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mobile zeitgeistSPECIAL 
  

Das eMag zum Mobile Business  Sonderausgabe  – Oktober 2010
 
 
 
Voice in Zeiten von Apps 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Studie: Voice  Call Center  Wie die App‐


bevorzugtes   kundenfreundlich in  Economy die Call 
Medium im  mobile Angebote  Center‐Branche 
Kundenkontakt
1          7  integrieren              
  17     verändert                   
Ausgabe 4/09 – Oktober 2009    20
 mobile zeitgeistSPECIAL 
 
 

 2    Sonderausgabe – Oktober 2010   
 
 
 
 
 
 
 
Bisherige Ausgaben   
 
 
2009   
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ausgabe 1/09:   Ausgabe 2/09:   Ausgabe 3/09:  Ausgabe 4/09: 
 
Mobile Marketing /   Mobile Commerce Mobile Entertainment  Mobile Technologien 
 
Mobile Advertising 
 
 
 
2010   
 
 
 
 
 
 
 
         
 
 
 
   
 
 
Ausgabe 1/10:   Ausgabe 2/10:   Ausgabe 3/10:
 
Mobile 2.0  Mobile Marketing /   Looking Outside – What 
  Mobile Advertising ‐ Reloaded  We Can Learn From Other 
Cuuntries 
 
 

Sonderausgabe – Oktober 2010    3 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
 
 
Editorial 
 
Sprache ist Spiegel von Kultur und Tradition. Sie gibt die Identität von  Impressum 
Menschen  wieder,  ihre  Traditionen  und  ihre  Lebenswelt.  Wenn  Verantwortlich im Sinne des 
Sprache verloren geht, geht auch unwiderruflich Kultur zu Grunde. In  Presserechts (V.i.S.d.P.) 
Bezug  auf  verschiedene  regionale  Sprachen  ist  dies  sicherlich  richtig,  Heike Scholz 
Hellbrookstraße 80e 
doch  ist  dies  auch  so,  wenn  wir  uns  die  Nutzung  der  Sprache  mit 
22305 Hamburg 
unseren modernen Mobiltelefonen anschauen?  Germany 
  Telefon: +49(0)40/8197‐1545 
Mit  dem  ersten  kommerziell  verkauften  Handy,  dem  legendären  info@mobile‐zeitgeist.com 
Motorola  DynaTAC  8000X,  wurde  im  Oktober  1983  das  erste  USt.‐ID‐Nr. DE229568023 
Telefonat geführt und die Ära der Mobiltelefone eingeläutet. Seitdem   
haben  sich  unsere  Handys  weiter  entwickelt  und  die  heutige  Haftungshinweis: 
Smartphone‐Generation  ähnelt  eher  leistungsfähigen  Computern  als  Trotz  sorgfältiger  inhaltlicher 
Telefonen.  Kontrolle  übernehme  ich  keine 
Haftung  für  die  Inhalte  externer 
  Links.  Für  den  Inhalt  der  verlinkten 
Diese  Entwicklung  lässt  auch  die  Nutzung  der  Sprache  zumindest  Seiten  sind  ausschließlich  deren 
Betreiber verantwortlich. 
gefühlt immer mehr in den Hintergrund treten und hat den Ring frei 
 
gemacht  für  ein  textbasiertes  Nutzerverhalten.  Ist  dies  das  Ende  des 
sprachbasierten  Dialogs  mit  dem  Mobiltelefon?  Oder  doch  nur  eine  Urheberrecht: 
Falls  nicht  anders  angegeben, 
zeitweise Erscheinung und die Sprache wird eine Renaissance auf dem  unterliegen alle Seiten dieses eMags 
Smartphone erleben?  dem  Urheberrecht  (Copyright).  Dies 
gilt  insbesondere  für  Texte,  Bilder, 
  Grafiken  einschließlich  deren 
Diesen  Fragen  möchte  diese  Sonderausgabe  der  mobile  zeitgeist  Anordnung  auf  den  Seiten.  Eine 
Specials „Voice in Zeiten von Apps“ nachgehen. Wieder haben wir die  Vervielfältigung  oder  Verwendung 
solcher Seiten (oder Teilen davon) in 
Sichtweisen, Erfahrungen und Lösungsansätze verschiedener Experten  anderen  elektronischen  oder 
zusammen  getragen,  um  ein  vielschichtiges  und  differenziertes  Bild  gedruckten Publikationen und deren 
Veröffentlichung  (auch  im  Internet) 
dieser Entwicklungen zu zeigen. 
ist  nur  nach  vorheriger 
  Genehmigung  gestattet.  Die 
Unser  Dank  gilt  wie  immer  den  Autoren,  ohne  die  es  auch  dieses  Genehmigung  zur  Publikation  der 
Seiten  kann  der  Herausgeber 
Special nicht geben würde.  erteilen.  Weiterhin  können  Bilder, 
  Grafiken,  Text‐  oder  sonstige 
Ganz  besonders  bedanken  möchte  ich  mich  bei  der  Telekom  Dateien  ganz  oder  teilweise  dem 
Urheberrecht  Dritter  unterliegen. 
Deutschland,  die  durch  ihr  Engagement  die  Realisierung  dieser  Alle innerhalb des eMags genannten 
Sonderausgabe ermöglicht hat.  und  ggf.  durch  Dritte  geschützten 
Marken‐  und  Warenzeichen 
 
unterliegen  uneingeschränkt  den 
  Bestimmungen  des  jeweils  gültigen 
Kennzeichenrechts  und  den 
Besitzrechten  der  jeweiligen 
eingetragenen  Eigentümer.  Allein 
aufgrund  der  bloßen  Nennung  in 
unserem  Angebot  ist  nicht  der 
Schluss  zu  ziehen,  dass 
Markenzeichen  nicht  durch  Rechte 
Dritter geschützt sind. 

 4    Sonderausgabe – Oktober 2010   
 
 
 
 
Inhalt  
 
Editorial ................................................................................................................................................... 4
 
Autoren.................................................................................................................................................... 6
 
 
Studie: Voice bevorzugtes Medium im Kundenkontakt.......................................................................... 7
 
Sie glauben, Sie hören nicht richtig? ..................................................................................................... 11
 
Innovativer Kundendialog im Smartphone‐Internet –  
mehr Kundennähe mit Servicetelefonie und Mehrwertlösungen ........................................................ 14
 
Call Center kundenfreundlich in mobile Angebote integrieren ............................................................ 17
 
Service auf Knopfdruck: Wie die App‐Economy die Call Center‐Branche verändert............................ 20
 
Smarte Sprachanwendungen ................................................................................................................ 23
 
Interaktivierung und Monetarisierung von Mobile Web und Apps mit „Click‐to‐Call  & SMS“............ 26
 
Interview: „Web und Telefon kommen im Smartphone zusammen – und sind  
immer beim Kunden in der Tasche“...................................................................................................... 30
 
Voice im Segment Mobile Healthcare: Eine Antwort auf eine  
wachsende Nachfragesituation? ........................................................................................................... 33
 
Warum will aus einer sozialen App heraus eigentlich keiner telefonieren?......................................... 35
 
Interview: „ Gerade im Premium‐Bereich haben Sprachdienste einen erheblichen  
Mehrwert für den Kunden…“ ................................................................................................................ 37
 
Abstimmen per App – was eine Televoting Applikation leisten muss, um  
Sprachmehrwertdienste zu unterstützen ............................................................................................. 40
 
Aftersales Services mit App‐Marketing ‐ Kommt die Renaissance von Voice?..................................... 41
 
 
Die nächsten Events in Mobile .............................................................................................................. 43
Interessante Links.................................................................................................................................. 44
Werben und Sponsoring........................................................................................................................ 45
Ausblick auf kommende mobile zeitgeist SPECIALS.............................................................................. 46
Mobile 2.0 Tag Cloud............................................................................................................................. 47
 
 

Sonderausgabe – Oktober 2010    5 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
 

 
Autoren  
 
 
 
Ackeren, Reinhold von: Smarte Sprachanwendungen.......................................................................... 23 
 
Dudzik, Dominika: Warum will aus einer sozialen App heraus  
eigentlich keiner telefonieren? ............................................................................................................. 35 
 
Gessenhardt, Jan: Interaktivierung und Monetarisierung von Mobile Web und  
Apps mit „Click‐to‐Call  & SMS“............................................................................................................. 26 
 
Göpel, Sabine; Koschnider‐Artic, Sabine: Call Center kundenfreundlich  
in mobile Angebote integrieren  ........................................................................................................... 17 
 
Jost, Catharina: Studie: Voice bevorzugtes Medium im Kundenkontakt................................................ 7 
 
Koschnider‐Artic, Sabine; Göpel, Sabine: Call Center kundenfreundlich  
in mobile Angebote integrieren  ........................................................................................................... 17 
 
Krueger, Stefan: Aftersales Services mit App‐Marketing ‐  
Kommt die Renaissance von Voice?...................................................................................................... 42 
 
Mielau, Marc (Interview): „ Gerade im Premium‐Bereich haben Sprachdienste einen erheblichen 
Mehrwert für den Kunden…“ ................................................................................................................ 37 
 
Nünning, Johannes: Innovativer Kundendialog im Smartphone‐Internet –  
mehr Kundennähe mit Servicetelefonie und Mehrwertlösungen  ....................................................... 14 
 
Nünning, Johannes (Interview): „Web und Telefon kommen im Smartphone zusammen –  
und sind immer beim Kunden in der Tasche“ ....................................................................................... 30 
 
Rott, Walter: Abstimmen per App – was eine Televoting Applikation  
leisten muss, um Sprachmehrwertdienste zu unterstützen ................................................................. 40 
 
Schachinger, Alexander: Voice im Segment Mobile Healthcare: Eine Antwort  
auf eine wachsende Nachfragesituation? ............................................................................................. 33 
 
Sohn, Gunnar: Service auf Knopfdruck: Wie die App‐Economy die  
Call Center‐Branche verändert.............................................................................................................. 20 
 
Walter, Martin: Sie glauben, Sie hören nicht richtig? ........................................................................... 11 
 
 

 6    Sonderausgabe – Oktober 2010   
 

Studie: Voice bevorzugtes Medium im Kundenkontakt 
Von Catharina Jost 

In  Zeiten  von  mobilem  Internet  mittels  Studie  im  Jahre  2010,  im  Rahmen  einer 
Smartphones  ist  Voice  für  die  meisten  Master  Thesis  im  Auftrag  der  Deutschen 
Unternehmen  weiterhin  der  wertvollste,  Telekom  AG  und  der  University  of  Plymouth 
persönlichste  und  meist  genutzte  (UK), bei der 14 Unternehmen, Agenturen und 
Kontaktkanal  zum  Kunden  (s.  Grafik  1,  2  und  Experten  der  Branche  in  Deutschland  und 
3).  Dies  ergab  eine  eigens  durchgeführte  Großbritannien interviewt wurden.  

Grafik 1: Evaluation von Kommunikationsmedien bzgl. der Bedeutsamkeit für Kunden und Unternehmen. 

Grafik 2: Evaluation von Kommunikationsmedien bzgl. der Nutzungshäufigkeit. 
 

Sonderausgabe – Oktober 2010    7 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
 

Grafik  3:  Evaluation  von  Kommunikationsmedien  bzgl.  des  innewohnenden  Potentials  einen  Dialog  zu 
etablieren. 
   
Voice  ermöglicht,  im  Gegensatz  zu  anderen  kann  –  auch  wenn  dieses  Medium  eines  der 
mobilen  Kommunikationsmedien,  eine  reiche  ältesten  und  kostspieligsten  ist,  steigt  die 
Interaktion,  bei  der  eine  Kommunikation  zu  Priorität  und  die  Nutzung  stetig  an  (s.  Grafik 
jeder Zeit und ohne Zeitverzögerung erfolgt   4). 

 
Grafik 4: Entwicklung des Sprachverkehrs in Mobilfunknetzen (Bundesnetzagentur, Jahresbericht 2008). 

8    Sonderausgabe – Oktober 2010   
 
 

Die  Bedeutsamkeit  dieses  Mediums  hängt  Daher sollten diese Anrufe eher selten sein, zu 


jedoch  von  der  Kommunikationsrichtung  ab.  angemessenen Zeiten stattfinden und für den 
Hier  gilt  es  zu  unterscheiden,  ob  die  Kunden  einen  erkennbaren  Nutzen 
Kommunikation  zwischen  einem  beinhalten.  
Unternehmen  und  einem  Kunden  push  oder   
pull  gesteuert  ist.  Voice  wird  als  sehr  wichtig  Die  Befragten  innerhalb  der  Studie  sollten 
angesehen,  wenn  der  Kunde  das  verschiedene  Kommunikationsinstrumente 
Unternehmen  kontaktieren  möchte  (pull  bewerten,  abhängig  von  der 
basierte Kommunikation).   Kommunikationsrichtung  des  gestarteten 
  Kontakts.  
Hierbei  kann  direkt  auf  Mitteilungen  des   
Gesprächspartners  reagiert  und  eingegangen  Bei pull basierter Kommunikation (s. Grafik 5) 
werden  wobei  die  Probleme  des    Sender‐ wird  Voice  weiterhin  als  das  wichtigste 
Empfänger Modells eliminiert werden.   Kommunikationsmedium  mit 78,6%  gewertet, 
  gefolgt  von  der  Unternehmenswebsite  (75%) 
Telefonanrufe  initiiert  von  Unternehmen  und  dem  persönlichen  Gespräch  (71,4%),  z.B. 
(push  basierte  Kommunikation)  werden  von  bei einer Verkaufsstelle.  
Kunden  jedoch  häufig  als  belästigend  und   
störend  empfunden,  wenn  diese  nicht  Der Grund dafür ist, dass ein Kunde über diese 
zielgerichtet,  in  keinem  Zusammenhang  für  Kanäle  ausführliche  Informationen  bekommt, 
den  Kunden  stehen  und  nur  darauf  abzielen  die  bedingt  auf  seine  Bedürfnisse 
Produkte zu verkaufen.    zugeschnitten sind. 
 

 
Grafik 5: Wahrgenommener Wert von mobilen Kommunikationsmedien (pull basiert). 
 

Sonderausgabe – Oktober 2010    9 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
Bei  der  Betrachtung  von  push‐basierter  nicht von Unternehmen respektiert wird.  
Kommunikation  (s.  Grafik  6)  mittels   
Smartphones  wird  Voice  nur  noch  als  Die Standard‐Website (66,7%), gefolgt von der 
mittelmäßig wichtig eingestuft.   mobilen  Website  (50%),  E‐Mail  (50%)  und 
  Social  Networks  (50%)  sind  bei  einer  push‐
Der  Grund  dafür  ist,  dass  oftmals  die  basierten  Kommunikation  eindeutige 
Akzeptanz  von  Seiten  des  Kunden  fehlt,  weil  Favoriten.  Dies  lässt  sich  erklären  durch  die 
das  Mobiltelefon  ein  intimes  weniger  aufdringliche  Natur  dieser  Medien.
Kommunikationsmedium  ist,  das  als  solches 

 
Grafik 6: Wahrgenommener Wert von mobilen Kommunikationsmedien (push basiert). 
   
Bei der Frage, welches Medium das wichtigste  Für  die  Befragten  hat  Click‐to‐Call  innerhalb 
und  meist  genutzte  Medium  zur  mobiler  Applikationen  (Apps  oder  mobilen 
Kommunikation  mit  dem  Kunden  sei  (mittels  Websites)  einen  hohen  Stellenwert.  Mittels 
Smartphones),  haben  die  Befragten  den  dieser  Funktion  kann  der  Kunde  jederzeit  aus 
Telefonkontakt  auf  den  ersten  Platz  gewählt  der App heraus einen direkten telefonischen  
(s. Grafik 1 und 2). Zudem sehen sie Voice als   
das beste Medium an, um in einen Dialog mit  Kontakt zu dem Call Center des Unternehmens 
dem  Kunden  zu  treten,  falls  dies  von  herstellen.  Dies  wird  innerhalb  der  mobilen 
Unternehmen gewünscht wird (s. Grafik 3).  Unternehmenskommunikation  immer 
  häufiger  (s.  Grafik  7)  umgesetzt  und  vom 
Die  Kombination  von  Internet  und  Voice,  die  Kunden  genutzt.  Der  Kontakt  zum  Call  Center 
die Smartphone‐Ära mit sich bringt, hat für die  sollte  jedoch  intelligent  und  für  den  Kunden 
meisten  Befragten  eine  geringere  Relevanz,  kosteneffizient umgesetzt werden. 
abgesehen von der Click‐to‐Call Funktion.  

 10    Sonderausgabe – Oktober 2010   
 
 

Grafik 7: Häufig implementierte Kontaktmedien in Apps oder mobilen Websites. 
   
Autorin:  Catharina  Jost  begann  ihr  Bachelor  Master Studium in Business & Management an der 
Studium  in  International  Marketing  im  Jahre  2005  University  of  Plymouth  in  Großbritannien.  Ihre 
an der Fontys Internationale Hogeschool Economie  Master  Thesis  wurde  2010  in  Kooperation  mit  der 
in  Venlo  (Niederlande).  Ihr  Bachelor  Studium  hat  Deutschen  Telekom  AG  verfasst.    Seit  September 
Sie  mit  Auszeichnung  (Cum  Laude)  im  Jahre  2009  2010  ist  sie  als  Medienplanerin  und  ‐beraterin  bei 
abgeschlossen  und  begann  im  selben  Jahr  ihr  der Vizeum Deutschland GmbH tätig. 

 
 
Sie glauben, Sie hören nicht richtig? 
Von Martin Walter

Haben  Sie  schon  einmal  „Rossau“  zusammen  gegenüber  „intelligenten“  Diensten  die  am 
mit  „Deutsche  Bahn“  bei  Youtube  User vorbei konzipiert wurden.  
eingegeben?  Nein?  Tun  Sie  das  mal,  hören   
sich  das  angebotene  Gespräch  an,  dann  Dabei  gibt  es  eine  Vielzahl  von 
bekommen  Sie  einen  Eindruck  davon,  was  Serviceangeboten,  die  über  das  „Werkzeug“ 
viele  Menschen  als  Beispiel  für  aktuelle  Sprache  sehr  viel  schneller  und  direkter 
Voicedienste und deren Verlauf halten.   funktionieren  als  es  SMS‐Dienste, 
  Internetseiten  oder  auch  Applikationen  oft 
Dass  der  Humor  dieser  Darstellung  daraus  tun.  
entsteht, dass sich hier Mensch und Maschine   
scheinbar  mit  der  gleichen  Sprache  Sprache  ist  halt  doch  sehr  dicht  und 
unterhalten und sich dennoch nicht verstehen,  transportiert  viele  Informationen,  die  für  den 
ist  vielleicht  der  Ursprung  der  Skepsis  Menschen sehr leicht zugänglich sein können, 
wenn sie gut eingesetzt wird. Hier muss nichts 

Sonderausgabe – Oktober 2010    11 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
neu  erlernt  werden,  da  wir  schon  recht  Wieso  nicht  nach  einem  abgeschlossenen 
ordentlich konditioniert wurden.   Bestellprozess einen Rückruf einleiten, der im 
  persönlichen  Gespräch  die  Bestätigung  des 
Es  ist  ja  schon  fast  schizophren,  dass  viele  Vertrages  mitteilt  und  nach 
Dienste,  Marketingmaßnahmen  und  Services  Verbesserungsvorschlägen  fragt?  Das  wirkt 
im  mobilen  Bereich  einen  Bogen  um  die  seriös  und  schafft  Vertrauen.  Guided‐Selling‐
Sinnfälligkeit  der  Sprache  machen.  Man  Prozesse  werden  im  Onlinebereich  schon 
beschäftigt  sich  mit  unique  visitors,  heute Erfolg versprechend eingesetzt und sind 
Nutzerzahlen,  Downloadreportings  und  erst am Anfang, ihr Potential zu zeigen.  
conversion rates und viele Marketingfachleute   
brechen  sich  einen  Zacken  aus  der  Warum  nicht  eine  Sprachdatenbank  mit 
Deutungskrone,  den  Erfolg  von  Maßnahmen  Fachbeschreibungen  und  Anleitungsmaterial 
messbar machen zu wollen.   für  Außendienstmitarbeiter  aufbauen? 
  Handwerker,  Mechaniker, 
Dass  für  einen  neuen  Lead  20  €  aufgewendet  Wartungsangestellte,  Vertreter  und 
werden ist üblich, dass für diesen Preis einige  Servicemitarbeiter  müssen  oft  die  Hände  frei 
persönliche  Gespräche  von  einem  Callcenter  haben  und  können  das  mobile  Endgerät  mit 
abgewickelt  werden  können,  fast  unbekannt.  eingeschaltetem  Lautsprecher  neben  sich 
Und diese wirken nachhaltig beim Kunden. Sie  legen.  
schaffen  Vertrauen,  Authentizität  des   
Angebotes  und  das  Gefühl  der  direkten  Schulungsmaterial  und 
Einflussnahme.  Produktbeschreibungen  sind  ja  schon  oft 
  vorhanden.  Nutzen  Sie  es  aus,  dass  VoIP‐
Preise  sinken,  Speicherplatz  auf  Endgeräten 
größer  wird,  Spracherkennungen  inzwischen 
mit der Sprache ihres Besitzers mitlernen und 
hohe  Erkennungsraten  haben  und 
Callcenterressourcen  frei  werden?  Integrierte 
Services  haben  eine  zunehmend  intelligente 
Statusverwaltung  und  warten  nur  darauf 
angeschlossen  zu  werden,  um  Dienste  hieran 
zu koppeln.  
 
