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02 2009 www.offroad.mercedes-benz.

de
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Mercedes-Benz Offroad
Neuheiten: Zwei Sondermodelle zum Jubiläum der G-Klasse

Historie: 30 Jahre und kein Ende – die lange Geschichte des G

Events: Die Reisen und Fahrtrainings bis 2010 im Überblick


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MBO-Archiv I N H A LT 3

TECHNIK

04 | ■ Überraschung
Zwei Sondermodelle der G-Klasse zum Jubiläum – eines
nobel, das andere kompromisslos fürs Gelände.

27 | ■ My car is my castle
Die aktuellen Sonderschutz-Ausführungen der
G-Klasse und deren Urahnen.

MAGAZIN Seite 4

10 | ■ Happy Birthday!
Zum Geburtstag eines junggebliebenen Veteranen.
Die G-Klasse im Wandel der Zeit.

22 | ■ Immer im Dienst
Der G bei der Feuerwehr, als Krankenwagen oder im
militärischen Einsatz.

28 | ■ Geschichts-Stunde
Ein Blick in die Fahrzeug-Sammlung eines wahren
G-Enthusiasten.
Seite 10
32 | ■ Gesammelte Werke
G-Klassen en miniature sind die Leidenschaft
eines Gymnasiallehrers.

36 | ■ Volles Programm
Ein Bericht von der Oldtimermesse Retro Classic in Stuttgart.

38 | Meldungen & Produkte


Der sparsame GLK 220 CDI 4Matic Blue Efficiency
sowie Informationen und neues Zubehör.

REISE Seite 38

42 | Nordische Kombination
Abenteuer und Fahrvergnügen im Hohen Norden.
Ein Teilnehmer berichtet von der Polarkreis-Reise.

INTERN

46 | Reisen und Fahrspaß


Die Fernreisen, Fly and Drive-Touren und Fahrtrainings
für Anfänger und Fortgeschrittene im Jahr 2009 und 2010
im Überblick.

50 | Impressum Seite 46
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Überraschung
Zum 30. Geburtstag der G-Klasse gibt es gleich zwei
Sondermodelle: den noblen Limited30 und die Edition.Pur
als robuste Hommage an die Ursprünge des G.
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B eim Sondermodell Limited30 auf Basis der Baureihe 463


stehen Komfort und Prestige im Vordergrund. Vom ganz
normalen G 500 unterscheidet sich dieser Station Wagen lang
Entfall des G 290 Turbodiesels. Nur – hätten alle, die sich über
die Einstellung mokierten, vorher einen gekauft, wäre er ver-
mutlich weiter gebaut worden.
durch eine designo-Lackierung in Platinschwarz, der Innen- Ein Fehler, den beim G 280 CDI niemand machen sollte. Das
raum präsentiert sich mit einer designo-Lederausstattung im Sondermodell der Baureihe 461 wird ausschließlich als Station-
Farbton Chablis und alle designo-Holzzierteile sind in Pappel Wagen lang in Deutschland, Österreich und der Schweiz ange-
anthrazit gehalten. boten. Und zwar nur in diesem Jahr. Wer die ganz besondere G-
Dazu gibt es ab Werk 18“-Leichtmetallrad im 5-Speichen-De- Klasse möchte, sollte nicht zaudern und später klagen, dass es
sign der Dimension 7,5J x 18 ET63 sowie der Bereifung 265/60 keinen mehr gibt.
R18, den Schriftzug „Limited30“ an den Fahrzeugseiten unter- Zur Wahl stehen drei Ausstattungsvarianten: als Basis der G
halb des V8-Emblems sowie ein Logo vor dem Wählhebel. Der 280 CDI Edition.Pur ohne Zusatzpakete, dazu die Variante mit
Preis ohne Mehrwertsteuer: ab 81.900,– Euro. Offroad Paket 1 und zusätzlich das Offroad Paket 2. Die Preise
Die Edition fürs harte Gelände | Das Sondermodell Edition.Pur ohne Mehrwertsteuer in Deutschland:
basiert auf einem G 280 CDI und kann seine Herkunft aus dem
Greenline-Programm fürs Militär nicht verleugnen. So wenig wie ■ G 280 CDI Edition.Pur 49.900,–
einst der 240 GD oder der G 290, die alle gedient haben. Aber ■ G 280 CDI Edition.Pur Offroad Paket 1 56.900,–
was spricht gegen einen Geländewagen ohne Veloursteppiche und ■ G 280 CDI Edition.Pur Offroad Paket 2 61.900,–
ohne COMAND-System, das in vielen Teilen dieser Welt mangels
digitalisierten Kartendaten oder geeigneter Fernsehfrequenzen Die Ausstattungs-Möglichkeiten | Steht PUR für puren Fahr-
weder eine Straßennavigation noch den TV-Empfang zulässt? spaß oder für Purist? Für beides. Vor allem im Gelände, wo
Kaum war die Produktion des letzten zivilen Haudegens in Höchstgeschwindigkeit, Geräuschdämmung und Komfort nicht
der G-Familie eingestellt, häuften sich Beschwerden über den das Maß der Dinge sind. Hier zählen schlichte Robustheit, Ge-
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■ Drei Ausstattungs-Varianten zur Wahl

ländetauglichkeit und Sparsamkeit für hohe Kilometerleistun- zettel eines Geländewagenfahrers, der sein Fahrzeug artgerecht
gen zwischen den Tankstopps mehr. hält oder damit auch gelegentlich um die Welt fahren möchte.
Der G 280 CDI der Edition.Pur lässt sich mit den Offroad-Pa- Im Falle des G 280 CDI vielleicht auch zwei oder drei Mal.
keten beispielsweise ab Werk mit All Terrain-Reifen der Dimen- Zur stabilen Basis zählt das bewährte 5-Gang-Automatikge-
sion 265/75 R 16 auf Alufelgen, elastischen Kotflügelverbrei- triebe mit Tippschaltung, das weniger auf genügsamen Kraft-
terungen, Schutzgittern für die Scheinwerfer, einer begehbaren stoffverbrauch ausgelegt ist als die aktuelle Siebengang-Ver-
Motorhaube zur besseren Zugänglichkeit des im Zubehörhan- sion, dafür aber auch im Gelände weniger hektisch arbeitet.
del erhältlichen Dachgepäckträgers, einer Abschleppkupplung Das Verteilergetriebe ist im Gegensatz zur alten Baureihe 461
vorn und einer zweiflügeligen Rückwandtür für alle Eventua- inzwischen elektrisch schaltbar. Was aber nicht heißt, dass man
litäten ausrüsten. fernab jeder Werkstatt im Notfall nicht auch noch direkt am Ge-
Im Innenraum finden sich vier mit strapazierfähigem Stoff stänge mechanisch zwischen High-Low-Range und Neutral
oder Kunstleder bezogene Einzelsitze, Gummibodenbeläge im wechseln könnte.
Fahrgastraum, spritzwassergeschützte Bedienelemente sowie Ein Zugeständnis an den modernen CDI-Motor, der Verunrei-
Ablauföffnungen im Fußraum zur intensiven Innenraumreini- nigungen oder Wasser im Kraftstoff übel nimmt, ist der im Mo-
gung oder um das Fahrzeug wieder trocken legen zu können. tor integrierte Kraftstofffilter mit Wasserabscheider. Unter-
Beim Offroad Paket 1 gehören zudem ein Laderaum mit Holz- stützt wird er von einem Sieb in Tankeinfüllstutzen, das schon
boden, Verzurrösen und Ladeschiene zum Lieferumfang. Auf vorab das Gröbste aus dem Tank fernhält.
Wunsch – oder im Offroad Paket 2 serienmäßig – sind zudem Scheibenbremsen hielten bei der G-Klasse ihren Einzug, als
eine Klimaanlage und eine Standheizung lieferbar. die Geländewagen die Fahrleistungen von Limousinen oder im
Die Serienausstattung | Ob aus der Liebe zum Detail oder Falle des G 55 AMG von Sportwagen erreichten. Beim G 280
den 30 Jahre währenden Forderungen der Militärs geboren – CDI dient an der Hinterachse noch die gute alte Trommelbrem-
schon die Liste der Serienausstattung liest sich wie der Wunsch- se, die zum Beispiel in Bezug auf den Wirkungsgrad der Hand-
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■ Das pure Offroad-Vergnügen mit dem PUR

bremse oder in manch anderen Situationen durchaus ihre Vor- Volt-Anlasser. Und der zivile G-Fahrer war noch nie so mit Stek-
teile bietet. Das einzige Manko: Nach extremen Schlammfahr- kdosen gesegnet, wie in diesem Fahrzeug: Eine mit 15 Ampere
ten heißt es wieder wie früher, die Trommel abnehmen und alles abgesicherte 12 Volt-Steckdose findet sich in der Instrumen-
säubern. Die Höchstgeschwindigkeit ist angesichts der Brem- tentafel beziehungsweise Mittelkonsole, ebenfalls dort vorhan-
se, der fürs Gelände empfehlenswerten MT- oder AT-Bereifung den ist jeweils eine mit 15 Ampere abgesicherte 24 Volt-Version,
und der hohen Dachlast auf 160 km/h begrenzt. Ab Werk hat eine weitere mit 40 Ampere gibt es im Laderaum.
der Edition.Pur je einen Stabilisator vorn und hinten. Diese Dass die schwarzen Kotflügelverbreiterungen – statt in Wagen-
schränken zwar die Verschrenkungsfähigkeit der Achsen etwas farbe lackiert und GFK-starr – beim Sondermodell unifarben
ein, reduzieren dafür aber deutlich die Wankbewegungen des Schwarz und dafür flexibel sind, weiß jeder zu schätzen, der ge-
Aufbaues in Kurven oder auf schlechten Wegstrecken. Und was legentlich überwucherte Wege unter die Räder nimmt und haar-
beim Militär nötig ist, um das Gewicht eines Maschinengewehrs scharf und nicht immer erfolgreich an Bäumen vorbei zirkelt.
auf dem Dach auszugleichen, kommt dem friedlich reisenden Im Innenraum sorgen beim Sondermodell zwei Einzelsitze
G-Fahrer zu Gute, wenn ein im Zubehörhandel erhältlicher Dach- mit 3-Punkt-Sicherheitsgurten im Fond, ein Gummibelag auf
träger voll bepackt ist. dem Boden des Fahrgast- und Gepäckraumes, Türverkleidun-
Ebenfalls aus dem Nato-oliven oder Khaki-farbenen Fami- gen aus Kunststoff und zwei Staukästen unter Fahrer- und Bei-
lienzweig stammt die Elektroanlage mit drei Batterien in Vlies- fahrersitz für viel Raum. Das Ambiente ist zwar nicht unbedingt
technik sowie einer Lichtmaschine, die zwei Mal einen Lade- kuschelige Romantik, dafür funktional.
strom von 14 Volt mit 180 Ampere sowie einmal 28 Volt mit 100 Wie perfekt dieser G für das harte Leben im Gelände ausge-
Ampere abgibt. Passend dazu arbeitet in der Edition.Pur ein 24 legt ist, zeigen letztlich Kleinigkeiten wie jeweils zwei ver-
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■ Perfekt fürs harte Gelände ausgestattet

stärkte Abschleppösen vorn und hinten, die zweiteilige und sta- und rechts kostet 320,– Euro, eine Warmwasser-Zusatzheizung
bile hintere Stoßstange, zwei Auftritte an der Rückwandtür, um 2.010,– Euro, die zweiflügelige Rückwandtür mit schwenkba-
den Dachträger leichter zu erreichen oder der Trittschutzlack rem Reserveradhalter 760,– Euro und eine Metallic-Lackierung
für Fußraum und Heckboden. in Obsidianschwarz, Flintgrau, Tansanitblau, Thulitrot, Perik-
Das Offroad Paket 1 | Ergänzend zu der Grundausstattung lasgrün oder Iridiumsilber wird mit 1.000,– Euro zusätzlich be-
des G 280 CDI Edition.Pur erhält das Offroad Paket 1 noch fol- rechnet.
gende Ausstattungen: Das Offroad Paket 2 | Das Sondermodell lässt sich zudem
durch das Paket 2 aufwerten, das alle Ausstattungen des Pake-
■ Bereifung: 265/75R16 All Terrain, 5-fach in Verbindung tes 1 enthält und dazu mehr Komfort bietet.
mit Aluminiumfelge schwarz in 16 Zoll; Und zwar mit Ausstattungs-Merkmalen wie elektrisch ein-
■ Polsterung Kunstleder schwarz; stellbaren und heizbaren Außenspiegeln, Radio mit CD-Spieler,
■ Abschleppkupplung (Koppelmaul) in der vorderen Stoß- der im Paket 1 aufpreispflichtigen manuell zu bedienenden Kli-
stange integriert; maanlage, Nebelscheinwerfern, Schmutzfängern vorn und hin-
■ C-Schienen im Laderaum und Holzboden anstelle des ten, serienmäßig einer Sitzheizung für Fahrer/Beifahrer, einer
Gummibelags; Sitzneigungsverstellung der Vordersitze sowie einer Warm-
■ schwenkbare Leseleuchte vorn für den Beifahrer; wasser-Standheizung.
■ Motorhaube verstärkt und begehbar; Als Serienlackierung sind die Uni-Farben Calcitweiß, Schwarz
■ Radiovorrüstung (Antenne, Leitungssatz 12V, und Wüstensand erhältlich. Ebenfalls ohne Aufpreis gibt es die
2 Lautsprecher); Polsterung in schwarzem Kunstleder statt schwarz-grau ka-
■ Schutzgitter schwarz für Scheinwerfer vorn; riertem Stoff.
■ Schutzgitter schwarz für Blinkerleuchten vorn; Die wahlweise erhältliche zweiflügelige Rückwandtür mit
■ Verzurrpunkte im Laderaum; schwenkbarem Reserveradhalter kostet dagegen 760,– Euro, die
■ Zentralverriegelung. verschiedenen Metallic-Lackierungen – wie auch bei dem Pa-
ket 1 – jeweils 1.000,– Euro.
Für zusätzliche 1.890,– Euro ist zudem eine manuell zu be- Und mit diesen Wahlmöglichkeiten bleibt bei der Edition.Pur
dienende Klimaanlage erhältlich. Die Sitzheizung vorn links wirklich fast kein Wunsch mehr offen. <<<

TECHNISCHE DATEN
G 280 CDI Edition.Pur
Baumuster 461.334-1
Aufbau Station-Wagen lang, 4-sitzig ; Radstand: 2850 mm.
Lenkung Linkslenker mit MBLS 2B Kugelumlauflenkung mit Servo-
Unterstützung und verchromten Kugelköpfen.
Motor MB OM642DE30LA, 6 Zylinder Turbodiesel mit Common
Rail Hochdruck-Einspritzsystem; 2.987 cm3, 135 kW (183 PS)
bei 3.800 U/min; 400 NM bei 1.600 – 2.600 U/min; Kataly-
sator, Dieselpartikelfilter, EU 4/III nach Richtlinie
70/220/EWG i.d.F. 2006/96B/EG für Fahrzeuge mit
zGG <= 3.500 kg in der aktuellen Fassung; Emissionen:
CO2 kombiniert 299 g/km.
Antrieb 4x4 permanenter Allradantrieb mit Untersetzungsgetriebe
und drei Differentialsperren.
Getriebe MB 5-Gang Automatikgetriebe W5 A 580 mit
Tipp-Schaltung.
Achsen MB Starrachsen an Längslenkern mit Federn und
Dämpfern, Achsübersetzung 4,375 je nach Ausführung.
Bereifung 225/75R16 All Terrain Yokohama Geolander auf
Stahlfelge 5-fach 6Jx16H2 ET63.
*alle Preise beziehen sich auf Deutschland und sind ohne MwSt. angegeben. Der abgebildete G 280
CDI ist ein Vorserienfahrzeug und weicht in einigen Details wie der Spurweite und Ausstattung mit
Dachträger und Solarmodul von der Serie ab.
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Happy Birthday!
Im Frühjahr 1979 stellte Mercedes-Benz die G-Klasse vor und hat
seitdem rund 200.000 Fahrzeuge weltweit ausgeliefert.

