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Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion
42. Jahrgang • erscheint zweimonatlich • N° 5 | Oktober 2018 • Bozen · Innsbruck · Kron
metz
 · Kochel am See
WICHTIGEUNTER-STÜTZUNG:
SSB-Hilfsprojekt im Malmkrog
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ANERKENNENDE PRÄMIERUNG:
Neues Feld-zeichen fürGebirgsschützen
1712
Friedrich IV., Herzog Friedlmit der leeren Tasche
 von Heinz WieserDas Landesmuseum Schloss Tirol hat kürzlich die Themenausstellung „Fridericus Dux Austriae –Der Herzog mit der leeren Tasche“ eröffnet. Im Zentrum der Ausstellung steht das Wirken Friedrichs IV. von Österreich (1382–1439). Die Ausstellung, zu der auch ein Katalog erschienen ist, bleibt bis zum 25. November auf Schloss Tirols geöffnet. 140 ausgestellte Objekte ermögli-chen nun eine neue Begegnung mit dem Landesfürsten, dessen Politik nachhaltig die Geschicke des Landes geprägt hat und ihn zu einer Symbolfigur eines geeinten Landes macht.Durch seine Politik förderte er eine prosperierende Entwicklung, die Tirol zu einem der be-gehrtesten Länder im Herzen Europas machte, wobei Bergbau und Handel den wirtschaftlichen Aufschwung brachten. Die Ausstellung geht den zentralen Themen im Leben des Habsburgers nach. Beleuchtet wird die Erinnerungskultur, die aus dem Mythos und der Sagenwelt schöpft. Zudem wird von den kriegerischen Ereignissen in Appenzell erzählt, als dem jungen Herzog sein Besitz streitig gemacht wurde. Folgenschwer erwies sich die Schutzfunktion Friedrichs über den Gegenpapst Johannes XXIII., die ihm die Acht des Kaisers einbrachte und ihn vo-rübergehend „mit leeren Taschen“ dastehen ließ. Friedrich verlegte 1420 seine Residenz von Meran nach Innsbruck, gründete den Hof unter den Bürgern und stellte sich vehement gegen
Unsere Heimat …
Der Bayerische Ministerpräsident hat den Gebirgsschützen den Eh-renpreis „100 Jahre Freistaat unsere Heimat Bayern“ verliehen. Was heißt das für uns? Die Bayerischen Gebirgsschützen sind viel älter als dieser Freistaat. Sie sind nicht unbe-dingt Zeugen der Republik. Sie sind keine Verteidiger von Systemen. Ge-birgsschützen hat es gegeben im al-ten Herzogtum, im Kurfürstentum und im Königreich. Sie haben die Revolution 1918 als Ordnungsfaktor überdauert. Sie waren immer Schüt-zer und Verteidiger ihrer Heimat und ihrer Lebensordnung. Dafür hat der Freistaat die Gebirgsschüt-zen geehrt. Kann uns das genügen? Nein. Unser modernes Bayern darf bei allen Veränderungen seine Seele und sein Gesicht nicht verlieren. Dafür lohnt es sich zu kämpfen …... meint euer LandeshauptmannMartin Haberfellner
Friedrich IV., mit der leeren Tasche, Hzg. v. Österreich (1382–1439) mit seinen Gemahlinnen.1420 gab Friedrich eine neue Landesordnung zur Sicherung des inneren Friedens heraus.
STILLE HILFE:
Der Helfer von damals heute
Poste Italiane s.p.a.-Spedizione in Abbonamento Postale-D.L.353/2003(conv.in L.27/02/2004 n°46)art. 1, comma2, NE Bolzano Tassa Pagata/Taxe Percue I.R.
 
Aus den 
LANDESTEILEN …
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N° 5 | Oktober 2018
Denkdorf Alpbach
Treffpunkt für
Politik
Ein Fixpunkt des Europäischen Forums in Alpbach sind Jahr für Jahr die „Politischen Gespräche“. Heuer wurden sie am Samstag, den 25. August feierlich eröffnet – nicht weniger als vier Staatspräsidenten wohnten dem feierlichen Akt im Denk- und Bergdorf Alpbach bei. Der Zusammenhalt innerhalb der Europäischen Union war dabei das Kernthema des politischen Gipfels. Apropos „Zusammenhalt“: Alpbachs Schützen unter dem Kommando von Hauptmann Bgm. Markus Bischofer bewiesen bei kühl-regneri-schem Wetter Ausdauer und Standhaftigkeit. Sie begrüßten die hochrangigen Vertreter traditionell mit Hymnen und einer exakten Ehrensalve. Die Tiroler unter den hohen Repräsentanten, Österreichs Bundesprä-sident Alexander Van der Bellen, Tirols Landeshauptmann Günther Platter und EFA-Präsident Franz Fischler, lobten dabei die Tiroler Qualitäten und waren stolz auf ihre Landsleute und ihre gemeinsame Heimat. Im Rahmen der Eröffnungsansprachen stand schließlich die Krisenwiderstandsfähigkeit der Europäischen Union im Mittelpunkt – mit dem Konferenzmotto „Diversität und Resilienz“ wurden auch Kernwerte wie Soli-darität, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Nachhaltigkeit in den Fokus des Denkens gerückt. Österreichs EU-Kommissar Johan-nes Hahn nutzte den Gipfel zu Gesprächen in Bezug auf die EU-Erweiterung.