Allerdings  brauchen  Sie  zusätzliche 
 
Bild: Yaron Jeroen van Oostrom  Informationen,  die  momentan  noch  nicht 
  immer  erhoben  werden,  bzw.  deren  Wert 
Aus  dieser  Betrachtungsperspektive  sind  vielen  Anbietern  noch  nicht  bewusst  ist. 
Applikationen und mobile Internetseiten recht  Haben Sie ein funktionierendes Reporting und 
„einsilbig“  bis  stumm.  Darüber  können  auch  wissen  Sie  wie  Ihre  Dienste  bisher  benutzt 
einfache  Mechaniken  wie  „click‐to‐call“  ohne  werden?  Kennen  sie  den  aktuellen  Livestatus 
weitergehende  situative  Fallunterscheidung  jedes  einzelnen  Kunden  oder  weiß  Ihre 
nicht  hinwegtäuschen.  Schade  eigentlich,  Technik,  wo  man  diesen  Status  abfragen 
denn  zur  rechten  Zeit  ein  vertrauliches  kann?  Haben  Sie  für  die  Statuszustände  Ihrer 
Gespräch zu beginnen oder anzustoßen, führt  Kundschaft  herunter  gebrochene  Ziele 
weiter als es vielleicht zunächst den Anschein  formuliert  zu  dem  der  Kunde  zu  jenem 
hat und birgt Potential.   Zeitpunkt  geführt  werden  soll?  Ist  Ihr  Dienst 
  „kalt“  oder  „persönlich“?  Würden  Sie  ihn 
Die  Zukunft  wird  zeigen,  dass  gerne selber benutzen?  
situationsspezifische,  kontextsensitive  Voice‐ 
und  Servicedienste  funktionieren  können. 

 12    Sonderausgabe – Oktober 2010   
 

Wenn  Sie  sich  nicht  sicher  sind,  versetzen  Sie  erstaunliche  Nutzungsrelevanz  aufzeigt.  Jetzt 
sich in die Lage des Kunden und wechseln Sie  brauchen  Sie  nur  noch  die  richtigen  Partner 
die Perspektive. Das hat noch nie geschadet.  um diese Idee umzusetzen.  
   
Kombinieren  Sie  doch  die  unterschiedlichen  Sie  können  auch  mobile  Internetseiten 
Bereiche  ihrer  Kommunikation,  führen  Sie  konzipieren  lassen  für  einen  exotischen  Use 
diese  zusammen  und  schaffen  wirklich  Case,  der  die  URL  nicht  wert  ist,  die  sie 
integrierte  Services.  Die  Zeit  für  einmalige  reserviert  haben;  Sie  können  Apps  bauen 
Marketingaktionen in den blauen Dunst hinein  lassen,  weil  das  vielleicht  alle  gerade  tun  und 
sollte  nur  am  Anfang  nötig  sein,  danach  sie  können  Visitenkarten  für  Kundenkontakte 
sollten sie klug genug sein, zu wissen, wie Sie  per  SMS  versenden  lassen,  obwohl  ein  Anruf 
weitermachen müssen.  einfacher  ist.  Aber  vielleicht  ist  es  besser  den 
  „Need“  ihrer  Kunden  zu  analysieren  und  eine 
Ich  benutze  wenn  ich  unterwegs  bin  meine  persönliche  Verbindung  zu  diesem 
Suchmaschine im Endgerät über das Mikrofon.  herzustellen  und  es  ihm  mitzuteilen,  dass  Sie 
Ein  Hotkey  am  Nokia  schaltet  das  Gerät  aus  ihn verstanden haben.  
dem  Ruhezustand,  nimmt  ein  Sprachpaket   
entgegen, lässt es auf dem Server analysieren  Mein  Bluetoothadapter  im  Computer  sagt 
und  spuckt  mir,  je  nach  Konfiguration,  nur  übrigens  mehr  über  mich  aus  (mobiles 
regionale  Suchtreffer  im  Browser  aus.  Das  ist  Endgerät  plus  Benutzername)  als  es  einige 
keine  Killerapplikation,  aber  ein  durchdachtes  schlecht  geplante  Marketingkampagnen 
Mashup  von  verschiedenen  marktreifen  heutzutage tun. Das ist ein schlechtes Zeichen.  
Diensten,  die  Hand  in  Hand  gehen  und  dem   
Use Case entsprechen.   Was  mich  allerdings  wirklich  berührt  ist 
  Sprache,  wenn  ich  verstanden  werde,  mein 
Von  diesen  Lösungen  wird  es  immer  mehr  Zustand bestätigt, der Service fortgeführt und 
geben  und  sie  kommen  dem  User  entgegen.  meine  Kritik  angenommen  wird.  Wenn  Sie 
Innovationsführer  müssen  Sie  für  so  etwas  dann  mit  Ihrer  Maßnahme  einen  Kunden 
nicht  sein,  nur  Dienste  intelligent  vernetzen  hinterlassen,  der  denkt  „Ich  höre  wohl  nicht 
können.  richtig – man hat mich verstanden“, haben Sie 
  einen guten Schritt auf ihn zugetan. Man wird 
Das  Wort  „Innovationsführerschaft“  höre  ich  es Ihnen danken. Wort drauf. 
übrigens jeden Tag fünf Mal. Mein Dönerladen   
an  der  Ecke  im  Süden  Berlins  ist  auch  Autor:  Martin  Walter  studierte 
„Innovationsführer  im  Bereich  Kulturwissenschaften  und  Ästhetik  in  Berlin  und 
Rotationsröstung  von  Schichtfleisch  über  Sevilla,  absolvierte  seinen  Zivildienst  in  Chile  und 
minder  effiziente  Edelgasverbrennung  im  arbeitete  erst  als  Systemadministrator  und 
technischer  Projektleiter  bei  einer 
Kleinküchenbereich“.  Mag  sein,  aber  wer  will 
Unternehmensberatung,  bevor  er  vor  vier  Jahren 
das wissen?  zur  YOC  AG  in  Berlin  wechselte,  den  Bereich 
  Qualitätsmanagement  organisierte  und  als 
Wichtig  bleibt  nicht  Ihre  Außendarstellung,  Kreativkonzepter  Applikationen,  Mobile 
sondern  Ihr  Kunde.  Definieren  Sie  mal  für  Marketingkampagnen  und  mobile  Internetseiten 
diesen  einen  sinnvollen,  mobilen  Dienst  der  konzipierte.  Seit  August  2010  ist  er  bei  der 
Sprache  nutzt  und  füllen  diese  Vision  mit  iconmobile  GmbH  als  Senior  Manager  Mobile 
einem  Serviceangebot  aus.  Ich  bin  mir  sicher,  Marketing tätig.  
dass  Sie  etwas  erfinden  werden,  was  eine 
 
 

Sonderausgabe – Oktober 2010    13 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
Innovativer Kundendialog im Smartphone‐Internet – mehr 
Kundennähe mit Servicetelefonie und Mehrwertlösungen 
Von Johannes Nünning 

 
Das  Internet  wird  gerade  neu  erfunden:  Mit  starken  Preisverfall  der  Internetzugangstarife. 
dem  Wandel  vom  Handy  zum  Smartphone  ist  Bei  all  dem  –  berechtigten  –  Hype  ist  jedoch 
das  Internet  über  Apps  und  Websites  aus  heute  die  absolute  Marktdurchdringung  von 
Kundensicht  „immer  dabei“.  Damit  stehen  Touchscreen‐,  iPhone‐ähnlichen  Smartphones 
auch  die  Internetwerbung,  der  Kundendialog  immer  noch  sehr  gering.  Bei  einer 
und  der  Umgang  mit  Leads  vor  der  Mobilfunkteilnehmeranzahl  von  mehr  als  107 
Herausforderung,  die  aus  Kundensicht  für  Mio.  der  Gesamtbevölkerung3  sind 
Smartphones  relevanten  Smartphones  immer  noch  eine  recht  kleine 
Kommunikationskanäle  zu  entwickeln.  Denn  Größe im Gesamtmarkt.  
ein  Smartphone  ist  kein  PC.  Gleichzeitig   
müssen  die  Effizienzanforderungen  im  Was  aber,  wenn  der  Bestand    an  wirklich 
Kundenkontakt erfüllt werden. Wie das gehen  nutzungsfreundlichen  und  internetfähigen 
kann?  Zum  Beispiel  mit  einer  integrierten  Smartphones,  wie  in  der  selben  Studie  von 
Kundenkontaktstrategie  und  innovativer  Strategy Analytics prognostiziert, bereits 2013 
Servicetelefonie.     allein  in  Deutschland  auf  rund  30  Millionen 
  angestiegen sein wird? Zum einen werden die 
Schon lange wird unterwegs gearbeitet, News  verfügbaren Bandbreiten der Netze angepasst 
werden gecheckt, Fotos werden hochgeladen,  werden  müssen  –  die  Telekom  spricht  in 
und  so  weiter.  Smartphones  sind  bereits  diesem  Zusammenhang  von  der  „Gigabit 
heute  global  bei  Millionen  Menschen  im  Society“. Zum anderen werden sich die in den 
Einsatz.  Tendenz  –  überall  zu  sehen  und  zu  letzten  zehn  Jahren  im  PC‐basierten  Internet 
lesen ‐ stark steigend. Im Jahr 2013 sollen laut  etablierten  Kommunikationswege  von 
Strategy  Analytics1  rund  um  den  Globus  Unternehmen  mit  Ihren  Kunden  weiter 
bereits  mehr  als  800  Millionen  Smartphones  entwickeln.  Einer  der  Schwerpunkte  dieser 
im  Einsatz  sein.  „Das  Internet“  wird  dabei  Weiterentwicklung  wird  der  Dialog  mit  den 
immer  mehr  zum  Kommunikationsmedium  in  Nutzern sein.  
„sozial  verwobenen  Nutzer‐Clustern“,  die   
ständig  und  überall  miteinander  interagieren  Es  geht  also  um  die  angemessene 
können  und  wollen.  So  ist  allein  die  Zahl  der  Positionierung  des  Smartphones  im 
„mobilen“  Facebook  Nutzer  laut  Flowtown2  Marketing‐Mix  und  Kundendialog;  bezogen 
von rund 20 Millionen auf über 100 Millionen  auf  Onlinewerbung,  CRM,  E‐Mail  Marketing 
Nutzer  gestiegen  –  von  November  2008  bis  und  insbesondere  auch  für  persönliche 
Februar 2010.   Kundenkontakte über Contact Center. 
   
Natürlich  spielen  das  iPhone  und  der  Kundenkontakt – neu definiert 
Markterfolg  von  Apples  iOS‐Familie  hier  eine   
entscheidende  Rolle.  Seit  knapp  zwei  Jahren  Welche  Kontaktkanäle  bieten  Unternehmen 
machen  auch  die  auf  Android  basierenden  ihren  Kunden,  die  die  technischen 
Endgeräte  den  Zugang  und  die  Nutzung  der  Möglichkeiten  der  Smartphones  aufnehmen, 
mobilen  Onlinedienste  immer  einfacher  und  gleichzeitig  die  Kundenbedürfnisse 
damit  häufiger,  zusätzlich  befeuert  durch  den  berücksichtigen  und  schließlich  auch  noch 
                                                       
1
 Quelle: Global Smartphone Sales Forecast by Region, 08/2009                                                         
2 3
 http://www.flowtown.com/blog/    Quelle: Bundesnetzagentur, Angaben für Q2/2009 

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kosteneffizient  sind?    Das  Smartphone‐  


Internet  und  die  Erwartungen  der  mobilen  Ein  Use‐Case  könnte  so  aussehen:  Ein  Kunde 
Nutzer  stellen  den  Kundenservice  vor  neue  hat  per  App  endlich  den  günstigsten  Rückflug 
Herausforderungen,  denn  das  Smartphone  gefunden,  muss  jedoch    rasch  zum  Gate  und 
stellt  einen  neuen  Kontaktkanal  dar,  der  kann  daher  die  Buchung  nicht  online 
integriert  gemanaged  werden  muss.  Die  abschließen.  Er  ruft  den  Anbieter  durch  Tipp 
Kontaktstrategie  muss  darauf  Bezug  nehmen,  auf einen Call Button an, die vom Nutzer zuvor 
dass  die  Nutzer  eigenverantwortlich  –  mühsam  ‐  zusammengestellten  Flugdaten 
entscheiden,  über  welchen  Kanal  sie  Kontakt  werden  übermittelt,  und  die  konkrete 
aufnehmen möchten.  Buchung  kann  direkt  bestätigt  werden. 
  Zunächst  „am  Telefon“  und  abschließend  per 
Der  Markterfolg  der  Smartphones  wird  in  MMS  (inklusive  Barcode  zum  Check‐In).  Eine 
diesem  Zusammenhang  dazu  führen,  dass  einfachere Variante könnte so aussehen, dass 
immer  mehr  Nutzer  Apps  oder  mobile  Multi‐Channel‐Unternehmen  ihre 
Websites  jederzeit  und  selbstständig  nutzen  telefonischen  Kontaktkanäle  in  ihre  mobil 
werden  ohne  direkte  Kontaktaufnahme  zum  genutzten  Internetseiten  oder  Applikationen 
Anbieter.  Viele  Informationen  der  integrieren,  um  dem  Nutzer  eben  auch  den 
Unternehmen werden sich schnell, umfänglich  telefonischen Kontakt zu ermöglichen.  
und  komfortabel  abrufen  lassen.  Konsequenz   
für  den  Kundenkontakt:  ein  Rückgang  der 
Anzahl  an  direkten  Kontakten.  Bei  aller 
Intelligenz  von  Apps  oder  auch  weit 
verzweigten  mobilen  Websites  bleibt  es  ein 
Handicap,  dass  Smartphones  einen  kleinen 
Bildschirm  und  eine  kleine  (Bildschirm‐) 
Tastatur  haben.  Doch  sie  sind  immer  auch 
Mobiltelefone  und  haben  immer  auch 
Sprachtelefonie,  SMS  und  MMS  ‚eingebaut’. 
Unabhängig  von  Betriebssystem,  Hersteller,   
Mobilfunkprovider  oder  Tarif  sind  diese  Bild: Daniel St.Pierre 
Kommunikationskanäle  daher  ohne  große   
Voraussetzungen für die Kunden nutzbar.  Innovativer  Kundendialog  mit 
  Servicetelefonie und Mehrwertlösungen 
Kundenkontaktstrategie im mobilen Web   
  Innovative  mobile  Mehrwertlösungen  bieten 
Der  Formfaktor  von  Smartphones  im  Unternehmen  individuelle  Möglichkeiten  für 
Kundenkontakt  wird  daher  erhebliche  mehr  Kundennähe.  Wie  denken 
Konsequenzen auf die Art der Kundenkontakte  marktführende  Anbieter  von 
haben,  beispielsweise  wenn  trotz  attraktiver  Mehrwertlösungen  über  einen  kundennahen 
Selbstbedienungsmöglichkeiten  noch  Fragen  Rückkanal  nach,  über  den  spezifische 
offen  geblieben  sind.  Denn  viele  Kunden  Kundenanfragen  von  Smartphones  direkt 
werden  ihre  Smartphones  ganz  einfach  auch  beantwortet  werden  oder  der  Vertrieb  eine 
als  „Phone“  wahrnehmen  und  folglich  bei  Bestellung  sofort  bestätigen  kann?  Für  einen 
Unternehmen anrufen wollen.   nutzerorientierten  Kundendialog  wird  auch  in 
  der  Smartphone‐Welt  das  Know‐how  aus  der 
Wenn  die  Anzahl  der  persönlichen  professionellen  Servicetelefonie  sehr  wichtig 
Kontaktaufnahmen  tendenziell  abnimmt  –  werden.  Die  Gründe  für  Kunden,  in  diesem 
dann  bedeutet  das  eine  steigende  Bedeutung  Zusammenhang  auch  den  persönlichen  Kanal 
des  einzelnen  persönlichen  Kontakts,  also  um  „Phone“  zu  nutzen,  sind  einfach:  Der  größte 
einen deutlich wertvolleren Kundenkontakt.   gemeinsame  Nenner  aller  Smartphone‐

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 mobile zeitgeistSPECIAL 
Plattformen,  wie  bereits  oben  angesprochen,  Informationen  eingespielt,  die  der  Anrufer 
ist  die  Telefonie,  die  aus  Nutzersicht  ohne  zuvor,  zum  Beispiel  mittels  einer  App, 
Medienbruch  technisch  in  jedem  Smartphone  eingegeben hatte. Damit ist die Basis für einen 
integriert  ist.  Zudem  ist  auch  aus  neuen  effektiven,  serviceorientierten  und 
Studien bekannt, dass der persönliche Kontakt  persönlichen  Kundendialog  geschaffen.  Die 
über  das  Telefon  für  eine  Mehrzahl  von  Anrufe  werden  kürzer  und  gezielter  
Kunden  noch  immer  der  vertrauenswürdigste  beantwortet.  Zudem  senkt  mehr  Self‐Service 
Kommunikationskanal  ist.  Wenn  es  also  um  den  Bedarf  an  persönlicher  Kontaktaufnahme 
Kundenorientierung  auf  Smartphones  geht,  ‐  alles  Faktoren,  die  die  Kosteneffizienz 
sollte  der  Kunde  zwischen  allen  steigern. 
Kontaktvarianten  wählen  können  (Email,   
Telefonhotline, etc.).   Was erlebt der Kunde? Wirklich guten Service. 
  Seinem  Anliegen  wird  ohne  Umwege  und 
Aus  Sicht  der  Mehrwertlösungsbranche  wird  qualifiziert  entsprochen,    er  muss  keine  Mails 
noch  mehr  Kundennähe  möglich,  wenn  ein  abwarten oder überflüssiges Wiederholen von 
Smartphone‐Internet‐Angebot  mit  den  schon  Informationen  ertragen.  Und  der  Anbieter  ist 
heute vorhandenen Möglichkeiten innovativer  näher an seinem Kunden. 
Servicetelefonie  verknüpft  wird.    Dabei  wird   
entscheidend  sein,  die  entsprechenden  Fazit 
Smartphone‐Nutzer  im  Contact  Center  von   
allen  übrigen  Anrufern  zu  unterscheiden.  Die  intelligente  Integration  innovativer 
Denn  die  potentiellen  Anrufer  haben  Servicetelefonie  in  mobile  Webseiten  und 
wahrscheinlich  bereits  einige  Zeit  mit  dem  Apps  ist  ein  viel  versprechender  Ansatz  für 
Onlineangebot  verbracht  und  haben  daher  Unternehmen,  die  schon  heute  im 
wenig  Interesse,  ihr  bereits  online  Smartphone‐Internet  einen 
“vorbereitetes“  Anliegen  wiederholen  zu  Wettbewerbsvorteil  sichern,  der  im 
müssen.   kommenden  Zeitalter  des  Smartphone‐
  Internets von großem Nutzen ist.  
Innovative  Servicetelefonie‐Plattformen  sind   
schon  heute  in  der  Lage,  hier  für  mehr  Autor:  Johannes  Nünning  ist  VP  Business  Strategy 
Kundennähe  zu  sorgen.  So  können  Anrufe  im  Zentrum  Mehrwertdienste  bei  der  Telekom 
über eine kontextsabhängig codierte (Service‐)  Deutschland  GmbH.  Johannes,  Diplom‐Ökonom 
Rufnummer  unterschieden  und  an  und Absolvent der Universität Witten/Herdecke, ist 
seit  rund  10  Jahren  bei  der  Deutschen  Telekom  in 
entsprechend  geschulte  Mitarbeiter  im 
verschiedenen Positionen für Strategieentwicklung, 
Contact  Center  geroutet  werden.  Ergänzt  um  New  Business  Development  und 
eine  Computer‐Telefon‐Integration  (CTI)  Marktkommunikation  verantwortlich.  Zum 
können  per  Zugriff  auf  Webserver‐ Zentrum  Mehrwertdienste  gehört  unter  anderem 
Datenbanken  dem  entsprechenden  Agenten  der  Geschäftsbereich  Mehrwertlösungen,  der  als 
alle verfügbaren Kundendaten zeitgerecht auf  deutscher  Marktführer  individuelle  Lösungen  für 
seinen Monitor gepusht werden. So bekommt  mehr  Kundennähe  anbietet.  
der  Contact  Center‐Agent  genau  die   