D ie G-Klasse ist mit 30 Lebensjahren


die mit Abstand dienstälteste Pkw-
Modellreihe in der über 120-jährigen Ge-
und vielleicht feiern wir ja in zehn Jah-
ren den nächsten runden Geburtstag.“
Die Modell-Geschichte | Am Anfang
schichte von Mercedes-Benz. Dank kon- der langen G-Geschichte stand ein Ko-
tinuierlicher Modellpflege blieb sie aller- operationsvertrag, geschlossen im Jahre
dings stets auf dem aktuellsten Entwik- 1973 zwischen der Daimler-Benz AG in
klungsstand. Und dies, ohne ihren Char- Stuttgart-Untertürkheim und der Steyr-
akter zu verlieren. Ein Ende ist derzeit Daimler-Puch AG im österreichischen
nicht geplant. Dr. Dieter Zetsche, Vor- Graz. Ziel des Abkommens war die Ent-
standsvorsitzender der Daimler AG: „Das wicklung eines leichten Geländefahr-
Fahrzeug ist heute erfolgreicher denn je, zeugs mit Vierradantrieb für den priva-
die Kunden sind begeisterter denn je, ten Nutzer.
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Das Konzept, auf das sich die beiden ■ Die ersten Entwürfe entstanden Anfang der 70er Jahre
Partner einigten: Entgegen dem damali-
gen Trend sollte es weder ein spartani-
scher „Nur-Geländewagen“ noch ein All- sein, um einerseits die Karosserie auch Gleichwohl sorgte zunächst die Mili-
rad-Personenwagen für den Straßenein- in Ländern ohne moderne Infrastruktur tärversion dafür, dass der G auf Erfolgs-
satz werden. Stattdessen wurde ein Fahr- mit bescheidenen Blechbearbeitungsma- kurs ging. Im Jahr 1975 signalisierte der
zeug angedacht, das uneingeschränkte schinen fertigen zu können und ande- Schah von Persien, Groß-Aktionär von
Geländegängigkeit, Komfort auf der Stra- rerseits den Reparatur- und Serviceauf- Daimler-Benz, großes Interesse an einem
ße, eine hohe Zuladung für den Material- wand gering zu halten. Zudem wurde vor- militärischen Geländewagen und order-
transport und vielseitige Möglichkeiten gesehen, Serienaggregate sowie Kompo- te 20.000 Fahrzeuge. Bis die Produktion
in der Freizeit vereinen sollte. nenten aus dem leichten Nutzfahrzeug- begann, wurde der Auftrag allerdings
Man entschied sich deshalb für auf- programm zu übernehmen, soweit dies von der inzwischen herrschenden Revo-
wendige Differentialsperren mit 100-pro- technisch möglich ist. lutionsregierung des Iran wieder stor-
zentiger Wirkung, statt der einfacheren Obwohl die anspruchsvollen Ziele längst niert.
Sperrdifferenziale anderer Geländewa- definiert und die Entwicklungsarbeiten Beim Design folgten die Stilisten von
gen. Dazu für einen zuschaltbaren All- bereits weit fortgeschritten waren, fiel Mercedes-Benz konsequent den Erfor-
radantrieb, der mittels vollsynchronisier- erst 1975 die endgültige Entscheidung dernissen eines Geländewagens. Die Ka-
tem Verteilergetriebe auch während der für den Serienstart des G-Modells. Die rosserie musste dem Fahrer unter ande-
Fahrt aktiviert werden konnte und die Grundlage dafür bildete eine zweite rem gute Übersicht bieten, schmal genug
Trennung von Rahmen und Aufbau, um Machbarkeitsstudie, die jetzt gute Er- für Waldwege sein und zudem einen un-
verschiedene Karosserieversionen zu er- folgsaussichten für dieses Fahrzeugpro- verkennbaren Charakter symbolisieren.
möglichen. jekt prognostizierte – vor allem im zivilen Nach vielen Zeichnungen, Entwürfen
Konstruktion und Aufbau sollten zu- Bereich, den die Produktplaner haupt- und Diskussionen stellten die Designer
dem bewusst einfach und funktionell sächlich angepeilt hatten. im April 1973 das erste Holzmodell des
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künftigen Geländewagens im Maßstab 1:1 mit kurzem oder langem Radstand liefer- 1981 gab es dann ein Automatikgetrie-
fertig. Ein Jahr später rollte schließlich bar waren. Hinzu kam als militärische be sowie eine Klimaanlage, 1982 wurde
der erste fahrbereite Prototyp in Graz aus Ausführung ein offener drei- oder fünf- der 2,3-Liter-Motor durch ein neu kon-
der Werkshalle. Er und weitere Vorserien- türiger Geländewagen mit langem Rad- struiertes Aggregat mit Benzineinsprit-
modelle unterschieden sich äußerlich stand und Planenverdeck im Überblick: zung ersetzt, das mit einer Leistung von
kaum von der späteren Serienversion. ■ Mercedes-Benz 240 GD, Vierzylinder- 92 kW/125 PS für mehr Temperament
Für den Innenraum wählten die Desig- Diesel mit 53 kW/72 PS; sorgte. Außerdem mauserte sich das G-
ner zunächst zweckmäßige, lackierte ■ Mercedes-Benz 300 GD, Fünfzylin- Modell durch weitere Ausstattungsva-
Blechoberflächen und spartanische In- der-Dieselmotor mit 65 kW/88 PS; rianten vom Geländewagen zum Groß-
nenverkleidungen. Durch das Zwei-Spei- ■ Mercedes-Benz 230 G, Vierzylinder- raum-Pkw für alle Gelegenheiten.
chen-Lenkrad blickte der Fahrer auf eine Ottomotor mit 75 kW/102 PS oder 66 Recaro-Sitze, Zusatzheizung sowie
schlichte Instrumententafel mit Tacho- kW/90 PS; Breitreifen auf Leichtmetallfelgen samt
meter und Funktionsleuchten. In der Mit- ■ Mercedes-Benz 280 G, Sechszylinder- einer entsprechenden Kotflügelverbrei-
te fand er Drucktastenschalter sowie die Benzinmotor mit 110 kW/150 PS . terung werteten Komfort und Optik auf.
Regler für Heizung und Lüftung. Aber be- Später folgten Metallic-Lackierung, Pkw-
reits zu Beginn seiner langen Karriere Zur Markteinführung wurde die G-Klas- Bedienelemente sowie eine umfassend
war für das G-Modell auch eine gehobe- se unter zwei verschiedenen Bezeich- verbesserte Serienausstattung.
nere Innenausstattung mit Formschaum- nungen angeboten: In Österreich, der 10. Geburtstag. Die Flegeljahre waren
teile über dem nackten Blech im Innen- Schweiz und den Ländern des COMECON beendet und auf der Internationalen Au-
raum vorgesehen. als Puch, in allen anderen Ländern mit tomobil-Ausstellung in Frankfurt/Main
Das Lieferprogramm umfasste beim Mercedes-Stern. Was sich erst im Jahr wurde im September 1989 ein nochmals
Produktionsstart vier Motorvarianten, die 2000 änderte, als die G-Klasse nur noch aufgewertetes G-Modell präsentiert. Mit
als Cabriolet mit kurzem Radstand und unter der Marke Mercedes-Benz vertrie- komplett überarbeiteter Innenausstat-
als Station-Wagen sowie Kastenwagen ben wurde. tung, komfortabler Rücksitzbank, Innen-
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verkleidung der Karosserie, einer Mittel- ■ Fast hätte es eine G-Klasse von Porsche gegeben
konsole, neuer Armaturentafel und Zier-
leisten in Edelholz. Das exklusive Jubi-
läumsmodell: der 230 GE Classic mit triebsblock sollte angehoben werden, Blockier-System gab es auf Wunsch und
einer limitierten Auflage von nur 300 dazu waren eine Optimierung des Zwi- mit dem neuen 300 GE wurde das bislang
Exemplaren. schengetriebes und eine neue De Dion- stärkste Modell offeriert – mit 125 kW
Statt der Einführung der Baureihe 463 Hinterachse vorgesehen. Der Achtzylin- /170 PS.
hätte es Ende der Achtziger dann fast ei- der und das Verteilergetriebe ohne Mit- Im März 1992 kam neben der komfor-
nen G gegeben, in dessen Front das Herz teldifferential wären von Porsche ge- torientierten Baureihe 463 eine überar-
eines Porsche schlägt. Zur Debatte stand kommen, das Automatikgetriebe und die beitete Variante der ursprünglichen Bau-
ein neuer G mit dem Motor des Porsche- Achsen von Mercedes oder – bei den Va- reihe 460 auf den Markt. Diese vor allem
Typ 928, der damals vor allem auch den rianten mit geänderten Achsen – eben- für den kommunalen und gewerblichen
amerikanischen Markt erobern sollte. falls von Porsche. Einsatz gedachte Ausführung erhielt die
Angedacht waren drei Varianten: Bei Zudem dachte man über ein abgesenk- Baureihenbezeichnung 461. Gummimat-
der ersten hätte das Spitzenmodell mit tes Dach, eine horizontal geteilte Hecktür, ten statt Velours und einfache Innenver-
dem Vierventiler aus Zuffenhausen ein eine gewölbte Frontscheibe und einen kleidungen statt Formteilen prägten den
Automatik-Getriebe, aber keine Unter- modifizierten Kühlergrill nach. Charakter dieses robusten Geländewa-
setzung (Low Range) erhalten. Die zwei- Zu dieser Modellpflege kam es letztlich gens.
te Möglichkeit beinhaltete eine Vorder- nicht, sondern Mercedes machte sich an Diese Variante war zunächst als 230 GE
achse mit Einzelradaufhängung und eine die Entwicklung der Baureihe 463 mit ei- und 290 GD, später als G 290 Turbodie-
Blockbauweise für einen Antrieb mit Ver- nem permanenten Allradantrieb und se- sel erhältlich.
teiler-, und Vorderachsgetriebe. rienmäßiger vorderer und hinterer Diffe- Im Frühjahr 1993 folgte ein Höhepunkt
Die letzte von den Entwicklern ins Au- rentialsperre sowie einem 100-prozentig in der Modellhistorie: In einer kleinen Son-
ge gefasste Option: Der komplette An- sperrbaren Mitteldifferential. Das Anti- derserie von nur 500 Fahrzeugen präsen-
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tierte Mercedes-Benz den ersten Achtzy- Zum 25-jährigen Jubiläum wurde der G Besondere G-Klassen | Den G gab es
linder im 500 GE (177 kW/241 PS). 55 AMG Kompressor vorgestellt. Das ab Werk in vielen Variationen. Aber Aus-
Im September 1993 wurden schließlich Achtzylinder-Kraftpaket leistete damals führungen mit langem oder kurzem Rad-
die Typenbezeichnungen der Geländewa- 350 kW/476 PS und hatte 700 Newton- stand, offen oder geschlossen, als Wind-
gen der neuen Nomenklatur angepasst; metern Drehmoment – 32 Prozent mehr lauf oder Kastenwagen reichten nicht
das „G“ war nun der dreistelligen Zahl Pferdestärken und 32 Prozent mehr Dreh- aus, um alle Wünsche abzudecken. Des-
vorangestellt und die Zusätze „E“ (für moment als das bislang angebotene AMG wegen machten sich einige Spezialisten
Einspritzer) und „D“ (für Diesel) entfie- mit Saugmotor. daran, Sonderfahrzeuge, Luxuskarossen
len. Gleichzeitig erhielt das G-Modell of- 2006 bangte die G-Welt um den Klassi- fürs Gelände, Wohnmobile, Schwimmwa-
fiziell die Bezeichnung G-Klasse. ker. Aber statt ihn wie angedroht einzu- gen, eine Sattelzugmaschine oder rein-
Auf der Internationalen Off-Road-Mes- stellen, präsentierte Mercedes das Son- rassige Sportgerät auf Basis des Gelän-
se IOR in München stellte Mercedes-Benz dermodell „Grand Edition“ und den G 320 dewagens zu kreieren und die G-Klasse
dann 1997 die verbesserte Cabrio-Aus- CDI, der noch zur Modellpalette gehört. trat nicht nur in den Dienst des Papstes,
führung mit elektropneumatisch betätig- Mit der Modellpflege im Jahr 2007 sondern machte auch Karriere im Motor-
tem Verdeck vor. folgten das Vierspeichen-Multifunktions- sport.
Seit September 2001 verfügt die G- lenkrad, eine modifizierte Mittelkonsole So belegten beispielsweise Jacky Ickx
Klasse über elektronische Fahrstabi- mit neuen Reglern und Schaltern für die und Claude Brasseur 1983 mit einem 280
litäts-, Traktions- und Bremsregelsyste- Klimaanlage und Komfortfunktionen und GE bei der Rallye Paris-Dakar den ersten
me. Durch den serienmäßigen Einsatz in den Modellen G 500 und G 55 AMG Platz. Der für den Sporteinsatz umge-
des Traktions-Systems 4ETS perfektio- gab es serienmäßig das Bedien- und An- baute Kastenwagen hatte ein kurzes
nierte Mercedes-Benz auch den Allradan- zeigegerät COMAND APS mit DVD-Navi- Chassis mit einer im Windkanal aerody-
trieb des G. Im Herbst 2002 folgten dann gationssystem, integriertem Radio, CD- namisch optimierten Karosserie, die
das Elektronische Stabilitäts-Programm Player und Telefontastatur. Ebenfalls neu: durch Aluminiumteile abspeckte. Zudem
ESP(r) und der Brems-Assistent BAS. Heckleuchten in LED-Optik. wurde die Leistung des 2,8-Liter-Sechs-
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zylinders mit mechanischer Einsprit-


zung auf 162 kW/220 PS gesteigert.
360 PS stark geriet dagegen der Rallye-
G mit AMG-Motor für Klaus Seppi. Das
Auto war – je nach Übersetzungsverhält-
nis – bis zu 240 km/h schnell und er-
reichte aus dem Stand die 100 Meter-Mar-
ke in 6,8 Sekunden. Gebaut wurde der
Renn-G bei Autoindustriale in Südtirol.
Der Motor war ein auf 5.980 Kubikzen-
timeter aufgebohrter 5,6 Liter V8-Motor
mit einem maximalen Drehmoment von
646 Nm bei 3.900 Umdrehungen. Bei ei-
nem Gesamtgewicht von nur 1.300 Kilo-
gramm hatte der Rallye-G jedoch mehr
Kraft, als er überhaupt auf die Pisten
bringen konnte. Als Federung wurden
ihm deshalb Gasdruckdämpfer einge-
pflanzt, die für 30 Zentimeter lange Fe-
derwege sorgten. „Eine Fahrt mit 240
Stundenkilometern geriet zum Eiertanz“,
sagte Klaus Seppi, der damals bereits
acht Mal bei der Paris-Dakar und sieben
Mal bei der Pharaonen Rallye teilgenom-
men hatte.
Mit einem 5,6 Liter-Motor im G startete ■ Der G V12 von Brabus mit 610 PS wurde 2004 vorgestellt
Panama Jack erfolgreich bei den spani-
schen Raid-Meisterschaften. Diesem er-
sten Rallye-G in den Farben des spani- von ORC aus Ostfildern bei Stuttgart. Brabus den G V12. Der Station lang wird
schen Schuhherstellers folgte 1994 eine Maß der Gewalt waren 580 Nm und 408 von einem Zwölfzylinder mit einer Lei-
Weiterentwicklung mit einem aus der Se- Pferdestärken. stung von 610 PS/449 kW und einem ma-
rie stammenden Automatikgetriebes (W Motor und Getriebe stammten voll- ximalen Drehmoment von 1.006 Nm an-
4A 040) mit Zwangsschaltung. Das be- ständig aus einer S-Klasse. Die einzige getrieben. Der Hubraummotor basiert auf
deutete, der Fahrer musste zwar jeden Änderung: Der Lamellenträger wurde dem V12-Biturbo, vor der Implantation in
Gang einlegen, konnte aber ohne zu kup- verschweißt. Die zweiflutige Auspuffan- die G-Klasse wird der Hubraum des Drei-
peln auf einer Ebene durchschalten. Das lage aus Edelstahl verfügte über vier ventilers mit Hilfe einer speziellen geän-
Verteilergetriebe (V G 150) und die Kar- Metallträger-Katalysatoren, einen da- derten Kurbelwelle mit längerem Hub
danwellen stammten aus der Serie, eine hinterliegenden Vorschalldämpfer sowie und durch größere Kolben sowie eine Zy-
Rallye-Unterzugsverstärkung in Form ei- einen zweikammerigen Endschalldämp- linderbohrung von 5,5 auf 6,3 Liter er-
ner T-förmigen Stahlplatte schützte den fer. Der Scheibendurchmesser der vorde- weitert. Zusätzlich sind die Zylinderköp-
Unterbau. ren Bremse lag bei 12-Zoll, dazu kamen fe bearbeitet, Spezialnockenwellen wer-
Das Sportgerät hatte eine innenliegen- Festsattel-Doppelkolben. den montiert und die Motorelektronik
de Ansaugung und dadurch eine Wattie- Der V12 hatte vorn und hinten schma- neu abgestimmt. Die maßgeschneiderte
fe von 120 Zentimetern durch einen le Achsen mit 8x18-Zoll-Felgen und Brid- Edelstahl-Hochleistungsauspuffanlage
höhergesetzten Motor und ein maßge- gestone-Reifen der Dimension 285/60 mit Metallkatalysatoren hat Vier-Rohr-
schneidertes Feder-/Dämpfersystem von /18, die für eine Höchstgeschwindigkeit Sportendschalldämpfer mit je zwei Chrom-
Rancho. von 210 km/h freigegeben waren. Sidepipes links und rechts.
Kraft für den ganz normalen Alltag bot Zum 25-jährigen Jubiläum der G-Klas- In Verbindung mit dem speziellen Fünf-
1997 ein Unikat mit Zwölfzylinder-Motor se präsentierte im Jahr 2004 die Firma gang-Automatikgetriebe sorgt die Kraft
MBO-Archiv MAGAZIN 17

