturformen in
Jyorm feiner elementaren SöeftanbteÜe ift burd) 33c= Dieter !öegief)ung ähnlich oerfübrt roie ber Wenfcb
obaditung allgemein im SplaSma itadjgcnncfcu. 3>ict= bei ber ^robuttion feiner Munftformeu. ähnlich
mehr lehren uns bic iiieberftcn Organismen, bic ift in beiben wallen fomobl bie ^lucd'mäfügt'cit als
(j bromucecn unb SHIjiäopobcn, bafj jene ©truf bie Schönheit ber ergeugten (Schübe; ähnlich finb
tur unb oiilainiueiifclmng nicht überall uortjanben auch in beiben fallen bie ptmfiologifdjen ©runb
ift, unb baf; fie als eine fefunbäre, nicht eine pri tätigfeiten ber ©mpfinbung (©efütjl) unb ber 23e=
märe Gigcnfdjaft bes Plasma anznfeben ift roegung (SBittc), bie habet gitfammcnroirfen. SBir
bas sßrobuft ber Scbcnstätigfcit, nicht ihre llrfoche! muffen bafjer allem lebenbigen Plasma eine Strt
SBcfonbers lehrreich [inb in biefer Skgieljung bic nieberer pfndnfduT Sätigfett gufdjreiben, bie mir
9iabioIaricn, bereu einfacher „Scllcnlcib, urfprüng mit einem SBorte als „Seele" bezeichnen. 3)ie
lieh eine nad'te ^lasmafugel (Actissa), an ber Einnahme einer folchen Sptasmafeete (?ßlasmo
gangen Obcrftädjc Saufenbe uon feinen Schleim pfnehe) ift fchon bec-halb geredjtfertigt, meil alle
fäben anstrahlt; biefe SJSfeubopobien finb gätjflüffig lebenbige ©ubftang ©ebädjtnis befifct; ohne biefcs
(ohne ficb in SBaffcr gu töfen), mecbfeln beftänbig Vermögen ber Erinnerung mürben bie unzähligen
ihre oabl, föröfjc, #orm unb ä>crbinbnng unb bil einzelnen Strien (Species) ber Organismen nicht
ben burch oufaiuiucnfliefcn ucränbcrüdje ^laviua imftaube fein, hei ihrer Fortpflanzung immer tmeber
nel3c. Jrob.bem erzeugen bic uielgeftattigcn Strien biefelbe fpezififche Aorm burch Vererbung heruor
ber Wabiolaricn, bereu man über 4000 untcrfd)ei= zubringen. Slber ber mefentliche llnterfchieb beiber
bet, bie gtcrlidjftcn unb cegclmäfsigften aller or= ähnlicher Vorgänge liegt barin, baf; bie allgemeine
ganifdjen ©Mettformen. Sasfelbe lehrt uns auf ^lasmafeele ber nieberen Organismen unbemuf;t,
ber anberen Seite bic Weimeviicfchiehte ber höheren an fiel) groecfTos mirt't, bagegen bie tunfttätige Seele
Sierc unb ^ftangen; bie einfache ©igelte, aus ber ber höheren s£tere unb bes SJienfcbcu boraufit unb
fiel) ihr oielgclligcr Organismus cntmicfclt, geigt in groecfmäfjig.
ihrem ^lasmaförper feine Spur einer beftimmten 2>ic ^luerfmäfiigt'cit ber Wnturformcit. ?Rp
M'l
Struftur, melchc ben gufammengefeitfen Stufbau bes ber üblichen Einteilung ber üftatur in bie beiben
fpäteren ©croebeförpers erflärt. -Diittnn mitf; bie grofsen deiche ber organifchen unb ber anorgani=
oielgefudjte ©fementarftmftur bes Plasma, bie fchen 9?atur roirb gembhnlich als §auptunterfd)ieb
alles ertlären foll, eine molefulare fein unb rocit heroorgehoben, baf; bie Organismen zu'ecfmaf;ig ge=
jenfeits ber ©rengen ber Sicbtbartcit, auch hei baut unb für eine beftimmte Sätigfeit aus oer=
ftärtfter Skrgröfjemng, liegen. :"mi cbemifcher 33e= fchiebenen Organen gufammengefe|t feien, bie 2tn=
gieljung fdicint bie Annahme gerechtfertigt, baf; ber organe hingegen nicht. Sei ben einzelligen 5ßro=
luefentlichfte SBeftanbtcil beo> ^lasma ein (i'imeif;= tiften bleibt bie oirH'cfmaf;igt'eit ber Organifation
förper ift, unb baf; biefcs Stlbumin at (ober noch oft auf einer febr tiefen Stufe ftehen unb erhebt
Protein) fid) ausgeidmet burch bie iKiefcngröfsc fiel) erft allmählich zu höherer ^ollfoiuineuheit, im
unb labile Monftitution feiner 2)iolc!ülc, bie aus bciu einzelne Seite ber ^elle fiel) befonberen Sätig=
mehr als taufenb Sltomcn gufammeugefc^t finb. feiten anpaffen unb als „Organelle" fonbern. §in=
3n pbnfitalifcber ÜBegiefjung ift bie iuid)tigftc @igen= gegen erreid)t bie zmeefmäfige 3ufammenfet$ung bes
febaft bes Plasma feine meiebe, plaftifcbcm I'ou Körpers aus oerfehiebenen Orgauen unb bie baraus
ober marinem SBadjS ahnliche "-IVfdiaffenbcit, fein fid) ergebenbe ©runbform hei ben meiften ÜQtfto=
„feftftüffigcr 2tggregatguftanb"; biefer ift burd) ben neu, ben uieljeltigen unb geraebebitbenben Orga=
mechfelnben 3Baffergel)alt ber „gequollenen" ©ub= itismcn, bie uerfchiebenften Stufen ber SBoltenbung.
ftang bebingt.
m
forgfättiger Itntcrfudjung, bei StuSmeffung ihrer ©rö= (mit neun Soinplanen, nämlich brei aufeinanber
fjenbimenfionen, bei Beitreibung ihrer ©eftalt unb fenfrechten .VHutpt(cbnittcbcitcn unb fed)S 3iebenfd)nitt=
,3ufammenfe|ung beftimiute mathemutifebe Verhalt ebenen, melehe bie SBintel groifdfjen jenen halbieren).
niffe erlernten, .liefe finbcit ihren StuSbrucf in einer Crgnuifrfjc (tfruubformcn. v»n ähnlicher 2Seife,
geroiffen ©nmmetrie ber Körperteile unb tonnen mie bie Kriftallograpbie bie mannigfaltigen ©eftalten
auf eine geometrtfebe ©runbförm gurücfgefütjrt mer ber Kriftalle auf bie einfachen ©runbformen biefer
ber Icblofen unb belebten DMurtorper, bieten in roenige ©ruppen oon ©runbformen ernennen unb
biefer Begietjung teile- ähnliche, teils oerfebiebeue niathemattfch beftimmen. Sie junge, noch wenig
äkrhaltniffc. bearbeitete 3ßiffenfd)aft, bte biefe fdmncrige Stufgabe
3limrgani(rl)c ©ruttbforotett. Tic grofie Dicht'; ocrfolgt, ift bie ©runbformen lehre (^ßromor
gabt ber Slnorgane, ber Icblofen üRaturförper, tritt phologie). i'luch in ben metften organi(chen ©e=
unS in inbinibneller Jorm all Mr i
ft all entgegen, (talten (iub, ähnlich mie in ben Kriftallcn, geroiffe
als ein homogener, in (ich gleichartiger Körper, ber 3mumetrieoerl)ältni((e oorbanben, Siebjen unb ©nm
üon ebenen flachen unb geraben Linien (Tanten) metrieebenen (Scbuittcbeitcn ober 2 mitplanen); bie
begrenzt wirb, bte (ich unter beftimmten SBinMn oal)ten= unb ©röfjenuerljättniffe biefer Steffen unb
(chueiben. Sie 2Biffenfd)aft, bte (ich mit bereit Be= ihrer Sßole (omie bie ^abt ber burch (ie gelegten
(ebreibung befebaftigt, bie Kriftaüograpbic, unter Schnittcbcneu unb bie ©röfje ber 2BinM, unter benen
(cheibet nur wenige (4 -<>) .vuuiptgruppcn ooit Kri (ie (ich (chueiben, finb mathemati(cl) gu beftimmen.
ftaUfonucn. ©te ftü|t (ich babei öorgugSroeife auf Stber bie Stufgabe biefer jungen organifcbcit 5ßro =
baS ocr(chicbene Verhalten ber „©onuuetriecbcneu", morphologie i(t uitcnblich ocrroicMter atS biejenige
pttnt't beS Äriftallv legen, unb burch bie man ben= (taltographie; beim nur (ehr roenige Organismen
fetben in je gmei (imnuetri(cbe Hälften gerlcgen faun (nur bie primitioeit U'coneren) finb fo einfache unb
(fpicgelbilblid) gleiche Seile, wenn man bie Jeilungv- homogene Körper mie bie Kriftalle; alle anberen lebem
cbene atS Spiegel benft). Sicht man bie .ßabl unb bigen "Jiaturförpcr (iub entroeber einhellige
s
^roti
bie Sage biefer Spmmctriccbencu (ober Snm ften ober utelgettige, au§ ©eroeben gufammengefetjte
platten) als majsgebenb an, (o tarnt mau fed)S s\xu ÜQ ift oit en.
(tallfpftemc untericheiben: 1) baS a(i)tumctri(cbe Sie Ümtubfortueu ber SWonercu. Unter ben
Spftcm (ohne ©nmplane); 2) baS luonofpntmc einfadjften Organismen, bie heute noch leben, unb bie
trifebe ©nftem (mit einer einzigen ©pxptane); mir unter bem Begriffe ber ÜJtoneren gufammenfaffen,
3) baS rl)ombi(che opftem (mit brei aufeinanber (iub mabrfcheinücb bie ätteften unb primitiuften bie
(entrechten ©mitplanen); 4) baS tctrugonale ©p= (ihroiuaceen (ober ^bpcocbromaceeiO uni) unter
(tem (mit fünf ©mitplanen, ooit benen bie .y^aupt- ihnen bie (Gattungen ( Jhroococcus, Aphanocapsa
ebene fenfrecht (teht auf ben oier, unter SöinJeln unb oermanbte. Ser ganje Organismus (ohne Or=
oon 45" fiel) fchneibenben üftebenebenen) ; .">) baS gane!) ift hier ein homogene^ grünes SßtaSmatow
heragonalc Softem (mit fieben Spmplanen, näm mit lebigtid) molefularer, jenfeit ber ©renken ber
lieb fed)S üftebenebenen, bie fich in ber .vnuiptachfe ©ichtbart'eit tiegenber ©truftur. Seine Aorm ift
unter Rinteln oon 30° f chueiben unb auf ber .s\rupt= meiftenS fugelig; feine gange Seb eitStätigfeit beftcht
flunftformen , Suppl.
im äSadjstum burd) }>(asmabomic (ßol)tcnftoffaffi= Organelte ber oerfdjicbcnften ,~yorm bilbet. 2lls be=
inKation) unb in ä>crmet)rung bind) Heilung. SfiMU fonbers miebtig aber muffen mir beruorbeben, baf;
man biefe ucgctalcn 9)ioneren (bic unlogifcljcrraeifc aud) bie ©igelte, ber cingellige Urguftanb ber !£tfto=
noch metftcus als „cingcUigc 9llgcn" befdjricbcn mer neu, aus bem biefe geroebebilbenben Organismen fid)
ben) mit anbeten Organismen ocrglcidjcn, fo tann burd) fortgefefetc Heilung entroicMn, urfprünglidj
man fic nicht mit gcreöbulidjen grünen ^>flaugengclteu meiftens bie&ugclfofm annimmt. S)as ©i besä)ccn=
uiiammenftcllcn, fonbern nur mit ben (ibroma- leben roie aller anberen (Säugetiere ift eine einfädle
teilen ober Gl)romatopl)oren, ben grünen „(ibto fugelige oelle; ihr $ptasmaförpct fcblicfrt einen ein-
roplmllt'orncrn", bic im i^tasma bei le^tercn ein fadien fugeligcn Mcrn ein. 2Bir bürfen bemnad) fo-
gcfdjloffen finb. 2(ud) biefe Gbromatellcn üenncljrcn luobl ontogenetifd) als plmlogcuctifcb bie Kugel,
fiel) fclbftänbig burd) Seilung, nadjbcm fie bitrcli ben reiebtigften unb regclmäfsigftcn unter allen matf)e=
plasmobomes 3Sad)stum nur gcreiffe ©töfje erreicht matifcb befinierbaren Körpern, als bie urfprünglicbe
Ijaben. Sic ©tuubform ber Gljtomaccen ift fct)t ©runbform bes einfaeben, einhelligen Organismus
einfach, utfptüngtid) bic reine Eugct; fpäter nimmt betrachten.
fie bauon abgeleitete fprjäroibatc formen an (cllip= Sic Wruubfunucn ber Oj üuubicit. Ten Übergang
foibc, fpljätoibc, tinfcnfbraügc, fptnbclförmige, febei-- oon ben eingelligen Organismen gu ben oietgelligen,
benfönnige iRörperdjen u. f. ro.). S)te hohe ptingi oon ben geraebelofen ^rotiften gu ben oietgetligen
piellc SBcbcutung biefer Söftmctcn beruljt barin, baf; .'öiftonen bilben jene intereffanten ocUocreinc ober
fic als „ftrufturtofe Organismen" auf bor ©renge ocllfoloniccn, bie mir als (ibtiobien bezeichnen.
gro if d)cu organifdjer unb anorganifdjer 9tatur ftct)cn, 3lucf) biefe permanenten ßellgefctlfcrjaftcn nehmen noch
unb bafj hier bie einfache £ugel als bas unmitteb häufig bie reine Aorm ber Kugel an, reenn fie fiel)
bare 9tcfultat ber 3JJote!ularftrultur bes Iremogenen frei febmimmenb im Söaffer entraicfeln, unter ben
Plasma erfd)cint. Sei anbeten 9Jioncren (g. SB. Scbingungcn bes ftahilen ©teid)gcroid)tes. Sie gleid)=
ben plaSiuoptjagcn 5ßrotamöben) bat ber naefte, artigen einfachen .ocllcn, melehe bas Ciönobium gu=
frei bcreeglidjc Körper überhaupt feine beftimmte fammenfetjen, bilben eine einfache gufammenl)ängenbe
Aorm, nimmt aber ebenfalls bie .shigclform an, 5ehiebt an ber £berflaebe einer ftrufturlofcn ©allett=
reenn er in ben Siufjeguftanb überlebt. t'ugel; fo unter ben ^rotopbnton Volvox unb
2>tc ©runbformen ber gellen. Sic einfachen Halospliaera, unter ben ^rotogoen Synura unti
SHoucrcn, mit bereu (Sntftcrnmg burd; tltgcugung Magosphaera. Slber ganz biefelbe diarat'teriftifebc
(Slrdjigonic) bas orgauifdjc Scbcn auf imfcrem SBitbung zeigen uorübergebenb niete 3Retagocn in ben
Planeten begann, tonnen nod) nicht als cdjtc $cl= erften ©tabien ihrer .Svcimcsgcfcbicbtc. Ser einzellige
len begcidjnet roerben. Senn auch bei ben cinfadj fugelige Urguftanb, bie befruditete (Sigetle, gerfätlt burd)
ften oellen beftebt ber lebenbige Sßlasmaförpcr recuig= mieberboltc Seilung in einen fugelfönnigen Raufen oon
fteus aus graci oerfcbicbcucn Subftangen, bem inneren gleichartigen gellen: SRaulbcerfeim, Morula; inbem
fefteren Äarnoplasma, bas ben 3 c Ufern bilbet in ber Glitte besfelbcn Aliiffigfeit ober ©alterte ab=
(Nucleus, Kaiyon), unb bem anfielen meieben gefebieben roirb unb alle ;->ellen an ber .Cberflaebe
Gntoptasma ober Protoplasma, bas ben eigent zur Silbuug einer einfachen Schiebt gufainmentrctcn,
liehen ;lelleulcib (Cytosoma, Celleus) barftcllt. entfteht bie bebeutungsoolte t'ugelfbrinige Kcimblafe
Sludj biefe einfaebften formen ber eebten „Seile baben (Blastula); bie ocllenfchicbt ift bie M ei m baut
oft bic prinütioe ©eftalt ber Splasntafugcl bebalten, (Blastoderma), aus ber fiel) alle oerfchiebenen ©e-
s
fo unter ben |>rotopbnten Palmella, Xanthella, mehe unb Organe ber 2ftctagocn entmiefetn. 9cad)
Coccosphaera, unter ben ^rotogoen Actino- bem biogenetifehen ©mnbgcfe^e bürfen mir fcblieficn,
sphaerium, Actissa, Thalassicolla unb anbere baf; biefe bebeutungsuolte ©mbrponalforni bie inbi
Nabiotaricn. .Sie grofjc SDtcrjrgaljI ber ^rotiften oibuelte SBieberiretung einer geiueiufamen uralten
nimmt jebod) anbere, bbcbft mannigfaltige ©runb= Stammform barftcllt, ber Blastaea.
formen an, inbem bei fclbftänbig lebenbe eingcUigc Sic ©runbformett ber ,s?iftuncii. Sie oiclgelttgen
Organismus fid; 5d;ui5organc, 3d;alcn unb anbere gereebebilbenben Crganisincn, bie mir als 9Bebinge
in
ober .vuftoncn $ufammenfaffen - etrterfeits bie pta§= fung folgenber Stufgaben erreicht: 1) Seftimmung
mobomen ©eroebpftangen (Metaphyta), anber= ber feften ibealen 2lcf)fen, bie bureb bie gegenfeitige
feite bie pta§mopt)agen ©etoebtiere (Metazoa) - Sagerung ber Organe unb ibre SBegietmng gur£)ber=
geben im Slufbau ifjre§ gufammengefe^ten Mörpcry ftäcfje gegeben finb; 2) IXnterfdjeibung ber beiben
s
fe^r weit au§etnattber. üi'antentlid) in ben boberen J>ole jeber 2tä)fe; 3) SBeftimmung ber Snmpta=
Waffen be§ $PfIattgenreicf)e§ unb be§ S£ierreicf)e§ ift neu ober Setmittebenen, melcbe fiel) bureb bie atcfjfen
fomobl bie äußere ^örperform al§ bie innere Struf= legen [äffen, entfprecbenb ben „Snmmctriccbcnen"
tur unb Dcganifation fet)r oerfctjiebett. SDennoct) ber Mriftalle; 4) Unterf Reibung ber geometrtfdjen
baben beibe Steige febv otete§ gemeinfam, nicht nur Hiitte be§ Wbrper», bie fiel) au§ ben 93erf)ättniffen
bie ©efe^e ber 3 e ^en6ilbung unb ben Stufbau au§ ber Steffen unb Srmtptancn ergibt. Mierauf grünbet
einfachen Qz&zn at§ ©lementarorganen, fonbem auch fieb ba§ oierltaffige promorpbologifcbe Snftem,
bie ©efetje ber ©runbformert, welche in ber ©eftat= mclcbe-? in ber girierten Tabelle überfiebtlid) gufammen=
tung be§ gangen Körpers unb feiner einzelnen .Cr- geftellt ift; in bie oier .SUaffen unb neun Drbnun
flaue bie diarafteriftifebe Aornt bebingen. Tiefe ©runb= tten beSfetben taffen fid) alle benfbaren (Srunbformcn
formen unb ihre Snmmetriegefe^e finb aber hier leidit etnorbnen. I. Centrostigma (kugeln): bie
nicht, rote bei ben $ßrotiftert, ba§ unmittelbare 5ßro= geometrifdje äftitte ift ein $untt (Stigma); burd)
but't ber ocllcit, fonbern ber ©eroebe unb Organe, biefen Dcittelpunt't taffen fieb bei ben ©tattt'ugetn
Denen ftcb bie fogiaten gellen unterorbnen. 35on lincnDticb oiete, bei ben Tafelfugeln eine beftimmte
nun an ift e§ ber fogenannte „Bauplan" be§ $ufam= Slngabl oon gleiten iHebfeu unb Sctmittebenen leiten.
mengefe^ten SnbimbuumS, be§ gellen floaten, ber •jföäfjrenb bie ©tattfugel (Holosphaera) bie reine
at§ „Tballuo" ober „Sprojj" bei ben 'Dietapbntcn, Mttgelform in iteomctrifcbem Sinne barftettt, ift bie
gcfeüe, raelcbc oon ben 3eltgefetlfd)aften (©önobien) flacbe fallen. II. Centraxonia: bie geometrifdjc
burd) Stnpaffung im Mampfe um§ sDafein ermor lltitte ift eine gerabe Sinte, bie Mauptacbfe (Pro-
ben unb burd) Vererbung auf bie einzelnen Stämme taxon); bureb biefe oertit'ale Sldfjfe taffen fiel) bei
übertragen mürben. Obgleich nun biev bureb bie ben (i'iuad)fiiteu (Monaxonia) uuenblicb oiete
unenblicbe 3SerfdE)iebenr)eit ber ©riftengbebmgungen unb gteiebe ©dmittebeneu legen, toeil Ereu§ac§fen feljlen
ber entfpredumben Seleftioncmro^effc eine imbefdiränt'te (fpbarotbale unb conoibate ©runbformen); bagegen
3J£anmgfaItigMt ber ^ormbtlbung mögtief) erfdiciut, finb bei ben ^reugadjfigen (Stauraxonia) \\w\
tft bennod) bie ,^abl ber ©runbformen, bie bureb ober mebvere bori^ontale Dueradjfen ausgeprägt, unb
bie gefetsmäfstge Lagerung unb üßerbtnbung ber Or= nur bie Sumplanen, bie bureb biefe „Wreu md)fen"
(
ge=
gerne beftimmt mirb, niebt grof;, fogar geringer at§ legt roerben, teilen bot Eörper in tongruente ober fnm=
bei ben Sßrotiften. 2Ran begnügt ftcb biet geroöfm= metfifebe Hälften (bipnramibe unb pnramibate (
s
irunb'
lid) mit ber Unterfcbeibung oon brei ^auptgruppen formen). III. Centroplana: bie geometrifebe Glitte
ber ©runbformen: irreguläre (unregelmäßige), regu= ift eine ©bene; biefe „äftebianebene" ober „Sagittal
läre ober [tranige (rabiate) unb bilaterale ober groet= ebene" ift bie eirtgtge Sdmittebene, bureb melebe ber
fettige (borfiuentrale). ^nbeffen fuhrt un§ eine fcbär= .Körper in groei fmitmetrifd) gteiebe Hälften gerlegt
fere geometrifebe Stnatnfe ber Snmmctricoerbältiiiffe roerben tann. SJian t'aun biefe britte, bbebftentmiefelte
gu ber Unterfcbeibuna, oon oier klaffen unb neun Hlaffe ber ©runbfomten aueb at§ Treiaebfige
Drbnungen oon ©runbformen, bereu Überfüllt unfere (Triaxonia) begeid)nen, roeil fie bureb brei aufeinan
groette Tabelle gibt. ber fenfreebte 2td)fen beftimmt mirb; oon biefen brei
Sic (Geometrie ber Wnmbformcu. Tic matbe ^Kicbtadifen (Euthyna) finb groei ungleiebpolig,
matifdie^cftimmung ber ©runbformen ober 5ß r o mor bie .vHiuptucbfe ober 8äng§ad)fe (mit Hiuiibpol unb
pben mirb in ber organifeben ^roinorpbologie ebenfo ©egenmunbpot) unb bie ^feilaebfe ober .Toffooeu
rote in ber anorganifcfjen .Uriftallograpbie bureb Bö tvalaebfe (mit Dlüctenpol unb ^auebpol); bie britte
ftiditacbfc, bic transucrfalc ober laterale, ift gleich pleura) unb bic Jodjpaarigeii (Zygopleura) 511
polig, rcdjtc uiib linfe Hälfte fnmuu'ti'ijd) gleid). untcrfcbcibcn; bic elfteren (3. 23. bic Blumen bei
Tiefe 5cntroptaucn Wrunbiorincn werben baljcv oft Crcbibccn nnb ä>ctld)en) finb „bilateral rabial", bic
and) als jroeifetttge (Bilateralia) bezeichnet ober letzteren (SSirbelticve, ©tiebertievc) „bilateral fmn-
ihnen allein ift ber Untcrfdücb oon rcdito unb liut's, Glitte bes Körpers fehlt, roeil an ber gang unreget=
nungeu biefer Klaffe finb bic Sdjicnigcn (Ampbi- ebenen 511 beftimmen finb (irreguläre, Anaxonia).
gufammen unb fchlicfscn ihnen eiuerfeits jene ein ftellen. Tiefe diemifcbe Adbigfeit fehlt ben 11 r
fadiften unb nieberften Scbetöefcn an, bereu fern tic v e 11 , bereit 2 toff mccbfel auf B l a s in p h a g i e
lofer •^lasmaforper noch nicht einmal ben aohu angennefen ift, b. h. fie muffen ju ihrer 2elbft
roert einer cdjtcn (fcrnljafttgen) ocllc erreicht hat ((Sit cibaltung Plasma „freffeu", 0011 ^roplmten ober
toben), anberfeits jene einfachften uielgelligen Körper, anberen Organismen bereits gebildetes Plasma
bic eine lodere (Sefellfcbaft oon gleichartigen gellen, aufnehmen. $el)t man auf bie dltefteu Reiten in
aber muh feine ©etuebc bilben Ocllcnucrcine ober ber limtmicfclung bes orgauifeben Scbens auf ber
3
Sönobicn). (Seineinfam ift allen biefen Brotiftcn Gsrbc gurüd , fo miif; man annehmen, baf; anfängt
(im meiteften Sinne) ber üDiangel ber (Semebebil lid) nur Urpflangcn enftierten (bie dltefteu bureb
bung unb ber bamit uerfnüpfte 9)JangeI cigcntlid)er Urzeugung, 3lrd)igouic, aus anorganifeben Ber
Organe (in morpljologifdjem Sinne); biefe finben binbitngcn ciitftanben) ; erft fpatcr finb aus ihnen
fich nur bei ben .vuftoneu ober „2£cbingcn", ben burcl) ÜDlctafitismus (Uinfehr bes Stoff roed)fcls)
gctricbcbilbcnben Steven unb ipflangcn. ßroar fann Urtiere bcroorgcgangcit. SSill man in herfbiniu
man bei ben meiften Brotiften im Sellenforper auch lieber 23cifc bie gange SÖclt ber Organismen auf
ucridiicbcnc Körperteile finben, bic beftintmten oiueefen bie beiben groficn 9icid)c, ^flangenreid) unb Tierreich,
bienen (alfo „Organe" in pl)ijfiologifd)cm Sinne), oerteilen, fo nuif; man bie -^rotophnten 3UHI el-
V B. Meutern (Nucleus) unb „lellenleib (Cyto fteren, bie ^rotogoen gum letzteren ftellen. 2>ebod)
soma); biefe uoneinanber unteifchiebeneu Teile bcS ift 31t bemerfen, baf; eine fcbaife ©renge ^lüifeben
einseitigen Organismus werben aber beffer als Or beiben ©nippen in feiner 23cifc 3U liehen ift. aüi
ganelte begeidntet, 311111 Unterfcbiebe oon ben foin unfere uorliegcnbc, rein morphologifcbe Betrachtung
pikierteren, meiftcus aus uieten MWn utfammen ift jene plmfiologifche UnterfcbeiMiug iiberflüffig, ba
teneiche teilen: bie Llrpftangen (Protophyta) unb 51ml ä>crmcd)fcln nhiilicb. 3öir meiben baber hier
bic Urtiere (Protozoa); erfteie finb bie primären, beibe gemeinfam betraebten.
alteren, letztere bie fetunbaren, jüngeren Yvonnen Bon unferen „Kiinftforinen ber ^iatur" finb
Per Sclliuge. Tie Urpf laugen befipen bie #äl)ig ben Brotiften 22 Tafeln getuibmet; baoon fomnien
feit ber Blasmoboiuic ober „Koblenftoffaffimila (i auf bie ^rotopfn)tcn, 16 auf bie BrotouH'ii.