 
 

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Call Center kundenfreundlich in mobile Angebote 
integrieren 
Von Sabine Göpel und Sabine Koschnider‐Artic 

Wir  halten  täglich  unser  Telefon  in  den  und  kostengünstiger  werden.  Jedoch,  viele 
Händen,  aber  bei  der  Erstellung  von  mobilen  Nutzer  bevorzugen  den  telefonischen  Kanal, 
Applikationen  oder  Websites  wird  der  Aspekt  da  sie  dort  unmittelbares  Feedback 
der  telefonischen  Verständigung  häufig  bekommen.  
vernachlässigt.  Merkwürdig  –  schließlich  ist   
die  mündliche  Kommunikation  für  uns  die  Wie  kann  die  Integration  von  Call‐Center 
natürlichste Form der Unterhaltung.   Service  in  mobilen  Websites  oder 
  Applikationen aus Usability‐Sicht aber optimal 
Wunsch  nach  persönlicher  Beratung  versus  gestaltet werden?  
Kostendruck   
  Informationsaustausch erleichtern 
Laut  der  Studie  “Customer  Service  and   
Support”  (2007)  von  Accenture  verlangen  Nehmen  wir  das  Beispiel  einer  mobilen 
mehr  als  zwei  Drittel  der  Kunden  eine  Banking‐Applikation oder Website. Der Nutzer 
umfassende  und  schnelle  Problemlösung  kann  sich  mit  seinen  Kundendaten  einloggen 
durch den Kundenservice. Nur 12 Prozent der  und  unterwegs  seinen  Kontostand  oder  die 
Nutzer  zieht  es  vor,  die  Angelegenheit  selbst  letzten  Umsätze  überprüfen.  Das  sind 
durch  Online‐Tools  zu  lösen.    37  Prozent  der  Aufgaben, die schnell und problemlos über ein 
Anbieter  wollen  diesen  Anteil  allerdings  mobiles  Endgerät  abwickelbar  sein  sollten. 
erhöhen,  da  Call  Center  dadurch  effizienter  Stellt  er  dabei  ungewöhnliche 

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 mobile zeitgeistSPECIAL 
Kontobewegungen  fest,  wird  der  Nutzer  dies  Schritte eines Prozesses er bereits erledigt hat. 
wohl  sofort  persönlich  bei  seiner  Bank  klären  Das  Online  Formular  kann  einen  Überblick 
wollen  und  nicht  über  den  elektronischen  über  die  wichtigsten  Informationen  geben, 
Kanal.  Die  direkte  Integration  einer  während  individuelle  Beratung  besser  im  Call 
Anruffunktion  innerhalb  der  Applikation  ist  Center erfolgen kann.  
daher an dieser Stelle sinnvoll.    
  Komplexe Prozesse vereinfachen 
Call Centern ist in der Regel eine automatische   
Abfrage  vorgeschaltet,  um  den  Anruf  korrekt  Gerade  beim  Kauf  von  höher  preisigen 
einzuordnen.  Zu  Beginn  des  Anrufes  werden  Produkten  oder  bei  der  Buchung  von 
zudem entweder automatisch oder durch den  Verträgen vereinfacht ein alternativer Umstieg 
Mitarbeiter  die  Kundendaten  abgefragt.  Für  auf  das  Call  Center    den  Prozess  für  den 
den  Nutzer  bedeutet  dies,  dass  er  Eingaben,  Kunden.  Typischerweise  verwenden  Kunden 
die  er  innerhalb  der  Applikation  bereits  zwei  bis  drei  unterschiedliche  Kanäle  für  die 
gemacht  hat,  wiederholen  müsste.  Aus  Recherche  nach  neuen  Produkten,  sie 
Nutzersicht  ist  es  besser,  diese  Daten  auf  kontaktieren also mobile Applikation, Website 
expliziten  Wunsch  des  Nutzers  aus  der  und  nehmen  persönliche  Beratung  in 
Applikation  an  das  Call‐Center  zu  übertragen.  Anspruch.  Ein  Nutzer  durchsucht 
Grundsätzlich  kann  auf  diese  Weise  das  beispielsweise  die  mobile  Website  eines 
Nutzererlebnis  verbessert  werden,  da  der  Möbelhauses.  Dort  entdeckt  er,  dass  das 
Mitarbeiter  gleich  das  Profil  des  Nutzers  vor  gewünschte Produkt in der Filiale seiner Wahl 
Augen  hat.  Das  Call  Center  spart  die  Zeit,  die  nur  noch  einmal  vorrätig  ist  und  entschließt 
sonst  zur  initialen  Datenabfrage  verwendet  sich,  es  sofort  telefonisch  zu  reservieren.  Aus 
wird.   der  App  kann  er  das  Call  Center  direkt 
  anrufen.  Die  Daten  des  gewählten  Produktes 
Schrittweise Unterstützung  werden  automatisch  übertragen,  so  dass  der 
  Mitarbeiter  sofort  weiß,  um  was  es  sich 
Neben  Kundendaten  können  in  anderen  handelt.  
Applikationen  auch  die  GPS‐Koordinaten  und   
damit  die  Position  des  Nutzers  auf  Wunsch  Eine  Bestellung  erfordert  in  der  Regel  eine 
übertragen  werden.  Das  ist  vor  allem  in  umfangreiche  Dateneingabe,  die  auf  mobilen 
Notfallsituationen wichtig. Daher haben einige  Endgeräten  weniger  bequem  durchzuführen 
Versicherungen  spezielle  Applikationen  und  fehleranfälliger  ist.  Daher  ist  die 
entwickelt,  mit  denen  Nutzer  z.B.  im  Falle  Anbindung  des  Call  Centers  auch  an  dieser 
eines  Unfalls  gezielt  unterstützt  werden.  Stelle sinnvoll. 
Öffnet  der  Nutzer  die  App  wird  er  durch  die   
notwendigen  Maßnahmen  geführt  –  vom  Ebenso  vertrauen  viele  Kunden  immer  noch 
Absperren  des  Unfallortes  bis  hin  zur  stärker  auf  den  persönlichen  Kontakt,  vor 
Verständigung der Versicherung.   allem im Fall eines Fehlers. Ein Beispiel ist die 
  Sendungsverfolgung  eines  bestellten 
Die  schrittweise  Darstellung  von  Inhalten  und  Produktes.  Über  eine  entsprechende  mobile 
die  Reduktion  auf  die  wichtigsten  Website  kann  der  Nutzer  problemlos  den 
Informationen  eignen  sich  besonders  gut  im  Prozess  nachverfolgen  und  den  aktuellen  Ort 
mobilen  Kontext.  Sobald  der  Prozess  nicht  der  Sendung  bestimmen.  Tritt  hierbei  ein 
mehr  innerhalb  der  Applikation  abgebildet  Fehler auf, z.B. ein Abbruch der Zustellung, ist 
werden  kann,  hat  der  Nutzer  die  Möglichkeit  eine  telefonische  Kontaktaufnahme  für  viele 
das Call Center des Anbieters zu kontaktieren.  Kunden  angenehmer.  Eine  automatische 
Anrufqualität  und  ‐dauer  können  in  einem  Übertragung  der  Sendungsnummer  ist  hier 
solchen  Fall  entscheidend  verbessert  werden,  nutzerfreundlicher, da der Nutzer diese in der 
da  der  Nutzer  konkret  angeben  kann,  welche  Regel nicht auswendig kennt.  

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Fazit  werden.  Auf  diese  Weise  kann  sich  ein 


  Nutzer  mobil  informieren  und  die 
Für  beratungsintensive  Aufgaben  oder  bei  detaillierte  Beratung  über  das  Call  Center 
akuten  Problemfällen  wird  die  persönliche  durchführen. 
Betreuung  durch  ein  Call  Center  auch  in  - Bieten  Sie  vor  allem  bei  der  Eingabe  von 
Zukunft immer noch benötigt werden. Gerade  vielen  Daten,  beispielsweise  im 
im  mobilen  Kontext  –  in  dem  der  Nutzer  Bestellprozess,  einen  nahtlosen  Übergang 
unterwegs  ist  oder  unter  Zeitdruck  steht  ‐  ist  zum Call Center an. So lassen sich Abbrüche 
bei  der  Entwicklung  von  mobilen  vermeiden.  
Anwendungen  darauf  zu  achten,  dass  in   
kritischen  Situationen  ein  nahtloser  Wechsel  Autorinnen:  Sabine  Göpel  arbeitet  als  Information 
von  Applikation  auf  Call  Center  gegeben  ist  Architect  bei  SapientNitro.  Zuvor  war  sie  als 
und  der  Informationsaustausch  zwischen  Konzepterin bei der Agentur BlueMars in Frankfurt 
beiden Kanälen unterstützt wird.   und  im  Bereich  User  Experience  Consulting  bei 
SirValUse  in  Hamburg  tätig.  Schwerpunkte  ihrer 
Zusammengefasst bedeutet das:  
Arbeit  sind  User  Experience  Design,  User  Research 
  und  Usability  Testing.  Sie  verfolgt  begeistert  die 
- Sehen  Sie  eine  spezifische  Anruffunktion  an  Entwicklungen  rund  um  das  Social  und  Mobile 
kritischen Stellen vor. Am besten sollte diese  Web.  Als  "mobile  enthusiast"  unterstützte  sie 
Funktion  einen  aussagekräftigen  Namen  Samsung  im  Projekt  "Samsung  Mobilers"  bei  der 
haben  und  nicht  unter  z.B.  “Kontakt”  nutzerfreundlichen  Gestaltung  von  Smartphones 
ausgelagert sein.   und mobilen Applikationen. 
- Bestimmte  Informationen,  wie   
Kundenname,  Kundennummer  und  eine  Sabine Koschmieder‐Artic arbeitet bei SapientNitro 
Einordnung  des  Anliegens,  können  auf  als  Information  Architect.  Im  Fokus  ihrer  Arbeit 
steht  die  Entwicklung  von  User  Experience 
expliziten  Wunsch  des  Nutzers  aus  der 
Konzepten für Mobile und Web. In ihren Projekten 
Applikation  an  den  Kundenservice  arbeitete  sie  primär  für 
übermittelt werden.   Telekommunikationsunternehmen,  E‐Commerce‐
- Gestalten  Sie  die  Informationen  für  den  Unternehmen,  Travel  Management  Unternehmen 
mobilen Kontext möglichst reduziert auf das  und  betreute  dabei  diverse  Mobile  App‐,  Website‐ 
Wichtigste.  Geben  Sie  einen  Überblick  über  und Web‐Applikations‐Relaunchs. 
die  Schritte,  die  im  Prozess  noch  folgen 

Bild: http://www.lumaxart.com/
 

Sonderausgabe – Oktober 2010    19 
 mobile zeitgeistSPECIAL 

Service auf Knopfdruck: Wie die App‐Economy die Call 
Center‐Branche verändert 
Von Gunnar Sohn

In Zeiten, in denen Web 2.0, Social Media und  mobile  Marketing‐Instrumente  nutzen. 


die  App‐Economy  in  aller  Munde  sind,  haben  Weitere 40 Prozent wollen im Laufe des Jahres 
Call  Center  größtenteils  noch  Nachholbedarf.  mobile  Websites,  Applikationen  und 
Noch  nicht  einmal  jeder  zweite  Anbieter  interaktives  Marketing  per  SMS  nutzen", 
verfügt  über  technische  Möglichkeiten,  erläutert die Marketingprofessorin. 
Kenntnisse oder Strategien zur Integration von   
Social  Media‐Anwendungen  ‐  zu  diesem  Nach Ansicht des ITK‐Experten Peter B. Záboji, 
Ergebnis  kommt  die  Marketingprofessorin  Chairman  des  Frankfurter  After  Sales‐
Heike  Simmet  von  der  Hochschule  Unternehmens  Bitronic,  müssen  sich 
Bremerhaven in  einer  deutschlandweiten  Serviceanbieter  auf  die  neuen 
Umfrage.  In  ihrer  Studie  „Nutzung  von  Social  Kommunikationskanäle  einstellen,  um  die 
Media  im  Kundenservice"  wurden  mehr  als  jüngere  Generation  noch  zu  erreichen.  „Wer 
200  Führungskräfte  in  Call  Centern  online  keine  intelligenten  Dienstprogramme  für  das 
befragt. 40  Prozent  gaben  zu  Protokoll,  noch  mobile  Internet  bietet,  wird  in  den  nächsten 
nicht  ausreichend  über  die  Jahren  in  große  Schwierigkeiten  kommen", 
Nutzungsmöglichkeiten  von  Social  Media  warnt Záboji. 
informiert  zu  sein.  Dabei  seien  die   
Anwendungen  im  Kundenservice  vielfältig:  Ähnlich  sieht  es  Andreas  Klug,  Vorstand  von 
Feedback  für  Produkte  und  Dienstleistungen,  ITyX in Köln:  „Nur wenige  Dienstleister  haben 
Steigerung  der  Kundenzufriedenheit  oder  die  Zeichen  der  Zeit  erkannt.  ‚Self  Service‘ 
Erfahrungs‐ und Wissensaustausch.  oder  mobile  Service  Applikationen  für  das 
  Smartphone  treffen  bei  den  meisten 
Nach  wie  vor  konzentrieren  sich  Call  Center  Entscheidern  schlicht  auf  ein  Naserümpfen. 
auf die klassischen Kommunikationskanäle wie  Die  ureigene  Wertschöpfung  gerät  aus  den 
Telefon,  E‐Mail,  Fax  oder  Brief:  Für  die  Fugen  und  wird  als  gefährdet  erachtet."  Das 
Integration von Twitter, Facebook, Wikis oder  könnte  sich  rächen.  Für  innovative 
Apps  würde  es  an  einer  klar  konzipierten  Unternehmen  sei  die  Verweigerungshaltung 
Strategie  mangeln.  „Eins  ist  bereits  jetzt  allerdings  eine  Chance:  „Wer  jetzt  als 
sicher.  Social  Media  und  die  schlauen  Dienstleister schnell und erfinderisch ist, kann 
Applikationen  des  mobilen  Internets  werden  seine  Auftraggeber  mit  Mehrwertlösungen 
zu starken Veränderungen in der Arbeitsweise  binden  ‐  und  verdient  auch  an  rein 
von  Call  Centern  führen",  prognostiziert  maschinellen  Serviceprozessen  mit",  so  der 
Simmet.   Rat von Klug. 
   
In  der  dynamisch  wachsenden  App‐Economy  Über Apps könne man personalisierte Dienste 
könnten  über  das  Smartphone  umfassende  etablieren,  um  dem  Kunden  sofort  die 
Serviceleistungen  angeboten  werden,  die  gewünschten Informationen anzuzeigen, weiß 
jederzeit  und  an  jedem  Ort  abrufbereit  sind.  Záboji:  „Die  Programme  bewähren  sich 
„Eine  Studie  des  Software‐Anbieters  Unica  besonders  für  Standardabfragen. 
belegt,  dass  heute  bereits  36  Prozent  der  Beispielsweise  Sportergebnisse,  Aktienkurse, 
befragten  Marketing‐Entscheider  aus  den  Restaurantempfehlungen,  Apotheken‐
USA,  Kanada  und  Europa  eines  oder  mehrere  Notdienste  oder  Öffnungszeiten.  Hier  sollte 

 20    Sonderausgabe – Oktober 2010   
 

auch  die  Call  Center‐Branche  etwas  kreativer  Telefongesellschaften,  da  durch  diese 
werden", fordert der Bitronic‐Chairman.   Spracherkennungs‐Lösung  mehr  SMS  und  E‐
Mails  erstellt  und  verschickt  werden.  Erste 
Nuance‐Generalmanager  Michael‐Maria  Tests  zeigen,  dass  die  Nutzung  von  SMS  mit 
Bommer  hält  persönliche  Services  auf  Dragon  Dictation  signifikant  gestiegen  ist“,  so 
Grundlage  der  so  genannten  „Customer  die Erfahrung von Bommer.   
Intelligence“  für  erfolgsversprechend.  Als 
Beispiel  nennt  er  das  Programm  „Mobile  FAZ‐Technikredakteur  Michael    Spehr  ist  von 
Care".  Solche  Service‐Applikationen  genießen  der  App  begeistert:  „Man  tippt  auf  den  roten 
eine  hohe  Akzeptanz  beim  Endkunden.  Aufnahmeknopf,  diktiert,  wartet  ab  –  und 
Mobilfunkprovider  würden  dadurch  eine  staunt.  Die  Erkennungsrate  ist  geradezu 
signifikante  Reduktion  der  Anrufe  im  Call  atemraubend, viel höher als beim System von 
Center erreichen.   Google.  Geht  es  um  einfache  Dinge,  wie  man 
sie  mit  schlichtem  Wortschatz  üblicherweise 
So wählt der Kunde eine Hotline‐Nummer und  in  SMS  formuliert  (‚komme  etwas  später, 
bekommt  auf  sein  Handy  automatisch  eine  warte  nicht  mit  dem  Mittagessen‘),  sind  die 
Applikation  angezeigt,  um  wichtige  Ergebnisse  fast  immer  perfekt.  Mit  der 
Informationen  abzurufen.  „Auf  dem  Display  Komplexität  des  Vokabulars  steigt  die 
werden Service‐Optionen angezeigt. Aufgrund  Fehlerrate,  aber  davon  einmal  abgesehen  ist 
erster  Erfahrungen  können  rund  80  Prozent  man  als  älterer  Nutzer  mit  Diktat  und 
der  Kundenwünsche  mit  der  App‐Funktion  Spracherkennung  deutlich  schneller  als  mit 
bereits  erfüllt  werden.  Anrufer  müssen  also  der  sonst  üblichen  Fingerakrobatik. 
überhaupt  nicht  pauschal  in  Call  Center  Erkennungsfehler  lassen  sich  in  dem  Editor 
durchgestellt  werden",  so  Bommer.  Mit  der  von  Dragon  Dictation  flink  beseitigen,  zweit‐ 
Handynummer  und  dem  PIN‐Code  sei  es  und  drittwahrscheinlichste  Alternativen 
möglich,  hochgradig  personalisierte  erscheinen  nach  einem  Fingertipp  auf  das 
Informationen anzubieten.   falsch erkannte Wort“, schreibt Spehr.  

