Kapitel 7
Wiederladedaten für Kurzwaffenpatronen bzw. Patronen
für Faustfeuerwaffen
"Mit den in den Ladetabellen angeführten Patronenlänge als angegeben, sowie bei
Maximalladungen und bei ausschließ- stärkerer Einkneifung der Hülse (Bör-
licher Verwendung aller in der Tabelle delung, "Crimp") ist deshalb keinesfalls
angeführten Komponenten (Hülse, die Maximalladung zulässig! Unter Vor-
Zündhütchen, Treibladungspulver und liegen bestimmter Umstände kann das
Geschoß) werden die gesetzlich Druckmaximum bereits mit der aus-
zulässigen Gasdruckgrenzen bei nor- gedruckten "min "-Ladung erreicht sein!
malen Bedingungen nicht überschritten. Bekanntlich hängen die ballistischen
Da wir jedoch keine Kontrolle über die Art Werte der Patronen von Waffenabmes-
der Lagerung, die Verwendung, die sungen und den vielseitigen Einflüssen
Ladung oder den sonstigen Gebrauch beim Vorgang in der Waffe beim Schuß
des Pulvers haben, müssen wir jegliche ab. Abmessungen und Verhalten von
Haftung ablehnen. Der Gebrauch der Komponenten unterliegen Schwankungen
Ladetabellen dieses Buches erfolgt innerhalb der technisch zulässigen To-
ausschließlich auf eigene Gefahr und leranzbereiche. Wir empfehlen deshalb
eigenes Risiko des Benutzers. dringend, daß die Ladungsermittlung aus-
schließlich mit der ausgedruckten An-
Hinsichtlich möglicher Abweichungen fangsladung ,min' beginnt. Zudem müssen
der Eigenschaften des Treibladungs- die angegebenen Patronenlängen strikt
mittels von Los zu Los sind die Bemer- eingehalten werden. Stets muß bei der
kungen auf S. 55/56 (Fettdruck) zu be- Prüfung der Patronen bzw. Hülsen, im
achten! besonderen Maße bei der kleinschrittwei-
Bei fast allen Kurzpatronen ist die Art und sen Erhöhung der Pulverladung (0,03-
Intensität der wiederladerseitigen Hülsen- Gram m—ca.0.5-Grain-Schritte bei Büch-
bearbeitung maßgeblich für die Schuß- senpatronen; 0,005-Gramm- = 0.1 Grain-
entwicklung und damit für den Gasdruck; Schritte bei Kurzpatronen) auf Anzeichen
ebenso die Patronenlänge. Bei geringerer überhöhten Gasdrucks geachtet werden."
405
.221 Rem. Fireball
Diese kleine Patrone ist ihres Beinamens Verschießen aus dem kurzen Lauf bringt
würdig, denn sie verursacht wirklich einen die .221 Fireball übrigens mehr Leistung
recht kräftigen "Feuerball", vor allem, als die größere, bei gleicher Lauflänge
wenn sie aus dem nur etwa 25 cm langen verschossene .222 Rem. Dies ist ein
Pistolenlauf verschossen wird. In einer Beispiel dafür, wie eine Patronen/Waffen-
Langwaffe gibt sie sich diesbezüglich kombination als "System" wirkt. Für das
zahmer, doch sind Gewehre in diesem Benchrestschießen (als Kurzwaffendis-
Kaliber ziemlich selten. Die .221 Fireball ziplin) und für das Varminting werden die
ist bei uns wenig bekannt, was sich aus XP-100 und die Contender mit ent-
dem Verwendungszweck ergibt. Im sprechenden Gläsern ausgestattet. Streu-
Ursprungsland USA ist sie dagegen beliebt kreise von unter 30 mm auf 100 Meter
und wird zu zwei Zwecken geführt: Zum sind dabei keine Seltenheit und können
Schuß auf Raubzeug ("varminting"), auch mit besonders getunten Waffen und Hand-
auf Entfernungen über etwa 150 Meter, ladungen noch weit unterschritten werden.
und für das Metall-Silhouetten-Schießen. Für das Metall-Silhouetten-Schießen sind
Zielfernrohre nicht erlaubt.
Geschichte
Die Patrone aus der Sicht des
1962/63 von Remington vorgestellt, kam Wiederladers
die Patrone zusammen mit der
zugehörigen Remington-Pistole XP-100 Die .221 Fireball isttrotz ihrer irreführenden
auf den Markt. Die XP-100 fand sofort Bezeichnung eine echte 5,7 mm/.224"-
Beachtung, denn es handelt sich um eine Patrone, so daß alle Geschosse dieses
einschüssige Repetierpistole mit Zylinder- Durchmessers, zumindest die der unteren
verschluß und vorgelegtem Abzug, sowie Gewichtsklasse, verwendet werden kön-
einem selbst für unsere "moderne" Zeit nen. Da die Patrone eine gekürzte .222
(und für den Zeitpunkt der Einführung erst Rem. ist, könnte man letztere Hülse
recht) ziemlich futuristisch gestylten Zwei- umformen. Mit viel Aufwand bzw. ziemlich
handschaft aus Kunststoff. Dieser Schaft viel Ausschuß geht dies auch. Trotzdem
war übrigens der erste seriengefertigte ist es besser, auf die mehr Pulver fas-
Kunststoffschaft für eine Jagdwaffe. Die senden Originalhülsen zurückzugreifen,
erste Langwaffe mit Kunststoffschaft ("Ny- weil nur mit diesen die hohe Leistung bei
lon 66") kam erst vier Jahre später. noch erträglichen Drücken erbracht
Die XP-100 ist eine vom Verschluß her werden kann. Umgeformte Hülsen sind
sehr stabile Pistole, was mit dem System im Hals abzudrehen oder aufzureiben,
zusammenhängt. Dieses stammt vom zudem ist die Ladung zu kürzen. Sie
Modell Remington 600, welches als machen also viel Arbeit bei wenig Nutzen.
Jagdbüchse für gasdruckstarke Patronen Hinsichtlich der Komponentenauswahl ist
bis .350 Rem. Mag. ausgelegt war. Es ist die .221 präzisionsbezogen sehr wähl-
aber richtig, die .221 Fireball in ein sta- erisch, was bei dem hohen Arbeitsdruck
biles System zu packen, denn der kein Wunder ist.
Gasdruck der Patrone ist mit über 3500
bar doch ziemlich hoch.
Die .221 Fireball wird auch in die Conten-
der-Kipplaufpistole eingebaut. Beim
406
eqa.lid 'Wel:1 I.zZ"
9,60 5,69
35,56
ACHTUNG! Vor dem Laden unbedingt Hinweise auf den Seiten 48/49 und 55/56 (Fettdruck), sowie auf Seite 405 beachten.
407
6,35 mm
Die Behandlung dieser kleinen Pistolen- mit Rücksicht auf die vielen verschluß-
patrone ist mehr als Komplettierung der schwachen Billigwaffen früherer Fertigung
Patronenbeschreibungen dieses Buches bewußt gasdruckschwach gehalten war
zu sehen, denn nur der "totale" Wieder- und eine Vo von etwa 220 m/s hatte.
lader gibt sich mit dem Winzling ab. Patronen aus moderner Fertigung weisen
Andererseits findet man wenig Angaben eine demgegenüber gesteigerte
über die 6,35 mm, so daß eine kleine Mündungsgeschwindigkeit von 255 m/s
Lücke geschlossen werden kann. auf.
GECO-Laborierungen
408
7,65
—-
Ä
6,38
0)
v "
1 4 15,55 01
3
3
Kaliber: 6,35 mm (.251" Dia.)
Hülse: GECO
Zündh.: RWS 4031
EED
VMR 3,2 g GECO
Patronenlänge 22,1 mm
Pulver g gr Vo m/s
P 805
max. 0,090 1.4 240
min. 0,085 1.3 220
P 801
max. 0,090 1.4 240
min. 0,085 1.3 220
ACHTUNG! Vor dem Laden unbedingt Hinweise auf den Seiten 48/49 und 55/56 (Fettdruck), sowie auf Seite 405 beachten.
409
7,65 mm
Diese früher sehr häufige geführte Pisto- vom etwas leichter deformierbaren
lenpatrone wird selten wiedergeladen, Bleiprojektil eine Verbesserung der
obwohl es technisch keinerlei Schwierig- zielballistischen Leistung für den
keiten bereiten würde und finanziell kaum Fangschuß erwartet. Wegen stark
wenigerdienlich wäre als das Wiederladen gesunkener Nachfrage nach der Patrone
von anderen Patronen. Man muß aber im Allgemeinen und nach dem
sehen, welcher Personenkreis die 7,65mm Bleigeschoss im Besonderen steht seit
führt: Dienstwaffenträger zumeist, dazu 1999 nur die VMR-Ladung zur Verfügung.
private Berechtigte, welche die Patrone in
Taschenwaffen zum Selbstschutz führen Die Patrone aus der Sicht des
und wenig Munitionsverbrauch haben. Wiederladers
RWS/GECO-Laborierungen
410
17,20
3
3
Kaliber: 7,65 mm (.309" Dia.)
Hülse: GECO
Zündh.: RWS 4031
P 805 P 805
max. 0,155 2.4 305 max. 0,155 2.4 305
min. 0,125 1.9 250 min. 0,125 1.9 245
P 801 P 801
max. 0,155 2.4 305 max. 0,155 2.4 305
min. 0,125 1.9 200 min. 0,125 1.9 195
ACHTUNG! Vor dem Laden unbedingt Hinweise auf den Seiten 48/49 und 55/56 (Fettdruck), sowie auf Seite 405 beachten.
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7,65 mm Parabellum
Die Patrone ist bei den spezialisierten Die Patrone aus der Sicht des
Sportschützen ziemlich beliebt, was mit Wiederladers
dem hervorragenden Waffenangebot zu-
sammenhängt. Wenn Waffe und Muni- Neben der Kopie der Fabrikpatronen fertigt
tion gut zusammenspielen, kann sich die der Wiederlader Verbesserungen der-
Präzision sehen lassen, denn die 7,65 selben um mehr als 10 %, aber auch
Para zählt zu den präzisen Pistolen- reduzierte Übungsladungen. Daneben
patronen. Die Verbesserungsmöglichkei- können die 4,7-g VMR- und BR-Ge-
ten durch Wiederladen, vor allem hinsicht- schosse der 7,65 mm verladen werden,
lich der Geschoßpalette, werden von die im Geschwindigkeitsbereich zwischen
vielen Schützen verkannt. In der Literatur etwa 400 und 480 m/s noch die Funktion
tauchen des öfteren Zweifel an der der modernen Waffen gewährleisten (Aus-
Aufhaltekraft der 7,65 Para auf, weil meist nahmen bei 08-Pistolen möglich). Die in
nur das 6,0 g Vollmantelgeschoß beurteilt der Tabelle angegebenen 5,7-g- bzw.
wird. Das Bild ändert sich sofort, wenn 6,3-g-BR-Geschosse sind zwar, da für
man die mögliche Vo der Blei- und Kal. .32 (.314") gefertigt, etwas stärker im
Teilmantelgeschosse aus der 7,65 Para Durchmesser als üblich, lassen sich aber
mit der anderer Patronen vergleicht, vor verschießen. Ihre erreichbare V. entspricht
allem bei Gegenüberstellung der"echten", etwa der des 6,0-g-VMR; die
aus der Waffe gemessenen Werte. Natür- Verfornnungsbereitschaft der Bleiprojektile
lich kann die 7,65 Para keine .357 Mag- ist aber ungleich größer, was bessere
num, nicht einmal eine 9 mm Luger er- zielballistische Eigenschaften ergibt, z. B.
setzen, was die Selbstschutztauglichkeit für den Fangschu ß des Jägers. Schließlich
betrifft. Aber bei Verwendung der richtigen kann auch noch das 7,1-g TMR der Pa-
Komponenten ist die .30 Luger, wie sie trone .30 M 1 verladen werden, das, auf
auch genannt wird, z. B. einer 7,1 g/ 110 gr etwa 350 m/s gebracht, durchaus Teil-
Teilmantellaborierung aus einem .38 Spe- mantelwirkung zeigt. Zur Erhaltung der
cial Revolver mit 4"- oder gar 2"-Lauf Waffenfunktion sollten die Geschosse
durchaus ebenbürtig. gekniffen werden. Wo keine Kneifrille
vorliegt, dürfen die Mantelgeschosse nicht
Geschichte mit der einfachen Rundschulter-Setz-
matrizen gebördelt werden. Vielmehr
Die 7,65 Para wurde im Jahre 1900 von sollte man sich einer speziellen
DWM eingeführt. Sie war die ursprüngliche Kneifmatrize (z.B. von Lee) bedienen oder
Patrone der Pistole 08 und die Ausgangs- versuchen, durch geringfügig stärkeres
hülse für die 9 mm Luger, die zwei Jahre Einwürgen des Geschoßraumes einen
später erschien. ausreichenden Kraftschluß zu erzielen.
RWS/GECO-Laborierungen
412
eied unu 99`L
f
9,98 7,85
v L
H21,59 11r1
VMR 6,0 g GECO BR (.314") 6,3 g H&N TMR (.308") 7,1 g RWS
Patronenlänge 29,2 mm Patronenlänge 28,7 mm Patronenlänge 27,6 mm
Pulver g gr V, m/s Pulver g gr V0 m/s Pulver g gr V, m/s
P 804 P 804 P 804
max. 0,345 5.3 390 max. 0,335 5.2 390 max. 0,300 4.6 340
min. 0,325 5.0 350 min. 0,320 4.9 360 min. 0,285 4.4 310
J 706 P 803 P 803
max. 0,365 5.6 390 max. 0,355 5.5 400 max. 0,335 5.2 350
min. 0,335 5.2 350 min. 0,330 5.1 360 min. 0,320 4.9 310
P 803
max. 0,350 5.4 400
min. 0,335 5.2 340
ACHTUNG! Vor dem Laden unbedingt Hinweise auf den Seiten 48/49 und 55/56 (Fettdruck), sowie auf Seite 405 beachten.