3Son Urpf lan.u'ii (Protophyta) finb bargefteltt: oerbät'tniffe finb an ben Keinen Äügelcben nidit gu
Statonteen (4, 84), SeSmibteen (24), ißertbineen ernennen. Sa ein innerer Reutern noeb feljtt, ift
v
(14), 2Metb>(tteii (34), ©ipbonccn (64). ,Huf ber ©lementarorgantSmuS (ober bie „SBitbnerin",
Urtiere (Protozoa) begierjen fid) L6 Safein, unb bie Sjßtaftibe) eigentltd) noeb niebt als „Belle" 311
graar 2 auf iynfuforien ($lagctlaten 13 unb (St= 6cgeid)uen, fonbern ab? „(Sntobe". vdjrc gange Se=
Katen 3), 14 auf "Kbi^opoben (ober ©arcobinen); 6enStättgteit beftebt in beut cbenüfdien Sßrogefj ber
unter Unteren befittbeti fiel) 1 Safel SJhjcetogoen $pia§mobomie; bat baS äöadjStwn babureb eine
(93), 3 Safein Sbalamopborcn (2, 12, 81) unb befttmmte ©renge erreicht, fo verfällt baS Bügeldien
10 .tafeln -Kabiolarien; baoon 3 ©pumellarien burd) einfache Seitung in groet gleiche Hälften. £ft
(11, 51, 91), 2 Slcantfjarien (21, 41), 3 3caf= legen fid) biefe Seilprobut'te retbenmeife aneinanber
feKarien (22, 31, 7 1), 2 ^baobarieu (1, 61). unb bilben Wetten (eatcnale CSbuobieu, 3. 35. Os-
Sie Bunftformen ber ^ßrotiften unterfd)eiben fid) cillaria unb Nosfcoe); bie Bugetgeftatt ber (Sntobe
jiun größten Seile von benjenigen bor Sbiftonen gebt bann oft in bie febeibenformige, gnünbrifdie
burd) eigentümliche SilbungSm^ältmffe unb utel ober ellipfoibe über. SaSfelbe gilt für bie §8afte=
größere 9JtanmgfaltigMt bor geo.tnetrtfd)en ©runb rieu, bie burd) -DMafittSmuS (ober Umfebr beS
form. Slllein fdioit in bor einen klaffe ber 9tabio Stoff iriecl)fc(v) aus (Sbromuccen abgeleitet merben
[arten geigen bie giertid^en ©felettbilbungen eine tonnen.
größere ,^al)l oou ©runbformen oerfbrpert, als in A. 2) Paillotomea. SllS eebte eingellige
alten übrigen klaffen ber organifdjen SSelt gufam= Organismen finb biefe einfachen "•jkotopbntcn uon
mengenomnxen 31t finben ift; ja es ftnb liier fogar ben (ibvomaceeu babureb uerfebieben, baf; baS bo
famtlicbc ftcreoiuetrifcbcn normen in BiefelfMetten mogene unb ftrut'turlofc 9Jloner fiel) in einen
ptaftifcb bargefteltt, meldte bie tbcoretifebe ©eometrie äuficren ocllenleib (Cytosoraa) unb einen inne
s
überhaupt unterfdjeiben t'ann. Sie unenblicbc .Uian= reu ;Vllfcm (Nucleus) gefonbert bat. Sie©runb=
nigfaltigteit in ber ©eftaltung unb ^ufammcnfcl.utna. form beiber ift urfprünglicb t'ugelig. .sMcrber ge=
biefer iQartgebilbe ober ©Mette (Scbalcu, ©eljaufe, boren bie gelben .l'ant bellen, melcbe im .Svalpmma
©tülsen u. f. m.) ift um fo merftoürbiger, als bie fie ber üftabiotarien al§ ©nmbionten leben (Safet 51,
tütbenbe Wünftleriu metftenS eine gang einfad) ge= Aig. 2, 10, 11, 12; Sufel 71, gag. 1, 10); ferner
ftaltete meid)e .ocllc ift. üffiir muffen bafjer bei bie grünen, nabe oermaubteii ^almcllaceen fo^
ibrer 25etrad)tung oor allem unterfebeiben jmifeben mie bie petagifeben tSalcocptecu (tioccofpbiiren,
bem roeidjen, lebenbigen at'tioeu ^eltenteibe (Cyto 3vbabbofp baren); bei lel.üeren ift ber t'ugelige
soma ober ^rotoptaft) unb ben fefteu, ftarren, ;ieüenleib von einer Malt'fcbale umbüllt, bie au§
paffioen 3ettl)iillen
(
(Cytotheka), bie oou erfterem einzelnen Bauplatten (oft mit Verlieben rabialeu
gebilbet werben. SaS Material ber letzteren ift A'ortfät3en) ^ufammcngefeW ift.
bei ben UrpjTangen metftenS ftidftofflofe 3ellutofe, A. 3) Iliatomea (©djadjtelftnge ober 33a=
bei ben Urtieren ftidftoffljaltigeS tSbitin; in beibeu cillaricn; Safet 4, 84). allgemein uerbreitet im
©nippen roirb eS oft burd) mineralifebe ©intage= ©üfstoaffer unb 3)Jeere, teils frei febmimmenb, teils
rungen (.Uiefet ober Malt) oerftcirt't. Sie 9Jlinerat= auf beut 33oben feftfi^enb, bilben fie bie formen
fubftanj nimmt oft fo gu, baf; man oou reinen reiebfte uon allen Blaffen ber
v
l>rotopbnten (über
„iliefetfdialcu" ober „Matt'fcbalen" fpridit. 2000 Slrten), ausgezeichnet burd) bie Silbung einer
©pauoptjpcceu). Siefe einfaebften .ocltiugc finb Aorm unb ©truftur. Sie ©djale biefer 2llga
als bie ältefteu uon allen Organismen gu betraebteu rieu (ober „einhelligen Eigen") ift .uueiflappig unb
unb bilben loabrfcbcinücb bie gemeinfante Stamm gleicbt einer 3cbacbtel mit Seetel (ogl. bie Sert
gruppc aller übrigen, Jan einfadifteu ,"yalle (Chroo- blätter oou Safel 4 unb 84). Sie urfprüuglicbc
coecus) bilbet ber Körper ein (jomogeneS fuge .suigetform ber ;VIU' ift feiten erbaltcu; meiftenS
ttgeS ^plaSmatom oou grüner (meiftenS blaugrüner) gebt fie burd) Slbplattuug in bie Aorm einer IreiS
<yarbe. üßerfcljiebene Drganelle unb innere Stntt'tur- runben Scheibe ober eine» turnen ßwliuberS über
13
1
(Tafel 4, Aiiv 13, 16; Tafel 84, tfig 3, 6, !•). üercine oon eigentümlicher Aorm. Tie grünen gellen,
beftimmten Widmungen fiel) fonbern, cntfteljen ti'uin bilben, finb in einer einzigen Schiebt regel=
in
rabiate ober ftaurax;onic gönnen (sraeiftrablig Ja mäßig georbnet; bie gellen ber Stanbjone bilben
4, i'-J; oierftratjlig Tafel 4, #tg. 7; fünfftraljlig In Örunbform bes ©önobtumS ift baber eigentlicb
fei 4, Aiiv 5; acbtftrablig Tafel 84, $ig. 8; ,,cbn eine .Toppelpnramibc mit febr oetfürgter V\utpt=
ftrublig 3TafcI 4, tfig. 13). sDic Oberfläche ber ad)fe (ogl. ben Tcrt ju Tafel 34, bereu Figuren
büimen ilicfclfchalc ift oon unzähligen fclir feilten fämtlicb uergrößert finb).
^ovcn burebbroeben, bic febr regelmäßig in Reiben A. 7) Siphoneae (Tafel 04). -Kiefenatgetten,
unb ©nippen gcftelit, oft oon feinen Ornamenten bie größten oon allen s
l>rotopbt)ten ; auf Tafel 04
umgeben finb. Stiele Diatomeen leben gcfellig, teil© teils in natürlicher ©röße, teils febmaeb oergrößert
in Metten ancinanber gereift (ßatcnal Übnobtcn, bargeftcllt. Obwohl ber grüne, uieloer^meigtc ?ßftatt=
Tafel 84, ,"vig. 7, '.»), teils auf nerjjrocigtcn (Gallert gentorper meiftens einer bbberen Sßflange mit ©tengel
fticten befeftigt, Verliebe SBäumdjcn bitbenb (Slrbo unb SBurgcI, blättern unb grüdjten äbnlidi fiebt,
rat (ionobien, Tafel 84, #ig. 4, 14). beftebt er beuuod) nur aus einer einzigen Seite.
A. 4) Desillidiea (Tafel 24, gterbinge, 3at)tretd)e flehte Aellfcrnc unb grüne (ibloropbi)U^
Conjugata ober Cosmaria). Tic 3ebale biefer fouier liegen in ber iLniiibfcbicbt bes Protoplasma,
ift aus .oclhilofc gebilbet, oft mit regelmäßig gc einfache Hohlraum ift mit loäfferigem odlfaft erfüllt.
v
fteltten ©tadfeln, ©trafen ucrjicrf unb häufig am A. S) ^ar'tcrieit. Tie bisher betrachteten ^ro=
"Kanbe in Sappen gefpaltcn (auf Tafel 24 ftarl tiftcnr'taffen (1— 7) finb ab? Urpflan^en (Proto-
uergrößert). Tie ©runbform ber £d)alc ift feiten pliyta) 511 betrachten, menn man oon bem üblichen
cinachfig (#ig. 9), meiftens freumebfig, unb gronr pbnfiologifcbcn Stanbpunt'te au* bic oegetalen (pla»
eine Toppelpnramibc. Tie rabiate Sdjetbc ift balb in ob om ein ^ßrotiften oon ben animalcn (pla»^
jTOciftratjlig ($ig. 6, 11) ober breiftrabtig ($ig. l, mopbagen) febarf trennen mill. Tann muß man
2), balb üicrftral)lig (Jtg. 3, 4) ober fcd)Sfrra£)lig \u ben (enteren bie nun folgenben Klaffen (8 — 15)
(,"vig. 7, 8). 2)aS grüne (ibromotcll (bcr Aarb ftellen, beuen bie Aabigt'eit ber 5jilasmobomie (ober
erfebeint meiftens in ftrablige Sappen gcfpaltcn unb echten, auf ^lasmopt)agtc aiigciincfeiicn Urtieren
fdjtießt gtänjcnbc ©iroeißfriftallc ein (^nrenotbc). (Protozoa) geboren als oier .^auptgruppen bie
A. ."))
Peridilien (Tafel 14, (Mcißelbütchcn, Batterien, Sporogocn, EJttjigopoben unb ^nfuforieii.
auf Tafel 14 fämtlicb ftarf oergrößert). Tiefe jjko Tie eiufacbften unb nieberften oon ihnen finb bie
topbntcn bes -^lanfton finb foiuobl im 9)iccrc als Batterien ober „aniumlen ilioiteren". $fyx febr
im Süßrcaffer maffenbaft entioiclctt unb bic .vniupt Keiner, higcliger ober ftäbebenformiger (meiftens
natjrung oieler fcbiuimmenber Organismen. T>a bic 3t)linbrifd)cr) Morper befit.U noch feinen echten ,3cl(=
3ct(cn iioci fcbmiugcnbc ©eißeln hefU-eu unb fiel) fern unb ift baber nicht als „oclle", fonbern als
mittels berfelben fcbioimmenb umberbetuegeu, finb „(ii)tobe" ju beurteilen. Tic Batterien gleidicu
oiefe 2llgcttcn (fogenannte „einhellige tilgen" mit barin ben „oegetalen 9)loncren", ben (ibromaeeen
©eißclberccgung) früber für "uifuforicn gebalten (©. I.'i), aus benen fie loabrfcbeinlicb bitrch 3Jie=
morbeii. Mu'e
x $ellutofc ©tfjale zeichnet fiel) bureb tafitiSmus entftanben finb. 2)a bie inbioibuclle
febr fonberbare, meiftens afmnmetrifcbe Wcftalt aus Aorm ihreo boniogenen ^ßtasmaleibes ftets ganj
unb ift gcmölmtid) mit ftacbel ober flügclförmigcn einfach bleibt (Mugct, oDlinber, .S\oiniua u. f. ir>.), ift
Aortfätum oevfeben, Die als Bcbmchcapparatc bienen. ihr iuorpl)ologifd)cs Sittereffe febr gering, im ©egen
A. ü) Meletliallia (Pediastram; Tafel iahe 31t ihrer hoben phofiologifchen SSebcutung.
•44). Tiefe gefelligen Sllgctten, im Süßrcaffcr A. (
.i) Sporozoa ©ungilten, Sporentiere).
icbiininmeno, bilben regctmäfiig (ionobien ober ;|cU- y l u cli biefe äiucite Klaffe oon ^rotojoen zeichnet fiel)
1
bunt große (Sinfaebbeit ber ©runbform au§; ber gar in begug auf bie ©runbformen bie mer!roür=
Körper bilbet metftenS eine gang einfache, RigeRge bigfte unter allen Klaffen organifeber 3öefen. Senn
ober [ängRdjrunbe, monarone ^elle. Tor 3etRero, alle benfbaren geontetrifdien ©runbformen, racldie
ber im ^sinteren be§ .ocüeiilcibr* eingefdjloffen Regt, man in ber ^rotuorpbologte untevfcbeiben t'ann,
i(t ebenfatts meiftenS gang einfach, rugeRg ober finben fiel) bier in SBirfRdjfeit uerförpert oor; unb
monaron (fpinbelförmig, eiförmig). S)er 3ellen= groar finb es bie feften, cbarat'teriftifd) geformten
lab ift (geiobbnlteb roaljrenb be§ größten Seile* ©t'elette, meldje biefe mannigfaltigen formen in
be§ oelleitleben*) oon einer ÜDlembran eingefdUoffen, matbematifdier üBolRommenljeit aulgeprägt geigen.
bunt loelebe bie ernabrenbe Atüffigteit mittels sDto§= Sie oal)l ber bet'amtteit Wirten belauft fid) bereit*
mofe aufgefaugt wirb, ©elten finb an biefer ,&{U auf mebr al§ oiertanfenb, obgleicb bie gange Klaffe
bulle ftraljtenförmige ober anbere $ortfcr§e eutmtcfelt, im erften Svittel be§ 19. "sabriutitbert* nod) oöllig
bie eine polnarone ©runbform bebingen. unbekannt mar. Sie meiften Slrten finb bem bloßen
A. lo) Lobosji (Sappinge). Mit biefer nie 9Rtge niebt fiebtbar unb tonnen erft bei ftarfer 33er=
bereu Sßrotiftenrtaffe beginnt ber große ©tamm ber größerung unterfebieben toerben; unb ba fie fämt=
SBurgetfüßer (Rhizopoda), jener Urtiere, bie lieb an ber Dbcrflädje be§ 9fteere§ ober in oerfd)ie=
Jorm beftfet (im ;Kub,eguftanb oft RtgeRg gufammen feinkörniges meiße* ^mloer, ätjulid) ber ©d)lemm=
gebogen). Sie befebatten Strcellinen niiterfebeiben treibe. xVbe* Kbrmten beofelben evmeift fid) als
fid) oon ibnen bnrd) 33ilbitng einer Sebale oon ein ein Verliebe* Wiefelgebilbe oon äbulieber Jorm, mie
fadier monapner <yorm (eiförmig; (jaßnrtgeRg). fie auf unferen getjrt Safein bargeftellt finb.
3111* ber einfachen -üRünbung ber Sdmle treten bie Sie linenblid) mannigfaltige, regelmäßige unb
Sappenfüßdjen oor. Verliebe ©eftaR biefer garten ^artgebilbe ift um fo
A. 11) Mycetozoa (Safel 93). SDxefe ^ro= merimürbiger, al* ber lebenbige Morper, ber fie er=
tiften, auf oermefenbeu ^ßflangenteifen lebenb, mürben geugt, eine gang einfacbe, urfpriinglid) t'ugelige oelle
friiber al§ ©dileimpilje (Myxomycetes) ^u ben ift. 3Son anberen oenoanbten 3Ü)i^opoben (ober
tilgen geftellt; jettf gelten fie at§ „Zugtiere" unb Sarcobinen) unterfdjeibet fie fiel) baburd), baß ber
bilben eine befonbere Klaffe ber Dr-Ijigopoben. Sie lebenbige oeüentorper in groei Seile gefonbert ift,
treten in graei gang oerfebiebenen guftänben auf; eine innere oentralt'apfel, bie ben oellfent einfd)lief;t,
ber freie, beroeglid)e ^ugenbguftanb ift ein fonnlofer unb eine äußere ©atlerttjülte (Malijmma), melebe
mufter ^ta*matörper (Plasmodium); biefer frieebt bie erftere fd)ü|enb umgibt. Sie o^i^ralfapfei ift
gicid) einem riefigen IKIn'gopoben itmber unb bilbet auf Safel 1 1 unb 7 1 rot, auf 2 1 bunt'elgelb, auf
unregelmäßige 5ßla§mane|e (Safe! 93, <yig. 3). öl blau gefärbt, baS Matmuma bellgelb. 35a§
©päter jie|t er fid) gufammen unb bilbet eine lebenbige SßlaSma bei oelltbrper* (ber gäb^flüffige
oporenblafe (Sporangram), bie maneben 5ßitgen „Urfd)leiin", ber bie ßentratlapfel erfüllt) tritt
(©aftromneeten) feljr übitlid) unb meiften* mona- bureb Öffnungen ber Mapfetmembran naeb außen,
ron ift. burcbfel3t ftrablenfonnig ba* Matmuma unb ftraljlt
A. 12) Radiolnria (6trat)Rnge). Siefe über betfeit 2Iußenfläd)e in baS Seeroaffer au^.
aud) in äftbetifeber .vnnfiebt bie formenreiebfte unb ^Pfeubopobicu) finb febr eiitpfinblid) unb betoeglicb,
intereffantefte unter allen Sßrotiftengruppen, ja fo babei oeväitberlicb unb ritcEgietjbar; feine .Svbrneben
I'trömcn in tönen mir unb ab ( Tafel 1 1 , ,"vig. 5, 6, S, 0; fterueben" ift aus 20 rabiaten Stacheln jufammen
Tafel 2 1 , Aig- l
; fic bcfox'gcti bic uerf c^ tcb cnften gefetjt, bic uoiu SSJiittclpunftc ber ,;4,cntralfapfcl aus
vchcnstätigt'citcn bes Organismus unb bauen aud) bic fieb cntmidelii; ihre Subftanj beftebt entroeber aus
sufammcngcfcütc Sdjale auf. Tic befoubere einer eigentümlichen organifebcit 3)iaffe UHt'antbin)
fttnftuoll
Aorm bcrfelbcn ift inucrljalb ber ciujclncn ©pegies ober aus Eicfetfauretn Malt. Tiefe rabialcn ©täbc
cbeufo erblid) mie bei ben höheren Organismen. finb nach einer befthnmtcu, febr merfroürbigcn ma
Unter tbematifebeu Crbiinitg fo uertcilt, baf; ibre ättperen
Sie ftabiotarieuflaffc gcr-fäUt in -urici
Hallen: Porulosa unb Osculosa, unb biefe uneber Guben in fünf Varallclfrcifc fallen (ogl. über biefes
in je jinei Legionen. 33ci ben Porulosa ift bic „,M'ofat'antbenge)cp" bic Grflärung §u Tafel 21).
.skpfetmembran uon uujätitigcn feinen ^oven burd) 33ci ben älteren „StacbclftralUingcn" (Acantho-
lu'oclH'ii, Mivdi mc(d)c bic
s
}>feubopobien austreten; nirtia, Tafel 21) bleiben bie ^abtalftübc einfach
biete ^oren finb gtcicbmäflig uertcilt bei ben Spu= ober bitben freie AortfäPe. Sei ben jüngeren „VktnPcr
incllarien obev ©d)aumftral)tingcn (Tafel l l, 51, ftrablingcn" (Acanthophracta , Tafel 41) treten
91); bagegen finb fic in beftimmte, ncljfönnig üer biefe Aortfäpe zur VilPnng einer zierlichen @itter=
2tacbclftrablingcn (Tafel 21, 41). 23ci letzteren A. 12, c) Nassellaria (Radiolaria mono-
geben bic ftad)digcn ©traljtcn bes Sfclctts oom pylea; Tafel 22, 31, 71). Tic Miefclfcbule biefer
tOlittclpunfte ber .Sentralt'apfcl an», bei elfteren uon „Morbftrabtinge" ift urfprünglid) ein einfacher uerti
ber Vcripbcrie. o't ber llnterflaffc ber Osculosa faler 9iiug, luelebcr bas Maltmima iiiufapt unb am
bcfii.u bie Eapfcltncmbran eine einzige gröfjcrc Öff- Cralpol ber ntonuroneit ocntralfapfcl mit bereit Cv-
nung, bind) loclcbc bie VfcnbopoPicii austreten; euluin zufainmcnbäitgt (Tafel 71, Aig. 1 ); uon bie
biefcs Osculmu ift bei ben 9iaffcllarien burd) fem ©agittatringe luaebfen AortfäPe aus, bie fieb
einen fegclförmigen, zentripetal nach innen uor äuperft mannigfach ocräfteln; inbem bie 3'lfte fieb an
fpringenben ÜDcdel ucrfdjloffcn (Podoconus, Xa Per i'lnpenfläche bes Malomma uerbinben, cittftcben
fei 22, 31, 7 1); bagegen bei ben Vbaobaricu Zierliche hiitterfcbalcn in ©cftalt uon fronen (Ta=
burd) einen fdieibcufbrntigcn ©trabtenbed'el, oon fei 71, Aig- 3, 9, 12), §clmen (Tafel 22, fjig.
beut eine Siöljre zentrifugal nad) anfielt abgebt 6—8), Worbchcn ( Tafel 7 1, Aig. 10—13), 9M=
(Astropyle, Tafel 1, 61 ). eben (Tafel 31) u. f.
m. föcroötnüid) machten uom
A. L2, a) Spuiuellaria (Radiolaria pe- ^iing brei ober üier biücrgcnte stacheln aus, uonbeiten
ripylea : Tafel LI, 51, 91). Tic ittcfelfdjalc biefer einer (Per afralc) oben nach beut 2cheitel gerichtet ift,
„2cbaiimftcrncbcn" ift, ebenfo uüc bic uon ihr um Pie zmei ober brei anPeren (Pafalen) nach unten bioer
fdUoffcne .;
U'ntiaUapfel unb bas umgebenbe Ma- gieren (Tafel 22, :>1). Tic ©vunbfonn rotrb in
Äugclftral)lingc (Tafel 91, Jig. L, 2). Ttircb ä>cr A. 12, (I) Phaeotlaria (Radiularia can-
fürjung einer 2ld)fe cittftcben baraus ©djeibcu unb nopylea ; Tafel 1, ti 1 ). Tic Sfelette biefer „Mi'obr
bifoiuH't'c Vinfcn, oft mit anmutigen AortfäPcn (Dis- fternchen" befteben meiftens aus hohlen .^iefelrobren,
eoidea, ©cbcibcnftrablingc, Tafel I I). .Turcb Ver- bie in mannigfaltiger SBeife z" einem funftuollen,
längerung einer 3ld)fe entiuideln fieb Pflaumen oft febr ueriuietelten Vau jufamtnengefügt finb.
Sonbcrnng uon Drei ucrfdjicbcnen, gleidtpoligen unb mie bei Pen Üaffellarien) am unteren Vole ber uerti
aufeinauber icntrccbtcn 2ld)fcn Mbrbchenftrablingc taten 31d)fc liegt, ift auch Pie ©runbform ber ©cbalc
(Larcoidea, Tafel 91, ,~yig. 15). Tic Spinne! meiftens monaron ober pmamibal (Tafel 1, Jig.
Urnen finb bic einigen ÜaPiolarien, bie in einzelnen 4, 5); fic geht aber auch oft fetuitbär in bie Mugel
Aamilicn ;lcHocrcinc (Ooenobia) bilbcu (bic form über (enbofpbärifcbes VolnePer; Tafel I, Aig.
pylea : Tafel 21, 41). Tas Sfclctt biefer „9iabe! (Tafel 61, Jig. 9).
tti
A. 13) Thalamophora (Jämmerlinge; Ja nifeben (meift auf bem äfteereSgrunbe frieebenben)
fei 2, 1.2, 81). SDicfe Elt^igopoben ftttb Den rKaöio- Kammerlingen bei roeitem niebt fo Verlieb unb man-
liivicn nahe üerroanbi unb benutzen für ibre ucv[d)icbc= nigfaltig enrroidelt roie bei ben ptauftonifeben (im
neu SebenStcitigMten Die feinen oeränbertid)en ©d)ein= SJleere fctjroebenben) Dtabiotarien.
füf;cben (Psetidopodia), bie üon beut eingetragen A. 1.4) Flagellata (Safel L3). Sic 0)eif;eU
Körper auSftratiten (Safel 12, $ig. 8). 2Sät>renb infuforien ober „©eifjtinge" geboren gu jenen nem
aber bei allen -Kabiotainen bei' innere, ben 3e(t= traten ^rotiften, melde auf ber ©renge uon Sier-
fern umfcbliefjeube Körperteil (3entratfapfet) btircb reid) unb Sßflangenreid) fteben unb eine febarfe Srcm
eine äftembran Don bem äußeren Seite (Katrjmma) nung beiber Efteidpe uniubglicb ntaebeu. obr eingetliger
getrennt rotrb unb bie sßfeubopobten biefe Kapfet= Organismus ift mit einer ober mehreren fd)roingen=
membran bttrdifefeeu muffen, ift bie§ bei ben Sbala ben ©eijjeln auSgeftattet; er roirb m Den ttrpftan=
mopboren niebt ber auü- Sie ©d)einfüf$d)en ftrat)= gen (Protophyta) geftellt, roenn er grün: ober
len bier unmittelbar üon bem tebenbigen Qelttorper gelbe, Moblenftoff afftmilierenbe Kömer enthalt unb
nad) aufjen in baS ©eeroaffer am. Sie ©d)ate, bie ptaSmobom ift; bagegeu m Pen Urtieren (Proto-
ben .oellfbrper fdnibenb umgibt, ift aueb bier febr zoa), roenn jene plaSmobomen Monier im ^taSma
mannigfaltig unb Verlieb geformt, rote bei ben 9to= feblen unb biefeS gu feiner ®rnät)rung SßtaSma
biolarien. allein bie Kiefelerbe, melebe letzteren baS oon anberen Organismen aufuebmeu, fie „treffen"
©d)atenmaterial liefert, ift üiel plaftifcber unb viel ntttf; (plaSmoprjag). yn beiben ©ruppen ber aIo-
mel)r geeignet für 5ßrobu!tion feiner Kunftformeu gellaten gibt eS ifoliert lebenbe einhellige formen (bie
at§ bie Malterbe, ba§ gröbere Material ber größeren grüne ptaSmobome Euglena, bie farblofe ptaSmo=
Sbalamopboren. Siefe Klaffe gerfältt roteber in gToet pbage Tricliomonas ; Safel 13, ftig. 4, 5) unb
Unterf laffen ; bei ben Foraminiiera (ober Per- oclloercine (Ooenobia), in Penctt oiele gteid)=
forata; Safel 2, 81) ift bie ©d)atenroanb porös, artige gellen Bereinigt leben (bie grüne Volvox,
uon Saufenben feiner Sporen burebbroeben (roie bei bie farblofen ÜonoclaPicecu u. a.; Safel 13, $ig.
ben Poralosa); bagegeu ift fie folib unb ebne 1—3, 6 — 10). Sie üßergroeigung biefer baum=
Sßoren bei ben Eforaminia (ober Imperforata; förmigen ©töcfdjen ergibt oft jierüdje formen, roab/
Safel 12); bier treten bie 5}3feubopobien nur bttrd) renb Die ©eftatt ber einzelnen oellen meift febr einfad)
eine größere Öffnung ber Sd)ate au* (roie bei ben ift (monaromallopol, eiförmig, tegelförmig it.
f.
m.).
Sie Kalffebote ift in beiPen llnterflaffen ber fd)lief;en unb in bem gemeinfamen Coenobinm
Thalamuphora anfänglich einfacb, einf ammerig gufammenl; alten, finb balP gallertig meieb, balb
(Monotlialamia; Safel 2, gag. 17 — 20; Safel bornartig feft.
81, #ig. 1 — 10; Moiiostegia; Safel 12, ^ig. 4); A. 15) Clliata (Safel 3). Sie 2öimperinfu=
fpäter roädjft bie ©d)ate gu einem 3iobr auS, baS forien ober „©imperlinge" ititterfebeiben fid) oon
burd) quere ©d)eiberoänbe in Kammern abgeteilt rairb ben oorbergebenben ^lagetlaten babttreb, baf; bie Se=
(Polytkalamia; Safel 2, ^ig. 1 — 15; Safet 81, roegimgvorganellen beS einhelligen Organismus niebt
Ata. 1 1
- 20; Polystegia; Safel 12, gag. L~3, roenige lange (Seifieln, fonberu mblreicbe Eurge 3Sim=
5 — 17). Ter 2lnfat$ biefer Kammern gefebiebt fel= pern finb. Sie nteiften (Siliaten febioiiumen mittels
teuer in einer geraben, meiftenS in einer gebogenen berfelben frei itntber (A-ig. 1 -6); anbere bagegeu
3ld)fe, fo bafj ntebr ober roeniger oollftanbige ©pi= tieften fiel) 5eitroeitig an ($ig. 7, 8) ober fii5en bauernb
raten entfteben. Sic ©piratroinbungen liegen bau) feft (Aig.
(
.t 15). Meutere baben oft oergroeigte
in einer ©bene (Sßtanofpirate, üftautitotbfdjalen), 2tiele uttb bilbeu baumförmige Cionobien (Aig. 1 1
balö fteigen fie fcbraubeiifbrntig empor gleicb einer bis 15). ©ctten ift ber eingettige meiebe (iiliaten
SEBenbettreppe (Surbof pira te, SurbinoiPfebalen). törper in einer beftinimt geformten ©djate einge
Sie Kat£fd)aten ber Sbalamopboren bilPen auch fcbloffen (Aig. 1 6). Sic ©ruubform ift nteiftenS
©tadjeln unb anbere "Jlnbauge (atS 3d)itb= unb einfad), monaron allopol, oft bilateral, aber geioöljn=
Tcnt einsclligen Organismus ber Urpflanjcu üftadtfamer ((xymnospermae) unb ÜDedfamer (An-
(Protophyta) [teilen mir ben Diejenigen Körper giospermae).
ber ©erocbpfiangcn (Metaphyta) gegenüber; bort B. 1) Tauge (Algae; Tafel L5, 65). Tic
mar es bic einfache ;-|cüe, bie unmittelbar bic diavat nieberfte unb ältefte Klaffe ber llietapbntcn finb bie
tcriftifdjc Aornt ber gcrocblofcn ^flanje erzeugte; £)icr 2lTgcn ober Tange, roeld)c ben ursprünglichen 2tufent=
bagegen ift eS baS ©croebe, in bem bie gcfcltig balt im SBaffer bis beute beibehalten baben. 9iad)-
uerbunbenen gelten als untergeorbnete Snburibucn bem roir bie fogenannten „einhelligen SlTgen" (Tia=
erfdjetnen unb ben inctgelligcn ©crocbcrorpcr beroor tonieen, ÜDcSmtbtaccen, ^eribineen u. f. ro.) aus btefer
bringen. Trei grofcc ^rimtptcit bebmgen uon mm Klaffe auSgefdjicbcn unb gu ben $ßrotopt)t)ten geftellt
an bic habere ©ntroicfclung bes $cetapl)t)tenförperS: baben (S. 12), bleiben ulo edjte 2Ilgen bie oiel=
crftenS bie gunclintcnbe oabl unb 2tbl)ängigfeit ber gclltgcn unb geroebebilbenbeu Tange übrig, äftan tonn
uercinigten octlcn, 3rocttcuS bereu fortfdjrcitcnbe 9tr= unter ihnen oier Klaffen unterfebeiben, bie ©rüntange
beitsteilung unb brtttcnS bie ftcigcnbc Integration (Chlorophyceae), bie Mottangc (Rhodophy-
ober ,;-jcntralifation beS organifterten ^eltoerbanbeS: ceae), bie Sörauntange (Phaeophyceae) unb bie
je ocrfd)iebcner bie Lebensaufgaben in btefem rcpti •IftooStange (Charaphyceae). Tic fonnenreidiften
bltfauijd)cn „Scllenftaatc fiel) burd) 2trbcitSteüung ge unb inorpbologifd) intereffanteften uon tiefen finb
ftaltcn, je abhängiger baburd) bic ucrfdjicbencn ©c bie "Kottange (Florideae ober Rhodophyceae;
roebe unb Organe oonetnanber roerben, befto mebr Tafel 65), bie größten unb onfcbiilicbften bte33raun
roirb ber Staat gentralifiert unb gu bbberen 2ciftun= tauge (Fucoideae ober Phaeophyceae; Tafel
gen als einl)eitlid)eS ©anjeS befähigt. L5); bie erfteren jeidjnen fid) burd) rote, bie let.v
33ci allen boberen 9)ictapl)t)tcn fonbert fiel) ber teren burd) braune Färbung beS 'Tballuo (in mannig-
gereebcbilbcnbe Körper in brei ©runborganc: Stengel faltigen Slbtönungeu unb 9)lifd)ungen) auS; bie Aarbe
(Caulom), Sßurjcl (Rhizom) unb 23latt (Phyl- roirb bort burd) einen befouberen roten A-arbftoff
lom). Ter einfädle, unüerjrocigte Körper ber fo 511= (^bncorbobin), bier burd) ein eigentümlidjcS braunes
fammcngcfcijten ©eroebpflangc roirb als Sprofjbau Pigment (^bncopbain) beroorgebradit; bie grüne
(Cuhims) bejcidjnct; bei bei grofjen 9Kcl)rgat)l oer A-arbe ber (ibloropbbllt'briter roirb baburd) uerbcet't.
groeigt er fid) aber unb beifit bann Stoef (Cor- Tie äkrgrocigung bes Tballus foroie bie oerfdiiebene
mus). S3ci ben nieberen Klaffen bei SDictaptjntcn ©cftaltung ber fterilen unb fertilen 2'lfte unterliegt
(bei ben 2Ugen unb tilgen) finb biefe brei ©runb in beiben Klaffen uielen äSariationen unb erzeugt gum
orgauc eutroeber noeb gar niebt ober erft unooll Teil febr verliebe unb feboue „Kunftformen".