Die fertigen Texte könne man mit dem Export‐
Symbol als SMS‐Nachricht oder E‐Mail senden, 
sowie  über  Facebook  und  Twitter  verbreiten. 
„Auf  dem  iPad  mit  seinem  größeren 
Bildschirm  steht  zudem  links  eine  Liste  der 
bereits  getätigten  Diktate  parat,  man  hat 
damit also eine Archivfunktion – und kann an 
unterschiedlichen  Texten  arbeiten.  Dragon 
Dictation funktioniert im Auto ebenfalls prima, 
die  Achillessehne  ist  in  manchen  Fällen  eine 
abreißende Mobilfunk‐Datenverbindung. Auch 
Bild: Alan Clark 
muss  man  sich  an  die  Erkennungs‐
Besonders  erfolgreich  ist  Nuance  mit  der  Zwangspause  nach  dem  Diktat  von  ein  oder 
kostenlosen  iPhone‐App  „Dragon  Dictation“:  zwei  Sätzen  gewöhnen.  Aber  insgesamt  ist 
„Mit  dieser  Spracherkennung  für  das  Handy  diese  Spracherkennung  auf  dem  Smartphone 
kann  der  Anwender  einfach  und  schnell  SMS  schon  eine  kleine  Revolution“,  resümiert 
und  E‐Mails  diktieren,  und  auch  Texte  für  Spehr.  
Facebook  und  Twitter  per  Sprache  erstellen. 
Wo  die  Reise  noch  hingehen  kann, 
Bald  wird  es  auch  möglich  sein,  per  Sprache 
dokumentieren  die  Wettbewerbsbeiträge  des 
durch  sein  Handy  zu  navigieren  und 
diesjährigen  Smart  Service  Award,  der  in 
bestimmte  Features  aufzurufen  und  zu 
diesem  Jahr  das  erste  Mal  auf  dem 
bedienen. Das ist nicht nur interessant für den 
Nürnberger  Fachkongress  Voice  Days  plus 
Anwender,  sondern  auch  für  die 
vergeben  wird.  Ein  Trend:  der  Chat  als 

Sonderausgabe – Oktober 2010    21 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
Servicekanal. Weil viele User zu bequem sind,  Wissen  über  Kundenbedürfnisse,  entlastet 
die  FAQs  zu  lesen,  schreiben  sie  lieber  eine  seinen  Service,  bindet  seine  Kunden  und 
Mail;  die  Unternehmen  antworten  per  Chat  kurbelt den E‐Commerce‐Umsatz an.  
und  stärken  damit  zugleich  den  Community‐  
Charakter ihrer Website.   Aperto  move  hat  für  die  Bundesvereinigung 
  Deutscher  Apothekerverbände  (ABDA)  eine 
So  unterhält  die  Telekom‐Tochter  Congstar  in  Applikation  entwickelt,  die  zeit‐  und 
Köln  ein  Support‐Forum  mit  über  15  000  ortsunabhängig  alle  mobilen  Nutzungskanäle  
angemeldeten  Mitgliedern,  rund  9  700  unterstützt.    Die  mobile  Kurzwahl  22833  als 
Themen  und  mehr  als  85  000  Beiträgen.  Alle  neue  zentrale  mobile  Kommunikationsmarke 
Fragen,  die  einen  Zugriff  auf  persönliche  der  deutschen  Apotheken  bildet  dabei  den 
Kundendaten  erfordern,  werden  im  Support‐ Ankerpunkt  der  Kommunikationsmaßnahmen 
Chat  täglich  von  11  bis  21  Uhr  beantwortet.  mittels  Plakatwerbung,  Messeauftritten, 
Generell  biete  der  für  alle  einsehbare  Mobile  Werbung  sowie  einer  Mailing 
Kundendialog im Internet zwei Vorteile ‐ sei es  Kampagne  an  alle  22.000  deutschen 
über die Website oder via Social Media‐Kanal:  Apotheken.  Über  500.000  Anfragen  in  den 
Taucht etwa eine Störung im Online‐Shop auf,  vergangenen  12  Monaten  quer  durch  alle 
könne  das  Unternehmen  zentral  antworten,  Bevölkerungsschichten  und  Altersgruppen 
was  verhindert,  dass  sich  die  Kunden  alle  haben  nach  Angaben  von  Aperto  Move  zu 
einzeln  beim  Kundenservice  melden.  Lob  von  einer  erhöhten  Wahrnehmung  der 
Kundenseite  sei  ebenso  für  alle  präsent,  und  Servicebereitschaft der Apotheken geführt. 
das  ist  gut  fürs  Image  und  somit  letztlich  für   
den Umsatz.  Fahrplaninfos  gehören  zu  den  beliebtesten 
  Services im  mobilen Internet. Die Bahn bietet 
Der  Otto‐Spezialshop  Schlafwelt  geht  noch  dazu die Applikation DB Navigator an. iPhone‐
einen Schritt weiter: Dort antworten im Forum  Besitzer können den „DB Navigator“ kostenlos 
nicht die Servicemitarbeiter von Otto, sondern  im  App‐Store  von  Apple  herunterladen.  Der 
‚Schlaf‐Experten‘  aus  der  Wissens‐Community  Dienst bietet nach eine einfache Reiseplanung 
Hiogi.  Das  Berliner  Unternehmen  Hiogi  von der aktuellen Position des iPhone‐Nutzers 
versammelt  auf  seiner  Plattform  Hiogi.de  zu  einem  Bahnhof,  einer  Haltestelle,  Adresse 
mehrere  Tausend  Mitglieder,  die  per  iPhone‐ oder  einem  interessanten  Ort.  Durch  die 
App,  SMS,  mobiler  Website,  E‐Mail,  Twitter,  Ortungsfunktion  wird  automatisch  aus  den 
Skype  oder  Facebook  eingehende  Fragen  Haltestellen  in  der  Umgebung  die  optimale 
beantworten.  Hiogi  erhält  eine  Lizenzgebühr  Verbindung  ermittelt.  Der  Fußweg  zur 
für  Installation,  Betrieb  und  Wartung  der  Haltestelle  wird  auf  einer  Karte  angezeigt. 
Software  sowie  transaktionsgebundene  Kommt  es  zu  Störungen,  informiert  der  DB 
Provisionen. Die  Antwortgeber  bekommen  20  Navigator über Verspätungen, Anschlüsse und 
Cent  pro  Antwort  und  nehmen  an  einem  besondere Ereignisse.  
monatlichen  Gewinnspiel  teil;  sie  sind  weder 
angestellt  noch  zur  Antwort  verpflichtet,  Autor: Gunnar Sohn, Diplom‐Volkswirt, studierte an 
dennoch,  so  Hiogi‐Geschäftsführer  Björn  der  FU‐Berlin,  Chefredakteur,  Wirtschafts‐  und 
Behrendt, sei immer jemand da: „Wir eröffnen  Fachjournalist,  Blogger,  Medienberater,  49  Jahre. 
neue  Wege  in  der  Servicewelt",  schwärmt  er.  Publiziert  seit  knapp  30  Jahren  in  überregionalen 
Medien  und  Fachzeitschriften.  Er  war 
Den  Kunden  bringe  der  Service  einen  hohen 
wissenschaftlicher  Mitarbeiter  des  Deutschen 
Nutzwert,  denn  sie  erhalten  Informationen 
Bundestages,  der  Konrad‐Adenauer‐Stiftung,  des 
vom  Thema  Matratzenkauf  bis  hin  zur  Instituts  für  Demoskopie  Allensbach  sowie  Leiter 
Schnarchvermeidung.  Derweil  generiert  Otto  der Unternehmenskommunikation bei o.tel.o. 
   

 22    Sonderausgabe – Oktober 2010   
 

Smarte Sprachanwendungen    
Von Reinhold von Ackeren 

Das Geschäft mit Apps wird von Apple, Google   
und  Co.  dominiert.  Doch  in  ihrer  Der  Umsatz  mit  Sprachdiensten  wird  mit 
angestammten  Domäne,  nämlich  bei  den  Sicherheit  relativ  sinken,  wahrscheinlich  aber 
Sprachdiensten,  können  auch  absolut  schrumpfen.  Der 
Mobilfunkunternehmen  punkten  ‐  mit  Voice‐ Wachstumsmarkt  „Apps  und  Inhalte“  wird 
plus‐X‐Apps  wie  Visual  Voicemail  und  Voice‐ jedoch  von  Apple,  Google  und  Co.  dominiert. 
to‐Text.    Wirklich  wettbewerbsfähige  App‐Stores  der 
  Mobilfunkanbieter scheinen nicht in Sicht.  
Beinahe  täglich  steigt  die  Anzahl  der   
verfügbaren  Apps  in  Apples  Appstore  und  Aufwertung des Kerngeschäfts 
auch der Android Market gewinnt deutlich an   
Zuwachs.  Die  weite,  farbenfrohe  Welt  der  Kein  Wunder,  dass  sich  die 
Apps,  in  der  nahezu  alles  möglich  ist  und  für  Mobilfunkunternehmen  im  Smartphone‐
jedes  vermeintliche  Problem  eine  mobile  Kundensegment wieder auf ihre angestammte 
Lösung  bereit  steht,  ist  fester  Bestandteil  des  Domäne  zurückbesinnen  und  nach  Wegen 
alltäglichen  Lebens  vieler  Smartphone‐Nutzer  suchen,  die  Sprachdienste  aufzuwerten.  Es 
geworden.   gilt,  das  so  wichtige  Kerngeschäft  zu  sichern 
  und  auszubauen.  Aber  wie?  Wenn  wir  eines 
Der  Erfolg  mobiler  Applikationen  treibt  zwar  aus dem App‐Boom gelernt haben, dann, dass 
die Datenumsätze der Mobilfunkunternehmen  es  heute  um  Benutzerfreundlichkeit  und 
weiter  an,  doch  gelingt  es  ihnen  nicht,  im  Zusatznutzen geht.  
gleichen  Maß  vom  Smartphone‐Boom  zu   
profitieren  wie  App‐Anbieter  und 
Endgerätehersteller.  Gründe  sind  der 
Preiskampf bei Daten‐Flatrates und die hohen 
Investitionen  in  den  Ausbau  der  Infrastruktur 
für die Bereitstellung von mobiler Bandbreite.  
 
Besser  rechnen  sich  für 
Mobilfunkunternehmen  die  Sprachdienste. 
Schließlich  telefonieren  die  Nutzer  von 
Smartphones  ja  auch.  Allerdings  sinken  auch 
hier  die  Margen  und  die  Kunden  tendieren 
dazu,  auf  Non‐Voice  Kommunikationskanäle 
(E‐Mail, Instant Messaging, Social Networking)   
oder  Internettelefonie  über  WLAN   
auszuweichen.  Im  Smartphone‐Geschäft  stellt  Diese  Erkenntnis  auf  die  Sprachfunktionen  zu 
sich  aus  Sicht  von  Mobilfunkunternehmen  übertragen,  eröffnet  ein  großes 
immer  mehr  ein  Ungleichgewicht  ein.  In  der  Optimierungspotenzial,  da  der  Nutzwert 
Doppelrolle  des  Smartphones  als  klassischer  Sprachdienste  wie  die  Voicemail‐
internetfähiger  Kleincomputer  und  Telefon  Box  oftmals  nicht  mehr  den  gestiegenen 
gewinnen Datenanwendungen gegenüber den  Anforderungen  anspruchsvoller  Nutzer 
Telefonie‐Funktionen  zunehmend  an  entspricht.  Eine  weitere  Einsicht:  Die  Kunden 
Bedeutung.  Entsprechen  wird  ein  immer  sind  durchaus  bereit,  für  Zusatzfunktionen  zu 
größerer  Umsatzanteil  den  Apps  und  bezahlen,  wenn  sie  genügend  Mehrwert 
Multimedia‐Inhalten zufließen.   bieten.  Sie  haben  auch  keine  Scheu  mehr, 

Sonderausgabe – Oktober 2010    23 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
Software auf ihrem Endgerät zu installieren. Es  Endgerät gesprochen und von der Anwendung 
spricht  also  Vieles  dafür,  das  Erfolgskonzept  transkribiert  und  versendet.  Ähnlich  könnte 
“Apps“  im  Bereich  Sprachdienste  zu  auch  die  Kalenderfunktion  effizienter  und 
etablieren.   komfortabler  gestaltet  werden:  Termine 
  werden  einfach  per  Spracheingabe 
Visual Voicemail  eingetragen.  Umgekehrt  könnten  sich  Nutzer 
  mittels  Text‐to‐Speech  bevorstehende 
Ein  Beispiel  für  die  Weiterentwicklung  Termine vorlesen lassen.  
traditioneller  Sprachdienste  mit  dem  Ziel   
erhöhter  Nutzerfreundlichkeit  ist  Visual  Mehr Apps rund um Voice 
Voicemail  (VVM).  VVM  bietet  eine  visuelle   
Benutzeroberfläche  für  den  einfachen  Mehr  Effizienz  ist  auch  Ziel  von  Call 
Umgang  mit  Mailboxnachrichten.  Das  Completion‐Features.  Diese  Funktionen 
Abhören und die Verwaltung von Nachrichten  werden  aktiv,  wenn  der  Angerufene 
erfolgen  direkt  auf  dem  Handy,  Rückrufe  beispielsweise  den  Anruf  nicht  annehmen 
lassen sich einfach per Knopfdruck starten. Im  kann,  weil  er  bereits  telefoniert,  keinen 
Gegensatz  zur  netzbasierten,  konventionellen  Empfang  hat  oder  den  Anruf  aktiv  nicht 
Voicemail‐Box  kann  der  Nutzer,  ähnlich  wie  annehmen  möchte.  In  diesen  Fällen 
bei  SMS  und  E‐Mail,  nun  selbst  entscheiden,  beantwortet  eine  intelligente  Mailbox‐App 
welche Sprachnachricht er zuerst hört und ob  automatisch die Anrufe –je nach Situation und 
und wie lange er die Nachricht speichert.   Kontext,  individualisiert  für  unterschiedliche 
  Anrufer.  
Mobiles  VVM  gab  es  zunächst  nur  auf  dem   
iPhone,  und  hier  erreichte  die  Anwendung  VVM  oder  Voice‐To‐Text  unterstützen  dabei, 
schnell  eine  große  Beliebtheit.  Als  erster  die  Gespräche  über  Non‐Voice‐Kanäle  zu 
Mobilfunkanbieter  in  Deutschland  hat  die  beantworten.  Besonders  für  die  vielen 
Telekom  VVM  unter  der  Bezeichnung  Mobilfunkkunden,  die  gar  keine  Mailbox 
„Mobilbox  Pro“  im  vergangenen  Jahr  den  nutzen,  bieten  Call  Completion‐Apps 
Dienst  für  Nicht‐Apple‐Geräte  eingeführt.  Möglichkeiten,  einen  Anruf  erfolgreich 
Mittlerweile wird der erfolgreiche Service von  abzuschließen.  Bei  einem  eingehenden  Anruf, 
einer  breiten  Palette  von  Symbian‐,  Android‐  der  nicht  angenommen  wird,  könnte  zum 
und Blackberry‐Geräten unterstützt.  Beispiel  automatisch  eine  SMS  mit  einem  frei 
  wählbaren Text versendet werden.  
Voice‐to‐Text   
  Oder  während  des  Urlaubs  würden 
Eine  mögliche  Weiterentwicklung  oder  Geschäftsanrufe an den Vertreter geleitet. Für 
optionalen    Zusatz  von  VVM  stellt  Voice‐to‐ intelligente,  individualisierte  oder  gar 
Text  dar,  ein  Service,  der  die  personalisierte  Call  Completion‐Dienste 
Mailboxnachrichten automatisch in einen Text  können die Kontakte im  mobilen Telefonbuch 
umwandelt  und  diesen  in  der  VVM‐App  auch  klassifiziert  werden  –  mindestens  in  eine 
zum  Lesen  darstellt.  Auch  die  Weiterleitung  grobe  Einteilung  wie  „privat“  und 
von transkribierten Sprachnachrichten als SMS  „geschäftlich“,  besser  noch  in  Kategorien  wie 
oder  E‐Mail  ist  möglich.  Hier  schaffen  „Familie“,  „Freunde“,  „Kollegen“,  „Kunden“, 
abermals  die  Usability  und  der  Zusatznutzen  „Vorgesetze“.  Nötig  sind  hierfür  einfache 
einen echten Mehrwert für den Nutzer. Voice‐ Benutzeroberflächen  für  die  Verwaltung  von 
to‐Text  ist  aber  nur  eine  Anwendung  der  Kontakten  und  die  Konfiguration  der 
mittlerweile  marktreifen  intelligenten Dienste. Ein weiteres Beispiel für 
Spracherkennungstechnologien.   Anwendungen  rund  um  das  „smarte“ 
  Telefonbuch:  Mittels  Apps  ließen  sich 
Auch  Dictation  Apps  erleichtern  den  Alltag  beispielsweise  Konferenzschaltungen  deutlich 
ungemein.  E‐Mails  und  SMS  werden  in  das  leichter einrichten.  

 24    Sonderausgabe – Oktober 2010   
 

Voice  plus  X  als  Wunderwaffe  im  Auch  in  Bezug  auf  die  Geschäftsmodelle  sind 
Wettbewerb?   die  Mobilfunkunternehmen  durchaus 
  wettbewerbsfähig:  Anders  als  die 
Das  Potenzial  von  Voice  ist  damit  aber  noch  „klassischen“  App‐Anbieter  sind  sie  in  der 
lange  nicht  erschöpft,  und  viele  weitere  Lage, komplexere Service‐Modelle anzubieten 
Anwendungen  sind  denkbar.  Mit  Zusatz‐Apps  und  können  mit  ihrer  Vertriebsinfrastruktur 
rund um die Kernfunktion Sprache, Voice‐plus‐ die  Services  beispielsweise  auch 
X,  können  Mobilfunkanbieter  Smartphones  nutzungsabhängig  abrechnen,  anstatt  auf  der 
wieder  zu  dem  machen,  was  sie  eigentlich  Grundlage  einer  Einmalzahlung  oder 
sind: Telefone.   monatlichen Flatrate.  
   
Einzelne Hersteller bieten in wenigen Geräten  Auch können sie mehrere Vertriebskanäle und 
einige  der  oben  beschriebenen  bestehende  Kundenbeziehungen  nutzen  und 
Zusatzanwendungen  als  Endgerätefunktionen  müssen  sich  nicht  auf  App‐Stores  als 
bereits  an,  aber  flächendeckend  stehen  sie  Vermarktungsmöglichkeit  beschränken.  Für 
nicht  zur  Verfügung.  Als  optional  anspruchsvolle  Anwendungen  rund  um  Voice 
hinzubuchbare  Apps  lassen  sie  sich  aber  für  benötigen die Anbieter zudem eine besondere 
eine breite Modellpalette bereitstellen. Hierin  Kompetenz,  bei  der  die 
besteht  möglicherweise  ein  Erfolg  Telekommunikationsunternehmen  einen 
versprechender Ansatz für Mobilfunkanbieter,  natürlichen  Vorsprung  haben.  Und  schließlich 
stärker  als  bisher  vom  Erfolg  des  App‐ ist  für    Anwendungen  wie  VVM  ein 
Konzepts zu profitieren.   Zusammenspiel  der  Client‐Software  auf  dem 
  Endgerät  mit  der  Server‐Software  innerhalb 
Im  Bereich  der  Sprachdienste  haben  sie  der Infrastruktur der Mobilfunkanbieter nötig. 
schließlich  die  Oberhand,  und  warum  sollten  Damit sollte es gelingen, die Hoheit im Voice‐
sie  diese  nicht  auch  bei  Sprachanwendungen  plus‐Business zu behalten.     
behalten?  Immerhin  ist  es  ihnen  auch  bislang   
gelungen,  ihre  angestammte  Domäne  vor  Autor:  Reinhold  van  Ackeren  ist  VP  Marketing  & 
Wettbewerbern  aus  dem  Internet  zu  Business  Development  bei  der  Communology 
verteidigen,  auch  wenn  diese  mit  aller  Macht  GmbH  in  Köln.  Er  kann  auf  mehr  als  10  Jahre 
Erfahrung  in  der  Telekommunikation  zurück 
versuchen, mit Voice over IP in den Mobilfunk 
blicken.  Seine berufliche  Karriere  startete  Reinhold 
einzudringen.  Mit  „Voice‐plus‐X‐Apps“,  die  van  Ackeren  im  Marketing  verschiedener 
echten  Mehrwert  generieren,  können  sie  Konsumgüterhersteller.  Seit  2008  ist  er  bei 
attraktive Angebote auf den Markt bringen.   Communology tätig.   
 