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7,63 mm Mauser
Vor allem für den Sammler interessant, vielseitige Ritter v. Mannlicher brachte
stellt die 7,63 ein Relikt aus der Zeit vor übrigens eine der 7,63 mm Mauser ähn-
der Jahrhundertwende dar. Dementspre- liche Pistolenpatrone mitflaschenförmiger
chend alt und mitgenommen sind die Hülse, die bei schwächerer Leistung für
Waffen dafür. Selbst wer im Besitz einer die Mannlicher Pistole M 1903 gedacht
äußerlich neuwertigen Pistole dieses Ka- war. Und schließlich führte die russische
libers ist, sollte sich im Klaren darüber Armee im Jahre 1930 die 7,62 mm Tokarev
sein, daß die ganz natürliche Ermüdung für die gleichnamige Militärpistole ein. Alle
des Materials einen gewissen Unsicher- vier Patronen sind, abgesehen vom
heitsfaktor hinsichtlich der Belastbarkeit Bodenstempel natürlich, optisch nicht zu
durch hohe Gasdrücke darstellt. Maxi- unterscheiden. Die 7,63 mm Mauser kann
mal-ladungen sind niemals direkt zu über- übrigens in der Tokarevpistole, nicht aber
nehmen. Vielmehr ist etwa von der An- in den anderen Waffen von Borchard und
fangsladung auf die beste Präzision Mannlicher verschossen werden. Da sich
hinzuarbeiten, was man in Stufen von fünf die russischen Armeepistolen nicht immer
Milligramm oder einem Zehntel Grain tun in bestem Zustand befinden, sollte die
sollte. Diese Empfehlung gilt natürlich nicht Anfangsladung gewählt werden.
nur für die 7,63 mm Mauser sondern für
jede Patrone, wobei man sie beim Erar-
beiten von Laborierungen für ältere Waffen
nicht nur als Empfehlung, sondern als Die Patrone aus der Sicht des
"Muß" auffassen sollte. Wiederladers
414
Jesnew W u' cg`L
25,15
ACHTUNG! Vor dem Laden unbedingt Hinweise auf den Seiten 48/49 und 55/56 (Fettdruck), sowie auf Seite 405 beachten.
415
.32S&W
Die .32 S & W ist keine sehr "gängige" Die Patrone aus der Sicht des
Patrone, obwohl sie es, gemessen an der Wiederladers
Stückzahl der für sie eingerichteten Re-
volver, eigentlich sein könnte. Besonders Unter Beachtung des schon erwähnten
um die Jahrhundertwende wurden Un- Sicherheitsaspektes lassen sich gute
mengen leichter Taschenrevolver in die- Laborierungen produzieren, wobei nicht
sem Kaliber produziert, wobei die Waffen- nur das Originalgeschoß (5,7 g), sondern
qualität meist viel zu wünschen übrig ließ. auch das 6,3-g-BR und sogar das 6,5-g-
Dabei ist das eigentliche Potential der Wadcuttergescho 13 der .32 S & W lang
.32 S & W nicht zu unterschätzen: In die verwendet werden können. Bei den
gleichen Gasdrücke z. B. einer 7,65 mm Pulvern hat man die Wahl zwischen P 805
oder 9 mm kurz verladen, übertrifft der und dem etwas langsameren P 801,
Oldtimer die genannten Pistolenpatronen wenngleich auch P 804 einspringen kann.
sogar. Natürlich wird man derartige Ex- Da die GECOhülsen für Amboßzünd-
perimente im Hinblick auf den technischen hütchen eingerichtet sind, muß das RWS-
Zustand der meist schwachen Revolver Zündhütchen 4031 eingesetzt werden.
nicht durchführen. Nicht umsonst wurde
der Maximaldruck von Patronen des
Kalibers .32 S & W auf lediglich 1200 bar
festgelegt (zum Vergleich: 7,65 mm 1800
bar). Besitzer derartiger Sam mlerwaffen
sind deshalb gut beraten, wenn sie die in
der Ladetabelle angegebenen Anfangsla-
borierungen verwenden. Die .32 S & W
kann übrigens aus Revolvern .32 lang
geschossen werden.
Geschichte
416
9,60 7,95
k 15,37 H
ACHTUNG! Vor dem Laden unbedingt Hinweise auf den Seiten 48/49 und 55/56 (Fettdruck). sowie auf Seite 405 beachten.
417
.32 S & W lang
Diese nicht mehr junge Randpatrone hat RWS/GECO-Laborierungen
nach einem jahrzehntelangen Dorn-
röschenschlaf einen geradezu sprung- Die präzise 6,5-g-Blei-Wadcutterpatrone
haften Aufstieg hinter sich und ist zu einer mit ihren - bei mildem Gasdruck -
sehr beliebten Sportpatrone geworden. präzisionsförderlichen - ca. 220 m/s
Die Hauptursache dafür ist nicht allein die machte die .32 S & W lang bei den
Preisgünstigkeit der Patrone - sie kann zu Sportpistolenschützen erst richtig
etwa einem Drittel der Kosten einer .38 bekannt. Die Fertigung der für Revolver
Special wiedergeladen werden -, sondern bestimmten Gebrauchslaborierung mit
ihre hervorragende Eigenpräzision und einem 6,3-g-BR-Geschoß, welches etwa
das relativ zahme Verhalten beim Schuß, 240 m/s schnell war und somit ca. 180 J
was den Sportpistolen-Schützen zugute brachte, wurde Ende der 1990iger
kommt. Es werden sehr gut schießende eingestellt.
Sportpistolen für die .32 S & W lang Wad-
cutterlaborierung gebaut, aber auch preis- Die Patrone aus der Sicht des
günstige Sportrevolver für den Einsteiger Wiederladers
in die einschlägigen Disziplinen. Als
Dienst- bzw. Verteidigungspatrone ist die Es ist unmöglich, mit den in der Tabelle
.32 S & W lang weniger bekannt. Auch gezeigten Vorschlägen keine präzise
wird sie von maßgeblichen Stellen als schießende Laborierung zu ermitteln,
"nicht geeignet für den Fangschu ß auf wobei sich besonders das Rottweil P 801
Wild" angesehen. Somit kann die .32 S&W hinter dem 6,5-g-WC bewährt hat. Bei
lang als die Sportpatrone schlechthin Verwendung von P 804 sollte zur Erzielung
bezeichnet werden. Was aber nicht heißt, eines vollständigen Abbrands das RWS-
daß man nur das Wadcuttergeschoß Zündhütchen 4047 gesetzt werden.
verladen kann: Dem Revolverschützen Ansonsten ist das Zündhütchen RWS
stehen auch noch zwei Blei-Rundkopf- 4031 richtig.
geschosse zur Verfügung.
Geschichte
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9,52
23,37
ACHTUNG! Vor dem Laden unbedingt Hinweise auf den Seiten 48/49 und 55/56 (Fettdruck), sowie auf Seite 405 beachten.
419
7,5 mm Schweizer Ordonnanz
Dies ist ein nicht sehr oft wiedergeladenes aber bezüglich des Gasdrucks beim
Kaliber, obwohl sich relativ viele, einiger- skandinavischen Modell Einschrän-
maßen gut erhaltene M 1882 Revolver in kungen angebracht sind (s.u.).
Sammlerhänden befinden. Von der Lei-
stung her liegt die 7,5 mm Schweizer Or-
donnanz in etwa zwischen der .32 S& W Die Patrone aus der Sicht des
lang und der 9 mm kurz: Erstere be- Wiederladers
schleunigt ein 6,3-g-Bleirundkopfge-
schoß auf mehr als 250 m/s, während es Die Zugehörigkeit zum "8 mm-Kaliber"
die Pistolenpatrone mit dem 6,1 g schwe- (.313') erlaubt die Verwendung der be-
ren Vollmantelrundkopfgeschoß auf etwa währten Projektile der Patronen .32 S &
275 m/s bringt. Die Normalladung der W und .32 S & W lang. Es handelt sich
7,5 mm Schweizer Ordonnanz liegt mit dabei um die Blei-Rundkopfgeschosse
etwa 215 m/s bei einem schwereren (ca. im Gewicht 5,7 g und 6,3 g. Dazu tritt das
6,7 g bis 7,1 g) Vollmantel-Rundkopfge- Matchgeschoß 6,5 g WC, welches aber
scho ß. nicht nach normaler Übung flach mit dem
Hülsenmund gesetztwerden darf, sondern
herausgesetzt werden muß, bis sich eine
Geschichte Patronenlänge von 27,4 mm ergibt. Als
Hülsesteht die von Fiocchi (Bodenstempel
Die Patrone wurde von den Gebrüdern ORD.SVIZZ.CAL.7,5) zur Verfügung, wel-
Nagant und der Schweizer Armee che mit kleinen Berdanhütchen bestückt
entwickelt und 1882 von der Schweiz als werden muß (RWS 4506). Bei den Pulvern
Ordonnanzpatrone für den Ordonnanz- fällt die Wahl unschwer auf das relativ
revolver Modell 1882 angenommen. Sie scharfe Rottweil P 805, wenn eine ange-
blieb Ordonnanzpatrone bis 1903. Bei messene Mündungsgeschwindigkeit das
dem Revolver M 1882 handelte es sich Ziel ist. Für gelegentliches Schießen vor
um ein modifiziertes Nagant-Modell, allem mit dem skandinavischen Modell
welches in nochmals abgeänderter Form genügen die waffen- und nervenscho-
als M 1887 Schwedisch-Nagant oder nenden Ladungen mit P 801, während
Schwedisch Ordonnanz auch von Rottweil P 804 dann probiert werden sollte,
Husquarna für Schweden/Norwegen wenn spezielle Umstände die Benützung
gefertigt wurde. Letztere Waffe verschoß eines faulen Pulvers rechtfertigen, z. B.
dieselbe Patrone, zumindest den Ab- zum Erreichen besonderer Schußprä-
messungen nach (Unterschiede in der zision mit dem 6,5 g WC-Geschoß.
Leistung und im Gasdruck sowie in der
Pulver- und Geschoßart). Auch bestanden
im Kaliber bzw. Rohr- und Geschoß-
durchmesserdahingehend Unterschiede,
als die skandinavische Version für über-
kalibrige Schwarzpulverladungen mit
Geschossen des Durchmessers .325"
ausgestattet war, während die Schweizer
Munition den "regulären" 7,95 mm-Durch-
messer .313" aufweist. Im Prinzip ist
jedoch die Munition austauschbar, wobei
420
10,40 7,95
22,80 H
H
ACHTUNG! Vor dem Laden unbedingt Hinweise auf den Seiten 48/49 und 55/56 (Fettdruck), sowie auf Seite 405 beachten.
421
9 mm kurz
Obwohl relativ viele Pistolen dieses Ka- Dienststellen und Behörden führten auch
libers in Gebrauch sind, wird die 9 mm einige Armeen Pistolen dieses Kalibers
kurz wenig wiedergeladen. Man kennt sie als Dienstwaffe, was ebenfalls zur Ver-
als Selbstschutzpatrone und die meisten breitung beitrug. Heute ist sie fast überall
Waffen dieser Kategorie fristen ein wenig von den stärkeren 9-mm-Patronen, vor
aufregendes "Schubladendasein". Der allem 9 mm Luger (in deren Einzugsgebiet
Munitionsverbrauch ist in Verkennung der auch 9 mm Makarov) abgelöst.
Notwendigkeit ausreichenden Übens
entsprechend bescheiden, und somit ist RWS/GECO-Laborierungen
das Wiederladen nach überwiegender
Besitzermeinung nicht lohnenswert. Das 6,1 g schwere VMR-Geschoß der bis
Abgesehen davon, daß ein solcher 1999 gefertigten Ladung verlässt mit 305
Standpunkt nicht richtig ist und im Hinblick m/s die Messlauf-Mündung, was einer
auf die mangelnde Übung mit der Waffe kinetischen Energie von etwa 284 Joule
sogar gefährlich werden kann: Ein Blick entspricht und weit über der Leistung einer
auf die Tabelle zeigt, daß die 9 mm kurz 7,65 mm (219 J) liegt.
bezüglich der Verbesserungen durch Wie-
derladen ein wenig verkannt wird. Ande-
rerseits beweist ein Studium der Daten, Die Patrone aus der Sicht des
daß die 9 mm kurz im Vergleich zu den Wiederladers
anderen 9-mm-Patronen erheblich abfällt.
So wird man sich, zumindest bei der Die Leistung der Fabrikpatrone kann mit
Neuanschaffung einer Waffe, überlegen, dem 6,1-g VMR-Geschoß kopiert werden;
ob der Kauf einer modernen Pistole in das 6,1-g VMF-Geschoß der 9 x 18 Ultra
9 x 18 Ultra oder 9 mm Luger nicht besser bringt Verbesserungen von etwa 10 m/s.
wäre, zumal diese Kaliber durch Wieder- Mit dem 7,8-g-BR-Geschoß von H & N
laden wesentlich flexibler sind und die werden Geschwindigkeiten möglich, die
kompakten Dienstpistolen durch Leistung mit denen einer .38er Wadcutterpatrone
und Konzeption den scheinbaren Vorteil aus dem 2" - Lauf vergleichbar sind. Voll
einer 9-mm-kurz-Waffe, nämlich geringe- ausschöpfen sollte man die Maximal-
res Gewicht, geringerer Preis und kleinere ladungen aber nur bei guten Waffen. In
Abmessungen, nahezu eliminieren. jedem Fall ist es ratsam, mit der min.
Ladungsangabe zu beginnen.