ftänbig gefonbert, unb man bcgcidjnct bann ben gan= B. 2) SJMI5C (Fungi ober Myeetc-s; Tafel 63,
jen unucrjrocigteu Körper als üagerbau (Thallus); 73, S3). 2tuS ben tilgen finb burd) 3)ictafttiSmuS
roenn er fid) uergrocigt, als Tballuvftoct' (Thal- (lliiitebriuig beS StoffroedjfelS ; S. 12) bie ^ßilge
loma). Tarauf grünbet fiel) bie Einteilung bes beroorgegangen; fie baben ben 3lufentt)alt im SBaffer
gangen llictaplmtenveicbec- in groci grofje llnterreidie, unb bie ^taSmobomie ubllig aufgegeben unb nabren
bie nieberen TtjalluSpflaugcu ober Sagerpftangen fid) glcid) ben Tieren 00111 5ptaSma anberer 'Cr-
(Thallophyta) unb bie boberen Stoet'pf langen ganismen (^IaSmopl;agie). 2lud) unter ben ^tlgcn
(Cormophyta). Unter ben Tiallopbntcn unter loie unter ben 2Ugen finb bie einhelligen normen -
fdjetben roir als jroei S>auptr'laffcn bie roaffcrbcrool) als nidit geroebebilbenb au^ufebeibeu unb ju ben
uenben Sauge (Algae) unb ^.Ulge (Fmigi), nebft Urpflaii^en (Protophyta) 311 ftcllen. 2Btr feben
ben Jiecbtcn (Lichenes). Tic Gormopbnten 3er bal)cr 0011 ben fogenannten „eimelligen ^iUeu" (ßah
fallen in unci biuergente Stämme, bie trnptogamcn terien, iKnromnceteii; Tafel '.»3) unb ^]ljrjcomrjceten
:i>ort'etmpftaugcn (Tiapbntcn ober Archego- bier gang ab unb befdiränt'en uns auf bie eebten,
niata) bie beiben \\uipttlaffeii ber SJtoofc (Mus- üielgclligen 5)iit3e. Ter gerocbebtlbenbe Tballuc- feiU
is
a v
^
fiel) bier attgemeiti au§ gmei gang oerfdEjiebenen §aupt= befnid)teten & entmiefelt fiel) bie gierttdje „3Jloo§=
beftanbteilen gufammen, bem SKtjcelium al§ Organ frndjt" ober Sporent'apfct (Sporogonium) ;
fie ftellt
her (i'rnabrttng imb bem ©poreltum alm Organ ber eine groeite, ititgefebleditltebe (Generation bar, in bereu
^ortpftangung. 2)a§ 9Jfr)cettum, ba§ oegetatiüe innerem fid) Sporen bilben. Tie igauptflaffe ber
$ßtlggeroeüe, oerbalt fiel) bei allen tilgen büdjft ein- 2ftoofe wirb gemblinlid) in groei Mlaffen eingeteilt,
fad) unb einförmig; e§ bilbet ein todereS ober btcb> in Sebermoofe unb Saubmoofe. Sei ben alteren unb
tere§ Jylecbtmerf oon bünnen, oergtoeigten $äben, bie nieberen Seb er moofen (Hepaticae; Tafel 82) bat
au§ Reiben oon langen, fdjlaudjfömtigen, febr bt'tm ber Storf geiübbulid) eine bilaterale (ober borfioen
neu gellen gufammengefe|t firtb. dagegen geigt ba§ träte) (Gruubform, inbem bie Stätter auf feiner (obe=
©porelium ober ©porogomum, ber ^rudjtrorper, ren) 9ftidenfeite gmetgeilig georbnet finb, eine red)te
in bem bie Sporen ober .Heimwellen entftelien, eine unb eine lint'e teilte bilben; bie Saud)feite be§ ©ten=
aufierorbentltdje 3JtonnigfaItigfett bei- Aornt unb ;]u- gelm liegtbem Soben auf. Sei ben Saubmoofen
fammenfe|ung. Sei ben Seblanebpitjeu (A.sco bagegen (Muscinae; Tafel 72) fteben bie Stätter
mycetes; Safel 73) entfteljen bie Sporen im 3nne= gemblmliei) in Spiralen ober metjrgetttg ring§ um
ren oon ©djtäucfjen (StScobien) bnvd) Leitung einer ben Stengel bernm. VMer entmiefelt fiel) meiften^
©porenmuttergette (Sporometra ). 3)ie S d) vo in m au§ ber Spore ein befonberer Sorfeim Protunema),
(
püge hingegen (Basimycetes; Tafel 63) pftangen ber bei ben Sebermoofen febmael) ober gar nid)t ent=
fiel) bnvel) ©poren fort, bie anf;erlicb am ©ipfel einer miefelt ift. Somobl bie Öebermoofe (Tafel 82) at§
©porenmuttergette (Basidium) burd) ^nofpung ent bie Saubmoofe (Tafel 72) geigen im 3Bad)§tum bem
fteben. :3n beiben .klaffen ber ^ßilge bilben bie Spiv Storfem, in ber A-orm unb Slnorbnung ber Stätter
reiten oft febr gierltdie unb bluiiteiiubitliet) gufammen= unb ,"yrnd)te eine A-iille ber giertid)[ten ©eftatten; em
gefegte Jruebttörper. ÜDa§fetbe gilt and) oon ben bebarf mir einer febioaeben Sergrö^erung mit ber
$Ied)ten (Lichenes; Tafel 83), bie im Softem 8upe, um in biefen iiitfdieiitbaren Keinen ©eraäd)fen
Ijäufig unter bie 5ßitge geftettt, oon anberen at§ be einen überrafebenben ^Keiditiun an febeinen nitb ormv
fonbere Klaffe abgetrennt werben. Tie Aleebten finb mental intereffauten Silbungen gu entbeefen.
im mefentlieben 5pi(ge; fie enthalten aber ftetm in B. 4) ^nntc (Pteridophyta; Tafel 52, 92).
ibrem 5ßttggeroebe eine ilüiffe oon grünen p!a§mo= Sei biefen l)öl)er entroicfelten „Wefäf;fri)ptogamen"
bomen gellen (3ood)toretten), bie gu ben "tkotopbm erreiebt ber ©profibau foioobl in ber äußeren ©c=
ten ßßautotomeen) ober „eingetltgen Sltgen" geboren, ftaltnng at§ in ber inneren Struftnr eine roett
infolge biefer innigen Snntbiofe bat ber Aledjtem größere Sottenbung at§ bei ben 3Jioofen, oon benen
tballttm gang eigentümttd)e Aormen be§ 2Bad)§tum§ fie abftammen. .'öier erfebeinen guerft im inneren
angenommen; er btlbet ein permanentem Monf o ©eroebe bem SßftangenförperS jene diaratteriftifdieu
tium, beffen beibe ©tratbtonten aufeinanber angemie 3el(enftränge, bie man alm „(Sefäfje nnb @efäfj=
feit finb. (Sgl. bie ©rEärung oon Tafel 83.) bünbel" begetdjnet, unb bie fiel) oon ben Aarnen auf
B. 3) Wuofc (Bryophyta; Tafel 72, 82). bie Stumenpftangen oererbt baben; fie febleu nod)
3JUt biefer britten Stufe ber 9Mapt)t)ten~£)rganifation ben 3Jioofen fomie fdmtlieben Tl)allopl)i)ten. Tic
beginnt bie Stßmng be§ Sprofmattem (Culnius) unb Aarne teilen mit ben 9J£oofen ben (Seueratioiimmeelifet;
ber gufammengefetsten ©todpftange (Cormus). oit jebod) ift Eiter bie erfte, gefebledjtliebe (Generation
beffen bleibt ein Teil ber nieberen Sebermoofe noch febr einfaeb gebilbet, ein Sßrottjatttum ober Sor=
bei ber Tballumbilbuug ber tilgen fteben (Thallo- feim, meleber beut Tballiim einem nieberen Se6er=
brya); bie 9ftcciabtnen gleidien nod) ben llloaeeen. moofem gleiebt. ''lum bem befruebteten @i biefem Sor=
Sei ben meiften doofen finb aber Stengel, Sßurgel feimm entmiefelt fiel) bie groeite, uugefd)leel)tlief)e ©ene=
unb Stätter bentlieb gefonbert. Ter bünne, fcblanfe ratton ber ^anie; biefe entfpridjt gmar ontogenetifd)
Stengel ift geioölmlid) mit Verlieben Statteten bid)t bem Sporogonium ber 3)?oofe, entmiefelt fiel) aber gu
befefet. 2tm ©tpfel be§ Stengelm entuiiefelt fid) eine einem boeb bifferengierten SprofUniu mit Sßurgetn,
Keine Stute mit manntiebeu -Organen (Slnttjeribten) Stengel nnb Stättem. 'Huf ben Stättern biefer
unb meiblidjen Organen pJlrcbegonieu). 3tu§ bem t'onuopl)i)tifd)eit (Generation entftebeu ungefebleebtlieb
p'
Sporen, bic in befonbere Sporcnbcbälter ein bebeefung oiele ornamentale 9Jcottoe liefert. S)ie
bic
gcfcbloffeu finb. Tic inelteUigcn, meift boppett w Aruditfcbuppen finb harte, flache Stätter, bie in
fieberten Blätter ber Anine gcmälrrcu eine aüIIc biebten Spiralen um bie 'Jlchfe beo Rapfens fchrauben-
SOJotiuc für Ornamente. Sefonbcr» gilt founig georbnet finb uu'a au ihrer oberen Seite
feböner
bie* für bic Stoffe ber ^aubfamc (Filicinae) bie naet'ten Sameitt'nofpen tragen.
unb unter biefen für bic patincnübnlicbcn ahvh B. (')) £ctffnmcr (Angiospermae ; Tafel 62,
bäume, bereu fehlanfcr Stamm eine berrlicbe $ronc 74). "mi ber gvofjen .vmupttlaffe ber beet'famigen
trägt (Intel 92). Slber auch bic niebereit Aurn mae), ber jüngften uon allen Bflanzentlaffen, er
trauter jeigen eine grofjc Dcannigfattigtat oon sitt- reiebt ber $ßftanäcnorgani3nru§ feine böcbfte, oiel
lichen unb anmutigen Slattbitbungcn (Safcl 52). feitigfte unb ooüfomiuenfte ©ntroidelung. SDa§
Rubere Tür bic Munft oermertbarc Aormen finben Brotballium ber Btcriboplmtenabncn, ba§ bei ben
fieb im Sprofjbau ber übrigen Aaruflaffcn. Sei älteren ©rjmnofpcrmcn in ber Stute noch beutlicb
ben Sdjaftfarncn (Calamariae ober Equise- erfennbar mar, ift hier faft ganz rüef'gebilbet;
tales) gleicht ber febtanfe, gcrabc Stamm einer ber 9ieft be§ meihlidien Sorfeimcio enthält feine
t'anncticrten Säule, au bereu ©liebern in reget 'Jlrdiegonien unb bilbet oor ber Befruchtung fein
mäfjigen Stbftänben Quirle oon blättern unb Elften ©emebc, nach beefetheu ba§ ©nbofpcrm; ber "Keft
fteben. Sei ben Sdmppcnfamcn (Selagineae be-o mäuiilichen Brotballiuinc> ift ba§ Bollcntoru,
ober Lvcopoclales) bebedt fieb ber Stamm mit au* melcbeni ber befrncbtenbe Bollcnfcblancb au*
fdmppcnförmigen blättern, ähnlich mandjen 3apfen loäcbft. sDie Arucbtbtütter finb nicht flach au§=
bäumen (Koniferen). Sic Scbiippenfame fuhren gebreitet mie bei ben Scadtfamern, fonbern bilben
B. 5) Wnrftfamcr (Gymnospermae: Tafel ben Aruchtfnoten. A\n ber iHuobilbung ber einzelnen
.U).
(
3)ie fteine, aber bcbcutung'öuoUc VHiuptt'laffc StütcntcÜe unb ber baruuo entftehenben Ariicbtc
ber uad'tfamigcn Slumcnpftanäcn (Phanerogamae entmicteln bic Slngiofpcnncn ben größten Reichtum
gj-mnospermae) itürb bauptfächlicb bureb bic £rb an mannigfaltigen unb fcbbneit Aormen, ebenfo
mmg ber „Hapfcnbäumc ober Scabettjölgcr (Coni- auch in ber ©eftaltung ber oegetatioeu grünen ^aub
ferae) uertreten; an fie fcblicficn fieb noch einige blattet* unb bcS Stammes, ber fie trägt. Sor allem
Heinere ©nippen an, unter benen bic ^almfarnc ift bav rei^oolle ©cbitbe, ba§ mir „Blume" (An-
(Cycacleac) ati bic plmletifd) ütteften miebtig finb, thos) nennen, in biefer hbcbftentmicfelten Maupt
bic ©intobäumc (Ginconeae) $tt>ifd)cu (elfteren unb flaffe in allen möglichen Aormen au-ögebilbet unb
elfteren fteben. jüngeren 3Utcr3 finb bic 9)ccningo$ liefert feit ^abrtaufenOen für ben Multurmenichen
(Gnetaceae), bic fchon in mehrfachen Beziehungen Oao loichtigfte unb beliebtefte Ornament. (
s
ieioohn
m ben Tcctfamern hinüberführen. ÜDa§ Brotbal lieh ift bie Blume ber Stugiofpermen auZ fünf fon
lium, ba3 bie ©pmnofpcrmen oon ihren Sclagiucen lentrifchen Greifen oon Blättern zufamnicugcfcbt,
Climen geerbt haben, ift in ihrer Glitte noch beut bereu jeber urfprünglicb bei ben ".llionofotulen
lid) nachioeivbar unb trägt mehrere loeihlicbe 3lrd)c au* brei, bei ben li totalen au* üicr ober fünf
gonieu; in ben beiben ätteften •Crbnuugeii (lincu Blättern beftebt; ber erfte (äufierfte) .sU'eiv bilbet
been unb ©iueoncen) entioicfeln fieb noch au« bem ben Welch, ber zmeitc bie Mrone, ber beitte unb
männlichen 9lntt)cribium bcrocglidjc Samcnäclteu oierte ben äufieren unb inneren Mrnin ber mann
(ßoofpcrmicn), twie bei ben Aarnen unb -Dcoofen; liehen Staubblätter, ber fünfte (innerfte) bie meib
in ben beiben jüngeren Drbuungcn (Koniferen unb liehen Aruchthlatter i Aruchtfnoten). Snbcffcn ift in
©uetaceeif) finb bie Samenzellen glatt, ohne Alim ben meiften Blumen bie fölicberjaf)! einzelner Greife
merhaare, mie bei ben "Jlngiofpermen. Sei ben (befonber» bc§ inuerftcu) nicht oollftänbig. S)a bei
meiften Moniieren entioidelt fid) am> ben meiblicbcn ber 30tcl)VjaIjI ber Blumen ber ftrahlige Bau (mit
rornten, fünffeitig bei ben SDifottjIen) ; biefen regu= fad>e Möble gur ©rnäfirung bient: Erbarm (Pro-
lät'ptjramibalen (aftinomorpbeu) Blumen fielen gaster ober Archenteron); feine Öffnung (am
gegenüber bie ampljipteuren (ober gngomorpljen) einen ^ole ber ügauptadjfe) ift ber Urin unb (Pro-
Blüten (3. 33. Ördjtbeen, Süafel 74, unter ben 3fto= stoma ober Blastoporus). Tie äßanb beS flehten
uofotplcit, Sabiaten unb SdjmetterlmgSblumen unter SäcfdjenS bilben groei einfache .oellcnfcbiditen ober
ben Sifototen) ; liier ift bie rabiale ©nmmetrie mit (5pttbelien, bie fogenannten „primären Keimblätter"
ber bilateralen ucrfniipft (©. 12). (Blastophylla) ; baS äufjere Keimblatt, §aut =
Sie oietgettigen unb geroebebitbenben Tiere, bie bie oegetaten ,~yuitt'ttonen ber ©rnä^rung unb Aort=
mir als ©eraebtiere (Metazoa) gufammenf äffen, pftangung. SJtoberne ©afträaben, bie noch beute
v
tuttcrfdieiben fid) oon ben eingettigen 11 r t i e r e n gettlebenS auf biefer nieberften Stufe ber )Jictagocm
(Protozoa) mefeuttieb unb burdjgretfenb babureb, organifation fteben bleiben, finb bie ©aftremarien
bafj niebt bie einzelne oelle ben (iburaftcr unb bie (Penxrnatodiscms, Künstlerin) unb bieCinema
3'orui beS tierifdien Organismus bebimit, fonbern rien (Rhopalura, Dicyema). Aber aueb bie
baS ©eroebe, b. b. ber fefte Serbanb oon oielen einfadiften unb älteften formen ber Schwämme
gefettigen fetten, bie gu einer böbereu (Siubeit oer= ( Olynth us), ber ^wippen (Hydra) unb ber $tatten=
bunben finb. Tic uerfebiebeneu &ebenStätigreiten ttere (Äplianostomum) befugen noeb im roefent=
ber üUtetagoen werben baber niebt bureb Organelle lieben benfelben einfachen 33au unb unterfebeibeu fieb
uermittelt, b. b. burdi Teile einer eingelnen o^te; oon jenen „©afträaben ber ©egenroart" nur burdi
fonbern oielmebr bureb Organe,, b. b. bureb be unmefentlicbe Zutaten.
ftimmt geformte unb georbnete, oielgettige Körper= Tie neuere Zoologie unterfebeibet im deiche ber
teile, bie auS ocrfdncbciten ©eroeben beftebeu. van äftetagoen gebn tierfchiebene föauptgruppen (Stämme
s
Organismus ber böberen ©eroebtiere ift bie 3 rt l)I ober i>lmlen) unb uerteilt biefe auf groei grofje
fjier infolge roeitgebieljener Arbeitsteilung gah,lreid)e faderer Körperbilbuna, unb Obertiere (Coelo-
oerfd)iebcue Körperteile febr mannigfaltige Aiinttionen maria) oon böberer Organifation; bie erfteren
unb formen auSgebilbet baben. 2luf ben alteren baben nur eine Öffnung ber oerbauenben Möble,
unb nieberen ©ntroitfelungSftufen finben mir ba- ben Urmunb; bie lebteren befiben groei Öffnungen
gegen uoeb febr einfache ^erlnütniffe in ber T)iffe= ber Tannböble: 9Jiunb unb Alfter, ferner feblt
rengierung ber ©eroebe unb Organe; bie einfaebften ^m üftiebertieren (Coelenteria ober Coelen-
bei ben ©afträaben. terata) uod) eine gefonberte 8eibeSt)öf)Ie; alle .vwb>
SllS ©afträaben begeidjnen mir biejenigen räume tfjreS Körpern finb birefte ^ortfe^ungen ber
nieberften unb cinfaebften üffietagoen, bie mir auf Tannböble, aueb meuu bureb weite SSeräftelungen
©runb ber oergleidjenben Anatomie unb Ontogenie berfelben ein üompligierteS Miöbrenfnfteiii entftebt
als bie gemeinfame ©tammgruppe fämtlicber ©e= ((Saftrofanalfiiftem). Sagegen bat fiel) bei ben
mebtiere anfeben bürfen. Senn alle obne Ausnahme Obertieren (Coelomaria ober Bilateria) eine
burebtaufen noeb beute in frübefter "siuienb baS befonbere SeibeSfjöfiJe (Coelonia) entmiefett, ein
Stabium ber Gastrnla. eine bödjft d)arat'teriftifd)e Moblrauiu, ber 00m Tarmfanal gang getrennt ift,
Keimform, bie im mefenttieben ber Grastraea gleid> unb in beut biefer eingefd)toffcn liegt, ferner bilbet
gebilbet ift. Sie befild troh oieter ^ormoariationen fieb bei ben meiften Oberticren ein befonbere-? ^lut
immer benfelben mefentlidjen Sau; in einfaebfter P,efäf;fi)ftem, baS eine oollfoinmenere ©inrid)tung
fyorm $etgt ibn bie Grastrala eines Krehfcv, bie ber (i'ruäbruuit (bcfonbcrS für gröfjcre Tiere) bar
auf Tafel 76, aui. I, abgebilbet ift. Ter Eugclige, ftellt; ben ^'iebertieren feblt eS noeb gang. Unter
eiförmige ober i-ängtidjrunbe, einacbfia,e Körper ben (iölenterien unterfeljeiben mir oier oerfd)iebeue
L'l
Stämme, bic ©afträaben, ©pongien, Gnibartcn unb lieb ftnb otete in großer ,Sabl ju einem Stocfc
iplatobcn; unter ben liölomaricn fediv Stämme, (Cormus) ocrctmgt. S)te fokalen ^erfonen, bie
btc ä>crmattcn, ßdnuobcrmcn, SDtollusfen, Slvttfu fogenannten ©eißetfammern, fteben bann mit
taten, Sutüfatcn imb äkrtebraten. einem Manalfnftem in üßerbtnbung, ba§ bie gange
C. 1) llrbiirniticrc (( rastraeades), bic gcntcm= Waffe be-? Stocfcv burebziebt. Turd) jabjrcidie
fumc Stamntgrttppc alter -DMasoen. SBon biefer mifroftopifebe ^oren ( Tafel .">, $tg. 10) tritt uou
älteften Slbteitung ber ©ciücbttcrc, ait§ ber alte anfielt üföaffer in bie Tarmböblc ber ©etßetfammer
übrigen bind) fortfdjrcttcnbe (Suttoidclung beruor ein, bereu oiincnfläcbc oon einer Schicht ©eißet=
gegangen finb, leben beute nur noch toentge tiefte, jetten atioget'leibet ift; jebe ©ntobermgette trägt eine
bic ©aftrentarten (Pemmatodisctts, Kimst- lange fchmingenbe ©eißel (Tafel 5, Jng. 11, 12).
leria), bte ßnemarieu (Dicyemida, Orthonec- Ta3 Söaffer wirb entleert burch eine größere Dff=
titln ) unb bte ipbnf cm arten (Prophysema, nung (Oscuhvm), bie fiel) gemöbnücb am oberen
Grastrophysema). 33ci allen biefen flehten, böchft 5$ole ber Morperachfe ftnbct (Safe! 5, Aig. 6, 8).
einfach gebitbeten äDtctagocn tft ber Körper cinadifig SDa§ SMnbcgcTOcbe be§ ©froberm, roetcr)e§ bie
(mouajron), mctftenS eiförmig, tängtidjrunb ober ©etßclrammern umgibt unb oerbmbet, erzeugt oer=
faft htgcltg. SDtc einfache £öt)lc be§ fcblaucbför^ fchiebeue Sfeletteile, bie jur Stü|e btenen. SSet ben
migeu ilörpcr§ öffnet fiel) an einem Sßolc ber §aupt= Mort'fcbtoämmcu (Malthospongiae), 31t beneit
aebfe burd) ben Itrmuub; 9icbcnad)fcn unb befonbere ber SBabefdjtMinm gehört, finb e§ meift elaftifche,
Organe fehlen. Sie „^erfon" (einfacbftev Slrt!) 51t einem 9fe£n)crfe nerbnubene ^»ornfafern, bie ba§
bleibt alfo auf berjenigen meberften SBilbung^ftufc fefte ©erüft hüben. 33ei ben Malt'fchmämmen
fteben, welche bic übrigen flt'ctawen in früher "ui (Calcispongiae) ift btefc§ au§ zierlich geformten
genb alo (iastrala (Jaicl 76, J-ig. 1) üorüber Slatfnabctn zufantincngefettf, bie halb einfad), halb
gebenb bnecblaufen. Sic allgemeine Itberctnftim breiftrablig ober oielftrahlig finb (Jafel 5, ,"yig. 10
mung ber Gastrula-33ilbung bei fämtlicben ©c biv 12). 93ci ben .Sxiefelfchmäminen (Silicispon-
loebtiercn betoetft, bat; fie alle oon ein ttnb berfetben giae) heftehen bie Sfeletteile au§ Wiefelerbe; halb
G-astraea-Stammform pbnletifch abzuleiten ftnb. finb fie hier ctnadjftg (Monactinella), halb brei=
2(uö biefer haben fiel) brei btoergente Stämme tum ftrahlig ober nierftrablig (Tetractinella), halb
3iicberticren entiottf'elt: bic Sdjtoammttere (Spon- au§ fech-ö Strahlen zufmiuucugcfeht, bie in brei attf=
giae), bic 9ccffettterc (Cnidaria) unb bic s}itat einanber fent'reehteit 2td)fcn liegen ( Hexaetinella,
tenticre (Piatodes). Safel 35). Sefonbcr§ bei biefen „(Slaofcbmämmeit"
C. 2) Sri)iuntuiiitierc (Spongiae; Safel 5, zeichnen fich bie fechoftrabligen "Kabeln (Spicula)
35). Tiefet' Stamm ber üfiteberttcre, beffen be oft burch böchft zierliche Aorm unb ^cväftehmg au§
faiintcfter Üsertrcter bei gemeine üöabefdpamm tft, (Xafel :i"), Jyig. 9- 17); otete folche Wiefelgehilbe
rourbc noeb im Sittfang bc§ L9. ^ahvbunbevtv all zeigen fo regelmäßige ©runbformen tote .suiftaüe
gemein in bas ^flanzcurcidi gcftcllt unb erft um (5. 33. £ftaeber, Safe! 35, Aig. 12 Ki). 2tud)
x
bie fliitte bevfelben v sal)rbtinbert* al§ eine fetb= bie Stnorbnung biefer mit'roffopifchen §artgebitbe
ftäubige fcauptgruppc beo .iierrcidicv erfaunt. Tic im ©eroebe be§ Sdimaiiuuev ift oft febr zierlich
meiften Sdnoämmc (nicht 31t ocrmccbfeln mit ben unb regelmäßig (Jafel •">,
J^'n]- LO— 3 2; Xafel :>•">,
Pilsen, Fvmgi, Tafel r>-">, 73) fit\en auf bem Aig. 2, 4, S). Tagegen ift bie ©cfamtform be§
33obcn bc« "JJieevev feft unb hüben unregelmäßige ganzen Schmaiumt'örperv, ber hei ben meiften Spott
.sUuiupen oon unbeftintmter ©cftalt unb oon febr gien al-> ein (Safträaben =M'.onutiv anfzitfaffen
uerfchicbcncr (Prüfte (oon einem ober toenigeu fli'illi ift, feiten fo regelmäfjtg mie bei mandieu bannt
utetern biy über 1 m). Ta* eigentliche Jnbioi förmigen Stöcfeu (Jafel 5, Atg. 1, 3, 7); ge=
bttttm ber Spougie ift ein tttgcligc* ober länglich möhnlicb tft fie irregulär, mie auch bei ben meiften
runbes, mit'roffoptfdiey Ü8lä*d)cu, ba* ben Aorm Stöcfeu ber ^icffctticrc.
gaftrutaglcidjc ^erfon ifoliert (Olynthus); gemahn reiche Stamm hübet bie §auptgruppe ber Coe-
Lenterata im engeren Sinne; er ift foioobl in (Taeniola); an» biefen Seiften fproffen beroegftdje,
morpbologifcber unb p§rjlogenettfd)er al§ aud) in pbo- brüfenreidie Aabcn beroor, innere 3JkgententaMn
fiologifd)er unb aftbetifcber Segieljung oon (jödjftem (©aftralfilamente). ^n jebem Oer beioen Unter-
Jyntereffe. g-aft alle üfteffettiere, nur f c l> v wenige ftämme baben fiel) am ^olppen fpäter 9Jiebufen
©üfiroafferformen ausgenommen , bewohnen ba§ eutioiifelt, fo baf; mir oier .vmttptf laffen oon 3fJeffet=
3Jieer unb beoöltem e§ in großen 3ftaffen unb in tiereu unterfebeiben tonnen. lie ^olopen ber Vu)bra=
einer Aülle ber fchönften unb mannigfaltigften ©e= tiere roerben al» ^nbroiben ober Jönbropolnpen
ftaÜen. SDiefe laffen fid), auf;erlicb betrachtet, auf bezeichnet ( Jafel (), 25, 45); bie baoon abgeleiteten
gtoei ÜQauptgruppen oerteilen, auf ben feftft|enben äftebufen al» Hydromedusae ober Craspedotae
^olppcn unb bie freifdjrotmmenbe Sfiebufe. S)er (Xafel 1(3, 26, 36, 4(5). Sie ^olppen ber 33ed)er=
^olop ift bie niebere unb ältere Aorm, oiel ein= tiere finb bie Korallen (Anthozoa; Safe! '.), 19,
facber organiftert al§ bie 3Jiebufe, bie bind) 2Iu§= 2!), 39, 4'.», 69); tljre 3M>ufen fjetfjen Scyplio-
bilbung oon Heroen, 9Jlu§Mn unb Sinnesorganen medusae ober Acraspedae (Safel 8, IS, 28,
fid) auf eine nie! höhere Stufe uolßommener £>r= 38, 48, 78, SS, 98).