Sonderausgabe – Oktober 2010    25 
 mobile zeitgeistSPECIAL 

Interaktivierung und Monetarisierung von Mobile Web und 
Apps mit „Click‐to‐Call  & SMS“  
Von Jan Gessenhardt
 
Seit  die  Deutsche  Reichsbahn  1918  Versuche  Immobilenscout24  geht  seit  ca.  2  Jahren 
mit  Funktelefongesprächen  aus  fahrenden  konsequent  diesen  „Mobilisierungspfad“  und 
Zügen  startete,  wird  an  der  Entwicklung  bietet  Zugang  zu  den  im  Onlineportal 
mobiler Lösungen getüftelt.   www.immobilienscout24.de  eingestellten 
  Immobilienobjekte auch als optimierte mobile 
Die  Erwartungshaltungen  an  die  „mobile  Webseite  und  mit  einer  kostenfrei 
Revolution“  stiegen  Ende  der  neunziger  Jahre  downloadbaren iPhone und Android App.  Mit 
enorm  und  dokumentierten  sich  in  einem  über  325.000  App‐Downloads  nach  nur  8 
Rekordverkaufserlös  von  rund  50  Mrd.  Euro  Monaten erreicht allein die iPhone App heute 
für  deutsche  UMTS‐Lizenzen  im  Jahr  2000.  eine  kritische  Masse  an  mobilen  Nutzern,  die 
2009  gab  es  erstmals  mehr  aktivierte  nach  Miet‐  oder  Kaufobjekten  suchen.  So 
Mobilfunkverträge  als  Einwohner  in  lassen  sich  aus  den  rund  1,2  Millionen 
Deutschland. Aktuell gibt es laut dem BITKOM  Angeboten  geeignete  Objekte  in  richtiger 
mehr  als  100  Millionen  Anschlüsse4  Lage,  Größe,  Preiskategorie  etc.  herausfiltern 
hierzulande.  und auf einem individuellen Merkzettel in der 
  App speichern und vergleichen. Bis zu diesem 
Die  Möglichkeit  jederzeit  und  von  überall  Punkt  gleicht  das  Such‐Vorgehen,  angepasst 
Telefongespräche führen zu können, haben in  auf die Interaktionsmöglichkeiten des iPhones, 
nur  20  Jahren  nachhaltig  unser  Wirtschafts‐  dem aktuellen Angebot des Online Portals.  
und  Sozialleben  verändert.  Der  Anteil  der   
Sprachkommunikation  zwischen  Darüber  hinaus  bietet  die  App  aber  weitere 
Unternehmen  und  Kunden  wächst  auch  dank  Services,  die  bisher  so  nicht  im  stationären 
der  steigenden  Mobilfunkverbreitung  seit  Web umgesetzt wurden:  
Jahren weiter konstant.    
  Ist  die  Objektsuche  und  Auswahl  erfolgt, 
Mit  dem  steigenden  Marktanteil  von  genügt  ein  weiterer  Klick  in  der  App  und  es 
Smartphones,  also  Online  und  multimedia‐ wird  ein  Kontakt  zum  Immobilienanbieter  via 
fähigen  mobilen  Endgeräten,  dessen  E‐Mail  oder  Anruf  hergestellt,  der 
Funktionsumfang  sich  mit  downloadbarer  anschließend vereinbarte Termin direkt in der 
Software  erweitern  lässt,  werden  zunehmend  App  vermerkt  und  eine  Navigationsfunktion 
auch  komplexere  Datenanwendungen  in  der  angeboten.  Bei  der  Besichtigung  unterstützt 
„Unterwegssituation“  mittels  mobiler  die  App  durch  das  Speichern  individueller 
Webseiten  oder  Apps    genutzt.  Smartphone‐ Fotos  oder  Notizen.  Ist  der  Vertrag  für  das 
Nutzer sind es gewohnt, schnell, jederzeit und  neue  Zuhause  unterschrieben,  bietet 
von  nahezu  jedem  Ort  aus  an  die  Immobilienscout24  weitere  mobile  Services 
gewünschten Informationen zu kommen.  über  seinen  Umzug‐Helfer.  Der  Nutzer  erhält 
  eine Check‐ und Aufgabenliste, kann ermitteln 
Unternehmen, die diese Erwartungen erfüllen,  wie  viele  Umzugskartons  er  benötigt  und 
erweitern  den  Kreis  potentieller  Kunden  und  bekommt  Ämter  in  der  Nähe  samt 
Geschäftspartner und können im Idealfall auch  Öffnungszeiten  und  Telefonnummern 
gänzlich neue Services anbieten.  angezeigt.  
 
                                                        Per  GPS  ermittelt  die  Anwendung  den 
4
 http://www.bitkom.org/de/presse/56204_51915.aspx  aktuellen  Standort  des  Users  und  zeigt  alle 

 26    Sonderausgabe – Oktober 2010   
 

Couponing‐Partner,  die  sich  in  der  näheren  Kommunikation  auch  in  den  nächsten  Jahren. 
Umgebung  der  neuen  oder  alten  Wohnung  Beobachtet man die Aktivitäten von Google im 
befinden,  auf  einer  Karte  an.  Der  User  kann  mobilen  Bereich  scheint  es  dort  aktuell  eine 
sich  dann  den  gewünschten  Rabatt‐Coupon  klare  Maßgabe  zu  geben:  „Mobile  first!“.  Mit 
für  eine  neue  Küche,  Jalousien  oder  die  Android  als  offene  Betriebsplattform  und 
Autovermietung  herunterladen  und  mit  einer  Fokussierung  der  mobilen  Suche  inkl. 
seinem Smartphone vor Ort einlösen.  einer App für die sprachbasierte Suche mittels 
  Smartphone  geht  auch  Google  klar  den  Weg 
Für  Immobilienscout  bietet  die  der  Mobilisierung  und  Erweiterung  ihrer 
„Mobilisierungsstrategie“ damit nicht nur eine  Kernangebote gezielt für Smartphones. 
höhere  Reichweiten  und  zusätzliche 
Nutzungssituationen  auf  Basis  des  Online‐
Immobilienbestandes  sondern  auch  die 
Möglichkeiten  zusätzliche  Services  und 
Angebote zu entwickeln. 
 
Ist    also  eine  vollständige  Verlagerung  von 
automatisierbaren  Geschäftsprozessen  in 
mobile  Webseiten  oder  downloadbare  Apps 
die  richtige  Antwort,  um  vom  wachsenden 
mobilen Geschäft partizipieren zu können? 
 
Frage nach technischer Machbarkeit, Umfang 
und vertrieblicher Relevanz mobiler Lösungen  
 
Bei  der  Bewertung  des  mobilen  Engagements 
ist  aktuell  noch  viel  stärker  als  für  die  Online 
Aktivitäten  eines  Unternehmens  die  kritische 
Frage  zu  stellen:  Welche  unserer 
Geschäftsprozesse mit welchem Aufwand und 
welcher  Reichweite  können  sinnvoll  für 
mobile  Endgeräte  adaptiert  werden?  Nicht   
immer  liegen  die  Vorteile  der  mobilen  Die  Dynamik  und  das  Wachstum,  mit  denen 
Nutzung  so  klar  auf  der  Hand  wie  bei  seit  Einführung  des  iPhones  in  den  letzten  3 
Immobilienscout24.  Jahren  in  Deutschland  tausende  von  mobilen 
  Anwendungen  für  Millionen  App‐Downloads 
Häufig  ist  es  nicht  möglich,  die  über  und  verbundene    Transaktionen  gesorgt 
Jahrzehnte  gewachsenen  Geschäftsprozesse  haben,  stellt  die  Relevanz  mobiler  Lösungen 
vollständig  digital  abzubilden  oder  für  alle  nicht  mehr  in  Frage.  Dennoch  sind  mobile 
Systeme  Schnittstellen  bereit  zu  stellen,  die  Angebote  langfristig  nur  dann  sinnvoll,  wenn 
von  Smartphone‐Apps  genutzt  werden  sie  wirtschaftlich  tragfähig  sind,  d.h.  das 
können.  Auch  stellt  die  Verwendung  der  Produkt‐  und  Serviceangebot  des 
Apple‐Plattform besondere Anforderungen an  Unternehmens nachhaltig stärken. 
die  Programmierung  der  App  bzw.  ist  eine   
Distribution  der  Lösung  ausschließlich  nur  Click‐to‐Call und Click‐to‐SMS 
über den Apple eignen AppStore möglich.   
  Eine Möglichkeit,  mobile Datenanwendungen 
Auf  der  anderen  Seiten  weisen  Marktzahlen,  mit gewachsenen  Unternehmensprozessen zu 
Nutzerverhalten  und  Prognosen  in  nur  eine  kombinieren,  bieten  die  klassischen  Anruf‐ 
Richtung:  Rasantes  Wachstum  mobiler  und  SMS  Funktionen.  So  können  für  nahezu 

Sonderausgabe – Oktober 2010    27 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
alle  mobilen  Endgeräte  heute  mobile   
Webseiten  oder  auch  Apps  für  Smartphones  Die  iPhone  App  Alphaguide  der  Firma 
dazu  genutzt  werden,  um  in  mobilen  Alphabet  Fuhrparkmanagement  GmbH  nutzt 
Nachfragesituationen sehr einfach und intuitiv  ein  solches  Szenario,  um  für  ihre 
einen  Direktkontakt  mit  dem  Nutzer  zu  Dienstwagenkunden mobile Angebote wie die 
erhalten.  Durch  den  Einbau  einer  „Click‐to‐ Hilfe im Schadenfall oder die Suche nach dem 
Call“  Funktion  lässt  sich  die  telefonische  nächstgelegenem  Reifenpartner  mit  ihren  24‐
Kontaktaufnahme  in  Abhängigkeit  des  Stunden  Call  Center  Services  bzw.  Angeboten 
Nutzungskontexts  direkt  als  „1‐Button‐ von  Partnerfirmen  zu  kombinieren.  So  gelingt 
Funktion“ in einer App einbauen.  es  Alphabet  mittels  der  mobilen  App  für  ihre 
  Kunden genau dann präsent zu sein, wenn die 
In  den  meisten  Fällen  können  für  die  Anrufe  angebotenen  Service  benötigt  werden  – 
bestehende  Call  Center  Prozesse  oder  auch  unterwegs mit dem Fahrzeug und unabhängig 
automatisierte  Sprachservices  genutzt  von der Uhrzeit oder dem Ort.  
werden,  ohne  dass  weitere  technische 
Anpassungen nötig sind.  
  zu  Nachtzeit  bzw.  an  Sonn‐  und  Feiertagen 
Durch  die  Touchsteuerung  und  einfaches  geöffnet haben. Der Nutzer hat die freie Wahl 
Navigationsprinzip  der  App  kann  der  Nutzer  des mobilen Zugangs zum Services: per Anruf, 
mit  maximal  drei  Clicks  qualifizierten  Kontakt  SMS, Mobile Internet oder iPhone App.  
mit  der  jeweiligen  Hotline  aufnehmen  und   
auch  komplexe  Anfragen  im  direkten  Kontakt  Alle Services (Sprachservice, mobile Webseite, 
klären.   iPhone  App)  bieten  nach  Auswahl  der 
  Apotheke  an,  sich  direkt  telefonisch  mit  der 
Anruf  zu  jeder  Zeit  und  deutschlandweit:  Apotheke  verbinden  zu  lassen,  um  z.B. 
Apotheken‐Notdienst und Taxiruf  nachzufragen,  ob  das  benötigte  Medikament 
  vorrätig ist. 
Dass  sich  mobile  Anwendungen  und 
Anrufservices  auch  zur  Monetarisierung  von 
Diensten  eignen,  zeigen  die  Beispiele 
Apotheken‐Notdienstfinder  und  der 
bundesweite Taxiruf 22456. 
 
Die  Bundesvereinigung  Deutscher 
Apothekerverbände  (ABDA)  hat  die 
deutschlandweite  Notdienstapotheken‐Suche 
der  deutschen  Apotheken  für  alle  Telefone 
umgesetzt,  damit  dieser  Notfallservice 
jederzeit  und  ortunabhängig  zur  Verfügung 
steht.  Der  24‐Stunden‐Service  steht 
bundesweit  und  ohne  Vorwahl  von  jedem 
Handy  entweder  durch  Anruf  der  22833  oder  Auch  das  Konzept  des  bundesweiten  Taxirufs 
durch SMS "apo" an die  22833 zur Verfügung  22456 nutzt die Anruf‐ und SMS Funktion der 
(69ct/Min/SMS).  Ferner  wurde  der  Service  im  Mobiltelefone,  um  eine  orts‐  und 
mobilen  Internet  unter  http://22833.mobi  zeitunabhängige  Servicebereitstellung  zu 
realisiert  und  wird  zusätzlich  als  iPhone  App  gewährleisten.  Über  die  Mobilfunknummer 
im  Apple  Store  angeboten.  Alle  Services  22456  (69  Ct/Min)  oder  die  mobile  Webseite 
nutzen  eine  zentrale  Datenbank,  in  der  http://22456.mobi    können  Nutzer 
tagesaktuell  die  jeweils  diensthabenden  deutschlandweit  eine  Taxibestellung 
Notdienst‐Apotheken erfasst werden, die auch  vornehmen.  Über  die  mobilen  Services  wird 

 28    Sonderausgabe – Oktober 2010   
 

dazu  zunächst  eine  Vorqualifizierung  des  Einsatzmöglichkeiten mobiler Dienste. Wichtig 


Ortes  vorgenommen  und  dann  gezielt  die  ist,  sich  den  neuen  und  vielfältigen  mobilen 
Verbindung  zum  lokalen  Taxiunternehmen  Nutzungssituationen  bewusst  zu  werden. 
hergestellt.  In  ausgewählten  Städten  erhält  Gezielt  für  diese  gilt  es,  einen  Mehrwert  aus 
der Nutzer zusätzlich nach der Bestellung eine  Nutzersicht  zu  bieten,  der  das  bisherige 
SMS mit Angabe der Taxifahzeugnummer und  stationäre  Angebot  sinnvoll  abbildet  und 
verbleibenden Wartezeit, bis das Taxi vorfährt.  bestenfalls um neue Services ergänzt. 
   
 „Click‐to‐Pay“  ‐  Mobiles  Micropayment  Die Verknüpfung von mobiler Anwendung und 
nutzen  Anruf‐  bzw.  SMS‐Funktion  stellt  dabei  eine 
  technisch  einfach  zu  integrierenden 
Das  SOS‐Kinderdorf  nutzt  das  Web  sehr  Möglichkeit  dar,  um  auch  komplexe  Services 
erfolgreich  zur  Gewinnung  von  Spendern  und  zu  mobilisieren.  Voraussetzung  dafür  ist,  dass 
Paten.  Über  alle  Kanäle  wird  über  Projekte  auf  Unternehmensseite  Geschäftsprozesse 
informiert  und  um  Hilfe  geworben.  Seit  bereits  über  Call‐Center‐Strukturen  oder 
Anfang 2010 kann auch von unterwegs aus per  automatisierte  Sprachservices    abgewickelt 
mobilem  Web‐Formular  und  per  SMS  in  werden können. 
Sekunden  etwas  für  den  guten  Zweck  getan   
werden.  Daraus  resultiert  ein  steigender  Mit  der  steigenden  Verbreitung  von 
Eingang  an  spontan  getätigten  Kleinspenden,  Smartphones  und  verbundenen  mobilen 
denn der Aufwand dafür ist denkbar gering.   Anwendungen  bzw.  mobilen  Webseiten  ist 
  davon  auszugehen,  dass  nicht  nur  der  mobile 
Datenverkehr weiter stark steigt, sondern dass 
sich  Unternehmen  die  Chance  bietet,  das 
Mobiltelefon  als  vollwertigen 
Kommunikations‐, Vertriebs‐ und Servicekanal 
zu nutzen. 
 
Die mobile Anruffunktion, die bereits 1918 die 
Basis  für  die  folgende  Entwicklung  von 
Mobilfunktechnologien  stellte,  wird  dabei 
  auch  in  den  nächsten  Jahren  ein 
Die  Verbindung  des  Mobiltelefons  mit  der  Innovationstreiber  bleiben,  um  in 
Abrechnung  von  Leistungen  über  die  Kombination mit mobilen Datenanwendungen 
Mobilfunkrechnung macht mobile und Online‐ Kommunikations‐  und  Geschäftsprozesse  an 
Anwendungen  auf  für  den  Nutzer  sehr  jeden  Zeit  und  an  jedem  Ort  möglich  zu 
einfache  Weise – ohne Anmeldung und ohne  machen. 
das  ausfüllen  von  Formularfelder  ‐   
eCommerce‐fähig.  Vom  Bezahlen  per  Handy  Autor:  Jan  Gessenhardt  ist  Geschäftsführer  der 
profitieren  bereits  erste  Branchen,  wie  Aperto  move  GmbH,  einer  zur  Aperto‐Gruppe 
Entertainment‐  &  Games‐Anbieter  oder  gehörenden  Full‐Service  Agentur  für  Voice,  Video 
Verlage.  So  setzen  Online  Portale  wie  und  mobile  Applikationen  mit  Sitz  in  Berlin.  Die 
www.musicload.de    oder  die  Stiftung  Aperto‐Gruppe  ist  eine  unabhängige, 
Warentest (www.test.de) das mobile Bezahlen  inhabergeführte  Agentur  mit  160  Mitarbeitern  an 
den  Standorten  Berlin  und  Peking.  Unter  einem 
erfolgreich auf ihren Webseiten ein. 
Dach vereinen sich alle Kommunikationsdisziplinen, 
  um  der  Nachfrage  nach  integrierten  Lösungen 
Die  genannten  Beispiele  sind  nur  ein  kleiner  gerecht zu werden. 
Ausschnitt  der  facettenreichen 
 
 

Sonderausgabe – Oktober 2010    29 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
„Web und Telefon kommen im Smartphone zusammen – 
und sind immer beim Kunden in der Tasche“  
Interview mit Johannes Nünning, Telekom Deutschland
 
Scholz:  Im  Rahmen  einer  Studie  im  Jahre  Smartphones optimierte Website haben, auch 
2010,  die  im Auftrag  der  Deutschen  Telekom  telefonisch näher an ihren Kunden mit solchen 
AG  und  der  University  of  Plymouth  (UK)  Handys  zu  sein.  Vielleicht  ist  das  gerade  für 
durchgeführt  wurde  und  bei  der  14  diese  Unternehmen  eine  gute  Lösung,  denn 
Unternehmen,  Agenturen  und  Experten  der  trotz  Multitouch‐  und  Zoom‐Funktion  finde 
Branche  in  Deutschland  und  Großbritannien  ich,  dass  eine  normale  Website  auf 
interviewt  wurden,  wurde  die  Click‐to‐Call‐ Smartphones wenig komfortabel nutzbar ist. 
Funktion  aus  einer  mobilen  Applikation   
heraus  als  bevorzugtes  Scholz:  Vergessen  also  Agenturen,  Konzepter 
Kommunikationsmittel  ermittelt.  Dennoch  und  Entwickler  schlicht,  dass  man  mit  einem 
weisen  viele  der  modernen,  mobilen  Smartphone auch telefonieren kann oder sind 
Lösungen diese Funktion nicht auf. Warum ist  die  Möglichkeiten,  Voice  intelligent  zu 
dies aus Ihrer Sicht so?  integrieren,  schlicht  bei  den  maßgeblichen 
  Personen nicht bekannt? 
Nünning:  Ein  wichtiger  Grund  ist  sicherlich,   
dass  die  Marktkommunikation  auf  mobilen  Nünning:  Klar  ist,  dass  der  klassische 
Plattformen  für  Unternehmen  in  der  Praxis  Telefonkontakt  in  bestimmten  Zielgruppen 
noch  keine  große  Rolle  spielt.  Die  Tatsache,  rückläufig ist und durch E‐Mail und auch Social 
dass  die  Smartphones  nun  den  Durchbruch  Media  ergänzt  wird.  Und  die  Branche 
geschafft  haben,  wirkt  sich  jetzt  Schritt  für  diskutiert  auch  vor  allem  über  E‐Mail  und 
Schritt auf die Kommunikationsstrategien aus.   Social  Media  –  Medien,  von  denen  viele 
  Smartphone‐Nutzer viel intensiver als vom PC 
Trotzdem  ist  das  mobile  Internet  auf  dem  aus Gebrauch machen.  
Smartphone  in  Deutschland  für   
Kommunikatoren,  die  große  Reichweiten  Insgesamt  geht  es  in  der  jetzt  noch  frühen 
erzielen  wollen,  noch  nicht  so  relevant.  Phase  des  Internets  per  Smartphone  
Möglicherweise ist das so, weil erst jetzt erste  sicherlich  eher  um  Aufmerksamkeit, 
Media‐  und  Nutzungsdaten  etwa  für  Apps  Experimente  und  den  Versuch,  Erfahrungen 
kommuniziert  werden,  beispielsweise  durch  mit  dem  Internet  am  PC  auf  Smartphones  zu 
die AGOF.   transferieren.  Ein  PC  aber  kann  nicht 
  telefonieren  oder  SMS  versenden  ‐  jedenfalls 
Die  Bedeutung  mobiler  Applikationen  wird  nicht,  ohne  dass  der  Surfer  zusätzliche 
sich  nach  meiner  Einschätzung  bis  spätestens  Software installiert oder irgendwelche Konten 
2013  ändern.  Dann  werden,  wie  zum  Beispiel  auflädt.  So  gesehen,  kommt  Telefonie  also  in 
von Strategy Analytics prognostiziert, noch viel  der  in  den  letzten  Jahren  erprobten 
mehr  Smartphones  in  Deutschland  genutzt  –  Internetwelt  kaum  vor  und  fehlt  daher  im 
und  das  sicherlich  intensiv  gerade  von  der  Erfahrungsschatz  der  Entwickler,  Agenturen 
werberelevanten Zielgruppe.    und so weiter.  
   