eine von einem Albrecht-Kompressor un-


ter Druck gesetzten V8 mit 5 Liter Hub-
raum. Der um 1,40 Meter verlängerte Ge-
ländewagen basierte auf dem Baumuster
463 und das Maß der Leistung waren 325
Pferdestärken.
Damit der Scheich freie Sicht zur Seite
hatte, wurde die rechte B-Säule entfernt.
Dazu gab es im Fond einen elektrisch-hy-
draulisch nach oben ausfahrbaren Falk-
nerstuhl und ein Faltschiebedach, damit
der Vogel auch ins Freie kam.
Ansonsten war der Dreiachser mit ganz
normalem Luxus wie einem extra leis-
tungsfähigen Klima-Aggregat sowie ei-
ner Video-, TV- und Stereo-Anlage verse-
hen. Solarpaneele und ein Kompressor
gewährleisteten die Energieversorgung
auch bei langen Standzeiten unter arabi-
scher Sonne. Weitere Extras: ein 110 Li-
ter fassender Zusatztank und sechs 12,5
Zoll breite Felgen.
Für Aufsehen sorgte in den 80iger Jah-
ren ein Colani-G. Der Designer Luigi Col-
ani entwarf damals für einen Glasfabri-
im Überschuss für eine Beschleunigung Der Gesetzgeber parierte 1988 mit ei- kanten ungewöhnliche Champagnerküh-
in nur 5,3 Sekunden auf 100 km/h. Die ner neuen Verordnung, die eine Min- ler oder Gläser und wurde von diesem da-
Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch destgröße des Innenraums vorschrieb, mit beauftragt, aus dem 280 GE des In-
auf 230 km/h begrenzt. die kein G erreichte. Zumindest nicht als dustriellen „etwas besonderes“ zu ma-
Nie in Serie ging dagegen eine G-Klas- Serienfahrzeug. Um die nötigen Kubik- chen.
se mit V12, die Mercedes-Benz konzipier- meter zu verwirklichen, verlängerte Fjeld- Das erste Ergebnis: ein rotes Spielmo-
te und von der es nur Prototypen gab. stad einfach den kurzen Geländewagen bil mit dicken Kotflügelbacken, zwei Bull-
Um den G kümmerte sich über Jahr- um satte 1,04 Meter und den Station lang augen im Heck und einer Reling auf dem
zehnte auch die Firma Autocenteret Fjeld- um 40 Zentimeter. Dach. Colani kreiste ein zweites Mal und
stad in Norwegen: Um hohe Steuern zu Das nächste Mittel gegen den norwegi- kam mit einem Entwurf nieder, der den
umgehen, modifizierte sie den G, verlän- schen Fiskus waren zwölf oder dreizehn G zum breitreifigen Monster mit noch
gerte ihn um 40 Zentimeter und machte Jahre alte Neufahrzeuge. Der Kunde sag- viel aufgeblähteren Backen machte, vorn
aus ihm einen Luxussteuer-neutralen te, ob er einen G 500, einen G 320 oder und hinten mit Spoilern bewehrt. AMG
Omnibus. Oder baute nagelneue Gelän- einen Turbodiesel wollte – und bekam befeuerte dieses Gefährt des Designers
dewagen, die 13 Jahre alt waren. seinen Wunschgeländewagen mit Alters- mit einem 5,6-Liter-Motor mit 220 kW
In den 80er Jahren war das noch mach- garantie auf einem vorzugsweise aus (300 PS) bei 5.000 min-1.
bar: Dem neunsitzigen Station lang mit Deutschland stammenden Veteranen neu Auf sechs angetriebene Räder und eine
zwei seitlichen Sitzbänken im Koffer- aufgebaut. hohe Zuladung setzte dagegen der Fran-
raum wurde einfach noch ein zehnter Für einen Ölmagnaten aus Dschedda zose Christian de Leotard und baute di-
Passagierplatz in Form eines an der realisierte Autocenteret Fjeldstad zudem verse Modellvarianten des G mit langem
Lehne der Rücksitzbank geschraubten den ersten dreiachsigen Geländewagen Radstand, mit kurzem Radstand oder als
Klappsitzes verpasst – und schon war der für die Falkenjagd. Das Auto maß von Pick-up.
G in Norwegen ein ausgewachsener Om- Stoßstange zu Stoßstange exakt 5,60 Me- Die dritte Achse wurde dabei entweder
nibus, für den keine Luxussteuer anfiel. ter, hatte sechs angetriebene Räder und über eine Transmission angetrieben oder
MBO-Archiv
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lief nur mit, um die Zulademöglichkeiten


zu erhöhen.
Ein Amerikaner beauftragte die Firma
Metalcrafter in Kalifornien, ein Unikat
des Geländewagens mit Cabrio-Dach zu
bauen. Das Ergebnis war ein kurzer G,
auf dessen Rahmen die Karosse eines
SLK angepasst wurde.
Als Concept-Car präsentierte die fran-
zösische Karosseriefirma Heuliez aller-
dings schon vorher eine Sportwagen-
Variante des Geländewagens – den In-
truder. Das Coupé maß 4,34 Meter in der
Länge und war 1,9 Meter breit. Als An-
trieb diente der 3,2 Liter-Reihensechszy-
linder-Motor mit 210 PS, geschaltet wur-
de mit dem damals serienmäßigen Vier-
gang-Automatikgetriebe. Sportwagen-At-
mosphäre vermittelten eine extrem brei-
te Bereifung, Schalensitze, Hosenträger-
gurte, ein kleines Lenkrad, Rundinstru-
mente und ein Automatik-Wählhebel in
Form eines Bumerangs.
Contender XG hieß dagegen ein Sport-
wagen auf G-Basis der Firma Status S.A.
in Italien. Die komplette Mechanik wur-
de vom Station kurz übernommen, als
Motoren stand das gesamte Programm
der Original-Geländewagen zur Verfü-
gung. Die Italiener setzten auf den G-Rah- ■ Der G als Sattelzugmaschine oder Sportwagen
men nur eine in Handarbeit gefertigte
Coupé-Karosserie aus Metall, die den Ge-
ländewagen zum sportlichen Zweisitzer re und drehbare Einzelsitze in der Fahr- – bei 500 kg Stützlast und einem 3.000
schrumpfen ließ. Seinen Wünschen frei- zeugmitte. kg Auflieger.
en Lauf lassen konnte der Kunde bei der Einen Sattelzug mit einem G-Cabrio als Eine Flussüberquerung mit dem G? Der
Gestaltung des Innenraums – vorausge- Zugmaschine bot die Firma Getra in Köln Survival-Spezialist Volker Lapp baute da-
setzt, er akzeptierte den Preis von da- an. Das Besondere war die abnehmbare für Schwimmflügel an den Geländewa-
mals rund 250.000 US-Dollar. Fischer Kupplung. Nur die Trägerplatte gen. Ein Leichtmetallrahmen diente zur
Eine Chinesische Handelsfirma war wurde fest mit dem Fahrzeugrahmen ver- Befestigung von zwei sechs Meter langen
Auftraggeber für einen von der Styling bunden. Im Aufliegerbetrieb wurde die und aufblasbaren Schwimmer mit einem
Garage in Hamburg um 65 Zentimeter serienmäßige Rückbank nach vorn ge- Auftrieb von 4,5 Tonnen. Für die Fortbe-
verlängerten G mit sieben Sitzplätzen. klappt, damit die freigelegte Trägerplat- wegung im Wasser sorgte ein 15 PS-
Fünfzehn Zentimeter an Länge wurden te für die Aufnahme der Kupplung ver- Außenbordmotor.
dabei im Bereich der hinteren Türen rea- wendet werden konnte. Aber das sind nur einige Beispiele für
lisiert, weitere 50 Zentimeter vor dem Das Cabrio wurde zudem mit einer besondere Varianten des G, die in den ver-
hinteren Radhaus. Außerdem wurde die Zweileitungs-Druckluft-Bremsanlage mit gangenen 30 Jahren entstanden und be-
verlängerte Kardanwelle zusätzlich zwi- elektrischem Kompressor ausgerüstet. weisen, dass es bei diesem ganz beson-
schengelagert. Zur Innenausstattung ge- Der Betriebsdruck betrug 7,6 bar, das zu- deren Geländewagen eigentlich nichts
hörten zwei in Längsrichtung verstellba- lässige Gesamtgewicht lag bei 3.500 kg gibt, was es nicht doch gibt. <<<
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■ ERINNERUNGEN

für den Sonderschutz wurde aber auch schon die erste Modellpflege
Von 1979 bis 1993 für den zivilen G im Jahr 1981 vorbereitet.
gehörte Dipl.-Ing. Gisbert Mit Automatikgetriebe, Klimaanlage, Zusatztanks, Tropendach und vie-
Scheck zur Entwicklungs- len Neuerungen mehr, gab es für uns im Versuch reichlich zu tun. Im
mannschaft der G-Klasse. Laufe des Jahres 1982 fiel dann der Beschluss, die Entwicklungsar-
Sein Rückblick. beiten am G komplett von Graz nach Untertürkheim zu verlegen. Zu-
nächst ging es hauptsächlich um die verschiedensten Militärvarianten.
Wollte doch jedes interessierte Land eine eigene Version. Zunehmend
fand der G aber auch Interesse im privaten Bereich, was zu der Anfor-
derung führte, aus dem Nutzfahrzeug ein komfortables Allroundfahr-
zeug zu machen.
Wir waren für die Entwicklungsarbeiten am Gesamtfahrzeug zustän-
dig und bekamen reichlich Arbeit mit der Integration der modernen
Motoren mit Benzineinspritzung, von Breitreifen mit Kotflügelverbrei-
terungen, einer Zusatzheizung, Recarositzen, der Anpassung der Fahr-
Der Prospekt in meinen Händen ist schon etwas vergilbt und riecht werksabstimmung sowie vielen kleinen Änderungen, die im Laufe der
auch so. Aber angeblich wird in Sammlerkreisen einiges für einen G- Modelljahr-Änderungen abzuprüfen waren.
Prospekt aus dem Jahre 1979 geboten. Für uns bedeutete das eine nicht aufhörende Versuchserprobung von
Nimmt man im Vergleich das aktuelle Exemplar zur Hand, sieht man, Nardo in Süditalien bis Kiruna in Nordschweden, vom Bundeswehrge-
wie die Zeit über Drucktechnik und Fahrzeug hinweggezogen ist. 30 lände in Stetten am kalten Markt über verschiedene Kiesgruben und
Jahre, in denen aus Kindern inzwischen Erwachsene wurden. Steinbrüche bis zu Hochgeschwindigkeitsteststrecken.
Unsere ältere Tochter war als Kind vom G begeistert und ist es heute Diese Weiterentwicklung zu einem Fahrzeug mit mehr Komfort und
noch. Sie konnte nie verstehen, dass ihr Papa, der in ihren Augen alles besseren Fahreigenschaften führte letztendlich dazu, ein neues An-
reparieren und bauen konnte, seinen 1986 aus Einzelteilen selbst triebskonzept mit einem permanenten Allradantrieb darzustellen. Dazu
aufgebauten 230 GE irgendwann verkaufte. Aber es war kein Abschied wurde die Entwicklung der neuen Baureihe 463 im Jahre 1989 der Pkw-
vom G, sondern ein Wechsel auf einen 300 GD Station lang der Baurei- Entwicklung zugeordnet und ich war ab diesem Zeitpunkt als Teamlei-
he 463. ter für die Fahrwerksentwicklung und die Entwicklung der Gelände-
Die Liebe zum G bestand eben über die Arbeit hinaus auch im Privat- wagen mit Benzinmotoren zuständig. 1990 ging die neue Baureihe
leben. Immerhin war ich seit 1979 mit diesem ganz besonderen Auto- dann in Serie.
mobil beschäftigt. Die Herausforderung war, dem für das Gelände ausgelegten Fahrwerk
Nachdem die damalige Aufgabe, die Entwicklung des Transportpan- gute Manieren auf der Straße beizubringen. Die Höchstgeschwindigkeit
zers Fuchs für die Bundeswehr, abgeschlossen war, sollte ich mich wurde durch neue Motoren ständig gesteigert und auf fahrdynamisch
beim Versuch um die Entwicklung eines Sonderschutzfahrzeuges auf anspruchsvollen Strecken sollte das Fahrwerk ebenso sicher wie agil
Basis des Geländewagens kümmern. Passt, dachte ich. Vom gepan- arbeiten. Auch die Anforderungen an die Fahrzeugakustik und die Fahr-
zerten, geländegängigen und schwimmfähigen Transportfahrzeug für zeugschwingungen erforderten einen hohen Entwicklungsaufwand bei
das Militär zum gepanzerten Geländewagen für Polizei, Personen,- und der Abstimmung von Aggregatelagerungen, Aufbaulagern sowie der
Objektschutz ist es ja kein langer Weg. schwingungsarmen Auslegung des Triebstranges. Und mit der stei-
Innerhalb weniger Monate wurde der erste Prototyp gebaut. Während genden Höchstgeschwindigkeit stiegen auch die Anforderungen an das
der ersten Erprobungsphase der bislang noch nicht gepanzerten Karos- Bremssystem. Was zu Scheibenbremsen an der Hinterachse führte.
se wurden parallel die Entwicklung der Panzerung der Fahrgastzelle Der Kraftstoffverbrauch war auch seinerzeit schon ein Thema und so
sowie der Scheiben vorangetrieben. wurden Überlegungen angestellt, dem G ein weiteres Geländefahrzeug
Die Beschussversuche erfolgten damals bei der Firma Heckler & Koch zur Seite zu stellen. Dieses sollte durch besseren Luftwiderstand im
und die Materialien wurden Schritt für Schritt den Anforderungen für Verbrauch deutlich niedriger liegen und etwas mehr für die Straße aus-
die angestrebte Beschussklasse angepasst. gelegt sein. Das hieß aber nicht, dass starke Abstriche bezüglich der
Durch das hohe Gewicht des Materials bedingt mussten wir beim Fahr- Geländegängigkeit geplant waren. Es war die Geburtsstunde der M-
zeug immer wieder einige Stellen am Rahmen und Fahrwerk verstär- Klasse Baureihe 163.
ken, damit der G auch im Gelände mit den entsprechend höheren Be- Mit dem Entwicklungsbeschluss für die M- Klasse endete im Jahr 1993
lastungen einsetzbar blieb. meine Arbeit am G. Der größte Teil der Entwicklungsmannschaft wur-
1980 führte die Polizei in Bonn dann einen dreiwöchigen Einsatztest de für das neue Fahrzeug abgezogen und die weitere Entwicklung der
durch, den ich begleitete. Das Ergebnis fiel so positiv aus, dass im Lau- G-Klasse ging wieder nach Graz. Aber den G gibt es immer noch. Und
fe der kommenden Jahre rund 100 Fahrzeuge für die Polizei, den Bun- ganz ehrlich, wer wäre nicht stolz, wenn er miterleben durfte, wie ei-
desgrenzschutz sowie verschiedene Landesbanken gebaut wurden. gene Ideen realisiert wurden und diese in dieser ansonsten so schnell-
Während der Entwicklung von verschiedenen Ausstattungsvarianten lebigen Zeit nach 30 Jahren noch immer Bestand haben?
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■ DIE CHRONIK
1973: erstes Holzmodell.

Ein Überblick der technischen Änderungen, Modellwechsel und Ausstattungs-


erweiterungen bei der G-Klasse in den vergangenen 30 Jahren.

