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5.12.

18 / 21 Uhr/ Richterschaft

Hausfriedensbruch und Diebstahl

Zur Verhandlung erschienen:

1 Richter, 1 Staatsanwalt, 1 Anwältin der Verteidigung, 3 Angeklagte, 2 Zeugen


und 1 Vertreter der Presse.

Nachdem der vorsitzende Richter den Prozess eröffnet hatte, begann die
Staatsanwaltschaft mit Verlesung der Anklageschrift:

Anklagepunkte:

StGB: § 21/1 Raub

Die Staatsanwaltschaft schilderte den Sachverhalt folgendermaßen:

Am 14.11.18 ging gegen 22:45 Uhr, während eines Stromausfalles, ein stiller
Alarm von der Zentralbank beim LSPD ein. Gestohlen wurden 98.816 Dollar.
Beamte des LSPD und des FIB konnten Vorort Angeklagten 1 festnehmen,
welcher die ZB gerade verließ und des weiteren konnten Angeklagter 2 und
Angeklagter 3 innerhalb der Bank aufgefunden werden. Die Spurensicherung
konnte auf dem Weg zum Tresor, sowie direkt am Tresor Spuren sichern,
welche mit den DNA-Spuren von Angeklagten 1 und Angeklagten 2
übereinstimmen.

Der Angeklagte 1 bekannte sich in allen Anklagepunkten für nicht


schuldig.

Der Angeklagte 2 bekannte sich in allen Anklagepunkten für nicht


schuldig.

Der Angeklagte 3 bekannte sich in allen Anklagepunkten für nicht


schuldig.
Die Verteidigung legte den Sachverhalt folgendermaßen dar :

Die drei Angeklagten waren am Tatabend Vorort, da sie Geld einzahlen wollten.
Angeklagter 1 wurde schon seit längerem von maskierten Motorradfahren
verfolgt und bat deshalb Angeklagten 2 und Angeklagten 3 Ihn zur Bank zu
begleiten. Auf dem Weg dorthin wurden sie nach Ihrem Aufenthaltsort gefragt,
was als Indiz für eine Verfolgung zu sehen ist. Im Laufe des Bankbesuchs
wurden die drei Angeklagten von mindestens drei Personen überwältigt und in
den Tresorraum gebracht. Angeklagter 2 und Angeklagter 3 erlitten dabei einen
persönlichen Schaden, sie wurden im Anschluss zusätzlich vom LSPD verhaftet
und es wurde Ihnen Ihr Geld abgenommen.

Das Beweismittelverfahren wurde eröffnet:

Die Staatsanwaltschaft hob die Eindeutigkeit der gesicherten Spuren nochmal


hervor und lud Zeuge 1 in den Zeugenstand.

Zeuge 1 (Polizist) wurde geladen und rechtlich belehrt.

Die Staatsanwaltschaft bat Zeuge 1 die Abläufe am Abend des 14.11.18


wiederzugeben. Zeuge 1 sagte, dass bereits vor der Tat verdächtige Abläufe vor
der Bank gemeldet wurden. Verdächtig in dem Sinne, dass immer die gleichen
Fahrzeuge vor der ZB auf und ab fuhren, worauf Officer postiert wurden, um
die Geschehnisse an der ZB zu beobachten. „Nachdem der Strom ausfiel und
ein Dispatch von der ZB gemeldet wurde, fuhren ein Kollege und Ich mit einem
Riot zur ZB, kamen dort an, bis zu diesem Zeitpunkt, wie ich später in
Erfahrung bringen konnte, hielten sich nur die drei Angeklagten in der Bank auf
und Niemand verließ diese bis zu diesem Zeitpunkt“. Weiter schilderte Zeuge 1,
dass Angeklagter 1 beim Verlassen der ZB anzutreffen war und von FIB–
Beamten übernommen wurde. Angeklagter 2 und Angeklagter 3 wurden in der
Bank aufgefunden. Die Bank wurde durchsucht und keine weiteren Personen
aufgefunden, was die drei Angeklagten dringend tatverdächtig machte.

Die Verteidigung fragte Zeuge 1, wie er verdächtiges Verhalten definiere,


worauf dieser sagte in dem Fall, wenn das selbe Fahrzeug vor der ZB immer
wieder auf und ab fährt. Auf die Frage weshalb ohnmächtige Personen die am
Tatort aufgefunden wurden, als verdächtig gelten, sagte Zeuge 1 das nur diese
Personen sich während des Vorgangs in der Bank befanden und deshalb als
dringend tatverdächtig gelten. Weitere Angaben zur Spurensicherung konnte
Zeuge 1 nicht machen, da er dafür nicht zuständig war. Auf Nachfrage
bezüglich eines anonymen Tipps, welcher telefonisch dem LSPD zukam,
machte Zeuge 1 keine weiteren Angaben. Ob Zeuge 1 oder Kollegen von Ihm
weitere Personen in oder aus der Bank kommen sah, verneinte dieser. Laut
Zeuge 1 wurden die Reifen des Fluchtfahrzeuges zerschossen und mindestens
zwei Officer observierten bereits bei Eingang des Dispatches, den einzigen
Eingang zur ZB.

