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August / 2010

MISSIONSDIENST PANAMA

Unser Bürgerrecht aber haben wir im Himmel. Von dort erwarten wir auch Jesus
Christus, unseren Retter. Philipper 3:20
ER hat uns aus der Gewalt der Finsternis befreit und nun leben wir unter der
Herrschaft seines geliebten Sohnes. Kolosser 1:13

Liebe Freunde, Möglichkeit einigen Studienkolleginnen


von ihrem Glauben an Jesus zu erzählen.
Immer wieder machen wir im Alltag die Katy und Patty baten Noemi, die beiden in
Erfahrung, dass wir in dieser Welt sind, ihre Gebete ein zu beziehen. Es ist ein
aber nicht von dieser Welt. Schon beim grosses Vorrecht, trotz dunkel werdendem
Lesen und Hören der Nachrichten Weltenhorizont die hoffnungsvolle
überkommt mich oft ein beklemmendes Botschaft des Evangeliums auf die eine
Gefühl, wie weit Gottes Geduld wohl noch oder andere Weise unserem Nächsten
reichen wird mit dieser Welt. Auch bei weitergeben zu können.
manchen Begegnungen mit Menschen
macht man oft die Erfahrung, dass zwei Herr Julian, ein pensionierter Polizist, der
Welten aufeinandertreffen. Nicht selten noch relativ jung ist, weil er nach seinen
wird dann vom Gegenüber Dienstjahren pensioniert wurde,
bewusst Distanz genommen. hat vermehrt Kontakt zu uns
Eine besondere Erfahrung aufgenommen. Er ist entfernt
machte in diesen Tagen unsere verwandt mit unserer Erika. Der
Tochter Noemi, welche im Kontakt entstand, als vor einem
2.Studienjahr als Kranken- Jahr ein 14-jähriger Neffe bei
schwester 2 Tage in der Woche einem Autounfall ums Leben
ihren praktischen Dienst im kam. Über Erika vermittelten wir
Regionalspital absolviert. Als tröstende, christliche Literatur.
sie bei einem Patienten das Dadurch wurde die Familie auf
Handgelenk fasste um den Puls die hoffnungsvolle Botschaft der
zu messen, sträubte er sich Bibel aufmerksam. Herr Julian
plötzlich und liess die nahm die Einladung zu
Ausbildungsschwester von verschiedenen Filmabenden an.
Noemi rufen. Der kranke Mann Wir waren erstaunt, dass er vor
verlangte, Noemi zu ersetzen. ein paar Wochen auch die
Er wollte nicht weiter von ihr behandelt Einladung nach Rio Luis annahm, um an
werden. Eine Studienkollegin fuhr mit den der Frauenkonferenz teilzunehmen. Jedoch
Untersuchungen fort. Erschrocken und nicht als Zuhörer, sondern um in der
verwirrt berichtete die Studienkollegin Männergruppe als Koch mitzuhelfen. Er
später, dass der Patient ihr beim nahm an allen Abendversammlungen teil,
Pulsnehmen sagte, dass sein Geist mit dem welche speziell für das ganze Dorf gestaltet
Geist von Noemi nicht kompatibel gewesen waren. Er wuchs in einem Nachbardorf von
sei. „Er begann mir Dinge und Namen aus Rio Luis an der Atlantikküste auf und ist
meiner Familie zu sagen, obwohl dieser heute sehr besorgt über den zunehmenden
Mann uns gar nicht kennt“, fuhr sie fort. Drogenhandel in diesem Gebiet. Obwohl er
Darauf hin hatte Noemi erneut eine gute persönlich noch keinen geistlichen

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Durchbruch erlebt hat, drückt er sich Ich persönlich freute mich erneut an einer
dankbar aus, dass die Botschaft des Atlantikreise, welche mit einer regionalen
Evangeliums der zunehmenden Korruption Mitarbeiterversammlung und Seminar
Einhalt gebieten kann. Beten wir für Herr verbunden war. Das Thema „Die
Julian, dass er erkennen kann, dass die Verantwortung der lokalen Gemeinde ihre
befreiende Botschaft des Evangeliums auch Pastoren und Mitarbeiter zu unterstützen“,
ihm persönlich gilt. war eine grosse Herausforderung. Im
Moment sind drei Hauptverantwortliche aus
Während Hilda an der Konferenz verschiedenen Gemeinden für einige
teilnahm und unterrichtete, blieb ich in Monate von ihrem Dorf und Gemeinde
Santiago bei unseren Töchtern. Es fehlt weggezogen um Arbeit zu suchen. Vor
auch hier in Santiago nie an Arbeit. Hilda allem Familien mit Kindern in der Schule
berichtete mir nach ihrer Rückkehr von kommen oft in einen finanziellen Engpass.
einer sehr gesegneten Konferenz, wo auch Die Anpflanzungen dienen grundsätzlich
einzelne Frauen eine persönliche zur Selbstversorgung. An verschiedenen
Entscheidung trafen, Jesus Christus Orten wurde der Versuch gemacht gewisse
nachzufolgen. Auf der Rückfahrt von Rio Produkte in grossen Mengen anzupflanzen,
Luis nach Santa Fe bot der Chauffeur Hilda um sie zu verkaufen. Oft lässt sich kein
den bequemen Sitzplatz neben ihm in der Abnehmer finden oder die schlechten
Führerkabine in seinem Pick-Up an. Transportwege verunmöglichen den
Transport der Produkte.