1973 >> Im April entsteht das erste Holzmo- 1986 >> Die Benzinermodelle 230 GE und
dell des künftigen Mercedes-Geländewagens. 280 GE sind mit geregeltem Katalysator lie-
ferbar. Im Juli fährt das 50.000 Exemplar der
1974 >> Der erste fahrbereite Prototyp wird G-Klasse vom Band.
erprobt.
1987 >> Vierte Modellpflege mit neuen 1994: Der G 320 wird vorgestellt.
1975 >> Eine zweite Machbarkeitsstudie be- Sonderausstattungen. Elektrische Fensterhe-
stätigt die Erfolgsaussichten für einen Gelän- ber, automatische Antenne und Doppelrollo
dewagen von Mercedes-Benz. Beginn der Bauar- für die Kofferraumabdeckung sind jetzt er-
beiten für eine neue Produktionshalle in Graz. hältlich. Das Fahrgestell mit Fahrerhaus und
3,12 Meter Radstand kommt ins Programm.
1979 >> Das G-Modell wird in Südfrankreich Der 250 GD mit 62 kW/84 PS löst den 240
der Presse vorgestellt. Produktionsstart ist GD ab. Planungsbeginn für die spätere Mo-
am 1. Februar 1979 mit den Modellen 240 GD, dellreihe 463.
300 GD, 230 G und 280 GE.
1988 >> Fahrer- und Beifahrersitz werden mit
1980 >> Ein geschlossener Kastenwagen mit Armlehnen ausgestattet. 2002: Der G 270 CDI erscheint.
kurzem oder langem Radstand erweitert das
Angebot. 1989 >> Zum 10. jährigen Jubiläum erscheint 1993 >> In der Modellreihe 461 kommt ein
das Sondermodell 230 GE Classic in einer li- Fahrgestell mit Fahrerhaus und 3,40 Metern
1981 >> Erste Modellpflege. Optional erhält- mitierten Auflage von 300 Exemplaren. Die Radstand ins Programm. Das Achtzylinder-
lich sind für den 280 GE und den 300 GD ein Präsentation der neuen Baureihe 463 mit per- Sondermodell 500 GE mit leistungsstarkem
Automatikgetriebe, Klimaanlage, Längssitz- manentem Allradantrieb, Edelholz-Innenaus- V8-Motor mit 177 kW/241 PS sowie eine be-
bänke für die Ladefläche, Zusatztanks, Tro- stattung und auf Wunsch ABS erfolgt im Sep- sonders luxuriöse Ausstattung wird präsen-
pendach, Scheinwerferschutzgitter, Seilwin- tember auf der IAA in Frankfurt. tiert. Das Sondermodell ist auf 500 Exempla-
de, ein Hardtop für das Cabrio und der me- re begrenzt. Neu: Die G-Modelle heißen jetzt
chanische Nebenabtrieb. Statt fünf stehen 1990 >> Markteinführung der Baureihe 463 offiziell G-Klasse, und die Typenbezeichnun-
jetzt 22 Farbtöne zur Verfügung. im April mit den Modellen 230 GE, 300 GE, gen lauten ab jetzt zum Beispiel G 230, G 300
250 GD und 300 GD. Drei Karosserieversio- oder G 350 Turbodiesel.
1982 >> Der neue 230 GE mit Benzinein- nen stehen zur Auswahl. Ende der Produktion
spritzung und 92 kW/125 PS löst den 230 G des 280 GE und des 300 GD der Baureihe 1994 >> Zweite Modellpflege der Modellrei-
mit Vergasermotor ab. Recaro-Sitze, Zusatz- 460. he 463 mit innen belüfteten Scheibenbrem-
heizung, Breitreifen auf Leichtmetallfelgen sen vorn und serienmäßigem Fahrerairbag.
und Kotflügelverbreiterung sind auf Wunsch 1992 >> Produktion des G-Modells in Grie- Der 155 kW/210 PS starke G 320 löst den bis-
lieferbar. chenland, das als CKD-Fahrzeug (Completely herigen G 300 ab.
Knocked Down) in Einzelteilen an den Monta-
1983 >> Den 230 GE gibt es wahlweise mit geort geliefert wird. Markteinführung der Bau- 1995 >> Alle Modelle der G-Klasse werden
Viergang-Automatikgetriebe. Im Rahmen der reihe 461 als überarbeitete Variante der bis- mit einer per Fernbedienung steuerbaren Zen-
zweiten Modellpflege werden vier neue Metal- herigen Baureihe 460 für professionelle An- tralverriegelung und einer Wegfahrsperre aus-
lic-Farbtöne und ein Fünfganggetriebe ange- wender. Die Modellpalette umfasst den 230 gestattet.
boten. Jacky Ickx und Claude Brasseur fahren GE und den neuen 290 GD, der den bisheri-
bei der Rallye Paris-Dakar mit einem 280 GE gen 250 GD ablöst. Erste Modellpflege des 1996 >> Der G 300 Turbodiesel mit 130
als Erste durchs Ziel. Typs 463: Tempomat, Reserveradabdeckung kW/177 PS und elektronisch gesteuertem
aus Edelstahl, seitliche Trittbretter, Gepäk- Fünfgang-Automatikgetriebe wird vorgestellt.
1985 >> Dritte Modellpflege mit serienmäßi- kraumabdeckung und Wurzelnussholz sind Er ersetzt den G 350 Turbodiesel. Die Serien-
gen Differentialsperren, Zentralverriegelung auf Wunsch lieferbar. Im April wird der neue ausstattung wird durch Scheinwerfer-Reini-
und Drehzahlmesser. Das Cabrio erhält an- 350 GD Turbodiesel eingeführt. Im Juni läuft gungsanlage, Tempomat und Beifahrerairbag
stelle der einfachen Plane ein Klappverdeck. der 100.000. Geländewagen vom Band. aufgewertet.
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1980: Die Modellpalette mit Kastenwagen. 1982: Der G 230 mit Benzineinspritzung. 1983: Sieg bei der Rallye Paris-Dakar.

1999: Das Sondermodell G 500 Classic. 1999: Innenausstattung des Classic. 2001: Die 150.000. G-Klasse.

2003: Neuer Außenspiegel mit Blinker. 2006: Der G 55 AMG mit 500 PS. 2008: G-Klasse erhält 3-Lamellem-Kühlergrill.

1997 >> Präsentation des Cabrios mit Leichtmetallfelgen, verchromte Kühlermaske 2007 >> Die letzte Ausbaustufe des G 55
elektropneumatischem Verdeck. In der Bau- und Stoßfänger in Wagenfarbe. AMG leistet 373 kW/507 PS. Ein neues Kom-
reihe 463 löst der V6-Motor im G 320 den bis- biinstrument mit vier analogen Rundinstru-
herigen Reihensechszylinder ab. Die elektro- 2001 >> Ab Herbst wird die G-Klasse mit neu- menten, eine modifizierte Mittelkonsole mit
nisch gesteuerte Fünfgang-Automatik ist im G en Fahrdynamiksystemen vorgestellt. Dazu neuen Reglern und Schaltern und ein neues
320 serienmäßig. In der Baureihe 461 ersetzt zählen das Elektronische Stabilitäts-Pro- Vierspeichen-Multifunktionslenkrad bilden ab
der 290 GD Turbodiesel mit 88 kW/120 PS gramm ESP®, der Brems-Assistent sowie das diesem Modelljahr die Kommandozentrale.
den 290 GD mit Saugmotor. Elektronische Traktions-System 4ETS. Markt- Das Bedien- und Anzeigegerät COMAND APS
einführung der G-Klasse in den USA. In Graz mit DVD-Navigationssystem, integriertem Ra-
1998 >> Vierte Modellpflege: Neben dem G wird die 150.000. G-Klasse produziert. dio, CD-Player und Telefontastatur ist serien-
320 und dem G 300 Turbodiesel wird als Spit- mäßig (optional im G 320 CDI). Neue Hek-
zenmodell der neue G 500 (218 kW/296 PS) 2002 >> Der neue G 270 CDI mit 115 kW/156 kleuchten in LED-Optik sind zudem serien-
angeboten. PS starkem Fünfzylinder-Dieselmotor er- mäßig, dazu gibt es als Sonderausstattung ei-
scheint. ne Rückfahrkamera, eine Reifendruckkontrol-
1999 >> Im März wird zum 20. Geburtstag der le oder das Interieurpaket „ARTICO“.
G-Klasse das Sondermodell G 500 Classic 2003 >> Die G-Klasse erhält in die Außen-
vorgestellt. Die Stückzahl ist auf 400 Fahr- spiegel integrierte Blinker. 2008 >> Der G 500 erhält den 5,5-Liter V8-
zeuge limitiert. Das Multifunktions-Lenkrad Motor mit 285 kW/388 PS und 530 Nm Dreh-
erweitert die Serienausstattung der G-Klasse. 2004 >> Weltpremiere des neuen G 55 AMG moment. Mit einer geänderten Kühlermaske
Der G 55 AMG mit V8-Motor und 260 kW/354 mit V8-Kompressormotor und 350 kW/476 im 3-Lamellen-Design präsentiert sich die G-
PS wird vorgestellt. Der Mercedes-Benz G 500 PS auf dem Genfer Automobilsalon. Die G- Klasse ab Herbst. Zeitgleich kommt auch die
Guard erscheint in drei verschiedenen Klasse feiert ihr 25-jähriges Jubiläum. neue Telematikgeneration mit schneller Fest-
Sonderschutzversionen. plattten-Navigation, Bluetooth-Schnittstelle
2006 >> Der G 55 AMG leistet jetzt 368 für den Betrieb von Mobiltelefonen und
2000 >> Die neuen Modelle des Jahrgangs kW/500 PS. Erstmals werden Bi-Xenon- Sprachbedienung Linguatronic zum Einsatz.
2001 mit neuem Interieur sind auf dem Pari- scheinwerfer, Nebelleuchten mit Abbiegelicht
ser Automobilsalon erstmals zu sehen. Das und neue, kratzfestere Nanolack-Farbtöne an- 2009 >> Die G-Klasse feiert ihren 30. Ge-
neue Dieselmodell G 400 CDI mit V8-Diesel- geboten. Der G 320 CDI ersetzt die Diesel- burtstag. Zum Jubiläum präsentiert Merce-
motor (184 kW/250 PS) ersetzt den G 300 modelle G 270 CDI und G 400 CDI. Gleich- des-Benz die Sondermodelle Limited30 und
Turbodiesel. Die V8-Modelle erhalten neue zeitig entfällt der G 320. Edition.Pur.
MBO-Archiv

Immer im Dienst
Die G-Klasse im gewerblichen und militärischen Einsatz.

E del-Geländewagen oder Militär-Fahrzeug? Die Antwort ist


inzwischen klar: Insgesamt wurden bislang mehr zivile G-
Klassen gebaut denn militärische Varianten. Auch wenn das in
rung bei Sonderzubehör sind für viele Einkäufer und Beschaf-
fungsstellen ein unschlagbares Argument für die Entscheidung
zum Kauf der G-Klasse. Zieht man alle Möglichkeiten für den
den Anfangsjahren anders aussah. Aber auch mit der komfort- gewerblichen und militärischen Einsatz mit ins Kalkül, kann
betonten Baureihe 463 blieb der G ein Arbeitstier. Und der Klas- ein Kunde theoretisch bei der Konfiguration der Fahrzeuge aus
siker von Mercedes-Benz wird noch immer von Kommunen, rund 2.700 verfügbaren Sonderausstattungen wählen – im Ver-
Polizeibehörden, Feuerwehren, Rettungsdiensten, Armeen und gleich zu einem normalen PKW mit etwa 250 Wahlmöglichkei-
Dienstleistungsunternehmen eingesetzt. Die solide Konstruk- ten eine gigantische Vielfalt. Auch wenn einige Ausstattungen
tion hat in diesen Kreisen ebenso ihre Vorzüge wie eine Bauzeit nur für den jeweiligen Auftraggeber entwickelt wurden und
von 30 Jahren: Oft ist schon die zweite oder dritte Fahrzeug-Ge- auch diesem vorbehalten bleiben.
neration bei den Dienststellen im Einsatz und Anbauteile sowie Im Feuerwehr- und Rettungsdiensteinsatz | Für Transport-
Ausrüstung lassen sich einfach und kostengünstig umrüsten. und Rettungsaufgaben ist die G-Klasse wie geschaffen. Die groß-
Die Wahlmöglichkeiten bei Radstand, Karosserieform und zügigen Platzverhältnisse sowie die hohe Geländegängigkeit
Ausstattung sowie die über drei Jahrzehnte gesammelte Erfah- machen das Fahrzeug zum idealen Begleiter von Rettungs-
MBO-Archiv MAGAZIN 23

mannschaften, die auch in abgelegenen Gegenden ihre Aufga- schwierigen Bedingungen. Die geräumigen Ausführungen der
ben verrichten müssen. Ein Beispiel ist der Vorausrüstwagen Firmen Binz, Dlouhy, Miesen oder Zeppelin lassen eine zuver-
VRW auf Basis der Baureihe 461 mit langem Radstand (2.850 lässige Sicherung des Patienten während des Transportes zu
mm) und einem zulässigen Gesamtgewicht von 2.900 Kilo- und die großzügigen Platzverhältnisse im Innenraum bieten
gramm, der mit Löschmittel, einem Generator zum Betrieb von Ärzten und Rettungssanitätern gute Betreuungsmöglichkeiten
Beleuchtungsanlagen oder zum Einsatz von Spreiz- und Trenn- beim Abtransport.
werkzeugen sowie einer Seilwinde ausgerüstet ist. Die Aufga- Und für noch speziellere Einsatzzwecke gibt es G-Klassen wie
be: Schnell auch schwer zugängliche Unfallorte erreichen. Ein den Geländewagen der Taucherabteilung der Wiener Berufs-
anderes Beispiel ist der Einsatzleitwagen ELW der Berufsfeu- feuerwehr mit großem Dachgepäckträger zum Transport von
erwehr München mit dem Radstand 2.850 Millimeter zum Er- Ausrüstung und Werkzeug.
reichen des Einsatzortes für den Einsatzleiter – und zwar bei Im Polizei- und Behördeneinsatz | Als Grenzkontrollfahr-
jeder Witterung. zeuge erhielt der Bundesgrenzschutz (heute Bundespolizei)
Der Krankentransportwagen KTW-G mit Sonder- oder Koffer- kurz nach der Markteinführung kurze 230 G beziehungsweise
aufbau ist dagegen optimal für den Personentransport unter lange 280 GE mit Dachluke und Sondersignalanlage.
MBO-Archiv
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Bei Kontrollfahrten an den östlichen Grenzen spulten die Aber auch eine leicht gepanzerte Variante wurde bei der Po-
Beamten mit diesen G-Klassen einige Millionen an Kilometern lizei und bei den Feldjägerverbänden der Bundeswehr genutzt.
ab. Das Erkennungszeichen der Grenzschutzfahrzeuge: die Der „Geschützte Sonderwagen 3 Mercedes-Benz“ (SW 3) ist ein
schwarzgrüne Lackierung in RAL 6012. kurzer 460er 280 GE mit Schutzausstattung für die Insassen.
Aus der aktuellen Baureihe 463 stammt dagegen bei der Panzerglas verhindert das Eindringen von Projektilen aus
Bundespolizei ein Lichtmastwagen zur Ausleuchtung von Ein- Handfeuerwaffen, durch eine Kugellafette kann aus dem Fahr-
satzorten. zeug aber auch zurückgeschossen werden.
Bei Kommunen kommt dagegen der Worker aus der Baurei-
he 461 zum Einsatz. Langer Radstand (2.850 mm), zwei bis zehn
ZUR LEKTÜRE EMPFOHLEN Sitzplätze und eine mögliche Ausstattung mit hydraulisch be-
tätigtem Räumschild, Drei-Seiten-Kippbrücke oder eine fester
■ Auf 160 Seiten wird die Histo- Brücke aus Aluminium sind bei diesen Geländewagen nur ei-
rie des G bei Armeen, Behörden nige der vielen Ausstattungsmöglichkeiten.
und Hilfsdiensten in dem Buch Als Flughafen-Fahrzeug wird in Hamburg ein 290 GD Turbo-
„Das G-Modell als Einsatzfahr-
diesel der Baureihe 461 mit kurzem Radstand (2.400 mm),
zeug“ beschrieben. Umfangrei-
ches Bildmaterial aus aller Welt
Automatikgetriebe, zwei Sitzplätzen und einer Auflastung mit
zeigt ihn im Einsatz und gibt de- Gewichten vorn und hinten genutzt. Seine Ausstattung umfasst
tailliert Auskunft über spezielle Zug- und Drückvorrichtungen, eine Signalanlage sowie eine
Ausrüstungen und technische Werkstattausstattung im hinteren Bereich. Die Aufgabe: defek-
Merkmale. Einen Schwerpunkt te Treppen und Förderbänder zur Instandsetzung in die Han-
bildet die Einführung des 250 GD gars schleppen. In Wien wird auf dem Airport dagegen von der
WOLF bei der Bundeswehr.
Polizei ein 230 der Baureihe 460 zur Sicherung des Geländes
Erschienen ist das Buch im For-
mat DIN A4 (Hardcover, 29,80 eingesetzt.
Euro zzgl. Versandkosten) im Selbstverlag des Autors. Bestellmög- Im militärischen Einsatz | Neben der zivilen Verwendung hat
lichkeit im Internet: www.iltis-buch.de. sich die G-Klasse vor allem als militärisches Führungs- und Ver-
MBO-Archiv MAGAZIN 25

■ Die G-Klasse im militärischen Einsatz fenträger mit Leichtgeschütz, MILAN- und TOW-Ausrüstung bis
zu Transportfahrzeugen mit Plane und Pritsche oder Sanitäts-
versionen.
bindungsfahrzeug durchgesetzt. Als erste Kunden hatten sich Die Bundeswehr hatte nach einer GATT-weiten Ausschrei-
Argentinien (230 G) und Norwegen (240 GD) für die Beschaf- bung den G ebenfalls in einer großen Typenvielfalt bestellt. Ne-
fung des G entschieden. Dänemark und die Schweiz folgten. ben dem Unimog und diversen schweren Lkw nutzt sie seit et-
Kunden aus dem militärischen Sektor legen Wert auf Geheim- wa 1990 rund 12.500 G-Klassen – überwiegend 250 GD mit kur-
haltung und Mercedes-Benz hat denn auch nie viel Aufhebens zem Radstand. Die später georderten Fahrzeuge der Bundes-
um die Lieferung militärischer G-Klassen gemacht. Obwohl es wehr waren mit dem 270-CDI-Fünfzylinder bestückt, mittlerweile
technisch sehr anspruchsvolle Fahrzeuge gab. Und gibt – zum werden vorwiegend der 280-CDI-Motor mit 6 Zylindern verbaut.
Beispiel die aktuell in Graz produzierten Fahrzeuge für die aus- Durch die Wandlungen in der militärischen Planung mit ver-
tralische Armee – Dreiachser mit 6x6-Antrieb. stärkten Auslandseinsätzen haben sich auch die Fahrzeuge ver-
Neben dem Fertigungs-Standort Graz existierten aber stets ändert. So kommen vermehrt gepanzerte Spezialfahrzeuge zum
auch noch andere Produktions-Standorte. Für Frankreich wur- Einsatz. Spezialisiert haben sich auf diese Typen Firmen wie die
de der Peugeot P4 im Land produziert, eine Kooperation/Li- Rheinmetall AG sowie die ACS Armoured Car Systems GmbH.
zenzproduktion mit dem Hersteller Peugeot. 51 Prozent der Bau- Im privaten Einsatz | Die ausgemusterten Fahrzeuge aus Be-
teile dieses Typs stammten aus Frankreich, 49 Prozent lieferte hördenbeständen werden übrigens regelmäßig an private und
Mercedes-Benz. gewerbliche Abnehmer öffentlich versteigert. Wer eine Behör-
Auch die griechische Armee fährt G. Die offizielle Bezeich- denversion kaufen möchte, kann sich im Internet zum Beispiel
nung dort lautet ELBO MB 290 GDT. Die Fahrzeuge werden CKD unter folgenden Adressen informieren:
(completely knocked down) geliefert und in Griechenland von ■ www.vebeg.de oder www.zoll-auktion.de (Deutschland),
Mitarbeitern der Firma ELBO Hellenic Vehicle Industry S.A. zu- ■ www.armyliqshop.ch (Schweiz),
sammengesetzt. ■ www.auksjon.no/ (Norwegen),
Das Spektrum militärischer G-Klassen reicht bei der G-Klas- ■ www.dorotheum.com (Österreich) oder
se von Verbindungsfahrzeugen mit Funkausstattung über Waf- ■ http://forsvaret.dk/FMT/Auktioner/ (Dänemark). <<<
MBO-Archiv
26

My car is my castle
Seit 30 Jahren gibt es bei der G-Klasse auch ganz spezielle
Varianten – die Sonderschutz-Modelle.