ganifation erhoben bat. Tennocb fteljen betbe iQaupt= C. 3, b) .S^ijörotbcu (Hydropolypi; j£afel (3,
formen oielfacb bureb ©enerationSrcedifel (9Keta= 25, 45). sDie Urform beS einfacben 5ßoIt)pen, bie
genefi») in unmittelbarem ontogenetifdjen ,8ufam= im» noeb beute ein getreue? Stbbitb oon ber uralten,
menfjang; aus beut befruchteten ©i bei SJtebufe ent= gemeinfonten Stammform aller üfteffeftiere oor Slugen
nudelt fid) eine ©aftrula, bie fid) feftfeijt unb in führt, ift ber gemeine Süfnoaffcrpolnp (Hydra);
v
ben l>o(ppen oermanbelt; unb aus biefem fpvoffen f 0100hl feine grüne SIrt (H. viridis) al» aud)
Knofpen beroor, bie fid) ablöfen unb gu frei fcbioitn bie graue Slrt (H. grisea) finb über bie gange
menben iäJlebufen entmideln. }iacb beut biogene= ©rbe oerbreitet. äöenig baoon oerfd)ieben finb bie
tifdien ©runbgefe^e muffen mir fcblief;en, baf; biefer einfacbfteu sßerfonen ber ^Keibcnpolopen (Sertula-
ontogenetifebe Sßrogefi bie abgewürgte SBieberljotung riac; Safel 25, ^yig. 1) unb ber ftobreupolppcn
ober „^Rekapitulation" eines entfpvccbcnben pl)i)lo= (Tubulariae; Safet (3, gag. 6, 7). S)er eiufad)e,
genetifdien Vorganges ift: urfprünglicfj eriftierten eiförmige ober becherförmige Körper ftellt im ioefcut=
oon ben 3icffcltteren nur feftfi^enbe ^oliipen; erft liehen noeb eine primitioe Gastraea bar; bie bünne
fpäter haben fid) abgelöfte Knofpen bevfelben buvd) "ilHiiib be» Becher» bilben groei oellenfebidten, bie
2Inpaffung an bie fdnoimntenbe SebenSroeife 31t 3)ie= beiben primären Keimblätter (ba§ äußere, animale
bufen entioidelt. (St'toberm unb ba» innere, oegetale ©ntoberm);
C. 3, a) ,S>t)brattcrc (Hydrozoa) unb 2>ed]cr= bie einfache >?ohle be» ix-eher» ift ber oerbauenbe
tterc (Scypliozoa). SDte genauere tirforfduing Urbarm, feine Öffnung, am Cralpol ber §anptad)fe
beS inneren Körperbaues unb bei' ©ntroidelung bat gelegen, ber Urnutub. 2lm entgegengefe^ten, abora=
ergeben, baf) ber mächtige Stamm ber üfteffettiere ien
v
|>ole fit.U ber SJMnp mit ber 35aft§ („^-uf;")
groar ein grofjeS einbeitttete» ©angeS barftellt, unb angeheftet. SBäb^renb aber bei ben ©afträaben ber
baf) alle oerfdnebenen ©lieber bevfelben fid) 0011 einer 3Jamb meiftenteil» einfad) bleibt, umgibt er fiel) bei
einzigen, einfachen, bobraäbnlicben Stammform ab- ben Sßolnpen mit einem Kranje oon empfinblid)eii
leiten laffen, jugletctj aber, baf; biefer Stamm fid) unb heioegliehen Aortfdheu, urfprünglieb oier t'rettv
fdion nuten an ber 3BurgeI in gnoei bioergierenbe, ftänbigen 3Jatnbfäben, fpäter mehr. SDtcfe £enta=
oielfad) parallel anfftrebenbe IXnterftämme gefpalten lein, bie gleichzeitig al» Aühlfäben unb Aangarme
bat. sDie älteren, Heineren unb ttieberen oon biefen bieneit, finb mit ben Keinen niit'roft'opifehen Wift=
finb bie ^nbratiere (Hydrozoa) mit einfacher hla»ehen heioaffnet, bie mau al» ^i'effelorgane(Cni-
lliagenl)öl)le, obne ©aftratfitdmente; bie jüngeren, doeysta) bezeichnet, unb bie bem ganzen Stamm
größeren unb böberen umbauen finb bie Sedier ben Tanten gegeben baben. Sie Xentat'eln finb nicht
x
tiere (Scypliozoa); ihre 9JtagenrjöIjIe ift in oier nur phnfiologtfch oon i3cbeutung, meil oon ihnen
ober mebr periphere Jafcben geteilt, bnrd) rabiate bie höhere (Smtfaltimg ber aniuialen Veben»tcitigt'eitcu
Seiften, bie fiel) an» ber 9Jlagenraanb entioiet'eln au»gel)t, fouberu auch morpbologifcb, meil burch ihre
;
rabialc Verteilung (urfprünglid) ein reguläres i^reug) (Narcomedusae ; Tafel 16). Tic 3)cebufen baben
Die erftc Anbeutuug oon Krcugad)fen beftimmt mirb oon ben "üMnpcuabitcn ben glockenförmigen Körper
unb bantit bic ctuadjfigc Wnmbform bei ©afträa (Mo- mit "PuigcnPoble unb 3)htnböffnung foioic ben Tcn=
naxonia) fiel) in bic t'rcitgadifige Per \M)bra (Stau- tafclfrang bureb Vererbung erpalten. dagegen
raxonia) ocrmanbelt. Tic meiften Smbropolppcu hoben fie biirel) Slnpaffung neu enoorben Pen ©allert=
[eben nidit als (Sinficblcr, rate bic Hydra unb einige fepiriu (Umbrella) als Sebioinimorgan, bie ©inne§=
Tubularicn (Tafel 6, gig. 8- -12), fonberu [ie organe an beffen Staube foioie rabiale Kanäle ober
treiben Hnofpcn unb bilben Stödc. Tiefe gierlidjen 3)cagentafd)cn, bie oom centralen 9Ragen gum pert=
„^olnpcuftöde" (Cornii) finb oft rndjucrgTücigt, plieren Scbirntranbe laufen. Söefonbere ©efd)led)t§=
baumfömtig; (ic roevben bei ben üRöljrenpolijpen brüfen (©onaben) entioiefeln fiep bei ben 2lntf)0=
(Tubulariae; Tafel 6) bind) fefte grjliubrifdjc CS bi mebufen (Tafel 4(1) unb ben 9iarfomebufen (Tafel
tinrobren geftü^t, bic oon ben taugen Stielen ber L6) in ber ftufjcrcn äJcagenroanb, bei ben &epto=
fogialcn
y
J>crioucn auSgcfdjiebcn werben. Sei ben mebufen (Tafel 36) unb ben Tradjomebufen (Ta=
©tocfcnpolnpcn (Campanariae; Tafel 45) oer fei 26) unterlaufe ber Mabialt'anäle. ;obre oapl
täugert fiel) jcbcS ^iotjrcbcn am anfielen ßnbc in eine betragt mciftenS oier (Tafel 46, $ig. 2, 5), fel=
glocfcnförmigc Kapfcl (Tbeca), in bereu <5djui3 teuer fed)S (Tafel 26, gag. I), acht (Tafel 16,
fiel) ber jartc, meiepe ^Mnpcnlcib jurüdgicljcn tonn. Aig. 4, 9) ober mepr (Tafel 36, $ig. 3, 5). ©benfo
23ci ben rKciPcnpolopcn (Sertulariae; Tafel 25) ioie biefe ©ouaben geidmen fid) aueb bie oier geträu-
fipen biefc .Uapfclu nngcftielt, mciftcnS in groci Reiben felten SDcunblappen oft bureb fepr gierlidie aovui
bid)t gebrängt, auf ben Äften beS oielocpyocigtcn auS; ebenfo bic beiocgliebcn Tcntut'cln, bic mit
Stammes auf. £subem bic fokalen Sßcrfoncn beS Sceffclfnöpfcn, glcieb einer ^erlcnfcbnur, 6efe|t finb
^otnpcnftodcS infolge oon Arbeitsteilung uerfd)ic= (Tafel 26, 46). Ta bei faft allen ßraSpeboten bic
bene formen anuclmten, cntftclicn polmuorppe Stade, 4, 6 ober 8 Strablteilc (ißarameren) glcid) ent=
bie uicl Äbnlicbt'eit mit 33Iumcnftöden baben. Tic nudelt finb, fo ift bic ©runbform bic reguläre
s
©ertularten bilben feine 9Jccbttfcn, mäbrcub fiel) bei I>i)rumibe (meiftcuS bic Duabratpnramibe) ; ber
ben ftantpauularien unb Tubularicn auo Mnofpcn 9)cunb liegt im üDcittelpunft iprer 33aftS.
beS ^>ol«pcubcd)crS 2)icbufcn in mannigfaltiger Aorm C. 3, d) ©tnatsqimllcu (Sipbonophorae
7-
entioiefetn. Tafel 1 59, iefe merfroürbige
C. 3, c) (rri)leicrqitnlleu (Hydroniedusae Klaffe oon üfteffclticren, bie alle an ber £ berf läcpe
ober Craspedotae; Tafel 10, 2(3, 36, 46). Tiefe bcS äftccrcS fepioinimenb leben, ift an* Stbefcn oon
nieberen, flaueren unb einfacher gebauten Slicbufcn MDbrontebufeit beroorgegangen. Ter beioeglicbe Eör=
ftammen fämtlicb oon ftnbropolnpen ab unb finb per glciebt einem iMumcnftoct, an beffen Stamme
nod) beute mit Urnen bind) ©encrationsrocd)fcl ocr= oiele oerfebieben geformte unb gefärbte glätter, 33Iü=
luiiiDcn. Tic jicrlidjcn SBlumenquallen (Antlio- teil unb Arücbte oerteilt finb; alle Teile finb burd)=
medusae; Tafel 46) cntraid'eln fiel) auS ben Knof- fiebtig. ScbeS eingclne, felbftänbig beioeglicbe Stüd
pen oon Siöfjrcnpolnpcn (Tubulariae; Tafel 6); ift eine umgebilbete 3)ccbufe. ^nbeni bie gal)lreid)en
hingegen bic garten ,~yaltcitquallcn (Leptome- fogialen ^erfonen, bureb Sproffung auS beut Sebirm
dusae; Tafel 36) aus ben Knofpcn oon ©lodcn= ober beut 3Ragen einer "JJiuttenuebufe entftanben, fid)
poltjpcn (Campanariae; Tafel 45). Tiefe beibett in bie Strbetten be§ SebenS teilten, bie einen jene,
Drbnuugcn bei GraSpcbotcn finb .SviiftcnPeioolmcr. bic anbercu biefe Junttioiicn übernahmen, paben fie
33ei gtoci anbercu Drbnungcn ift biefer palingcne= bureb Arbeitsteilung ((Srgonomie) eine fepr oer=
tiidic (Sciiciatiou-Mocelifcl ocrlorcu gegangen buvd) febiebene Aorm unb oufanimcnfcl.uiug angenommen.
iHupaffuug an pclagifd)e JL'cbeuSroeifc auf polier See; Tiefe Aormfpaltung (;^oli)morppis=
loeitgepenbe
Pier cntnnd'cln fiel) (cenogcitctifd)) btrct't aus Pen naiv) gibt bem gangen Stoefe (Connus) ein fo
CSieru ber 5)icbufcn lüieber biefetbeu formen; baS frcmbartigcS 'Husfeben, baf; man ibu früber für
ift Per Aiill bei ben itolbcnqualleu (Traclio- eine einfaebe IKcbufcnpcrfoit, für ein "Mibioibuum mit
incdusae; Tafel 26) unb ben S punqeuquaUen ntultiptigicrten £ rganen aufap. Tie Klaffe ber Sipbo-
nopbovcn gerffttCt in gmei Segionen, SiStonantfien eingetnen Teile, teile- auf ben lebhaften SBeroegungen,
unb 2ipbonuittben. S5et ben fdjeibenartigen St§fo= bie foiuobl ber gange ©ormuS als auef) bie eingelnen
uantbeu (Safe! 17) entfielen bie gat)Ireid)en potn= ^erfonen unb bereu Organe ausführen.
morpbcn ^ßerfonen burdEj ©proffung in tongen= C. 3, e) Änmmqunöcn (Ctenophorae; Ta=
trifeben Greifen an ber Unterbette beS ©djtrmeS fet 27). Sind) mehrere morpbologifdje unb pbn-
(Subumbrella) beS 3Jhxttertiere§, bagegen bei ben fiotogifdje ©igentitmlidjteiten entfernt fid) biefe klaffe
©tpfjoitantben bind) ©proffung am bem öer= pclagifcber 9ieffeltiere giemlicb, roeit uon t)cn übrigen;
[ängerten jentraten SHagenro^r beS 3ftuttertiere§. bod) tft fie inabrfclieinliet) uon einer ©ruppe ber2tntl)o=
3ln biefein langen, beiueglicbett Stamme fiijen bie niebufeit pf)p(etifd) abzuleiten. Sie garten, gallert=
^ßerfonen balb biebt gebrängt (Xafet 37), batb in igen, äujserft toafferretdjen unb oergängtidjen Tiere
langen ©piralreibeit (Süafel 59) , balb auf niete febuiiinnten utebt, mie bie 3M>ufen, burd) ätuSfiofien
©ruppen, ©töeteben ober (Sorntibien uerteilt (Xa- uon 3Baffer au§ ber ©durmbobfe, fonbern bttreli bie
fet 7, 77). Sie ©cfyrotmmorgane ber ©ipl)ono= IKuberberaegungen uon febr jafjtreidieu, roiltturttd)
pboren finb teils luftgefültte ©ebiuimiitblafeit 0ßneu= bemeglieben Söimperblättdjen, bie auf aebt abrabiate
ntatopboreii; SEafet 7, $ig. 4, 5; Safe! 17, $ig. 3; «äntnte uerteilt finb. Siefe „©impertamiue" ober
Safcl 59, Jig. 2), teils fontraftite ©dniumtitgtoet'eu „ Alimiiteeeippeit" gießen in ftaeben ilieribtanbogen oom
(Safel 37, $tg. 2, 3; SCafel 59, $ig. 1 ; SCafd 77, oberen ©djeitefpole ber §auptad)fe (reo ber ©e|irn=
Jig. 4 — 6). Sie Nahrungsaufnahme gefebiebt bnvcb t'itoten liegt) gum unteren üDhmbpote mit ber meiten
bie „Ai'efmotnpen" ober ©ipbonen, muStulöfe Siab^ SJlunböffnung. Sediere fi'ibvt in einen taugen Ziagen
ren, bereit 3Jtunb febr eruieitenmgvfäbig ift (Safe'I 7, raunt, ber fieb oben in eine t'urje Tviebterbbble fort=
mit tompligterten ©tftmaffen, ben „üfteffelbatterten", „"Kippenfaitüte" liefern, bie unter ben ad)t 2Bimper=
befe^t (Safe! 17, ,"yig. 8; Safet 37, gfig. 1; Xafet rippen oertaufen. 3llte Organe finb fo uerteilt, baf;
59, Jig. 3, 6). 2llS Saftorgane bienen bie febr al§ bie reine geometrifdje ©runbform ber 5ßerfon bie
3'ig. 4). Sie ^ortpftangung nrirb bnreb zweierlei buS ift. ©ie mirb beftimint bitvd) brei attfeinauber
uerfebiebene lliebitfengloefen (©ouopboren) bemirft: fcntredite Slcbfen, uon benen bie .^auptadtfe ungteieb=
mäunlidie 3lnbropt)oren mit ©permarien (Safel 59, polig ift (oben Xriebter, unten ÜRunb), mabvenb bie
#ig. 4 it. 5 rcd)tc;) unb meibtiebe ©nnopboren mit beiben anberen gleiebpotig, aber unter fieb ungteid)
Ovarien (Tafel 59, %iq. 4 n. 5 linfs). Sei biefen finb. 3n ber bürgeren, fagittalen "Jlebfe liegt ber
©efdjtecfjtSperfonen (©onopljoren) unb ebenfo bei SRunb (in Jig. 1, ©d)eitelanfiebt, fent'reebt) ; in ber
ben ©dmniuntgloefeit (3iet'topboren) ift ber uier= längeren, tranSoerfaten 2td)fe liegen bie beiben feit=
ftvablige ©ebirnt ber äftebufe unb feine ppranübale tidjen 'Jangfäben (red^tS unb KntS).
ponen) meiftenS riUfgebilbet. 33on ben brei £)rb= bufen finb ben t'lemeren unb ttieberen Sd)teierquatten
mutgeii bei ©ipbonantben befi|en bie ©att)co= (Craspedotae) aufierticb fo abntieb unb and) im
netten (iTafel 77) btofs 'Sdmumntgloefcn, bie ©t)fto= inneren 33au fo oeriuaubt, baf; man beibe ©ruppen
netten (Tafel 7) blofj Sebimminbtafen, bie ^bufo =
früber in einer einzigen Mlaffe uon SKebufen (Aca-
netten (S£afel 37, 59) beibertei ©dnuiiuntorgane lephae) gufammenfa^te; mehrere Aainitien beiber
t'ombiniert. Ser aitfjerorbenttiebe unb frembartige ©ruppen rourben fogar ueviueebfelt, bie üftartomebu
3teij, ben bie 33etrad)tung ber tebenben ©tp§ono= feit g. 35. gu ben StcraSpeben geftellt, bagegen bie
pboren geiuäbrt, benibt teils auf ber eigentüm= (Sitbontebtifen gu ben ©raSpeboten. ©rft fpäter er-
lieben ©eftatt beS gangen glasartigen ©tocteS, teils gab genauere ttnterfud)ung, baf; fie graei felbftaubige,
auf ber febbiten unb mannigfaltigen Aonn feiner Doneinanber unabhängige Klaffen barftetlcn ; bie (i ra §
Runftfottnen , @u})|>t.
;
pebotcn finb burd) laterale Enofpung cw§ §nbro einfaebft gebaute ift bie Drbnung ber $reu§ quälten
(Stauromedusae; Tafel 4S);
polnpcn cutftaubeu, bagegeu bie 9lcra$pcbcn bind) hier trägt ber
terminale Änofpttng am> 3 cupl) opoinpcn, bie bie Scbirmranb noeb feine ©inneStotben, fonbern ur=
Organisation ber einfad)ftcn Korallen Deftigen. SDie fpri'mglieb mir acht einfache Sßrimärtentatetn, oier
beiben letzteren klaffen finb Scnpt)o;$ocn; ibv oier= perrabiale unb oier interrabiale. 33ei ben £ucer=
teiliger 9)cagcn enthalt oier rrcuäftänbige Ziagen uarien oermanbeln fiel) biefe 5ßrimärtentatetn in
[eiften, au« benen fiel) „©aftralfitamente" entiutrfeln. „9tonbanter" (SCafet 48, Aig. 8 — 5), mäbrenb bu^
£icfc fehlen ben beiben erfteren klaffen (£i)bro5oen). jmifdjen acht abrabiale ^lanbarme oermaebfen, bie
oiii übrigen ftimmt ber Körperbau ber nieberen, Hei- 33üfd)cl oon get'nbpften Tentafelu tragen. Jyn ben
neren £«bromebufen mit bemienigen ber höheren, grö= brei übrigen Drbmtngen oermanbeln fid) entiocber
fjeren Scnpljomcbufcn in allen roefenttidjen 3?crt)ätt= alle acht ober nur oier ^rimärtentafetn in eigen-
itiffcn überein; nur entioict'clt er fiel) bei ben [enteren tümliche ©inneStotben (Rhopalia); jeber ber=
511 oiel größerer Mannigfaltigkeit nnb 3Mlfommen= felben tragt gewöhnlich, ein ''Inge, ein ©etjörorgan
beit a(y bei ben erfteren. 35ie gcomctrifd)c ©runb= (©tatoenft) nnb ein ©erud)§organ (eine faltige
form ift beftänbig bie reguläre ^ijramibe nnb jtoar Mecbgrnbc; Tafel 38, Aig. ('»; Safe! 98, Aig- 7).
geraöljntid) bie Quabratpnramibe, feltener bie feebo 33ei ben TafcbenquaUen (Peromedusae; Ta=
feitige ober aebtfeitige Sßnramibe. 'Jim unteren fei 38) oermanbeln fiel) nur bie oier interrabialen
s
(oralen) ^ole ber fent'rccbtcn Jöauptacbfe liegt ber l>riiuärteittafcln in Whopalicn; bei ben 3Bürfet=
t'rettäförmigc 3Jiunb (Safel 38, Aig. 4; Tafel 4s, quatlen (Cubomedusae ; Tafel 78) um gelehrt
Aig. •_', .'»); feine oier geträufelten Sippen, oft 3U bie oier perrabiaten; bei ben Scheiben quallen
grofjcn ÜDhmbannen au§getoad)fcn, beftimmen bie enblich (Disoomedusae) finb alle ad)t $ßrimär=
^errabien ober ©trauten erfter Drbnung. 3n ber tentat'cln ju ©innevfolbcn gemorben (Tafel L8).
Witte ^nifeben biefen, in ben onterrabien ober "sn biefer größten unb fortnenreichfteu Drbnung t'ann
Straljtcn jmeitcr Drbnung, liegen bie ©onaben ober man toieber brei Unterorbnungen unterfebeiben. Tic
Tafel 48, J-ig. 2). ßmifdjen ben oier ^errabien nnb nostomae), bei benen fid) ber 9Jhmb in ein oter=
ben oier "siiterrabien liegen bie S Slbrabien ober tantig =pri§matifdjc§ Sfoljr oerlängert unb bie oier
Strahlen brittcr Drbnung, mit beftimmten Organen, geträufelten Sippen an beffen CSmbe Hein unb einfach
33. 8 Tentat'cln (Safcl 8, $ig. 3; Safel L8, bleiben (Jafel IS). .Jagegen eutioicfeln fiel) bie
5.
Aig. 1—8) ober 8 9tanbarmen mit Tentafelbüfcbcln kippen 3U oier großen, faltenreicben „".llinnbfalmen"
(Tafel 48, Aig- 3 7). £ft fann man aneb noeb bei ben ftattlicben Aahnenmünbigen (Semosto-
1<; ©ubrabien ober ©trafen werter Drbnung mae; J'afel 8, 98). 33ei ben SBurjetmünbigen
unteriebeiben, in benen beftinimte Organe ^oifeben (Rhizostoraae; Tafel 28, 88) entftehen barau§
ben Strahlen I., IT. nnb HI. Drbnung liegen, 5. 33. oier 5ßaar mächtige, blumeiiloblähiilich muchernbe,
Hi Dianblappcn (Tafel 8, A-ig. 3; Tafel LS, fyig. oieltciltge Hiunbiour^eln (ogt. über ba§ -"tiäbere bie
I — S; Tafel 38, Aig- 1 — 3). 9Kit ber gröfjtcn ©rtteirung ber Jlerac-peben lafelnV
ÜRcgelmafngt'cit loirb biefc oierftrablige '3tntt'tur (mit C. 8, g) ftornllcn ('Antliozun; Tafel d, 19,
ber ©nmbform ber Quabratpijramibe) bnreb 33er 29, 89, 49, 69). Sßtit ben frei fcbmintmenben
erbung 0011 ber gemeinfamen Stammform ber Älaffe 2tcra§pcben metteifem an ©ebonbeit unb 3Kannig=
(Tessera) auf alle ©lieber berfetben übertragen. fattigteit ihre näebften 3>cnoanbten, bie feftfibenben
Ta biefc ©runbfonu fiel) ganj befonber* für ge Korallen, rcegen ihrer 33tumenäl)ntid)teit auch oft
aiiffc ornamentale oioccfc eignet, fo wirb fie all 33tumcnticre ( Anthozoa) genannt. Sßiele
gemein ju ben oerfebiebenften 35ctorationcn oenoen >\orallentiere leben bauernb al>> einzelne "Ijerfoncn,
bet, ,v 33. in Der 9)iittctfigur ber 3immcrbed'cn, ber fo bie febonen Seeanemonen (Actiniae; Tafel 49),
SSir untcrfdjcibcn in ber forinenreieben Klaffe .•öeratorallcn (Tafel 9, Aig. 2 7). Tte grofie
2(3
pung 6t öde (Corrrri), bie au§ otelen gefellig bie forooljl bei ben lebenben üeraforaücu (träfet 9,
v
oerbunbenen unb gemeinfotn ficf) ernäljrenben 1ht 69) at§ aud) bei ben au§geftorbenen Snetraforallen
fönen gufammengefe^t finb; unb roenn btefe 3JUt= (SEafel 29) äuf;erft giertid)e unb mannigfaltige $or=
gtieber be§ ©to<fe§ bnrd) Slrbeüfteitung t'crfdjiebcne inen erzeugen. sDiefe jüngeren SBlumentiere mit
formen annehmen, fo entfielen Moniten, bie §Blu= mutftpligierten ©epten werben al§ ©ternforalten
menftötfen foljv abnlidi finb. SSiele Korattentierc (Zoantharia) begetdjnet, im ©egenfatj 311 ben alte
bleiben meid) unb entroidetn feine igartgebitbe, fo reu formen mit tonftaiitcr ^rimärgat)! ber ©epten,
bie SKttmcn (Safel 49). Sei ber großen 3Jic^r= ben Krangforalten (Alcyonaria).
gatjl aber bilbet fid) ber Körper 311111 ©tf)u|e unb G. 4) ^lattcitttcvc (Piatodes; Safel 75).
gut ©tüije fefte 'St'elcttcilc, balb au§ einer bovm SDiefer felbftänbige ©tamm be§ 5£ierreid)e§ roirb ge
ähjtlicben organifdjen ©ubftang (Glutin), balb au§ roötmOd) nod) 311 ber buntgemifd)ten ©ruppe ber
Katt'crbe. SSei ben grofjen, ftodbübenbeu Korallen äßürmer (Vermes) geregnet unb al§ üßtatt=
entraidetn (idi bann jene geroaltigen Kalt'maffeu, bie roürmer (Platyhelmintlies) ben ^nnbroürmern
aU „Korallenriffe" ungäljltge unfein im tropifdien (Neniathelminthcs) gegenübergefteltt. Slllein er
Dgean aufbauen, unb bie fpater oerfteinert grofje ftetjt in roidjftgen SBegieljungen biefen ferner al§ ben
©ebirg§maffen gufammenfetsen t'önnen (Korallcnt'alt Sieffeltieren (Cnidaria) unb ntuf; mit ilmen 31t ber
be§ Sara). igauptgruppe ber Sfttebertiere (Coelenteria) gegogen
Üson ben einfachen srmbi'opotnpen (©. 2:1), au§ roerben. renn e§ feblt ben ^latoben ebenfo mie
benen bie Korallen at§ ©enpbopolppeu urfprünglid) ben übrigen (Sblenterieu bie gefonberte Seibe§6,ö^le
entftanben finb, unterfdjeiben fie fiel) roefcntlid) bnrd) (Coeloma) unb bie groeiie Sarmöffnung, berufter.
bie 31u§bilbung ber inneren 3Jtagenteiften (S£änio= Sllterbing§ ift bie ©runbform ber Sßerfon bei ben
len) unb bnrd) eine ©mftülpung ber "JJitinbflache 5ßlattentieren bilateral, mie bei Dbertieren, unb
nad) innen in bie ^iaa,enl)öblc; babnrd) entftebt ein nidit rabiat, mie bei ben metften ^iebertieren; aber
befonberer (eftobennaler) ©d)Iunb (Pharynx), aud) unter biefen t'ommt fdjon nietfad) bie groeifeitige
beffen gntinbrifdje SBanb mit ber anfielen Körper ,~yorm gur 2tu§bitbung. Samtliebe .^oblvaume im
s
roanb bnrd) eine 2tngat)I ftratilenförmiger ©dj)eibe= Körper ber l>lattentiere gehören einem einbeitlidien
roänbe (Septa radialia) oerbunben bleibt. SDie Waftrot'anatfnftent an, mie bei ben übrigen tSölem
perrabialen (entobermaten) üJJtogenfommern, rockte terien, unb aueb roenn bie ernabrenbeit Kanäle fiel)
groifetjen ben mterrabiaten ©epten liegen 1111b ben oielfaeb im Mörper oergroetgen unb Blutgefäßen äl)it=
©djlunb umgeben, feben fiel) nacb oben fort in bie lieb ei'febeinen (Safet 75, ^ig. 4, 7 — !)), bleiben
Kmlilen ber beroeglicrjen ^angarme, bie einen Kräng fie boeb ftet§ mit bem gentraten 3Ragen in biveftem
um ben IKunb bilbeit (Safel 19, gig. 3, 5; %a- Sufammenb^ange. 2lnberfett§ nabevn fiel) bie
v
i>la=
Sic ,3al)l ber ©traljlteile (^krameren), bie 0011 ibnen abftaminen, uiebt allein bureb bie bitate=
bnrd) biefe rabiaten Kammern unb ©epten beftimiitt rate ©nmmetrie, fonbern aueb bureb bie 2tu§bitbung
niivb, beträgt urfprünglid), rote bei ben anberen oon ein paar lateralen .sruuitbriifen, bie fiel) 311 3iie=
üfteff elfteren, oier, fo permanent bei ben £ßierer= reufanäleu ober Söaffergefäfjeu eittmiefeln (Nephri-
tovallen (Tetracoralla; Safel 29); bnrd) $er= dia; SJafel 75, g'ig. 1, 2).
boppelung ber Kammern maebft fie auf aebt, bei Stn ©tamme bei'
v
l>tattentiere merben brei Avlaffen
ben 2td)terf.oratten (Ootocoralla; Safel L9, unterfcbiebeit. S)ie ättefte unb urfprünglidifte oon
3i
9). ^nbeiu 0011 ben ad)t ftraljttgen ©epten groei ibnen ift bie Klaffe bei ©trubelroürmer (Titi--
gegenüberfteljenbe eingeben, entftebt bie ,"yorm ber bellaria); fie leben frei t'riecbenb auf bem Boben
Scdifcvforallcn (Hexacoralla; SCafel 9, 49, be§ 9Baffer§ unb fcbliefien fiel) bureb ibven eiufacbften
69). ,3nMfd)L'n ben ^rimärfepten (4, 6 ober 8) Vertreter (Cryptocoela unb Rhabdocoela) un=
s
t'bnneit nad)träglid) felm garjtretcr)e fefiiubarc ©d)etbe= mittelbar an bie ©afträaben an. 2^ie bie ein
roänbe eingefdjattet werben, unb biefe t'bmien aud) faebfte ^orm ber rabiaten üfteffettiere (Hydra) bureb
ocrt'alfcn; fo entfteben bie üietftrafjtigen ^ßerfonen, 2tnpaffung au feftfibenbe SebenSroeife, fo ift bie
an; baben tum bieten sptatoben bie bilaterale
tform ber bilateralen pattenticre (Crypto-
fie
einfachftc
2lngcn>öf)uung an fviecljcnbc Crt» ©runbform unb bie einfache innere Drganifation burd)
coela) bnreb
©afträaben (jeroorgegangen. 9lu§ ben S£urbcliartcn $ic bilaterale Wriutbfurut (bie gentroplane
burd) Slnpaffung an fdjmarofccnbe Gebend ober borfioentrale ^romorpbe) ift bei allen (Sölo=
baten fiel)
weife bie Saugnuirmer (Trematoda; Safel 75, marien bie urfprüngtidje ©runbform ber Sßerfon
'.») entmid'ctt; fic haben bau äujserc Alim nnb bleibt bei ber großen IKclnwibl auch ab? §ngo
Jyig. I
incriteib ber Surbcltarien=3lf)ncn ocrlorcn, bafür aber plenre ober ^ngoniorpbc, „bilateral^fniitntetrifdtc"
löaftapparate in Aonn uon Soalcnlranjcn nnb Saug ©runbform gcitlebcrt§ erbalten, ©ine "'liiomabmc
näpfen cnüorbcn (Safe! 7.">, #tg. 4 !)). SDnvdf) machen jeboch niele ©ruppen uon £bertiercn, bie
wettere 3tu§bilbung be3 ^arafttiSmuS fiub au» ben bureb Stnpaffung an feftfttjenbe SebenSraeife
Saugmürntern bie begeitcricrtcn 33anbroürmcr(Ce- bie primäre bilaterale ©runbform roteber oertoren
stocla; Intel 75, #ig. LO- 14) entftanben; fic nnb (bnreb 9lu§bübung eine» ^irt'oralcn Icntafct=
baben ben IDarmlanal ber erftcren rüdgebilbet unb tränke-:-) bie rabiate (aftinomorpbe ober pnra
ernähren fiel) enbo»motifch, inbem fic burd) bie VMnt mibate) ©runbform fefunbär angenommen haben.