Geschichte
422
ZA MI WW6
9,50 118111111111M111.6:9 9,02
A 17.30 10-,
Ei>
VMR 6,1 g GECO VMF 6,1 g GECO BR 7,8 g H&N
Patronenlänge 24,8 mm Patronenlänge 24,6 mm Patronenlänge 24,7 mm
Pulver g gr V0 m/s Pulver g gr V, m/s Pulver g gr V, m/s
P 805 P 805 P 801
max. 0,155 2.4 275 max. 0,155 2.4 285 max. 0,145 2.2 250
min. 0,150 2.3 265 min. 0,150 2.3 265 min. 0,135 2.1 230
P 801 P 801 P 804
max. 0,175 2.7 305 max. 0,175 2.7 315 max. 0,175 2.7 255
min. 0,160 2.5 250 min. 0,160 2.5 250 min. 0,170 2.6 235
ACHTUNG! Vor dem Laden unbedingt Hinweise auf den Seiten 48 49 und 55,56 (Fettdruck). sowie auf Seite 405 beachten.
423
9 x 18 Ultra (9 mm Police)
Aus einem einfachen Grund sind 9 x 18 Ultra weitergebaut wird. Zudem
Neuvorstellungen auf dem Gebiet der stellten ausländische Hersteller weitere
Kurzwaffenpatronen selten, denn das Pistolenmodelle in 9 x 18 Ultra/9 mm
Angebot ist ausreichend. Neue Entwick- Police vor. Allerdings sollten die Freunde
lungen stellen deshalb meist keine der kleinen Patrone wenige Zeit später
Bereicherung des Marktes dar. Daß die erfahren, daß die kurze Episode "9 mm
9 x 18 Ultra trotzdem eingeführt wurde, Ultra/9 mm Police" waffenseitig endgültig
hängt damit zusammen, daß sie be- beendet war. Wegen der vorhandenen
stimmte Anforderungen erfüllt. guten Waffen wird die 9 mm Ultra/ 9mm
Sie kann bei relativ geringem Gasdruck Police patronenseitig jedoch noch länger
noch in leichten, kompakten Taschen- präsent sein.
pistolen mit unverriegeltem Verschluß
verschossen werden und übertrifft die
Leistungen der vorher im Behörden- RWS/GECO-Laborierungen
bereich meist verwendeten Patronen
7,65 mm und 9 mm kurz deutlich. Das speziell für die Patrone entwickelte,
nicht mehr gefertigte 6,1 g Vollmantel-
Geschichte Flachkopf-geschoß verläßt den 91 mm-
Lauf mit einer Vo von 330 m/s. Die Eo wird
Die Grundidee der 9 x 18 Ultra geht bis mit 332 Joule errechnet, was etwa 40 %
1936 zurück. Damals stellte die Gustav über dem entsprechenden Wert der 9 mm
Genschow & Co in Karlsruhe-Durlach eine kurz liegt.
begrenzte Stückzahl dieses Kalibers her.
Der zweite Weltkrieg beendete die
Versuchsreihe jedoch vorzeitig. 1968 lebte Die Patrone aus der Sicht des
der Gedanke wieder auf und man expe- Wiederladers
rimentierte mit einer um 2 mm verkürzten
9 mm Luger-Hülse, die mit einem 8 g Es stehen nicht nur die Originalelemente
Flachkopfgeschoß laboriert war. Die zur Verfügung; man kann das 6,1 g VMR
Energiesteigerung zur 9 mm kurz betrug der 9 mm kurz, die 8,0 g VMR und TMR-
ca. 40 %. Allerdings war der Markt noch Geschosse der 9 mm Luger, aber auch
nicht ganz reif. So lief die Produktion der .355 "-Bleigeschosse im Gewicht 7,8 g bis
endgültigen Form erst, nachdem SIG- 8,1 g (im Beschuß von H & N) verwenden.
Sauer und Walther die entsprechenden Eine Beschleunigung der ca. 8 g schweren
Waffen entwickelt hatten. Die 9 x 18 Geschosse auf 9 mm Luger-Geschwindig-
entspricht etwa einer um einen Millimeter keiten wäre hülsenbezogen zwar möglich,
gekürzten Hülse 9 mm Luger, hat aber doch sind durch die Festlegung des
den R1 - Durchmesser der 9 mm kurz. Maximaldrucks auf 2000 bar und bzgl. der
Waffenseitig schien die kurze Geschichte Funktion der Waffen Grenzen gesetzt. So
der 9 x 18 mm Ultra/9 mm Police bereits sind mit dem 8,0 g VMR bis zu 325 m/s
1985 beendet. In diesem Jahr stellten erreichbar, mit dem 8,0 g TMR immerhin
SIG-Sauer die Produktion der P 230 in noch über 310 m/s. Letztere Vo wird auch
diesem Kaliber vorübergehend ein. erreicht mit 0,205 g/3.2 gr Rottweil P 805/
Walther hatte sein Modell schon vorher 8,0 g TMR GECO.
aufgegeben. Zur IWA 1987 kam jedoch
die Nachricht, daß die SIG-Sauer P 230 in
424
9,50 9,02
18,00
iD
VMF 6,1 g GECO VMR 6,1 g GECO BR 7,8 g H&N
Patronenlänge 25,5 mm Patronenlänge 25,4 mm Patronenlänge 25,0 mm
Pulver g gr Vo m/s Pulver g gr Vo m/s Pulver g gr Vo m/s
ACHTUNG! Vor dem Laden unbedingt Hinweise auf den Seiten 48/49 und 55/56 (Fettdruck), sowie auf Seite 405 beachten.
425
9 mm Luger
Als Militär- und Polizeipatrone ist die gebunden und können auch Teilmantel-
9 mm Luger weltweit verbreitet. In der geschosse verwenden.
Folge wenden sich auch die zivilen Was den zum Fangschuß auf wundes
Waffenträger der kleinen, aber äußerst Wild ausgerüsteten Jäger angeht, so war
effektiven Patrone zu, vor allem weil sie für diesen die 9 mm Luger bislang "zweite
jetzt mit den zielballistisch wertvollen Wahl" und zwar aus denselben Gründen
Teilmantelgeschossen erhältlich ist. Frü- wie bereits erwähnt, nämlich mangelnde
her war auch der nicht an die Abmach- Stoppkraft und überzogene Durch-
ungen der Genfer Konvention bzw. der schlagsleistung des Vollmantelprojektils.
Haager Landkriegsordnung gebundene Man denke nur an ein Stück Wild, welchem
Waffenträger auf die allein lieferbare als Opfer des Straßenverkehrs der Fang-
Vollmantellaborierung angewiesen. schuß angetragen werden soll: Genauso
Vollmantelgeschosse sind zwar sehr wie beim Schuß mit Vollmantelmunition
funktionssicher beim Repetiervorgang, aus Büchsen wäre auch bei der Ver-
stehen aber in dem Ruf, zielballistisch wendung von Vollmantelmunition aus der
nicht wirkungsvoll genug zu sein, was die Pistole mit unzureichender zielballistischer
Stoppkraft betrifft. Dies hängt mit der Wirkung zu rechnen, zudem meist unter
mangelhaften Verformungsbereitschaft den Augen herumstehender Gaffer oder
eines solchen Vollmantelgeschosses zu- Unbeteiligter, und vor allem sind gefährl-
sammen, es gibt also sehr wenig Energie iche Abpraller häufiger als bei Teilmantel-
an das Zielmedium ab. Daraus resultiert munition. Da Teilmantelgeschosse jedoch
eine ebenfalls nicht nur positiv zu wertende in den Revolverkalibern schon immer zur
Eigenschaft des Vollmantelgeschosses, Verfügung standen, wurden kaum Pistolen
nämlich die relativ hohe Durchschlags- zu Fangschußzwecken geführt.
leistung. Diese mag sich beim Durchschuß Dies ist heute anders: Angesichts der
von Barrikaden und Fluchtautosvorteilhaft Präsenz brauchbarer Teilmantelmunition
fürden Benützer auswirken; in der weitaus können die vielen Vorzüge der modernen
größeren Zahl der Fälle ist sie jedoch von Pistolen erst richtig genutzt werden.
Nachteil, weil Unbeteiligte gefährdet Richtig laboriert, ist die 9 mm Luger
werden können. So hat die Prämisse des hervorragend als Fangschußpatrone des
militärischen und polizeilichen Waffen- Jägers und Hundeführers geeignet. Es
einsatzes, nämlich den Gegner möglichst gibt inzwischen Rüdemänner, die zu-
nur auszuschalten und nicht zu töten, sätzlich zur Nachsuchenbüchse eine
eine für aktiv und passiv Beteiligte gleicher- Pistole des Kalibers 9 mm Luger führen,
maßen bedenkliche Kehrseite. Die bereits um sie für die beschriebenen Sondersitua-
entwickelten, aber im Verlauf der tionen einsetzen zu können. Die modernen
Terroristenvorkommnisse vorzeitig wieder Pistolen sind leichter zu führen, sehr
verbotenen Spezialgeschosse wie das einfach in der Bedienung, weil sie keine
GECO "Action" würden hier technische manuellen Sicherungen haben und des-
Klarheit schaffen. wegen sicherer als mancher Revolver.
Für Militär und Polizei bleibt es jedoch bei Wer sich dem letzteren Waffentyp ver-
der Tatsache, daß zwangsläufig "Voll- schrieben hat, braucht keineswegs auf
mantelgeschoß" gemeint ist, wenn man die Patrone 9 mm Luger zu verzichten:
9 mm Luger sagt. Mehrere Hersteller haben Revolver im
Zivile Waffenträger sind, da in Notwehr Programm, die für die 9 mm Luger
handelnd, nicht an das Vollmantelgeschoß eingerichtet sind. Dies wird durch einen
426
gefederten Ausstoßstern ermöglicht, wel- ballistische Vorteile. Laut CIP-Abkommen
cher die randlosen Hülsen der Hülsen- heißt die Patrone im zivilen Bereich 9 mm
mundanliegerpatrone 9 mm Luger ohne Luger und nicht mehr 9 mm Parabellum.
technische Schwierigkeiten aus der Tronn-
mel befördern kann.
Nachdem die Patrone, noch unter ihrem
heute nicht mehr zeitgemäßen Namen RWS/GECO-Laborierungen
"Parabellum" bzw. unter der militärischen
Nachkriegsbezeichnung "9 mm x 19" Die 8,0 g Geschosse verlassen den
immer schon eine Angelegenheit des 125 mm langen Meßlauf mit 350 m/s, was
Militärs und der Polizei war und sich erst als Standardladung angesehen wird. Aus
seit dem Auftauchen der störungsfrei zu diesen 350 m/s und dem Geschoßgewicht
verschießenden Teilmantelgeschosse errechnet sich eine kinetische Energie
auch dem Jäger und Schwei ßhundeführer von E0 491 Joule. Neben dem Vollmantel-
anbot, entdeckte die "zivile" Schützen- rundkopfgeschoß in herkömmlicher Man-
schaft die 9 mm Luger erst zu dem Zeit- telausführung (Geschoßboden offen) gibt
punkt, als die Waffenhersteller spezielle es auch noch eine SINTOX-Version. Wie
Bleiläufe für ihre Pistolen und die Ge- die Bezeichnung schon sagt, ist das Ver-
schoßhersteller spezielle Präzisionspro- schießen dieser Ladung ohne toxische,
jektile produzierten. Inzwischen ist die also giftige Wirkung, z. B. in geschlos-
Patrone etabliert. Da es jedoch schwieriger senen Schießständen, weil der Geschoß-
ist, eine gute Präzisionsladung für eine boden ebenfalls ummantelt ist und so
Pistole zu ermitteln, als "Futter" für den in keine Bleidämpfe frei werden können.
dieser Richtung duldsameren Revolver Schwermetallbelastungen werden somit
zu verladen, ist die Entwicklung von guten ausgeschlossen.
Scheibenladungen für die in diesem Zu- In Ergänzung zu diesen beiden
sammenhang noch reichlich unbeschrie- Vollmantelpatronen gab es eine etwa
bene Patrone eine dankbare Aufgabe für leistungsgleiche Variante mit 7,9 g
den Wiederlader. schwerem Bleigeschoß. Sie war als
Übungsladung auf solchen Ständen
gefragt, auf denen keine Mantelgeschosse
Geschichte zugelassen sind. Das Bleigeschoß dieser
Laborierung ist so konzipiert, daß aus den
Die 9 mm Luger wurde 1902 von DWM normalen Läufen bereits gute
entwickelt, wobei Georg Luger maß- Schu ßleistungen erzielbar sind. Ein
geblichen Anteil hatte. Zuerst wurde die spezieller Bleilauf mit seinen tieferen
Patrone von der Kaiserlichen Marine Zügen istfür diese Laborierung nicht nötig.
übernommen, später dann vom Heer. In Für zivile Benützer gewissermaßen ein
zwei Weltkriegen war sie Standardpatrone Meilenstein in der Anwendungspraxis der
und wird in dieser Eigenschaft sicher bis 9 mm Luger war das 8 g TMR-Geschoß mit
in die nähere Zukunft als 9 mm x 19 seiner zielballistisch äußerst wirksamen,
beibehalten. Interessanterweise konnte waffenfunktionsbezogen jedoch unauf-
sie ab 1986 sogar die in der US-Armee fälligen Bleispitze. Bei gleicher An-
geführte .45 Auto verdrängen. Gegenüber fangsgeschwindigkeit hatte das 8,0 g TMR
der im früheren Ostblock geführten 9 mm die gleichen ballistischen Werte wie das
Makarov hat die 9 mm x 19 erhebliche 8,0 g VMR. Beim Auftreffen auf Weichziele
427
9 mm Luger
deformiert das Teilmantelgeschoß bis zum kopf-Geschosse, wie sie z. B. von H & N
doppelten Kaliberquerschnitt, was für angeboten werden. Wer selbstgegossene
diesen Zweck hinsichtlich der Stoppkraft Bleigeschosse verwendet, muß im eige-
als optimal angesehen werden kann. Beim nen Interesse seine Ladungen sorgfältig
Auftreffen auf Hartziele schreitet die De- ermitteln und ein ballistisches Labor mit
formation noch weiter fort, u. U. bis zum der Gasdruckmessung „seiner" Patronen
völligen Zerlegen in relativ unwirksame betrauen. Dynamit Nobel kann weder für
Splitter, wodurch die Gefahr von Abpral- die in den Ladetabellen angegebenen,
lern wie bei den schon beschriebenen noch für „private" Ladungen mit ausge-
Vollmantelgeschossen stark vermindert tauschten Komponenten eine Haftung
wird. Laborierung mit verkupferten übernehmen. Bleigeschosse können
Bleigeschoß 7,9g ab 2001 als Werksladung hinsichtlich Legierung und Durchmesser
lieferbar. von Fertigungslos zu Fertigungslos unter-
schiedlich ausfallen. Auch deswegen emp-
fiehlt es sich, mit der „min."-Ladung zu
Die Patrone aus der Sicht des
beginnen und sich die Präzisionsladung
Wiederladers
durch Herantasten in kleinen Schritten zu
erarbeiten.