Berücksichtigen  Sie  bitte  auch,  dass  die  Ein weiterer Grund ist wohl, dass viele Firmen 
meisten  Smartphones  schon  eine  einfach  auf  wegen  ihrer  Organisationsstruktur  und 
der  Website  gezeigte  Telefonnummer  Arbeitsteilung  aus  unterschiedlichen  „Ecken“ 
automatisch  als  solche  erkennen  ‐  ein  Klick,  das  Thema  Smartphone  angehen.  Nur  selten 
und man telefoniert. Das ist ein sehr einfacher  ist  der  Webmaster  auch  der  verantwortliche 
Weg  für  Unternehmen,  die  noch  keine  für  Manager für das Contact Center. Für die Leiter 

 30    Sonderausgabe – Oktober 2010   
 

der  Contact  Center  wiederum  ist  heute  die  Mobilfunkrechnung  von  Kunden 
Vermeidung  und  das  Abkürzen  von  Anrufen  gutgeschrieben  werden.  Das  erscheint  mir 
ein  wichtiges  Ziel,  ein  weiterer  telefonischer  zumindest für junge, preissensible Zielgruppen 
Kontaktkanal „stört“ da eher.   sehr  attraktiv.  Und  hier  kommen  dann 
  Mehrwertlösungen mit ins Spiel. 
Aber  hier  wird  es  gerade  spannend,  denn  die   
Effizienz  von  Contact  Centern  profitiert  von 
mehr  Self  Service.  Und  mit  modernen 
Smartphones  und  innovativen  Apps  wird 
Selbstbedienung technisch immer ausgefeilter 
und  die  Geräte  verbreiten  sich  vor  allem  in 
interessanten  Zielgruppen  immer  weiter.  Für 
Contact Center ist der Trend zum Smartphone 
also  eine  große  Chance,  ihre  Effizienzziele 
besser  zu  erreichen,  denn  es  entstehen  vor 
allem die wirklich wichtigen Telefonkontakte. 
 
Jedes  Kundentelefonat  aber  ist  ein  extrem 
wertvoller  Kundekontakt,  denn  hinter  jedem 
Anruf  steckt  eine  klare  Entscheidung  des 
Kunden.  Der  Kunde  will  etwas,  ganz  konkret,   
 
hier  und  jetzt:  bestellen,  sich  beschweren, 
Scholz:  Traditionell  wird  der  Kundenservice 
nachfragen  und  so  weiter.  Im  intelligenten 
gern  outgesourced  und  externe  Callcenter 
Management  von  Self  Service  und 
übernehmen  die  direkte  Kommunikation  mit 
persönlichem  Kontakt  steckt  also  eine 
dem  Kunden.  Sind  die  Anbieter  in  diesem 
wichtige Zukunftsaufgabe für alle, die sich mit 
Bereich  heute  schon  gut  aufgestellt?  Welche 
der  Markt‐  und  Kundenkommunikation 
Services  muss  ein  Dienstleister  heute  seinen 
befassen.  
Kunden im mobilen Kontext anbieten? 
 
 
Scholz:  Ein  mobiles  Gerät  ermöglicht  andere 
Nünning:  Externe  Dienstleister  sind  ein 
und  vor  allem  erweiterte  Dienste,  die  auf 
wichtiger  Faktor  in  der  Contact  Center‐
einem  PC  nicht  sinnvoll  nutzbar  wären.  So 
Branche,  sei  es  für  das  Management  von 
wird  zum  Beispiel  den  LBS,  den  Location 
Kapazitäten, sei es, weil sie häufig für gezielte 
Based  Services,  eine  rosige  Zukunft  vorher 
Kampagnen schlicht schneller startklar sind als 
gesagt.  Befördern  oder  bremsen  die  mobilen 
ein  unternehmenseigenes  Team.  Auch 
Zusatzfunktionen  die  Implementierung  von 
Dienstleister  werden  sich  auf  die 
Sprach‐Mehrwertdiensten  in  modernen 
Kommunikation  per  Smartphone  einstellen 
mobilen Szenarien? 
müssen,  für  den  smarten  Telefonkontakt 
 
ebenso wie für E‐Mails oder Social Media.  
Nünning:  Es  kommt  darauf  an.  Der  berühmte 
 
LBS‐Fall  „Du‐stehst‐vor‐einem‐Kaufhaus‐und‐
Wie  wichtig  das  Contact  Center  für  die 
bekommst‐automatisch‐aktuelle‐Angebote‐
Geschäftsstrategie  sein  kann,  zeigt 
auf‐Dein‐Smartphone“  spiegelt  ja  zunächst 
www.zappos.com, der weltweit größte Online‐
mal  das  Gegenteil  von  Telefonkontakt  wider 
Schuhversand.  Zappos  hat  seinen  Firmensitz 
und  wirkt  sich  auf  die  Sprach‐
von  San  Francisco  nach  Las  Vegas  verlegt,  da 
Mehrwertdienste  nach  meiner  Einschätzung 
in  der  Bay  Area  keine  qualifizierten 
weniger  aus.  Aber  vielleicht  verteilt  der 
Mitarbeiter  für  den  telefonischen 
Einzelhandel  demnächst  statt  Punkten  lieber 
Kundenkontakt  zu finden  waren. Die gesamte 
Frei‐SMS,  zusätzliche  Telefonminuten  oder 
Firmenzentrale  ist  also  wegen  des  Contact 
Datenvolumina,  die  direkt  auf  die 
Center umgezogen ‐  quasi, um näher an ihren 

Sonderausgabe – Oktober 2010    31 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
Kunden zu sein. Schauen Sie sich die  Website 
von  zappos.com  auf  dem  iPhone  an:  Stets  ist 
die  kostenlose  Servicenummer  zu  finden. 
Integrierter geht es heute kaum. 
 
Scholz:  In  welchen  Branchen  sehen  Sie  in 
Zukunft die größten Potenziale für integrierte 
Sprach‐Mehrwertdienste auf Smartphones? 
 
Nünning:  Grundsätzlich  glaube  ich,  dass  alle 
Branchen,  die  heute  schon  über  multiple   
Kanäle  verkaufen  und  ihre  Kunden   
kontaktieren,  sich  mit  dem  Smartphone  und  Ich  möchte  in  diesem  Zusammenhang  noch 
dem  mobilen Internet auseinandersetzen und  mal  auf  zappos.com  zurückkommen,  wie 
ihre  Kundenkontaktstrategien  anpassen  gesagt,  der  weltgrößte  online  Schuhhändler. 
müssen:  Versandhäuser,  Kaffeeröster,  Ich habe jüngst das „Buch zur Firma“ gelesen, 
Telekommunikationsanbieter und so weiter.   „Delivering happiness“ von Tony Hsieh (sprich 
  Shay). Darf ich zitieren? 
Aber  auch  Branchen,  deren  Kunden  von   
unterwegs  Kontakt  aufnehmen,  werden  hier  Scholz: Gern. 
agieren  müssen:  Fluggesellschaften,   
Automobilhersteller  und  ‐clubs.  Aber  neben  Nünning:  OK,  Tony  schreibt  (auf  Seite  143): 
dem Kundedialog gibt es viele weiter Chancen  „There is a lot of buzz these days about ‘social 
für  die  Integration  von  media’ and ‘integration marketing’. As unsexy 
Sprachmehrwertdiensten  oder  and  low‐tech  as  it  may  sound,  our  belief  is 
Telekommunikation  in  das  Internet  für  that the telephone is one of the best branding 
unterwegs.   devices  out  there.  You  have  the  customer’s 
  undivided  attention  for  five  to  ten  minutes, 
Denken Sie an Premium‐Infodienste, die Ihnen  and  if  you  get  the  interaction  right,  what 
das  Buchen  von  Hotels,  Mietwagen  oder  we’ve  found  is  that  the  customer  remembers 
Bahnverbindungen  abnehmen  und  auf  deren  the experience for a long time and tells his or 
Click‐to‐Call‐Angebote  Sie  beispielsweise  bei  her  friends  about  it.  Too  many  companies 
einer  Online‐Suche  gestoßen  sind.  Schließlich  think  of  their  call  centers  as  an  expense  to 
könnte  auch  das  E‐Mail‐Marketing  den  minimize.  We  believe  that  it’s  a  huge 
telefonischen  Rückkanal  erfolgreich  untapped  opportunity  for  most  companies, 
einbinden.   not  only  because  it  can  result  in  word‐of‐
  mouth‐marketing, but because of its potential 
Scholz: Warum glauben Sie eigentlich an das  to  increase  the  lifetime  value  of  the 
Telefon  im  Smartphone?  Ist  das  nicht  in  customer”. 
Zeiten von Apps, Social Media und Co. Schnee   
von gestern?  Um  es  etwas  euphorisch  zu  formulieren:  Da 
  geht  mir  das  Herz  auf.  Web  und  Telefon 
Nünning:  Nun  ja,  ich  glaube  einfach,  dass  die  kommen  im  Smartphone  zusammen  –  und 
Sprache  die  wichtigste  Kulturtechnik  ist,  die  sind immer beim Kunden in der Tasche. Damit 
uns  Menschen  vom  Rest  der  Welt  haben  jetzt  die  Service‐Strategen  beste 
unterscheidet.  Wir  sprechen  einfach  gerne  Chancen,  gerade  in  der  Ära  des  mobilen 
miteinander  und  einen  unmittelbar  Internets  mit  der  guten  alten  Telefonie  die 
emotionaleren  Sinn  als  das  Hören  gibt  es  Bekanntheit  und  Beliebtheit  einer  Marke 
vielleicht nicht.  nachhaltig zu steigern.  
   

 32    Sonderausgabe – Oktober 2010   
 

 Johannes  Nünning  ist  VP  Business  Strategy  im  Zentrum  Mehrwertdienste  gehört  unter  anderem 
Zentrum  Mehrwertdienste  bei  der  Telekom  der  Geschäftsbereich  Mehrwertlösungen,  der  als 
Deutschland  GmbH.  Johannes,  Diplom‐Ökonom  deutscher  Marktführer  individuelle  Lösungen  für 
und Absolvent der Universität Witten/Herdecke, ist  mehr  Kundennähe  anbietet.  
seit  rund  10  Jahren  bei  der  Deutschen  Telekom  in  Kontakt: j.nuenning@telekom.de 
verschiedenen Positionen für Strategieentwicklung,   
New  Business  Development  und  Heike Scholz ist Herausgeberin von mobile zeitgeist. 
Marktkommunikation  verantwortlich.  Zum   
 

 
 

Voice im Segment Mobile Healthcare: Eine Antwort auf eine 
wachsende Nachfragesituation? 
Von Alexander Schachinger
 
Der  deutlich  wachsende  Anteil  Vergleich,  Commerce,  Partizipation,  Hilfe  im 
Gesundheitsinteressierten  aber  auch  an  Alltag  und  diverse  andere    Formen  von 
chronischen  Patienten  in  der  Bevölkerung  gesundheitsbezogenen  Mehrwerten.  Unter 
fordert  den  Gesundheitsmarkt  heraus.  dem  Begriff  Mobile  Healthcare  oder  auch  M‐
Personalisierte  Mehrwerte  und  Betreuung  Health entstehen zum einen Apps, welche auf 
können  durch  Mobile  Voice  Lösungen  dem  Markt  für  Mobile  Apps  im  Sinne  von 
unterstützt werden.  Angebot  und  Nachfrage,  beispielsweise  im 
  iTunes Store frei käuflich sind.  
80 Prozent aller deutschen Onliner nutzen das   
Internet  zu  Gesundheitsthemen,  welches  sich  Auf  der  anderen  Seite  besteht  derzeit  noch 
hierzu  neben  den  klassischen  Medien  aber  eine  ungenügende  Verzahnung  dieser  Sorte 
auch  dem  Arzt  als  Informationsquelle  No.1  von  Mobile  Health  Apps  mit  den  klassischen 
etabliert  hat.  Dabei  entwickeln  sich  seit  Akteuren  des  Gesundheitssystems,  wie 
wenigen  Jahren  die  digitalen  beispielsweise  Arzneimittelhersteller,  Kliniken 
Gesundheitsangebote  von  lediglich  Web  1.0  oder  Krankenkassen.  Diese  Akteure  lernen 
Textseiten  hin  zu  personalisierten  derzeit  erst  digitale  Kanäle  und  Strategien  im 
Gesundheitsapplikationen  wie  digitale  klassischen  Marketingsinne  zu  verwenden. 
Tagebücher  zu  Ernährung  und  Sport  („Health  Entsprechend  werden  auch  Mobile  Health 
Tracking  Tools“),  kleinere  Formen  von  Apps  von  diesen  Akteuren  lediglich  als 
Personal  Health  Records  oder  Social  Media  Produkt‐,  Marketing‐  sowie  auch 
Plattformen  für  Chroniker,  in  denen  so  Mehrwertdienst  üblicherweise  kostenfrei 
genannte  „E‐Patients“  sich  austauschen  und  angeboten.  
voneinander  lernen.  Genau  diese  neue   
Formen  und  Produkte  gesundheitsbezogener  Eine  Vernetzung  von  beispielsweise  vom 
Angebote erobern in Form von Apps auch den  Endverbraucher  über  ein  Smartphone 
mobilen Kanal.  gesammelten persönlichen Gesundheitsdaten, 
  im  Sinne  einer  mit  und  durch  den  Arzt 
Für  Gesundheitsinteressierte,  für  Chroniker  optimierten  Behandlung  und  einer 
und auch für medizinische Fachkreise entsteht  Reduzierung  von  Krankheitskosten,  ist  im 
derzeit eine Vielfalt mobiler Applikationen von  deutschen  Gesundheitssystem  derzeit  nicht 
Information  oder  Nachschlagewerk  über 

Sonderausgabe – Oktober 2010    33 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
existent,  auch  wenn  es  seitens  einiger  Medikation  oder  der  Anleitung  von 
Leistungserbringer schon diskutiert wird.  medizintechnischen  Applikationen  zu 
Im  Sinne  einer  endverbraucherzentrierten  unterstützen  stellen  Mobile  Voice  Dienste 
Weiterführung  gesundheitsbezogener  Dienste  einen deutlichen Mehrwert dar.  
sind  Mobile  Voice  Lösungen  somit  auf  zwei   
Marktsegmenten  denkbar,  zum  einen  aus  Für  medizinisches  Fachpersonal  existieren  im 
kommerziellen  Mobile  Health  Apps  heraus  englischen Sprachraum schon eine Vielzahl an 
sowie  zum  anderen  in  Form  einer  Anbindung  mobilen  Recherche‐,  Patientenakten‐  oder  E‐
an  ohnehin  schon  vereinzelt  existierenden  Learning  Applikationen,  welche  ebenso  in 
Voice‐ und Hotline‐Diensten für Patienten und  ersten  Schritten  mit  Mobile  Voice  Diensten 
Nutzer von Medikationen, medizinischen Heil‐  kombiniert werden. 
und Hilfsmitteln oder Medizintechnik.    
  Eine  Doktor‐Konsultation  gar  über  Mobile 
Insbesondere  diejenigen  Voice  Dienste  von  Videotelefonie  wie  es  in  den  USA 
mobile  Applikationen,  welche  beispielsweise  beispielsweise  American  Well  oder  in  Irland 
Ernährungs‐,  Sport‐  oder  3G Doctor anbieten ist in Deutschland derzeit, 
Krankheitstagebücher  als  Kernfunktionen  abgesehen  von  der  bisher  rein  stationären 
aufweisen,  können  aus  den  Daten  der  Nutzer  Online‐Arzt‐Konsultation  doctr.com  aus 
dieser  Applikationen  einen  personalisierten  Potsdam, noch nicht marktrelevant etabliert. 
Voice‐Dienst  aufbauen.  Für  die  Anleitung  von   
Chronikern  im  Sinne  einer  „Information  Autor:  Alexander  Schachinger,  Gründer  von 
Therapy“, um sie beispielsweise basierend auf  healthcare42.com, Doktorand, Speaker und Berater 
ihrem  Wissen  und  Therapiestatus  bei  der  zu Health 2.0. 
 
 

 
 

 34    Sonderausgabe – Oktober 2010   
 

Warum will aus einer sozialen App heraus eigentlich keiner 
telefonieren? 
Von Dominika Dudzik
 
Tom  ist  beruflich  in  seiner  ehemaligen  sprachliches  Kommunikationstool  ist.  
Studienstadt  Köln  unterwegs.  Nach  getaner  Dennoch  ist  eines  beim  Alten  geblieben  –  es 
Arbeit  würde  er  sich  gern  mit  seinen  ist  und  bleibt  ein  Kommunikationsgerät.  Was 
damaligen Studienkollegen auf ein Bier treffen  sich  allerdings  geändert  hat,  ist  die  Art  und 
–  doch  wer  ist  überhaupt  noch  in  der  Stadt?  Weise, wie kommuniziert wird.  
Bevor  es  Smartphones  gab,  wäre  Tom  seine   
Telefonliste  im  Handy  durchgegangen.  Er  Ein neuer Kommunikations‐Lifestyle 
hätte  einen  Anruf  nach  dem  anderen   
gestartet,  um  dann  möglicherweise  doch  zu  Chats,  SMS,  Microblogging  –  kurz: 
erfahren,  dass  die  meisten  seiner  Bekannten  textbasierter  Austausch  –  halten  mehr  und 
gar nicht mehr vor Ort sind.   mehr  Einzug  in  die  Welt  der  mobilen 
  Endgeräte.  Grund  ist  ein  verändertes 
Heute läuft das anders: Tom hat eine App auf  Nutzerverhalten.  Wir  sind  mobil.  Wir  sind 
seinem  Smartphone,  die  ein  orts‐,  zeit‐  und  flexibel.  Egal  ob  im  Zug,  in  der  Hotel‐Lobby 
interessenbasiertes  Matching  mit  seinen  oder  am  Flughafen:  Wir  verbringen  immer 
Kontakten  erlaubt.  Er  loggt  sich  ein  und  mehr  Zeit  in  Kontexten  und  Situationen,  wo 
erfährt in Kürze, welche seiner Bekannten sich  man  die  dort  Anwesenden  nicht  kennt.  Das 
zurzeit  in  nächster  Umgebung  befinden  und  Smartphone  bietet  hier  die  Chance,  Kontakte 
welche  nicht.  Tom  kann  zudem  auch  neue  zu knüpfen.  
Leute  kennen  lernen,  indem  er  nach   
gemeinsamen  Interessen  filtert  und  Das  Telefonieren  steht  dabei  aber  nicht  an 
Gleichgesinnte  für  spontane  Treffen  per  erster Stelle. Man würde schließlich auch nicht 
Ortsfilter  ausfindig  macht.  Die  Telefonate  zuerst  das  Telefonbuch  aufschlagen  und  auf 
kann er sich so sparen.   gut  Glück  eine  Nummer  anrufen,  um  zum 
  gemeinsamen  Feierabendbier  einzuladen. 
Nicht  nur  im  privaten  Zusammenhang  findet  Was  früher  mit  einem  mehr  oder  minder 
das  Smartphone  seinen  Einsatz.  Als  Teil  einer  zufälligen  Kennen  lernen  begann,  kann  heute 
Affinity‐Group,  zum  Beispiel  eines  Fotografie‐ eine Smartphone‐App leisten: Das Filtern nach 
Vereins, oder auch im rein beruflichen Kontext  Ort,  Zeit  und  Interesse  und  die  erste 
ist  ein  orts‐,  zeit‐  und  interessenspezifisches  textbasierte Kontaktaufnahme zu potenziellen 
Matching  mit  Kontakten  in  Echtzeit  von  Bekanntschaften.  
großem  Nutzen.  Anstatt  telefonisch  mit   
Arbeits‐  oder  Vereinskollegen  Kontakt  Textbasiert  heißt  hierbei  auch, 
aufzunehmen,  kann  man  textbasiert  Fragen  unverfänglicher  und  selbstbestimmter  zu 
stellen  und  Diskussionen  eröffnen,  an  denen  kommunizieren als beim Telefonieren. Für den 
sich  beliebig  viele  Teilnehmer  beteiligen  Textempfänger ist es leicht, das Antworten zu 
können.  Experten  können  themenspezifisch  verweigern  –  im  sprachlichen  Dialog  ist  der 
ausfindig  gemacht  und  in  Echtzeit  per  Druck dazu höher. Die anfängliche Anonymität 
Kurznachricht erreicht werden.    des  Web  2.0  kann  dann  in  weiteren 
  Kontaktaufnahmen  durch  die  Akteure  –  ob 
Smartphones – mehr Computer als Telefon  telefonisch oder vis‐a‐vis – abgelegt werden. 
  ...und  noch  ein  Grund  gegen  eine  Voice‐
Es  scheint  also,  als  ob  das  Handy  von  einst  Integration in sozialen Apps. 
heutzutage eher ein mobiler Computer als ein 

