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DIN 5466-1 : 2000-10

4.3.2 Durchmesserzentrierung ohne Flankenspiel Der ideelle Grenz-Hebelarm berechnet sich für flanken­
Im Fall der durchmesserzentrierten Verbindung ohne zentrierte Verbindungen [3]:
Flankenspiel (siehe Bild 12 mit s 1;;,: e2) liegt eine Mehr­
fachpassung zwischen der Flankenzentrierung und der r m · cos a w . .!_
Hgr = (6)
Durchmesserzentrierung vor. Die Durchmesserzentrierung µ fa
ohne Flankenspiel ist fertigungstechnisch nur sehr auf­
wendig herstellbar. Durch diese Mehrfachpassung können Mit dem über alle Zähne aufzusummierenden Geome­
Zwangskräfte entstehen, die die Verbindung ohne äußere triefaktor fa,
Belastung extrem hoch beanspruchen und negative Aus­
wirkungen auf die Funktion haben können. Diese innere L lcos ( <p - a )I
z

Beanspruchung kann wesentlich höher ausfallen als die w


j=1
j
aus äußeren Belastungen resultierende Beanspruchung. fa = (7)
Wird eine derartige Verbindung durch Querkraft bean­ z
sprucht, so stellt sich eine indifferente Lastaufteilung
zwischen den beiden Zentrierungen ein. Sie ist abhängig und dem Positionswinkel 'P{
von der gewählten Passung, den elastischen Eigenschaften
der gesamten Verbindung und sehr stark von den immer <pJ- = 2 ·7t·(j- 1 ) (8)
vorhandenen Geometrieabweichungen. Der Einfluss der z
Querkraft auf den Betriebszustand ist jedoch deutlich
geringer als bei einer flankenzentrierten Verbindung mit Für den Fall H > Hgr ist eine flankenzentrierte Verbindung
gleichem Verhältnis Drehmoment zu Querkraft. ohne Abweichungen über die Reibungskraft zwischen den
Flanken festgelegt. Es tritt keine Relatiwerschiebung der
Achsen durch die Querkraft auf. Aufgrund der Reibkräfte
5 Berechnung der Betriebszustände wird der Verschleiß durch Relativbewegungen in radialer
Zur Beurteilung des Beanspruchungs- und Verschleißver­ Richtung verhindert.
haltens von Zahn- und Keilwellen-Verbindungen interes­
sieren neben den Beanspruchungskomponenten Dreh­ 5.2 Betriebszustände flankenzentrierter
moment T und resultierende Querkraft Q das elastische Verbindungen
Verhalten, das Spiel und die Geometrieabweichungen der Mit Hilfe der oben eingeführten Kenngrößen können für
Verbindung sowie die Reibungsbedingungen auf den flankenzentrierte Verbindungen folgende Betriebszu­
Flanken. stände definiert werden:
1?.etriebszustand 1: O :5: H < rw (9)
5.1 Reibungsverhältnisse auf den Flanken Uberwiegende oder reine Querkraftbelastung,
flankenzentrierter Verbindungen Flankenwechsel der Last bei Umlauf,
Eine Verlagerung der Nabenachse gegenüber der Wellen­ große Relativbewegungen
achse einer spielfreien Verbindung unter dem Einfluss (Lastaufteilung nach Bild 8 und Bild 11)
einer resultierenden Querkraft Q tritt nur auf, wenn die
1?.etriebszustand II: rw :5: H < Hgr (10)
Summe der Reibkräfte Qµj in Querkraftrichtung auf den
Uberwiegende Drehmomentbelastung,
Flanken kleiner als die Querkraft selbst ist. Stimmt die geringe Relativbewegungen
(Lastaufteilung nach Bild 10)
Summe der Reibkräfte in Richtung und Größe mit der

(11)
Querkraft überein, so ist der Grenzfall erreicht, für den die
Reibungskräfte eine exzentrische Auslenkung zwischen 1?.etriebszustand III: Hgr :;; H < oo
Welle und Nabe gerade verhindern [3]. Der ideelle Hebel­ Uberwiegende oder reine
arm, an dem die Querkraft Q im Grenzfall Q = � Q j Drehmomentbelastung, keine

(Lastaufteilung nach Bild 10, Grenzfall Bild 6)


Relativbewegungen
bezeichnet (siehe Bild 13).
angreifen müsste, wird mit ideeller Grenz-Hebelarm �

--1--- 1 Qµ2

·---·---·--·

Bild 13: Hebelarm Hgr der resultierenden Querkraft Q, bei dem die Summe der Reibkräfte in Richtung der
Querkraft Qµj gerade gleich der Querkraft Q ist, [3]

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