Sie sind auf Seite 1von 10

Psychotherapeut

2002 · 47:67–76 © Springer-Verlag 2002 Übersicht


Redaktion W. Bongartz · E. Flammer · R. Schwonke
J. Eckert, Hamburg Fachbereich Psychologie,Universität Konstanz
C. Reimer, Gießen
B. Strauß, Jena
Die Effektivität der Hypnose
Eine meta-analytische Studie

Zusammenfassung D ie Hypnose hat in den letzten beiden


Dekaden an Bedeutung gewonnen, ins-
dene Möglichkeiten. So kann die Ge-
neralisierung über direkte Erfolgssug-
Von 193 Untersuchungen zur Bestimmung besondere auch in Deutschland, was sich gestionen geschehen, aber auch etwa da-
der Wirksamkeit von Hypnose, die bis Ende an der Zunahme der klinischen und ex- durch, dass der Patient in Hypnose die
1998 veröffentlicht wurden, konnten 43 perimentellen Fachliteratur wie der Ent- Bewältigung einer bestimmten Pro-
randomisierte, klinische Studien, in denen wicklung der Fachgesellschaften ablesen blemsituation „als real“ erlebt (z. B. die
eine ausschließlich mit Hypnose behandelte lässt (Peter 2001). Möchte man beurtei- erfolgreiche Konfrontation mit einem
Patientengruppe mit einer unbehandelten len, ob das psychotherapeutische Poten- Vorgesetzten) und sie dann im Alltag als
(bzw.mit medizinischer Standardversorgung zial dieser Methode auch ihrer zuneh- Hausaufgabe durchführt.
behandelten) Gruppe verglichen wurde, in menden Bedeutung entspricht, stößt Das „reale Erleben“ in Hypnose be-
eine Meta-Analyse integriert werden.Für die man auf zwei Schwierigkeiten. Zum Ei- zieht sich auch auf die körperliche und
hypnotische Behandlung von ICD-10 kodier- nen fällt es schwer, Hypnose oder Hyp- emotionale Ebene und führt dort zu rea-
baren Störungen wurde bei einem durch- nosetherapie zu definieren (Revenstorf len Effekten: Der Einfluss von hypnoti-
schnittlichen Behandlungszeitraum von 1993) und gegen andere Therapieverfah- schen Suggestionen auf physiologische
5,1 Wochen eine gewichtete,„Post-treat- ren abzugrenzen. Zum Anderen ist ihre Prozesse wird durch eine Fülle von Ar-
ment-Effektstärke“ von d=0,60 (mittlere Wirksamkeit unklar; eine neuere, zu- beiten belegt, die den Einfluss von Hyp-
Effektstärke) gefunden (24 Studien), für die sammenfassende Beurteilung ihrer Ef- nose auf hirnphysiologische Vorgänge
Verwendung von Hypnose zur Unterstüt- fektivität steht noch aus. (z. B. Kosslyn et al. 2000), kardiovaskulä-
zung medizinischer Maßnahmen (19 Stu- Wir werden uns zwar nur mit der rer Funktionen (z. B. Unterweger et al.
dien) ein d=0,38 (schwacher Effekt).Es Überprüfung der Effektivität im Rah- 1992) oder hormonelle und hämatologi-
handelt sich hierbei um konservative Schät- men einer Meta-Analyse beschäftigen, sche Veränderungen (Bongartz 1996)
zungen, da alle Variablen einer Studie zur wollen aber doch zumindest kurz die berichten. Auch hypnotisch erzeugte
Berechnung der mittleren Effektstärke therapeutische Arbeit mit Hypnose cha- Emotionen lassen sich im EEG (de
verwendet wurden.Die meisten Studien rakterisieren: Anders als in der (kogniti- Pascalis et al. 1989) nachweisen.
verwendeten Methoden der klassischen ven) Verhaltenstherapie bzw. tiefenpsy- Zur Beurteilung der Effektivität ei-
Hypnose.Um abzuschätzen, in welchem Aus- chologischen Arbeit erfolgt die Behand- nes psychotherapeutischen Verfahrens
maß nichtklinische Faktoren (Designqualität, lung mit Hypnose nicht über die Ände- hat sich eine meta-analytische Betrach-
Art des Messwertvergleichs) die Größe der rung von Verhalten/unangemessenen tungsweise durchgesetzt. Dabei werden
Effektstärke beeinflussen, wurden für die Kognitionen bzw. Einsichten aus der für klinische Studien aus der Differenz
Studien der ursprünglich 193 Untersuchun- Übertragungssituation, sondern über zwischen den Messwerten für eine be-
gen, die die erforderlichen statistischen das unmittelbare Erleben der therapeu- handelte und eine unbehandelte Patien-
Angaben enthielten, Effektstärken berech- tisch relevanten Erfahrung. Soll etwa ei- tengruppe bzw. aus der Differenz zwi-
net.Für diese insgesamt 89 Studien mit einer nem Angstpatienten die Erfahrung von schen den Messwerten vor und nach ei-
Effektstärke von d=0,80 zeigte sich ein gra- Sicherheit und Selbstvertrauen in einem ner Behandlung (Prä-, Post-Messung) so
vierender Einfluss nichtklinischer Faktoren bestimmten privaten oder beruflichen genannte Effektgrößen berechnet, die ei-
auf die gewichteten Effektstärken, die von Kontext vermittelt werden, so wird das nen direkten Vergleich zwischen Studien
0,51 für randomisierte Studien mit Gruppen- Gefühl von Sicherheit/Selbstvertrauen bezüglich ihrer Wirksamkeit erlauben.
vergleich bis zu d=2,0 für nichtrandomisier- in Hypnose über direkte oder indirekte
te Studien mit Prä-, Post-Vergleich reichten. Suggestionen bzw. die so genannte Res-
sourcenarbeit (Gerl 2001) erzeugt. Da- Prof. Dr.W. Bongartz
Schlüsselwörter nach geht es um die Generalisierung Universität Konstanz, Math.-Naturwiss.
dieser Erfahrung in den Alltag des Pati- Sektion, Fachbereich Psychologie,
Hypnose · Meta-Analyse enten. Dazu bietet die Hypnose verschie- 78457 Konstanz