Sonderausgabe – Oktober 2010    35 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
Die Kommunikation auf Smartphones  verläuft  Facebook,  den  VZ‐Netzwerken,  Twitter  etc. 
anders:  Mitglieder  können  sich  bei  Fragen  selbstverständlich.  Eines  haben  diese 
direkt  und  öffentlich  austauschen.  Das,  was  Plattformen  gemeinsam:  Die  Kommunikation 
früher  Telefonkonferenzen  leisteten,  nämlich  via  Text  anstatt  via  Voice.  Dieses  veränderte 
die  Echtzeit‐Kommunikation  zwischen  Kommunikationsverhalten  wird  nun  auch  auf 
mehreren  Gesprächsteilnehmern,  ist  heute  in  das  Smartphone  übertragen.  Wenn  sich  ein 
Micro‐Chats möglich.   Nutzer  eine  soziale  App  auf  sein  Telefon  lädt, 
  die  ihm  orts‐,  interessen‐  und  zeitbasiertes 
Die  Nutzer  können  direkt  auf  Nachrichten  Kommunizieren  mit  Kontakten  erlaubt,  wird 
oder  Fragen  eingehen,  sie  bewerten  und  das  Telefonieren  an  sich  oft  überflüssig. 
Empfehlungen aussprechen. Es kann zu immer  Sprich: Dieser Smartphone‐Nutzer fragt immer 
wiederkehrenden  Gesprächen  oder  auch  zu  seltener Voice‐Dienste nach.  
kurzen 5‐Minuten‐Flirts kommen – das liegt in   
der Hand der Nutzer. Ein großer Vorteil dabei  Das  Szenario  von  Tom  macht  deutlich,  dass 
ist,  dass  die  Flüchtigkeit  der  sprachlichen  eine  Integration  von  Voice‐Elementen  in  eine 
Kommunikation  wegfällt.  Will  man  zu  einem  soziale  Smartphone‐App  wenig  Sinn  macht. 
späteren  Zeitpunkt  auf  eine  Information  Endnutzer  wie  er  fragen  es  im  Kontext  von 
zugreifen,  ist  diese  im  Chat‐Protokoll  noch  Apps  schlichtweg  nicht  nach.  Will  der 
verfügbar.   Endnutzer  telefonieren,  bietet  ihm  sein  Gerät 
  diese  Möglichkeit  durch  die  Telefonbuch‐
Der  rasante  Vormarsch  der  Smartphones   Funktion.  Der  Nutzer  wählt  einen  Kontakt 
deutet  zudem  darauf  hin,  dass  das  oder  tippt  eine  Nummer  ein  und  kann  so  wie 
textbasierte  Kommunizieren  in  Apps  noch  gewohnt  telefonieren.  Im  Kontext  einer  App 
weiter an Bedeutung gewinnt. 325,6 Millionen  wird  hingegen  ein  anderes 
Handys und Smartphones haben die Hersteller  Kommunikationsverhalten  praktiziert.  Es 
laut  den  Marktforschern  von  Gartner,  Inc.  im  findet  ein  reger  Austausch  statt,  aber  eben 
zweiten  Quartal  dieses  Jahres  verkauft.  nicht sprachlich. 
Besonderen  Zuwachs  hatten  Smartphones:   
Ihre  Zahl  wuchs  um  mehr  als  50  Prozent.  Ihr  Autorin:  Dominika  Dudzik  wagte  nach  ihrem 
Anteil am Gesamtmarkt beträgt damit nun 19  Studium  der  Diplom‐Medienwissenschaften  den 
Prozent oder rund 62 Millionen Einheiten (vgl.  Sprung über den Ozean und verbrachte ein Jahr in 
San  Francisco  /  California  als  Trainee  im  Online‐
heise online). 
Marketing und Content Development. Die Nähe zu 
  Silicon  Valley  brachte  sie  mit  anderen  kreativen 
Das Fazit aus Developer‐Sicht  Köpfen  aus  der  IT‐Branche  in  Kontakt.  Der  Funke 
  sprang  über:  Die  rasante  Welt  der 
In  den  Zeiten  von  Social  Media  sind  User  Mobiltechnologie  faszinierte  und  inspirierte  sie. 
vertraut  mit  webbasierten  Netzwerken.  Dazu  Freiraum  für  kreative  Ideen  als  Marketing  & 
gehören  hauptsächlich  die  so  genannten  Communications  Managerin  hat  sie  im  jungen, 
Digital Natives ‐ die Generation der heute 20‐  dynamischen  Team   von  match2blue  in  Mainz 
bis  25‐Jährigen.  Für  sie  ist  der  Umgang  mit  gefunden. 

 36    Sonderausgabe – Oktober 2010   
 

„ Gerade im Premium‐Bereich haben Sprachdienste einen 
erheblichen Mehrwert für den Kunden…“ 
Interview mit Marc Mielau, BMW Group
 
Scholz:  Das  Mobiltelefon  ist  unser  täglicher  Ein  weiteres  Anwendungsszenario  hat  einen 
Begleiter,  24  Stunden  und  sieben  Tage  die  starken Sicherheitsbezug, indem im Falle eines 
Woche  begleitet  es  uns.  Gerade  wenn  wir  Verkehrsunfalls  durch  Drücken  des  Notruf 
unterwegs  sind,  ist  es  ein  unerlässlicher  Knopfs  im  Fahrzeug  direkt  eine 
Begleiter.  Doch  im  Auto  ist  die  Nutzung  vom  Sprachverbindung  zur  Notruf‐Zentrale 
Gesetzgeber  stark  eingeschränkt  worden,  so  aufgebaut  werden  kann.  Ebenso  kann  durch 
dass  Sprach‐Mehrwertdienste  hier  ihre  die  im  Fahrzeug  vorhandene  Sensorik  in  der 
Überlegenheit  voll  ausspielen  können.  Wie  Notruf‐Zentrale  ein  Alarm  ausgelöst  werden 
hat BMW sich hier positioniert?  und  es  erfolgt  ein  aktiver  Anruf  der  Zentrale 
  im  Fahrzeug,  um  sich  zu  vergewissern,  dass 
Mielau: Um die Freude am Fahren zu erhalten  alles  in  Ordnung  ist.  Bei  einigen  Modellen 
und  die  Fokussierung  auf  den  Verkehr  zu  werden  neben  der  exakten  Fahrzeugposition 
ermöglichen  bietet  BMW  natürlich  auch die Anzahl der Passagiere und die Stärke 
verschiedene  Sprachservices  an.  Da  ist  des  Schadens  übermittelt,  um  entsprechende 
selbstverständlich  zunächst  die  Hilfe senden zu können.  
Sprachsteuerung, die eine Interaktion mit dem   
Mobiltelefon oder auch dem MMI, dem Multi‐
Media‐Interface  im  Fahrzeug,  möglich  macht 
ohne  den  Blick  von  der  Fahrbahn  oder  die 
Hände vom Lenkrad zu nehmen. Hierfür ist ein 
Knopf  im  Lenkrad  integriert,  der  durch 
Drücken  die  Kommunikation  mit  dem 
Fahrzeug,  aber  auch  mit  dem  Customer 
Interaction Center (CIC) ermöglicht. 
 
Ein  erster  Anwendungsfall  ist  unser 
Auskunftsdienst,  der  den  Fahrer  mit  einem   
 
Mitarbeiter  des  CIC  verbindet.  Dieser  hilft  bei 
Scholz:  Insbesondere  wenn  wir  in  Bewegung 
konkreten  Anliegen,  sei  es  eine  Firma  zu 
sind  wollen  wir  Informationen  oder  Hilfe 
finden,  deren  genaue  Anschrift  man  nicht 
schnell,  unkompliziert  und  im 
kennt,  eine  Notapotheke  oder  auch  einen 
Zusammenhang  mit  unserer  aktuellen 
Bankautomat  und  zwar  nicht  nur  indem 
Position.  Smartphones  und 
fehlende  Informationen  recherchiert  werden, 
Navigationssysteme  mit  GPS  sind  heute  weit 
sondern die Koordinaten werden sofort in das 
verbreitet  und  ermöglichen  die  Übermittlung 
Fahrzeug  an  das  Navigationssystem 
ortsbezogener  Services.  Wie  wird  BMW 
übermittelt.  Dieser  Dienst  geht  soweit,  dass 
ConnectedDrive  dem  gerecht  und  welche 
zum  Beispiel  ein  Tisch  in  einem  Restaurant 
weiteren Services sind hier denkbar? 
gebucht oder ein Blumengruß bestellt werden 
 
kann,  sozusagen  ein  mobiler  Concierge‐
Mielau:  Schon  vor  einigen  Jahren  haben  wir 
Service.  Dieser  Dienst  verbindet  verschiedene 
mit  BMW@Mobile  einen  Dienst  gelauncht, 
Kanäle,  indem  beispielsweise  die  Rufnummer 
mit  dem  man  über  das  CIC  die  Koordinaten 
des Restaurants ins Fahrzeug übermittelt wird 
des  eigenen  Fahrzeugs  an  sein  Mobiltelefon 
und  der  Fahrer  direkt  im  Restaurant  anrufen 
senden konnte. Auf einer Karte (Google Maps) 
kann. 
wurde der Standort des Fahrzeugs dargestellt. 
 

Sonderausgabe – Oktober 2010    37 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
Ein  Service,  der  insbesondere  wenn  man  sein  Machine‐to‐Machine  (M2M)‐Systeme 
Fahrzeug  in  einer  fremden  Stadt  abstellt  von  ersetzen  in  vielen  Bereichen  die 
unschätzbarem Nutzen sein kann.  sprachbasierten  Kundenservices.  Ist  dies  aus 
  Sicht  von  BMW  für  die  Kommunikation  aus 
Jüngst  haben  wir  einen  neuen  Service  einem  fahrenden  PKW  ebenso  oder 
gelauncht,  die  nur  für  das  iPhone  erhältliche  vergrößert  die  sich  intensivierende 
MyBMW‐Remote‐App, mit der nun ein Dienst  Kundenbeziehung  den  Einsatz  und  die 
zur  Verfügung  steht,  der  so  bisher  nur  über  Nachfrage nach Sprach‐Mehrwertdiensten? 
das Internet verfügbar war. Über Google Maps   
hat man eine Funktion „Send‐to‐Car“, mit der  Mielau: Sprach‐Mehrwertdienste ermöglichen 
man  sich  die  Daten  von  seinem  PC  direkt  in  dem  Nutzer  eine  Reduktion  von  Komplexität 
sein Fahrzeug schicken kann. Mit der Nutzung  im  Fahrzeug.  Sprach‐  und  maschinenbasierte 
des  mobilen  Internets  kann  man  nun  schon  Dienste,  wie  das  computergestützte  Vorlesen 
bevor  man  sein  Fahrzeug  erreicht  sein  von  Texten  wie  Emails  während  der  Fahrt  ist 
nächstes  Ziel  mit  der  App  an  sein  Fahrzeug  bereits  eine  gängige  Funktion  in  BMW 
schicken  und  sofort  seine  Fahrt  fortsetzen.  Fahrzeugen.  
Hier  also  auch  eine  interessante  Anwendung,   
mit der ich einerseits Daten vom Fahrzeug auf  Auch  ist  die  Vielzahl  der  verschiedenen 
das  Handy,  aber  auch  vom  Mobiltelefon  an  Funktionalitäten  schnell  mit  einer  großen 
das Fahrzeug schicken kann, eine fast nahtlose  Unübersichtlichkeit  verbunden,  die  den 
Vernetzung  von  Fahrzeug,  Mobiltelefon  und  Nutzer  gegebenenfalls  überfordern  kann.  Es 
Internet.  ist  immer  ein  Abwägen,  wie  viele  Dienste  für 
einen  Nutzer  wirklich  noch  gewinnbringend 
sind. Uns ist wichtig, dass sich jeder Kunde ein 
maßgeschneidertes  Angebot  an  Diensten 
zusammenstellen  kann,  das  seiner 
individuellen  Lebenssituation  und  seinen 
Anforderungen gerecht wird.  
 
Sprachdienste  helfen  hier,  den  Zugang  zu 
vereinfachen  und  verschiedene  Funktionen 
intuitiv benutzbar zu machen.  
 
Scholz:  BMW  gehörte  schon  immer  zu  den 
Vorreitern  bei  der  Adaption  neuer 
Kommunikationsmöglichkeiten  und  hat 
bereits  früh  sehr  innovative  Mobile 
  Marketing  Kampagnen  durchgeführt.  Wie 
Natürlich kann die MyBMW‐Remote‐App noch 
haben  sich  in  diesem  Kontext  Sprach‐
mehr:  Zum  Beispiel  die  Standheizung  zeitlich 
Mehrwertdienste  entwickelt?  Haben  sie 
programmieren  oder  die  Scheinwerfer 
einen  festen  Platz  bei  der  Konzeption  der 
aufleuchten  bzw.  das  Fahrzeug  hupen  lassen, 
Kampagnen?  Welches  sind  die  Vorteile, 
wenn  man  in  einem  Parkhaus  sein  Fahrzeug 
Sprache für den Dialog einzusetzen? 
sucht.  Zukünftig  können  auch  technische 
 
Fahrzeugdaten  wie  zum  Beispiel  der 
Mielau: Wir haben bereits 2005, also weit vor 
Batterieladestand,  wichtig  bei  unseren 
der  iPhone‐  und  App‐Ära,  Sprachservices 
Elektrofahrzeugen, kontrolliert werden. 
innerhalb  von  MMS‐Kampagnen  angeboten, 
 
so  dass  der  Interessent  direkt  aus  der  MMS 
Scholz:  Der  Trend  zum  Self‐Service  am 
heraus,  damals  auf  Symbian‐Handys,  einen 
mobilen  Endgerät  und  die  zunehmenden 
Anruf auszulösen konnte.  

 38    Sonderausgabe – Oktober 2010   
 

Ein  schönes  Beispiel  ist  auch  unser  mobiler  Vorbehalte  gegen  möglicher  Weise 
Ratenkalkulator.  Hier  haben  wir  es  mit  einem  auftretende  Kosten.  Heute,  in  Zeiten  höherer 
sehr  komplexen  Themenfeld  zu  tun,  denn  Bandbreiten  und  Flatrates  ist  es  an  der  Zeit, 
Finanzdienstleistungen  sind  eigentlich  immer  nochmals  über  den  Einsatz  hochwertiger 
erklärungsbedürftig. Wir haben hier neben der  Mehrwertdienste, wie zum Beispiel des Video‐
selbständigen  Ratenberechnung  auch  die  Calls nachzudenken. 
Möglichkeit  angeboten,  aus  der  App  heraus   
das  Financial‐Services  Kundencenter  zu 
kontaktieren,  so  dass  der  Nutzer  vom  Agent 
an  der  Hand  durch  den  gesamten  Prozess 
geführt  werden  konnte.  Erfreulich  war,  dass 
dieser Service angenommen wurde und es hat 
gezeigt,  dass  das  Mobiltelefon  in  der 
Erstinformation  praktisch  ein  Self‐Service  ist 
und  in  der  konkreten  Information  oder  auch 
mit der Kaufabsicht dann zu einem Vermittler 
zu einem persönlichen Kontakt wird. 
 
Ein weiteres Beispiel ist eine lokale Kampagne,   
 
mit  der  wir  anlässlich  der  Jubiläumsfeier  der 
Man lässt sich durch das Smartphone zu leicht 
Stadt  München  auf  die  Neueröffnung  des 
auf  die  Machine‐to‐Machine‐Dienste 
BMW  Museum  hingewiesen  haben.  Das 
verleiten,  vernachlässigt  damit  aber  den 
denkmalgeschützte Museum hatte von außen 
eigentlichen  Mehrwert  des  Mobiltelefons.  Es 
seine  Form  nicht  verändert,  wurde  aber  von 
ist bestimmt noch viel ungehobenes Potenzial, 
innen  vollständig  umgebaut.  Das  führte  dazu, 
sich  zukünftig  in  der  Personalisierung  und 
dass  viele  Touristen  und  Besucher  sich  das 
Kundenorientierung  dem  Kunden  neu 
Museum  nicht  anschauen  konnten,  also  der 
zuzuwenden. 
Blick in das Gebäude verwehrt war. Wir haben 
 
dann eine eigentlich ganz banale Funktion des 
Gerade  im  Premium‐Bereich  haben 
Mobiltelefons  genutzt,  nämlich  den  Video‐
Sprachdienste  einen  erheblichen  Mehrwert 
Call.  Anstatt  eine  Face‐to‐Face‐
für  den  Kunden  und  können  mit  Concierge‐
Kommunikation  aufzubauen,  wurde  ein 
ähnlichen Angeboten überzeugen. 
Hintergrundbild  zur  Navigation  ausgeliefert. 
  
Mit  dem  Neuner‐Block  konnte  man  dann  Als  Head  of  Digital  Media  bei  der  BMW  Group  ist 
navigieren  und  sich  verschiedene  Inhalte  zum  Marc  Mielau  für  die  interaktive 
Thema  BMW  Museum,  BMW  Welt  und  BMW  Markenkommunikation von BMW und deren Web‐
Werk  anschauen.  Wenn  man  weiterführende  Vermarktung  verantwortlich.  Nach  seinem 
Informationen  haben  wollte,  war  es  auch  Studienabschluss  als  Dipl.  Designer  war  er  als 
möglich,  per  Tastendruck  innerhalb  der  Gründer  und  Partner  bei  der  Designagentur  e27 
gleichen  Verbindung,  also  des  Video‐Calls  mit  tätig,  bevor  er  zu  smart  wechselte.  Danach 
einem  Video‐Call‐Center  verbunden  zu  arbeitete  er  bei  der  DaimlerChrysler  Bank  Project 
werden,  wo  dann  in  einem  Face‐to‐Face‐ Manager  Marketing  Communications  und  bei 
MetaDesign  als  und  als  Director  Brand  Consulting 
Dialog  Anfragen  zum  Beispiel  zu  Führungen 
im  Bereich  Strategic  Marketing.  Seit  2002  stieg  er 
beantwortet wurden.  in  der  BMW  Group  vom  Brand  Manager  über 
  Innovation  Manager  bis  hin  zu  seiner  jetzigen 
Uns  hat  dieses  Innovationsprojekt  gezeigt,  Position als Head of Digital Media auf. 
dass viele Funktionen der Mobiltelefone nicht   
genutzt  werden,  einerseits  aus  Unkenntnis,  Heike Scholz ist Herausgeberin von mobile zeitgeist. 
dass  es  sie  gibt,  andererseits  aufgrund  der 

Sonderausgabe – Oktober 2010    39 
 mobile zeitgeistSPECIAL 

Abstimmen per App – was eine Televoting Applikation 
leisten muss, um Sprachmehrwertdienste zu unterstützen 
Von Walter Rott
 
Bislang  ist  2010  das  Jahr  des  Televoting.  Das  Nutzer  über  denselben  Button  im  Studio 
liegt sicher am Eurovision Song Contest, der in  anrufen.  Er  kann  also  gleichzeitig  von  einem 
Deutschland  dieses  Jahr  eine  besondere  Gerät aus zuschauen und anrufen. 
Aufmerksamkeit  genossen  hat.  Kein   
Televoting‐Event hatte in den letzten drei, vier  Da er über einen Button auf dem Touchscreen 
Jahren  ein  ähnlich  hohes  Interesse  in  den  Anruf  tätigt,  bzw.  die  SMS  verschickt,  ist 
Deutschland geweckt.  die  psychologische  Hemmschwelle,  eine 
  kostenpflichtige  Servicenummer  anzurufen, 
Dennoch ist Televoting ein Vorgang, der in den  niedriger. 
Zeiten von mobilem Internet, Apps und Triple   
Play  beinahe  anachronistisch  anmutet.  Der  Der  Netzbetreiber  bindet  die  App  am 
Wählende  sitzt  zu  Hause  vor  dem  Fernseher,  einfachsten über eine SOAP/ XML Schnittstelle 
greift zu einem separaten Gerät, dem Telefon,  an seine Televoting Plattform an, sofern diese 
und ruft von dort aus eine Servicenummer an  auf  einem  NGIN  (Next  Generation  Intelligent 
oder  schickt  eine  SMS,  um  seine  Stimme  Network)  basiert.  Über  diese  Plattform  auch 
abzugeben  oder  an  einem  Gewinnspiel  die  Abrechnung  gesteuert.  Alle  eingehenden 
teilzunehmen.  Der  Nachteil  ist  offensichtlich:  Anrufe,  SMS  und  Daten  lassen  sich  in  einer 
wer  teilnehmen  will,  muss  gerade  vorm  zentralen  Datenbank  speichern  und  wie  bei 
Fernseher  sitzen.  Natürlich  ist  es  auch  herkömmlichen Sprachanrufen abrechnen. 
nachträglich  möglich,  seine  Stimme   
abzugeben,  z.B.  wenn  die  Darbietung  eines  Über  diese  Daten  werden  bei  Gewinnspielen 
Künstlers in einem Werbespot wiederholt wird  Gewinner  ermittelt,  Anrufer  gezogen,  die  live 
und  die  Servicenummer  eingeblendet  wird,  ins  Studio  durchgestellt  werden.  Die  Auswahl 
oder  wenn  Kandidaten  auch  im  Internet  der  Anrufer  kann  dabei  nach  verschiedenen 
vorgestellt  werden.  In  einer  Live  Sendung  Kriterien  erfolgen,  z.B.  per  Zufall  oder 
hingegen ist dies schwierig.  manuell. 
   