Oberfläche ben ftüffigen SDarminljalt ber 3Bor)nticrc £)a§ ift ber ,"vaU bei ben ©d)tnobcrmen, nieten 33rr>o=
auffangen, in betten fic leben, #ür bie üftbettfebe 5oen nnb einigen anberen (Sölomaricn. SBöljrenb bei
33etrad)tung liefern bie nteiften ^lattcnticre wenig ber grofsen "JJi'ebrmbl bie ftrenge perfnmntctrifdic
33cmerlctt§tt)crtcy ; bie öufjere Aonn bc§ blattförmigen, ©runbform berrfebt, b. b. rechte nnb Knie Körper-
ftarl ptattgcbrücftcn Körper« ift nteift febr einfacb. hülfte fpicgctgtctdj finb, cntmicfclt fiel) bagegen in
Jnbcffcn bietet bie ä>cräftclung bc3 ©aftrolaual mehreren ©ruppen eine mehr ober weniger an»
fnftem» manche Verliebe J-ormctt (Intel 7.~>, #tg. 4, geprägte afnmmetrifcbe Stlbung, inbem reebte»
7 '.») imb ebenfo bie #orm bei «^aftorganc ('Jig. nnb linte» Stnthncr ungleich werben; fo bei ben
beut Skfitje einer ^cibevboble (Coeloma), b. b. entnadelt fieb in ber ©eftaitimg nnb ottfammen
cincy geräumigen .VHmlranme», ber ben rnrmtannl fetutng ber eimelnen .Körperteile, nnb befonber» in
umfebtief;t nnb mit feiner Collie nicht in Serbin ber Gagcrung nnb ^euebnng ber wichtigften Drgan=
billig fteht. -Hnch entmid'ctt fieb bei ben Ober ftlfteme, eine anffallenbe iH't'fchiebenheit unter ben
v
ticren mciftcnS ein befonbere» Snftcm oon 33 tut Öauptsrocigcn bicfeS fonnenreieben Stamme». 2^ir
gefäfsen, bie ben ernübrenben Saft (33tut), ber nnteefebeiben baranfbin in bemfelhen fed)§ grof;e
im Körper innberfübrcn; mir wenigen ber itiebcrften tifdjen 9luffaffung, baf; wir einen oou biefen al§
(Sölomarteuttaffen fehlt biefc (Sinricbtuug noch ebenfo bie ältefte gemeinfame Stammgruppe anfeben, an»
loie fämtlicbcii (iölcittcricii. Sin weiterer wichtiger ber f i di bie fünf übrigen, bie fogenannten „tnpi
Unterfcbicb beiber ©ruppen beftebt barin, baf, bie feben iierftämme", btoergent entwidelt haben. SDtc
Oberttere (fchon auf Pen nieberften Stufen ber ä>cr fer ältefte nnb nieberfte Stamm nmfafit bie Söurm
maücubilbung) ^wei Dann Öffnungen befitum, 9)htnb ticre (Vermalia), b. b. einen Jeil ber fogenann
unb 3(fter; wo bereifter in einzelnen (Gruppen fehlt, ten „SBürmcr" (Vermes) ber älteren St)ftcme —
x
ift er bttrd) 9{üdbilbung ocrfdjmunbcn. v
mii übrigen nach
v
Jln»fcblnf; ber ^latoben, Slnncttben nnb In
fd)ticf?cu fieb bie nieberften nnb ättcfteu formen ber nit'aten. 'Jln» nerfchiebenen .oioeigcn be» Vermalten
(Sölomartcn (bie W ab ertier eben, ©aftrotrid)en) noch ftanuue» baben fieb bie fünf übrigen Stämme felb
eng an bie alteren Strubetioürmcr (Turbellaria) ftäubtg eidwidett, nnb jroar einerfeit» bie fünf
—
ftratjtigen ©terntiere (Echino derma), bie unge rotdett bat, gegenüber ber 3tnfa|fteUe, am binteren
gtieberten SQBeic^tiere (Mollusca ) unb bte geglte= (aboralen) 5ßol ber £äng§ad)fe. gnbeffen finb bie
bcrtcn cyiicbcrttcvc (Articulata) ; anberfeit§ bie gafjlreidjen f ab enf orangen Sentafetn urfprünglid) nicht
ungegtieberten üDtettettiere (Turricata) unb bte rabial georbnet, fonbem bilateral, fi)mmetrifd) oer=
gegtieberten Söirbeltiere (Vertebrata). S)ct biefe teilt auf bie beiben Scbcnfel eine§ bufeifenformigen
lebtereu beiben Stämme unten an ber SBurget gu= Tentat'eltragcr» (£opb>pt)or; Tafel 23, $ig.3 12);
fammenbaugen, werben fie and) oielfad) jufammen erft fpäter ift ibre Stellung (bei jüngeren
v
i>ri)o
gefafit unter bem begriffe ber (Sljorbattere (Chor- goen) uollt'ommen rabiar geroorben. Stud) ber Tarm
donia ober Chordata). t'anal bat eine bufeifenfbrmige Krümmung ange
D. 1) Söurtttticrc (Vermalia). gti km 6e nommeu, inbem ber terminale (urfprünglid) binten
febranften Umfange be§ SSegrtffeS, in bem nur gegen= gelegene) Alfter nad) oorn, neben bie äftunböffnung
roärtig einen Seil ber früher fo genannten „2Sür= gerüet't ift (batjer ber Marne Prosopygia). ©leid)
mer" at§§Bermaüen gufammenf äffen, enthält biefe ben älmlicben potnpen leben aud bie 33rt)Ogoen
ättefte ©tammgruppe ber ©ötomarien oier größere feiten einzeln, al§ fotitäre Sßerfonen ober ©tnfiebter;
IgaupttTaffen, bie Moratorien, ©trongglarien, 5ßro= meiften» treiben fie an ber 33aft§ Mnofpen unb bitben
s
foppgieu unb ^rontonien. I5on biefen ift at§ bie Stbd'e (Cormi). Tie Stnorbnung ber gefelligen
ältefte unb al» bie gemeinfame ©tammgruppe ber ^erfonen in biefen oielgeftaltigeu Stöcken ift bbcbft
übrigen aufgufaffen bie Slbteitung ber Pubertiere mannigfaltig unb fiibrt gur Sßroburtion febr gier=
(Rotatoria; Tafel 32). S5ie meiften oon ibiten lieber Munftformen, ba fid) ber garte meidie Körper
finb fel)v ticin unb nod) febv einfad) gebaut; bie ber Keinen Sönjogoen mit einer fdübenben .v>üllc,
pbnlctifcb älteften, Grastrotricha, fd)lief;en fid) un Mapfei ober Mammer (Theca) umgibt. Teren Sub
mittelbar an Hut ^latobeu^lbneit an (Khabdo- ftang ift balb bornartig, biegfam, getbtidj, balP tuird)
coela). Sie ÜDteljrgabJ ber 3täbertiere beroegt fiel) ^ert'alfung fteinbart geroorben, ftarr, roeifj. So
frei fdmnuuuenb umber unb ift ftreng bilateral roobt bie Strut'tur ber Mammern felbft at§ aud)
fi)iiunetvifd) gebaut; einige ©attungen jebod) baben bie ©eftatt ibrer Slntjänge, igaare, Sorften, Sta=
fid) uüeber ber feftfit.umben 8eben&roeife angepaßt, cbeln, Sdnippeu u. f. ro., ift überaus mannigfaltig
baben um l)m itittub einen oierftrabligen ober fünp (Tafel 33). "JJian unterfebeibet gegen :!()()() Strien
ftrabltgen Tcntat'elfrang. gebitbet unb finb baburd) Srnogoen, baoou ungefähr 2000 au§geftorben un'o
ben rabiaten Sßolnpen abnlid) geworben (Tafet 32, uerfteiuert. Tie meiften Strien leben im -äfteere,
<yig. 5). 9ftand)e Moratorien erhalten eine gierlid)e oiele aud) im Sü^roaffer.
j-yorm burd) "iUlbung eine-? getäfelten, mit ftadm SpirnlHentcr ober „'Jlrmfüfser", cri)rnutieitt'ic=
unb sDomen bewaffneten Mücrmpangerä (Tafel 32, ntcr (Spiroliranoliia, Brachiopoda; Tafel !»7).
'J-ig. 7, 8); anbere babuvd), baf; fid) an beiben Tiefe formenreiebe, auf bav 3Jleer befebranfte Tier
Eörperfeiten (red)t§ unb lint'v) fpmmetrifd) gefteltte t'laffe mürbe früber 511 ben 2öeid)tieren (Mollusca)
SBorftenbünbet entrotcMn ( Tafel 32, ^ig. 3), ober geftellt, roegen ibrer groeif tappigen, einer eebten ÜDlu-
fogar fufuibnlicbe l'lnbunge, bie mit beroimperteti fdjel äl)ulid)eu Malt'fdale. Spater ergab bie genauere
Scbmimmborfteu liefert finb, äbnlicb roie bei Hrufta= Menntniv ihre» Hbrperbaue» unb ibrer ©ntroidetung,
geen (Tafel 32, Jytg. 1). baf; fie oielmebr ben -JJtoovtieren (Bryozoa)
Woü<<ttcrc (Bryozoa; Tafel 23, 33). Tiefe nacbftuermanbt unb gleidi biefen Prosopygia, bem
giertidjen Keinen üBermatien geboren gur föauptttaffe nad) unter bie Sßermatien m ftetten finb. Ter
ber Prosopygia, raetebe fid) ber feftfibeuben £e= „bufeifenfbrmige Tentafeltrager" (Soptjopb^or), bei-
benSroeife angepaßt bat; fie finb babuvd) palnpen ben lliuub ber feftfibenbeu Spirobrandiien umgibt,
abnlid) geroorben; früher mürben fie at§ „9J£oo§ ift in groei lange Strme auSgegogeu, bie fd)rauben=
polppen" ober „9Jioo§roratten" neben bie sgtjbro förmig aufgerollt finb; bei maneben formen oerfalt'en
potnpen unb Morallen geftettt. Sie gteidien biefen fie unb finb fogar in oerfteinertem oiiftanbe febön
namentlich bureb bie StuSbitbung eine§ ftratjtigen erbalten (Tafel !)7, #ig. 1 3, 14 IN). Tie
Tentatetrrange§, ber fid) um ben 3Jiunb berum ent gat;tretd)cn feinen, mit Alinuiierbaaren bebed'teu ^ä
bcn, bic in Micilicn auf ben Sinnen ftetjen unb ben bratio), allen anbereu Tieren abgeht; bie ftantnt=
Zeittafeln ber 33ri)03oen cntfprcdjcn, bienen fomobl uerroaubten "l'uinteltiere hingegen bleiben ungegliebert
als Aiiblcr rote als Steinen. Zic beiben Ätappcn auf einer tieferen Stufe fteben unb roerbert fpäter
per eingefebtoffeu ift, finb an beffen tjmtcrait (abo Ter Stamm ber ilutntclticre ift au§ einem
ralcn) ^>otc uerbunben uitb mciftcttS ttnglcid), feite Sroeige bev SScrmaticnftammeS hervorgegangen, von
iter fjletcfj. Sa bic betben Sinne grotfdjen tfjnen beut heute noch ein vereinzelter llberreft in ber Elet*
rccl)ty tmb littt» vom ÜDhmbe liegen, fo ift bie eine neu Mlaffe ber Tarmatmer (Enteropneusta) lebt
s
.Ulappc aly bovfalc ^Küdcnflappc), bie anberc alo (Balanoglossus). )Jcan teilt bie Tunitaten in
neutrale (SBaitdfr'lappc) 511 beuten, roäljrcnb bie brei Klaffen, uon betten bie älteften bie eiufad) gc=
beiben klappen ber echten Söhtfdjcln (Acephala; hauten "Jlppenbifarieu (Copelata) finb; aus ihnen
Tafel 55) rechte- unb lintv liegen. finb einerfeitv bie fcftftbenbcn Seefcbeiben (Asci-
Wiuttclticrc (Tunicata; 'Tafel 85). Tiefe diae; Tafel 85) heruorgegangen, aubcrlcitv bie
geigen manche i'ibnlidifcit mit ben beiben uorber äuf;ere a-oviu biefer Keinen, unanfehnlicben Tiere
gebenben Tierilaffcn unb finb glcicf) ibnen früher ift meifteuv febr einfach; für unjere „Kunftformeit"
febr oerfannt, ntciften§ ,,11 ben Weichtieren (Mol- tonnte nur ein Teil ber Stscibien in ÄVtradit fom=
lusca) gcftcllt roorben. Später (1S66) ergab ibre tuen. (SBgl.©rflänmg uon Tafel 85.)
bie
Meimcvgeicbicbte, baf; fie vielmehr ben Wirbeltieren D. 2) Stcrnticrc ober Stnd)ell)iiiitcr (Echino-
(Vertebrata) nüchftvcuvanbt ftnb unb auf einet demia). Ter grof;e unb fonnenreiche, nur int
trüben ©ittroicfclititg^ftttfe bie gleiche Sttgenbfonn llieere lehenbe Stamm ber Sterntieve bilbet eine
befihen, bie charaftcriftifche Gljorbalarvc (Chor- febr eigentümliche unb hoebft intereffante §aupt=
dula). 90ian bat baljer ncnerbtitgy auch beibe abteilung ber Obcrtterc (Coelomaria); er ift
Tierftätnilte unter bem begriffe „(ibovbotierc" ebenfo felbftünbtg unb unabhängig t>on ben anbeten
(Chürdonia ober Chordata) jnfamiitettgefafjt. Stammen ber höheren Tiere roie bie Wirbeltiere,
Sic unterfebeiben fich von allen übrigen EDtctaäocti ©licbcrtiere unb Wcidjtierc; nur unten an ber Wurzel
burch ben charattcriftifchcu Slufbau ibre» föörpcry bangen alle biefe höheren Tierftamme infofern gu=
atty fcd)§ ^rintitiuorgaiicn : in ber ^ängoadife bev bi fammen, alv fie aiiv ber geiuetnfamen Stammgruppe
lateralen Morpctv ein fefter unb claftifcber 9ld)fen ber Wurmtiere (Vermalia) fich pbnletifcb ent-
ftab (Chorda); über ihm ba§ borfale S\'cruenrobr roicMt haben, jeboeb aus uerfchiebenen Steigen ber
Cllautrohr), unter ihm baS neutrale Taunrobr mit felben. v>m ubllig eutmict'elten unb gefchleditvreifen
,uvci Yniuptftücfcn: im .Hopfc ber atmenbe .stiemen .otiftanbe, alv fogenanntcv Stftvogoott, finb bie
barm, im 9ütntpfc ber uerbanenbe Vcbcrbann. ;\u meiften Sterntiere (einige ber älteften A-ornum aiiv
beiben Seiten biefer brei mebtaneu Organe, rechte genommen) burch eine febr cbarat'terifttfdie fünf=
unb linto, liegen bie paarigen liblomtafcheu, bereu ftrahlige (Srnnbform aiivge^eidmet (Tafel 10,
oberer Teil (Episoma) bie -DiUvtelii be» ,~ylcifcbcv 40, 60, 70, 80); man bat fie bcvbalb früher all
liefert, ber untere Teil (Hyposoma) ba§ 60I0111 gemein alv äscrroaubtc ber ^olnpen unb 3Rebufen
unb bie ©efd)ted)tvbrttfen. Tic äufjere .Oberfläche betrachtet unb mit ihnen im Greife ber Strahl
bcc> gaitjcn bilateralen Morpcrv roirb tum einer ein ti er c (Radi ata) oereimgt. :
"Mibefjen
v muffte biefer
fachen .icUenfcbicbt bcbcd't, ber Oberhaut ((Sptbcr unnatürliche ^erhanb fpäter aufgelbft roerbert. Tenn
litis). Tic CSntftcljttiig biefer feebv -^rtntitiuorganc jene ftrahligen 9ieffelticrc finb 9ciebcrtiere (Coelen-
ber riborbula aus ben Keimblättern unb ihre gegen teiia) ohne ^eibevhbhle; ibre oierftrahlige, fechv
fettigen Bcuelnmgcn finb bei allen (ihorbatiereu in ftrahlige ober mehrftrahlige ©rttnbfomi ift primär,
früher ^tigenb biefelbcn. Später aber entroicfelt unmittelbar aiiv ber monaroneu Gastraea-^omt
fich ait§ ihnen bei ben Wirbeltieren ein hoch auf abzuleiten, hingegen finb bie ©dfinobennen bureb
ftrebettber unb febr jufaminengcfcitfer Organismus, oiel ocrroicMtcre .Organifation, burch ben ^efib uon
beffen innere ©licberung, bie Wirbclbilbung (Verte- Veibevhbhle, Blutgefäßen, Alfter it. f. 10. aulgejeid)=
J
l
net, baber als ecfjte Dbertiere (Coelornaria) gu (innerhalb ber klaffen erblich) unb rr-erben mit be=
betrauten; ibre fünfftratjlige (pentarabiale, feiten fonberen tarnen In-eicbnet; fo gleicht 5. 23. bie Partie
imilttrabialc, mebrftrablige) ©runbform tft fefiiu ber Tbtiroibeen einem Pantoffel ober Wahn (Sca-
bar entftanben; fxe febtt foioobl bot p^rjIogenettfdE) phularia; Tafel 50, gig. 3, 4); bie Same ber
atteften normen bc* Stamme* (Slmpljoribecu, Ta= 3tfteribeen einem 2öappenfct)ilb (Brachiolaria; Ta=
fet 95) als aud) ben ontogenetifd) jüngftett 3uftänben fet 40, gig. 3 — 6); bie Same ber ©pbiobeen einer
ber fünfftrabligeu ©temtiere. SDtefe ;Csugenbfonnen uterfeitigen ober adjtfeitigen ^pramibe (Pluteus;
bejeidmen mir allgemein als Sterntaroen (Astro- Tafel 10, g-ig. 8); bie Same ber ©djinibeen einer
larvae; Safe! 30, gag. 5, 6; Safel 40, gag. 2 3MerftaffeIei (PluteUus; Tafel 30, $ig. 3, 4).
luv 6, SEafel 95, gag. 1— 6); fie finb oon ütel 3Me Samen 0011 ©temtieren finb fo ähnlich ^-n-
einfacherer Drganifation als baS reife Slftrogoon jenigen oon Genitalien unb 3Inneüben, bafj man
unb baben eine Bilateral =fnmmetrtfd)e ©runbform, fie früher bamit oermecbfelt bat. SCuctj ber einfädle
obne Slnbeutung eines fünfftratjligen 33aueS. Tureb innere Gau be§ bilateralen Mbrpeiv ift iirfpriinglieb
eine fchv meriroürbtge unb in ibrer Strt einige noch berfelbe. ^sit ber 3JUtte be§ Keinen gaffertigen
Germ anb hing (StjtrogenefiS, eine befonbere gorm Samenleibe§ liegt ein einfacber Tarnttanal, oorn
ber 3KetamorptjofiS) entioicfelt fiel) baS fünf« mit 3Jiunb, binten mit ätfteröffnung; gemobnlidi
ftrablige, fpäter gefdjtedjtSreife Stftrogoon aus ber fonbern fieb am Tarnt frü^eitig brei Slbteitungen
jtoeifeitigen, niel einfacher gebauten Slftrotame. (rote bei ben nteiften tSblomarien): oorn ber 9Jiunb=
25ie©ternIarüen(Astrolarvae oberEchino- barm (Storno daeum), in ber 3Jcitte ber
v
J3äigen
paedia; Safel LO, Jytß- 8; Stafel 30, Ata.. 5, 6; ober lli'ittelbarm (Mesodaeurn), binten ber (Snb
SEafel 40, gtg. 3- -6; Safel 50, gtg. 3, 4; Tafel barm (Pro cto daeum). SSon ber fpöteren oer
95, gig. 1—6). 2luS bem befruchteten @i affer loiet'elten Drganifation be§ fünfftratjligen Jlftro5oon
v
(icbiiiobermeu entioict'elt fid) gunädtjft eine topifebe ift fonft an ber groeifeitigen Stftrotame noeb nidt)t§
Grastrula (äbulid) Tafel 76, gtg. 1) unb aus ju beinerfeit. ^'amentlieb feblt anfangs nod) bie
biefer eine frei fdjroimmenbe bilaterale Saroe, bic SeibeSt)öt)le (Coeloma); ibre Silbung beginnt
im loefentlidien Körperbau einem Pubertier gleicht erft, menn au§ beut iKagen redjtS unb UnlS eine
(Rotatoria; Tafel 32); fie fcbiriimmt mittels eines Tafcbe ober ein „i.'ateralfacfd)eu" beroonoäcbft (Tafel
befonberen gtimmerappqrateS im 9Jteere ninbcr unb 10, A'U}- 8; Tafel 30, Jyig. 6); erft bann fangt
gleicht barin ben abulicben Mareen anberer ©öto= bie ebaratteriftifebe Gerioanblung an.
marien. 2Gät)renb aber btefeS „SBimperorgan" ur Gerioaitblung ber ©terntiere (3Iftrogene=
fprünglicb (bei einigen dermaßen unb uielen 2lnne= ftS). 33on ben bekannten Genoanblitngeit bbberer
üben) einen einfachen ober boppelten SBimperfrang Tiere (5. §8. ber ©i^metterlinge, Mäfer unb anberer
um ben 3Jtunb ber Same bilbet (Troahophora), Büfetten) itnterfcbetbet fieb bie eigentümliche 2Iftro=
bei ben äftoffuSten ein jTOeitappigeS SBimperfegel genefe ber li'cbiuobermen fet)r auffaffenb babureb,
(Veliger), entrotoMt eS fiel) bei ben ©temtieren ba^ bie bilaterale ^ugenbform (Astrolarva) niebt
getubbnlicl) gu einer langen 9öimperfd)nur, unb nur eine gang anbere ©runbform bat atS baS er=
biefe fe|t fieb in großer 3(u*bel)iuing auf bie oiet= macbfeite gefcblecbtoreife Tier (Astrozoon), fonbern
geftattigen gortfettje („Samenarme") fort, bie fieb bafi aud) im inneren Körperbau bie größten S)iffe=
an bem fdjroimmenben Körper ber Keinen Slftrotame rengen befteben; mabrenb ber Germanblung gebt nur
redjtS unb tint'o fnnnnctrifd) entioict'eln (in Tafel 40, ein Teil ber Organe aus bem einfachen Körper ber
Vvig. 3 — 6, ift bie 2Btmperfct)nur bind) orange, in l'aroe in ben uertoietelten Gau beS 3ieifettereS über;
Tafel 50, J\n\. 3, 4, buvd) meifie garbe beroor- ber grbfite Teil beS festeren wirb neu gebilbet. Tie
geboben). SDie mannigfaltigen unb abenteuerlichen beiben (iolointafcben bilben jum Teil bie fpätere
formen, bie ber Samenförper burd) uerjcbiebeu Veibevbbbte ("iJeetaebl), ,511111 anberen Teil baS
v
artiges SluSroactjfen unb SBermeljrung biefer Slrme eigentiimltdje 3Baffergefci^fpftem ober Jl 11t b u l a t ra
unb ibvev äBtmperfdjnüre erlangt, finb ,511111 Teil für friftem, baS bie Sterntiere 0011 allen anberen
bie eingetnen Klaffen ber ©terntiere djarafteriftifd) Tieren unterfdjeibet. sDtefe SBafferlettung beftebt
niiv uiclcn Miobren, in Mi~ baS ©ceroaffcr bureb Tic Grfläntng biefer eigentümlichen £etme§^
eine äufjerc Öffnung eingeführt itürb. 3tu§ einem gefebiebte bei' ©tendiere gibt ibre 2taimneogefdnd)te
circoralen (ben -Biimb itmgcbcnbcn) 2Baffcrgcfäfjring mit vnlfe beS biogenetifeben hh'iinbgcfetjeo unb beo
(Hydro circus) tritt baö ©eciuaffer in fünf rabiate reieben ©ebateo oon ÜBerfteitterungen, ben bie au§=
.vmuptgefofic ein, unb auo bereit Scitcnäftcn in ,^abl geftorbenen Slftrogoen biuterlaffen baben. Tie brei
reiche, einem !\}atibfdnil)fingcr ähnliche bohle .vniut dlteften klaffen be§ ©tamme§ UHmpboribecn, Zafel
anhange, bic balb al« Zeittafeln 511111 Aüblcn imb 95; ©nftoibeen, Zafel 90; Slaftotbeen, Zafel 80)
Greifen dienen (Zafel 20, Aig. I
3; Zafel 50, find feit oielen 9Jiilttoiien Aabren auogeftorben unb
Aig. 1, •_'), balb alz Aüfu'beu 311111 kriechen unb nur in ben paldo^oifcben ©ebimentett uerfteinert 3U
2lufaugcn (Zafel 4u, Aig. 1; Zafel 60, $ig. 1). ftnben. 2lber aud) über bie ^bplogenie ber übrigen
;lnnachft maebfen aus bem ambulafralcn ÜDcunbrtng fünf klaffen gibt bie Paläontologie reiebe 3luf=
(der aiiv bem äSorbertcil bei 1 inten (ibloiutafd)c feblüffe, nur bie Zburoibeen (Zafel 50) au§genom=
afnmmctrifd) entftanben ift) fünf einfache „primär inen, bereu lebenutige §aut fein ^ufammenbängen^
tentafeln" beroor (Zafel 50, g*ig. 5, 6), ähnlich bee Kalt'ft'elett liefert mie bei den übrigen .sUaffen;
roie and) bei maiu'ben fcftftijeitbcn 33rijOsoen (Loxo dafür 3etdnien fieb bie mitroffopifeben .Ualtfdrpei'dieit,
soma) nnb Diotatorien (Stephanoceros; Safe! bie maffenbaft in ibrer .Veberbaut eingebettet finb,
:;•_', Aig. I ) bei SDlutib oon fünf 9lrmen umgeben bitrd) grofjen ^(eiditum an Verlieben formen auo
rotrb. Zurch jene fünf primären Aüblerbilbungcn (Zafet 50, A ig. 8- 22).
bcS 9(mbiilafralfi)ftem§, ou§ benen bann fünf lange ©tammeygefdiicbte ber Sternttcrc. 2113
V.anäle mit nieten Elften beroormachfeu, mirb die bie ältefte 0011 ben acht Mlaffen der ©d)inobermen
gange fpatcre ^cntarabialform bc§ 2lftro30ou finb bie poiäogoifcrjen Uriienfterne (Arnplioridea;
beftimmt träfet 40, Aig. 7, 8; Zafel 95, Aig. 5,6). Zafel '.»•">) 31t betradjten. Abnen feblt bie fünf
Zem füitfftrarjligcn 2lu§bau bei SBaffertcituttg folgen ftrablige ©truftur ber meiften übrigen ©tendiere
nun and) die anberen Organe (SBltttgcfäfje, 9Jhi§fctit, noch oollftändig, inSbefonbere aud) bereu d)arafte=
Genien) unb oor allem ba§ innere ilalt'ft'elett, riftifebeo ^lutbobium, b. b. bie pentarabiale blu
meldie* in ber Scberrjaut fieb entmiefelt. Zucfe§ menabntiebe :)iofette, bie ben 9föunb umgibt, unb
fefte Walfgerüft ift in bejug auf bie auf;erordent= bie au* fünf blumenblattäbnticbeii Aüblerfelbern
iidie oabl und funftreiebe ,;-)Ufaimiieiifet\uug ber ein (Axabulacra) 3ufantmengefet3t ift. Seijtere ent=
Seinen Zeile mie auf bie Sftannigfaltigfeit ber ©e= mideln fiel) bureb 3entrifugale§ 'Huvumcbfen von fünf
ftalt unb ©truftur baS oollt'ouimeitftc oon allen rabialen Kanälen, bie 00m 3Runbring abgeben,
§artgcbilbcn ber organifeben Söclt. ©0 beftelit 3. ü. ©tatt ber Aübierfelber befit.ien bie 'Hiupboribeeu teilv
s
ba§ cbenfo bewegliche mie fefte Bt'elett bei utelen nur ein |>aar Zeittafeln am 3Ruitbe (Zafel 95,
(Srinoibccn (Zafel 20, Aig. l- :») ano mehreren Aig. 1, 2), teils brei, oier ober fünf Aübler, bie
•Ditlltottcti uon jicrlid) geformten .Svalfftücfen (Zafel ben 9Jamb umgeben. Zie i'luvbildung biefe§ eire
20, Aig. 4- S), unb biefe finb buveb ©etenfe, oralen Zentafelfransey ift offenbar bureb i'lnpaffung
"JJiuotetn unb SBänber in febr oollt'ommener Aonu an feftfit5enbe Vebenomeife entftanben, ebenfo mie
oerbuubcu. Slber nicht nur bie Zafctn, bie biefc3 bei den ^rnOgOen (Loxosoma) unb einzelnen
^autffetett 3ufaiuinciifc^en, zeichnen fieb burd) äufjcrft Jtotatorien (Stephanoceros; Zafel 32, Jig. I ).
mannigfaltige nnb Verliebe SBilbuttg aus, fonbern yiu* Vermalten, bie ben beiden letzteren (Gruppen
aud) bie sablreieben bemeglicben Slttfjättgc, bie au§ febr mibe oermanbt waren, finb bie ätteften 'Jlmpbo
ber s:aut beroormachfeu, in Aorm oon Stadjctit, ribeen entftanben. 'Hucb bei ihnen erfuhr ber Zarin
beulen, soaaren, Sdjuppen, .Sangen u. f. m. (Sigent fanat bie ebarafteriftifebe „hufeifenfdrinige .sh'üm
tidie Stadicln, bie bem ganzen Stamm ben 9iamcn nuiiig", infolge bereu der terminale Alfter nach
3tad)clt)äutcr gegeben baben, ftnben fiel) allerbingo ooru gegen die 9)iunböffmtng bin gemanbert ift
cntmutclt, bei ben ©ccftcrncn (Zafel +0), Bdilangen 3ln die ©tammflafje ber Slmpljoribeen fehlief;en
fternen ( Zafel 10, 70) unb ogctftcrncn ( Zafel •"><
>, •
',<
»
). fieb uiudebft 3ttici anbere klaffen 0011 ©terntieren an,
einerfeitS bie Seutelfterne (Cystoidea; SJafel 90), oben in ber "Bütte be§ ©ctjeitelfelbeS lag, oben auf
anberfeit§ bie ©urfenfterne (Thuroidea ober bem Püffen naeb binten geraanbert ober fogar nacb
Holothuriae; Xafel 50). Sie elfteren baben bte unten auf bie 35auct)feite (Safel 30, |ytg. 2, 4);
feftft^enbe SebenSroeife ber SCmp^oribeen = Sltjneti bei bei Dielen ©patangiben roanbert aneb ber 3Jhmb auf
bebalten; bte letzteren baben fie aufgegeben unb ftd) ber 33auel)feite naeb Dorn, hingegen frieeben bie
roieber an bte freie, t'riecbenbe DrtSbetDegung an älteren regulären ©eeiget (Cidaronia; Safel 60)
gepafjt. Sitten brei klaffen gemetnfam ift ber 93efti3 mit gleieber Oiefcbict'licbt'eit naeb allen 9ftdjtungen;
einer einfad)en, aimnmctrifd) redjtö ober lmt§ ge= bie fünf Slmbularren finb bier gleichmäßig entioicfelt.
legenen (bioioeilen and) in bie 3JHtte gerügten) ©e= yene Umbilbung ber regulären in bie bilaterale
fdilecbteöffnung; fie befiben and) mir ein ^aar 5ßentarabialform (infolge beftimmter funktioneller
©efdjledjtSbrüfen unb tonnen baber als Monor- Skränberungen) ift ein febönce- 23eifpiel für bie
orchonia). Sie (enteren liegen bei ben feftfiücm Stamm ber 3öeict)tiere unterfdjeibet fid) oon ben
ben Orocincten oben um ben 9Jhmb beruin (Bla- übrigen Dbertieren banptfacblidi bnrdi bie 23ilbung
stoidea, Safel 80, unb Crinoidea, Safel 20); einer cbarafteriftifeben Vuüffcbale, meldje ben Miüct'en
bagegen bei ben frei beroeglidjen Sßngocincten, bei be§ ungeglieberten 2Betct)förper§ fdmt.umb bebeert unb
benen ber 9Jhmb uad) unten gefeint ift, oben um oon einer bilateralen ÜQautfalte beSfetben, bem 3JtanteI
ben Slfter bennn (Ophiodea, Safel 10, 70; Aste- (Pallium), abgefonbert rotrb. ©§ ift baber ber alte
ridea, Safel 40; Echiniclea, Zurret 30, 60). :l('niitc Scbaltiere (Testacea ober Conchylia)
Sie fünf ©onabenpaare finb bei alten "l>entord)o-~ eigentlid) begeidjnenber als ber SluSbrud; „2Betci)tiere".
nteu burd) einen ©enitalring oerbunben, unb biefer Sem borfalen äftantel gegenüber liegt auf ber 33auct)=
liegt ftet§ auf ber oberen ©eite. Sa bei ben feft= feite be§ faefförmigen £örper§ ber fleifcbige Jyuf;
fi|enben Orocincten ber 3Jhmb naeb oben gefeint (Podium), eine ftart'e SUatSrelplatte, bie 511111 &rie=
ift, umgibt ber ©enitalring bier ben üÖZunb; inn- eben, Scbioimiiten, ©raben unb gu anberen formen
gefebrt umgibt er ben Alfter bei ben frei beroeg= ber .Crtvbeioegitng bient. oioifcben ^ufjranb unb
(id)en ^hjgociuctcn, bereit 9Jhinb in ber SäRitte ber ÜDcantelranb liegen nrfprünglid) ein i|3aar Giemen, in
Sie fünfftrablige ©runbform, bereit geometri= Sa» oorbere @nbe be§ Körpers ift meiftenS mebr
fd)cr StuSbrucr bie fünffeitige reguläre ^ßnramibe ift, ober loeniger beittlieb als Mopf abgefegt; an ibm
erfebeint bei ben meiften Stftrogoen rein ausgeprägt, liegt ber üBtunb 1111b bie ©inne§organe (Jiibler 1111b
abgefeljen baoon, bafj bie einfettige (Sntftebung be§ Slugen). Ser Slfter liegt iirfprünglid) am binteren
ÜQnbrocölS (ber Slntage be§ SlmbutafralfrjftemS au§ (i'itbe ber Säng§ad)fe, rüd't aber bänfig fpäter nacb
ber [inten (iblomtafcbe) oon oornberetn eine letdüe Dorn. 0111 inneren Körperbau fcl)tiefnm fiel) bie
Slfnmmetrie in ber Sage geroiffer Organe (3. 33. Hcolliivten §unäd)ft an gemiffe SBurmtiere (Ver-
ber 9ftabreporenptatte, ber ©onabe) bebingt. Stber malia) an, bie mir al§ ibre bireften ^orfabreu
bei nieten ©teratieren gebt bie pentarabiat= reguläre betrachten muffen. Sie febr ebaratteriftifebe 3ugenb=
'Jonn fpäter in bie amptjipleure ober pentarabiat form ber 2Öeiebtiere, bie at§ Segel taroe (Veliger)
bilaterale ©runbform über. Slm auffattenbften ift be^eidmet roirb, gleicbt im loefeittlicben Körperbau
ba§ bei ben jüngeren Seeigeln (Clypeastronia; einem Stäbertiere (Rotatoriurn).