Psychotherapeut 2•2002 | 67
Psychotherapeut
2002 · 47:67–76 © Springer-Verlag 2002 Übersicht
W. Bongartz · E. Flammer · R. Schwonke Häufig verwendete Maße für Effektgrö- Mit der vorliegenden Arbeit wollen
ßen sind zum Einen standardisierte Mit- wir die Überprüfung der Wirksamkeit
Efficiency of hypnosis. telwertsdifferenzen (Hedges u. Olkin von Hypnose auf eine breitere Basis stel-
A meta-analytic study 1985), zum Anderen Korrelationskoeffi- len, als dies bisher der Fall war. Dies be-
zienten (Hunter u. Schmidt 1990). deutet zum Einen, dass wir eine mög-
Abstract Meta-analytische Bewertungen der lichst größere Zahl von Studien in unse-
Wirksamkeit der Hypnosetherapie liegen re Analyse einbeziehen wollen als in den
From 193 studies published until 1998 that kaum vor. Die „klassische“ Arbeit von Studien zuvor (für den Zeitraum bis En-
investigated the efficacy of hypnosis 43 Smith et al. (1980), mit der die meta-ana- de 1998). Zum Anderen wollen wir un-
randomized clinical studies were selected lytische Bewertung von Psychotherapien sere Analyse nicht auf ein Störungsbild
that compared a patient group treated einsetzt, berichtet eine Effektstärke von beschränken (z. B. chronische Schmer-
exclusively by hypnosis with an untreated 1,82 (standardisierte Mittelwertsdiffe- zen), sondern eine möglichst große
control group (or with a group of patients renz) und schreibt damit der Hypnose- Bandbreite von Störungen abdecken.
treated by conventional medical proce- therapie sehr hohe Wirksamkeit zu. Al- Dabei werden wir nur klinische Studien
dures).The 43 studies were integrated into a lerdings beruht dieser Wert nur auf – also keine so genannten Analogstudi-
meta-analysis that yielded a weighted av- 19 Messgrößen aus einer nicht genau be- en – berücksichtigen, in denen entweder
erage post-treatment effect size of d=.60 nannten Anzahl von Studien. Die Studie ICD-10 kodierbare Störungen behandelt
(medium effect size) for hypnotic treatment zur Wirksamkeit von Hypnosetechniken wurden oder Hypnose zur Unterstüt-
of ICD-10 coded disorders (24 studies; av- von Wadden und Anderton (1982) findet zung medizinischer Maßnahmen einge-
erage treatment period: 5.1 weeks) and unter Berücksichtigung von 17 klinischen setzt wurde. Wegen der zu erwartenden
d=.38 (small effect) for hypnosis as an Studien einen Beleg für die hypnosethe- Heterogenität der Katamnesedauern,
adjunct for supporting medical procedures rapeutische Effektivität bei der Behand- werden keine Katamnesedaten berück-
(19 studies).These estimates are conserva- lung von Schmerzen, Asthma und War- sichtigt, sondern die Effektstärken pro
tive since all variables of a given study were zen, verwendet allerdings keine meta- Studie einheitlich nur auf die erste(n)
used.Most of the studies employed methods analytischen Maße.Grawe et al.(1994) at- Messgröße(n) nach Abschluss der Be-
of the classical approach to hypnosis.In testieren der Anwendung von Hypnose handlung („post-treatment“) bezogen.
order to obtain an estimate to which extent bei Schmerz, Schlafstörungen und psy- Über die Größe der berechneten Ef-
non-clinical factors (design-quality, way of chosomatischen Beschwerden eine gute fektstärken für klinische Studien ent-
comparison of dependent variables) have an Wirksamkeit. Allerdings sind die 19 Stu- scheiden natürlich nicht nur die Wirk-
influence on the effect sizes, effect sizes were dien, auf denen ihre Beurteilung beruht, samkeit der verwendeten Interventio-
computed for all studies of the original 193 nach Evaluationskriterien bewertet wor- nen, sondern auch nichtklinische Aspek-
studies that reported the necessary statis- den, die mit den üblichen meta-analyti- te wie die Art des verwendeten Mess-
tical information (N=89).For those studies schen Maßen nicht vergleichbar sind. Ei- wertvergleichs (Gruppenvergleich vs.
with an average effect size of d=.80 a mas- ne Ausgabe des „International Journal of Prä-, Post-Vergleich), die Qualität des
sive influence of non-clinical factors was Clinical and Experimental Hypnosis“ Versuchsdesigns (randomisiert vs.quasi-
demonstrated with a range from d=.51 for (April 2000) war der Wirksamkeit der experimentell), die Art der verwendeten
randomized studies with group comparisons „hypnosis as an empirically validated Variablen (pyhsiologische vs. subjektive
to d=2.0 for non-randomized studies using clinical intervention“ gewidmet.Von den Maße) etc. So liefern etwa Vergleiche der
pre-post-comparisons. entsprechenden sechs Artikeln enthielt Messwerte vor und nach einer Behand-
nur einer eine Meta-Analyse klinischer lung (Prä-Post-Vergleich) deutlich hö-
Keywords Studien, und zwar die Arbeit von Mont- here Effektstärken als der Vergleich ei-
gomery et al.(2000),die für zehn Studien ner behandelten mit einer unbehandel-
Hypnosis · Meta-Analysis zur Behandlung von Schmerzen eine ten Gruppe (Matt u. Navarro 1997).
Effektstärke von d=0,74 (berechnet nach In unserer Untersuchung zur Wirk-
Hunter u. Schmidt 1990) berichtet, wobei samkeit der Hypnose werden wir nur
diese Größe mit der Anzahl der behan- randomisierte Studien berücksichtigen,
delten Patienten pro Studie gewichtet die eine ausschließlich mit Hypnose be-
wurde.Eine umfangreichere,unveröffent- handelte Patientengruppe mit einer un-
lichte Meta-Analyse führten Rominger et behandelten (bei medizinischen Eingrif-
al. (zit. nach Revenstorf 1996) vor. Für 36 fen mit einer konventionell behandel-
randomisierte Kontrollgruppenstudien ten) Patientengruppe vergleicht. Erst in
finden sie ein d=0,83 (r=0,38; binomiale einem zweiten Schritt werden wir dann
Effektgrößen: 31–69%). Diese Arbeit be- zur Abschätzung der Abhängigkeit der
rücksichtigt allerdings nicht nur klini- Effektstärken von nichtklinischen Fak-
sche Studien,sondern auch Analogstudi- toren alle Studien in Betracht ziehen, die
en, fasst Prä-, Post-Vergleiche und Grup- über die entsprechenden statistischen
penvergleiche für die Meta-Analyse zu- Angaben verfügen.
sammen und trennt nicht zwischen Ka- Um eine neutrale und nachvollzieh-
tamnesedaten und den Messwerten nach bare Bewertung der Effektivität von
Abschluss der Therapie. Hypnose zu gewährleisten, werden alle

68 | Psychotherapeut 2•2002
Variablen einer Studie zur Berechnung für eine Meta-Analyse eine hohe Aussa- Studiendesigns (randomisiert vs. nicht-
der Effektivität verwendet, d. h. es findet gekraft besitzen (Vergleich von Behand- randomisiert), des Umfangs der relevan-
keine Variablenselektion statt. Zur Erhö- lungs- mit Kontrollgruppe, randomisier- ten Gesamtstichprobe, des Stichproben-
hung der Transparenz unseres Vorge- te Zuordnung von Patienten). umfangs von Behandlungs- und Kon-
hens werden die Berechnungen der ein- Für Studien, in denen Hypnose zur trollgruppe, der Art der behandelten
zelnen Effektstärken pro Studie im In- Unterstützung medizinischer Maßnah- Störung, sowie der Art des Vergleichs
ternet nachvollziehbar sein1. Darüber men eingesetzt wurde, wurde eine Hyp- von Behandlung und Nichtbehandlung
hinaus bietet die Veröffentlichung der nosebehandlung auch dann als Hypno- (Prä-post-Vergleich oder Vergleich zwi-
Daten im Internet die Möglichkeit, bei sebedingung gewertet, wenn sie zusätz- schen Behandlungs- und Kontrollgrup-
künftiger Erweiterung des Zeitrahmens lich zur medizinischen Standardversor- pe) kodiert. Darüber hinaus wurden die
für die einzubeziehenden Studien auf gung eingesetzt wurde. Entsprechend hypnotischen Interventionsformen, die
unsere Berechnungen zurückgreifen zu wurde für diese Studien eine Gruppe in den Studien verwendet wurden, den
können. von Patienten, die eine medizinische Kategorien „Klassische Hypnose“ vs.
Standardversorgung ohne Hypnose er- „Moderne Hypnose“ zugeordnet.Als In-
Methode hielten, als Kontrollgruppe zugelassen terventionsformen der klassischen Hyp-
(z. B. Chemotherapie mit Hypnose vs. nose wurden direkte Suggestionen (zur
Literaturrecherche ohne Hypnose bei Onkologiepatienten). Entspannung, zur Reduktion von Symp-
Weiterhin wurden nur klinische Studien tomen und zur Erzeugung von Imagina-
Relevante Literatur wurde über die Da- zugelassen, d. h. Studien, in denen die tionen) gewertet. Symbolisierung, Res-
tenbanken PSYCLIT und MEDLINE von Wirksamkeit hypnotischer Interventio- sourcenarbeit, die Verwendung von Me-
1974–1998 gefunden, die mit Hilfe der nen bei der Behandlung von Patienten taphern und indirekte Suggestionen
Suchbegriffe „Hypn*“,„Hypnotics“,„Py- mit ICD-10 kodierbaren Störungen oder (ebenfalls zur Entspannung etc.) wur-
chother*“ sowie deren Verknüpfungen die Wirksamkeit von Hypnose bei me- den der modernen Hypnose zugeord-
durch die Operatoren „AND“, „OR“, dizinischen Maßnahmen (z. B. in der net. Studien, die hauptsächlich klassi-
„NOT“ nach klinischen Studien zur Zahnmedizin) bzw. der Behandlung so- sche Interventionen verwendeten, aber
Wirksamkeit von Hypnosetherapie matischer Erkrankungen (z. B. bei zusätzlich auch moderne Elemente ein-
durchsucht wurden. Darüber hinaus Krebs) untersucht wurde. Da Hypnose setzten, wurden der Kategorie „Klassi-
wurden die Übersichtsarbeit von Wad- auch zur Behandlung von Warzen einge- sche Hypnose“ zugeteilt. Desgleichen
den und Anderton (1982), das Buch von setzt wird, wurden entsprechende Studi- wurden Studien mit überwiegend mo-
Rhue, Lynn und Kirsch (1993) sowie die en ebenfalls berücksichtigt. Ausge- dernen Interventionsformen, die zusätz-
Arbeit von Kirsch et al. (1995) verwen- schlossen wurden Analogstudien sowie lich klassische Elemente enthielten, der
det. Zusätzlich wurden relevante Studien Studien mit hypnotischen Interventio- Kategorie „Moderne Hypnose“ zugeord-
durch Berücksichtigung der angegebe- nen, welche eine bloße Leistungssteige- net.
nen Literatur aus bereits gesichteten Ar- rung der Klienten ohne psychothera-
beiten identifiziert („footnote chasing“). peutische Indikation anstrebten (Ver- Berechnung von Effektstärken,
Dabei wurden insgesamt 193 Studien besserung sportlicher oder akademi- binomialer Effektstärkendarstellung,
identifiziert. scher Leistungen). Ein weiteres Kriteri- „fail safe N“
um für die Aufnahme in die Meta-Ana-
Inklusionskriterien lyse war die ausschließliche Verwendung Bei den verwendeten Wirksamkeitsma-
hypnotischer Techniken, d. h. eine Kom- ßen für die einzelnen Studien fand keine
Die Qualität der 43 Studien der vorlie- bination von Hypnose mit einer ande- Selektion statt. Um einer verzerrten
genden Meta-Analyse war durch die Gü- ren Psychotherapieform wurde nicht zu- Schätzung der Wirksamkeit von Hypno-
te des Studiendesigns definiert und gelassen. Diesen Kriterien entsprachen se durch subjektive Auswahl von Wirk-
nicht durch Kriterien wie Erfahrung der 43 Studien. Für diese Studien wurde eine samkeitsmaßen entgegenzuwirken, ha-
Therapeuten, Art der verwendeten Wir- Meta-Analyse durchgeführt. ben wir auf eine Selektion von Wirk-
kungsmaße etc. Es wurden nur rando- Um den Einfluss nichtklinischer samkeitsmaßen für die einzelne Studie
misierte Studien aufgenommen, die ei- Faktoren auf die Behandlungseffekte ab- verzichtet und stattdessen unterstellt,
nen Gruppenvergleich vornahmen, d. h. zuschätzen, wurden neben den erwähn- dass die von den Autoren vorgenomme-
es wurden Effektstärken bezüglich des ten 43 Studien zusätzlich die Studien zu- ne Auswahl von Wirksamkeitsmaßen ei-
Unterschieds zwischen Hypnosegruppe gelassen, die kein randomisiertes Design ne angemessene Operationalisierung
und Wartekontrollgruppe berechnet. aufwiesen und Gruppenvergleiche oder der untersuchten Konstrukte darstellt.
Die Wartekontrollgruppe durfte keine Prä-, Post-Vergleiche durchführten. Bei Damit ist überdies gewährleistet, dass
gerichtete psychotherapeutische Inter- dieser Erweiterung der Kriterien erga- die Berechnung der mittleren Effektstär-
vention beinhalten. Damit genügten die ben sich zusätzlich 46 Studien, d. h. ins- ken für die einzelnen Studien auch von
ausgewählten Studien den Kriterien, die gesamt 89 Studien. anderen Autoren nachvollzogen werden
kann.
1 Angaben zu den Effektstärken für Kodierung der Studien Für jede abhängige Variable einer
die 89 Studien, auf die im Artikel Bezug Studie wurde aus der berichteten Teststa-
genommen werden, finden sich im Internet Neben den Patientencharakteristika tistik eine Effektstärke, entweder relativ
unter www.hypnose-kikh.de wurden alle 89 Studien bezüglich des zu einer Kontrollgrupe oder bezogen auf