Zum serienmäßigen Lieferumfang des


G-Guard der Schutzklasse B7 gehören
unter anderem ein explosionsgeschütz-
ter Tank, eine spezielle Kommunikations-
und Alarmanlage (GAS, Gefährdeten-
Alarm-System), Reifen mit Reifendruk-
kkontrolle und dem Notlaufsystem „Rod-
gard“ sowie eine Notstarteinrichtung. Mit
einem modifizierten Fahrwerk, verstärk-
ten Achsen und einer angepassten
Bremsanlage wird dem erhöhten Gesamt-
gewicht von 4.300 Kilogramm Rechnung
getragen. Im komfortablen Innenraum
Beschuss-Tests und die Verarbeitung besonders widerstandsfähiger Materialien. gehören ein Dachhimmel in Alcantara
und eine Fond-Einzelsitzanlage mit be-
lüfteten, beheizten und elektrisch ver-

D er aktuelle G 500 Guard wurde im


November 2008 im Rahmen einer
Modellpflege aufgewertet und wird in
anschlägen zum Einsatz kommen. Beide
Varianten des G 500 Guard sind mit dem
285 kW/388 PS leistenden V8-Motor mit
stellbaren Multikontur-Sitzen zur Serien-
ausstattung.
Die dem aktuellen G 500 angepasste
zwei Höchstschutz-Ausführungen der Wi- 5.461 ccm-Hubraum ausgestattet, dessen neue Ausstattung der Guard-Version um-
derstandsklasse B6 oder B7 angeboten. Drehmoment von 530 Newtonmetern bei fasst:
Die Armierung ist gegen Gewehrprojek- 2.800 min-1 anfällt. ■ 5,5 Liter V8-Triebwerk mit
tile aus militärischen Waffen sowie Split- Die Höchstgeschwindigkeit wird durch 285 KW (388 PS),
ter von Handgranaten und Sprengsätzen die speziellen Reifen begrenzt und liegt ■ 7-Gang-Getriebeautomatik mit
ausgelegt, die beispielsweise bei Terror- bei 160 km/h. Tippschaltung,
MBO-Archiv TECHNIK 27

■ Lange Geschichte

Die lange Geschichte der Sonderschutz-Fahrzeuge bei Mercedes-Benz reicht von 1928 bis heute.

■ Rund 6.000 Sonderschutzfahrzeuge entstanden bislang und etliche Sonderschutzfahrzeugen wuchs, kamen gepanzerte Fahrzeuge auf
der Autos, die vor 20 Jahren gebaut wurden, sind bis heute im Einsatz. Basis des 280 SEL 3.5, 350 SE, 350 SEL, 450 SE und 450 SEL ins Pro-
Übrigens: Damit Guard-Modelle nicht in falsche Hände kommen, wer- gramm. Die G-Klasse wurde im Jahr 1979 ebenfalls ins Schutz-Pro-
den sie nur nach entsprechender Überprüfung des Interessenten ver- gramm aufgenommen.
kauft. Die Spezialisten erfüllten in den 80 Jahren viele Kundenwünsche wie
Das erste Fahrzeug von Mercedes-Benz, das ab Werk zum Sonder- extra große Aschenbecher, verschiedene Einstiegshilfen auch für Roll-
schutz-Fahrzeug aufgebaut wurde, war eine Pullman-Limousine des stühle oder Trittbretter und Dachgriffe für Bodyguards. Für den Papst
1928 vorgestellten Typs Nürburg 460 (W08). Ihm folgten Anfang der entstand außer dem „Papamobil“ auf G-Basis zum Beispiel auch eine
1930er Jahre der „Große Mercedes“ Typ 770 (W07), der unter anderem S-Klasse der Baureihe W 126 mit Schiebedach und einer Konsole mit
dem japanischen Kaiser Hirohito standesgemäßen Schutz bot, und herausfahrbarem Sitz. Das größte Problem bei dieser Sonderschutz-
Sonderschutzvarianten der Typen 500 (W08) und 770 (W 150). Limousine war allerdings das nachträgliche Anbringen einer Bohrung
In den 1960er Jahren übernahm der legendäre Mercedes-Benz 600 für für die Befestigung des päpstlichen Wappens an der C-Säule: Die-
annähernd dreißig Jahre die Rolle als Staatskarosse. Als 1970 nach Techniker benötigten selbst mit speziellen Wolframbohrern zwei Tage,
Überfällen auf Diplomaten in Lateinamerika plötzlich der Bedarf an um das widerstandfähige Material zu durchdringen.

■ geänderter Kühlergrill im Der Unterschied des werkseitigen Son- um sie am Eindringen zu hindern. Simu-
3-Lamellen Design, derschutzes im Vergleich zu Nachrüstlö- lationen sichern zudem auch ab, dass die
■ überarbeite Instrumententafel, sungen verschiedener Anbieter: Türen, elektronischen Systeme der Fahrzeuge
■ neue erweiterte und bedienungs- Rückwand, Seitenteile, Fahrzeughimmel durch äußere Einflüsse nicht gestört wer-
freundlichere Telematikgeneration oder Stirnwand werden nicht nachträg- den können.
mit COMAND APS, lich geschützt, sondern von Grund auf in An Pressen mit eigens entwickelten
■ Rückfahrkamera der dritten Brems- einem eigenständigen Produktionspro- Biegewerkzeugen sitzen Fachleute, die
leuchte, zess in die Rohkarosse integriert.So wird das Gefüge des Spezialstahls im Detail
■ Reifendruckkontrolle, die Karosseriestruktur durch den Umbau kennen und es bei ihrer Arbeit berück-
■ Bi-Xenon- und Nebelscheinwerfer verstärkt, anstatt belastet. sichtigen. Es geht um zehntel Millimeter,
mit Abbiegelichtfunktion, Geschosse treffen zum Beispiel bei den denn der zur Verfügung stehende Ein-
■ Heckleuchte mit moderner Karosseriespalten, den Türen oder den bauraum ist knapp. Manche Bauteile wer-
LED-Optik, Übergängen von Metall zu Glas auf ein den schließlich von Hand zu größeren
■ 12-V-Steckdose im Beifahrerfußraum. ausgeklügeltes, überlappendes System, Baugruppen zusammengeschweißt und
anschließend komplett vergütet. Dabei
wird das Gefüge des Stahls so verändert,
dass er sich anschließend nicht mehr bie-
gen lässt. Erst dann erfüllt es die hohen
ballistischen Anforderungen.
Die großzügige Dimensionierung der
Fahrwerkskomponenten und der Brem-
sen stellt sicher, dass die Guard-Modelle
hohe fahrdynamische Reserven bieten –
trotz des zwangsläufig höheren Gewich-
tes von über vier Tonnen. Um die Mög-
lichkeiten dieser Fahrzeuge auch optimal
nutzen zu können, bietet Mercedes-Benz
seit 1993 zudem spezielle Fahrertrai-
nings für Guard-Kunden an. <<<
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MBO-Archiv MAGAZIN 29

Geschichts-Stunde
Im idyllischen Reichelsheim besitzt Steinmetz Michael Steiger eine beacht-
liche Anzahl früher G-Klassen. Ein Blick in seine Sammlung.

er G ist für Erwin Steiger längst ein guter Freund, mehr Michael Steiger verkaufte seinen ersten G nach kurzer Zeit –
D noch, ein lieb gewonnenes Familienmitglied geworden.
Und die G-Familie des Steinmetzes aus Reichelsheim im hessi-
damals für 8.000 Mark. Der Gedanke daran schmerzt ihn heu-
te noch. Doch sich ankündigender Familienzuwachs verlangte
schen Odenwald ist groß. In jeder seiner Garagen, auf dem Ge- nach einer größeren Variante. „Auf das Cabriolet folgte ein 230
lände und in einer Scheune stehen die kantigen Geländewagen. GE Station lang, Baujahr 1984, in Agavengrün“, erzählt er. „Das
Zumeist frühe Modelle, ehemalige Prototypen, Umbauten und Auto ist bis heute rund 270.000 Kilometer gelaufen. Außer ei-
auch einige Restaurationsprojekte. Echte Pretiosen sind dar- nem neuen Tank und einer neuen Zylinderkopfdichtung waren
unter: ehemalige Puch-Prototypen, Einsatzfahrzeuge, umge- bis dato keine Reparaturen erforderlich. Den 230er gebe ich gar-
baute Geländewagen und auch ein Peugeot P4. antiert nicht mehr her.“
Michael Steiger war früher Kfz-Mechaniker und hat das Dabei hat der Familienvater mittlerweile die große Auswahl
Schrauben gelernt. Pflege, Wartung und Restauration seiner G- und mehr klassische G-Klassen, als er im Alltag bewegen kann.
Sammlung ist heute seine automobile Leidenschaft. Ein Schmuckstück ist sein selbst aufgebauter schwarzer 500 GE
„Mit einem 240 GD Cabriolet aus dem ersten Baujahr 1979 Pick-up mit der Fahrgestellnummer 46023117000708. „Das
fing es an. Ich hatte das Auto im Jahr 1990 in klassischem Rot Auto wurde 1979 als 230 G in der Aufbauvariante 5-Türer lang
gekauft. Ich wollte einfach wissen, was der G kann“ berichtet ausgeliefert. Ich habe ihn 1994 komplett umgebaut. Der Wagen
der Hesse. „Das Auto hatte die Fahrgestellnummer 1601 und ist nicht mehr original, macht aber höllischen Spaß.“
zog mich sofort in seinen Bann. Zuvor war ich mit dem Pinz- Liebhaber von unberührten Fahrzeugen kommen beim roten
gauer und Haflinger von Puch unterwegs.“ 230 G mit der Aufschrift „Flughafen Graz“ ins Schwärmen. „Ein
Der erste G sollte nur klären, ob er dieser Konkurrenz ge- ehemaliges Vorführfahrzeug von Steyr Puch. Es hat die Fahr-
wachsen ist. gestellnummer 46023117001333“, berichtet Michael Steiger.
Der Wagen konnte viel mehr. „Der 240 GD brachte richtigen „Am 14. Januar 1981 erwarb der Flughafen Graz den Gelände-
Pkw-Komfort in unseren Haushalt, echte Alltagstauglichkeit, wagen und rüstete ihn zum Feuerwehrfahrzeug um. Das Auto
genügsamen Verbrauch, herausragende Fahreigenschaften im hatte das Kurz-Kennzeichen ST 6. Heute stehen 127.000 Kilo-
Gelände und das Image eines automobilen Klassikers. Er war meter auf dem Tacho und der G präsentiert sich in exzellentem
schlicht und einfach perfekt.“ Originalzustand, ganz ohne Rost. Der Vergaser-Motor springt
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sofort an, er klingt sonor und kernig. Und genauso fährt er sich entwicklung und zieht auch im Hängerbetrieb einiges weg. Die-
auch. Ein außerordentlich haltbarer Motor. Ein Bekannter fährt ser G ist denn auch das Zugfahrzeug, wenn ich auf dem Trailer
seit 1987 solch einen 230 G im täglichen Einsatz und hat bis einen der anderen transportiere. Da kommen schnell drei Ton-
heute etliche hunderttausend Kilometer zurückgelegt.“ nen Anhängelast zusammen. Für den 290er kein Problem.“
Wie der Sammler an solche Pretiosen kommt? Er selbst reist Neben seinen Fahrzeugen besitzt Michael Steiger auch eine
mehrmals im Jahr zur Geburtsstätte des G und trifft sich mit Reihe von Automobila, die von der Geschichte der G-Klasse be-
Gleichgesinnten. Zwei G-Klassiker seiner Sammlung stehen richten. Frühe Prospekte, Preislisten, Bücher, Testberichte und
mittlerweile denn auch in einer Ausstellung in der Steiermark. Zeitungsberichte.
„Zwei ganz besondere Fahrzeuge, ehemalige Prototypen. Eines Eine empfehlenswerte Lektüre sind die „Tipps für Gelände-
der beiden Fahrzeuge wurde unlängst auch im „Classic Maga- fahrer“, erschienen 1981. Das farbige Heftlein mit 14 Seiten im
zin“ von Mercedes-Benz vorgestellt.“ Der 230 G hat die Fahr- Postkartenformat wurde vom Zentralkundendienst der Daim-
gestellnummer 7200020. Die 720 steht für einen kurzen Pro- ler-Benz Aktiengesellschaft Stuttgart-Untertuerkheim für End-
totyp, die 0020 bezeichnet die fortlaufende Nummer. Es ist kunden herausgegeben. Das Vorwort verkündet: „Diese Bro-
demnach der 20. kurze G überhaupt. Nach dem Einsatz als Pro- schüre soll Ihnen wichtige Angaben und Tips über das Fahren
totyp wurde das Auto zivil zugelassen und Erstbesitzer war die im Gelände und auf der Straße geben. Außerdem sind alle
Forstverwaltung Donnersbach-Wald. Schaltmöglichkeiten mit dem Verteilergetriebe und den Diffe-
Von frühen G-Fahrzeugen ist Michael Steiger vor einigen Jah- rentialsperren beschrieben. Bitte beachten Sie schon vor dem
ren für den Alltag auf einen der letzten vollmechanischen Die- ersten Einsatz Ihres Geländewagens unsere Ratschläge. Wir
sel umgestiegen. „Heute fahre ich 290 Turbodiesel – ein abso- wünschen gut Fahrt.“
lut verläßliches Arbeitstier. Das Auto wurde 1999 in Wüsten- Einige der Ratschläge und Regeln daraus: „Der gute Gelän-
sand Seidenmatt ausgeliefert und von mir als Vorführfahrzeug defahrer fährt langsam und erkundet schwierige Geländestücke
gekauft. Der Fünfzylinder-Direkteinspritzer hat eine satte Kraft- vorher, denn ein Schaden wegen falschem Fahren kann einen
MBO-Archiv MAGAZIN 31

langen Fußmarsch bedeuten. Und: „Fahrer von 240 GD, 300 GD, ser hat ein einfaches Schaltschema: vor, nach rechts und zurück.
230 G und 280 GE sollten weich fahren und einen 6. Sinn fürs Die Stufen lauten S für Straßenfahrstellung. Der G fährt jetzt
Gelände entwickeln“, oder „vor extremen Steigungen und nur mit Heckantrieb. SA für Straßenfahrstellung mit Allradan-
schwierigem Gelände in den kleinen Gang schalten und den trieb, zusätzlich ist der Vorderradantrieb eingeschaltet – emp-
Kraftfluß nicht unterbrechen.“ fehlenswert für rutschige oder vereiste Straßen und leichte bis
Michael Steiger setzt solches schon lange in der Praxis um. mittelschwere Geländepassagen. Dann folgt rechts in der Mit-
Ausfahrt in einem Puch 240 GD Cabriolet aus 2. Hand mit einer te N für die Neutralstellung und GA für Geländefahrstellung mit
Laufleistung von 87.000 Kilometern in Coloradobeige. „Die ge- Allradantrieb. Vor dem Schalten von SA in GA sollte bei frühen
naue Typbezeichnung lautet Puch 240 G1“, erklärt er. „Anhand G-Klassen unbedingt die Kupplung betätigt werden. In der Ge-
der Fahrgestellnummer 46031017000097 erkennen Sie, dass es ländefahrstellung mit Allradantrieb ist dann zusätzlich zum All-
sich um Fahrzeug 97 der Serienproduktion handelt.“ radantrieb die Geländeübersetzung eingeschaltet.“
Nach kurzer Vorglühphase nagelt der Diesel verlässlich los. Rechts neben der manuell zu betätigenden Feststellbremse
Es geht vom befestigten Weg in den durchweichten Wirt- sitzen die Zughebel für die Differentialsperren. Sie werden ein-
schaftsweg des Familienwaldes. Und hier zeigt der 30 Jahre alte zeln geschaltet, indem man sie zehn Zentimeter nach oben
G, dass er noch lange kein altes Eisen ist. Mühelos wühlt er sich zieht. Sobald die rote Kontrolllampe im Kombiinstrument auf-
bergauf. Nimmt Steine, einen morastigen Bachlauf, Böschungen leuchtet, ist die Sperre eingelegt. Beide sollte man allerdings
und Wurzelstubben unter die Räder und fährt einfach vorwärts. nur in schwerem Gelände, bei Wasser- und tiefen Schlamm-
Und wem heute drei Schalter für mittlere, hintere und vorde- durchfahrten sowie bei extremen Geländesteigungen nutzen.
re Differentialsperre zuviel sind, muss einmal ein solches Urge- „Ich habe seit der Führerscheinprüfung schon viele klassische
stein im Gelände bewegen. Automobile gefahren“, sinniert Michael Steiger beim Fahren.
Michael Steiger schwärmt: „Hinter dem Schalthebel sitzt noch „Aber der G ist der einzige Klassiker, der auch als Alltagsauto und
ein zweiter kleiner Schalthebel für das Verteilergetriebe. Die- echtes Nutzfahrzeug taugt. Auf ihn ist immer Verlass.“ <<<
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Gesammelte Werke
Ein Sammler aus Ludwigshafen besitzt eine der größten Modell-Kollektionen
der G-Klasse. Und ein ziemlich voll gestelltes Wohnzimmer.

