Das funktioniert aber nicht, denn es gibt keine dezidierte Grenze an der man das
Kriterium der Falsifizierbarkeit aus dem Fenster werfen und dennoch eine G�ltigkeit
der These beanspruchen kann. Oder einfacher: Alle Aussagen �ber die Welt m�ssen
sich am selben Ma�stab messen lassen.
An G�tter zu glauben, hei�t nichts anderes als eine bestimmte Menge von Aussagen
�ber Sachverhalte f�r wahr zu halten. Und als Mindestkriterien f�r das
"F�rwahrhalten von Aussagen" haben sich Dinge etabliert wie logische Konsistenz und
prinzipielle Falsifizierbarkeit.
In einem Punkt stimme ich dir aber zu: ich selbst habe oft Bauchschmerzen, wenn von
"Wahrscheinlichkeiten" bei naturwissenschaftlichen Erkenntnissen geredet wird. Wir
kennen die Grundgesamtheit der m�glichen Falsifikationsinstanzen nicht, also kann
man auch keine ehrliche Absch�tzung von Wahrscheinlichkeiten geben. Wir wissen
aber, ob eine These nach unseren derzeitigen M�glichkeiten gut gepr�ft und noch
nicht falsifiziert ist, wenn sie uns dann gute Vorhersagen liefert, ist das
ausreichend, um von eine wahren Aussage zu reden. Eine (erreichbare) "objektive"
Wahrheit wird heutzutage eigentlich nicht mehr angenommen (weshalb mir der Begriff
"Agnostiker" auch ein Dorn im Auge ist, hier wird ein absoluter Wahrheitsbegriff
wieder durch die Hintert�r eingef�hrt � v�llig unn�tig)