Um  auch  von  unterwegs  an  einem  Televoting  Die  Vielseitigkeit  einer  solchen  App  ist  das 
teilnehmen  zu  können,  bietet  sich  eine  App  wichtigste,  denn  sie  muss  für  mehrere 
an.  Diese  hätte  Vorteile  für  den  Nutzer,  als  Televoting  Formate  und  bei  verschiedenen 
auch für den Netzbetreiber, der die Televoting  Sendern  einsetzbar  sein.  Daher  muss  die 
Plattform betreibt.  Anmutung  der  App  an  CI/  CD  Vorgaben  der 
  jeweiligen  Sender  bzw.  der  Sendungen 
Der Vorteil für den Nutzer liegt auf der Hand:  anpassbar sein. 
Mobilität.  Mit  einer  solchen  App  könnte  er   
Wiederholungen von Darbietungen anschauen  Genauso  muss  es  möglich  sein,  dass  die  App 
und per Knopfdruck abstimmen. Dadurch wird  verschiedene  Televoting  Szenarien  abdecken 
eine  SMS  an  die  Televoting  Plattform  kann,  egal,  ob  es  ein  reines  Voting  Event  ist 
geschickt  und  als  SMS  Vote  gezählt.  Genauso  oder eine Spielshow mit direkter Schaltung ins 
kann  über  diese  App  per  Knopfdruck  eine  Studio. Daher ist nur eine voll konfigurierbare 
Servicenummer  angerufen  werden,  um  zu  Televoting App wirklich markttauglich. 
voten.  Die  App  wählt  dabei  die  Nummer  mit   
der  richtigen  Endung  für  den  entsprechenden  Was  ist  der  Mehrwert  einer  solchen  App? 
Kandidaten. Bei einer Live Quizshow kann der  Idealerweise  hilft  sie,  die  Teilnehmerzahlen 

 40    Sonderausgabe – Oktober 2010   
 

bei  Televoting  Shows  nach  oben  zu  treiben.  verschicken  kann.  Sie  ist  ein  Benutzer 
Der  Anrufer  muss  selbst  keine  Nummer  mehr  Interface,  das  die  Teilnahme  an  Televoting 
wählen,  sondern  stimmt  über  einen  Formaten  vereinfacht.  Daher  ist  eine  solche 
Kandidaten  per  Knopfdruck  ab  und  ruft  dabei  App  eine  sinnvolle  Ergänzung  für  Televoting 
an,  bzw.  verschickt  eine  SMS.  Gleichzeitig  ist  Produkte.  Sie  kann  helfen  die  Teilnehmerzahl 
es  die  Integration  von  Verfolgen  einer  zu  steigern  wenn  sie  an  jedes  Szenario 
Fernsehshow oder einem Wettbewerb und die  anpassbar ist und kann von Netzbetreibern als 
Teilnahme  an  Abstimmungen  in  nur  einem  zusätzliches  Feature  verkauft  werden.  Und 
Gerät, egal ob live oder als Wiederholung.  wer  weiß,  vielleicht  wird  über  Lenas 
  Titelverteidigung per App entschieden. 
Für den Betreiber der Televoting Lösung ist die   
Anbindung  an  die  Plattform  entscheidend.  Ist  Autor: Walter Rott ist CTO und Mitgründer von ECT, 
die  App  mehrsprachig  und  das  dahinter  der  European  Computer  Telecoms  AG.  Sein 
liegende  System  in  der  Lage,  mehrere  Aufgabenbereich  beinhaltet  die  Entwicklung  der 
INtellECT® NGIN Plattform von ECT. Walter Rott hat 
Währungen  und  Zeitzonen  abzubilden,  ist  die 
an  der  Fachhochschule  München  Informatik 
App auch international einsetzbar.  studiert  und  war  vor  der  Gründung  von  ECT 
  Entwicklungsleiter  für  private  DECT  Systeme  bei 
Nüchtern  betrachtet  ist  eine  Televoting  App  Siemens. Davor hat er als Mitglied der technischen 
eine intelligent verpackte Servicenummer, die  Planungsgruppe  neue  Leistungsmerkmale  für  die 
den  Dienst  mit  Smartphones  verknüpft  sowie  HICOM  Nebenstellenanlagen  spezifiziert  und 
gleichzeitig  Sprachanrufe  tätigen  und  SMS  geplant.
 
 

 
Aftersales Services mit App‐Marketing ‐ Kommt die 
Renaissance von Voice? 
Von Stefan Krueger
 
Im  Hype  der  letzten  Jahre  um  Apps,  Offen  ist  dabei  jedoch,  ob  die  Vereinfachung 
Locationbased  Services  und  neue  Devices  wie  immer alle Bedürfnisse der Enduser abdecken 
Tablets  ist  das  Thema  Sprache  als  kann  oder  ob  die  notwendige  Simplifizierung 
ursprüngliches  Kommunikationsmedium  durch  schlanke  Apps  Fragen  unbeantwortet 
mobiler  Geräte  stark  ins  Hintertreffen  lässt, die auf anderen Kommunikationskanälen 
geraten.  Dies  gilt  besonders  auch  für  effizienter  bearbeitet  werden  könnten. 
Verkaufsprozesse,  die  mit  zunehmender  Letztendlich  geht  es  also  um  die  Frage:  Wo 
Tendenz online abgewickelt werden.   kommen  Apps  an  ihre  Grenzen  und  wie 
  können  diese  mit  bestehenden  Mitteln 
In  einer  ersten  Phase  sorgten  dabei  effizient überbrückt werden.  
Mobiltelefone  und  Smartphones  dafür,  dass   
die  bewährten  Webshops  überall  verfügbar  Große  Einzelhändler  nutzen  zunehmend  die 
wurden.  Eine  neue  Qualität  erreichte  dieser  Möglichkeit,  mit  eigenen  Apps  neue  oder 
Prozess  durch  die  Apps‐Welle,  die  sich  erweiterte Services anbieten. Dabei setzen sie 
spätestens  seit  der  iPhone‐Einführung  rasend  bei der Verkaufsanbahnung oder –abwicklung 
schnell ausbreitete.   jedoch  in  der  Regel  auf  die  klassischen  Mittel 
  des  Webshops:  Information, 
Warenkorbzusammenstellung,  Bezahlung.  Für 

Sonderausgabe – Oktober 2010    41 
 mobile zeitgeistSPECIAL 
Käufer  erklärungsbedürftiger  Waren,  z.B.  aus  Reibungsverluste  vermieden.  Gleichzeitig 
dem  Technikbereich,  ist  das  bietet  sich  für  den  Händler  die  Möglichkeit, 
Informationsangebot  dabei  trotz  den  Kunden  sehr  gezielt  zu  beraten.  Um 
Datenblättern  oder  FAQs  naturgemäß  solche  Anwendungsfälle  abzudecken,  müssen 
begrenzt.  Hier  setzen  serviceorientierte  Apps  die  Apps  von  der  grundlegenden  Architektur 
an  und  integrieren  die  Möglichkeit,  allerdings so konzipiert sein, dass sie jederzeit 
sprachbasierte  Services  direkt  aufzurufen.  um  voicebasierte  Funktionalitäten  erweitert 
Damit kann der Kunde mit einem Fingerdruck  werden können. 
direkt  in  das  Servicecenter  des  Einzelhändlers   
vermittelt  werden.    Umfangreiche  Durch die Möglichkeit, gezielt voicegebundene 
Einsatzgebiete  für  solche  Funktionalitäten  Pre‐  oder  Aftersales‐Services  in  Applikationen 
bieten  sich  auch  im  Bereich  der  Aftersales‐ zu integrieren, können sowohl für den Kunden 
Services,  etwa  wenn  es  um  als  auch  für  den  Einzelhändler  Vorteile 
Produkterweiterungen,  Zubehör  oder  entstehen.  Besserer  und  schnellerer 
Garantiefälle geht.   Kundenservice  auf  der  einen  Seite,  mehr 
  Kundenbindung  und  Möglichkeiten  für 
Die  grundlegenden  Voraussetzungen  um  gezieltes  Permission‐Marketing  auf  der 
solche  Services  anzubieten,  sind  in  der  Regel  anderen  Seite  sind  das  Ergebnis.  Bestehende 
vorhanden  –  sowohl  auf  der  Seite  der  Einrichtungen  wie  Servicecenter  können 
Einzelhändler  als  auch  bei  App‐Entwicklern.  nahtlos integriert werden und es ist auf Seiten 
Für mögliche Aftersales‐Services muss z.B. auf  der  Kunden  keine  neue  Hardware,  sondern 
Seiten  der  App  eine  Kaufhistorie  für  den  lediglich  die  Installation  von 
Kunden  abrufbar  sein.  Diese  erfordert  eine  voiceunterstützenden  Apps  notwendig.  Wenn 
„Bon  im  Internet“‐Funktionalität,  die  nach  der  breiten  Durchsetzung  von  Apps  die 
klassische  Apps  überfordert,  weil  dafür  eine  Frage nach mehr und besserem Kundenservice 
gesicherte  Serverarchitektur  vorhanden  sein  als  Differenziator  auf  die  Tagesordnung 
muss.  Nur  wenn  eine  solche  vorhanden  ist,  kommt,  wird  auch  der  Renaissance  von  Voice 
kann  auf  Wunsch  des  Kunden  der  Bon  im  im  Rahmen  der  App‐Welt  wieder  eine  Tür 
Internet  in  einem  gesicherten  Bereich  geöffnet. 
gespeichert und z.B. über ein Portal abgerufen   
werden.  Darauf  aufsetzend  können  Autor:  Stefan  Krueger  ist  Geschäftsführer  der 
voicebasierte  Aftersales‐Services  direkt  in  der  valuephone  GmbH  und  Experte  für  Prozesse  und 
App integriert werden.   Lösungen  rund  um  die  mobile  Value  Chain.  Er  war 
viele  Jahre  in  führenden  Positionen  bei 
 
internationalen   IT‐Dienstleistern  für  den 
Da  der  Kunde  und  das  Servicecenter  des  Einzelhandel tätig, bevor er die Verantwortung bei 
Einzelhändlers  über  den  Bon  genau  wissen,  valuephone übernahm.  
von  welchem  Produkt  die  Rede  ist,  werden 

 42    Sonderausgabe – Oktober 2010   
 

Die nächsten Events in Mobile 

Es fehlt eine Veranstaltung? Bitte kurze Nachricht an uns. 

Auf mobile zeitgeist finden Sie immer aktuell die wichtigsten Kongresse, Messen und Events rund um 
Mobile.  Diese  Termine  können  Sie  von  dort  auch  in  Ihren  persönlichen  Kalender  importieren  (iCal, 
Outlook, Google).  

Veranstalter  geben  uns  häufig  die  Möglichkeit,  Preisnachlässe  oder  andere  Vergünstigungen  an 
unsere  Leserinnen  und  Leser  weiter  zu  geben.  Also  am  besten  unseren  RSS  Feed  oder  unseren 
Newsletter abonnieren, so verpassen Sie nichts. 

Selbstverständlich ist auch unser Eventkalender via RSS Feed abonnierbar. Mehr Termine finden Sie 
auf unseren Webseiten.  

Sonderausgabe – Oktober 2010    43 
 mobile zeitgeistSPECIAL 

Interessante Links 
 

• .mobi Device Atlas  • MEF ‐ Mobile Entertainment Forum 

• 160Characters Association  • MMA ‐ Mobile Marketing Association 

• Bitkom  • Mobey Forum 

• Bluetooth.org  • Mobile Monday 

• BMCO ‐ Broadcast Mobile Convergence  • Mobile World Congress 

• BVDW  • mobiThinking 

• CTIA ‐ The Wireless Association  • MTLD .mobi 

• eco Verband  • NFC Forum 

• flash4mobile ‐ German Flash Lite  • OMA ‐ Open Mobile Allicance 

Community  • OMTP – Open Mobile Terminal 

• GS1 Germany  Platform 

• GSA ‐ Global Mobile Supplier  • Open Handset Alliance 

Association  • UMTS Forum 

• GSM Association  • W3C ‐ Mobile Web Initiative 

• MDA ‐ The Mobile Data Association  • WURFL ‐ Handy Datenbank 

 44    Sonderausgabe – Oktober 2010   
 

Werben und Sponsoring 
 
1. Sponsoring der mobile zeitgeist SPECIALS 
 
1.1. Übersetzung eines oder mehrerer mobile zeitgeist SPECIALS 
 
Überwiegend  werden  die  Fachartikel  in  den  SPECIALS  in  deutscher  Sprache  verfasst.  Sponsoren 
haben die Möglichkeit, eines oder mehrere SPECIALS ins Englische übersetzen zu lassen und in dem 
jeweiligen englischsprachigen Heft exklusiv als Sponsor zu erscheinen. Dies reicht von Kennzeichnung 
jeder  einzelnen  Seite  mit  “sponsored  by…”  bis  hin  zu  exklusiven  Anzeigen  in  dieser  Ausgabe.  Die 
Abwicklung  übernimmt  mobile  zeitgeist,  ebenso  wie  das  erneute  Layouten.  Darüber  hinaus 
distribuiert  mobile  zeitgeist  das  pdf  über  seine  bestehenden  Kanäle  (RSS  Feed,  Email‐Newsletter, 
Twitter,  ISSUU  und  persönliche  Kontakte).  Weitere  Optionen,  wie  zum  Beispiel  exklusive 
Printausgaben, können individuell abgestimmt werden. 
 
1.2. Sponsorship für den deutschsprachigen Jahresband 2009 der mobile zeitgeist SPECIALS 
 
Diese  sollen  in  einer  deutschsprachigen  Gesamtausgabe  zusammen  gefasst  werden.  Insgesamt 
wurden diese SPECIALS von 20.000 Leserinnen und Lesern gelesen. In Abstimmung mit dem Sponsor 
sind weitere Beiträge denkbar, aber auch Artikel aus anderen Medien oder individuelle Ergänzungen 
des Sponsors. Der Jahresband kann mit “sponsored by…” und/oder exklusiven Anzeigen des Sponsors 
ergänzt  werden.  Ebenfalls  möglich  ist  eine  exklusive  Print‐Ausgabe,  sowohl  klassisch  als  auch  im 
Print‐On‐Demand‐Verfahren. 
 
1.3. Sponsorship für den englischsprachigen Jahresband  
 
Selbstverständlich  ist  es  möglich,  sowohl  die  Übersetzung  der  vier  Ausgaben  der  mobile  zeitgeist 
SPECIALS  aus  dem  Jahr  2009  und  die  Erstellung  des  englischsprachigen  Jahresbandes  2009  zu 
sponsern. Die bereits unter 1. und 2. beschriebenen Vorgehensweisen finden selbstverständlich auch 
hier ihre Anwendung. 
 
1.4. Sponsorship für eines der kommenden mobile zeitgeist SPECIALS oder einer Sonderausgabe 
 
Die  Übernahme  eines  der  zukünftigen  mobile  zeitgeist  SPECIALS  oder  die  Erstellung  einer 
Sonderausgabe  ist  eine  weitere  Option.  Hierbei  kann  eines  der  bereits  geplanten  Themen 
übernommen werden, aber auch die Festlegung eines anderen, individuell abzustimmenden Themas 
ist möglich. Der Sponsor erhält exklusiv alle Werbeplätze und wird als Sponsor genannt. 
 
 
2. Anzeigen  
 
In den mobile zeitgeist SPECIALS können Anzeigen in unterschiedlichen Formaten geschaltet werden. 
Die Anzeigepreisliste bitte per Mail anfordern. info@mobile‐zeitgeist.com 

Sonderausgabe – Oktober 2010    45 
 mobile zeitgeistSPECIAL 

Ausblick auf kommende mobile zeitgeist SPECIALS 
 

Ausgabe 4/10 – 9.11. 2010: Drei Jahre iPhone – Quo Vadis, Mobile Market? 

Nach drei Jahren ist es Zeit, Bilanz zu ziehen  und nach vorn zu schauen.  

Licht und Schatten: 

- Was hat das iPhone wirklich bewegt? 
- Wer hat gewonnen, wer verloren? 
- Wie haben sich die Märkte und Ecosysteme verändert? 
- Was erwartet uns in den nächsten drei Jahren? 

Redaktionsschluss:      08. Oktober 2010 
Anzeigenschluss:     15. Oktober 2010 

Wer  als  Autor  dabei  sein  möchte,  schicke  bitte  eine  Email  an  heikescholz[at]mobile‐zeitgeist.com. 
Themenvorschläge sind sehr willkommen. Redaktionsschluss ist der 8. Oktober 2010. 

Natürlich wird auch in dieser Ausgabe Raum für Anzeigenschaltungen sein. Wer sein Unternehmen in 
der Nähe zu Marktexperten präsentieren möchte schreibe bitte eine Email an heikescholz[at]mobile‐
zeitgeist.com. Anzeigenschluss: 15. Oktober 2010.

Ausgabe  1/11  –  Januar  2011:   Ausgabe  2/11  –  April  2011:  


Apps  vs.  Mobile  Internet  –  Ist  das  Wie das Handy die Welt verändert 
Wettrennen entschieden? 
Das  siebte  Massenmedium  verursacht 
Den Jahresauftakt macht eine bereits lang und  tiefgreifende Veränderungen. 
vor allem hitzig geführte Debatte. 
Gesellschaft und Business: 
Philosophie und harte Fakten: 
- mHealth:  Wie  sieht  unser 
- Verdrängt HTML5 die Apps?  Gesundheitswesen der Zukunft aus? 
- Warum noch native Apps?  - mLearning:  Was  leistet  das  Handy  bei 
- Was leisten mobile Browser?  uns und weltweit? 
- Ist  die  schiere  Anzahl  von  Apps  noch  - Always‐On  und  Netcitizen:  Wie 
überschau‐ und nutzbar?  verändert das Handy unser Verhalten? 

Redaktionsschluss:      07. Januar 2011  Redaktionsschluss:      08. April 2011 


Anzeigenschluss:     14. Januar 2011  Anzeigenschluss:     15. April 2011 
 

 46    Sonderausgabe – Oktober 2010   
 

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Sonderausgabe – Oktober 2010    47 

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