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den ihn bekämpfenden Adel. So zwang er den mächtigen Heinrich  von Rottenburg in die Knie, ließ mit Kanonen die den Starkenber-gern gehörende Burg Greifenstein belagern und mischte sich in das weltliche Geschäft der Bischöfe ein. Eine innige Freundschaft ver-band ihn mit Hans Wilhelm von Mülinen, was sich nicht zuletzt in Verträgen und Bildstiftungen niederschlug. Für die bildende Kunst hatte Friedrich nicht viel übrig, wenngleich es zu seiner Zeit zu einem ersten Höhepunkt in der Entwicklung der Gotik kam. Tirol konnte seinen Herzog auch nach seinem Tod nicht vergessen. Herzog Friedl mit der leeren Tasche wurde 1382 geboren und war seit 1402 in Vertretung seines Bruders Leopold IV. in den Vorlan-den tätig. 1406 wurde ihm die selbstständige Regierung von Tirol und den Vorlanden übertragen. Die Regierung Friedrichs war von  vielen Kämpfen, besonders im Innern des Landes, ausgefüllt, die er aber mit einem vollen Sieg abschließen konnte: so mit dem Bund  von Appenzell („Bund ob dem Bodensee“), mit dem er 1412 auf 50 Jahre einen Frieden vereinbarte, und mit dem Adel, der erstmals gegen die habsburgische Landesherrschaft aufsässig wurde. Dies alles gelang Herzog Friedrich, weil ihm die Tiroler Landstände, besonders die Städte und die Bauern, die Treue hielten. Hierher gehören die vielen Erzählungen von seinen Verstecken auf Bauern-höfen. Daher bestätigte er 1417 die Landesfreiheiten von 1342 und 1406 „von Wort zu Wort“.1420 gab Friedrich eine neue Landesordnung zur Sicherung des inneren Friedens heraus. Die landesfürstliche Stellung Herzog Friedrichs festigte sich immer mehr, unter ihm wurde der Titel „Landesfürst“ und „landesfürstliche Hoheit“ in den Urkunden  verwendet. Das Lehensverhältnis der Tiroler Landesfürsten zu den Bischöfen von Trient und Brixen erkannte Friedrich 1424 und 1438 genauer als seine Vorgänger. Seine adeligen Gegner hatten ihm zur Zeit seiner ärgsten Erniedrigung nach dem Konstanzer Konzil, als 1415 über ihn die Reichsacht und der Kirchenbann verhängt worden war, den Beinamen „mit der leeren Tasche“ gegeben, was nicht zutreffend war, weil er seine und des Landes Stellung mehrte und standhaft verteidigte. 1439 verstarb er. Er ist in der Basilika des Zisterzienserstiftes Stams begraben..
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Aus den 
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 Abbildung aus der amtlichen Berner Chronik, 1478:Herzog Friedl mit der leeren Tasche unterwarf sich Kaiser Sigmund, der über ihn 1415 die Reichsacht verhängte, da er dem Gegenpapst  Johannes XXIII. Geleit durch Tirol zum Konzil von Konstanz gab.Hauptmann und Bgm. Markus Bischofer und seine Alpbacher Schützen ließen sich trotz starken Regens nicht beirren und bewiesen neben der Tiroler Gastfreundschaft auch Standhaftigkeit.
 Alpbach
 von Thomas Saurer
06.07.2018 - 25.11.2018 findet die Ausstellung FridericusDux Austriae auf Schloss Tirol statt.
