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Langewandt« Chemie.
Bei dem verbesserten Apparate erscheint des Glycerins durch Permanganat in. schwefel-
der besprochene Übelstand beseitigt, da die saurer Lösung zu Kohlensäure. P l a n c h o n
einzelnen Theile des Auslaugeapparates in sagt bezüglich der Einrichtung des von ihm
einander geschliffen sind, und durch pas- angewendeten Apparates nur, dass derselbe
sende Zusammenstellung der möglichst gün- aus einer Reihe von Behältern besteht,
stigste Erfolg erzielt wird. welche zur Entfernung des beim Erhitzen
Der Apparat ist etwa 70 cm lang; die der sauren Flüssigkeit entwickelten Wasser-
Kühlung der Dämpfe wird mittels Schlan- dampfes dienen, sowie einer Reihe ven Ge-
genrohr bewirkt, was bekanntlich nur ein fässen, in welchen die ausgetriebene Kohlen-
Yortheil ist. Bei e sind die Theile einge- säure durch Katronkalk gebunden und als-
schliffen (Fig. 18). dann gewogen wird.
Handelt es sich nicht darum, gewogene Bei der Prüfung dieses Verfahrens fand
Niederschläge u. dgl. auszulaugen, sondern ich, dass man nach demselben allerdings gute
nur darum, Auszüge gewisser Stoffe zu er- Resultate erzielt, und dass die Oxydation
halten, so kann man sich mit Vortheil des des Glycerins mit Permanganat in saurer
in Fig. 19 abgebildeten Apparates, der dem Lösung vollständig ist gemäss der Gleichung:
Wesen nach aus einem Kolben mit einge- C, H, 0, + 7 0 = 3 C03 4- 4 H, 0.
schliffenem Schlangenkühler besteht, be- Indessen ergab sich aus einer grossen
dienen. Anzahl von Versuchen, dass der zur Ab-
Die Probe wird in ein kleines doppelt sorption, der Kohlensäure von P l a n c h o n
genähtes Leinensäckchen gebracht, welches empfohlene Natronkalk nicht geeignet war,
vorher gut mit verdünnter Kalilauge, Wasser, und ich gelangte erst dann zu brauchbaren
sehr verdünnter Schwefelsäure, abermals mit Resultaten, als ich statt desselben Kalilauge
destillirtem Wasser, hierauf mit Alkohol anwendete, welche sich in einem L i e b i g -
und Äther ausgekocht wurde. Das Säck- schen Kugelapparat befand. Zur Zurück-
chen wird mit einem Faden zugebunden und haltung des Wassers diente ein mit Chlor-
mit demselben oder mit einem Platindrahte calciumstücken gefüllter Thurm, an welches
an dem ringförmigen Wulst c (Fig. 19) des noch eine ChlorcalciumTöhre angefügt war.
Abtropfrohres befestigt, hierauf wird der Die Erhitzung des sauren Gemisches geschah
Kühler in. den Hals des Kolbens eingefügt in einem RundkolbeD auf dem Drahtnetz
und erwärmt, wobei das verflüssigte Lösungs- mit massiger Flamme. Wie auch P l a n c h o n
mittel ununterbrochen auf das Säckchen bemerkt, war die hierbei auftretende Kohlen-
tropft. säureentwickelung ruhig und gleichmässig.
Es sind also alle Kork verbin düngen ver- Die Dauer eines jeden Versuches betrug etwa
mieden, die Kühlung der Dämpfe ist die 1 Stunde, so dass das Verfahren wegen der
möglichst beste, die Apparate sind zufolge schnellen und leichten Ausführbarkeit na-
ihr«r geringen Grosse recht handlich. Die mentlich für praktische Zwecke Beachtung
Verluste an Lösungsmitteln durch die Dich- verdieut. Die Resultate von 12 Analysen,
tungen an den Einschleifstellen sind unbe- welche ich ausgeführt habe, theile ich in
deutend 3 ). Folgendem mit, um die Genauigkeit der
Laboratorium des Herrn Prof. Dr. J. J. Pohl. Methode erkenuen zu lassen:
Wien, am 21. December 1888.
Angewandte Gefundene Entsprechende
Menge Menge Menge Differenz
Glycerin») Kohlensäure Qlyceriü Proc.
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