Auf diesen holprigen Wegen ist dies ein


besonders begehrter Platz. Wir kennen ihn Ein ganz besonderes Ereignis war erneut
und seine Familie seit Jahren. Zwei seiner für mich und meine Begleiter, wie auch alle
Brüder sind ebenfalls im Transportdienst Anwesenden, das Zeugnis von 6
beschäftigt. Eine Schwester von ihm war Nachfolgern Jesu, welche durch die
Lehrerin von Manuela in der Primarschule. Wassertaufe bezeugten, was Jesus für sie
Während der langen Fahrt rückte er mit am Kreuz auf Golgatha getan hatte. Auch
einer Frage heraus, welche er schon lange Mose, der junge Christ aus der Stadt (im
auf dem Herzen hatte und sich bisher nicht letzten Rundbrief vorgestellt) begleitete
getraut hatte sie zu formulieren. „Können mich erneut auf dieser Reise, unterrichtete
sie mir verraten, warum sie und Herr Zimi und spielte mit den Kindern und
noch zusammen sind? Was ist das Jugendlichen, während Roberto Barrias,
Geheimnis einer dauerhaften Ehe? Ich, Leonsio Carrera und ich die Gruppe der
meine Brüder und meine Schwester sind Mitarbeiter unterrichteten. Zulay die 18-
alle geschieden. Es gibt so wenig stabile jährige Studentin, von welcher ich ebenfalls
Ehen. Was hält Euch zusammen?“ Hilda im letzten Rundbrief geschrieben habe, hat
konnte ihn aufs Fundament des Lebens sich schlussendlich entschieden an der
hinweisen, welches auch in Krisen und Universität Psychologie zu studieren. Auch
Sturmzeiten standhält, Jesus Christus sie hat zusammen mit Mose erneut einen
(Matthäus 7:24-29). Einsatz gemacht und während der
Frauenkonferenz die Kinder und

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Jugendlichen unterrichtet. Kontakt aufrecht erhalten. Damals als arme


Studentin aus einem Urwalddorf, war es für
sie eine grosse Hilfe von den starken
Schmerzen befreit zu werden. Später kam
ich über sie mit ihrer Familie in Kontakt.
Die Mutter Entschied sich vor einigen
Jahren als erste ihrer der Familie und im
Dorf, eine Nachfolgerin von Jesus Christus
zu werden. Ich vermute, dass sie noch heute
die Einzige ist in diesem Dorf. Guabal liegt
6 Std. zu Fuss von Rio Luis entfernt.
Nieves, die Lehrerin rief mich in diesen
Tagen an, ob ich ihr 2 christliche Filme
Zulay beim musizieren ausleihen könnte, welche sie bei einem
Schulanlass den Kindern zusammen mit
Für mich persönlich eine Gebetserhörung, den Eltern zeigen möchte. Lehrerin Nieves
junge Mitarbeiter zur Seite zu haben. Auch erinnert mich an Lydia in der Bibel,
verschiedene Mitarbeiter drückten Ihre religiös, in gewisser Weise gottesfürchtig,
Dankbarkeit gegenüber dem Dienst des mit guten Überzeugungen, welche sie
jungen Teams aus. „Nimm sie bitte jedes versucht in ihrem Leben umzusetzen, aber
Mal mit, wenn Du uns besuchst“, noch nicht wiedergeboren. Es ist mein
ermutigten mich einige Verantwortliche Gebet, dass die Botschaft der Filme, der
regionaler Gemeinden. Mose wie Zulay evangelistische Kalender und die
sind dazu gerne bereit. Zulay kann nur ihre persönlichen Worte ihr Herz erreichen. Das
wenigen Ferientage dazu einsetzen, tut dies öffnen des Herzens ist wie bei Lydia,
aber von ganzem Herzen. Gottes Sache.
Über freundschaftliche Kontakte, welche In diesen Tagen erhielt ich einen Anruf
oft seit Jahren bestehen, gibt es immer aus dem Spital mit der Bitte, Adelaida, eine
wieder Möglichkeiten auf wichtige Buglere Indianerin zu besuchen. Sie musste
Lebensfragen in Lebenskrisen zu mit Sauerstoff und über den Katheter mit
Antworten. Eine Sekretärin, welche ich vor Medizin versorgt werden. Trotz ihrem
längerer Zeit in einem Computerladen schlechten Gesundheitszustand strahlten
wegen meines defekten Computers ihre Augen und sie war sehr dankbar über
kennengelernt hatte, traf ich erneut über den Besuch. Sie erinnerte sich in
einen Kontakt im Internet. Die momentane zeugnishafter Form wie sie früher rebellisch
Krise, durch welche sie geht, macht sie dem Evangelium gegenüberstand und dann
offen auf Gottes Wort zu hören. Sie freute schlussendlich von Gottes Gnade
sich sehr eine Bibel und zusätzliche überwältigt wurde. Ich kannte sie schon als
Literatur als Geschenk in Empfang nehmen Mädchen, hatte aber vor allem zu Julian,
zu dürfen. Vor ein paar Tagen informierte ihrem Bruder Kontakt, welcher mich oft
sie mich, dass sie besuchte und als erster
interessiert die ersten in seiner Familie und
Leseproben gemacht im Dorf „Llano
hat. Möge Gottes Wort Bonito“ ein neues
auch ihr Herz Leben mit Jesus
verändern. begann. Danach folgten
seine Mutter und seine
Eine Lehrerin,
Schwester Adelaida.
welche ich vor Jahren
Trotz der Atemprob-
während ihrer
leme und Schmerzen
Ausbildung
sprühte Adelaida
notfallmässig zu einem
Dankbarkeit aus über
Zahnarzt brachte und
das was Gott in ihrem
auch für die Kosten (nur $ 15) aufkam, hat
Leben tat und tut. Ihr Krankheitszustand
über die Jahre weiterhin mit uns den