Safel 30); biefe baben fiel) baran geroötjnt, fiel) in Sie ©runbform be» Körper? ift bei ben 9J£ot=
einer beftimmten Haltung unb Dtidjtung be§ Mbr luvten, mie bei allen anberen ©ölomarien, bie bi
per* tried)enb fortguberoegen, mit einem Stmbularrum laterale ober borfinentrale, nnb groar bie §ngo
uorangebenb; infolgebeffen baben fiel) bie oier an pleure; ber Scib ift au§ einem 5ßaar Slntimeren
bereu Slmbularren fmumetrifd) ju beiben ©eiten ber 5ufammengefe|t, au» ber reebten nnb linten Morper
ÜJJlebianebene georbnet. 3wgleid) ift ber Alfter, bel- bälfte. Iirfprünglid) finb bie lei.Ueren fpiegelgleid),
.VUmftfovnicn, ©uppl.
rote bei ben älteften (jeutc noch (ebenben SBcidjticren, SWttftfjeln (Acephala obcrBivalva; Tafel •">:>).
ben Slutpljiiuutmt (Cliiton). 3lbcr bei fetjr oielen ä>ou ben übrigen 3)ioltu3ten itnterfcheibeu fieb bie
-l'i'olliivteii (namentlich Sd)nedeu) gcljt biefe per= „fopflofcn ober jraeif tappigen" llinfcbcln erften§ burd)
finumctrtfdje (Ürunbform fpätcr in bie afnm bie DÜidbübung be§ Mopfcv (beffen Singen, Aübler
nictrifcbc über, inbem bic eine Mbrperbalfte ftarfer unb ©cbifj oerloreu gegangen finb) unb groeitenS
iuäd)ft intb eine anbevc /vorm aniiimnit nlo bie eilt burd) ben verfall ber einfachen Siüdenbede in brei
gcgnigcfei.Uc. gnfolgcbeffen ciitftcben bei ben meinen Stücfe (onrchii'infchneiben oon graei parallelen &äng§=
(Saftropobcn jene ©piralgctjäufe (Safcl 53) / bie furd)en). Tic beiben breiten, feitlichen Stücfe finb bie
üon ben gcroölntlidjen 2uttgcnfd)ncdcn (Helix, Liiu- tauigen Scbalenftappen, bie reditv unb ttnfS oon
i Kiens) jcbermami befannt finb. 55ie Urfacbe biefer ben breiten, tief berabbangenben llcanteUappen au§=
Sdjraubcnbilbung, bie aueb bei mandjen Tintenfifcben gefdjieben roerben; fte merben oben, in ber IKitte
loiebcrfcbrt, ift in bem geftörten (••Heicbgcmicbt ber bec- DiüdcnS, äufammengetjalten burd) ba§ elaftifdie
beiben Stntimcrcn 51t fneben, oon benen baS ftarfer Schlof;banb, ba§ fchmale lliittetftücf ber 9iüdenbede.
maebfenbe, fcbiocrerc (rechte ober linfe) bo§ 2Badj§= SBiete "llaifdieln finb pcrfpnuuctrifcb gebilbet, inbem
tum bc» entgcgcngcfeijten bceintrad)tigt. 2>n an reciite unb linfe .sUirperbalftc gIeidE)ntä^ig entmicfelt
beven gälten, bei ben Sfaftem unb anberen feffc finb; aber bei ber llicbr^abl haben fich beibe 2tnti=
finenben 3)cufd)etn, ift e§ bie Slnpaffung an bie fefb nteren oben mehr ober weniger ungtetd) umgebitbet,
fii^cnbc ScbcnSroctfe (ba3 3tnroad)fcn ber rechten ober inbem Schlofeahne ber einen Etappe in entfprecbenbe
Unten Scbalent'lappe), bie bie 3lfpmmctric beroorruit. Vertiefungen ber anbereu eingreifen, fo bei ber 9tiefen=
Srfjncrfcu (Gasteropoda ober Cocklides; mufchel (Tafel 55, J-ig. 10 — 13). Starter roirb
Safel 43, 53). Tic .Ualffcbale, bie 00m borfalen bie äifpimetrie beiber Hälften bei ben 2luftern unb
ÜDtantel au§gefd)tcben wirb, entmicfelt in ber großen anberen feftfiUenben 'Jleephalen, 100 bie eine Etappe
SUaffc ber ©djneden eine an|;erorbeuttiche 3Jtanntg= feftgeroadjfen unb ftarfer geroötbt ift unb bie an=
faltigteit ber Aorm, Scicbnung unb Färbung; man bere al§ flacher, bemeglidjer Terfef auf ihr liegt.
nnterfebeibet mehr at-3 24,000 Strtcn (bauen 3iuei Strafen (Cephalopoda; Tafel 44, 54). Tic
Trittcl tcbcnb, ein .Tritte! auSgcftorben). Tic ur intereffante Mlaffe ber .sU'afeu ober Tintenftfdie
iprünglicbe #orm ber Schafe ift ein cinfaclieo, flache» fteht an ber Spitze bev 3JioIIu§!enftamme§; fieunter=
ober roenig geroölbtc* Sdjitb oon ellipti jeher, ciför= fdieibet fid) 0011 ben übrigen iiHUcbtierttaffen burd)
biefer fcbüt.'cnben Trete fich ftarfer molbt, loirb biefe llmbilbuini beo Aiif;ev. Ter SSorbertcil beo ^ufje§
flach kegelförmig (Patella, Fissurella). Sei noch (Propodimu) entmicfelt fid) 511 einem orange oon
ftärferem 9Sad)vtum bey /Kücfciiv neigt fich bie hoher ftarfen, fteifdjigcn -'Innen, bie meiften§ mit ©aug=
merbenbe Äegctfdjatc auf eine Seite unb beginnt, fich neipfen befe^t finb, oier 5ßaar bei ben 3ld)tarmtgen
fpiralig aufjuroinben, unb inbem bie "Jlfimtmetric (( »ctolenae, Tafel 54, ^ig. :>- •">), fünf $aar hei
ber beiben 2lntimercn fich immer ftarfer aushübet, ben 3cb,namügcn ( Decolenae; Tafel 04, Jtg. L, 2).
bie röhrenförmige Schale fich uertängert unb in Ter Hinterteil be§ Aitfeo bient uim Sdnoimmen
mehrere Spiralnünbungcn tegt, entftehen bie be unb bilbet eine breite Ulinofelplatte, bie legetförmig
fannten „2Öcnbcttreppcn" beo gcmbbnlicbcn Sdmect'cn aufgerollt roirb, ben Trichter (Iiifundil)uluni'); ba§
häufe» (Tafel 53). Turch Stupaffung an befonbere SÖaffcr, melcbeo in bie 'Jltemhoble aufgenommen roirb,
i'ebcnviocifc tanu aber fpätcr bie Malt'fcbale mieber tritt bitreh bie enge Öffnung bc§ fegelförmtgcn Trieb
überflüffig roerben unb oerforen geljen (9iadtfd)ncdcn, tero nach anfen unb bewirft burd) ben WiUfftof; (gegen
Tafel 4:;i. Ter ilopf ift bei ben meiften Schnecfen ben S3obcn ber .\\iemeiiboblc) bie frafttge Scbminuu
r
mafjig entioicfclt, feiten rüdgebitbet; meift trägt er beroeguug. 33ei ben alteren trafen (
ri)ino<.'lninia),
ein tyaax Singen unb Aiihler. Ter Aiif; ift gc oon benen heute nur nod) eine einzige Aorm (Nau-
loohnlid) eine breite platte Soljtc, auf ber bie tilus) lebt, oerioacbfen bie beiben Seitenmanbe bev
Sdjiiecfe triecht. tütenfornüg aufgerollten Tricbterv nicht; bagegeu ent=
:
[teilt bitrd) üBerroadiftmg berfelben Bei ben jüngeren bamentalem ©egenfatje gu ber inneren ©lieberung
Kralen (Gamochonia) ein gefdjloffeneS Wotir mit (Vertebratio) ber Wirbeltiere ftebt, fpridit fidi
groet Öffnungen. bei allen Slrtitulaten barin au§, baf} ber tang=
iHudi bie Katffdiale geigt bei ben Arafat eine geftrecite bilaterale Körper burdi quer oerlaufenbe
Eompligtertere unb bobere StuSBilbung al> Bei ben (iinfdiuitte in bemcglidie ©lieber, SJietameren ober
übrigen 3Beid)tteren. Tic ältefte ,"yorm be§ fdiükem Segmente verfällt; ibre Slngatjt ift bei ben meberen
bot ©efjäufeä mar audi liier, wie bei ben Sdmeden, unb alteren formen bes" Stammet felir roedifelnb,
eine einfadie kegelförmige SRücOenbecfe (abnlidi Pa- oft über Ejunbert; bei ben bbberen formen beträgt
tella). SDtefe möelift gu einem längeren ptjrami= fie meift 15 — 20. yljre Oberhaut (Epidermis)
balen -Kolir au§ Bei ben ©onulartben. SDa§ üegel= fdicibet eine fefte Cuticula aut, b. 1). eine ÜUtaffe,
förmige "Kobr, mit geraber Steife, wirb gu einem bie al-öbalb erhärtet unb einen fdiütnmben ganger
eigentümlichen Scbraimmapparat, inbem fidi oiele barftellt. Seffen organifdie ©runblage (Cibitin)
^tnteretnanber liegenbe, mit Suft gefüllte Kammern roirb oft bureb ©inlagerung oou Katferbe oerftiirft.
aneinanberreilien, fo Bei ben ©nboceraben, .Cr-- Sie fefteren (ibttinringe (Moniten) ber einzelnen
tfjoce reiben unb ©ompl)oceraben. y^bem bie Segmente finb an ben ©mfdjmtten burdi bünnere
gerabe Sldjfe biefe* üieHammerigen SdEiroimmorgamS oiiüfdienbaute ( yntergoniten) bcmeglidi oerbunben.
fid) frümmt unb bann fpiralig in einer ©Bene auf- Wabrenb biefeo geglieberte .VMiutffelett bem Kör=
rollt, entftelien bie gterlidjen planofpiralen (Sebauie, per ber Slrtit'ulatcn einen boben ©rab oou geftig
meidie unter ben leBenben (iepbalopoben Nautilus feit unb Semeglidifeit oerleibt, feblt ibnen uoll=
unb Spirula befiijen, unter ben ausgestorbenen bie ftänbig ba-J tnpifdie innere Stdjfenffetert ber 3öirbel=
Safel 44) mit mehreren taufenb foffilen Strien. gieidi bie miditigc, für biefe diarafteriftifdie Sdiei=
Sei einem anberen Seile ber traten wirb bie Sdiale bung oou neuralem Müd'enleib (Fjpisoma) unb
teilraeife ober gang rücEgebilbet. S)er geiuöbnlidie gaftralem Saudileib (Hvposoma). ©Benfo groll
„Sintenfifdi'' (Sepia) 6efti}t al§ legten D^eft ber ift ber ©cgeufal3 in ber gangen inneren Crganifatiou
Sdiale eine lanzettförmige folibe Malfplatte ( „'StMtn- ber ©liebertiere unb Wirbeltiere; t>a^ .ßentralucrueiu
fdiulpe" ), eingef diloffen in ber Sorberroanb ber'Jiüefem fnftem ber Strtifutaten ift ein „Saudjmarf mit
baut. SSet ben fdmell fdiraimmenben Walmaren Sdiiunbriug", ba§jenigeber Sertebraten ein „3iüden=
(Sofel 54, gag. ift au§ ber ftütjenben Ka(f= mar! obne 8d)lunbring"; ba§ §erg Der erfteren ift
platte ein ttufelofes" bünne§ Sgornplättdjen geroorben. ein :Küdengefäfj, ba§ ber letueren Seil eine§ 35aud)=
33ct ben metften achtarmigen Kralen ber ©egenmart gefafjev. Sementfpreebenb geigen bie Beiben grofjen
(Octolenae; Safel 54, gag. 3 — 5) ift bie Sdjale unb libdiftentniidelteu Sterftämme ber ©liebertiere
gang oerfdimunben. unb Wirbeltiere aueb im Sau unb bei: gegenfettigen
reidifte oou allen Hauptabteilungen be§ Sierreidjes' greifenbe ©egenfä|e, baf; mir beibe plmtogenetifeb
ift ber Stamm ber ©liebertiere, in meldiem mir au§ gmei oevfdiiebeueu ©mppen ber Wurmtiere
brei ^auptflaffen uuterfelieiben: 1 ) bie Mingeltiere (Yermalia) ableiten muffen.
(Armelida; Safel 96), 2) bie Ar u [rentiere Sie brei .VHUiptt'laffcu ber ©liebertiere mürben
(Crustacea; Safel 47, 56, 57, 76, 86) unb 3) bie früber (unb aneb beute noeb tjäufig) in ber Weife
Suftrotjrttere (Tracheata); 51t ben letzteren ge= aufgefaßt, baf; man bie Kruftageen unb Sracbea
boren oor allen bie Spinnentiere (Arachnida; ten in einem Befonberen Snpiiv ber (Slieberfi'ifiler
Safel 66) unb bie Kerbtiere (Insecta: Safel 5S). (Arthropoda) oeieinigte, bagegen bie Slnnelibeu
Sitte biefe editeu ©liebertiere baben gemeinfam bie gang oou ibnen trennte unb gu ber buutgemifditeu
d)arafteriftifdienG:igentüinliditeiten ber äußeren Aorm ©efeltfd;aft ber „Würmer" (Verrnes) ftellte. 2lt§
unb inneren Drganifatton, bureb bie fie fidi oou §auptgrunb für biefe t'ünftlidie (Gruppierung mürbe
allen anberen Sieren burdigreifenb unterfebeiben. Sie angegeben, ban bie Seine ber Slrtfjropoben „ge=
aufiere ©lieberung (Articulatio), bie in fun gliebert" finb, bie ber letzteren niebt. allein biefer
llutcrfdjicb ift mebcr burdjgrcifcnb noch bcbcutcnb. ben äußeren ©dnntitf, auf 5ßrad)t ber Färbung unb
Sagegen brtt fidi ncucrbingcs l)erau»gcftcllt, baf; bie DZannigfaltigfeit ber geicfynung roerben bie 3lrtt=
tiinftltdje Wruppc bcr ätvtfjropobcn bipbnletifeb tnlaten uon feiner anberen Siergruppe übertroffen;
ift, im? bajj ibre beiben §auptgruppcn, Äruftageen mir erinnern nur an bie ©d}metterfinge.
unb Srudieaten, an§ grcei ocrfdjtcbcncn omeigen Wiugclticre ober Oiingcluutrmcr (Annelida
be» Ülnuelibenftamincs eutfprnngcn ftnb; biefe lebte ober Annulat.il ; Safel 96). SDtefe §auptflaffe ift
reu ftammcti ab oon einem oiueige ber ungeglie= bie ättefte unb nieberfte uon ben brei großen ©ruppen
borten Söurmticrc (Yermalia). ber ©lieberticre; atic- gtoct uerfebiebenen 3 TOe ^8 cn
Tic bilaterale ©ruubfomt ift bei ber großen ber "Kingeltiere baben fiel) bie beiben anberen Haupt=
".üi'ebrmbl ber ©tieberttcre perfnmmetrifeb, trtbeni flaffen, .Straftaten unb Sracbeaten, erft fpdter ent=
reebte unb linte .sUnperbalfte üoltfontnicn gleidjmäfjtg roicielt. Aür bie bbbere SluSbitbung ber beiben
ottvUHKbfen , |o baf? eine fefunbare 2lfnntmctrte Seine roiebtig, bie bei ben Stnneliben uodi Eurg unb
manebeu ©tieberticren, bie fid) an feftftbenbe öcben§ ©lieber (Segmente ober -äManteren) ber ERingettiere
meife angepaßt baben, gef»t febeinbar bie urfprüng meifteitv glcidjartig (bomonom), mit 2lu§na§nte
1 1 et) o bilaterale Aonn in bie rabiate über, fo bei ber beiben erften Dtinge (.Hopf) unb be§ legten
maiicben ^iaitfeitfrebfen; ibre Malffebale roirb bt§= (Jclfon). hingegen ftnb bie raeniger ^abireieben
weilen foralleitribulid), fo bei ben fed)vftrol)ligen ©egmente beiber i'lrtbropobena, ruppen gembbulieb
Coronula unb Ghthamalus (Xafcl 57, |yig. 9 mebr ungteid)artig (beteronont), b. b. bitrd) i'lr
biv L2) ober bei ben ad)tftral)ligen Catophrag- bcit§teilung bifferenjicrt unb fo auf brei .'öaupt
mus unb Octomeris (Safel 57, $ig. 18, 14). abfdmitte be§ £cibe§ uerteilt, baf; .stopf (Caput),
onbeffeu ift biefe SKabialftruftur nur änf;erlicb im Sruft (Thorax) unb .Hinterleib (Abdomen) fid)
Sdiatenbau burcbgefiibrt unb bat feinen li'iitfluf; fdmrf ooneinanber fonbem. oitbeffen feblt biefe
auf bie bilaterale ©runbform be§ eingefebloffenen Ttffereiraeriina, noeb ben älteften .Urufta^een (2ri=
Sierforper». SaSfctbe gilt oon einigen Keinen 9)lil lobiten) unb Jraebeaten (^rotraebeaten), unb anber=
ben, bereu Miüet'en mit mebreren drängen uon ton feit» tritt fie aueb febon bei maneben 3tnneliben auf.
gentrifdjen blättern bebeeft ift unb einem ,,©trat)I Sie meiften unb formenreidiften ©ruppen ber
tier" abnlieb roirb (Safel 66, $ig. L— 4). ^Hingeltiere leben im l'i'eere, uor allen bie febbnen
Sa» (ibitin, ba§ bie ©runblage ber 2lrtiru= Sorftenmünner (Chaetopoda) ; eine geringere 3al)l
lateuluille liefert, ift eine ftiet'ftoffbaltige, fcbiuer loc- aud) int Si'tfiiuaffer (Naides it. a.); febr roenige
liebe ©ubftang, bie fieb bind) einen boben ©rab uon auf ober in ber ®rbe ((i'rbmünner, Eftegenroürmer,
Aeftigfett, oerbunben mit ©taftigität, ausgeidmet. Öumbricinen) ; uiele ftnb aueb ^dmtarober, bie
äugtetd) ift fie aufierorbetttlid) plaftifeb, fo baf; bie auf anberen Sieren leben, 6efonber§ bie Slutegel
gellen ber Epidermis (bier aueb oft at§ Hypo- (Hirudinea). äJlan teilt bie gange .vuinptflaffe ber
dermis begcidjnet) imftanbe ftnb, eine ttnenbliebe Slnnetibcn neuerbing§ in groei gro^e .stlaffen, bie
Aulle oon üerfdjiebcnartigen ©ebitben au§ beut ©Ijitin nieberen ©tattnJÜnner (Hirudinea), obne Aiif;e unt)
ut formen. Sie 2tnpaffung berfelben an bie ver Sorftcn, unb bie tjöljerenSorftenroürmer (Chaeto-
fdiiebenfteii Ücbcnstfttigfeitcn bat bier eine aufjer poda), bereit Haut Reiben uon barten (ibitinborften,
orbentliebe 3at)l beftimintcr Sitbungcn beroorgeruieit, ©tacbeln ober Haaren trägt, meiften» auf ungeglieber=
bie fielt joiuobl btirdi ibre ^'iitjlicbt'eit als aueb tmreb teu Aiifum befeftigt. oit ben .Htrubiiieen mit glatter,
ibre ©dmnbeit uucgeidmrn. SaS gilt fomobl oon borfteulofer Haut geboren bie älteften ©tiebertiere,
ber ganzen ftörperfonn ber ^erfonen aU aueb uon bie llrringelticre (Archannelida) unb bie para=
ibren Crgaucn unb ben äufscren 2lnl)ängcn (haaren, fttifeben ©gel (Hirudinida). Sie (ibaetopoben ger=
3diuppen, ©tadjetn u. bergt). Sind; in begug auf fallen in borftenarme (Oligochaeta; g. S. bie
36
Swnbrtdnen) unb in borftenreictje (Polychaeta; Aig. 6—2J). (innige formen berfetben (g. S.
Safel 96). Unter ben [enteren gibt e§ niele Strien, Triarthrus; Safel 47, gfig. 20) finb gemiffen
bie fid) burd) fdioitc Färbung unb ÄVbccfrtng be§ Sorftenroürmera (Slprjrobitiba) fo äl)iilid), baß bie
üielglieberigen fd)langeuäbnlid)en Körpers aus^eidwcn. Stbftammung jener Stfpibonien con btefen ^o(i)d)ä=
3Set ben frei beroegftdjen Dtaubroürmern (Rapa- ten feinem Broetfel unterliegen tann.
cia; Safel 96, Jyig. 5 — 7) bilbcn gierltd^e Slntjänge Sic Klaffe ber eigentlidien Krebstiere (Cari-
bie feberförmigen ober fammförmtgen Kiemen, bie donia) ober ber „Kruftagcen im engeren ©inne"
|id), ebenfo wie bie Sorftenbünbel, an jebem ©eg= enthält eine oiel größere 2lngat)I oon febr oerfd)te=
ntent paarroeife rotebcrbolcn. Sei ben feftfüjcnben benartigen Aormen. Öbroorjl biefe in begug auf
Wöbrcnuuirmcru (Tubicolae; Safel 96, Jyig. Körpergröße unb ©eftalt, Sal)l ber Segmente unb
1 — 4) finb betgegen bie .steinen, ba ber größte Seinpaare, uielgeftatttge 2lu§bitbung ber ©lieber
s
Seit be§ Körpers in einer Eftö^re eingefdjloffen ift, gu ben oerfdjiebenften ,3uieclen, unb and) in ber i>cr=
nur am Kopfe cntroicfelt, liier aber um fo ftürt'cr, niicfetung be§ inneren Körperbaues febr weit au§=
in $orm fdjöner J-ebcrbüfdje, Säumdum u. bergt. einanbergeben, tjaben bod) alle gemeinfam bie bixbft
Stntftcnticrc (Orustacea; Safel 47, 56, 57, d)aratteriftifd)e Syugenbform be§ Nauplius (Safel
76, 86). Siefe jQauptftaffe unterfdieibet fieb oon 76, <yig. 2). Siefe Saroe trägt immer mir brei Sein=
ben Slnneliben bauptfädilicb burd) ausgeprägte ®tte= paare, oon benen ba§ erfte ungeteilt ift, mübrenb
berung ber oerlängerten Seine unb bie ftärfere 3lu§= bie beiben anberen groeifpatttg finb. Surd) eine Weibe
bitbung ber (Sl)itinbed'e, bie meiften§ burd) ©in= oon merfmürbigeu üßerroanblungen geben au§ biefer
togerung oon Walt' gu einem feften tibitinpan^er gemeinfamen Samenform be§ 9famplra§ bie oerfebie
mirb. Snbeffen fteben einige ältefte Kruftajccn benen formen ber Krebstiere beroor; babei ent
(Srilobttcn) gcroiffen (Sbatopoben (Spotpoiben) fo miefetn fid) oiele bödift fonberbare unb abentcuer
nat)e, baß bie ßmtftetjung ber Kruftentiere auS einem tidje Samcnformen, bie man früber, ebe man iliren
Stoeige ber Wingettiere nicht groeifettjaft ift. Sie outogenetifeben ,3ufamutenl)ang tannte, unter befonbe=
meiften Krufta^eeu leben im SBaffer unb atmen burd) reu Warnen als felbftänbtge©attungen befdjrieben bat.
Kiemen, im ©egenfa|e jur Jöauptt'laffc ber Sract)ea= Sie oielgeftatttgen Drbnungen unb Itnterorb
teu, bie außerhalb be§ 3öaffer§ lebt unb burd) mtngen, auf bie man bie §ar)lracr)en Familien ber
Suftrötjren atmet. Snbeffen gibt e§ aud) oerfdjiebene Krebstiere oerteitt bat, tann man in brei größeren
Krebstiere, bie fid) beut Seben in ber Suft ange= ©nippen ober Segionen -mfammenftellen, bie Wie-
s
paßt unb bemgemäf; ibreu Kiemenbau mobtftgiert bertrebfe, .smiftt'rebfe unb ^angertrebfe. i>on biefen
baben, fo 5. 33. bie Sanbfrabben unb Kelleraffelu. finb bie Wiebert'rebfe (Entomostraca) als bie
2Bir unterfdiciben in ber SQauptftaffe ber Krufta= ättefteu unb primitioften angufe|en; es geboren ba
jeen groei Klaffen, bie älteren 3cbilbtiere (As- bin bie Slattfufjfrebfe (Phyllopoda), bie fiel) un
pidonia) unb bie jüngeren Krebstiere (Carido- mittelbar an bie Srilobiteu (Safet47, Jig. 6 — 2t)
nia). Sie erfteren tragen am Kopfe ein ^aar unb bie natje oerroanbten (Sbatopoben (Safct 96)
Aübter (gteid) ben meiften Wnnetiben), bie [enteren anfd)(ief)en; ferner bie große Drbnung ber tleiucn
bagegen jraci 5ßaar. Son ben Slfpibonien (Safel Wubert'rebfe (C'opepoda; Safel 56), oon benen
47) lebt beute nur noeb eine eingige ©attung, meljr als taufenb Strien bet'annt finb, oiele ausge=
ber grof;e „^(Otutfcntrcbs" (Limulus; $ig. 1, jeidmet burd) bbcbft jiertiebe unb elegante formen.
2); bagegen waren biefe ©cbilbtiere in alteren ^c= ©ine febr abroeidienbe Segion bilben bie §aft=
rioben ber (Srbgcfd)icbtc burd) febr gatjlreidje unb t'rebfe (Pectostraca; Safel 57); fie finb burd)
merrnmrbige formen oertreten. Unter ben üftiefen= Wupaffung an feftllbenbe Vebeusmeife rnd'gebitbet
trebfen (Grigantostraca) erreiebte Pterygotus unb fo oeränbert, baß man fie früber für lliolhistcn
(Safel 47, gig. 5) niebt weniger at§ Vj s 111 Sänge; anfab unb ben Wiufdieln anfdilof;. "snsbefonbere
er ift ba§ größte alter berannten ©tiebertiere. ©etjr §etcrjnen fid) bie Wantentrebfe (Cirripedia) burdi
jat)lreid) tebte in ben patäogotfe^en 9Reeren bie Se= febr mertim'irbige Umbilbung aus; ein Seit oon
gion ber Srciteilt'rebfe (Trilobita; Safel 47, ibnen bat fid) eine groeülappigc Waltfcbale gebitbet,
bcr cdjtm SOhifdjctn (Bivalva; In Körper oerbreitet mirb. o"folgebeffcn erfclieiut ba§
bie bcrjcuigcn
s
ähnlich (Lepadina; Tafel 57, iMutgefaf;fi)ftem (baS bei ben tiemenatmenben 3Inne
Kl 55) gang ift
jyig. I- S); ein anberer Teil ift fogar tovatlcn üben unb Kruftageen gut entioiclelt ift) rücfgebitbet
öljnlid) geworben, bie fcdiSftrabligcn imb acbtftrab unb ift meifienS nur burch ein oictfammerigcS
weife, finb bie feltinnieii Sadfrcbfe ober SBitrscI oon fehr ungleichem SBerte; in ben beiben älteren
frebfe (Rhizocepliala); nuinche oon biefen 5pa unb nieberen Klaffen, ben Ut luftröhreru (Pro-
rafiten finb im entioicfelten reifen guftanbc nichts tracheata) unb Taufcnbfüficm (Myriapoda)
weiter aU ein unförmlicher, ungcgticbcrtcr 5ad, ift ber Körper, wie bei ben Stnnetiben unb niebereu
bcr nichts at§ beiberlei (Sefchlcchtvprobufte enthalt; Kruftagccn, langgeftreett, au§ fehr zahlreichen ©lie=
er ernährt fid) burch nenmeigte, lourzcläbulicheSoug bem zufommengefemt, unb jebeS biefer Segmente,
fäben, bie bem ^Jmru'lgcflccbt cincS plgcS (Myce- baS lebte ausgenommen, trägt ein 5ßaar Seine.
liurn) ähnlich in ba§ Alcifcb beS 3ßolmttcvc§ hin Tiefen •Cpifobantes, bei benen Sruft unb Hinter^
cinioacbfcn, auf bem bcr Sart't'rcbv angeheftet ift leib noch nicht gefchieben ift, ftehen at§ Thoracic
(Tafel 57, ,~yig. 15); man würbe nicht baran ben bantcS bie beiben jüngeren unb höheren Klaffen ber
entioiefelte wie bei ben übrigen ßaribonien. fchräntt (auf LO — IS, feiten 20), rote bei ben
;"mi oollent Cvcgcnfahe gu biefen niebeven unb höheren Krebstieren (Malacostraca), unb biefe
begencrierten Aormeu entioicfelt fiel) bcr Kruftagccu LeibeSgticber finb auf brei £>auptabfd)nitte oerteilt,
Crgauiomuo 511 fehr anfcbnlicbcn, hochorganifierten auf Kopf (Caput), Sßruft (Thorax) unb Hinter
unb oielgeftaitigen gönnen in bcr Legion bcr ^ou leib (Abdomen). Ter lebtere trägt feine ent=
jerfrebfe (Malacostraca; Tafel 76, 86). .s'Mcr uuet'elten ©liebmafjen; biefe finb auf Kopf unb SSruft
ift bcr Körper beftäubig au§ 20 Segmenten §u= bcfcbränt't, unb gwar finben fid) bei ben Spinneu
s
fammengefet.U, oon benen jcbeS ein ^aar ©lieb tieren fcd)§ tyaax, bei ben Kerbtieren fiebern |>aar
maf;eu tragt, mit 2lu§uab,mc bcS lebten ober Scbwanv (Srtremitätcn. Tic beiben Klaffen ber Thorat'o=
gliebeo (Telson). Tiefe L9 tyaav iöeinc finb auf bauten, Spinnen unb ^nfeften, flammen mabr=
bie brei .vmuptabfcbnitte be§ Körpers fo oerteilt, fcbcinlicl) oon groei uerfchiebenen Zweigen ber 9Jft)ria=
baf>
.">
auf ben Kopf tommen, 8 auf bie ÜBruft unb poben ab. Tie „Taufcubfüfjc" (Scolopenber unb
6 auf ben Hinterleib. Ter ftart'c oerfaltte tibitiu- Juliben) werben oon älteren ttrluftröbrcrn (Pro-
paujer biefer ^anjerfrebfe zeichnet fiel) oft burch träclieata) abgeleitet, bie ihrerfeito birelt oon
fchbne Aormeu unb bunte Aarben beS Körpers unb tanbbeioohnenben Slnncliben äbftamnten. Tie heute
feiner oielgeftaitigen einhänge auS; fo namentlich in noch lebenben Keinen Überrefte biefer Stawmgruppc
bcr Crbnung bcr ftattlicben Schuf uf;trebfe (De- (Dnncbop boren, Peripatida) ftebeu in ber -äJcttte
capoda), 51t bcr bie Krabben, ©ameclen unb bcr jwifdjen ben älteren (ihätopoben (Protochaeta)
Alufitrebv geboren (Tafel 86). unb ben jüngeren DJinrtapoben (Scolopendriaa).