U we Schulz aus Ludwigshafen ist


Gymnasiallehrer für Englisch sowie
Französisch und lebt in einem Reihen-
stäben, die zwangsläufig ihren Raum be-
anspruchen.
Wie kommt ein Lehrer für Sprachen da-
ter kaufte sich damals seine erste G-Klas-
se. Einen 300 GD, Station kurz in Silber-
metallic. Damals das Top-Modell der ge-
haus mit Terrasse und Garten. Also alles zu, Modellautos zu sammeln und in den rade mal vier Jahre alten Geländewagen-
ganz bodenständig. Wenn da nicht das Mittelpunkt seines Wohnzimmers zu Baureihe. Der Neuwagen von der hiesi-
Wohnzimmer wäre. Denn das beherbergt stellen? „Das ist eine etwas längere Ge- gen Niederlassung war der Hingucker in
eine Sammlung von weit über 200 unter- schichte“, erzählt Uwe Schulz, „Die Kurz- unserem Stadtteil. Einfach ein kerniges
schiedlichen G-Modellen in allen Maß- fassung geht so: 1983 fing es an. Mein Va- und markantes Auto.“ Der Lehrer kommt
MBO-Archiv MAGAZIN 33

heute noch ins Schwärmen, wenn er an Schritt. „Das Sammeln von Modellen des des Mercedes-Benz Vertragshändlers
den ersten G in der Familie denkt: G begleitet mich seither. Ich wollte mei- Herbert Mühle aus Norddeutschland. Da-
„Glücklicherweise nutzte mein Vater nem Vater nacheifern und kaufte zu- mals ein Geschenk an Kunden, heute ei-
seinen G nicht nur als Pkw auf befestig- nächst ein paar Modelle von Herpa und ne Rarität.
ten Straßen. Wir fuhren damals schon an Roco im Eisenbahnermaßstab 1:87“, erin- Besonders schön anzusehen sind die
manchen Wochenenden ins Gelände und nert er sich. Im Laufe der Jahre kamen sorgsam dekorierten Modelle aus der
loteten die Fähigkeiten unserer G-Klasse Dutzende anderer hinzu. Auch von der „Private Collection“ von Herpa. Hierbei
aus.“ Und was Vater und Sohn damals er- Berliner Traditionsfirma Wiking, die den handelt es sich um aufwendig gestaltete
lebten, begeisterte sie gleichermaßen. G schon sehr früh als Nachbildung der Sammlerfahrzeuge in kleinen Kunststoff-
„Spätestens nach der ersten Geländefahrt Baureihe 460 mit langem Radstand und Vitrinen. „Dieses Modell hier ist die 87-
waren wir endgültig infiziert.“ später auch als 463er G produzierte. Aus fach verkleinerte Ausführung eines Steyr-
Zu den ersten Modellautos war es für der frühen Wiking-Zeit stammt zum Bei- Puchs der Berg-Rettung. Das Modell war
ihn dann nur noch ein ganz kleiner spiel der weiße G in Originalverpackung damals schon nicht billig und hat mich
MBO-Archiv
34

rund 60 Mark gekostet“, erzählt Uwe viel älter wirken. Es handelt sich hierbei
Schulz. Da er nach bestandener Führer- um recht einfach gestaltete Sammelau-
scheinprüfung das Glück hatte, immer tos, die in der Kappe von Haarspray Fla-
auf die verschiedenen G-Modelle seines Würde er seine Sammlung heute liqui- schen klebten.“
Vaters zurückgreifen zu können und sich dieren, könnte Uwe Schulz sich vom Er- Nur – er hat zwar viele G-Modelle, aber
deswegen keinen eigenen G anzuschaf- lös zumindest einen gebrauchten G gön- eine exakte Miniatur des ersten G der Fa-
fen brauchte, intensivierte er seine Sam- nen. Stattdessen sammelt der Lehrer flei- milie fehlt. „Dafür gibt es jedoch einen
meltätigkeit. Neben den Modellfahrzeu- ßig weiter. Unten im Regal parken Exem- Fernsehmitschnitt von unserem ersten
gen kamen bald auch weitere Automobi- plare von Sikus, Matchbox, Mattel, Majo- G. Die wenigen Sendeminuten liefen im
lia hinzu: Uhren, Kugelschreiber oder rette und anderen Herstellern. „Einige französischen Fernsehen in einer Auto-
Werbegeschenke – aber allesamt der G- der Fahrzeuge sind bespielt, bei manchen sendung und zeigten unseren G auf einer
Klasse gewidmet. ist im wahrsten Sinne der Lack ab. Aber Offroad-Fahrt und auf einer Strandetap-
„Flohmärkte und Modellbaubörsen wa- dennoch bleiben sie in meiner Samm- pe.“ Anlass war eine Tour mit dem fran-
ren früher immer eine reichhaltige Quel- lung, da es sich häufig um Geschenke von zösischen G-Club, bei dem die Familie
le“, meint der Sammler, „heute erledigt Bekannten und Freunden handelt.“ Skur- seit Jahren Mitglied ist. Sie fuhren mit
der Suchagent bei den Internet-Auktio- ril wirken die kleinen und bunten G-Mo- dem 300 GD nach Bordeaux, mit dem
nen die meiste Arbeit für mich. Dann delle, deren Maßstab sich nicht näher be- späteren G 270 CDI in die Pyrenäen.
muss ich nur noch entscheiden, ob ich stimmen läßt. „Der dürfte so bei 1:90 lie- Auch die tunesische Sahara zählte zu den
mitbiete oder mich besser zurückhalte. gen“, mutmaßt Uwe Schulz. „Diese Mo- Zielen. „Die letzte Reise führte uns mit
Denn das kann ganz ordentlich ins Geld delle stammen aus Brasilien und sind unserem neuen G 320 CDI wiederum
gehen.“ erst ein paar Jahre alt, obwohl sie schon nach Südfrankreich“, berichtet Uwe
Schulz. Mittlerweile verreist er mit Part-
nerin, aber immer noch mit dem G seines
Vaters. „Der muss eben solange ohne Ge-
ländewagen auskommen....“
Für den Alltag ohne Reisen hat sich der
Sammler einige Dioramen gestaltet. Zum
Beispiel mit dem Peugeot P4, den er der
Vollständigkeit halber auch in zahlrei-
chen Varianten in seiner umfangreichen
G-Sammlung hat. Den meisten Raum
nehmen aber die Fahrzeuge im beliebten
Sammlermaßstab 1:43 ein. „Solido, Auto-
maxx, Norev, Spark oder Carrarama sind
hier einige recht bekannte Hersteller“,
erläutert er. Die Frage, ob er auch den 280
GE von der Rallye Paris – Dakar im Maß-
stab 1:43 in seiner Sammlung hat, hält er
offensichtlich für ziemlich überflüssig.
„Welchen – es gab mehrere Varianten.
Neben dem Modell von Norev war bei-
spielsweise auch eine Sonderedition im
Dakar-Fanshop erhältlich und auch eine
Variante, die über die Mercedes-Benz
Collection vertrieben wurde.“
Ähnlich vielfältig sind die Modelle des
Papamobils. Der aktuelle G im langen
Radstand ist indes ein Unikat. „Den hat
ein Modellbauer nach meinem Wunsch
MBO-Archiv MAGAZIN 35

gefertigt“, schwärmt er, während er das lern wie Dickie oder Gama. Von Dickie Die Modell-Leidenschaft hat kaum
fragile Modell aus dem Regal nimmt und gibt es einen ferngesteuerten 280 G, das Grenzen. Schließlich gibt es noch asiati-
auf der Platte des Wohnzimmertisches „Radio Racer“ aus Singapur, das wohl nur sche ferngesteuerte Modelle von Kyosho
vorfährt. durch einen G in den Schatten gestellt im Maßstab 1:24, Polizei-G Modelle aus
„Natürlich dürfen auch einige Modelle wird, der aus der ehemaligen DDR der Türkei oder bunte Fahrzeugvarianten
der Marke Cursor nicht fehlen. Die frühen stammt. „Der ehemals volkseigene Be- von Herstellern wie Joy-City oder New-
Fahrzeuge sind zwar recht grob gehalten, trieb Anker stellte einen Puch-G im Maß- Ray, ferner G-Modelle aus Weißblechdo-
liegen dennoch gut in der Hand. Merce- stab 1:15 her, der sehr gelungene Pro- sen aus Madagaskar, Miniaturen mit Auf-
des-Benz verschenkte sie damals. Sie portionen aufweist und von Front bis zugsmotor von Darda, Bausätze der Mar-
wurden in vergleichsweise kleinen Stück- Heck rund 30 Zentimeter mißt“, erzählt ke ESCI und sogenannte „Super-Off-Roa-
zahlen produziert und genießen in der Uwe Schulz. „Über ein Kabel kann man der“ aus China.
Szene einen besonderen Status. „Es gibt den G fahren und steuern. Die Türen las- Das Kaffeegeschirr jedenfalls hat Uwe
Sammler, die sich nur auf Cursor-Modelle sen sich öffnen. Hupen kann er auch. Ei- Schulz längst beiseite geräumt und der
konzentrieren“, erklärt der G-Enthusiast. nige wenige Modelle verfügten sogar Wohnzimmerschrank platzt dennoch aus
Weniger skurril, dafür größer und auch über eine Zweikanal-Funkfernsteuerung. allen Nähten. „Demnächst muss ich an-
bekannter sind die Modelle von Herstel- Die sind echte Raritäten.“ bauen.“ <<<
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Volles Programm
30 Jahre G-Klasse. Auch auf der Automobil- und Oldtimermesse Retro Classics in
Stuttgart wurde das Jubiläum gefeiert.

D ie G-Klasse ist jetzt ganz offiziell bei Oldtimertreffen und


-messen vertreten. Denn mit einem Fahrzeugalter von 30
Jahren zählt sie zu den automobilen Klassikern.
garter Flughafens eingesetzt wurde. Dazu ein frühes G-Cabrio
der Baureihe 460 in Agavengrün, der ebenfalls im Jahr 1980
erstmals zugelassen wurde und bis heute von seinem Besitzer
Wenige Fahrzeuge werden als „instant classic“ geboren, die genutzt wird. Allerdings nur noch bei schönem Wetter für ge-
G-Klasse setzt noch einen drauf: Sie ist ein ewig junger Klassi- nussvolle Ausfahrten.
ker. Dank ständiger Überarbeitungen und Modellpflege ist sie Eingerahmt von den Ahnen wurde auch das neue Sondermo-
immer noch State of the Art, wenn es darum geht, ein Ziel zu dell G 280 CDI Pur präsentiert – in Obsidianschwarz und mit
erreichen. dem als Sonderausstattung lieferbaren Dachgepäckträger.
Auf der neunten Retro Classic in Stuttgart waren über 1.000 Das Autohaus Weippert aus Holzgerlingen präsentierte im
Aussteller aus 15 Ländern mit rund 2.500 Fahrzeugen und ei- Atrium der Messe einige spektakuläre Umbauten wie einen G
ner Ausstellungsfläche von 100.000 Quadratmetern vertreten. 500 als Doppelkabine auf Basis des Radstandes 3.400 mm. Die
Dominant dabei: Die G-Klasse als Oldie oder aktuelles Sonder- spektakuläre G-Klasse mit einem 65 mm Bodylift steht auf Rei-
modell „Pur“. fen der Dimension 11.00 R 16 – was einem Raddurchmesser von
In Halle sieben fand sich aber auch das Papamobil aus dem 99 Zentimetern entspricht. So bereift ist der Doka-Geländewa-
Mercedes-Benz Museum sowie ein gepanzertes Sonderschutz- gen rund 2,5 Meter hoch. Aktuelle Akzente am G von 2002: der
fahrzeug von 1980, das bis 2004 noch zur Sicherung des Stutt- neue Kühlergrill mit drei Lamellen und Bi-Xenonscheinwerfern.
MBO-Archiv MAGAZIN 37

Weitere Ausstattungsmerkmale des Gefährts: Verstärkte Fe- Aber auch der Vater aller Geländewagen von Mercedes-Benz
dern, doppelter Lenkungsdämpfer, Distanzscheiben von 30 mm war in der Ausführung G3a zu sehen. Restaurationsspezialist
an der Vorderachse, Distanzscheiben mit 40 mm an der Hinter- Kienle präsentierte ein Modell von 1933 mit drei Achspaaren.
achse, Aufstiegsleiter an der Seitenwand, einer 14 bar Druck- Der mächtige offene Tourenwagen soll später im Zweiten Welt-
luftanlage und einer zweiflutigen Edelstahl Auspuffanlage. Im krieg an der Ostfront im Einsatz gewesen sein und Fragmente
Innenraum haben die Konstrukteure von Weippert echtes Holz- davon gelangten schließlich Jahrzehnte danach wieder nach
parkett verlegt, die Türverkleidungen mit Alcantara bezogen Deutschland.
und Recaro-Schalensitze verbaut. Sowohl G3, G4 und G5, von dem in den Jahren 1937 bis 1941
Markus Herrmann vom Autohaus: „Wir haben einen patentier- immerhin 606 Exemplare gebaut wurden – waren ihrer Zeit
ten Nachrüstsatz für das Bi-Xenonlicht entwickelt, der mit Ab- weit voraus und warteten bereits damals mit Allradantrieb, Ein-
standssensoren und Stellmotoren aus dem Omnibusbereich vor zelradaufhängung, Fünfganggetriebe, drei Sperrdifferentialen
wenigen Tagen seine technische Zulassung erhalten hat. Im Prin- und einer Vierradlenkung auf.
zip können wir jetzt auch einen 240 GD von 1979 mit dem wei- Ende der 30er Jahre stand das „G“ zwar auch bereits für Ge-
ßen Licht und entsprechender Straßenzulassung ausrüsten.“ lände“, doch zum Beispiel der G5 wurde von Mercedes-Benz als
Weiter auf der Messe zu sehen waren ein G 500 Cabrio mit „geländegängiges Mehrzweck-Fahrzeug“ oder – in der Ausfüh-
einer 30 mm Tieferlegung und zehn-Speichenrädern in Bicolor- rung ohne Allradantrieb – als „offener Tourenwagen“ bezie-
Optik, ein von ORC zum Rallye-Fahrzeug umgebauter G 55 hungsweise sogar als „Sportwagen“ geführt. 1929 entstand auf
AMG sowie ein ebenfalls von ORC stammender G 560 GE. Basis des G3 der verbesserte G3a mit einem 3,7 Liter Hubraum
Neben den G-Exponaten feierte die Unimog-Gilde ihren gro- fassenden Motor und 69 PS Leistung. Von diesem Fahrzeug
ßen Klassiker: 60 Jahre Unimog waren ein weiterer runder Ge- stellte Daimler-Benz bis 1935 exakt 2.000 Exemplare her. Die
burtstag. Vom ersten Serienfahrzeug bis zu einem Teilnehmer- meisten von diesen Ungetümen sind in den Kriegswirren zer-
Fahrzeug von der Rallye Paris – Dakar und den aktuellen Mo- stört worden oder verschollen und das ausgestellte Exemplar
dellen war alles zu sehen. zählt zu den letzten seiner Gattung. <<<
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Meldungen
■ ❚ Sparwunder Technik zählen zum Beispiel der maxi- der, eine designo Metallplakette in den
male Zünddruck von 200 bar, eine Com- Lehnen vorn und hinten, Sitzspannteile
>> Ein sparsamer Offroader mit beacht- mon-Rail-Technik der 4. Generation mit in Schwarz, einem Dachhimmel in
lichen Fahrleistungen straft alle Hetze einem um 400 bar auf jetzt 2.000 bar ge- schwarzem Stoff, passende Veloursfuß-
wegen hoher Verbrauchswerten bei Ge- steigerten Raildruck sowie einem neuen matten mit Einfassungen in designo Le-
ländewagen endgültig Lügen: der Piezo-Injektorkonzept mit direkter Dü- der und mit Metallplakette, die Kinder-
GLK220 CDI 4Matic Blue Efficiency. sennadelsteuerung für höhere Flexibi- sitzerkennung im Beifahrersitz, ein
Die GLK-Klasse mit dem neuen Vierzy- lität im Einspritztiming und damit wei- Innenraumlichtpaket sowie eine mecha-
linder-Triebwerk ist ab April erhältlich. cherem Motorlauf. Dazu kommen schalt- nische Lordosestütze für den Beifahrer-
Der Motor mit 2,2 Liter Hubraum leistet bare größere Ölspritzdüsen sowie eine sitz.
150 kW / 204 PS und hat ein Drehmo- Wasserpumpe mit 2-stufiger Aufladung Weitere Neuerungen sind beim GLK
ment von 500 Nm. Trotz dieser Werte und ein hinten liegender Nockenwellen- 220 CDI 4MATIC BlueEFFICIENCY ein
verbraucht die GLK-Klasse – je nach Be- antrieb. 59 Liter fassender Kraftstofftank, ein 66
reifung – damit nur rund 6,7 Liter pro 100 Weitere Neuheiten bei der GLK-Klasse Liter-Tank für die Modelle GLK 350 CDI
Kilometer im gemischten Stadt/Über- sind 17 Zoll-Leichtmetallräder im 7-Spei- 4MATIC, GLK 300 4MATIC und GLK 350
land-Betrieb und hat dabei einen CO2- chen-Design und Ausstattungsvarianten 4MATIC. Als Sonderausstattungen sind
Ausstoß ab 176 Gramm pro Kilometer. in zweifarbigem designo Leder. Zur Wahl zudem eine Rückfahrkamera mit stati-
Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 205 stehen Hellbraun und Corteccia zum schen Hilfslinien, ein Media Interface in-
km/h angegeben, die Beschleunigung Preis von jeweils rund 2.850,– Euro oh- klusive Consumer-Kabel Kit, ein digitales
von 0 auf 100 km/h liegt bei 8,8 Sekun- ne Mehrwertsteuer. Radio und KEYLESS-GO erhältlich. Dazu
den. Diese Ausstattungen basieren stets auf gibt es für einen Aufpreis von 50 Euro
Ein Vorteil des neuen Dieselmotors: In Leder Schwarz und beinhalten Sitz- und auch im BLUE EFFICIENCY den größeren
alltäglichen Fahrsituationen kann mit Kopfstützenmittelfelder in der gewählten Tank mit 66 Liter Fassungsvermögen.
niedrigen Drehzahlen sehr verbrauchs- designo-Farbe, Sitzseitenwangen und
arm gefahren werden. Zur innovativen mittlere Fondkopfstütze in designo-Le-
■ ❚ Der Berg ruft