Psychotherapeut 2•2002 | 69
Übersicht
Prä-post-Unterschiede errechnet. Neben Rosenthal u. Rubin 1982). Die binomiale
Tabelle 1
den Messwerten zu Behandlungsbeginn Effektstärkendarstellung (BESD) ist die
(bei Prä-, Post-Vergleich) bzw. den Mess- geschätzte Differenz der Erfolgswahr- Charakteristika der 43 Studien
werten für die Kontrollgruppe (Grup- scheinlichkeiten zwischen Behand- der Meta-Analyse
penvergleich) wurden wegen der hetero- lungs- und Kontrollgruppe (BESD=
Anzahl der Studien
genen Katamnesedauern für jede Studie 0,50±r/2). Damit kann der Korrelations-
nur die Messgrößen unmittelbar nach koeffizient als ein Maß für den Behand- (Mit Warte-Kontroll-Bedingung) 43
Behandlungsende zur Berechnung der lungserfolg interpretiert werden. Zum
Effektstärken verwendet. Beispiel ergeben sich bei einem r von Alter der Patienten
Als Effektstärkemaß wurde der 0,30 binomiale Effektstärken von 35% Kinder/Adoleszente 8
punktbiseriale Korrelationskoeffizient und 65%. Dies bedeutet, dass ohne Be- Erwachsene 15
rpb verwendet. Zur Berechnung wurde handlung 35% der Patienten eine Besse- Gemischt 5
das Programm von Schwarzer (1989) rung der Symptomatik erfahren, nach Keine Angaben 15
verwendet, das die Konvertierung von Behandlung hingegen 65% der Patien-
Mittelwertsunterschieden (Differenz ten mit einer Besserung ihrer Sympto- Geschlecht der Patienten
zwischen behandelter und unbehandel- matik rechnen können. Männlich 1
ter Gruppe), Teststatistiken (t, F, χ2) und Weiterhin wird auch das so genann- Weiblich 6
Wahrscheinlichkeiten (p-Werte für Test- te „fail safe N“ bestimmt. Dieses Maß be- Gemischt 31
statistiken) in Effektstärken (rpb) leistet. zieht sich auf die Abschätzung des „file Keine Angaben 5
Die entsprechenden Umrechnungsfor- drawer problem“ (Rosenthal 1979): Un-
meln befinden sich im Anhang. tersuchungen, die kein signifikantes Re- Behandlungsrahmen
Um das Problem der Interkorrela- sultat erzielen, werden häufig nicht pub- Stationär 9
tionen zu lösen, wurde für jede Studie liziert. Im Extremfall könnten z. B. nur Ambulant 17
nur eine mittlere Effektstärke bestimmt, die 5% der Studien zu einem Thema Gemischt 1
so dass für die Effektstärken, die in die (z. B. klinische Wirksamkeit der Hypno- Keine Angaben 16
Meta-Analyse eingingen, statistische se) veröffentlicht worden sein, die auch
Unabhängigkeit bestand (Hunter u. ein statistisch signifikantes Resultat er- Behandlungsabbruch („Dropouts“)
Schmidt 1990). Zur Berechnung der zielt haben, während die restlichen 95% 2,64% der Patienten
mittleren Studien-Effektstärke wurde der Studien mit nichtsignifikantem Re- (bezogen auf 38 Studien)
pro Variable ein Korrelationskoeffizient sultat in der „Schublade“ (drawer) blei- Keine Angaben 5
bestimmt. Dieser wurde einer Fishers Z- ben. Unter diesen Umständen müssten
Transformation unterzogen. Da die ur- die signifikanten Resultate dieser 5% der Behandlungsform
sprüngliche Verteilung der Effektstärken Studien als Typ-I-Fehler bewertet wer- Klassische Hypnose 32
(rpb) nicht bekannt ist (die Verteilung den, d. h. die unberechtigte Akzeptanz Moderne Hypnose 7
z. B. schief ist), kann erst nach der z- „eigentlich“ nichtsignifikanter Resulta- Keine Angaben 4
Transformation davon ausgegangen te als signifikant. Das „fail safe N“ gibt
werden, dass die Effektstärken approxi- die Anzahl der Arbeiten mit einer Ef- Behandlungsdauer
mativ normalverteilt sind. Damit sind fektstärke von r=0 an, die in der „Schub-
3,32 Wochen
Differenzen von Korrelationskoeffizien- lade“ liegen müssten, um die mittlere Ef-
(gemittelt über 34 Studien)
ten (rpb) interpretierbar (d. h. z. B., dass fektstärke der vorliegenden Studien auf
Keine verwertbaren Angaben 5
die Differenz zwischen r=0,30 und einen definierten Wert sinken zu lassen
Keine Angaben 4
r=0,35 der Differenz zwischen r=0,40 (z. B. auf r=0,05), der nicht mehr als Be-
und r=0,45 entspricht). Über diese z- leg für die klinische Wirksamkeit einer Katamnese
transformierten Werte wurden dann pro Behandlung gewertet werden kann.
16,4 Wochen (gemittelt über
Studie ein ungewichteter Mittelwert ge-
alle 15 Studien mit Katamnese)
bildet. Ergebnisse Studien mit Katamnese 15
Der z-transformierte Wert für jede
Studien ohne Katamnese 27
Studie ging dann in eine gewichtete Eine summarische Charakterisierung
Keine Angaben 1
Analyse nach Hunter und Schmidt der 43 Studien der Meta-Analyse gibt Ta-
(1990) ein. Bei der Gewichtung wird die belle 1, die u. a. zeigt, dass die Studien Es wurden pro Studie durchschnittlich
Anzahl der Patienten einer Studie (be- unserer Meta-Analyse vorwiegend die 4,5 Variablen integriert.
zogen auf die Varianz der Effektstärken Methoden der klassischen Hypnose ver-
der integrierten Studien) berücksichtigt wenden. Studien, deren Methoden sich
(Formel s. Anhang). überwiegend der klassischen Hypnose
Mit dem auf diese Weise gewonne- zuordnen lassen, machen 74% der 43 sischen Hypnose, die in den meisten
nen Korrelationskoeffizienten lässt sich Studien aus. Nur 16% der Studien setzen Studien der Meta-Analyse verwendet
ein Maß berechnen, das die Wirksam- überwiegend Methoden der modernen werden (Methoden der klassischen
keit einer Therapie anschaulicher Hypnose ein. Es sind also nicht moder- Hypnose: Direkte Suggestionen zur Ent-
macht, die „binomiale Effektstärkendar- ne hypnosetherapeutische Interventi- spannung, Imagination und zur Symp-
stellung“ (binomial effect size display; onsformen, sondern Methoden der klas- tomreduktion wurden in 27, direkte