Duplikate der Fabrikpatronen bereiten mit
den Originalkomponenten keine Mühe;
Hinweis für Sportschützen: Die sich auf
auf die Einhaltung der vorgeschriebenen
Patronenlänge ist jedoch strikt zu achten: den Geschoßimpuls (engl. momentum)
Jedes Tiefersetzen des Geschosses führt beziehenden Mindestfaktoren IPSC
zu einem Druckanstieg, während ein MINOR (aus Vo [fps] x m [gr]) von 125
Heraussetzen zu Leistungsverlust und zu bzw. DSB MIP (aus Vo [m/s] x m [g])
Funktionsstörungen führen kann. Zu von 250 werden bei folgenden Werten
beachten ist, daß die 9 mm x 19 als erreicht:
Hülsenmundanlieger keinesfalls gekniffen
werden darf, weil sich sonst der Geschoß- IPSC MINOR DSB MIP
Verschlu ßabstand vergrößert. gewicht 125 bei 250 bei
Hülsen mit Bodenstempel "SINTOX"
weisen üblicherweise zwei Zündlöcher 6,1 g 406 m/s 410 m/s
auf und können auf herkömmlichen Ge- 7,8 g 318 m/s 321 m/s
räten nicht wiedergeladen werden. Unter- 8,0 g 310 m/s 313 m/s
schiedliche Zündloch-Durchmesser der 8,1 g 305 m/s 309 m/s
Boxerhülsen (1,4-1,9 mm) erfordern trotz 8,4 g 293 m/s 298 m/s
zentralem Zündloch den Einsatz ent-
sprechender Austoß-Stifte.
Neben den "Standard"-Geschossen im
Gewicht 8,0 g macht sich der experimen-
tierfreudige Wiederlader auch die von der
9 mm kurz bzw. 9 mm Ultra stammenden
6,1 g VMF oder VMR zunutze. Die leichten
Projektile lassen sich bis 445 m/s
beschleunigen. Gut geeignet für Übungs-
und Scheibenladungen sind Blei-Flach-
428
J abni W W 6
9,96 11111•11111113111111111111 9,02
19,15
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429
9 mm x 21
In manchen Staaten ist die zivile Schwierigkeiten auf 9 mm x 21 ausgelegt
Verwendung der jeweiligen Ordonnanz- werden können. Im Wesentlichen unter-
patronen untersagt, was für Schützen und scheiden sich Waffen 9 mm Luger und
Jäger dieser Länder technische und 9 mm x 21 lediglich durch das unter-
finanzielle Härten mit sich bringen kann. schiedlich lange Patronenlager.
Die Patrone 9 mm x21 wurde vor allem zu
dem Zweck geschaffen, legale Alterna- Geschichte
tive zur weltweit als Dienstpatrone
verwendeten 9 mm Luger anbieten zu Die 9 mm x 21 wurde 1991 mit drei GECO
können. Darüber hinaus sollte die neu - Laborierungen von Dynamit Nobel
konstruierte Patrone adaptierbar für eingeführt.
bereits eingeführte, gängige Waffen sein,
wohingegen der umgekehrte Weg - RWS/GECO-Laborierungen
Umänderung einer Waffe des neuen
Kalibers auf 9 mm Luger- technisch nicht Bis 1999 standen zur Verfügung: zwei
möglich sein dürfte. Ladungen mit je 8,0 g schweren VMR-
Diese hochgespannten Ansprüche der und TMR-Geschossen, sowie einer 9,5 g
Verbraucher wurden mit der 9 mm x 21 BR-Ladung. Die Leistung der 9 mm x 21
recht gut gelöst, indem man der Patrone - Werksladungen mit den beiden 8, 0 g
bei sonst mit der 9 mm Luger vergleich- Geschossen entsprach genau der
baren Maßen und denselben Anforderun- Leistung der 9 mm Luger; die 9,5 g
gen an die Funktion lediglich eine längere BR-Ladung lieferte bei einer
Hülse gab. Bekanntlich ist die 9 mm Luger Mündungsgeschwindigkeit von 320 m/s
wie die meisten Pistolenpatronen ein geringfügig weniger Energie.
Hülsenmundanlieger. Der Verschlußab-
stand der Hülse wird also über das Maß
L3 - Hülsenlänge - von der Anlage des Die Patrone aus der Sicht des
Hülsenmundes am entsprechenden Teil Wiederladers
des Patronenlagers gebildet.
Macht man nun, wie bei der 9 mm x 21, Da sich die 9 mm x 21 bei gleicher Gesamt-
neben sonst gleichen Maßen die Hülse Patronenlänge sowie gleichem Gasdruck
etwas länger als die Hülse der 9 mm außer in der Hülsenlänge nicht von der
Luger, so ist die neue Patrone in einer 9 mm Luger unterscheidet, könnten -
Waffe 9 mm Luger wegen zu frühen wegen des identischen Verbrennungsvo-
Hülsenmundaufstandes nicht ladefähig. lumens - die Ladedaten der 9mm Luger
Andererseits kann eine Patrone 9 mm Anwendung finden. Dies ist aber nicht
Luger in einer Waffe 9 mm x 21 mit ihrem durchgehend der Fall, was mit dem
bezogen zur Hülse 9 mm Luger zu tief unterschiedlichen Ausziehwiderstand des
gebohrten Patronenlager nicht verschos- Geschosses und mit individuellen Unter-
sen werden, weil die (relativ zu kurze) schieden zu tun hat. Für das 8,0 g VMR ist
Hülse 9 mm Luger keine Anlage findet vor allem das Rottweil P 803 geeignet,
und so dem Schlagbolzen nach vorne während das Rottweil P 804 mit dem
ausweicht bzw. von Anfang an zu weit 8,0 g TMR die beste Leistung und
nach vorne in das Lager gleitet und somit Präzision bringt.
nicht gezündet werden kann.
Was nun die Waffenseite betrifft, so ist die
9 mm x 21 so konzipiert, daß für die 9 mm
Luger geeignete Waffensysteme ohne
430
9,96 9,02
co
T
3
21.15 I>
3
Kaliber: 9 mm (.355"Dia.)
Hülse: GECO
Zündh.: RWS 4031
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431
.38 Super Automatik
Diese 9 mm-Patrone wird von vielen Geschichte
Insidern als Problempatrone angesehen.
Dies hängt zum einen mit der Hülsenfom Die 1929 vorgestellte .38 Super-Automatik
zusammen, zum anderen sind die Pro- ist hülsengleich mit der alten .38 ACP von
bleme waffenbedingt. Was die Hülsenform 1902, darf aber wegen des viel höheren
angeht, so ergibt sich daraus eine gewisse Gasdruckes keineswegs aus Waffen für
Unverträglichkeit von langsamen Pulvern letztere verschossen werden. Gleichzeitig
und leichten Geschossen: Obwohl mit mit dem Erscheinen der Government Pi-
manchen Ladungen von P 804 und P 803 stole Modell 1911 in .38 Super-Automatik
hinter dem 6,1 g VMF Mündungsge- wurde auch eine dafür eingerichtete Th-
schwindigkeiten von über 470 m/s erzielt ompson Maschinenpistole angeboten.
werden können, sind solche Laborier- Allerdings konnte sich die .38 Super trotz
ungen nicht zu empfehlen, weil Funk- ihrer impressiven Leistungen nicht gegen
tionsprobleme und Hülsenaufbauchungen die bereits etablierte .45 Autodurchsetzen.
auftreten können (verzögerter Druckauf- Heute ist die Patrone dort gängig, wo das
bau). Hinsichtlich des waffenbedingten Führen der 9 mm Luger für den Privatmann
Problems ergibt sich ein Umstand, der nicht erlaubt ist und es werden hervor-
anscheinend nicht von allen Waffen- ragende Pistolen dafür gebaut.
herstellern erkannt bzw. gewürdigt ist:
Der "Rand" der .38 Super führt zu der Die Patrone aus der Sicht des
Ansicht, daß die Patrone ein "Randan- Wiederladers
lieger" sein müsse. Dies mag ursprünglich
so geplant gewesen sein, wie sich aus Wegen ziemlich großzügiger Lagermaße
dem Vergleich der L3-Maße von Hülse muß die Hülse immer sehr sorgfältig auf
und Lager ergibt, doch wies bereits die ganzer Länge kalibriert werden. Dabei
entsprechende Fußnote in der Tabelle 3 b wird auch der "ausgeblasene Bauch" be-
der Anlage III der 3. WaffV zum Waffen- seitigt, welcher bei fast allen Waffen-
gesetz auf den Umstand hin, daß die .38 modellen auftritt. Wegen der Kondition
Super ein Hülsenmundanlieger ist. Wirk- "Hülsenmundanlieger" sollte der Hülsen-
lich macht die Patrone dann wenig mund keineswegs gekniffen werden, ob-
Probleme, wenn das Lager nicht tiefer als wohl dies aus innenballistischen Gründen
die L3 der Hülse gebohrt ist. Aus dieser sicher angebracht wäre. Das 6,1 g VM
Sicht hat die angesprochene Fußnote kann nur mit P 801 zuverlässig bewegt
"Dieses Maß (gemeint ist die L3 - das werden; die erzielbare Leistung mit diesem
Lagerinnenprofil) kann bis auf 22,86 mm Pulver entspricht immerhin der 7,65 mm
verkürzt werden, soweit dies die Funktion Parabellum bei gleich schwerem Ge-
der Waffe erfordert" ihre volle Berech- schoß. Bei den 8,0 g VMR und TMR-
tigung. Wer die .38 Super zu ihrem vollen Geschossen zeigt sich eine verständliche
Potential aufleben lassen will, sollte seine Neigung zum P 803, mit dem 390 m/s
Waffe unter diesem Aspekt überprüfen. erzielt werden können. Dies entspricht
einer Leistung von über 600 Joule.
432
°MV J adns 8E '
10,31 9,02
k 22,86
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9 mm Steyr
Diese, zu Beginn des Jahrhunderts in lader, hatte also kein herausnehmbares
Österreich-Ungarn sehr bekannte Magazin. Nicht verschossene Patronen
Pistolenpatrone, erlebt heute eine gewisse konnten lose entnommen werden. Es ist
Wiedergeburt, was unmittelbar mit dem anzunehmen, daß der bekannte Waffen-
italienischen Verbot zusammenhängt, die konstrukteur Krnka seine Ideen in diesem
Pistolen 9 mm kurz und 9 mm Luger Modell verwirklichte. Neben den beiden
(Parabellum) als dortige "Kriegswaffen" erwähnten Militärversionen der Steyr
für den zivilen Gebrauch freizugeben. Pistole, welche nur mit "Steyr" und der
Natürlich sucht sich der freie Markt seine Jahreszahl gekennzeichnet waren, gab
Alternativen und eine davon ist die 9 mm es auch noch zivile Ausführungen, die
Steyr. Leistungsmäßig liegt die 9 mm heute einen hohen Sammlerwert besitzen.
Steyr im Bereich der hülsenkleineren Zivilmodelle waren mit "Österreichische
9 mm Luger, bringt ihr Potential jedoch Waffenfabrik Steyr M 1911 9m/m" ge-
mit wesentlich weniger Gasdruck. Dies stempelt.
hängt mit dem viel größeren Verbren-
nungsvolumen der 9 mm Steyr im
Vergleich zur 9 mm Luger zusammen. Die Patrone aus der Sicht des
Die Hülsenlänge der österreichischen Wiederladers
Patrone beträgt 23,2 mm, während die
9 mm Luger ihre Leistung aus einer nur Die große Hülse, verbunden mit der
19,15 mm langen, im P-Bereich allerdings Begrenzung des Gasdrucks auf 1450 bar,
etwas "dickeren" Hülse schöpfen muß. bringt Probleme hinsichtlich der Pulver-
Die marktgängigen Fabrikpatronen sind auswahl und vor allem beim Verladen der
auf die CIP-Empfehlung von 1450 bar "min."- Ladungen (wie sie bei Verwendung
abgestellt sind und demgemäß sind auch der alten Waffen unbedingt angebracht
die nebenstehenden Vorschläge zu lesen. sind) mit sich. Die ausgedruckten La-
dungen sollten deswegen nicht unter-
schritten werden. Mit dem 8,0 g VMR von
Geschichte GECO wird die alte Fabrikladung über-
troffen und die neue kopiert: 363 m/s des
Die 9 mm Steyr wurde in den Jahren vor 8,0 g VMR ergeben 525 Joule, ein Wert,
dem Ersten Weltkrieg entwickelt und der aus der 9 mm Luger nur mit viel
zusammen mit der zugehörigen Pistole höherem Gasdruck erreicht werden kann.