Der vorsitzende Richter fügte hinzu, dass vom Tresor und auf dem Weg zum
Tresor DNA-Spuren gesichert werden konnten und diese mit denen von den
Angeklagten abgeglichen wurden.

Zeuge 2 (Polizist) wurde geladen und rechtlich belehrt

Die Staatsanwaltschaft fragte Zeuge 2 nach den Abläufen der Observation am


14.11.18, worauf dieser erzählte, dass Ihre Streife im nördlichen Bezirk
eingeteilt war und beim Vorbeifahren drei Personen und Manchez vor der ZB
gesichtet haben. Zwei der Personen waren vermummt und eine hatte einen sehr
auffälligen Kleidungsstil. Nach Absprache mit Kollegen begannen sie den
Eingang der ZB zu beobachten. Zwei Machez fuhren vor ... [Leider konnte ein
Teil der Aussage aus akustischen Gründen nicht mitverfolgt werden, wir bitten
dies zu entschuldigen.] … Ein Pick-Up fuhr vor und drei Personen gingen nach
dem Stromausfall gezielt in die Bank. Kollegen des LSPD und des FIB rückten
zum Tatort vor. Eigensicherung ging vor, weshalb die verdächtigen Personen
nicht direkt festgenommen wurden. Ansonsten bestätigte Zeuge 2 die Aussage
von Zeuge 1.

Nach einem Kreuzverhör von Staatsanwaltschaft und Verteidigung bezüglich


der genauen Umstände der ZB-Eingangstür-Beobachtung legte sich Zeuge 2
darauf fest, dass er die gesamte Zeit einen ausreichend guten Blick auf die Tür
hatte, um ausschließen zu können das Jemand während dessen die Bank verließ.

Die Verteidigung hob die schlechten Sichtverhältnisse hervor, zweifelte die


vollständige Observationsdauer an und kritisierte, dass die Beschreibung der
Täterkleidung lückenhaft und oberflächlich sei.

Der vorsitzende Richter hackte in einzelnen Punkten nochmal nach.

Schlussplädoyer

Laut Staatsanwaltschaft sind gefundene DNA-Spuren in der Bank und direkt


am Tresor, direkt mit Angeklagten 1 und Angeklagten 2 in Verbindung zu
bringen. Weiter sind Zeugenaussagen Beweis genug. Der Geldbetrag der bei
Angeklagten 1 gefunden wurde passt zur gestohlenen Geldmenge.

Geförderte Strafe

Angeklagter 1: 20.000 Dollar Geldstrafe.

Angeklagter 2: 20.000 Dollar Geldstrafe.

Angeklagter 3: 15.000 Dollar Geldstrafe wegen Mithilfe zum Raub.

Die Verteidigung erwiderte, dass es sehr zweifelhaft ist wie die Angeklagten
erkennungsdienstlich behandelt wurden, auch in Betracht der Dunkelheit.
Kleidungsstücke wurden unterschiedlich wahrgenommen, andere Akzente
erkannt und es ging sehr hektisch zu. Schockierend empfand die Verteidigung
das Vorgehen und den Umgang mit Ihren Mandanten und nach so langer Zeit ist
es unmöglich genaue Abläufe zu rekonstruieren. Rechte wurden nicht zeitnah
verlesen und während der Verhandlung freuen sich wahrscheinlich die wahren
Täter über die gelungene Tat. Unbescholtene Bürger wurden hier Opfer eines
Verbrechens und nun auch noch dafür angeklagt. Alle Angeklagten waren davor
nicht kriminell auffällig.

Der vorsitzende Richter zog sich um 22:28 Uhr zur Urteilsfindung zurück.

Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil...

Die Angeklagte werden unter Berücksichtigung der Umstände nach folgenden §


verurteilt:

StGB: §42/2 Hausfriedensbruch und §21 Diebstahl

Strafmaß:

Angeklagte 1: 20.000 Dollar Geldstrafe.

Angeklagte 2: 20.000 Dollar Geldstrafe.

Angeklagte 3: 20.000 Dollar Geldstrafe.

Das bei den Personen am Tatort vorgefundene Geld bleibt, bis auf eine dem
entwendeten Geld nicht zuzuordnende Menge, eingezogen.
Urteilsbegründung:

1. Keine Gewalt wurde angewendet.


2. Indizien und Zeugenaussagen überführen die Angeklagten als Täter.

Die Verhandlung wurde um 23:10 Uhr geschlossen.

DZ

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