70 | Psychotherapeut 2•2002
Tabelle 2
Angaben zu den einzelnen Studien der Meta-Analyse

Studie Störungsbild/ Patientenzahl Hypnoseart Behandlungszeitraum Effektstärke Effektstärke


Anwendungsbereich (Wochen) r d

(A)
Spanos et al. (1988) Warzen 64 klassisch 0,14 45 1,02
Spanos et al. (1988) Warzen 76 klassisch 1 0,34 0,73
Spanos et al. (1990) Warzen 40 klassisch 0,14 0,41 0,90
Felt et al. (1998) Warzen 61 klassisch 8 0,03 0,06
Colgan et al. (1988) Ulcus duodeni 30 klassisch 10 0,38 0,83
Llaneza-Ramos et al. (1989) Kopfschmerz 35 modern 8 0,80 2,70
Melis et al. (1991) Kopfschmerz 26 klassisch 4 0,41 0,89
Spanos et al. (1993) Kopfschmerz 136 klassisch 4 0,04 0,08
terKuile et al. (1994) Kopfschmerz 146 klassisch 8 0,09 0,19
Maher-Loughnan et al. (1962) Asthma 55 klassisch 20 0 0
Ewer u. Stewart (1986) Asthma 39 klassisch 6 0,62 1,57

(B)
Rabkin et al. (1984) Rauchen 140 klassisch k. A. 0,36 0,77
Hyman et al. (1986) Rauchen 60 klassisch 4 0,47 1,05
Lambe et.al. (1986) Rauchen 180 k.A. 2 0,15 0,88
Spanos et al.(1995) Rauchen 54 klassisch (2 Sitzungen) 0,40 0,88
Valboe u. Eide (1996) Rauchen 130 klassisch 2 0,11 0,22

(C)
Melnick u. Russell (1976) Prüfungsangst 36 klassisch (4 Sitzungen) 0,18 0,37
Stanton (1978) Prüfungsangst 40 klassisch 4 0,23 0,47
Boutin u.Tosi (1983) Prüfungsangst 48 modern 6 0,46 1,05
Johnson u. Johnson (1984) Prüfungsangst 15 klassisch 0.14 0,37 0,79
Stanton (1988) Prüfungsangst 60 modern k.A. 0,68 1,89
Sapp (1991) Prüfungsangst 100 klassisch 4 0,20 0,42
Stanton (1992) Prüfungsangst 40 klassisch (3 Sitzungen) 0,46 1,04
Brom et al. (1989) PTSD 112 k. A. k. A. 0,13 0,27

(D)
Field (1974) Psych. Stabilisierung bei 60 klassisch 0,14 0,11 0,22
orthopädischer Operation
Hart (1980) Psych. Stabilisierung nach 40 k.A. 0,30 0,25 0,52
Herzoperation
John u. Parrino (1983) Analgesie und Ruhigstellung 59 k.A. 0,14 0,30 0,62
der Augen bei Augenoperation
Omer u. Sirkovitz (1987) Einleitung der Wehen bei Geburt 80 klassisch 0,14 0,03 0,06
Patterson et al. (1992) Analgesie bei Brandverletzungen 33 klassisch 0,14 0,23 0,48
Gokli et al. (1994) Lokalanästhesie bei 29 klassisch 0,14 0,27 0,55
Zahnbehandlung (Kinder)
Blankfield et al. (1995) Psych. Stabilisierung 95 modern 2 0 0
bei Bypass-Operation
Enqvist et al.(1995) Reduktion von Blutverlust 120 klassisch 2 0,27 0,56
bei Kieferoperation
Lambert (1996) Analgesie bei Operation von Kindern 52 modern 0,14 0,32 0,68
Ashton et al. (1997) Angstzustände nach 32 klassisch 0,70 0,09 0,18
Bypass-Operation
Enqvist al. (1997) Postoperative Übelkeit 48 klassisch 1,10 0,59 1,46
nach Brustoperation
Freeman et al. (1986) Analgesie bei Wehen (Geburt) 65 klassisch 8 –0,09 –0,18
Lang et al. (1996) Analgesie bei radiologischer 30 klassisch 0,14 0,44 0,99
Untersuchung
Ashton et al. (1995) Angstzustände nach 22 klassisch 1 0,12 0,23
Bypass-Operation

Psychotherapeut 2•2002 | 71
Übersicht

Tabelle 2 (Fortsetzung)

Studie Störungsbild/ Patientenzahl Hypnoseart Behandlungszeitraum Effektstärke Effektstärke


Anwendungsbereich (Wochen) r d

(E)
Jacknow et al. (1994) Übelkeit/Erbrechen bei Krebs 20 klassisch k. A. 0,39 0,85
Kuttner (1988) Schmerz bei Krebs 25 modern (2 Interventionen) 0,13 0,26
Katz et al. (1987) Schmerz/Angst bei Knochenmark- 36 klassisch (3 Sitzungen) 0,09 0,19
punktion (Kinder mit Leukämie)
Zeltzer et al. (1991) Übelkeit/Erbrechen 54 klassisch 0,14 0,15 0,29
bei Chemotherapie (Kinder)
Syrjala et al. (1992) Schmerz und Übelkeit bei Krebs 45 modern 3 0,06 0,12