"Steyr Modell 1911" im Jahre 1911 als
Armeepatrone vorgestellt. Die oftmals
benützte Bezeichnung "9 mm Roth-Steyr"
deutet auf die Beteiligung von Roth an der
Patronenentwicklung hin. Da Roth bereits
1909 starb, müßte das Konstruktionsjahr
der Patrone vor dieses Datum gelegt
werden.
Die Pistole Steyr Modell 1911 - es gab
auch eine rumänische Version der Be-
zeichnung "Mod. 1912" - war eine sehr
interessante Konstruktion von robuster
Bauart. Die Steyr 1911 war ein Streifen-
434
9 0~ 9.02
y 2111.3111.31.1111IWL% v
3
23,20
3
rF
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435
.38 Special
Die .38 Special hat sich seit den fünfziger patronen kann zumindest kopiert werden.
Jahren auch im deutschsprachigen Raum Obwohl bei normalen Konditionen alle An-
eingeführt und wird in Dutzenden von gaben der Tabelle unterhalb der vorge-
Waffenmodellen angeboten. Im Gegen- schriebenen Druckgrenze liegen, wird nicht
satz zu den USA, Canada und anderen nur im Hinblick auf Waffen mit leichtem
Ländern, wo die .38 Spec. auch von der Rahmen die Ausschöpfung des Höchst-
Polizei und Sicherheitskräften geführt gasdrucks („max."-Ladung) nicht empfoh-
wurde, ist sie bei uns überwiegend in len. Die mit einem * versehenen Maximal-
privaten Händen, sei es zum Selbstschutz angaben des 9,6 g WC-Geschosses dür-
in Verbindung mit leichteren Taschen- fen nicht aus Pistolen verschossen wer-
waffen oder als Sportpatrone mit der den, da für diese ein niedrigerer Pmax
Wadcutterladung, die auch aus Pistolen festgelegt ist. Die entsprechenden
verschossen werden kann. Aus letzterem Maximalangaben WC 9,6 g GECO sind
Grund ist es nicht richtig, von der .38 0,160 g/2.5 gr P 805 und 0,265 g/4.1 gr P
Special als "Revolverpatrone" zu spre- 804.
chen, wie dies in manchen Fachbüchern Das BF Cu 10,2 g H&N kann auch mit
und Vorbereitungskursen zur Jäger- und schnelleren Pulvern verladen werden als
Waffenscheinprüfung noch teilweise der in der Tabelle angegeben:
Fall ist. Die .38 Special ist weltweit wahr- min. 0,215 g/3.3 gr P 805 = 240 m/s,
scheinlich die am meisten wiedergeladene max. 0,235 g/3.6 gr P 805 = 260 m/s;
Patrone. min. 0,245 g/3.8 gr P 801 = 240 m/s,
max. 0,270 g/4.2 gr P 801 = 285 m/s.
Geschichte
Ursprünglich war die .38 Spec. als Militär- Zur Erhöhung der Gleichmäßigkeit von
patrone konzipiert und sollte, 1902 im S & Schuß zu Schuß hat sich bei allen Ladun-
W-Revolver Mod. Military & Police einge- gen ein leichter Hülsenmundkonus als
führt, die damals in der US-Armee be- vorteilhaft erwiesen, welcher in einer se-
nützte .38 Long Colt ablösen. paraten Matrize ("Taper Die") angebracht
wird. Ein von Hülse zu Hülse gleichmäßi-
RWS/GECO-Laborierungen ger Hülsenmund-"Verschluß” und damit
gleichmäßiger Geschoß-Ausziehwider-
Werksgefertigt stehen drei Ladungen zur
stand ist Voraussetzung für Präzision und
Verfügung: Die Sportpatrone mit dem 9,6 g
schweren Wadcutter Geschoss - WC, Leistung (gilt vor allem für langsame
sowie zwei Gebrauchsladungen (je 320 Treibladungspulver). Neben dem
m/s; 522 J) mit je10,2 g schweren TMF Standardzündhütchen 4031 kann das
und VMR. Früher gab es außerdem eine „Magnum"-Hütchen 4047 verwendet wer-
10,2 g Blei - Rundkopf - Laborierung, den. Die damit verbundene Drucker-
sowie zwei Sonderladungen: Eine 10,2 g höhung (in den Ladevorschriften
VMS-Ladung, sowie die damals beliebte berücksichtitigt) dientder besseren Pulver-
"Fangschu ßpatrone" mit ihrem 7,5 g verbrennung und kann zu einer spürbaren
schweren, verkupferten, mit einer Präzisionverbesserung führen. Die 10,2 g
Kopfdelle versehenen Flachkopfgeschoß. TMF von GECO oder Sierra können auch
mit P 806 verladen werden: 0,615/9.5 gr
Die Patrone aus der Sicht des P806 bringen 365 m/s aus dem Meßlauf.
Wiederladers
Die Leistung der RWS/GECO-Fabrik-
436
A
9.07
29.34 ►
ACHTUNG! Vor dem Laden unbedingt Hinweise auf den Seiten 48/49 und 55/56 (Fettdruck), sowie auf Seite 405 beachten.
437
.357 Magnum
Die .357 Magnum wird bei uns gern Die Patrone aus der Sicht des
geführt. Allerdings bezieht sich diese Wiederladers
Aussage mehr auf Waffen dieses Kalibers
als auf die Munition. Meist wird nämlich Mit Rottweil P 806 und R 910 können die
die kürzere, rückstoßärmere .38 Special Werksladungen mindestens kopiert
aus Revolvern .357 Mag. geschossen. werden. Für Rottweil R 910 sind Magnum-
Dabei ist die .357 Mag. durchaus zu hütchen angebracht. Das RWS 4047 trägt
meistern, wenn auch Knall, Mündungs- zur besseren Verbrennung des Pulvers
feuer und Rückstoß erheblich sind. bei. Es hat übrigens kaum Einfluß auf die
Letzteres gilt besonders für kurzläufige Vo, erhöht aber den Druck (in den Tabellen
Waffen. Die .357 Magnum wird gerade bereits berücksichtigt). Beim Verladen des
deshalb gerne wiedergeladen, um Fangschu ß- und des Wadcuttergeschosses
Reduktionen fertigen zu können, die ist zu beachten, daß deren Hohlbodenkon-
zwischen .38 Spec. und Werkslaborierung struktion sich ab gewisser Geschoßge-
anzusiedeln sind, was Leistung und schwindigkeiten gasdrucksteigernd aus-
Verhalten beim Schuß betrifft. wirken kann. Oft werden vom Geschoß-
boden Teile abgesprengt, was beim
Geschichte Scheibenbeschuß auf kurze Entfernung
festgestelltwerden kann. Aus diesem Grund
Die .357 Magnum wurde in Zusam- sind die Vorschläge bewußt niedrig gehalten
menarbeit von Winchester und Smith & und dürfen nicht überschritten werden. Für
Wesson entwickelt und 1935 zusammen kurzläufige Revolver gedacht sind die
gleichzeitig mit dem ersten S & W Heavy- Laborierungen mit Rottweil P 805, P 801,
Frame-Revolver vorgestellt. Wegen der P 804 und P 803 hinter den 10,2 g
Leistung kann die .357 Mag. als Meilen- Geschossen. Sie stellen zur .38 Spec. eine
stein in der Geschichte der Kurzmunition erhebliche Verbesserung dar und sind
angesehen werden. trotzdem noch angenehm zu schießen.
Neben den in der Tabelle aufgeführten
RWS/GECO-Laborierungen Ladungen mit dem BF Cu 10,2 g H&N
(Patronenlänge 39,6 mm) empfehlen sich
Die 10,2 g VMS-Laborierung ist eine folgende:
Spezialpatrone zum Durchschießen von min. 0,310 g/4.8 gr P 805 = 305 m/s,
Deckungen und für den wildbretschonen- max. 0,350 g/5.4 gr P 805 = 330 m/s;
den Fangschuß. Sie hat folgende ballisti- min. 0,335 g/5.2 gr P 801 = 315 m/s,
sche Leistung: V0 445 m/s; E0 1010 Joule. max. 0,360 g/5.6 gr P 801 = 330 m/s;
Seit 1983 ist mit gleicher Mündungsge- min. 0,420 g/6.5 gr P 804 = 320 m/s,
schwindigkeitauch eine 10,2g TM-Ladung max. 0,465 g/7.2 gr P 804 = 380 m/s.
lieferbar. Durch das kontrollierte Expan-
sionsverhalten des Teilmantel-Flach- 10,2 g Geschosse lassen sich mit P 806
kopfgeschosses wird eine enorme Stopp- und R 910 auf 460 bis 490 m/s beschleuni-
kraft und zielballistische Wirkung erreicht, gen, wobei diese starken Ladungen be-
was für die Selbstverteidigung und beim sonders für langläufige Kurzwaffen und für
Fangschuß auf schweres Wild Vorteile Langwaffen geeignet sind. Die V.-Werte
bringt. wurden aus einem 210 mm langen Me ßlauf
ermittelt.
438
w nußeuy LgE•
•
9.07
✓ T
32,77
EN§
FS 7,5 g GECO WC 9,6 g GECO TMF 10,2 g GECO
Patronenlänge 32,8 mm Patronenlänge 32,8 mm Patronenlänge 40,0 mm
Pulver g gr Vo m/s Pulver g gr Vo m/s Pulver g gr Vo m/s
P 804 P 805 P 803
max. 0,485 7.5 465 max. 0,205 3.2 260 max. 0,545 8.4 400
min. 0,375 5.8 320 min. 0,170 2.6 200 min. 0,475 7.3 350
P 806 P 801 P 806
max. 0,810 12.5 460 max. 0,220 3.4 260 max. 0,905 14.0 480
min. 0,650 10.0 340 min. 0,180 2.8 200 min. 0,780 12.0 400
R 910* P 804 R 910*
max. 1,035 16.0 490 max. 0,300 4.6 260 max. 1,070 16.5 500
min. 0,780 12.0 330 min. 0,265 4.1 200 min. 0,970 15.0 470
auch TMF 10,2 g Sierra
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439
.38S&W
Als älteste, noch in Produktion befindliche Leistung der .38 Special Wadcutter, liegt
Revolverpatrone blickt die .38 S & W auf also an der untersten Grenze der
eine über hundertjährige Vergangenheit Tauglichkeit für den Fangschuss und die
zurück. Heute ist sie von der universelleren Selbstverteidigung. Der Gasdruck der
.38 Special weitgehend verdrängt. So wird Fabriklaborierung war mild und auf die
sie fast nur noch von Waffensammlern, Waffenkonstruktion der für die .38 S & W
als "Futter" für die Vielzahl der .38 S & W- gebauten Revolver abgestellt.
Revolver unterschiedlicher Herkunft,
benötigt. Vorsicht ist angebracht, wenn Die Patrone aus der Sicht des
Kipplaufrevolver einfacher Bauweise Wiederladers
geschossen werden sollen: Es gibt
Waffen, die nicht einmal in neuwertigem Es ist nicht möglich, aus der .38 S & W
Zustand als sicher bezeichnet werden eine .38 Special zu machen, wie das
können. Andererseits sind Kipplauf- öfters von übereifrigen Wiederladern
modelle in Umlauf, die äußerst stabil sind. behauptet wird. Nicht umsonst darf die
Im Zweifelsfalle lasse man die Waffe von Patrone nur auf höchstens 950 bar gela-
geeigneter Stelle überprüfen. den werden. So bleibt dem Wiederlader
neben der Kopierung der Fabrikpatrone
lediglich die Verwendung des an sich für
Geschichte die .38 Special gedachten Fangschuß-
projektils, womit zwar keine höheren Ge-
Bereits 1877 kam Smith & Wesson mit schwindigkeiten, jedoch eine bessere
der Patrone heraus, die ursprünglich sehr Zielballistik erreicht werden kann. Das
gasdruckschwach geladen und für ein manchmal praktizierte Verladen des
wenig robustes Kipplauf-Revolvermodell 9,6 g-Wadcuttergeschosses der .38 Spe-
gedacht war. Erst später, nachdem das cial in der alten Hülse wird auf Grund
Interesse von Polizeidienststellen und eingehender Druck- und Präzisionsprü-
Militärs geweckt worden war, machte die fungen nicht empfohlen.
Patrone eine Leistungssteigerung durch,
die besonders bei der englischen Version
augenscheinlich wurde. Großbritannien
führte die .38 S & W-Hülse als .380 Rim.
bzw..38 - 200 bei der Armee ein und löste
damit die alte .455 Webley ab. Andere
Bezeichnungen für die .38 S & W sind .38
Colt New Police und .38 Super Police.
