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Diversity Management

Was ist eigentlich Diversity Management?

Das Diversity Management kann frei als "Vielfaltsmanagement" ins Deutsche übersetzt
werden. Diversity Management verspricht den produktiven Umgang mit Vielfalt in einem
strategischen Gesamtkonzept. Das Konzept des Diversity Managements wurde
ursprünglich in den USA entwickelt. Ende der 90er Jahre fand es seinen Weg nach
Europa. Bei Geschäftsbeziehungen zwischen weltweit agierenden Unternehmen, bei
öffentlichen Ausschreibungen und in Förderprogrammen der EU sowie der
Bundesländer wird es immer häufiger als Entscheidungs- bzw. Qualitätskriterium
herangezogen.

Diversity Mangment greift auf folgenden Themen ein:

Geschlecht

ethnische Herkunft

Nationalität

Alter

Behinderung

sexuelle Orientierung und

Religion

Begriffserklärung:

Unter dem Begriff Diversity Management wird ein Konzept der Unternehmensführung
verstanden, das die Heterogenität der Mitarbeitenden aktiviert und ihre sich gegenseitig
ergänzenden Potenziale positiv nutzt. Diversity Management geht somit über die bloße
Toleranz individueller Verschiedenheit hinaus. Unterschiede von Mitarbeitenden
werden durch eine entsprechende Organisationsstruktur und -kultur hervorgehoben und
gefördert.
Weitere Aspekte sind unterschiedliche Lebensstile und Lebenssituationen. Diversity
Management ist ein Konzept, das diese Unterschiedlichkeit nutzt und sich gegenseitig
ergänzende Potenziale erschließt.

Ziele und Inhalte:

Mit Diversity Management verbinden sich operationale und strategische Zielsetzungen.


Die strategische Zielsetzung besteht in der Erhöhung der Anpassungsfähigkeit an sich
verändernde Marktbedingungen durch den Aufbau eines einzigartigen, schwierig
imitierbaren Humankapitals. Diversity Management zielt in der operationalen
Ausrichtung auf erhöhte Problemlösefähigkeit heterogener Gruppen. Diversity
Management wird in Subzielen operationalisiert.
In dem in Deutschland noch jungen Gebiet des Diversity Management ist bereits eine
Binnendifferenzierung zu beobachten.
Mit personenbezogenen und verhaltensbezogenen Aspekten werden zwei
Inhaltsbereiche des Diversity Management unterschieden.

a) Personenbezogene Aspekte

Personenbezogenen Aspekten (ethnische Herkunft, Geschlecht, Alter,


Bildungsabschluss) wird durch speziell auf Zielgruppen zugeschnittene Maßnahmen
Rechnung getragen, etwa zur Migrationsproblematik, zur Wiedereingliederung älterer
Arbeitnehmer und zum Umgang mit Generationenvielfalt und der Beachtung von
unterschiedlichen Bedürfnissen der Geschlechter (Gender Mainstreaming). Allerdings
beziehen nur wenige Unternehmen ausdrücklich auch die sexuelle Orientierung ihrer
Mitarbeiter in das Verständnis von Diversity ein. IBM (in den USA schon seit 1983)
und Ford Köln gehören zu diesen Ausnahmeunternehmen.

b) Verhaltensbezogene Diversität:
Verhaltensbezogene Diversität bezieht sich darauf, wie Menschen in bestimmten
Situationen reagieren als Folge ihrer personbezogenen Eigenschaften.Maßnahmen, die
verhaltensbezogene Aspekte (verhaltenswirksame Einstellungen gegenüber und
Erfahrung im Umgang mit Diversität) zum Gegenstand haben, zielen auf die Schaffung
eines für das Diversity Management günstigen Umfeldes.
Welchen Nutzen und welche Vorteile können Unternehmen durch die
Umsetzung von Diversity Management erzielen?

