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Schimmelpfennig:
Älteste Theorie, einfachste Theorie und v.a.: Analysiert Auswirkungen einer vorausgesetzten
Anarchie in reiner Form, dient oft als Widerpart, war lange dominante Theorie
Ursprünge
Zentrale Aussage:
Existenzielle Unsicherheit der Staaten
Unsicherheit hängt von Machtverteilung und verfügbarer Technologie ab
Hohe Machtkonzentration+(v.a. Defensive) Verteidung = geringere Unsicherheit (nur
temporär)
Akteure: Egoistisch-zweckrationale Staaten
o Anarchie und Sorge um Existenz sorgen dafür, nach Macht zu streben ->
Machtkonkurrenz
Interaktionsmechanisem sorgen für Reproduktion von:
Anarchie (keine Weltregierung), Machtstreben und Machtkonkurrenz
3.2 Struktur
Staaten sind nicht nur gleichranging, sondern gleichartig: üben auf ihrem Territorium
jeweils gleiche souveräne und umfassende Herrschaftsfunktionen aus
Folgen der Anarchie:
Anarchie -> eigene Sicherheit ist oberstes Ziel -> Streben nach (militärischer) Macht ->
Versuch mindestens so mächtig zu sein, wie andere Staaten
Offensiver vs. defensiver Realismus: Ist Macht Selbstzweck oder Mittel zum Zweck?
o Selbstzweck: Macht maximieren, um mächtiger als alle Staaten zu sein
o Mittel zum Zweck: Strebt nur so weit nach Macht, wie es für Sicherheit notwendig ist
o Defensiv (nach Waltz): Staaten werden erst aktiv, wenn andere Staaten so mächtig
werden, dass sie die Sicherheit bedrohen
o Offensiv (nach Mearsheimer, Zakaria): Jeder Staat muss nach Macht streben, weil
mächtigster Staat in einem anarchischen System die beste Position ist,
denn: ständige Machtverschiebungen verlangen permanente Anstrengung zur Erhöhung
der Macht (Staaten sind offensive Positionalisten)
Vermittelnde Positon: Unterscheidung von unterschiedlichen Typen von Staaten:
Revisionistisch (offensiv) oder Status-Quo (defensiv)
Wirtschaftliche Bedeutung
o Wirtschaftsbeziehung kommt dann zu Stande, wenn sie für beide Seiten profitabel ist
o ABER: Wenn Staat A mehr als B von der Beziehung profitiert, stärkt es die Macht von A,
Staaten achten darauf, nur Deals mit etwa gleichen Gewinnen einzugehen
o Staaten haben Sorge vor Abhängigkeit:
Wirtschaftsbeziehungen verstärken die ökonomische Arbeitsteilung -> Staaten
spezialisieren sich auf Güter, die sie konkurrenzfähig produzieren können,
müssten andere Wirtschaftsgüter aufgeben und stattdessen importieren, wollen aber
keine Abhängigkeit von anderen Staaten (da im Krisenfall erpressbar)
o Angst vor Betrug: Bei Liberalisierung des Marktes kann es sein, dass sich eine Seite nicht
an die Abmachungen hält und eigene Produkte schütztm bzw. Importe behindert ->
Machtvoteil
Machtverteilung
Früher Multipolar: Preußen, Russland, UK, USA, dann Bipolar: USA, CCCP
Heute: USA? USA vs. Russland? China et al.? 3 verschiedene Ansätze
Unipolarität (Hegemonie)
o Schwächt negative Auswirkung der Anarchie: Zentralisierung/Monopolisierung
vom Macht
o Keine Gegenmacht: Sorgt für Sicherheit und Ordnung im System:
Weist Schranken, setzt Regeln, „Proto-Weltstaat“
o Ist Staat übermächtig: Keiner wagt offene Machtkonkurrenz: Machtstreben wird
gedämpft -> mehr innerstaatliche Freiheit
Bipolarität: Staaten sortieren sich in Blöcke: Großmächte kontrollieren nur
Machtentwicklung eines Konkurrenten, leichter als Multipolarität zu kalkulieren,
begünstigt Kooperation
Mulitpolarität: Unterschiedliche Allianzen, häufige Bündniswechsel: Größte Unsicherheit
(Militär)Technologie
Angenommen, Staaten sind defensive Positionalisten (Vorherrschaft anderer verhindern, aber keine
eigene Vorherrschaft anstreben)
2 Optionen für Staat:
C: Nicht Aufrüsten, keinen Angriff vorbereiten
D: Aufrüsten, Anriff vorbereiten
Mögliche Interaktionsprozesse
o CC: Beide bewahren Status quo