Mose beim Vorbereiten eine Bibelstudiums


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war für sie Nebensache. Sie war dankbar, plötzlich ganz offen und besuchte uns
dass sie noch am Leben war. Gleichzeitig mehrmals. Er informierte mich, dass er für
hatte sie tiefen Frieden im Herzen, da sie zwei Tage in den Urwald gehe, um einen
auch zubereitet war, falls der HERR sie zu Stier zu verkaufen, damit er die
sich rufen würde. Ich und ihr Mann hörten Spitalkosten decken könne. Als er
ihr am Krankenbett gespannt zu. Ihr Mann zurückkam, wurde Adelaida aus dem Spital
hatte sie vor einem Jahr nach der entlassen und kam für einige Tage zu uns,
Frauenkonferenz wegen ihres Glaubens um sich noch ganz zu erholen. Am gleichen
geschlagen. Er wurde von der Dorfbehörde Tag jedoch musste ich ihren Mann zum
verwarnt. Nun scheint auch in seinem Spital bringen. Er wurde vom Stier
Herzen etwas zu geschehen. Früher wich er angegriffen und trug sich durch den starken
uns nach Möglichkeit aus. Nun schien er Hornstoss am Bein eine grosse Infektion zu.

In Kürze:

- Die Reise nach Costa Rica mit Heinz und Erika Notter war mit vielen gesegneten
Begegnungen und erholsamen Eindrücken verbunden. Während einigen Tagen
besuchten wir die Werkmissionsschule LIL. Wir waren zu einer Versammlung
ehemaliger Schüler und Leitern aus der Guaymiearbeit aus Panama eingeladen, welche
mit Missionaren von LIL ein Projekt in Panama erarbeiten.
- Danach fuhren wir für einige Tage nach Heredia / San Jose um Freunde, eine
einheimische Missionarsfamilie, zu besuchen. Das frische Klima und die grosszügige
Gastfreundschaft taten mir sehr gut.
- Am 22. September werde ich Michael Rohner aus der Chrischona Gemeinde Dübendorf
am Flughafen in Panama – City abholen. Ich freue mich auf seinen 2½-monatigen
Besuch.
- Am 17. August hielt ich die Hochzeitspredigt von Jaquelin und Edgardo in der Kirche
in Santiago. Jaquelin wohnte 6 Jahre während ihres Studiums bei uns. Bereits haben wir
seit einigen Monaten eine neue Studentin bei uns beherbergt. Maria Prado, die älteste
Tochter von der neuen Verwalterfamilie in Santa Fe.
- Im Oktober haben wir erneut eine Reise in das weit entfernte Urwalddorf Santiaguito
geplant, um bei einem Kapellenbau mitzuhelfen.

In dankbarer Verbundenheit

Familie Zimmermann

Die geltenden Adressen:


Adresse und Kontoverbindung
der Schweizerischen Missions-
Familie Gemeinschaft (SMG) Rundbriefversand:
Werner und Hilda Industriestr. 1 Ueli Mörgeli
Apdo. 183 Postfach Hof Oberkirch 7
Santiago/Veraguas CH-8901 Winterthur CH-8722 Kaltbrunn
Rep. de Panama Tel. 044 910 73 91 E-Mail: info@mbrz.ch
Fax 044 910 92 28

Postcheck: 80-42881-3
Vermerk:
Fam. W. und H. Zimmermann

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