RWS/GECO-Laborierungen
440
909
03
P 805 P 805
max. 0,135 2.1 220 max. 0,145 2.2 225
min. 0,130 2.0 200 min. 0,130 2.0 200
P 801 P 801
max. 0,145 2.2 220 max. 0,145 2.2 225
min. 0,130 2.0 200 min. 0,130 2.0 200
P 804 P 804
max. 0,155 2.4 210 max. 0,155 2.4 210
min. 0,145 2.2 200 min. 0,130 2.0 190
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441
9 mm Makarov
Die im Osten Europas und in Asien in Die Patrone aus der Sicht des
riesigen Stückzahlen gefertigte 9 mm Wiederladers
Makarov ist im Westen nicht gängig, wird
mit steigender Verfügbarkeit von meist
preiswerten zivilen Waffen jedoch mehr Die Komponentensituation für die 9 mm
und mehr nachgefragt. Als Militärpatrone Makarov verbesserte sich gegen Mitte
ist sie wesentlich geläufiger, sie ist wahr- der Neunziger. Vorher mühten sich man-
scheinlich sogar die weltweit und stück- che Wiederlader mit Berdanhülsen ab;
zahlmäßig am weitesten verbreitete Kurz- andere behalfen sich mit Hülsen 9 x 18
patrone. An sich wäre die auch "Patrone Ultra, hatten dann aber eine Patrone mit
M" genannte 9 mm Makarov unaufwendig "falschem" Bodenstempel, der man nach
zu bearbeiten und zu verladen, hätte sie der ersten Wiederladung nicht auf Anhieb
nicht den im Westen ungewöhnlichen ansah, ob sie mit 9,02 oder 9,22 mm
Geschoßdurchmesser von 9,22 mm. Sie Geschossen bestückt war. Ab 1994 gab
hat das "dickste" Kaliber aller geläufigen es erstmals Boxerhülsen. Zum Beschuß
9 mm Patronen. fürdie nachfolgenden Ladeempfehlungen
kamen neue Boxerhülsen der Fa. Star
Geschichte (Bodenstempel ""-* 9 x 18 MAK"), die mit
dem Zündhütchen RWS 4031 versehen
Die Patrone 9 mm Makarov wurde in der wurden. Bei den Geschossen liegt ein
zweiten Hälfte der vierziger Jahre von im Vergleich zu den "normalen" 9 mm -
Boris Sjomin für die russische Armee kon- Kalibern (9,02 mm/.355" bzw. 9,07 mm/
struiert und zusammen mit den dafür ein- .357") stärkerer Durchmesser von 9,22
gerichteten, von Nikolai Makarov entwik- mm/.363" vor. Zwar könnte man herkömm-
kelten Kurzwaffen Anfang der Fünfziger liche 9,02 mm- oder 9,07 mm-Projektile
eingeführt. Als Vorbild diente wahrschein- auf den benötigten Durchmesser 9,22
lich der 1936 bei Genschow in Durlach mm aufstauchen (es gibt sogar Umpress-
erschienene Prototyp der heutigen 9 x 18 Gerät dafür), aber das ist eine technisch
Ultra bzw. 9 mm Police. Die 9 mm unsaubere Lösung, weil sich dabei der
Makarov ist immer noch Ordonnanzwaffe Mantel teilweise vom Kern löst. Die mei-
in der russischen Föderation, sowie bei sten in USA für die Makarov hergestellten
nahezu allen Verbündeten der ehemali- Geschosse haben eine Hohlspitze und
gen Sowjetunion. Hauptsächlich wird sie sind somit in Deutschland verboten. Im
in der "Pistolet Makarova", einer Walther- Test fand das 6,5 g/100 gr Teilmantel-
PP-Kopie mit Masseverschluß, sowie in Flachkopfgeschoß von Sierra Verwen-
der MPi63 und in der Reihenfeuerpistole dung. Trotz seiner "kantigen" Form ge-
"Stjetschkin" verschossen. Die 9 mm währleistet das 6,5 g/100 gr Sierra TF bei
Makarov, wie sie nach C.I.P. heißt, wird in Einhaltung der vorgeschriebenen Patro-
einigen Quellen "9 x 18 mm Makarov" nenlänge die Waffenfunktion aus den
(auch 9 x 18 "Makarow") genannt. Im gängigen Pistolen. Geeignet ist auch das
Zusammenhang mit der zumeist dafür von H&N speziell für die Patrone M gefer-
eingerichteten Pistole "M" (dem "Gerät tigte BR Cu (.365") 6,2 g. Das verkupferte
M") bezeichnet man die 9 mm Bleigeschoß ist besonders mit P 801 gut
Makarov auch als "Patrone M". versorgt.
442
AoJemelAj ulul 6
9,90 16111.1111•11111111111111119,22
. y
;.% 18,00
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443
.40S&W
Die .40 S & W sollte nach dem Willen ihrer Die .40 S & W entwickelte sich über eine
Konstrukteure eine Lücke füllen und zwar Zwischenstufe aus der 10 mm Auto und
zwischen den von nicht wenigen Fach- zwar über deren stark unterladene "FBI"-
leuten als ungenügend mannstoppend Laborierung. Die FBI-Ladung wurde des-
angesehenen 9-mm-Patronen und den halb geschaffen, weil normale Ladungen
geschoßschwereren, aber langsamen und 10 Auto für den Durchschnittsschützen
vom Durchschnittsschützen nicht be- nicht beständig präzise gehandhabt
ständig präzise verschießbaren .45er werden können. Da sich die Waffenher-
Patronen. Ein wichtiger, bei der Kon- steller für eine "neue" 10 mm - Polizei-
struktion der .40 S & W bedenkenswerter patrone interessierten, ging man bei Win-
Punkt war die Forderung der Waffen- chester einen Kompromiß ein und ver-
hersteller, daß die Patrone aus bereits band das 10 mm Kaliber mit einer Hülse,
marktgängigen, für die 9 mm Luger die noch problemlos in die gängigen, an
eingerichteten Pistolenmodellen ver- sich für die 9 mm Luger gedachten
schossen werden sollte. Dies schränkt Pistolenmodelle eingebaut werden kon-
sowohl den P1-Durchmesser als auch nte. Die .40 S & W ist somit eine gekürzte
das Hülsenvolumen ein, was andererseits 10 Auto, braucht allerdings Zündhütchen
der Grund für eine innenballistische Be- mit kleinem Durchmesser.
sonderheit ist: Bei dem vorliegenden
Hülsenvolumen und dem gegebenen GECO Laborierungen
Geschoßdurchmesser erweisen sich die
offensiven Kurzpatronenpulver als zu Die seit Anfang 2002 lieferbare GECO
schnell. Demgegenüber sind die Ladung mit einem 11,0 g schweren Ke-
progressiven, für große Hochleistungs- gelstumpfgeschoss erreicht aus dem
hülsen gedachten und in der längeren Messlauf (125 mm) eine Mündungs-
Hülse 10 mm Auto durchaus empfehlens- geschwindigkeit von 355 m/s, was einer
werten Pulver der sog. Übergangsklasse Energie von fast 700 Joule entspricht.
(P 806, R 910) etwas zu voluminös. Zu
dem kommt, daß die in der 9 mm Luger Die Patrone aus der Sicht des
verwendeten Pulver der P 804 - Klasse in Wiederladers
der .40 oft zu unregelmäßigem Abbrand
neigen. Manche dieser Laborierungen ver- Die Schwierigkeit der richtigen Pulverwahl
ursachen darüberhinaus Funktionsstör- wird verstärkt dadurch, daß die Geschoß-
ungen. klassen unterschiedlich reagieren. Dazu
kommen Befüllprobleme mit den lang-
Geschichte samen Pulvern (oft sind Preßladungen
nötig), so daß die .40 S & W als "lade-
Die "Modeerscheinung .40 S&W" konnte technisch nicht problemlos" angesehen
sich auf dem Weltmarkt nur langsam werden kann. Bei den langsamen Pulvern
durchsetzen. Dabei steht sie rein rech- bietet sich zur Erhöhung der Präzision
nerisch gar nicht so schlecht da: Mit den und der Funktionssicherheit in manchen
leichten 10 g - Geschossen kann sie es Waffen das Zündhütchen RWS 4047 an.
leistungsbezogen durchaus mit "Hi-Speed P 805 kommt mit RWS 4031 aus.
Ladungen" der .38 Special aufnehmen.
Die Leistung der .45 Auto mit 12 - und
13 - g Geschossen wird sogar übertroffen.
444
Ä
10.85 .1111.1.111111111111 10. 16
21.40
P 805
max. 0,205 3.2 230
min. 0,280 4.3 315
P 806
max. 0,515 7.9 310
min. 0,490 7.6 280
R 910
max. 0,700 10.8 325
min. 0,650 10.0 290
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445
10 mm Auto
Viele Kurzwaffenbenützer suchen nach nie in Serie. Später initiierte Cooper den
einer leistungsfähigen Pistolenpatrone, Umbau der tschechischen Pistole CZ 75
die im Kaliber etwa zwischen den Stan- zur gelungenen "Bren Ten"- Version, wel-
dards 9 mm Luger (9,02 mm) und .45 ACP che lange Zeit das einzige Pistolenmodell
(11,48 mm) angesiedelt ist. Die Patrone in 10 mm Auto blieb. Daß die Patrone
soll sich bei höherer Geschoßmasse etwa schließlich doch nicht so aufgenommen
der Leistung der .357 Magnum annähern, wurde, wie es von der Leistung her hätte
ohne jedoch die schützen- und sein können, geht vor allem auf die Tat-
waffenunfreundlichen, massiven sache zurück, daß sich die 10 mm Auto
Nebenwirkungen großkalibriger "Mag- nicht so angenehm schießt, wie es ver-
nums" mit langer Hülse zu haben. Der wöhnte Schützen von einer Gebrauchs-
Wunsch nach einer solchen "mittelka- patrone erwarten.
librigen Hochleistungspatrone für Pistolen"
ist schon ziemlich alt, doch die meisten
Versuche in diese Richtung waren nicht Die Patrone aus der Sicht des
sehr erfolgreich. Dies hing weniger von Wiederladers
der Verwirklichung einer solchen Patrone
und deren erzielbarer Leistung ab, son- Komponenten sind nicht schwierig zu
dern betraf eher die zu konstruierenden beschaffen, zumal Rottweil Zündhütchen
Pistolen: Die bei einer starken Patrone 5337 und die Rottweilpulver P 805 und P
mit schwerem Geschoß zwangsläufig ho- 801 (für schwache Ladungen), Rottweil P
hen Impulskräfte beim Verschlu ßlauf 806 (für „Quasi-Kopien" der Fabrik-
stellen ungewöhnliche Anforderungen an
ladungen), sowie Rottweil R 910 (für star-
die Konstruktion und an das Material selbst
ke Ladungen) zur Verfügung stehen. Hül-
stabiler und bewährter Systeme. So gab
sen gibt es von Norma, ebenso das VMF
es bei der Einführung der 10 mm Auto
13,0g Geschoß der Norma-Werksladung,
Schwierigkeiten mit der zugehörigen
welche damit kopiert werden kann. Von
Waffe, was zur Folge hatte, daß diese,
inzwischen als untauglich erkannt, schon den Geschossen anderer Hersteller dien-
nach kurzer Zeit zum Sammlerstück ab- te im Ermittlungsbeschuß das 12,3 g FPJ
stieg. Danach wurden wenigstens einige (Fiat Point Jacketed) von Sierra. Wieder-
taugliche Pistolenmodelle in 10 mm Auto ladern sind die Sierra FPJ eher unter dem
gebaut. Namen „Sierra Silhouette" bekannt, weil
sie ursprünglich für die Kurzwaffen-Diszi-
Geschichte plin „Silhouettenschießen" konstruiert
worden waren. Wer als Jäger die 10 mm
Die 10 mm Auto wurde von dem Amerika- Auto führen will und nach zielballistisch
ner Jeff Cooper entwickelt und 1983 von wirksamen Blei- oder Teilmantelgeschos-
Norma vorgestellt, wobei die ursprüng- sen für den Fangschuß sucht, ist mit dem
liche Leistung der hauptsächlich gefer- angepaßt deformierenden FPJ und dem
tigten Ladung (365 m/s mit dem 13,0 g BF Cu 11,7 g von H&N gut beraten. Die-
VMF) später auf 340 m/s zurückgenom- ses verkupferte Bleigeschoß ist auf den
men wurde. Inzwischen gibt es Werkspa- meisten Schießständen zugelassen und
tronen von 320 m/s bis 354 m/s, jeweils mit spricht auch den Sportschützen an.
13,0 g Geschossen. Die ersten Pistolen
hatten eine lange Anlaufzeit und gingen
446
oiny w w o i.
10,85 10.16
25,2_0
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447
.41 Magnum
In einer Art Zwitterstellung befindlich, ist, wozu die Präsenz von guten Blei-
konnte sich die "Lückenbö ßerpatrone" wie Scheibengeschossen bzw. Gießformen
sie scherzhaft genannt wird, weder im Ur- zusätzlich beiträgt. Bei den Ermittlungs-
sprungsland, noch bei uns so richtig durch- beschüssen mit Sem i-Wadcutterge-
setzen. Dabei hat die .41 Magnum im schossen im Gewicht 13,6 g konnte sich
Vergleich zu ihren hauptsächlichen Kon- vor allem das Rottweil P 806 gut bewähren.
kurrenten .357 Magnum und .44 Magnum Die Ladeangaben in nachfolgender Ta-
sogar Vorteile aufzuweisen, was die belle wurden mit Hilfe des Remington
erzielbare Leistung in der Relation zu den SWC-Bleigeschosses im Gewicht 13,6 g/
Nebenwirkungen beim Schuß betrifft. 210 gr ermittelt; sie können bei Verladung
Letztlich verbleibt die .41 Magnum aber anderer Bleigeschosse als Anhalt genom-
doch auf Grund des beschränkten Waffen- men werden, wobei aber die Überprüfung
angebots in ihrer Außenseiterposition. einer solchen Substitutions-Ladung in
einem ballistischen Labor unabdingbar
Geschichte ist. Bei der "max." - Angabe für P 806
hinter dem Bleigeschoß handelt es sich
1964 kam die ".41 Smith & Wesson Mag- nicht nur um die Maximalladung bzgl. des
num", wie sie damals genannt wurde, auf Gasdruckes. Bei der aufgeführten Ge-
den Markt, zusammen mit dem S & W- schwindigkeit findet zusätzlich ein prä-
Revolver Modell 57, der auch heute noch zisionsabträglicher Bleiabrieb statt, wes-
der bekannteste Revolver dieses Kalibers wegen diese Ladung in der speziellen
ist. Ursprünglich dazu gedacht, die theo- Waffe zu überprüfen ist (wie man über-
retische Lücke zwischen der .357 Mag- haupt nicht unbedarft an Maximalladungen
num von 1935 und der starken .44 Mag- herangehen, sondern sich immer von
num von 1955 zu füllen, was die "unten" an diese herantasten sollte). Das
Verwendung durch Polizei und 13,6 g/210 gr Teilmantel-Flachkopfge-
Ordnungskräfte betrifft, wurde die .41 scho ß von Remington konnte mit Rottweil
Magnum ihren diesbe-züglichen R 910 auf eine weit höhere als die Leistung
Vorschußlorbeeren nicht gerecht: der Fabrikpatrone geladen werden (die
Schützen, welche schon mit einer "heiß" Leistung der Werksladung wird bereits
laborierten .357 Magnum Schwierigkeiten mit der "min." - Ladung erreicht); die Prä-
haben, kommen mit der .41 Magnum erst zision war hervorragend und entsprach
recht nicht zu Rande und für denjenigen den besten Bleigeschoßladungen. Die
Athleten, der eine .44 Magnum auf Dauer Ladeangaben für P 804 sind mehr zur
verkraftet, bringt die .41 keine Komplettierung der Daten gedacht; redu-
Verbesserung. In den USA wird die .41 zierte Ladungen sind damit sehr gut
Magnum vor allem von Silhou- möglich.
ettenschützen, seltener von Jägern ge- Das 14,3 g schwere TMF-ähnliche Sierra
führt. Bei uns sind Waffen dieses Kalibers "Silhouetta"-Geschoß ist ein speziell für
meist in den Händen von Sammlern und die Disziplin "Silhouettenschießen" kon-
Liebhabern und weniger als Fangschuß- struiertes Geschoß. R 910 beschleunigt
werkzeug bei Jägern zu finden. das Projektil auf fast 500 m/s, was eine
"gute Medizin" selbst für die schwere, auf
Die Patrone aus der Sicht des 200 m stehende Widder-Stahlscheibe
Wiederladers darstellt. Beim Silhouettenschießen gilt
ein Treffer nur dann, wenn die Stahl-
Die .41 Magnum ist eine überraschend scheibe umfällt.
präzise Patrone, wenn sie richtig laboriert Die Meßlauflänge für die Ermittlungs-
beschüsse war 300 mm.