posthypnotische Suggestionen in 4 Stu- mnese: Da während einer medizini- angst; Kategorie C) ein r=0,32 (d=0,71).
dien verwendet. Methoden der moder- schen Maßnahme Hypnose nur punktu- Für die Studien, die die Verwendung von
nen Hypnose: Neun Studien berichten ell eingesetzt wird (z. B. zur Unterbin- Hypnose zur Unterstützung medizini-
die Arbeit mit Ressourcen, 6 Studien die dung von Übelkeit bei Chemotherapie scher Maßnahmen untersuchen (Kate-
Verwendung indirekter Suggestionen oder zur Angstreduktion bei einem dia- gorie D), ergibt sich ein r=0,19 (d=0,40);
zur Entspannung, Imagination und zur gnostischen Eingriff) werden in den für die Studien, die sich ausschließlich
Symptomreduktion, 4 die Verwendung entsprechenden Arbeiten keine Kata- auf die Unterstützung medizinischer
von Metaphern und 2 Studien die Arbeit mnesedaten erhoben. Maßnahmen bei der der Behandlung
mit Symbolen.) Bei Berechnung der mittleren ge- von Krebs beziehen (Kategorie E) ein
Die Tabelle 2 beschreibt die einzel- wichteten Effektstärke für alle 43 Studi- r=0,14 (d=0,29). Trotz der numerisch
nen Studien hinsichtlich ihrer Effektstär- en ergibt sich ein r von 0,24 und ein d differierenden mittleren Effektstärken
ken, Störungsbilder etc.Werte von d=0,2 von 0,51.Aus der Effektstärke von r=0,24 ergab eine Varianzanalyse, in die die ge-
bis d=0,5 werden als kleine, Werte von resultiert eine binomiale Effektstärke wichteten, Fishers-Z-transformierten r
d=0,5 bis d=0,8 als mittlere Effektstär- von 38% und 62%. Dies bedeutet, dass der einzelnen Studien pro Kategorie ein-
ken gewertet; ein d>0,8 gilt als große Ef- ohne Behandlung 38% der Patienten ei- gingen, keine signifikanten Unterschie-
fektstärke (Cohen 1988). Bezüglich der ne Besserung der Symptomatik erfah- de zwischen den genannten Kategorien.
vertretenen Störungsbilder fällt auf, dass ren, nach Behandlung hingegen 62% der Neben der inhaltlichen Differenzie-
nicht das gesamte Spektrum der psycho- Patienten mit einer Besserung ihrer rung haben wir auch eine statistische
therapeutischen Praxis in den Arbeiten Symptomatik rechnen können. Die Be- Differenzierung vorgenommen, da nicht
unserer Meta-Analyse repräsentiert ist. rechnung des „fail safe N“ ergab, dass ungeprüft angenommen werden kann,
Studien etwa zur Wirksamkeit von Hyp- neben den 43 Studien unserer Stichpro- dass die Studien, die inhaltlich einem
nose bei affektiven Störungen, bei be weitere 165 Studien mit einer Effekt- Anwendungsbereich zuzuordnen sind,
Zwangserkrankungen oder psychoti- stärke von r=0 vorliegen müssten, um auch aus einer jeweils eigenen Populati-
schen Störungen fehlen völlig. Darüber die mittlere Effektstärke von r=0,24 auf on stammen. Daher wurde ein Homoge-
hinaus sind diagnostische Kategorien ein r von 0,05 zu reduzieren. nitätstest durchgeführt (Hunter et al.
wie somatoforme Störungen, psychische Auch wenn die diagnostischen Ka- 1982), um damit die Hypothese zu prü-
Störungen durch psychotrope Substan- tegorien des ICD-10 durch die vorliegen- fen, dass die berechneten Effektstärken
zen (es liegen nur Studien zur Raucher- den Studien nicht repräsentativ vertre- für die einzelnen Studien Schätzungen
entwöhnung vor) oder Angststörungen ten sind, haben wir dennoch eine diffe- eines gemeinsamen wahren, fehlerfrei
(nur Behandlung von Prüfungsangst) renziertere Betrachtung der Wirksam- gemessenen Populationsparameters sind
durch die vorliegenden Studien nicht re- keit von Hypnose vorgenommen. Dabei (d. h. die Varianz der geschätzten wahren
präsentativ vertreten, so dass Aussagen ergibt sich für die Studien, die die Be- Effektgrößen gleich Null ist). Der Test er-
über die Effektivität von Hypnose bei der handlung von somatischen Beschwer- gab eine inhomogene Verteilung der Ef-
Behandlung von somatoformen Störun- den zum Gegenstand haben (Tabelle 2, fektstärken (χ2=84,99, df=42, p<0,001),
gen, Angst oder Sucht nicht möglich Kategorie A) ein r=0,27 (d=0,57), für die d. h. die 43 Effektstärken für die 43 Studi-
sind.Wir haben es daher unterlassen, die Studien, die sich auf die Änderung von en der Meta-Analyse stammen nicht aus
entsprechenden diagnostischen Katego- Suchtverhalten beziehen (und hierzu lie- einer Population. Zur Identifikation ho-
rien in Tabelle 2 zu verwenden. gen nur Studien zur Raucherentwöh- mogener Subpopulationen wurden die
Fast die Hälfte der Studien bezieht nung vor; Kategorie B) ein r=0,26 Studien, in denen Hypnose zur Unter-
sich nicht auf eine psychotherapeutische (d=0,54), für Studien, die sich der Be- stützung medizinischer Maßnahmen
Indikation, sondern auf die Unterstüt- handlung von neurotischen Störungen verwendet wird (n=19), von denen, in de-
zung medizinischer Maßnahmen durch zuordnen lassen (und dies sind in unse- nen ICD-10 kodierbare psychische Stö-
Hypnose. Dies erklärt auch den relativ rer Meta-Analyse im Wesentlichen nur rungen (n=24) mit Hypnose behandelt
hohen Anteil von Studien ohne Kata- Studien zur Therapie von Prüfungs- werden, separat betrachtet. Dabei ergibt

72 | Psychotherapeut 2•2002
klinische Studien aufgenommen und nur
Tabelle 3
den Vergleich von Patientengruppen mit
Gewichtete Effektstärke (r, d) in Abhängigkeit vom Studiendesign und der Art einer Wartekontrollgruppen zugelassen.
des Messwertvergleichs Sie belegt mit einer mittleren Effektstär-
ke von d=0,60 für ICD-10 kodierbare
Studiendesign Effektstärke (d) Zahl der Zahl der
Studien Patienten
Störungen eine mittlere Wirksamkeit der
Hypnose und mit d=0,38 eine schwache
Randomisiert Kontrollgruppen d=0,51 (r=0,24) 43 1.935 Wirkung des Einsatzes von Hypnose bei
Randomisiert Prä-, Post-Messung d=0,90 (r=0,39) 11 348 medizinischen Maßnahmen.
Nichtrandomisiert Kontrollgruppen d=0,91 (r=0,39) 17 1.255 Bei der Bewertung der eher gerin-
Nichtrandomisiert Prä-, Post-Messung d=2,0 (r=0,61) 16 498 gen Größe der von uns gefundenen
Wirksamkeitsmaße ist zu bedenken,
dass wir für jede Studie alle abhängigen
Variablen zur Berechnung der Effekt-
der Homogenitätstest für die Effektstär- oder mehrere Vergleichsgruppen vorge- stärke einer Studie berücksichtigt ha-
ken der Studien zur Unterstützung me- nommen wurde. Da die Vergleichsgrup- ben. Falls nur einige selektierte Varia-
dizinischer Maßnahmen eine homogene pen in diesen Studien aber keine neutra- blen einer Studie zur Berechnung der
Verteilung der Effektstärken mit einer le Kontrollbedingung gemäß unserer De- Effektstärke verwendet werden, kann die
mittleren Effektstärke von d=0,38 finition darstellten,ließen sie keinen Ver- Effektstärke für eine Studie – je nach-
(r=0,19). Die Effektstärken für die Studi- gleich von Hypnosegruppe mit einer dem, welche Variablen bei der Berech-
en mit ICD-10 kodierbaren Störungen Wartekontrollgruppe zu. nung der Effektstärken verwendet wer-
mit einer mittleren Effektstärke von Die durchschnittliche gewichtete den – sehr unterschiedlich ausfallen.
d=0,60 (r=0,28) bei einer durchschnitt- Effektstärke für alle 89 Studien (4096 Dies zeigen etwa Jäkle und Basler
lichen Behandlungsdauer von 5,1 Wo- Patienten) beträgt d=0,80 (r=0,36). Die- (2000), die in einer Meta-Analyse zu
chen sind hingegen nicht homogen ver- se 89 Studien enthalten die erwähnten Wirkung kognitiver Verhaltenstherapie
teilt. Um für diese Gruppe von Studien Unterkategorien von Studien, zwischen bei chronischen Kopfschmerzen einen
Hinweise auf homogene Untergruppen denen hinsichtlich der Effektstärken z. T. starken Effekt (d=0,88 bei Prä-, Post-
zu erhalten, wurde eine Cluster-Analyse drastische Unterschiede auftreten (Ta- Vergleichen) der Behandlung auf kogni-
auf einprozentigem Signifikanzniveau belle 3). Eine gewichtete Varianzanalyse tive Variablen finden, für die Schmerzin-
durchgeführt, die aber keine weiteren (Cooper u. Hedges 1994) mit den Fakto- tensität hingegen deutlich geringere Ef-
Untergruppen ergab. ren „Randomisierung“ (randomisiert fektstärken berichten.
Wie eingangs erwähnt wollten wir vs. nichtrandomisiert) und „Art des Ver- Anders als in Meta-Analysen, in de-
auch untersuchen, inwieweit nichtklini- gleichs“ (Prä-, Post-Vergleich vs. Grup- nen die Wirksamkeit einer Methode nur
sche Faktoren (z. B. Studiendesign) die penvergleich) ergibt denn auch signifi- für ein Störungsbild und bezüglich ei-
Bewertung der Wirksamkeit der Hypno- kante Effekte für „Randomisierung“ nes einheitlichen Messinstrumentes
se beeinflussen können, wobei davon (F1,86=11,27; p<0,01) sowie für „Art des (z. B. bei Verwendung der gleichen
auszugehen ist, dass diese Faktoren den Vergleichs“ (F1,86=10,09; p<01). Diese Angstskala) bestimmt wird, war in un-
Messfehler beeinflussen; z. B. bei nicht- Unterschiede zwischen den Effektstär- serer Analyse eine große Heterogenität
randomisierten Stichproben beeinflus- ken belegen deutlich den Einfluss nicht- von Messinstrumenten überwiegend
sen nichtkontrollierte Patientencharak- klinischer Faktoren auf die Größe von unbekannter Reliabilität und Validität
teristika die Größe der gemessenen Ef- Effektstärken für die Wirksamkeit der gegeben, die vermutlich eine Reduktion
fektstärke und liefern damit eine ver- Hypnose und unterstreichen damit die der Gesamteffektstärke bedingte (Cohen
zerrte Schätzung des Populationspara- Unzulässigkeit, die Studien dieser Kate- 1988; Hunter u. Schmidt 1990).
meters. Prä-Post-Vergleiche liefern hö- gorien im Rahmen einer Meta-Analyse Insgesamt sind unsere Schätzungen
here Effektstärken als Vergleiche zwi- zu integrieren und etwa Studien mit der Effektstärken für die Anwendung
schen einer behandelten Gruppe und Prä-,Post-Vergleich und Studien mit von Hypnose bei medizinischen Maß-
einer Wartekontrollgruppe (Matt u. Gruppenvergleich in einer Analyse zu- nahmen bzw. bei der Behandlung ICD-
Navarro 1997). sammenzufassen. 10 kodierbarer Störungen als sehr kon-
Wir haben für alle 89 Studien, die servativ anzusehen. Dies ist darauf zu-
entsprechende statistische Angaben ent- Diskussion rückzuführen, dass wir alle Variablen ei-
halten, nach der Art des Studiendesigns ner Studie zur Berechnung der mittleren
(randomisiert vs.nicht randomisiert) so- Trotz des zunehmenden Interesses an Effektstärke verwendet haben, um dem
wie nach der Art des Messwertevergleichs der therapeutischen Anwendung von Einwand zu begegnen, die Berechnung
(Prä-, Post-Vergleich vs. Gruppenver- Hypnose liegt eine neuere zusammen- der Effektstärken durch Selektion von
gleich) kategorisiert.Bei den Studien,die fassende Beurteilung ihrer Wirksamkeit Variablen verzerrt zu haben. Aber trotz
von uns als randomisierte Prä-,Post-Ver- in veröffentlichten meta-analytischen der „ungünstigen“ Bedingungen für un-
gleiche kategorisiert wurden, handelte es Studien bisher nicht vor. In unsere Ar- sere Analyse wurde für die Hypnose bei
sich um Untersuchungen, in denen eine beit, der unseres Wissens bisher umfas- ICD-10 kodierbaren Störungen immer-
randomisierte Zuordnung von Patienten sendsten Meta-Analyse zur Wirksamkeit hin noch eine mittlere Wirkung bestä-
auf eine Hypnosegruppe und auf eine von Hypnose, haben wir ausschließlich tigt. Bei der Verwendung von Hypnose