filtftroljrticrc (Tracheata; Tafel 58, 66). Spinnentiere (Arachnida; Tafel 66). Tie
Tic arteiireichfte unb in Dieter ÜBcjicbung irichtigfte echten Spinnentiere finb, gleich" ben naheoenoanbten
oon ben brei Haupttlaffen bcr ©ücbcrttcrc finb bie "snfeften, mciftcnS bem Leben auf bem Laube an
Tracheaten, bie mciftcnS auf bem Laube leben unb gepafst unb baber an bie Luftatmung gebunben.
burch Luftröhren (Traclaeae) atmen. Tiefe gang Ter irichtigfte Unterfchieb ^mifeben ben beiben Klaffen
eigentümliche Aorm bcr Atmung ift baburch ausge ber Tboratobanten befteht barin, bafj bei ben
zeichnet, bafi bie atiuofpbürifcbc Luft biret't bureb 3trad)nibcn fecho ^aar, bei ben "snfetten bagegen
Luftlöcher bcr vmutbcct'e aufgenommen unb burch fieben ^aar ©tiebwafjen am Kopfbrufttetfe bec^
enge, weiften* reichucnrocigtc Möhren im ganzen Körpers angebracht finb; ben Spinnen fehlen bie
Aüblbörner (Antennae), bie 6ei beti 3nfe!ten thorax. mit ben Hinterbeinen). 2tuf?erbem fitjen
oben auf bem i^opfe fteben. Stud) haben Die Slrad) auf beut hinten ber Vruft bei ben meiften ^nfeften
niben niebt bte fttüget, bie eine befonbere 3tu§getd)= groei sßaar Flügel (^lugorgane, bie in biefer /yorm
nung ber Snfelten bilben. üDie- ältcften unb ur= bei feiner anberen Siertlaffe oorfommen), unb gtoar
fprüitglicbften bovinen bei Spinnen, bie jel.U nod) bie Vorbcrflügel auf ber Stfcittelbruft, bie Hinten
leben, bie Urfptnnen (Solifugae), fd)lief;en fiel) flügel auf ber Hinterbruft. £>er Hinterleib (Ab-
in ber £örpergtxeberung noeb eng an bie ^nfeften domen) beftebt gemobnltcb au§ 10 — 11 fingen
an; bei ben übrigen oerfdjmetgen Mopf unb Bruft unb trägt bei ben gefd)tecf)t§reifen Büfetten in ber
31t einer 3)iuffe, „Kopfbruft", Cephalothorax. Siegel teilte Stntiänge; iubeffen finben fiel) foldie
SDie üftmge bec> Hinterleiber (S£afel 66, <yig. 6— „Stfterfüfje" (Pleopodia) febr verbreitet unter ben
13) bleiben noeb getrennt bei ben 3t'orpioiten iOiUfettenlarueu (bei ben "Kaupen ber (Bdnnettcrlinge
(Scorpionea; ST'ofct 66, gig. 5); fie oerfdjmetgen 2 — 4, bei ben Vlattioefpen 6 — 7, bei ben Vanor=
311 einer umbuchen ober eeftgen 3Jiaffe bei ben parien 8 Sßaar), unb ibre Einlage ift and) bei ben
SÖebefpinnen (Araneae; SCafet 66, Jig. 6 — ©tnbrgonen oieter -Crtbopteren unb Mäfer nadigu;
15). Vei ben Keinen Bulben (Acarinea) oer- meifen (8 — 10 sßaar). (Snblid) befiben auch bie
maebfen aneb bie beiben ^anptftücfe, Wopfbrnft unb älteftett unter ben lebenbeu Büfetten, bie Heilten
Hinterleib, 311 einer ntnblicben 3ftaffe, an ber 0011 flügellofen Gainpobinen (Campodea, Japyx),
ber urfprüngtieben ©lieberung mdjt§ mehr 31t feben 7 — !) Vaar permanente Vlcopobten in Aonn 001t
ift. Unter biefen t'lcinftcit Stradjniben finb oiele ©riffeln ober Hüftfporneit. Sitte biefe i'lbboininaf
Strien bnrd) febbne Järbtmg unb .Seicbnung fotoie anbänge finb at§ erblidic 9üibimente 001t Hinter
bureb einen SSefa^ oon giertidjen Haaren unb ©d)up= teib§füjsen 31t beuten, bie bttrd) Vererbung oon ben
pen auSgegeidjnet (Safet 66, ^ig. I — 1). näd)fteu Vorfabum ber ^nfet'ten, ben Saufenb*
Stcrbiicrc (Insecta; Safet 58). Unter allen füfjern (Myriapoda), auf biefe übertragen mürben,
klaffen bc-o SCierreidjeS ift biefe bie artenreiebfte unb bier aber ibre Vebeutung verloren baben. Stud)
in ber ättfseren ©rfdjeinung mannigfatttgfte; mebr bie gange innere Crgaittfation ber Merbtiere, nament=
at§ 200,000 Strien finb genau befebrieben, baoon lieb ibre Sracbecitbilbung, begeugt ungroeifettjaft bie
lommeu 90,000 allein auf bie Mäfer, 30,000 auf Stbftantmung ber "snfct'ten (ebeufo mte ber Strad)-
bte Smmen, 20,000 auf bie Scbmettcrliuge. 2Bat)r= niben) 0011 ben älteren ilitjriapobeit.
fdieiutid) beträgt aber bie ©efamtgabj ber nod) leben; Tie itnerfdmpflicbe gäitte oon fcbbneit unb in
ben ©pegte§ nieljr at§ ba§ doppelte. Srot3 biefer tereffanteu Äunftformen, melcbe bie "sitfettenflaffe
aufjerorbentlidjen SäJtannigfattigfeit in ber SSitbung barbietet, bie Proportionen in ber ©lieberung be§
beö gegtieberten Mbrpero unb feiner Stnfyange foioie Körpers unb feiner 3lnbäitge, bie ^i^'tidlfeit in
ber fdmiten ,3ei$ttung unb bunten Färbung bleibt ber -äRobettierung ber eingetnen Seile, bie unenb=
bie raefentlidie ©lieberung unb bie erbtidje 3ufam= lid)c Sliannigfattigfeit ihrer 3eid)mtng unb bie
menfetjung be§ Körpers überall biefclbe; alle bie Vracbt ibrer Färbung ift fo altbekannt unb burd)
unga^tigen ©pegie§ erfebeinen nur at§ Variationen fo 3al)(reicbe febbne Vilbermert'e jebermann gugäng=
eine§ einzigen &t)ema§. Smmer oerteiten fieb bie ttd), baf; mir bier auf ein näheres Eingeben uer=
17 — 19 Urfegntente auf brei Hanptabfdmitte, M'opf, 3id)ten tonnen. 2Bir befdiräitfeit un§ auf bie Ve=
SBruft unb Hinterleib. Von biefen trägt ber $opf nterfung, baf; faft alle Drbnungen ber iyufeften
(Caput) utcr Vaar ©Itebntajjen, nämlich ein Vaar (bereit f rüber fieben, jebt meiften§ \2 — 15 ober
Aüblbbrner (Antennae) unb brei 5ßaar .sliefer mebr unterfd)ieben merben) ihren äfthetifdjen 3^etg
(I. Cbert'iefer, Mandibulae; IT. Untert'icfer, unb ihre ornamentale Vebeutttitg befiben. Ju erfter
Maxillac; 1 1 1. Hinterfiefer, L'ostmaxillae). Sie Mieihe ftelien bie beiben grofjen Drbnungen ber
üBruft (Thorax) beftebt au§ brei Segmenten unb Scbmetterliitge (Lepidoptera) unb .s{äfer (Cu-
trägt brei Vcinpaare (I. Vorberbruft, Prothorax, leoptera); fie fallen megen ihrer maffenhaften
mit ben Vorberbeincn ; IL ITiittelbruft, Mesothorax, allgemeinen Verbreitung unb aitfehnlidien ©röfie
mit ben 9Jttttetbemen; III. Hinterbruft, Meta- uüe burd) bie bracht ibrer Aärbung \\n^ ;]äü)
inmg am meiften in bic 3lugcn unb roarcn oon (Primates) haben nur un§ unberoußt baran ge=
jctjcr bic beoorgugteu Lieblinge ber Sammler unb roöfmt, alle anberen organifdjen normen gunädjft
AKoU-r. "\n
v
giueitcf 3ieil)C fdjlicßcn fiel) ihnen bic um DJiaßftabc unfcreS eigenen Körpers 31t meffen
Werabflüglcr (Orthopter'a) unb bic ^atbftüßtcr unb Damit Den feften autbropiftifdicn ©efid)tS=
(Hemiptera) an; namentlich bic Scbrccfcn (Grvl- punlt geroonnen, ber uns ben „"bumfdieu als 2ftaß
loptera) unter Den elfteren unb bic oitaben (Ho- aller Singe" erfdieinen läßt, Jm ©ebiete ber er=
moptera) unter ben letsteren roeifen uietc ftatt= fennenben Wiffcnfcbaft ebeufo mie ber fpielenben
ltd)c Aorincn auf, bic Durch Sdjönljeit ber Färbung Kunft ftebt naturgemäß immer ber ilicnfdi im 3JMttel=
unb ocicbuunti roie burch malerifcbe Aorm ben punft be§ SyntereffeS. Stber bie richtige naturgemäße
Sdjmcttciiingcn unb Käfern nicht naebfteben. ;"\n 9luffaffung biefer SlntljropiSmen ober „Sßermenfcb/
Dritter bleibe foiniiicn bann bic Orbmmgcn ber liebungen", ihre bcfcbrant'te 9tecbtfertigu«g einerfeits,
oiuntcn (Hymenoptera), ber fliegen (Diptera), ihre gefunbe ©infd)ränlung anbcrfeitS haben mir
9ie|flüglcr (Neuroptera) unb llvflügtcr (Archip- boch erft burd) bie ^ortfdjrttte ber Biologie im
tera); bn fie biiubfcbnittlid) oiel Heiner finb nie 1 9. oabrhunbert, unb befonbers burch bic (Snt=
bie uicr erftgenannten iDrbmmgcn, fallen fie roeniger roicMungSlel)re in beffen groeiter Hälfte, geroonnen.
auf; allein bei 33etrad)tung mit ber 2upc offenbaren Sic lehrt uns, baf; ber ilicnfcb als „böcbfte» !£>erren=
aiteb fie einen großen üHetdjtum an mtereffanten, oft ticr" fieb erft in fpäter Sertiärgcit aus einer Weihe
fettfameu formen unb gum Seil glängenben warben. uon nieberen Primaten cntuüd'clt bat, unb baß biefe
äöeniger bieten bie Heineren Orbuuugcu, bie in oon einer Weibe nieberer $ottentiere (^lacentalien)
uierter Weibe ftehen, bie ^ßclgflicgen (Trichoptera), aus ber alteren Sertiärgeit abftammen. SDicfe mie
Kolbenflüglcr (Strepsiptera), bic Jylbbc (Sipho- berum haben fid) au§ Beuteltieren (iliarfupialicu)
noptera) unb bic flügctlofcn ^nfeften (Apterota). ber jüngeren unb au§ (Fabeltieren (llionotremen)
Sagegen ift noeb bjttgugufügen, baf; aueb unter ben ber alteren Scnmbärgeit cntroicrelt. Weiterhin führt
Saruen ber ynfeften (befonbcrS ben Raupen ber unS bann bie Stammesgefd)id)te ber Wirbeltiere auf
Schmetterlinge) nicht roenige finb, bic bureb ©cftalt niebere kaltblütige Climen ber Brimärgcit guriid,
unb Aiirbuiui aftbetifebco ^ntcreffe erregen. auf paläogoifdje Reptilien ber pernüfehen unb Slnv
D. 5) Wirbeltiere (Vertebrata; Safel 42, pbibien ber Steint'ohleuperiobe. SDic Borfahren biefer
x
(17, 68, 79, 87, 89, 99, 100). ,
ber Wirbeltiere bat bie fdiaffenbe Watur auf unferer maren uicrfloffige unb uielgcljige Atfcbc (£urd)fifd)e,
Srbe ben boebften förab ber orgauifdjen Bolltoinincn Sd)melgfifd)e, llrfifdje). Tiefe beoonifdieu unb filu=
beit erreicht. 9cid)t allein übertreffen bie Bcrtc= rifdien 31tmcn finb mieberum abzuleiten oon älteren
braten alle anberen Sicrc in morpfyologifdjer Bc (präfilurifdjen) ,3nt'loftomcn unb Slfraniern, unb
gieljung bureb Körpergröße unb Bcmndcttc ;iu- biefe älteften Bertebraten oon mirbellofen Sieren
fammcnfefcung ber Drganifation, in plnjfiotogifdjcr bcS GtjorbonierftammeS, bcSfctben oon Bermalicn
ä3cgiel)uug bureb bie qualitativ Bollt'onunenbcit ber abftammenben Bbnlon, aus bem andi bie Junit'aten
beS DlcrucnfrjftemS unb ber Sinnesorgane, bereu Uufere moberne Bbnlogcnie hat (feit 1866)
©cfamttjeit nur „Seele" nennen), fonbem auch in biefe 3lbftammungSucrl)ältniffc ber Wirbeltiere im
aftbetifeber Söcgietjung bureb bie Schönheit ber Mor großen unb gangen fidjergeftetlt, bie (iinbeit be§
performcu, bie 5ßrad)t ihrer Färbung unb Seid); gangen fonnenreichen Stammes flar erfannt unb
nung. 3lllerbingS ift biefer Vorrang ber Wirbel Die hiftorifdie (SntroidclungSfolge feiner Klaffen feft
ticre oor allen anberen Organismen nur bis 311 begrünbet. Tie oereinigte Sluroenbung ber brei
einem genüffen ©rabc berechtigt unb roefenttid) ba= großen, fiel) gegettfeitig ergängenben Sd)öpfungS=
burch bebiugt, baf; mir felbft biefem Stamme an urt'unben, ber oergleichenben 3tnatomie, Dntogenic
gebore« unb aus einem QmiQC feiner tjöcbftcnt= unb Paläontologie, hat uns hier gu ben hochften
2(lS oerooUt'ommnctc 9iad)fommen oon Jöcrrcnticrcn Ten Sdjtußftcin biefer GrlenntuiS gibt (feit 1874)
in
unfere Slntljropogenie, inbem mir bie Stammet 2tnrpIjtoru§ unb ber Intniratett (SlSgibien) mefentlid)
gefcbicbte be§ SJlenfdjen mit berjenigen ber übrigen gleicl) gebaut ift. Ter roicbtigfte Itnterfcbieb ber
SSirbettiere feft oerrnüpfen unb [eine ^Ibncnvcibc in beiben festeren (unb fomit ber beiben Gborboniem
beftimmten biftorifcben ©ntroicMungSftufen feftlegen. ftämmc) beftcl)t bartn, baf; bie Gborbula ber 3Jlan=
SDte „totftformen ber SBiröetttere", bte im 9Jien= teltiere nngegliebert bleibt tote ber Körper ihrer
fciicn felbft ihren böcbften ©ipfel erretten, toerben Sorfatjren, ber Sermatien. Sei ben Wirbeltieren
un§ im Sichte ber 2tntljropogenie nicht mir ba§ bagegen tritt früBjgetttg jene d)araftcriftifd)e innere
bbd)fte ttftl)ctifd)c Sntereffe geroäljren, fonbera 311= ©lieberüng ber ^erfon ein, bie mir UrmirbelbiU
gleid), in SBerrnupfung mit bor ©rrenntniS iftrer bung (Vertebratio) nennen, unb bie mit bem
pbnletifcben ©ntroidfelung, unferer üBernunft eine roeit ocrfatl ber Golomtafcbeu in eine Sieibe bintereim
böbere Sefriebigung oerfdjaffen, at§ ba§ blojse &uft= anber gelegener ©äefeben beginnt; ihre SDorfattjätften
gefübj ber rein fuuftlerifdjeit Stnfdjauung gemäbreu oermanbeln fiel) in bie ÜDiuSfetptatten, ibre ^entral=
tarnt. 35on biefen 2lnfdjauungen geleitet, motten bäfften in bie (^efcblecbtobrüfen. Wenn and) ber
roir l)icv einen flüchtigen Stiel auf bie pEjntetifdje moberne Amphioxus in einigen ©injelljeiten ber
©ntroiiMung ber ^unftformen in ber Eßeitje ber aebt Örganentinicfelnng riicfgcbilbet erfebeint (g. S. in
©djäbcllojc (Acrania). Son ben atteften foroie böljerer ©inne'Sorgane), fo bürfen mir ilm
formen ber SBirbettiere, ben gemeinfamen 2ßurget= bod) im gangen ab? ein getreues Slbbilb unb at§
formen be§ gangen ©tamme§, gibt un§ beute nur einen legten Überreft ber läugft auSgeftorbenen Ur=
eine einzige mul) [ebenbe ©attung Kenntnis, ber mirbeltiere (Prospondylia) betrauten, jener
bebeutungSootte Sangetot ober ba§ Sangettierd)en nieberen prafilurifdten 5lfranier, bie ben älteften
(Amphioxus). SDie äufjere ©eftatt biefeS unfct)ein= Jnnifaten nabeftanben unb fiel) mit ibnen gemeim
baren, im ©anbe be§ 9fteere§ oerborgenen, raenige fam au§ ben ^rodjorbouicrn entmiefelten. A-ttr bie
Zentimeter langen SCterdjenS ift ()öd)ft einfad): ein „Kunftformen" bieten biefe nieberften Gborbaticre
bünne§, tangettförmige§ Statt (öljnlid) einem 3Beiben= megen ber grofjen Giufadibeit ber bilateralen Kör=
blatt). äufjere Stntjänge feljten faft gang; ein $rang perform teilt "sittereffe.
Don feinen 3Jiunbfäben unb eine niebere iQautfatte, Üiuitbiuiinlcr (Cyclostoma). ätudj biefe gmeite
bie at§ oerttMer ^toffenfaum ben größten Seit be§ .^auptftnfe ber Wirbeltierentnmfeltntg bat nod) bbdift
Körpers in ber 3Jiebianebene umgießt, treten anfjer= cinfad)e "iUlbitngyuerbältitiffe unb teinerlei (iftbetifdie
lid) memo, uor. ©er innere Körperbau ftimmt im Sebeutung. 5sn ben beiben einigen Drbnungen,
roefenttidjen mit bem ber älteften SJiantcltiere übcr= bie mir oon ben Dtunbmäulem lebenb lernten,
ein, befonber§ im ontogenetifdjen ©tabium ber ben ungern (]\rvxinoides) unb ben ^rieten
Gborbatarue (Chordula), bie beiben gemeinfam (ober Neunaugen, Petromyzontes), ift ber lange
ift (©. 30). ©er bilaterale Körper ber }ugenb= uttb banne, rourmförmige Körper faft gulinbrifd),
lidjen ^ßerfon befteljt au§ beitfelbcn fedj§ ^rimittu= locttig feitlid) gufammengebrüdt. 3luf;ere ^Inbäitge,
Organen; in ber i?äng!?ad)fe be* Körper* bie Gborba, ausgenommen Sartfctben am 3Jiunbe unb einen biin^
barüber ba§ borfale 9ierocitrobr (Kücfemitarr), bar= neu, oertifalen, mebianen Jloffenfaum, feblen noeb
unter ba§ neutrale SDarmrobr (nuten oorn ber ebenfo mie beim 2lntpfjio£U§; and) jebe ©pur oon
üKunb, binten ber Slfter); 311 beiben ©eiten (red)to paarigen ©liebma^en, uon Knocbeubilbuitgen, Kte
unb ftrr!§) bte Gölomtafd)ctt, uon benen bie obere fern uttb kippen feblt ben Gucloftomeit nod) ebenfo
Hälfte (3vücfeitleib, Episoma) ba*? J-leifd), bie oottftänbig mie ben 2(f'ratiient. ©ie erbeben fiel)
9}iu*felptatteit liefert, bie untere igätfte (Sautfjteib, aber Über bie leuteren bttreb bie SluSbitbung eine*
Hyposoma) bie ©onabeit ober (ikfd)led)t*brüfeit. einfallen ©d)äbel§ (Cranixun) unb erfebeineu fo
3n ber Keime>?gefd)id)te bev üölenfdjen mie aller an mit ab? bie älteften ©d)äbeltiere (Craniota).
bereu Wirbeltiere tritt früfjgeitig (bem biogeneti= Sa§ primitioe Webiru, ba§ in biefen ©d)äbel ein
fdjen ©runbgefe|e eittfpredjeub) eine SitbungSftufe gcfdiloffen ift, geigt bereits biefelbe tnpifebe (bliebe;
auf, in metd)cr ber ©mbrno ber Gljorbuta bc-? rttitg in brei, fpöter fünf bintereinanber gelegene
iluuftfovnicn, Suppt.
>:irnblafen roie bei ben anbeten föramoten. 5lucfi bei ben älteften Jyifcben nod) t'norpelig, rote bei ben
ein fclbftänbigcS Joerg bat fiel) auS beut ^aneb Wnnbinanlern, roirb bei ben meiften Aifcben mehr
gefäfj entrotcfclt. ferner finb bie (Mefcblccbtvbrüfcn ober roeniger oerfnbebert nnb bilbet eine geglieberte
(bie bei ben Slfranicrn noch in grofjer g>at)l fiel) „Sßirbetfäule". SDurcf) reiebe ©ntroicMung nnb
fanben, ein 9ßaax in jebem bet mittleren Mbrper SHfferengierung oon Mnocbcn am Schabet entfteht
fegmente) bei ben Sumbmäulem bereits 511 einer eine oollfommeiicre Scbäbelfapfel, bie fomobl als
t'ompaftcn -Jftaffe ocrfcbmolzcii, rote bei allen höheren fefte Schut.Umlle beS ©eljimS roie als ©tü|e unb
Wirbeltieren. ,01t begug auf bie ©tngelljetten ber Schttt5 ber bbberen Sinnesorgane, aueh als Präger
Drganbitbimg geigen bie roenigen beute noeb tebem ber liefet nnb .Svicmenbogeit, eine hohe nnb manntg=
ben lipcloftomcn einerfeitS bie äJfrjrjnotben, faltige 2luSbilbung erlangt. .Tabtirch roirb bie
anbcrfettS bie ^ctromrigonten — unter fiel) be= ^bnfiognoinie ber Jifcbe, in ber bie Lagerung, ©röfje
träcbtlicbe llntcrichicbe nnb nianebe ©tgentüntKc^= nnb Aornt ber Slügen nnb tafelt rote be§ 3Jhtn=
leiten, bie offenbar bnreb Stnpaffung an ibre befon= beS nnb £iemenbecMS befonberS miebtig ift, 51t einer
bere &ebenSroetfe entftanben finb. ülßtr fonnen biefe bebeutenben „Knnftform". SDaSfelbe gilt aber and)
mobernen "Knnbmänler baber niebt als unoeränberte oon ben Atoffen, bereu ©röfje, ©eftalt, Strnt'tnr
üftadjfommcn nnb ©benbtlber ber älteften llrfdni- n. f. ro. aiifsevorbcntUcb oariiert. 2Bctl)renb bie
beltiere (Archicrania) betrachten, jener gemetn= 9Jier)r§ar)I ber ^ifche in ber ©efamtform ihrer bi(a=
fönten Stammformen aller Scbäbclticre, bie fiel) teralen ?ßevfon ähnliche Proportionen geigt roie
an* bem ,oiueige ber Slrram'er in präfilnrifcber Seit bie bct'anntcften AÜifififcbe, bemirft boch baS ftär-
entrotcMt hatten, Vielmehr muffen mir fie als tere 2Bacf)Stum einzelner Seite oft beträditliche 216=
roefcntlich ttmgcbilbete ©pigonen jener iHrcbit'ranter meiebnngen; einige folche tmgeiubbnliche formen finb
anffaffen. 2lber im großen nnb gangen betrachtet, auf iafel 42 nnb 87 (jyig. 1- 4) bargeftellt.
ftebt ibre Örgamfation boeb in ber Glitte groifcf)en Sie anffallenbfte llinbilbitng geigen bie afntn=
ben alteren, nieberen Sffrantern einerfeitS nnb ben metrifeben Aifchc aus ber Familie ber Schollen
jüngeren, bbberen AÜcbcn, ben älteften Kicfcrmäii (Pleuronectides), bie ©eegungen, 'Jlnnbern,
A-tfd)C (Pisces; ZTafcl 42, 87). Wdt biefer Morperbälften, bie bei ber großen ^i'ehr^abl ber
roidjttgcn nnb fornienreicben Klaffe beginnt bie 3icibc A-ifcbe oölltg fmitmetrifcb gleich finb, fehr iinglcich
jener Wirbeltiere, bie roir in ber .vmnptt'laffe ber entioiitelt, nnb groar infolge ber (^emobnheit, fiel)
•IRate bie rotdjttge üDlunbbtlbtmg ber Miefer auf, gugeroenbete Seite ift bitnfel, oft lebhaft gefärbt unb
jener galjntragenben Stelettbogcn, bie feitlieb am febba gezeichnet; ihre „Sdiiibfärbnng" entfpricht oft
Schäbcl befeftigt finb, un^ bie ben (Micloftomcit noeb ganz ber Aarbe ihrer Umgebung; bie entgegen^
ebenfo feblen rote ben Slrrantern. Slber noch anbere, gefegte untere Seite ift blaf; nnb farblos. 3iod)
neue nnb bebeutungSoolte ©rroerbungen erbeben ben mert'miirbiger aber ift eS, baf) baS Sluge ber einen
£)rgant§mu§ ber Aifcbe bocl) über benjemgen ber (unteren) Seite nach oben geroanbert nnb ber UYo-
"Knnbmanler nnb ©djäbellofcn, oon benen fie ab cberne Schabe! babnreb ganz fchief geroorben ift.
mafjcn, oorn 33aitd)fIoffen, binten SBruftftoffen. SDicfc fpäter oenoanbelt fiel) ber bilaterale Mbrper in bie
fehlen ben beiben nieberften Wirbclticrflaffcn noch anffallenb afimtmetrifcbe Aornt. (i'ittfprecbenb beut
ebenfo rote bie fönocfjenbitbungen in ber Vcbcrbant, biogenetifeben ©runbgefe^e nüeberbolt heute noch
bie mir ,yifcbfdmppeii nennen, ©oroofjl bie äußere jebe junge Scholle jenen lnertuu'trbigen phi)(ogetteti=
#orm and) als Die feinere ©triiftur biefer Scbnp fchen ^rozef;, ber ein fchbneo nnb fehr etnleudjten=
pen liefert eine Aülle oon Verliehen Mnnftforiiien bec äxufpiel oon „Vererbung fnnt'tionell erioorbener
fSafet 87, Jyig. ."»
Mi), i'lttcb baS innere Sfelett, (Sigenfchaften" liefert.
m
SDxe gemobuUdien A-lufififdic falten metftenS toenig Sitrdjc (Amphibia; Safel 68). Siefe raicb=
buvd) fdiöne Färbung unb Setdinung auf; ihre tige Klaffe nimmt eine oollt'ommene SUittetftellung
Dberfette ift bunfct, bläulich, grrtnttdj ober grau ein graifdjen ben älteren Stpneuften unb ben jün=
gefärbt, bic Enterfeite bell, oft ftlbcrglänjenb (©d)ui3= geren Reptilien; fte bat 0011 ben elfteren bttveb
färbung ber Söaffertiere). Sagegen finb bic ©ee= Vererbung bie Soppelatmuug unb bie entfpredienbe
fifetje (berat 3lrtengat)I ungleich größer tft) otel .•öerVbilbung erhalten; bagegen bat fte burdi 3tn=
bunter gefärbt unb mannigfaltiger gewidmet; aud) paffung an ba§ öeben auf beut Sanbe bie Umbit=
meieben oiete oon ihnen iu ber Schuppeiibebecfung, bttng ber paarigen 'Jtfcbfloffen in fünfjeljtge ©ang=
ber J-ornt be§ .Hopfen unb bei- ©ftebmafien, fiel beine ermovbeit. Sie iAruftftoffcn ber Stpneuften
ftärf'er oon ber gcmobnlicbcn topifeben Tyifdifonn unb A-ifdie baben fid) in bie isorberbeine unb bie
ab. SDa§ gilt namentlich oon ben jüngeren ^nod)en= 33aucI)floffcu in bie Hinterbeine oenoanbelt; bamit
ftfdjen (Teleostei; SEafel 42, 87), roeniger oon ift jenes bebeutuugyoolle, tppifd) gegliebcrte Crgau
ben älteren ©dimeljftfdien (Granoides) unb oon eittftanben, ba§ bei ben lanbbeniolincitben oier I) oberen
Surrijfijdje ober Sungenfifdje (Dipneusta ober oollt'ommnung unb eine biefer entfpredienbe mor=
Dipnoi). SDtefe intereffante klaffe ift oon fjofjem pbologtfcbe Siffercn^erung erfährt. 3)can faf;t ba=
pl)t)[ogenettfd)en Auteveffe, ba hier jum elften Wale bic ber and) molil btefe Dter Klaffen unter beut ^Begriffe
Suftatmrmg auftritt; bie ©cljnrimmblafe, bie bei ben ber Jsutnf5el)igeu (Pentadactylia) ober ber 35ier=
eckten <yifdicn nur at§ Imbroftatifdie* Organ bient füfjer (Tetrapoda, Quadrupeda) jufamnten.