448
ur
12.50
w nußeuy
32,77
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.44 Special
Auf dem absteigenden Ast sitzend und .44 Magnum im Jahre 1955 die stärkste
nur noch von wenigen Liebhabern geführt, Standardpatrone dieses Kalibers. Letztge-
ist die .44 Special im wesentlichen und nannte Magnumpatrone entstand durch
abgesehen von den nicht mehr sehr zahl- einfaches Verlängern der Hülse .44 Spe-
reichvorhandenen Vorkriegsmodellen von cial, unter gleichzeitiger Verstärkung des
Colt und S & W auf ein einziges Revolver- Hülsenmaterials und Erhöhung des Gas-
modell angewiesen. Nämlich auf den drucks.
dreizölligen "Bulldog" von Charter Arms,
einen Verteidigungsrevolver für Leute, Die Patrone aus der Sicht des
denen ein langsames, jedoch schweres Wiederladers
Bleigescho ß für diesen Zweck am liebsten
ist. Daneben besteht noch die Möglichkeit, Unter Berücksichtigung des Zustandes
.44 Special-Patronen in Waffen Kaliber der Altwaffen dieses Kalibers wurde der
.44 Magnum zu verschießen, genauso, höchstzulässige Druck der .44 Special
wie dies bei der Kombination .357 Mag- auf nur 1000 bar festgelegt, was ein
num/.38 Special der Fall ist. Zum Übungs- gewisses Handicap in Verbindung mit dem
und Gewöhnungsschießen reicht die theoretischen Leistungsvermögen der
Leistung der .44 Special aus und der Hülse darstellt. So kann das 15,6 g
Schütze muß sich nicht mit den erhebli- schwere Bleigeschoß auf (im Vergleich
chen Nebenwirkungen der starken .44 zur .44 Magnum "nur") 255 m/s gebracht
Magnum belasten. Für den Wiederlader, werden, was aber immerhin der Leistung
der sich für letztere Patrone reduzierte der .45 Auto entspricht. Bis zu 285 m/s
Übungsladungen anfertigen kann, ist die sind mit dem 14,3-g-Sierra-"Silhouetta"-
Verwendung der .44 Special in der .44 Geschoß erzielbar. Dieses Geschoß ist
Magnum zwar nicht notwendig, doch wird zwar vom Aufbau her als Teilmantel-
unter bestimmten Umständen das Ver- geschoß zu bezeichnen, deformiert aber
schießen von .44 Special in .44 Magnum bei den bescheidenen Geschwindigkeiten
auch für ihn zweckmäßig sein. Dann der .44 Special kaum und wirkt so lediglich
nämlich, wenn sich aus Revolvern mit als "Vollmantelgeschoß".
fester Visierung keine übereinstimmende Das Rottweil-Pulver P 804 ist als Alter-
Treffpunktlage der verschiedenen La- nativpulverdann nicht zu empfehlen, wenn
borierungen erzielen läßt: Die .44 Special sich selbst bei der aufgeführten "max."-
schießt aus der .44 Magnum i. d. R. anders Ladung noch unverbrannte Pulverteilchen
als eine reduzierte Ladung aus der .44 zeigen. Die P-804-Ladungen gelten
Magnum Hülse, selbst bei Vorliegen ausschließlich für die Anwendung aller
gleicher Mündungsgeschwindigkeit und angegebenen Komponenten, da es
somit gleicher Leistung. Aus diesen bereits z. B. bei Austausch des
Gründen wird die .44 Special auch in vorgeschriebenen Geschosses durch ein
Zukunft noch geladen werden. solches geringfügig schwächeren
Durchmessers zu Laufsteckern kommen
Geschichte kann. Laufstecker werden auch durch
mangelnden Druckaufbau beim Ver-
1907 von Smith & Wesson eingeführt, brennen der Ladung hervorgerufen; eine
konnte die .44 Special die kürzere Ursache ist dabei ein ungenügendes
Schwarzpulverpatrone .44 Russian ab- Einbördeln des Hülsenmundes.
lösen und blieb bis zum Erscheinen der
450
10,92
29,46
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451
.44 Magnum
Es gibt ehrliche Befürworter der starken wurde, aber bei den in langen Läufen
Revolverpatrone, aber sicher genauso- möglichen Geschwindigkeiten durchaus
viele Schützen und Jäger, welche die als Teilmantelgeschoß deformiert. Dazu
Patrone für überzogen halten. Wirklich ein 15,6 g SWC-Bleigeschoß mit Kupfer-
liegt die .44 Magnum an der Obergrenze schuh (Remington 15,6 g/240 gr), ein
dessen, was der Durchschnittsschütze verkupfertes und somit für höhere
noch auf Dauer bzw. in schneller Schuß- Geschwindigkeiten brauchbares 15,6 g/
folge verkraften und einigermaßen in das 240 gr SWC (BF Cu 15,6 g von H & N) und
Ziel bringen kann, vor allem wenn schließlich ein Teilmantel-Flachkopfge-
unbedachterweise kurzläufige und leichte schoß (17,2 g/265 gr Hornady-FP). Dieses
Waffen gewählt wurden. Andererseits ist schwere, von der .444 Marlin kommende
die .44 Magnum von Haus aus eine sehr Geschoß spricht besonders Wiederlader
ordentlich schießende Patrone, mit der an, welche die .44 Magnum für die Lang-
aus guten Waffen eine ganze Menge waffeverladen wollen. Erwartungsgemäß
kinetischer Energie präzise angetragen dienlich erweist sich das Rottweil R 910,
werden kann. So hat sich die .44 Magnum zumindest bei den Mantelgeschossen.
im Ursprungsland vornehmlich zur Jagd- R 910 ist besonders für lange Läufe, und
patrone entwickelt. Seltener wird sie zum damit am besten für Langwaffen geeignet.
Selbstschutz bzw. von Polizei und Reduzierte Ladungen, die unter der in der
Ordnungskräften geführt, obwohl sie Tabelle als "min."-Ladung R 910 aus-
primär dafür konstruiert worden war. gedruckten liegen, sollten in der Waffe
auf saubere Liderung überprüft werden.
Geschichte Allerdings bieten sich zur Fertigung
reduzierter Ladungen die offensiveren
In Zusammenarbeit von Smith & Wesson Treibladungsmittel an. Bei den wegen
und Remington entstanden, erschien die Bleiabriebs stark reduzierten SWC-La-
Patrone im Jahre 1955. Einer ihrer be- dungen ist das scharfe Rottweil "Pistolen-
kanntesten Advokaten und auch mit der pulver" P 804 angebracht; für sehr lang-
Konstruktion befaßt war Eimer Keith, ein same Ladungen sogar das Rottweil
bekannter Waffenfachmann, Jäger und P 805, welches dann allerdings schnell in
zeitlebens Befürworter dergroßkalibrigen, den oberen Druckbereich führt. Den Er-
schweren Geschosse, gleich welchen mittlungsbeschüssen lagen R-P-Hülsen
Patronentyps. Keith war auch maßgeblich und Zündhütchen RWS 5337 zu Grunde.
an der Entwicklung der bekannten "Keith"- Die Leistungen der Ladempfehlungen
Geschoßform für Kurzpatronen (eine Art wurden in einem 19 cm langen Meßlauf
"Semi-Wadcutter") beteiligt. ermittelt, weswegen der Vo-Verlust durch
den Trommelspalt eines Revolvers
Die Patrone aus der Sicht des individuell zu berücksichtigen ist.
Wiederladers Aus Langwaffen können um bis zu 25%
höhere Mündungsgeschwindigkeiten
Repräsentativ für die zahlreichen Ge- erzielt werden, was das erstaunliche Po-
schoßformen und Geschoßgewichte wur- tential der Hülse aufzeigt.
den für die Ermittlungsbeschüsse ausge-
wählt: Das 14,3 g Sierra TMF -"Silhouetta",
welches primär als Spezialgeschoß für
das Metall-Silhouettenschießen entworfen
452
w nubevy pp-
leziommisirommome
13,06 10,92
32,64
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453
.44 - 40 Win.
Die .44 - 40 Winchester ist eine "Zwitter- gab zahlreiche Exporte nach Süd- und
patrone", weil sie zu ihrer Zeit sowohl in Mittelamerika, Kanada usw.. Übrigens
der Langwaffe, als auch im Revolver wurden .44 - 40 Büchsen auch in Europa
verschossen wurde. Aus diesem Grund hergestellt, allerdings weitgehend für den
ist sie bei den Büchsenpatronen und in Export in die genannten Länder.
der Kurzpatronenabteilung dieses Buches
zu finden. Primär war sie zwar eine
Büchsenpatrone, doch ist sie heute mit Die Patrone aus der Sicht des
Rücksicht auf den technischen Zustand Wiederladers
der alten Waffen bzw. Replikas in diesem
Kaliber auf einen Maximalgasdruck von Es ist zu beachten, daß Waffen Kaliber
1000 bar begrenzt. Sie ist somit eher als .44 - 40 Win. für einen Geschoß-
Revolverpatrone anzusprechen, was die durchmesser von 10,85 mm (.427')
unterhalb der zulässigen Druckgrenze ausgelegt sind. Aus diesem Grunde - und
erzielbare Leistung betrifft. Wird die auch wegen der vielen Durchmesser-
Patrone in antiken Waffen verschossen, schwankungen bei alten Waffen - ist es
so ist auf den entsprechenden Nitro- ratsam, Bleigeschosse .427" zu ver-
Beschu ß zu achten. wenden. Dem wurde mit dem Verladen
des im Beschuß verwendeten 13,0-g-Blei-
Flachkopfgeschosses von H & N Rech-
Geschichte nung getragen. Für dieses Geschoß
eignen sich nur die beiden schnellen
Die .44 - 40 kam 1873 auf den ameri- Rottweilpulver. Das Rottweil P 804, wel-
kanischen Markt, zusammen mit dem ches hinter dem 15,6-g-BF von Remington
Winchester Unterhebelrepetierer Modell die Bestladung ermöglicht brennt hinter
1873. Kurz darauf brachte Colt einen dem leichten Geschoß nicht sauber genug
Revolver im gleichen Kaliber. Dies war ab. Werden Geschosse größeren Durch-
eine begrüßenswerte Maßnahme, weil messers verladen, wie z. B. das in der
man nunmehr die gleiche, für damalige Ladeliste angeführte TF 15,6 g von Speer
Verhältnisse leistungsstarke Patrone (.429'), so ergeben sich höhere Gas-
sowohl aus der Kurz- als auch aus der drücke und die Maximalladung muß
Langwaffe verfeuern konnte. Im Laufe reduziert werden (im Vorschlag bereits
der Jahre brachten fast alle ameri- berücksichtigt). Die VcAngaben beziehen
kanischen Hersteller Waffen in diesem sich auf den Büchsenlauf und sind bei
Kaliber. Die Unterhebelrepetierer Colt- Verwendung der .44 - 40 in der Kurzwaffe
Burgess von 1883, die Winchester 92 und entsprechend zu reduzieren.
die Lever-Action-Büchse 1894 von Marlin
sind wohl die bekanntesten. Darüber
hinaus wurden auch andere Büchsen-
typen in .44 - 40 gebaut, z. B. die Slide-
Action-Büchse Colt Lightning von 1885
und die ebenfalls als Vorderschafts-
repetierer ausgeführte Remington 141/2.
Die Verwendung von Büchsen bzw.
Waffen in .44 - 40 war nicht auf das
Ursprungsland USA beschränkt, denn es
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ACHTUNG! Vor dem Laden unbedingt Hinweise auf den Seiten 48 49 und 55/56 (Fettdruck), sowie auf Seite 405 beachten.