>> Bremen hat einen neuen Berg – den


acht Meter hohen Hügel im neuen Ge-
ländewagen-Parcours des Kundencen-
ters von Mercedes-Benz. Neuwagen-Kun-
den, die ihre GLK-Klasse in Bremen ab-
holen, haben hier jetzt die Möglichkeit,
sich von den Geländefähigkeiten ihres
Offroaders zu überzeugen. Mit 936 Me-
tern Gesamtlänge ist es ein Erlebnis, das
beeindruckt. Eine 70 prozentige Steigung
und eine Steilabfahrt mit 80 Prozent sind
geboten, dazu vier Schrägfahrten sowie
eine Stufenpyramide. Und die Verwin-
dungsstrecke belegt, was das moderne
Traktionssystem 4ETS zu leisten vermag.
MBO-Archiv MAGAZIN 39

■ ❚ Reifen-Messung

>> Ein zu niederer Luftdruck erhöht den


Die Strecke ist aber nicht nur Neukunden cherheit und Vertrauen“, sagte Dr. Dieter Verbrauch und wird im Straßenverkehr
vorbehalten. Für 35 Euro kann jeder Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Da- zum Sicherheitsrisiko. Bei Geländefahr-
Interessent eine Fahrt unter der Anlei- imler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars. ten kann es im abseits der Zivilisation
tung erfahrener Instruktoren erleben. „Wir gehen davon aus, dass über die Hälf- auch das Ende der Reise bedeuten, wenn
te unserer in 2009 ausgelieferten Fahr- ein Reserverad allein nicht mehr aus-
zeuge von der neuen Kfz-Steuer profitie- reicht, um das Ziel zu erreichen.
■ ❚ Namens-Änderung ren werden“. Gute Autofahrer bilden sich in der Re-
Beim Kauf eines neuen Geländewagens gel zwar ein, einen platten Reifen über
>> Mit dem neuen Modelljahr ändert sich spielt aber auch die Versicherungsprä- das Fahrverhalten des Autos zu erfühlen.
bei Mercedes-Benz die Typnomenklatur. mie eine Rolle. Und auch hier sind die Nur – wenn der Geländewagen in Spur-
Die bestehenden Bezeichnungen sind Einstufungen meist günstig. Ein Über- rillen oder auf Sand ohnehin ein deutlich
zwar vorerst weiterhin gültig, aber gene- blick: verändertes Fahrverhalten aufweist, wird
rell wird zum Beispiel aus dem GLK 320 das schwierig. Und wer mit einem Plat-
CDI jetzt ein GLK 350 CDI, aus dem GLK ten auch nur wenige Meter weiterfährt,
Leistung in kW
Typschlüssel

280 CDI ein GLK 300. zerstört den Pneu völlig. Wer dagegen
Haftpflicht
Vollkasko
Teilkasko

Die Namensgebung soll einheitlich und rechtzeitig anhält, hat die Chance, den
durchgängig aktualisier werden. Denn: Reifen mit entsprechenden Stopfen oder
Typ

Das bisherige System ist an seinen Gren- G-Klasse (Baureihe 463) Flicken soweit zu retten, dass zumindest
zen. Wie viel Hubraum hat zum Beispiel G 320 CDI Station AIK 165 24 26 24 die nächste Werkstatt erreicht werden
ein Elektromotor? Die neuen Technolo- G 320 CDI Cabrio AIN 165 24 26 24 kann.
G 500 BFS 285 24 26 24
gien verlangen hier eine Überarbeitung G 500 Guard BFU 285 24 26 24
Für alle Fahrzeuge, die kein serienmä-
gewohnter Werte und deshalb weist die G 500 Cabrio BFT 285 24 26 24 ßiges Luftdruck-Erkennungssystem ha-
Typnomenklatur künftig anstelle der rei- G 55 AMG BFV 373 24 31 26 ben, empfiehlt sich das „Tyre Pressure
nen Hubraumorientierung die Fahrzeug- GL-Klasse Monitoring System“, das über diebstahl-
GL 320 CDI AFQ 165 23 29 28
gesamtleistung aus. Diese Umstellung GL 420 CDI AFR 225 23 30 28 geschützte Sensoren in den etwa 20 x 20
begann mit dem C 250 CDI BlueEFFI- GL 450 AFU 250 23 30 28 Millimeter großen Ventilkappen die
CIENCY und kommt auch bei den ande- GL 500 AFT 285 23 30 28 Messwerte kabellos an ein per Saugnapf
GLK-Klasse
ren Fahrzeugklassen voll zum Tragen. an der Windschutzscheibe oder mit ei-
GLK 220 CDI BFI 125 22 25 25
GLK 320 CDI BEU 165 22 26 25 nem festen Standfuß montiertes Anzei-
GLK 280 BES 170 21 23 25 gegerät überträgt.
■ ❚ Gut gerüstet GLK 350 BET 200 21 23 25 Bei Überschreitung der eingestellten
M-Klasse (Baureihe 164)
ML 280 CDI AIZ 140 23 27 25
Werte für Luftdruck oder Reifentempera-
>> Geringerer Verbrauch und weniger ML 320 CDI AIX 165 23 27 25 tur erscheint auf dem Monitor eine Warn-
Emissionen bei besseren Fahrleistungen: ML 420 CDI AIY 225 23 28 28 meldung und ein akustisches Signal er-
Diese von Mercedes-Benz konsequent ML 350 AJB 200 23 28 24 tönt. Zudem zeigt der über Batterien oder
ML 500 AJC 285 23 28 28
umgesetzte Strategie honoriert jetzt auch ML 63 AMG AJD 375 23 31 32 einen 12 Volt-Anschluss betriebene LCD-
der Gesetzgeber. „Die von der Bundesre- ML 63 AMG BEJ 375 23 31 32 Monitor an, wenn die Knopf-Batterien in
gierung beschlossene Reform der Kfz- ML 63 AMG BCI 375 23 31 32 den Sensoren gewechselt werden müs-
Steuer gibt dem Verbraucher wieder Si- sen. Der Einbau ist einfach und für Fahr-
MBO-Archiv
40

Meldungen & Produkte


zeuge mit mehr Achsen oder auch zu- also die Auskunftspflicht über den Fah- ben werden, worauf ein ordentliches Ver-
sätzliche Anhänger gibt es entsprechen- rer des Fahrzeugs zum Zeitpunkt der fahren mit einer schriftlichen oder münd-
de Ausführungen mit sechs oder acht Ordnungswidrigkeit“, erläutert Rechts- lichen Rechtfertigung des Beschuldigten
Sensoren. Der Preis für das Basisgerät bis anwalt Dr. Hubert Tramposch von der An- folgt. Die Entscheidung nach dem ersten
4,2 bar bei Conrad-Elektronik (www.con- waltskanzlei Tramposch & Partner in Einspruch ergeht mit Bescheid. „Wird der
rad.biz): rund 109 Euro zuzüglich Mehr- Innsbruck. „In Deutschland ist der Fahr- Einspruch allerdings abgelehnt, hat sich
wertsteuer. zeughalter nicht immer verpflichtet, den der Verkehrssünder mit an den Verfah-
Fahrer bekannt zu geben, in Österreich renskosten zu beteiligen“, betont Dr. Tram-
schon.“ posch, dessen Kanzlei als Mitglied der
■ ❚ Böse Überraschung Mit erheblichen Konsequenzen: Ver- Geneva Group International viele grenz-
weigert der Fahrzeughalter die Auskunft, überschreitende Verfahren betreut, „der
>> Nach dem Österreich-Urlaub erwartet so kann zum einen die Strafe für die zu zahlende Anteil wird mit zehn Prozent
manchen Autofahrer zuhause unange- Übertretung direkt gegen ihn festgesetzt der verhängten Strafe bemessen.“
nehme Post: ein Strafbescheid aus der Al- werden. Zum anderen kann ihm für die Grundsätzlich haben Beschuldigte die
penrepublik. Egal ob man zu schnell ge- Verweigerung selbst eine Strafe von bis Möglichkeit, ein zweites Mal Einspruch
fahren ist oder bei einem Telefonat am zu 5.000 Euro auferlegt werden. zu erheben. In dieser zweiten Instanz
Steuer erwischt wurde – wer Zweifel an Ein weiterer Unterschied des österrei- folgt eine persönliche Vernehmung.
der Richtigkeit der Beschuldigung hat, chischen Verfahrens bei Verkehrsüber- „Spätestens dann ist es sinnvoll, einen
muss diese nicht unangefochten hinneh- schreitungen: Bei Strafen bis zur Höhe professionellen Rechtsbeistand zurate zu
men. Doch das österreichische Recht hat von 365,– Euro erhält der Verkehrssün- ziehen“, empfiehlt der Anwalt. Nur mit
seine Tücken. „Ein wesentlicher Unter- der lediglich eine Zahlungsaufforderung. fachgerechter Unterstützung von Exper-
schied zwischen dem deutschen und dem Persönlich kann er sich nicht zu den Vor- ten könnten unangemessene Strafen und
österreichischen Verwaltungsstrafsy- würfen äußern. Gegen diese Vorgehens- durch die Unterschiede in den Rechtssys-
stem ist die sogenannte Lenkerauskunft, weise kann allerdings Einspruch erho- temen abgewendet werden.
MBO-Archiv MAGAZIN 41

■ ❚ Neues für die G-Klasse Der Einführungspreis dafür liegt bei 2.514,– Euro für Fahr-
zeuge bis 2001 mit mechanisch geschaltetem Verteilergetriebe
>> Jetzt gibt es auch für ältere G-Klassen das taghelle Xenon- und 3.352,– Euro für spätere G-Klassen mit elektrisch geschal-
Licht zum Nachrüsten. Die Firma ORC bietet einen Umbausatz tetem Verteilergetriebe.
an, der zudem LED-Tagfahrleuchten beinhaltet. Neben mehr Si- Neu bei ORC aus Ostfildern ist auch ein Hardtop für die Fah-
cherheit durch bessere Sicht verleihen die modernen Schein- rerkabine des G Pick Up. Das zweiteilige Dach mit Sicherheits-
werfer dem Klassiker das aktuelle markante Erscheinungsbild, glas-Rückfenster wird mit sämtlichen Dichtungen und Befesti-
zu dem allerdings auch der 3-Lamellen-Kühlergrill gehört. Die- gungsmaterialien geliefert und ist speziell für den Pick up mit
ser kostet inklusive Mercedesstern mit allen benötigten An- 2.850 mm Radstand und fester Frontscheibe gefertigt. Die Erst-
bauteilen rund 332,— Euro, bei G-Klassen vor dem Baujahr 2001 montage dauert etwa zwei Stunden, danach lässt sich das Dach
werden außerdem zwei zusätzliche Verschraubungen benötigt. in weniger als zwei Minuten öffnen und wieder schließen. Der
Zum Lieferumfang der Bi-Xenon-Scheinwerfer gehören Ka- größte Vorteil des 1.785,– Euro teueren Hardtops: Der Ge-
belsatz, LED-Tagfahrleuchten, Scheinwerferblenden, ein Mon- räuschpegel im Innenraum wird deutlich gesenkt. Weitere In-
tagekit und ein TÜV-Gutachten. formationen sind unter www.orc.de im Internet zu finden.

■ ❚ Starker Auftritt tet ein Tiefkühlteil mit zehn Litern und ein Kühlteil mit 40 Li-
tern, allerdings lässt sich auch die komplette Box auf Tiefküh-
>> Für einen noch imposan- len umstellen. Das robustes Gehäuse aus Metall, eine gute Iso-
teren optischen Auftritt bei lation, die geringe Stromaufnahme auch im Tiefkühlbetrieb und
der neuen G-Klasse mit Xe- ein zwischen +8°C bis -18°C gradweise regulierbarer Tempe-
non-Scheinwerfern sorgt das raturbereich zeichnen beide Modelle ebenso aus wie eine digi-
neue Tag-Fahrlicht von Brabus. Die passgenauen Blenden mit tale Temperaturanzeige, Kontrolllampen für die Zustandsan-
jeweils fünf integrierten LED-Leuchten können in jeder Merce- zeige und abschließbare Verschlüsse. Eine Schutzhülle und ei-
des-Benz Werkstatt in der passenden Wagenfarbe lackiert und ne Montageplatte für die Befestigung im Fahrzeug gibt es als
montiert werden. Der Umbausatz kostet mit benötigtem Ein- Zubehör. Der Preis bei xp-edition in Rorschach ab 1.630,– Fran-
baumaterial und Gutachten 998,— Euro – zuzüglich Mehrwert- ken, umgerechnet 1.127,–Euro
steuer und den Kosten für Montage und Lackierung. (www.xp-edition). <<<

■ ❚ Ganz schön cool

>> Die Kühl- und Gefrierboxen der südafrikanischen Firma Na-


tional Luna wurden für den harten Off Road-Einsatz bei Expe-
ditionen in heißen Ländern konzipiert.
Die Single Box hat einen Nutzinhalt von 52 Liter, was unge-
fähr 84 üblicher Getränkedosen entspricht. Die Double Box bie-
MBO-Archiv
42

Nordische Kombination
Ein Teilnehmer schildert seine Erlebnisse bei der Polarkreis-Reise
von Mercedes-Benz Offroad.
MBO-Archiv REISE 43

assen Sie mich das Fazit der Reise Fahrzeuge wie Fahrer überstanden alle Am Morgen gab es für alle Schutzan-
L vorwegnehmen. Könnte man diese
Reise noch irgendwie toppen? Ja und
Ausflüge in den Grenzbereich klaglos.
Anschließend: Besuch im direkt am Po-
züge, Schuhe, Helme und Handschuhe.
Und dann ein Snowmobil für jeden für
nein. Ja, weil wir kein Polarlicht zu sehen larkreis liegenden Santa Claus Village den Weg über das Eis der Ostsee zu einer
bekamen. Nein, in Sachen Betreuung, mit persönlicher Audienz beim Weihn- Insel. Erstes Etappenziel des Tages und
umfangreiches und abwechslungsrei- achtsmann und Gelegenheit, schon ein- mit der Möglichkeit, nach einer Kaffee-
ches Programm, wunderbarer Gemein- mal auf den 24. Dezember 2009 datierte pause mit einem Rentierschlitten zu fah-
schaft der Reiseteilnehmer und Wetter, Post aufzugeben. Mit Sonderstempel vom ren. Artgerechte Spreizhufe sorgten da-
das uns verwöhnt hat. Wenn auch die Weihnachtsmann, versteht sich. für, dass sich Silvia aufgrund der Mas-
Temperaturen bis auf – 20° Celsius fie- Weiter auf schneebedeckten und spie- senträgheit ihres Körpers auf dem Boden
len, hatten wir doch jeden Tag herrlichen gelglatten Nebenstrecken nach Kemi. wiederfand – das Rentier hatte beim Be-
Sonnenschein und nahezu keinen Wind, Nach dem absolvierten Winterfahrtrai- schleunigen den Schlitten einfach unter
so dass die trockene Kälte einem nichts ning eine leichte Übung. Ohne eher ein ihr hinweggezogen.
ausmachte. Das Fazit: einfach Spitze. Drahtseilakt. Das Abendessen im Eisho- Nächster Stopp: Ein einsamer, nur durch
Aber zurück zum Beginn. Nach der in- tel – ein eindrucksvolles Erlebnis. Auch einen ausgedörrten und ins Eis gesteck-
dividuellen Anreise trafen sich alle am ohne Übernachtung in einem der Schnee- ten Tannenbaum markierten Flecken Eis
Flughafen Rovaniemi. Vorstellung der zimmer. Trotz exklusiver Ausstattung mit auf der zugefrorenen See zwischen Finn-
Teilnehmer, ein kurzes Meeting mit Er- massiven Schneewänden, einem Eisblock land und Schweden. Dann, wie an der Bus-
klärungen zum Land, zur Strecke und als Bettgestell, Fellen und Schlafsäcken haltestelle, kam unser nächstes Trans-
zum Programm im Hotel „Santa Claus“ blieben unsere mollig warmen Hotelzim- portmittel. Ein Eisbrecher.
folgten. Dann Abendessen und, alle wa- mer die kommodere Alternative. Die „Sampo“ lief bis auf wenige Meter
ren schließlich im Urlaub, eine Stipvisite Eis brechend an uns heran. An Bord war
in die Hotelbar. die kommenden Stunden zu erleben, wie
Nach dem Frühstück ging es dann in das Schiff sich durch 60 – 80 Zentimeter
den zur Verfügung gestellten G-, GL-, M- dickes Eis eine Rinne bahnt.
und GLK-Klassen zum Winterfahrtrai- Besichtigung des Maschinenraumes
ning im Arctic Driving Center nordöstlich und der Brücke, dann Mittagessen an
von Rovaniemi. Auf dem 400 Hektar mes- Bord. Nach einer Rundfahrt hatte jeder
senden Versuchsgelände mit allem, was Gelegenheit, mit Schutzanzug im aufge-
Auto und Fahrer fordert, konnten sich al- brochenen Wasser des Bottnischen Meer-
le gefahrlos mit den Fahreigenschaften busens zu baden. Zum Glück nur, wer
der Offroader bei winterlichen Straßen- wollte. Anschließend ging es mit den Mo-
verhältnissen vertraut machen. Und erfah- torschlitten zurück in die Stadt, zu war-
ren, was passiert, wenn man die Physik men Cafés, gut geheizten Pubs und der
überreizt. Den Regelsystemen sei Dank – angeheizten Sauna im Hotel.
MBO-Archiv
MBO-Archiv REISE 45