 
Aus den 
LANDESTEILEN …
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 Verdienstmedaillen verliehen
Tirols LH Günther Platter und Südtirols LH Arno Kompatscher zeichneten am Hohen Frauentag in Innsbruck insgesamt 127 Per-sönlichkeiten nördlich und südlich des Brenners mit der Verdienst-medaille aus: „Am Hohen Frauentag holen wir jene Menschen vor den Vorhang, die sich mit großem Einsatz dem Wohlergehen der Ge-meinschaft widmen“, betonte LH Günther Platter in seiner Anspra-che. „Es braucht Menschen wie sie, die in ihren eigenen Lebensbe-reichen Außerordentliches leisten, die konsequent dafür sorgen, dass unser aller Leben ein bisschen besser wird. Mit ihrem Engagement tragen sie dazu bei, dass unsere Gesellschaft zu einer Gemeinschaft wird, die Zusammenhalt stärkt und Zuversicht erzeugt.“ Mit der Verleihung dieser Landesauszeichnung wird auch verdienstvollen Schützen-Mitgliedern Dank und Anerkennung für ihr ehrenamt-liches Engagement ausgesprochen. Über viele Jahre haben sich folgende Mitglieder unseren Schützenwerten gewidmet – sie haben das Schützenwesen in unserem Land aktiv mitgestaltet und geprägt: -Bernhard Berger, Prägraten, Verdienste um das Schützen-und Chorwesen -Johanna Daldoss, Verdienste um das Schützen- undVereinswesen in Radein -Helmut Heiseler, Ladis, Verdienste um das Schützenwesen -Elisabeth Huber, Ebbs, Verdienste um das Schützenwesenund die Jungschützenbetreuung -Fritz Noichl, Jochberg, Verdienste um das Schützenwesenund das Gemeinwohl -Josef Plattner, Schlaiten, Verdienste um das Schützenwesenin Osttirol -Andreas Raass, Innsbruck, Verdienste um das Schützenwesenin Tirol -Wolfgang Santa, Höfen, Verdienste um das Schützenwesen
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Aus den 
LANDESTEILEN …
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Dank und Anerkennung: Stellvertretend für viele verdienstvolle Schützenmitglieder nahm auch der Viertelkommandant desSchützenviertels Tirol-Mitte, Mjr. Andreas Raass, die Verdienst-medaille stolz entgegen. Josef Plattner aus Schlaiten konnte sich doppelt freuen: „Seine“ Schützenkompanie Schlaiten stellte am 15. August dieEhrenkompanie, anschließend folgte die verdiente Auszeichnung aus den Händen der Landeshauptleute.
Innsbruck 
 von Thomas Saurer
Selbstbestimmungsrecht für Süd-Tirol
Das Selbstbestimmungsrecht ist ein Grundrecht im Völkerrecht und keine Alternative zur Autonomie auf gutem Willen oder Gnaden des Staates, der die sich auf Selbstbestimmung berufende Minderheit in seinem Staatsgebiet beherrscht. Das Recht auf Selbstbestimmung ist ein solch elementares Völkergrundrecht, dass es nicht durch eine noch so weitgehend gestaltete Autonomie ersetzt werden kann, sondern über den nationalen Verfassungen und Rechtsgebungskompetenzen der Staaten steht. Die Menschen in Süd-Tirol sind als Minderheit im Staat Italien nach wie vor Inhaber des Selbstbestimmungsrechts und haben aus der Unterdrückungsperiode bis Ende der 60er Jahre auch einen Anspruch, dieses Recht durchzusetzen.In diesem Zusammenhang erscheint es verwunderlich, dass der italienische Staat den Süd-Tiroler Freiheitskämpfern – die er noch heute als Terroristen ansieht – keine Amnestie gewährt. Die EU und mit ihr Italien protestieren heftig gegen die Annexion der Krim und verhängen sogar Sanktionen gegen Russland mit der sicherlich illusorischen Hoffnung, dadurch eine Rückgabe an die Ukraine zu erreichen. Und was ist anders zwischen der Annexion der Krim und der Annexion Süd-Tirols? Ja, es ist etwas anderes, denn die Krim war ewig russisches Kulturland, die Menschen weit überwiegend Russen und sie kam nur durch ein Geschenk Chrutschows an die Ukraine. Die Menschen auf der Krim waren also eine russische Minderheit in der Ukraine, die ein Recht auf Selbstbestimmung hatte. Süd-Tirol war  jedoch nie in der Geschichte italienisches Kulturland, selbst zur Zeit des römischen Reiches nicht.Gerd Kohlhage, Rodeneck
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Es ist eine Landesauszeichnung für besondere  gesellschaftliche Leistungen, die an Menschen aus Nord-, Ost- und Südtirol verliehen wird.

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