(jur SBeränberung be§ fpcnfifdicn ©eraidjteS beim Sie diarafteriftifdie urfprüngttdie ©liebentng ber
2luf= unb ?iiebevfteigeii im SBaffer), paf;t fidi liier beiben ^einpaave, bie mir am St'etett be§ ilien=
bent ®a§tüed)fel au unb mirb jur klinge. 3tt* fd)cn mie ber anbeven Säugetiere finben, unb eben-
fotgebeffeu tritt aud) eine wichtige Umbilbung be§ fo bie tnpifdie ^ufammeitfehung ber beiben juge=
iQer§en§ ein, beffeit einfache Sort'ammer in ,yoei borigen Knodiengürtet (oorn öcliultergüvtel, hinten
Hälften gerfättt; bie mbte Sort'antmer allein nimmt iBecfeugüvtel) ift bereits bei ben älteften um be=
t'arbonifd)C" (oenöfe§) Slut au§ beut Morper auf, t'annten 5lmpliibieu an§gebitbet unb bat fiel) oon
bie litttc bagegen ornbifdico (arterielle'?) 33lut am iliueit burdi Vererbung auf alle übrigen Setrapoben
ben Simgen. Seibe SStutarten treten in bie einfädle übertragen. Siefe älteften, lättgft auSgeftorbenen
^ergfammer über unb werben ait§ biefer gcmifdjt ©tammformen ber SSterfü^er finb bie Urturdie ober
ausgetrieben. Sarin gtcidicn bie ^urdiftfcbc bereits •^an^erfatamauber (Stegocephala); mir finben
fte iit ber ©efauttform be§ Mörpcro, unb ltamentlid) tolifc oor. S" ber ©efamtform unb ben «örper=
ber paarigen ©ftebmafien, bie SHtbung ihrer J-ifdi= Proportionen gleichen fte unferen lebenben ©ala=
alincn betoatjrt liaben. Sie Klaffe hübet fontit eine ntanbem; ber langgeftreefte Siumpf trägt oorn einen
mirflidic „Übergang§gruppe" oon ben tiemenatmem platten Äopf, biitten einen langen Sdimau,}; bie
ben A'ifdien 31t ben (imgcitatmcnbcu 2tntpt)ibien. oier fünfteiligen Seilte finb fürs unb fdiioad). 315er
Sie ^ifdigrttppe, au* ber fiel) bie Stpneuften fd)on bie ,-öattt mar noeb mit Aifdifdiuppen ober Kitodien^
in beoouifd)er $eit entraideit liaben, finb ©d)me[3= tafeln gepanzert, bie fic bttrdi Vererbung von ibreu
v
ftfdie (Granoides) art§ ber Familie ber iCUtaften= 5ifd)aliueit crlialteit batten. Sie lebenben Jlntpbi=
floffer (Crossopterygii). SSiele oerfteinerte Siefte bien baben btefe ^anserbeefe metftenS uerlorcu unb
berfelben finb im Seoon unb Karbon tnolit er= merben baber at§ -Jiacftlurdic (Lissamphibia)
batten. Sie joenigen beute uodi tebenben 5iircb= be^cidinet, im ©egenfatje w jenen älteren ^an,-,er =
fifdic (ber ältere (Scratobue- iu i'luftralien, bie jitn lurcbcn (Thractamphibia). Sic älteften $er=
geren '-JkotopteruS iu Slfrtfa unb Sepiboftren in treter ber leUtereit (im Marbon) maren nxeiften§
lid) gleiten fic gewöhnlichen .sutocbcnfifdicn. fid) am einem ,;|ioeigc ihrer ^ad)t'ommenfd)aft bie
Crbnung ber Wict'eiuibner (Labyrinthodonta), ©in meiterer roidjtiger Unterfebieb ber 2lmnio=
uim icil riefige Raubtiere oon ber ©röfse, Körper= ten oon ben Amphibien beftebt in ber üBer=
nnin unb ftarren ^angerbebeefung unfercv heutigen bonuiug ihrer 'Cberbaut unb ift ebenfalls burd)
Kvotobile. Unter ben beute noch lebenben $ladU bie Slnpaffung an ben Stufentljalt in ber atmo=
Inrcben [jnben bie ältercn©alamanberober©d;)roang= fpbärifcbeu i.'itft bebingt. Sei ben Surdjen, roie bei
lurd)c(Sozura ober* !audata) ben langen ©dpang allen alteren, auf ben SBafferaufentljalt befebränften
ibrer SSorfaljren noch beibehalten; bie jüngeren Wirbeltieren, bleibt bie Oberhaut (Epidermis) bünn,
Ai'ojcbtiivcbe (Anura ober Batrachia) bcfitu'it meid), icbleimbaiitartig. 33ei ben Reptilien bagegen
ihn noeb in früher Sugenb als Kaulquappen; mnbrenb uerroanbelt fie fieb in troefene barte igomfubftang
ber iUerroanbtung ocrliercn [ie ibn. Unter biefen (Keratin), bie oft gu einer febr barten unb feften
Avoidien unb Kröten gibt eS .mblreicbe Strien, bie dornigen ©ctwisbecie roirb, g. 35. bei ben ©dnlb^
bureb fonberbare Körperform, febbne oeidmung unb träten. Siefe Jöovnbcrf'c cntmietelt einen grofjen
bunte Aiubitiia, Kunftformen barftcltcn ( Jafcl 68). "Keiebtunt oerfefnebenartiger SQautantjänge, bie foroobl
8rl)leiri)cr (Reptilia; .lafel 7'.», 89). 2ln bie in plmfiologifcber als aueb in morpbologifdier 93e=
iHmpbibien icbliefu'it fieb als naebft bbbere Klaffe giclmng eine bobe SSebeutung erlangen: bie §orn=
ber Wirbeltiere bie Reptilien an, bie f ruber mit fcbnppeit (Pholides) ber Reptilien, bie Gebern bet-
ibnen unter erfterem Tanten Bereinigt umreit. SSeibe röget, bie .vumre ber ©äugetiere. 21IS befonberS
Klaffen baben oieleS gemeinfam unb finb kaltblütige ftarfe unb fefte, midnigen ,3roccrYn bienenbe lolale
uierfüfsige Wirbettiere. 2lber bie Reptilien finb erft §ornbilbungen finb bie ©dmabelfcbeibeu ber '5cbtlb=
fpätcr (mäbrcnb ber permifdjen Sßeriobe) aus ben träten unb 3Söget, bie ©d)uppen ber ©dmppem
farbonifeben iHmpbibien Ijeruorgegangen; fie baben tiere, bie Corner ber Wiebertätter, bie mannigiad)
bie Kiemenatntung gang aufgegeben unb fieb bureb geformten ÜQombecfen ber .ochen (Krallen, iQufe,
oolltommene 2lnpaffung an terreftrijcbe Generation 3iägel) berooruibeben. Sa baS Keratin febr plaftifdi
weiter oon ibnen entfernt. Sie größeren ©d)n)ierig= ift unb in boebft mannigfaltigen formen ben pbn
feiten, melcbe biefe ^ortpflangung auf bem Sanbe, fiognomifdjen (ibarafter vieler Stmniotengruppen be=
auftcrbalb beS SßafferS barbietet, baben gur 2luS= ftimmt, fo befit.U bie fpegielle Silbung ber bomigen
bilbung befonberer ©<f)u|= unb ©mätjrungSapparate §autbecfe nicht nur in fnftematifeber, fonbern aud)
für ben Gsmbrno gebient. Sie ©ier ber Reptilien in äftbetifeber Segiefjung eine bobe SSebeutung.
baben baber einen oiet größeren ^aljrungSbotter als Savfelbe gilt von ben ätifserft mannigfaltigen unb
bie ber 'Jlmpbibien erhalten unb finb oon einer cbarat'teriftifeben ^igmentbilbitngen in ber Cberbaut
berben lebcrartigen ©djutsljüllc umfdiloffen, bie oft (Epidermis) unb in ber barunter liegenben 8eber=
bureb Kaltcinlagcrung gu einer barten Schale roirb, baut (Corivmi). S)ie bunte Färbung unb febbne
roie beim Mogelei. Sie grof?e gelbe Sotterfugcl (bie 3eid)nung ber §aut liefert bet'anntlieb bei oielen
ciefig oergröfjerte ©igelle) roirb bureb eine gäljflüffige SImnioten ber bilbenben Künft eine Aitlle oon
(Sürocififdiidit oon ber Kaltfdjale getrennt, unb fpätcr angielienben 3ftortoen.
entroicMt fieb groifdjen beiben, vorn üftabel beS @m= Tie älteften Reptilien, unter benen mir bie ge=
Inno auSgebcnb, bie ooluminöfe 2cbut3bi"tüc beS Am- meinfamen Stammformen aller SImnioten, alfo aud)
nion unb Serolemma, eines loeiten, mit roäfferiger ber 33ögel unb ©äugetiere, an ihrer 2pinc be§ 3Iten=
Jlüffigfeit gefüllten ©acfeS, ber bem garten, von feben, fueben muffen, maren bie ©tammreptilten
ibm umfd)loffenen Weinte fieberen ©dnttj gegen (ir (Tocosauria) ber permifeben ^eriobe. ©ie baben
febütterungen unb ÜBertefcuugen gemährt. Tic beiben in ber mcrr'mürbigen ^rüelenedife (Hatteria) oon
bocbfteiitmict'cltcn, roarmbtütigen SBirbelticrttaffcn, üfteufeelanb einen let.Uen lebenben Überreft bintcr=
isögcl unb ©äugetiere, baben biefe ebarafteriftifebe laffen. Sie foffilen üEofofaurier, bie mir au§ mobl
Slmmonbilbung oon ibren gemeinfamen Vorfahren, erhaltenen äJerfteinerungen ber penuifdien unb ber
ben Sieptilicn, bnreb Vererbung erbatten unb roerben folgenben SriaSpcriobe temten (unter anberen ber
baber mit ibnen in ber £>aupttlaffe ber 3lmnion= Proterosaurus au§ bem Mitpferfebiefer oon ©ife=
tiere (Aniniota) gufammengefafst. nad), febon feit 1710 bet'annt), febliefjen fid) teils
ii
an bie Hatteria an, teile an bie ^an^erfafamanber Sie ©erlangen (Opliidia) finb ben fußlofen ©ib=
ber ©teint'oble (Stegocephala), teil§ an bie ed)fen näcfjft oertoanbt unb toerben mit ibueu in
mobemen ©ibedjfen (Lacertilia; Safet 79). Siefc ber Segion ber ©dntppened)fen Bereinigt (Lepido-
älteren Reptilien finb ©eneraltften unb baben sauria). 9lud) bie ftrofobilc (Crocodilia) fcblicßen
bie urfprünglicbe, von unferen heutigen ©ataman? fiel) ben Sibccbfen nod) nabe an. Sagegen ent=
beut toenig oerfd^iebene Körperfortn bemabrt. Sa= fernen fiel) roeit oon ibnen bie Sdülbt'röteu (Che-
gegen finb ibve mefogoifdjen 9cad)t'ommen in eine lonia; SafetS9); fie geboren gu jenen Spegiatiften,
grojje $al)l uon uerfdnebenen ©ruppen au§einanber= bte bureb 2lu§bilbung eine» feften äußeren .slnodjem
gegangen, bie al§ ©pegiattften burd) 3lnpaffung pangerS eine gang befonbere SHiebtuug ber (imttoitfe=
nteiften unb feltfamften formen biefer Reptilien er= unter allen Wirbeltieren bie Söget in mebrfaeber
reid)ten ibre Slüte nm bte Witte be§ fefunbären Schiebung bte febönften unb anmutigften unb bie
Zeitalter», in ber guraperiobe; niete festen fid) andi jenigen, bie burd) bie 3^^id)feit ber formen unb
nod) in bie folgenbe Kreibegeit fort, ftarbeu aber Seraegungen, bureb bie Srad)t ber Färbung unb
gegen bereit ©nbe an». I^bre ä)iaffenentroiefetung, 3cid)iutng alle anberen Sertebraten übertreffen; baber
Körpergröße, §errfd)aft über alle anberen Sanb= finb fie feit ^afyrtaufenben bie benorjugten Sieb=
beraobner mar mäbrenb be§ mcfogoifdicn .3cttatterä linge ber Siebter, Künftler unb grauen. Sie 33ö-
fo bernorragenb, baß man biefc-5 bemgemäß at§ „ba% gel uerbalteu fiel) niebt allein in btefer Söegteljung
ditid) ber Reptilien" begeidjnet. Sie mert'mürbigen auf äußere .slörperfcbönbeit unb reigenbe Sebetfung,
©eebradmt (Halisauria) - - bie fifebförmigen tsd)= fonbern atteb in begug auf bie fltegenbe SebenStoetfe
tbnofanrier unb bie fdiroanförmigen ^(efiofanrier - unb bie bamit uerfnüpften ©igentümtidifeiten bc»
bie feltfamen fliegenben Sracbeu (Pterosauria), inneren Körperbaues 51t ben übrigen Wirbeltieren
bie fdjmcrfälligen Urbracben (Theromoipha), oor gang äbnlicb mie bie ^uferten gu ben übrigen
allen aber bie riefigen Sanbbracfjen (Dinosauria), ©liebertieren. 0»» beibeu Klaffen baben bie 2lnpaf=
ungefüge Ungeheuer, bie eine Sänge oon 30 m fung an bte fliegenbe vDrt»beraegung unb bie bamit
unb meljr erreichten, muffen ber bamatigeu Sanb- oerbunbenen (Sigentümlid)feiten ber SebenSroeife eine
beoölferung eine bödift abenteuerliche unb oon ber außerorbentlid) bobe ©ntroicMung ber ©inne§= unb
jetzigen oerfdjiebene Sbnfiognomie oerlieljen Ijabcn. ©eefentätigteit berairt't, eine entfpred)enbe äSerooIt*
Sbautafiereidje 3J£aler baben an» ibren ioo()tcrfjat= fommmtng be§ ©eljtmS unb ber ©inneSorgane;
tenen oerfteinerten heften (ooltftänbtgen ©Metten unb biefe mäebtigen gortfdjritte 31t böberen 2ebeu»=
unb frautpanjerbilbuugen) neuerbing» intereffante formen baben roieber auf bie oollfommcncre 2lu»=
Silber au§ bem Srad)en(eben refonftntiert. 35ietc bilbung anberer Organe burd) 2öedjfelbegief)ung ein
oon biefen liefen finb toeit größer at§ bie größten geroirt't. ©0 finb g. S. bie Organe ber Atmung
jet$t lebenben Säugetiere unb entfpredien in iEjrer unb Birtitlation oiel l)öl)er entmidelt af» bei ben.
abenteuerlichen ©eftaltung unb Sßangerbilbung, bem näd)ftucrroaubten nid)t fliegenben Siergruppeit. Sie
furchtbaren (Miß unb ber Krallcnbemaffnung bem Söget uerbalteu fid) baljer 51t ibren uäebften Sor=
Silbe, ba§ unfere Sljantafie oon ben ,2inb= fabren, eibcd)fenartigen Reptilien, gang äljulid) mie
fid)
pflegt, allein fie alle waren febon feit Willionen Saufenbfüßen: (SJhjriapoben). Seiben Klaffen ge=
ber
v
meinfatn aueb ber außerorbentlidie i'uftgebalt
oon Sdjren ausgestorben, ebe JJceufd) auf tft
unferent Grbbatl erfdiien. i()re§ „feberleicbten" Körpers, burd) ben ibr J-tug
Sie mobernen Reptilien, bie beute nod) ebenfo mefentlteb erleichtert mirb. Sei ben Sogein maebfen
mie in ber gangen Sertiärgeit über ben ©rbbalt ger= oon ben Sungen am>gebebute SuftfäcJe au», bie teil»
raitfelt finb, gerfatten in bie uier Drbnungen ber be» ©fetett» einbringen. Sei ben ynfeften maebfen
(Sibed)fen, ©drangen, Krofobile unb Sebilbt'röteu. oon bejonberen l'itftlöebern ber §autbede (Stigmata)
45
5nlinbrifd)e Suftröljrcn (Tracheae) in bie £eibeS= Säugetiere (Mammalia; Safel 67, 100). 2lllc
bbbte unb fenben iljvc feinen Zweige in baS ©ewebe übrigen Wirbeltiere überragt bureb bie 3Solt!ommen=
alter emgelnen Organe binein. ©o wirb auf äbw beit ibrer Drganifation, burd) bie iQölje ibrer ©eelen=
lidie äßcife in beiben klaffen oon Suftberoofmeru tätigfeit unb burd) bie Sebeutung für ben gegen-
bem erhöhten 2(tmungSbebürfniffe genügt unb baS wärtigen 3 u ftanb ber organifdien (Sibbeoölt'erung
fpejififcbe ©eroidjt beS Körper» f)erabgefc£t. bie Klaffe ber ©äugetiere (Mammalia). Sie ,3abt
©ine weitere intereffante Stnatogie geigt and) in ber SJcitgtieber biefer formenreidien Klaffe wirb gegen=
beiben Pfaffen ber plmletifdu- sßrogeß ber Strtbilbung. wärtig auf ungefähr 6000 Strien gcfcbäl.U; barunter
äSon ben tebeuben Vögeln finb mehr als LO,000, finb etwa :24oo lebenbe unb 3600 foffite ©pe=
oon ben oufeften mein als 200,000 Strien be= jieS; inbeffen ftellen bie berannten formen bei
fct)ricbcn. Stber bie AOimunteifebiebe biefer ©pegieS letiteien {ebenfalls nur einen geringen 33rudE)teü
bt'fdivaut'cn fidi größtenteils auf teid)te 2Bad)StumS= oon ber oiel größeren ;]a\)i auSgeftorbener ©äuge=
bifferengen ber eingetnen Organe, bie bind) Stn- ticrarten bar, bie in früheren Sßerioben bei (Srb=
paffung an bie befonberen &cbenSgen)ob/ nf)etten be= gefdiidite (bis gur SriaSpertobe binauf) gelebt haben.
bingt finb. Sagegen bleibt ber roefenttid}e (Sbarat'ter Sttle biefe 9)cammalien ftimmen übciein im SSefi^e
beS inneren Körperbaues, ber auf bei Vererbung oieler nieifwüibigei ©igentümlicbt'citcu bei £)rgani=
oon einer gemeinfamen ©tammform beruht, inner fation, bie nur biefer Sieritaffe gulommen unb allen
halb jeber Klaffe beftänbig erhalten. SBie wir einer anberen Klaffen fcblen. Sabin gebort äiißcrtid) bie
feitS alle onfeften oon einem ursprünglichen 9Jcnria= cbarat'teiiftifcbe ^autbebectung mit paaren, ftvoax
poben 2tt)ticn ableiten muffen, fo anberfeits alle gibt eS fabenföimige iQautauSwüdjfe, bie man als
35ögel oon einer gemeinfamen ä>orfabrcnform auS „§aare" begeidjnet, aueb bei oielen anberen Sieren
ber Meptilient'laffe. Sie anatomifeben Unterfdiiebe unb bei febr oielen fangen. Stttein bie Haare
ber Söge! oon anberen 3(eptilient'laffen (g. 23. ben bei ©äugetiere finb gang eigentümliche vDberbaut=
©djUbfröten, Safel 89, ben Sradien ober Tino anbänge, bureb ibren feineren SSau unb bie 2lrt
fauriern, ben 5)Jterofauriem ober „fliegenben (Sib= ibrei ©ntmicf'clung oon allen anberen fogenannteii
ed)fcn" n. a.) finb nidit größer als bie morpl)o= „paaren" oeifdiieben; man bat beSfjalb audj bie
logifdjcn Unterfdiiebe biefer Unteren unter fiel); unb SDtammatia gerabegu als Haartiere (Pilosa) be=
ebenfo fieber wie bie Unteren tonnen ioie and) bie getd)ttet. Seim -äJcenfdjen, wie bei oielen Stffen unb
33ögcl oon einer älteren ©ruppe oon ,,©tamm= anberen Säugetieren, ift bie iVbaaritng oorgugS^
reptilien" (Tocosavrria) abteilen. Sie neuere pbn weife an eingetnen Seilen beS KopfeS entwickelt
tetifebe ©nftematif faßt baber and) bie Mogelt! äffe (35art, ©dwpf, Hiäbne). Sie große aitannigfaltig=
mir als eine lluterflaffc ober Legion ber Reptilien feit, welebe bie §aarbilbung, ibre Färbung unb
auf unb Bereinigt fie mit ben übrigen in Der Klaffe äeidjnttug an oeifdiiebenen Körperftellen geigt, fpielt
ber ©auropfiben. oit aftbetifeber iöegietjung über; bet'anntlid) eine Hauptrolle in bei äftbetifdien 3ßert=
treffen allerbingS bie 35ögel febr bebeuteitb bie übrigen fdnil.umg ber Säugetiere, i'lber amt anbere Horu=
Reptilien, roenigftenS im Surebfdmitt. Sie ©d)ön= bitbungen bei £ beibaut finb für ben (Sbarat'ter ihrer
beit nnb 9JcannigfaltigMt ber Äsogelfoinien, baS „Kunftformen" oon größter SBicb.tiglett, fobieHörnei
©benmaß ibrer Proportionen, bie Slnmut ihrer bei Sßieberläuer, bie Stadielu ber ogel unb ©tadiel
^Bewegungen, bie Farbenpracht nnb fnnftreidie fdnoeine, bie Krallen, Hufe unb -Jcägel, bie (Sebörne,
ßeidmung itjreS ©eficberS liefern ben reidjften Weweibe u. f. w. ©ie finb gum großen Seile „fet'un
©toff für Siebter, 9Mer unb Silbtjaucr. Siefe bare ©eiualdiarafteie", foiumen nur ben 3Jiännd)en
SSebeutung ber SSögcl als beroorragenber „Munft ju unb wuiben oon ibnen int Kampf um bie Weib
formen ber Biotin" ift fo allgemein bet'annt, baß eben erworben. Sagegen ift eine befonbere ©igen=
eS genügt, bier an bie 2tbler, Sauben, Pfauen tümliditeit bei weiblichen ©äugetiere bie ftarl eut
unb SßarabteSuögel \u erinnern. $u ben amnii wid'ette 3)iitd)brüfe; fie ift oon größter Widitigfeit
tigften geboren bie Ueinften oon allen Mogeln, bie fin bie Ü-iiiäbiung bei jungen bind) bie ilülcb
Kolibris (Safel 99). bei -Kutter unb eimbglidit allein baS ©äuge-
46
=
gefcbaft, WS bcr gongen klaffe ben dornen gegeben nigfaltigfeit bcr Bilbung unb jene Bolltommenfyeit
bat. .Tiefe b obere $orm ber SStutpftege crfdjeint crreid)t, bie ibr in ber ©egenroart ba§ ftbergeroidjt
für bie Mutterliebe ber ©augetiere unb bie bamit über alle anberen taubbeioobncnbeii Tiere oerleifjt,
oertnüpften äUtfjerungen be§ Seelenlebens bödjft be= unb bie un» bie Eänogoifdje periobe at§ ,,9veid)
2>m inneren Körperbau febtiefien fieb bie ©äuge= Tic 3abireid)cn Orbnungen ber gottentiere, bie
tieve unmittelbar an bie älteften Reptilien unb 2lm= uiabrfcbcinlid) uon einer ©ruppe ber Beuteltiere
pbibien an, au§ benen bie ©tammeSgefdjidjte fie abftanuucu, (äffen fid) auf vier grofjc Legionen oer=
ableitet, hierbei fommen at§ attefte oierfüfsige unb
j
teilen, bte Nagetiere (Rodentia), Huftiere (Un-
flinfgerjige Sinnen cor allen bie foffUen ^3angerlurct)e gulata), Raubtiere (Carnassia) unb &>crrcn =
ber ©teintoljlengeit in Setradjt, bie falamanber= tiere (Primates). Ginige tlcinere Segionen er=
abnlicbcn Stegocepbalcn; tuetterbin bereu per= febeiuen al§ ©pegialiftengruppen, bte am einer jener
mifebe ©pigonen, bie primittoen Slmntontiere, Toco= oier iQaupttegionen abguteiten finb; fo baben na=
faurter. Stu§ ibnen ging tnäbrcnb ber SEria§= ntentlicb bte SBattiere (Cetacea) iljrc fifd)älju=
periobe bie attefte unb nieberfte ©nippe ber ©äuge= liebe Bilbung bttrd) fetunbäre 3lnpaffung an ben
tiere beroor, bie eiertegenben ©abettiere (Mono- ftänbigen Slufenttiatt im SBaffer erworben, bie $teb er
trema). SSon biefer ©tammgruppe, von ber foffile tiere (Chiroptera; Tafel 67) ibre eigentüntlidie
Übcrrcfte fotoobl in bei SDrta§ ber Sitten at§ aueb ©eftattung bttreb öottfommene Slnpaffung an bie
bei Sieueu SBelt fid) erhalten baben, leben at§ letzte fliegenbe SebenSroeife.
Überrefte beute nur noeb brei (Gattungen ber £)bgleid) nun in biefeu grofjcn Segionen unb
„Schnabeltiere" in Sluftralien: Echidna, Pare- in bot 3ablreid)en barin enthaltenen Familien bte
ben Saugetiere. Sluct) biefe sroeite Untert'laffc, bie maitnigfaltigfter 3Beife mitgebilbet unb bifferengiert
in ber £atra= unb Kreibcpcrtobe über bie gange (Srbe bat, ift bennod) bcr rcefenttidje (Sbarafter ber inneren
nerbreitet mar, ift gegentoärtig faft gang auf 2luftra= sÖrgantfation unb bcr Mciincoeittiniefcluitg bttrd) gätje
Ken bcfdnont't; nur eine Familie lebt aujüerbem in Bererbung überall erbalten geblieben. Tic un=
Slmerifa. £jnbem fiel) bei einer ©ruppe ber Beutet cnblicb mannigfaltige ornamentale iHniucnbttug, inetdie
-
tiere bie Slltantoi§ 31a ^ßtacento umbilbete, entftanb bie „Munftfornten bcr ,oottentiere" feit 5stt$rtaufen=
(unibrcitb ber Kreibepertobe?) bie Dritte unb böd)ft= ben in allen groeigen bcr bilbcnben Mnnft unb be§
cntivict'elte llnterflaffe, bie ber gottentiere (Pla- $unftgeroerbe§ gefuitben baben, ift allbefannt; fie
centalia). Tiefe bat erft innerhalb ber Sertiärgeit, erreicht ibren bödiftcn ©ipfel in ber uollfoinntcnftcn
Stufe .für ©rufe guneljmenb, jene erftaunltdje 3Jian= Eunftform bcr Primaten, im üKenfdjen.
.
6-rftc Tnlicllc: dbmtng ber fjunbctt Safcln ber ,,.Sluuftf urnicn bcr ^tntur" und) bcr fijftcmattfrljcu
linfä ber 3!amc bcr Stoffe bcS »rjftemS angegeben, reerjt* bie ^r,cic()iumg bcr Safe! unb tfjre laufenbe Stummer.)
Aiir
(<v [cbe Jafol ift
Ophiodea Opkiothrix . in
Aequorea . 36
26 Astrophyton 70
Carmaris
II. Urtiere. Protozoa. Ecliinidea Cidaris . . 60
Pegantka . 16
Spiinicllaiia Heliodiscus. II
17
Clypeaster . 30
Siphonopliorae Porpeina
Astrosphaera :u
Epibulia. . 7
Collosphaera 51
liscolabe 37
I
48
; ; ;
SSier Staffelt bcr ©riinbformcn, ©ecfjS Klaffen bcr ©ruubfor= Sieun Drbmtngen bcr ©rmibformeit, SBeifpiele für tue Sftealifation bcr
gegrün&et auf bie SSerrjältniffe bcr mcn, gegrünbet auf bie 8>cr= gegrünbet auf bie SBerfjältntffe bcr <pofe bcr berfdjieoenen Drbmtngen bcr ©rimb=
Sörpermittc. rjältniffe bcr ffiörperadjfen. fiorperadifcn. formen in organifd)eu ©eftalten.
3pt)äroibiilc (ilrnubfortncu.
3. Spfjürotbnlc
m. Monaxonia. Wrunbformcn.
3. ©pinbel, Glli s
$!icle ^rotiffen (^rotopfiriten unb
pfoibe, Spbiiroibe, Sin= ^rotojoen) mit gleidjeu $oleu bcr
Ginndjfigc Wrunb- (Monaxonia iso-
B. 3>»eite Silnffc bcr Wrunb= fen, ^tylinber. SteEjfe. Siele Wcwcbäetten oon
formen. pola.) ,s>iftonen.
furmeit:
3ta bie BcrtiEale £>aupt= Goiioibnlc OSrunbformcu.
•4. Gonoibnlc
Ceiitraxonia. ndjfe ift borfjanben (0>uer= isicte ^rotiften (^rolopbrjten unb
Wrunbformcn. 4. Segel, Cbifonn, s
fefmitt bnfjer Ereistunb) ^rotojoen) mit ungleichen lioleu
Sie geometrijdjc äTCitte ieS (Monaxonia allo- ,£>cmifpt)äre.
Kreujndjfcu fohlen. ber 'üldjfe. 35icle ©etoebäeEen Pon
fförper» ift eine gerabeSinte, pola.)
,Vi:ftoneu.
bie Bertitale ipaubtadjfe
öa. [Reguläre Sop = Sipnramibc ©ruubformcn.
(Axon centrale) oberSrot^ ö. Sipnrnmibc
Siele yvabiolarieu,befonbei'5 Altans
njon. — Sh'euändjfen (be=
IV. Stauraxonia. Wrunbformcn. pelprjramibe.
Ulanen. Siele Siatomecu unb
ftinunte trcmSberfate ?ld)fcu, Sireujad)fige ©ritnb (Stauraxonia iso- ob. 3weifd)uetbigc Seioitiibteen. Siele öewebjcUcn
bie auf bcr lougitubinalcu formen. pola.) Soppclprjramibe. Pon Sbiftonen.
.vmiiptacfjfe feufreefit ftclicn l
V'lnipljiplcurc gcrnSjaljügc
Wrunbformen. ©edjSjtrafjIige
7a. paarig»
Slüten Pon Cupbea, Lythrum.
7. Sliupliiplcnrc
3 d) i c n g
i e.
Oculina u.a. Jtorallon. Sierftral).
C. Srittc filnffc bcr
formen:
®rnnb=
V Ti'iaxonia. Wniubformcu. (Paramphipleuia.] lige Stuten bonEeseda, Scabiosa.
Siele 3ipbonopl)orcu.
Sreiacfjfige örunb = (Silateral rabiale
Slmpliiplcurc uiigcrnb^nliligc
Centroplana. formen. tünmbformcn.)
2d)icnige (Ürnubfor-- 7b. llnpaar=
Wrunb jonneu. 'Jüiifftraljligc
(Silateralc, 3rjgomorpfjen,
Sie geometrifdje SRitte be§
men. ^gomorplie Slüten (Viola, Sabia»
Sorfioentralc, geugtten.) 3 d)
n g e. i e i
ten, ipabilionajeen.
Körper» ift eine G6eue, bie Sreiftral)lige
(Dysampliipleuru.
fctgittale „SKebian = Ebene" Sie ©runbform wirb Crdubeen). Silaterale (unb petita--
8 a. ^?erfliiumetri --
1. Sunftformen bcbcutunggloS,
1, 2. Sunjtfnriiicu bebeutungS*
plaftibe l obne ^etilem. 1. Bacteriaj Rhizomonera.
meiftenS einfache Kugeln ober
lo'S,
2. SRit gefdiloffc-- '_'.
Grcgarinae, Pungilla,
Stäbdjcu.
ncr ;icUl)iillc.
1. viiaboiit: Arcliezoa. 3. ttunftformen äufjcrft rcicfj=
Mein
2. ttlabom: Sporozoa. s
., ( Mycetozoa 93. Thalainophora 2, 12, 81. baltig, fdiön unb mannigfaltig fo=
ballige :(. .Uiit 5)3feubppDä d
:;. ttlabom: Khizopoda. |
Radiolaria 1, 11, 21,22,31,41,51,61,71. luolH in ber ©efamtform ber ;-jetl=
gellen. bien.
1. ttlabom: liifusoria. bulle al§ ifircr einzelnen Slnljänge.
4. 9Jtii SBimpern 4. Flagellata 13; Ciliata 3. 4. ttunftformen unbebeutenb,
ober ©eifjeln. meift einfad). Eönobien oft.jicrlid).
ttnruiopbbten (mit SBurjel, Sten= IL .Sitabom bei Jiapdpteii: 1. FilicariaejSaubfarne. 52, 1- 4. Miinftfornieii mniniigfnl'
gel unb Sölnttem), mit ©enerariom
loediiel.Eine DJeutrnl = ©encration
(Sporen bilbenb) ltiedjfell ab mit
einer Sejual Generation, bie?trd)e-
Pteridophyta.
©ciDebcmitScitbiinbcIn. Sejnal=
5 arnc. *
3.
"S^
Calamariae,
[9%
Sdjaftfarne.
tig
in
unb jdiöu, jebod) meiftenS
SBitbung ber bielteiligen
ber
iporentrngenben Slätter auSge
nur
II. B.l. ältere ©tnmingrubue: Coelenteria (Coelenterata); Wiebcrticre, ohne iMlicofjöfjlc, ol)itc Slut intb Sljtcr.
II. B. 2. Qüiificrc Staninigruasc: Coelomaria (Bilaterata) ; Cbcrticrc, mit ücitic*l)ül]lc, meiftenS mit Slut unb Slftcr.