Diversity kann Nutzen auf den Ebenen Individuum, Team und Organisation
(Unternehmen) erzeugen und in ganz unterschiedlichen Unternehmensbereichen
wirken!

Für Unternehmen können folgende Effekte im Zusammenhang mit Diversity


Management beobachtet werden:

 Internationalisierungsvorteile: Verbesserte Anbahnung von internationalen


Geschäftskontakten, Erhöhung der Fähigkeit des Unternehmens global zu
agieren, Erschließung von Vorteilen auf internationalen Märkten, Verbesserung
des internationalen Personaleinsatzes (siehe auch Auslandsentsendung und
internationales Personalmanagement)
 Vorteile bei der Personalgewinnung: Erzeugen eines positiven Images als
Arbeitgeber (Employer Branding), Verbesserung der nationalen und
internationalen Ansprache von Talenten jeglicher Art
 Marketing: Erzeugen eines positiven Images bei Kundinnen und Kunden auf
verschiedenen Märkten, besseres Einstellen des Unternehmens auf
unterschiedliche Kundenwünsche
 Erhöhung der Innovationsfähigkeit: Einbringen verschiedener Aspekte in
Produktentwicklung, verschiedene Herangehensweisen an Problemlösungen und
systematische Verbesserungsaktivitäten, Verringerung der "Betriebsblindheit"
 Leistungssteigerung: Verbesserte Kommunikation und Teamarbeit, Verringerung
von Fehlzeiten
 Mitarbeitermotivation: Erhöhung der Identifikation der Beschäftigten mit dem
Unternehmen

Welche Maßnahmen im Rahmen von Diversity Management sind für


Unternehmen praktikabel?

Zu den Quick-Win-Maßnahmen (mit geringem Risiko umsetzbar in weniger als zwei


Monaten) gehören beispielsweise die Erweiterung des Kantinenangebots, die Nutzung
interner Medien und die Einführung von Kulturtandems. Als langfristige Maßnahmen mit
hohem Risiko bzw. hohen Kosten werden die Einrichtung eines Diversity Managements
und das Betreiben von Skill Building ausgewiesen.

Wie kann unser Unternehmen messen, ob Diversity Maßnahmen greifen


und auch tatsächlich umgesetzt werden?
In den meisten Unternehmen findet ein explizit auf Diversity bezogenes Controlling der
Kosten und des erwirtschafteten Nutzens nicht oder nur unzureichend statt.
Eine mögliche Maßnahme zur Bewertung des Konzeptes oder umgesetzter
Maßnahmen ist die Teilnahme an Wettbewerben. Zu nennen ist hier der von Henkel,
McKinsey & Company und WirtschaftsWoche gemeinsam ins Leben gerufene Deutsche
Diversity Preis. Der Preis wird in den vier Kategorien:

 Vielfältigster Arbeitgeber Deutschlands


 Bestes Diversity Image
 Diversity Persönlichkeit des Jahres
 Innovativste Diversity Projekte Deutschlands vergeben

Für die gezielte Auseinandersetzung mit Ressourcen und Potenzialen des Diversity
Managements Ihres Unternehmens empfehlen wir Ihnen die "Checkliste Diversity
Management". Sie können die Checkliste einsetzen, um den Ist-Zustand des Diversity
Managements Ihres Unternehmens zu erfassen oder zu identifizieren, in welchen
thematischen Bereichen Ihr Unternehmen noch Potenziale aufweist.

Schlussfolgerung:

Diversity-Management ist eigentlich demokratisch. Nicht nur in Unternehmen, sondern


auch in der Gesellschaft fordert Diversity-Management Inklusion, Wertschatzung,
Solidaritat und lasst Minderheiten gleichberechtigt zu Wort kommen. So wie
Unternehmen zieht auch eine Gesellschaft Vorteile ausgelebter Diversitat -
insbesondere durch die Moglichkeit, kreative, konsensbasierte Entscheidungen zu
finden, die zu positiven Veranderungen fuhren kann.

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