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.45 AUTO
Früher mehr als Militär- und Behörden- Die Patrone aus der Sicht des
patrone, heute jedoch überwiegend zum Wiederladers
Zivilgebrauch wird die .45 Auto in vielen
Ländern geführt. Sportschützen nutzen Der rückstoßempfindliche Sportschütze
den Vorteil des großen Schußloches und ist dankbar für reduzierte Ladungen, die
die beachtliche Eigenpräzision, welche mit Hilfe offensiver Pulversorten und ohne
durch Verwendung von Scheibenge- Präzisionseinbußen hergestellt werden
schossen noch verbessert werden kann. können. Die Unterschreitung derAnfangs-
Sportgeschosse sind leichter als die ladungen ist dabei unter Berücksichtigung
15,0-g-Gebrauchsgeschosse, weil letz-
der Waffenfunktion möglich, aus innenbal-
tere einen zwangsläufig starken Rückstoß
listischen Gründen aber nur bei P 805 und
ergeben, der vielen Schützen unange-
P 801 angebracht. Überschreitungen der
nehm ist und mit seiner typischen Tor-
sionsbewegung das Handgelenk strapa- Maximalangaben sind wie bei allen
ziert. In Verbindung mit der weltweiten Vorschlägen dieses Buches jedenfalls zu
Bevorzugung des 9-mm-Kalibers hat die vermeiden: Die .45 Auto erwies sich druck-
.45 Auto den Höhepunkt ihrer Beliebtheit bezogen keineswegs als der "gemütliche
anscheinend überschritten, zumindest als Riese", wie eingehende Messungen be-
Militär- und Gebrauchspatrone. Als Sport- wiesen. Es ist daher ratsam, die Maxi-
patrone wird sie ihren Platz noch länger malladungen nicht unbesehen zu verwen-
halten können. den, sondern sich an diese hinzuarbeiten.
Interessanterweise sind in der volumen-
großen Hülse selbst die Schrotpatronen-
pulver J 710 und J 706 geeignet, wenn sie
Geschichte sich wegen ihrer Ausformung (Blättchen-
pulver) auch nicht aus allen Dosiergeräten
Die Browning-Entwicklung kam 1905 auf ausreichend genau chargieren lassen und
den Markt. Neben anderen Staaten deswegen mit der Waage ausgewogen
entschieden sich die USA für die Patrone werden müssen.
und führten sie vor allem in der Colt Pistole Bei den leichten Geschossen stellen die
Modell Government 1911 sowie in den Pulversorten P 805 und P 801 ohne Zweifel
von Colt und S & W gefertigten Army- die Bestpulver dar, während das P 804
1917-Revolvern als Militärpatrone ein. zur Abrundung mit hereingenommen wur-
Andere Bezeichnungen für die .45 Auto de. Dieses schon ziemlich langsam ab-
sind .45Autonnatic, .45 A.C.P. (Automatic brennende Treibladungsmittel ergibt zwar
Colt Pistol). Zwischen den Weltkriegen mit der Maximalladung die höchste Lei-
wurde sie als "Colt 45" auch von RWS
stung, verbrennt aber bei Ladungen unter-
Nürnberg gefertigt (Lab. Nr. 309).
halb "max." nicht immer ausreichend. Dies
ist z. T auch waffenabhängig und sollte
individuell überprüftwerden. Unter Beach-
tung von Funktion und Präzision können
RWS/GECO-Laborierungen die beiden leichten Geschosse zur Ver-
ringerung des Verbrennungsraumes dann
Die 15,0-g VMR-Patrone entspricht in tiefer gesetzt werden, wenn sich bei leicht
ihrer Leistung den Polizei- und Mili- reduzierter Ladung unverbrannte Pulver-
tärlaborierungen: Das Geschoss ist etwa körnchen zeigen. Ein Tiefersetzen der
260 m/s schnell und bringt damit über 500 Geschosse unter Anwendung der Maxi-
Joule. malladung ist jedoch unzulässig.
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.45 Auto Rim
Keine sehr gängige Patrone bei uns, aber Die Patrone aus der Sicht des
durch das Vorhandensein entsprechender Wiederladers
Waffen berechtigt, in die Ladevorschläge
dieses Buches aufgenommen zu werden, Vom Hülsenvolumen her gesehen ist die
stellt die .45 Auto Rim (.45 Automatic .45 AR in einem Atemzug mit der .45 Auto
rimmed, was .45 Automatik mit Rand zu nennen, was wegen der gleichen dies-
bedeutet) oder .45 AR nichts anderes dar bezüglichen Abmessungen nichtverwun-
als die Pistolenpatrone .45 Auto der man dert. Folglich müßte die .45 AR auch die
einen überdimensionierten Rand gab, um gleiche Leistung bringen wie ihre randlose
sie aus einem Revolver verschießen zu Schwesterpatrone. Daß dem nicht so ist,
können. hängt mit der anderen Hülsengeometrie
der Randhülse zusammen. Es ist also
keineswegs richtig, wie mancherorts em-
pfohlen, die gleichen Ladedaten wie für
Geschichte die .45 Auto zu verwenden. Die V-Werte
wurden in einem 270-mm-Meßlauf er-
Als im Ersten Weltkrieg nicht genug .45- mittelt.
ACP-Government-Pistolen gefertigt Hülsenbeschaffung und auch die son-
werden konnten, beauftragte die US- stigen Komponenten machen keine
Regierung verschiedene Hersteller von Schwierigkeiten, denn sowohl Zündhüt-
Revolvern, vor allem Colt und Smith & chen wie auch Pulver und Geschosse
Wesson, mit dem Bau von Revolvern für sind die gleichen wie bei der .45 Auto.
die .45 Auto. Sogenannte "halfmoon clips" Gegenüber der randlosen Schwesterpa-
(Halbmond-Clips), die jeweils drei trone hat die .45 AR den Vorteil, daß
Patronen .45 Auto aufnehmen und das bauartbedingt der Revolver nicht so
Ausziehen der Hülsen erleichtern sollten, empfindlich auf SWC-Geschosse und
machten den der Bauart nach unge- Abbruchladungen reagiertwie die Govern-
eigneten Revolver für die randlose Pisto- ment-Pistole. Zur Verwendung im Ernnitt-
lenpatrone brauchbar. Es muß nichtweiter lungsbeschu ß kamen das 12,0-g VMF
bemerkt werden, daß die notwendige von Hornady, das 15,0-g-BR von H & N
Verwendung der Clips nicht gerade zur und das 15,0-g VMR von GECO. Alle
Beliebtheit der .45-Auto-Revolver bei den Geschosse sollten gut gebördelt (BR) bzw.
US-Soldaten beitrug. Trotzdem wurden mit einem Hülsenmundkonus versehen
Hunderttausende solcher Revolver gefer- werden (VMF, VMR).
tigt und ausgegeben. Nach dem Weltkrieg
erfolgte dann der Verkauf dieser Waffen
an Privatpersonen und die Peters Com-
pany machte der zeitraubenden Verwen-
dung der Clips ein Ende, indem sie im
Jahre 1920 mit der .45 AR kam, welche
mit ihrem unüblich dicken Rand den sonst
von den Clips eingenommenen Raum der
Revolvertrommel füllte.
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.45 Win. Magnum
In USA brachte das Metall-Silhouetten- Herstellers in den ersten Jahren kaum
Schießen interessante Patronen hervor: lieferbar war. Die .45 Win. Magnum wird
Von manchen Kurzpatronenschützen hauptsächlich in Contender-Kipplauf-
werden Wildcats wie die 7 TCU oder z.B. pistolen geführt. Wenn in manchen Quel-
Patronen von J.D.Jones oder Elgin Gates len das Jahr 1979 als Einführungsjahr für
geführt. Da aber nicht alle Kurzwaffen- die .45 Mag. angegeben wird, so bezieht
Silhouettenschützen gleichzeitig Wieder- sich dies auf deren Aufnahme in die
lader sind, stand die Frage nach einer Firmenprospekte. Richtig lieferbarwar die
großkalibrigen Serienpatrone im Raum, Patrone erst spät im Jahre 1980.
wofür sich das Allround-Kaliber .45 (.452"
Dia.) anbot. Die Winchester -Patrone sollte
gleichzeitig die Nachfrage der Silhouet- Die Patrone aus der Sicht des
tenschützen sowie der Magnum-Freaks Wiederladers
erfüllen. Zudem war sie sicher auch als
überlegene Konkurrenz zur etablierten Die 15,0 g/230 gr Vollmantel-Werksladung
.44 Remington Magnum gedacht. von Winchester ist vom Wiederlader leicht
kopierbar. Wer nach zusätzlichen
Ladungen sucht, z. B. zum informativen
Geschichte Schießen, kann sich folgender bedienen:
0,62 g/9.6 gr P 801/13,0 g BF H & N
Die .45 Win. Mag. ist dem Prinzip nach 38,0 mm 405 m/s. 0,50 g/7.7 gr P 805
eine in der Hülsenlänge L3 vergrößerte 327 m/s (diese und folgende Ladungen
.45 Auto. Eine ähnliche Entwicklung gab mit 15,0 g VMR GECO 39,5 mm);
es bereits und zwar in Form der .45 Rem.- 0,52 g/ 8.0 gr P 801 319 m/s;
Thompson von 1923. Diese Patrone hatte 0,68 g/10.5 gr P 804 339 m/s;
eine um 2,54 mm gegenüber der .45 Auto 0,68 g/10.5 gr P 803 351 m/s;
verlängerte Hülse, dementsprechend 0,75 g/11.6 gr J 710 361 m/s;
mehr Pulverfassungsvermögen und Lei- 0,75 g/11.6 gr J 706 382 m/s.
stung und sollte aus der Thompson- Für das 16,2 g schwere Speer Blei-FK
Maschinenpistole verfeuert werden. Dabei Geschoß gelten die folgenden Vorschläge
dachten ihre Konstrukteure vor allem an (41,5 mm):
die Verbesserung der Durchschlags- 0,47 g/ 7.3 gr P 805 320 m/s;
leistung gegen "teilgepanzerte Weich- 0,49 g/ 7.6 gr P 801 323 m/s;
ziele", sprich Automobile, und tatsächlich 0,65 g/10.0 gr P 804 360 m/s;
hätte die gegenüber der US-Standard 0,75 g/11.6 gr J 710 370 m/s.
darstellenden .45 Auto eine ziemlich Mehr- Alle Geschwindigkeiten wurden in einem
leistung bietende .45 Rem.-Thompson hier 300 mm-Meßlauf ermittelt und können
Vorteile gezeigt, wenn man damals mit bei Verwendung des "Super 14"-Laufes
der Entwicklung der panzerbrechenden der Contender - Pistole noch um etwa
Vollgeschosse weiter gewesen wäre. So 15 m/s erhöht werden.
verschwand die .45 Rem.-Thompson
wieder, ohne ernsthaft über das Versuchs-
stadium hinausgekommen zu sein. Der
.45 Win. Mag. erging es fast genauso,
nachdem die für sie bestimmte Selbstlade-
Pistole trotz aller Beteuerungen des
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.45 Colt
Dieses alte, aus der Schwarzpulverzeit Die Patrone aus der Sicht des
stammende Kaliber wird meistens in Wiederladers
Single-Action-Revolvern geführt; es gibt
nur wenige Modelle mit Double Action Wegen des auf die technischen Belange
(Spannabzug). Diese Waffen befinden der Schwarzpulverpatronentechnik zu-
sich meist in den Händen von Liebhabern. rückzuführenden sehr großen Hülsen-
Für den praktischen Einsatz sind sie volumens ist die .45 Colt eine nicht einfach
weniger geeignet: Zur Selbstverteidigung zu handhabende Patrone: Scharfe Treib-
zu schwer und voluminös, wenig bekannt ladungsmittel bringen nicht die optimale
beim Präzisionsschießen und auch an- Leistung, da sie in der großen Hülse zu
läßlich der verschiedenen praktischen Drucksprüngen neigen; faulere Pulver
Schießdisziplinen wird man kaum .45 Colt- müssen, um Leistung zu zeigen, in die
Waffen antreffen. Dies alles spricht keines- oberen Druckbereiche geladen werden,
wegs gegen die Patrone an sich, denn um sauber zu verbrennen. Dies alles wird
natürlich hat sie auch ihre Liebhaber. Nur zudem durch die Festlegung des Höchst-
ist sie - waffenseitig wie verwendungsbe- drucks auf nur 1100 barerschwert, welche
zogen - eben keine Gebrauchspatrone aber wiederum mit Rücksicht auf die noch
mehr. vorhandenen alten Waffen des Kalibers
verständlich wird.
Das soeben Gesagte macht klar, warum
bei den nachfolgenden Ladeangaben eine
leistungsbezogene Lücke zwischen dem
sehr schnellen Pulver Rottweil P 805 und
Geschichte dem nächstschnelleren Pulver P 804 klafft.
Man wird bei diesem Kaliber, ohne
Die .45 Colt-Patrone begann ihre Karriere Rücksicht auf den Zustand der Waffe,
als Militärpatrone. Sie wurde, 1873 von immer mit der ausgedruckten Anfangs-
Colt vorgestellt, im Jahre 1875 von der ladung beginnen. Von den im Beschuß
U.S. Army übernommen und blieb bis verwendeten Geschossen zeigte das
1892 in Dienst. Die Ablösung erfolgte 15,0 g BR die beste Präzision, während
durch die .38 long Colt, welche ihrerseits das 13,0 g BF und das 12,0 g VMF nicht
wieder durch die .45 Auto ersetzt wurde so gut schossen. Als Bestladung gilt
(1911). Danach schwand das Interesse 0,615 g/9.5 gr P 804 15,0 BR, was bei
der Militärbehörden und der privaten geringerem Druck die diversen
Waffenbesitzer an der .45 Colt in dem Fabrikpatronen um ca. 40 m/s übertrifft.
Maße, in dem der Single-Action-Revolver Andere Pulver als die angegebenen sind
vom Double-Action-System ersetzt wurde. fürdie .45 Colt und ihre überdimensionierte
Erst in den späten siebziger oder frühen Hülse nicht oder nicht so gut geeignet und
achtziger Jahren war- mit dem Wiederauf- wurden deshalb nach intensiven Ver-
kommen des nostalgischen SA-Systems suchen aus der Ladeliste gestrichen.
- ein gewisser Aufschwung der Patrone
zu beobachten.
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