Psychotherapeut 2•2002 | 73
Übersicht
zur Unterstützung medizinischer Maß- klassischen Hypnose konnten 74%, der haltenstherapeuten, tiefenpsychologisch
nahmen führte unsere Vorgehensweise modernen Hypnose hingegen nur 16% arbeitende Therapeuten etc.) mit einer
sicherlich zu einer Unterschätzung der der Studien zugeordnet werden. Danach Zusatzausbildung in Hypnosetherapie
Wirksamkeit von Hypnose. So wurden in betreffen die Ergebnisse unserer Meta- wurden bezüglich ihrer Anwendung von
diesen Studien oft auch Variablen im Zu- Analyse im Wesentlichen die Praxis der Hypnose befragt (Woitowitz et al. 1999).
sammenhang mit dem Verlauf der soma- klassischen Hypnose. Dabei wurde deutlich, dass die befrag-
tischen Erkrankung erhoben, die durch In der Einleitung hatten wir betont, ten Psychotherapeuten Hypnose auch
Hypnose kaum zu beeinflussen sind dass wir die Wirksamkeit der Hypnose bei der Behandlung von Depressionen
(z. B. Dauer des Krankenhausaufent- für eine möglichst große Bandbreite von und Persönlichkeitsstörungen einset-
halts), die aber in die Berechnung der Ef- Anwendungsfeldern betrachten wollen. zen. Überdies lassen sich der Literatur
fektstärken eingingen. Dies wirkte sich Ein Überblick über die Anwendungsbe- auch Hinweise über den Einsatz von
besonders ungünstig dann aus, wenn die reiche,die durch die Studien unserer Me- Hypnose bei solchen Störungsbildern
Kontrollgruppe in diesen Studien aus ei- ta-Analyse abgedeckt ist (s. Tabelle 2), entnehmen, für die eine hypnotische Be-
ner Gruppe von Patienten bestand, die zeigt aber,dass die Wirksamkeit der Hyp- handlung gemeinhin als kontraindiziert
die gleiche medizinische Behandlung er- nose für einen beträchtlichen Teil des gilt. So wird Hypnose auch als zusätzli-
fuhr wie die Hypnosegruppe. Zum Bei- Spektrums der psychotherapeutischen ches Element bei der Therapie von Psy-
spiel bestand bei einer onkologischen Praxis nicht belegt ist. Auch die Berück- chotikern und Borderline-Patienten
Behandlung der Unterschied zwischen sichtigung der gesamten meta-analytisch (Murray-Jobsis 1993) verwendet.
den verglichenen Gruppen nur in der zu- verwertbaren Literatur zeigt,dass nur we-
sätzlichen Verwendung von Hypnose; bei nige Anwendungsbereiche in der klini-
der Berechnung der Effektstärken wur- schen Forschung zur therapeutischen Fazit für die Praxis
den aber in einigen Studien nicht nur Wirksamkeit von Hypnose repräsentiert
subjektive, sondern auch somatische Va- sind (Psychosomatische Störungen, Bezogen auf die Praxis der therapeuti-
riablen berücksichtigt. Sucht, Angst und Unterstützung medizi- schen Anwendung von Hypnose ist also
Im die Ergebnisse der Studie behan- nischer Maßnahmen). Aber selbst diese ein Auseinanderklaffen von klinischer For-
delnden Teil hatten wir nur für die Stu- Bereiche sind durch die Studien unserer schung und therapeutischer Praxis zu kon-
dien zur Wirksamkeit von Hypnose zur Analyse nur unzureichend abgedeckt: statieren.Viele Störungsbilder, die in der
Unterstützung medizinischer Maßnah- Den vielfältigen Formen psychosomati- Praxis behandelt werden, sind in den Stu-
men eine statistische Homogenität ge- scher Störungen steht in unserer Analyse dien unserer Meta-Analyse nicht vertreten.
funden, nicht aber für die ICD-10 ko- nur ein eingeschränktes Spektrum an un- Dies trifft gerade auf die Situation in den
dierbaren Störungsbilder. Dies bedeutet tersuchten Störungsbildern gegenüber deutschsprachigen Ländern zu, wo trotz
inhaltlich, dass wir zwar eine quantita- (im Wesentlichen Kopfschmerzen und des zunehmenden Interesses an der An-
tive Aussage zur Wirksamkeit von Hyp- Asthma). Der Suchtbereich ist nur durch wendung von Hypnose kaum klinische
nose bei medizinischen Maßnahmen Studien zur Raucherentwöhnung vertre- Studien zum Beleg ihrer Wirksamkeit
machen können, aber eine einheitliche ten. Bezüglich der Hypnosebehandlung durchgeführt wurden. Doch auch wenn die
quantitative Aussage über die Wirksam- von Ängsten finden sich – bis auf eine Ar- Befundlage noch ungenügend erscheinen
keit der Hypnose bei ICD-10 kodierba- beit – ausschließlich Studien zur Prü- muss, lassen es die z.T. hohen Effektstär-
ren Störungen nicht möglich ist. Ver- fungsangst. Affektive und psychotische ken einzelner Studien lohnenswert er-
mutlich muss der Einfluss von Modera- Störungen ebenso wie Zwangsstörungen scheinen, die nichtvertretenen Störungs-
torvariablen (z. B. Störungsbild, Art der oder Persönlichkeitsstörungen sind in bereiche in die künftige klinische Wirk-
verwendeten Messgrößen etc.) in Rech- unserer Stichprobe mit 43 Studien nicht samkeitsforschung einzubeziehen und
nung gestellt werden, die aus den uns vertreten. Dies könnte an der relativ ge- weitere Wirksamkeitsstudien zur Auswei-
zur Verfügung stehenden Informationen ringen Zahl der betrachteten Studien lie- tung des Spektrums an Störungsbildern
nicht näher bestimmt werden können. gen. Aber auch wenn wir die größere für die Bereiche vorzunehmen, für die
Gegenwärtig werden zwei Grund- Stichprobe von 89 Studien oder gar alle schon klinische Studien vorliegen.
formen der therapeutischen Hypnose 193 ursprünglich identifizierten klini- Untersuchungen zur Effektivität der
gegenübergestellt; die klassische Hypno- schen Studien zugrunde legen,findet sich Hypnose im Vergleich zu anderen psycho-
se (Stocksmeier 1984) und die moderne keine einzige Studie zu diesen Störungs- therapeutischen Ansätzen sind bisher
Hypnose Ericksonscher Prägung (Erick- bildern. nicht durchgeführt worden. Zumindest
son u. Rossi 1979): Die klassische Hypno- Diese eingeschränkte Anwendungs- aber zeigt die Meta-Analyse von Kirsch
se versteht Hypnose als einen Zustand breite der Hypnose in unseren Studien et al. (1995), dass die Kombination von
erhöhter Suggestibilität, der über direkte spiegelt aber nicht die Praxis der thera- kognitiver Verhaltenstherapie und Hypno-
Suggestionen therapeutisch genutzt peutischen Anwendung von Hypnose se therapeutisch deutlich effektiver ist als
wird. Die moderne Hypnosetherapie wider.Auch wenn es keine klinische Stu- Verhaltenstherapie ohne zusätzliche
nutzt den hypnotischen Zustand für den dien zur Anwendung von Hypnose bei Hypnose. In einer Studie zur Behandlung
besseren Zugang zur therapeutischen den genannten Störungsbildern gibt, von Adipositas (Bolocofsky et al. 1985)
Arbeit mit Emotionen.Wie oben berich- lassen sich der Literatur Hinweise ent- zeigte sich eine Überlegenheit der
tet, werden in den Studien unserer Ana- nehmen, die deren Behandlung in der Kombination von Verhaltenstherapie und
lyse überwiegend Interventionsformen täglichen psychotherapeutischen Praxis Hypnose auch noch bei einer Katamnese
der klassischen Hypnose verwendet. Der belegen: 210 Psychotherapeuten (Ver- von 24 Monaten.