o DD: beide versuchen sq zu verändern
o CD/DC: einer von beiden versucht sq zu verändern, während der andere nichts
unternimmt
o Beste Option für defenisve Positionalisten: CC
o Keinesfalls akzeptabel: CD/DC: der jeweils andere verschafft sich einen
machtpolitschen Vorteil
o Dann lieber noch: Rüstungswettkampf, Bündniskonkurrenz, Krieg
Optimalstes Ergebnis: C wählen
o Individuell bestmögliches Ergebnis ist auch für kollektiv optimalstes Ergebnis
ABER: DD sorgt für mehr Gleichgewicht, denn mit CC wird riskiert, dass der andere Staat das
defensive Verhalten ausnutzt, um sich selbst Machtgewinn zu verschaffen
o Zwei Faktoren entscheiden, ob sich dennoch defensiv verhalten wird:
o 1. Risiko, das der Staat eingehen kann
Kleines Risiko, dann vllt defensives Verhalten
- es geht um Überleben des Staates, Einsatz zu groß, keine Risiken
- > Teilnahme Rüstungswettkampf, keine Isolation, Verteidigungsaufstellung
o 2. Vertrauen, dass der andere Staat sich defensiv verhalten wird
- > Staat kann nicht vertrauen, „es gibt keine Freunde“, nur defensives
Verhalten nicht möglich.
Machtgleichgewicht
Zusammenfassung:
Defensives Verhalten von Staaten (Erhalten des Gleichgewichts) sorgt immer für
Machtkonkurrenz, weil
o Die Unsicherheit herrscht, dass ein anderer Staat das defensive Verhalten nutzt um
einen Machtgewinn zu erzielen
Offensives Verhalten von Staaten (Anstreben einer Weltherrschaft) sorgt immer wieder für
ein Machtgleichgewicht, weil Staaten sich von Großmächten abwenden, um souverän zu
bleiben
Wenn eine Zwangsmacht existiert, ist die Folge: andere Staaten bilden militärische
Gegenmacht
Wechselseitige Androhung -> Abwehren von Zwängen
Durch Machtkonkurrenz ist die Entwicklung des internationalen Systems ein zyklisches
Phänomen
Nur ein radikaler Systemwechsel von Anarchie zu Hierarchie (Weltstaat) kann Dymanik
durchbrechen
Je mehr die Staaten sich einer Hierarchie annähern, desto gefährlicher ist der Zustand für die
Nicht-Hegemonie-Staaten:
GEFAHR: Staat muss gegenüber Hegemon politische Autonomie einschränken bzw. Staat
aufgeben
Hegemonie ist für das anarchische internationale System wünschenswert: Unsicherheit im
System verringert sich, Frieden und Ordnung entsteht
Gruppen: Sie sind Kern internationaler Politik; Politik findet in und zwischen Gruppen statt,
Gruppensolidarität ist zentral und für innenpolitische Prozesse/Konflikte, sowie Kooperation
zw. Gruppen
Egoismus: Handeln der Individuen und Gruppen ist durch eigene Interessen getrieben
Machtzentrismus: Schlüssel zum Verständnis von (innen-, außen-, internationale) Politik ist
die Interaktion von sozialer und materieller Macht. Interaktion findet beständig vor
Gebrauch materieller Macht (Zweck: Zwang) statt.
Anarchisches System setzt Machtgier des Individuums keine strukturellen Grenzen, daher die
Verschiebung des „Hungers“ auf eine nationale Ebene
3 Idealtypen von Politik: Machterhaltung, Machtsteigerung, Machtdemonstration
Theorie ist nur Spekulation, lose mit Welt verbunden. Soll Wirkung erklären, die von der Struktur der
internationalen System auf die Einheiten
4 realistische Grundannahmen:
Souveränität: Staat kann selbst entscheiden, wie er auf interne und externe Herausforderungen
reagiert
Essenz der Theorie: Je weniger Großmächte und je mehr Gegenmächte, desto geringer ist die
Konfliktgefahr
Defensiver Realismus: Staaten können sich sicher fühlen und haben nicht immer Bedürfnis, ihre
Position im System verbessern zu wollen
Internationale Politik im Namen der Gerechtigkeit ist stets Gefahr von unbegrenzten, ewigen Kriegen,
sucht friedensfördernden Realismus
„if freedom is wanted insecurity must be accpeted“, „equality is associaten with instability“
Kleine Staaten können sich schlecht selbst helfen: deshalb zweite Präferenz
Macht