POLARKREIS-REISE 2010

Auch im Jahr 2010 bietet Mercedes-Benz


Offroad wieder Reisen in den Bilderbuch-
Winter am Polarkreis an. Mit Eisbrecher,
Snowmobilfahrten, einem Fahrtraining, Eis-
Kart, Museumsbesuch, Eisschloss und Näch-
ten in romantischen Blockhütten. Zur Wahl
stehen:
■ Wintermärchen. Eine Reise ab Deutsch-
Nächste Etappenziele waren das Ark- ein. Kein Champagner, eher Prickelwas- land quer durch Finnland bis zum Polarkreis
mit gestellten Geländewagen und Rückflug
tikmuseum und die Messerfabrik Mart- ser. Und das noch in der Flasche gefro-
ab Rovaniemi. Der Termin: 16. Januar bis 25.
tiini. Zumindest im Arcticum waren denn ren. Aber viel Spaß für alle – und den un- Januar.
auch Polarlichter zu sehen – multimedi- ter blauem Himmel und weit nördlich des ■ Fröhliche Eiszeit. Drei Fly & Drive-Kurz-
al aufgearbeitet im Kino. In Natura blieb Polarkreises. reisen in den Polarwinter mit in Rovaniemi
uns eine Aurora Borealis verwehrt – aber Nach der Nacht in den urigen und den- bereitstehenden Geländewagen von Merce-
so ist das eben mit diesem Naturphäno- noch komfortablen Blockhütten zwi- des-Benz. Die Termine: 2. bis 7. Februar, 9.
bis 14. Februar und 16. bis 21. Februar.
men: Man sieht es oder auch nicht. schen tiefverschneiten Fichten ging es
In Luosto dann wieder Schutzanzüge, zum Frühstück ins Restaurant – dem
Helme, Schuhe und Handschuhe. Alles, größten Blockhaus in Europa. Und im An-
um mit Eis-Karts zwei Runden zu trai- schluss wieder auf Snowmobile. Dass
nieren und anschließend ein Rennen auch die Motorschlitten physikalischen Mit Pausen. Zum Beispiel zum Hunde-
über zwei Runden auszutragen. Über Gesetzen unterliegen, zählt zu den ersten schlitten-Fahren. Eine tierische Begeg-
Sieg oder Niederlage entschieden bei den Erfahrungen im bergigen Gelände um nung, die zeigt, dass die 24 Pfoten von
gedrosselten Cards eher geringeres Kör- Luosto. Aber bei herrlichem Wetter und sechs Hunden für eine beachtliche Trak-
pergewicht und verhaltene Fahrweise den weiß überpuderten Wäldern geriet tion sorgen, die auf Eis und Schnee selbst
denn Können beim Driften. Was Wunder die Tour zu einer Märchenfahrt durch den von einer G-, GL-, M- oder GLK-Klasse
– die Damen heimsten den Sieger-Sekt Winter. nicht zu schlagen ist. <<<
MBO-Archiv
46

Reisen und Fahrspaß


Fahrtrainings und Reisen von Mercedes-Benz Offroad im Jahr 2009 und 2010.

er schon einmal ein Fahrtraining von Mercedes-Benz Off- schen Alb und in verkehrsgünstiger Lage nahe der Autobahn
W road besucht hat, weiß, was eine G-, GL-, M- oder GLK-
Klasse zu leisten vermag. Und hat viel an Sicherheit im Umgang
statt. Es ist sowohl die Teilnahme mit der G-, GL-, M- oder GLK-
Klasse als auch mit von Mercedes-Benz gestellten Fahrzeuge
mit seinem Geländewagen gewonnen – im Gelände als auch im möglich. Für alle Fahrtrainings wird der Führerschein Klasse
Straßenverkehr. 3/Kl. B vorausgesetzt, das Aufbau- und Profi-Training bleibt
Neben den an vielen Orten in Deutschland angebotenen Off- wegen der benötigten Bodenfreiheit der G-, GL- und M-Klassen
road-Fahrtrainings gibt es auf dem dafür besonders geeigneten mit Offroad-Pro-Technikpaket vorbehalten. Alle Termine finden
Gelände von Mercedes-Benz Offroad in Biberach jetzt noch spe- Sie auf Seite 48.
zielle Kurse:
■ Das eintägige Basis-Training für Anfänger oder auch Fa-
milienmitglieder, bei dem niemand überfordert wird. Die er- ■ ❚ Die Offroad-Party
fahrenen Instruktoren erklären ausführlich die Funktion und
Bedienung von Low- und High-Range, des Offroad-Schalters und >> Die große Offroad-Party findet vom 25. bis 27. September bei
seines Einflusses auf den Fahrbetrieb oder auch, wie man mit Biberach statt. Neben purem Fahrspaß, Geselligkeit, Reisefil-
dem neuen Navigations-System eine Strecke aufzeichnen kann. men und der Möglichkeit, andere Teilnehmer von Fahrtrainings
■ Das eintägige Aufbau-Training, das mehr Sicherheit beim oder Reisen einmal wieder zu sehen, gibt es reichlich Gelegen-
Meistern schwieriger Geländeabschnitte vermittelt. Die erfah- heit zum Geländefahren mit dem eigenen oder mit einer zur
renen Instruktoren erklären ausführlich die Funktion und Be- Verfügung gestellten G-, GL-, M- oder GLK-Klasse. Ein an-
dienung von Regelsystemen und den Einfluss auf den Fahrbe- spruchsvoller Rundkurs lädt zum Fahren ein und am Samstag-
trieb. Extreme Verschränkungen, Steilauffahrten und Niedrig- abend findet eine Grill-Party am See mit Dixiland und Lager-
reibwertstrecken werden Befahren, ebenso Wasserstrecken feuer-Romantik statt. Mit der Ausschreibung erhalten alle Inter-
durchquert und ein steckengebliebenes Fahrzeug fachgerecht essenten ein Verzeichnis der Hotels im Umkreis, ansonsten ist
geborgen. auch das Campen auf dem Gelände möglich. Die Party beginnt
■ Das zweitägige Profi-Training vermittelt, wie man seinen am Freitag (25.09.09) ab 17 Uhr und endet am Sonntag
Geländewagen zum Beispiel auf eine Fernreise vorbereitet, in (27.09.09) gegen 14 Uhr.
wirklich schwierigem Gelände sein Ziel erreicht, ein umge-
kipptes Fahrzeug wieder aufrichtet, sich im Abseits der Zivili-
sation bei Pannen wie einem defekten Kühler oder undichten ■ ❚ Russland-Reise
Reifen selbst hilft und mit einer Seilwinde auch extreme Hän-
ge bergauf wie bergab meistert. >> Die „Murmansk-Reise 2009“ durch eine der reizvollsten und
Die speziellen Trainings „Basis“, „Aufbau“ und „Profi“ finden einsamsten Regionen im hohen Norden mit vielen Sandetappen
ausschließlich auf dem weitläufigen Gelände von Mercedes- und Flußdurchfahrten auf der Kola-Halbinsel ist bereits ausge-
Benz Offroad bei Biberach im reizvollen Umfeld der Schwäbi- bucht. Wenn Sie Interesse haben, senden Sie uns dennoch den
MBO-Archiv INTERN 47

Caprivi – die einzige Region Namibias, die fast ausschließlich


in den Tropen liegt und größtenteils aus flachem Sumpfland be-
steht. Eine wildreiche Region, die auf dem Weg zu den Victoria-
fällen durchquert wird. Die Vic-Falls, 1989 von der UNESCO
zum Weltnaturerbe erklärt, liegen zwischen den Grenzstädten
Victoria Falls und der nach ihrem Entdecker benannten Stadt
Livingstone. Um die Fahrt durch das von Unruhen geprägte Sim-
babwe zu vermeiden,führt die Strecke von Sambia aus an die
gewaltigen Wasserfälle. Dann geht es über Lusaka zum South
ausgefüllten Coupon auf Seite 48 zurück – manchmal wird auch Luangwa National Park, der mit einer Gesamtfläche von über
wieder ein Platz frei, weil ein Teilnehmer absagen muss. 9.000 Quadratkilometern unglaublich viele Wildtiere beheima-
tet. Die heißen Quellen von Kapishy und Shiwa Ng`andu, das
■ ❚ Mongolei-Reise Nyika Plateau und der Lake Malawi sind weitere Ziele, bevor
der 3.000 Meter hohe Mulanje erreicht wird – Teil des Mulan-
>> Ein einzigartiges Reiseland mit faszinierenden Landschaf- je-Bergmassivs in Malawi und zugleich höchster Berg Zentral-
ten erleben die Teilnehmer der fünf Fly & Drive-Touren von Mer- afrikas, an dessen untersten Hängen sich weitläufige Teeplan-
cedes-Benz Offroad im August und September mit in Ulaan- tagen erstrecken. Über die südliche Spitze von Malawi wird das
baatar bereitstehenden G- und GL-Klassen. Zur Wahl stehen benachbarte Mosambik erreicht, wo die Route am Indischen
zwei jeweils einwöchige Strecken, die sich auch zu einem län- Ozean entlang zum Küstenort Inhambane und ans Reiseziel Ma-
geren Urlaub kombinieren lassen. Außerdem besteht die Mög- puto führt, von wo aus die Teilnehmer zurückfliegen und die
lichkeit, über unseren zuverlässigen mongolischen Partner in- Autos verschifft werden – und zwar über Kapstadt, um die risi-
dividuelle Verlängerungstage für Jäger (Wölfe, Rehböcke oder koreiche Passage um das Horn von Afrika zu vermeiden. <<<
Gazellen) oder zur Wildbeobachtung zu buchen.
Etappenziele sind, je nach gewählter Tour, zum Beispiel die
Gobi-Wüste mit Sanddünen und den geschwungenen Bergen
der Zentralmongolei am Horizont, Karakorum als ehemalige VORSCHAU 2010
Hauptstadt von Dschingis Khan mit Erdene Zuu, einem der Auch für das Jahr 2010 plant Mercedes-Benz Offroad eine Vielzahl
größten Klöster in der Mongolei, oder auch Khushuu Tsaidam an Fahrtrainings und Reisen. Eine Vorschau.
mit den Hinterlassenschaften der Könige Kultegen und Tonyu- ■ Offroad-Fahrtrainings in ganz Deutschland, dazu spezielle Basis-,
kuk. Übernachtet wird in Ulaanbaatar im Hotel, unterwegs in Aufbau- und Profikurse auf dem dafür besonders geeigneten Gelän-
stilechten Jurten mit sauberen Duschkabinen, Waschgelegen- de in Biberach.
heiten und Toiletten in einem zentralen Gebäude. ■ Fröhliche Eiszeit. Eine Autoreise im Januar mit gestellten G-, GL-,
M- oder GLK-Klassen von Deutschland durch den traumhaften fin-
nischen Winter bis an den Polarkreis.
■ Polarkreis. Vier Fly & Drive-Touren mit gestellten Fahrzeugen zwi-
■ ❚ Frankreich-Reise schen Ende Januar und 21. Februar in den Märchen-Winter des ho-
hen Nordens.
>> Frankreich genießen die Teilnehmer der Reise von Merce- ■ Namibia. Fünf Fly & Drive-Reisen zwischen dem 5. April und 11.
des-Benz Offroad im Oktober. Geboten werden wilde Passstra- Mai in den Süden von Namibia und ins Diamanten-Sperrgebiet bei
Lüderitz mit seiner einmaligen Dünenlandschaft am Meer.
ßen, viel Landschaft und gemütliche Abende in hervorragenden
■ Toskana. Eine Rundreise ab Deutschland mit dem eigenen oder
Restaurants. Übernachtet wird stets in sehr guten bis guten Ho- einem von Mercedes-Benz zur Verfügung gestellten Geländewagen
tels. Die Teilnahme ist mit der eigenen oder einer für die Reise durch die schönsten Regionen der Toskana.
zur Verfügung gestellten GL-, M-, GLK- oder G-Klasse möglich. ■ Persien. Eine abenteuerliche Langstrecken-Reise vom 1. Sep-
tember bis 3. Oktober ab Deutschland bis ins faszinierende Persien
mit dem eigenen Fahrzeug.
■ 1001-Nacht. Reisetermin: Eine zweiwöchige Reise ab Deutsch-
■ ❚ Afrika-Durchquerung
land mit gestellten Fahrzeugen durch die schönsten Regionen von
Tunesien und in die Sahara mit komfortablen Hotels und viel Kultur.
>> Startpunkt der West-Ost Durchquerung von Afrika ist Wal- ■ Dünen-Fahrtraining. Drei Fly & Drive-Fahrtrainings in der Saha-
vis Bay, rund 30 km südlich von Swakopmund an der Atlantik- ra mit neuen Zielen und Dünenlandschaften südlich von Mahmoud
küste gelegen. Von dort führt die Strecke zur Etosha-Pfanne und in Tunesien zwischen dem 10. und 29. November 2010.
MBO-Archiv
48

INFORMATIONSABRUF für das Jahr 2009


Ich bin an folgenden Offroad-Fahrtrainigs und -Reisen interessiert und bitte unverbindlich um weitere Informationen:

Reisen und Offroad-Trainings 2009


* Mongolei (Fly & Drive) 1. Termin 2. Termin 3. Termin 4. Termin 5. Termin
❑ 09. - 16. August ❑ 16. - 23. August ❑ 23. - 30. August ❑ 30. Aug.- 06.Sept. ❑ 06. -13.September
* Erlebnis-Reise Murmansk ❑ 04. - 21. Juli
* Erlebnis-Reise Frankreich ❑ 10. - 16. Oktober
* Erlebnis-Reise Afrika-Durchquerung ❑ 01. - 23. November
* Die Reisetermine können sich noch ändern. Detaillierte Informationen werden rechtzeitig vor der jeweiligen Reise zugesandt. ❑ = Offroad-Erlebnis ❑ = Offroad-Abenteuer

Offroad-Trainings 2009 1. Termin 2. Termin Basis-Offroad-Training 2009 1. Termin 2. Termin


Biberach ❑ 21. März ❑ 07. November Biberach ❑ 16. Mai ❑ 24.Okt.
Lübeck ❑ 04. April Aufbau-Offroad-Training 2009
Berlin ❑ 06. Juni Biberach ❑ 25. April ❑ 31. Okt.
München ❑ 18. Juli
Wittenberg ❑ 19. September
Dorsten ❑ 03. Oktober

Profi-Offroad-Trainings 2009 1. Termin 2. Termin


Biberach ❑ 28. – 29. März ❑ 14. – 15. Nov.
Offroad-Party 2009 1. Termin
Biberach ❑ 25. – 27. September

Reisen 2010
* Namibia (Fly & Drive) 1. Termin 2. Termin 3. Termin 4. Termin 5. Termin
❑ 08.-14. April ❑ 15. - 20. April ❑ 22. - 27. April ❑ 29. April - 04.Mai ❑ 06. - 11. Mai
* Polarkreis (Fly & Drive)
❑ 26. - 31. Januar ❑ 02. - 07. Februar ❑ 09. -14. Februar ❑ 16. - 21.Februar –
* Tunesien (Fly & Drive)
❑ 10. - 15. Nov. ❑ 17. - 22. Nov. ❑ 24. - 29. Nov. – –
* Erlebnis-Reise Toskana 13. - 20. Juni
* Erlebnis-Reise Persien 01. September bis 03. Oktober
* Erlebnis-Reise 1001-Nacht 15. Oktober bis 08. November

= auch mit gestellter GL-, M-, GLK- oder G-Klasse möglich = Übernachtung im Hotel = Übernachtung im Zelt = Übernachtung in einer Jurte

Vorname/Nachname Firma

Straße Nr. PLZ/Ort

Telefon/Fax E-Mail

Ort, Datum Unterschrift

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