74 | Psychotherapeut 2•2002
Anhang Literatur Revenstorf D (1996) Klinische Hypnose.In: Margraf J
(Hrsg) Lehrbuch der Verhaltenstherapie, Bd 1.
Springer, Berlin Heidelberg New York
Transformation der Teststatistiken Bolocofsky DN, Spinler D, Coulthard-Morris K (1985) Rhue JW, Lynn SJ, Kirsch I (1993) Handbook of clinical
Effectiveness of hypnosis as an adjunct to hypnosis.Am Psychol Assoc,Washington/DC
Folgende Algorithmen wurden zur Be- behavioral weight management.J Clin Psychol Rosenthal R (1979) The „file drawer problem“ and
rechnung der Effektstärken verwendet. 41: 34–41 tolerance for null results.Psychol Bull 86:638–641
Bongartz W (1996) Der Einfluß von Streß und Rosenthal R, Rubin, DB (1982) A simple, general
Hypnose auf das Blutbild.Psychohämatologische
a) t-Wert Studien.Lange, Frankfurt aM
purpose display of magnitude of experimental
effect.J Educ Psychol 74:166–169
Cohen J (1988) Statistical power analysis for the Schwarzer R (1989) Meta-analysis program.
[t2
r=√ /(t df
2+ )] behavioral sciences.Erlbaum, Hillsdale NJ Freie Universität, Berlin
Cooper H, Hedges LV (eds) (1994) The handbook of Smith ML, Glass GV, Miller TI (1980) The benefits
b) F-Wert für 2 Gruppen research synthesis.Sage Foundation, New York of psychotherapy.Johns Hopkins Univ Press,
Erickson MH, Rossi EL (1979) Hypnotherapy. Baltimore
t=√F Irvington, New York Stocksmeier U (1984) Lehrbuch der Hypnose.Karger,
Gerl W (2001) Ressourcen- und Zielorientierung. Basel
In: Revenstorf D, Peter B (Hrsg) Hypnose in Unterweger E, Lamas J, Bongartz W (1992) Heart rate
(weiter mit a) Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin. variability of high and low susceptible subjects
Springer, Berlin Heidelberg New York during the administration of the Stanford Scale,
c) Kontingenztabellen Grawe K, Donati R, Bernauer F (1994) Psychotherapie Form C.In: Bongartz W (ed) Hypnosis: 175 years
im Wandel.Von der Konfession zur Profession. after Mesmer.Recent developments in theory and
Hogrefe, Göttingen application.Universitätsverlag, Konstanz
r=√ hi2
[c /( i2+
ch N
)] Hedges LV, Olkin I (1985) Statistical methods for Wadden TA, Anderton CH (1982) The clinical use
meta-analysis.Academic Press, Orlando of hypnosis.Psychol Bull 91:215–243
Hunter J, Schmidt FL (1990) Methods of meta-
d) Vier-Zell-Häufigkeiten analysis.Sage, Newbury Park
Woitowitz K, Peter B, Revenstorf D (1999) Zur Praxis
der Hypnotherapie.Psychotherapeuten Forum
Hunter J, Schmidt FL, Jackson G (1982) Meta-analy- 6:9–13
r=phi sis: cumulating research findings across studies.
=|AD BC|/√ A+
[( B)
(C
+
D)
(A
+
C) +D
(B )] Sage, Newbury Park Beverly Hills/CA "Studien der Meta-Analyse, s.Tabelle 2"
Jäkle C, Basler HD (2000) Veränderung von Kognitio-
nen in der psychologischen Schmerztherapie –
e) Mann-Whitney's U Ashton CJ,Witworth GC, Seldomridge JA, Shapiro PA,
Eine Metaanalyse zum kognitiv-behavioralen Weinberg AD, Michler RE, Smith CR, Rose EA,
Modell.Z Klin Psychol Psych 29:127–139 Fisher S, Oz MC (1997) Self-hypnosis reduces
r=1 2∗U/(N1∗N2) Kirsch I, Montgomery G, Sapirstein G (1995) Hypnosis anxiety following coronary artery bypass surgery.
as an adjunct to cognitive-behavioral psycho- J Cardiovasc Surg 38: 69–75
f) Wahrscheinlichkeit p therapy: a meta-analysis.J Consult Clin Psychol Ashton RC,Whitworth GC, Seldomridge JA,
63:214–220 Shapiro PA, Michler RE, Smith CR, Rose EA,
p → Z (Z: assoziierter z-Wert der Stan- Kosslyn S,Thompson WL, Costantini-Ferrando MF, Fisher S, Oz MC (1995) The effects of self hypnosis
dardnormalverteilung) Alpert NM, Spiegel D (2000) Hypnotic visual on quality of life following coronary artery bypass
illusion alters color processing in the brain. surgery: preliminary results of a prospective
Am J Psychiatry 157:1279–1284

r=Z/√N Matt GE, Navarro AM (1997) What meta-analyses
randomized trial.J Alternat Complement Med
1: 285–290
have and have not taught us about psychothe- Blankfield RP, Zyzanski SJ, Flocke SA, Alemagno S,
Gewichtung der z-transformierten rapy effects: a review and future directions. Scheurman K (1995) Taped therapeutic suggesti-
Effektstärken Clin Psychol Rev 17:1–32 on and taped music as adjunct in the care of coro-
Montgomery GH, DuHamel KN, Redd WH (2000) nary-artery-bypass patients.Am J Clin Hypnosis
zi(gewichtet) = wizi A meta-analysis of hypnotically induced 37: 32–42
analgesia: how effective is hypnosis? Boutin GE,Tosi DJ (1983) Modification of irrational
Int J Clin Experiment Hypnosis 48:138–153 ideas and test anxiety through rational stage
(zi: Fishers z-transformierte Murray-Jobsis J (1993) The borderline patient and
Effektstärke) directed hypnotherapy (RSDH).J Clin Psychol
the psychotic patient.In: Rhue JW, Lynn SJ, Kirsch I 39: 382–391
(eds) Handbook of clinical hypnosis. Brom D, Kleber RJ, Defares PB (1989) Brief psycho-
(wi: Gewichtungsfaktor für die Am Psychol Assoc,Washington/DC therapy for posttraumatic stress disorders.
Effektstärke) Pascalis V de, Marucci F, Penna PM, Pessa E (1989) J Consult Clin Psychol 57: 607–612
mit Hemispheric activity of 40 Hz EEG during recall Colgan SM, Faragher EB,Whorwell PJ (1988) Con-
of emotional events: differences between low trolled trial of hypnotherapy in relapse prevention
k
w1 = (ni 3) / ∑ (n j 3) and high hypnotizables.Int J Psychophysiol of duodenal ulceration.Lancet I: 1299–1300
j=1 5:167–180 Enqvist B, Konow L v, Bystedt H (1995) Pre- and
Peter B (2001) Geschichte der Hypnose in Deutsch- perioperative suggestion in maxillofacial surgery:
(n: Anzahl der Patienten in der land.In: Revenstorf D, Peter B (Hrsg) Hypnose effects on blood loss and recovery.
Stichprobe) in Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin. Int J Clin Experiment Hypnosis 43: 284–294
Springer, Berlin Heidelberg New York Enqvist B, Björklund C, Engman M, Jakobsson J
Konvertierung der Effektstärke d Revenstorf D (1993) Zur Theorie der Hypnose. (1997) Preoperative hypnosis reduces postopera-
In: Revenstorf D (Hrsg) Klinische Hypnose. tive vomiting after surgery of the breasts.
Springer, Berlin Heidelberg New York
r=d/√
[d 
2+4] Acta Anaesthesiol Scand 41: 1028–1032

Psychotherapeut 2•2002 | 75
Übersicht
Ewer TC, Stewart DE (1986) Improvement in bronchi- Katz ER, Kellerman J, Ellenberg L (1987) Hypnosis in Sapp M (1991) Hypnotherapy and test anxiety:
al hyper-responsiveness in patients with mode- the reduction of acute pain and distress in chil- Two cognitive-behavioral constructs: the effects
rate asthma after treatment with a hypnotic dren with cancer.J Pediatric Psychol 12: 379–394 of hypnosis in reducing test anxiety and improv-
technique: a randomised controlled trial. Kuile MM ter, Spinhoven P, Linssen ACG, Zitman F, ing academic achievement in college students.
BMJ 293: 1129–1132 VanDyck R, Rooijmans GM (1994) Autogenic Austr J Clin Hypnother Hypnosis 12: 25–31
Felt BT, Hall H, Olness K, Schmidt W, Kohen D, training and cognitive self-hypnosis for the Spanos NP, Stenstrom RJ, Johnston JC (1988)
Berman BD, Broffman G, Coury D, French G, treatment of recurrent headaches in three Hypnosis placebo and suggestions in the treat-
Dattner A,Young MH (1998) Wart regression in different subject groups.Pain 58: 331–340 ment of warts.Psychosom Med 50: 245–260
children: comparison of relaxation-imagery to Kuttner L (1988) Favorite stories: a hypnotic pain Spanos NP,Williams V, Gwynn MI (1990) Effects of
topical treatment and equal time interventions. reduction technique for children in acute pain. hypnotic placebo and salicylic acid treatments on
Am J Clin Hypnosis 41: 130–137 Am J Clin Hypnosis 30: 289–295 wart regression.Psychosom Med 52: 109–114
Field PB (1974) Effects of tape-recorded hypnotic Lambe R, Osier C, Franks P (1986) A randomized Spanos NP, Liddy SJ, Scott H, Garrard C, Sine J,
preparation for surgery. controlled trial of hypnotherapy for smoking Tirabasso A, Hayward A (1993) Hypnotic sugges-
Int J Clin Experiment Hypnosis 22: 54–51 cessation.J Family Pract 22: 61–65 tion and placebo for the treatment of chronic
Freeman RM, Macaulay AJ, Eve L, Chamberlain GVP, Lambert S (1996) The effects of hypnosis/guided headache in a university volunteer sample.
Bhat AV (1986) Randomised trial of self-hypnosis imagery on the postoperative course of children. Cogn Ther Res 17: 191–205
for analgesia in labour.BMJ 292: 657–658 Develop Behav Pediatrics 17: 307–310 Spanos NP, Mondoux TJ, Burgess CA (1995)
Gokli MA,Wood AJ, Mourino AP, Farrington FH, Lang EV, Joyce JS, Spiegel D, Hamilton D, Lee KK Comparison of multi-component hypnotic and
Best AM (1994) Hypnosis as an adjunct to the (1996) Self-hypnotic relaxation during interven- nonhypnotic treatments for smoking.
administration of local anesthetic in pediatric tional radiological procedures: effects on pain Contemp Hypnosis 12: 12–19
patients.J Dentistry Children 61: 272–275 perception and intravenous drug use. Stanton HE (1978) A simple hypnotic technique to
Hart RR (1980) The influence of a taped hypnotic Int J Clin Experiment Hypnosis 44: 106–119 reduce anxiety.Austr J Clin Experiment Hypnosis
induction treatment procedure on the recovery of Llaneza-Ramos ML (1989) Hypnotherapy in the 6: 35–38
surgery patients.Int J Clin Experiment Hypnosis treatment of chronic headaches. Stanton HE (1988) Improving examination
28: 324–332 Philippine J Psychol 22: 7–25 performance through clenched fist technique.
Hyman GJ, Stanley RO, Burrows GD, Horne DJ (1986) Maher-Loughnan GP, MacDonald N, Mason AA, Fry L Contemp Educational Psychol 13: 309–315
Treatment effectiveness of hypnosis and (1962) Controlled trial of hypnosis in the sympto- Stanton HE (1992) Using hypnotic success imagery
behaviour therapy in smoking cessation: matic treatment of asthma.BMJ 2: 371–376 to reduce test anxiety.Austr J Clin Experiment
a methodological refinement.Addictive Behav Melis PML, Rooimans W, Spierings ELH (1991) Hypnosis 20: 31–37
11: 355–365 Treatment of chronic tension-type headache with Syrjala KL, Cummings C, Donaldson GW (1992)
Jacknow DS,Tschann JM, Link MP, Boyce WT (1994) hypnotherapy: a single-blind controlled study. Hypnosis or cognitive behavioral training for
Hypnosis in the prevention of chemotherapy- Headache 31: 686–689 the reduction of pain and nausea during cancer
related nausea and vomiting in children: Melnick J, Russell RW (1976) Hypnosis versus treatment: a controlled clinical trial.Pain
a prospective study.Develop Behav Pediatrics systematic desensitization in the treatment of 48: 137–146
15: 258–264 test anxiety.J Couns Psychol 23: 291–295 Valboe A, Eide T (1996) Smoking cessation in
John ME, Parrino JP (1983) Practical hypnotic Omer H, Sirkovitz A (1987) Failure of hypnotic pregnancy: the effect of hypnosis in a random-
suggestion in ophthalmic surgery. relaxation in the treatment of postterm ized study.Addictive Behav 21:29–35
Am J Ophthalmology 96: 540–542 pregnancies.Psychosom Med 49: 606–609 Zeltzer LK, Dolgin MJ, LeBaron S, LeBaron C (1991)
Johnson RL, Johnson HC (1984) Effects of anxiety- Patterson DR, Everett JJ, Burns GL, Marvin JA (1992) A randomized controlled study of behavioral
reducing hypnotic training on learning and Hypnosis for the treatment of burn pain. intervention for chemotherapy distress in
reading-comprehension tasks.J Nat Med Assoc J Consult Clin Psychol 60: 713–717 children with cancer.Pediatrics 88: 34–42
76: 233–235 Rabkin SW, Boyko E, Shane F, Kaufert J (1984)
A randomized trial comparing smoking cessation
programs utilizing behaviour modification health
education or hypnosis.Addictive Behav
9: 157–173

76 | Psychotherapeut 2•2002

Das könnte Ihnen auch gefallen