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Morphologie und Syntax (BA)
Gliederung
1 Übungsaufgabe 3
2 Flexion
3 Kongruenz
4 Kasus
5 Verb-Status
6 Analytische Konstruktionen
7 Übungsaufgabe 4
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Morphologie und Syntax (BA)
Übungsaufgabe 3
Übungsaufgabe 3
Sg Pl Sg Pl
Nom Tag – e 1.Pers. leg e en
Gen es e 2.Pers. st t
Dat – en 3.Pers. t en
Akk – e
• Welche Hinweise bekommen Sie hier für die Beurteilung,
ob das Deutsche eine analytische, agglutinierende oder
flektierende Sprache ist?
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Morphologie und Syntax (BA)
Übungsaufgabe 3
Übungsaufgabe 3
• Die Flexionsform des Nomens, die wir hier sehen, nennt
man auch Grundformflexion, und die des Verbs
Stammflexion.
• Bei der Grundformflexion taucht die einfache unaffigierte
Form selbst im Paradigma auf.
• Wenn man sich den Plural des Nomens betrachtet, fällt
auf, dass man ein Plural-Affix, ‘-e-’, und ein Dativ-Affix,
‘-n-’, identifizieren kann.
• Parallel kann man das ‘-s-’ im Singular als Genitiv
ansehen.
• Man könnte also aufgrund dessen Deutsch als
agglutinierende Sprache ansehen.
• Im Kontrast dazu ist das verbale Paradigma typisch für
eine flektierende Sprache.
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Übungsaufgabe 3
Übungsaufgabe 3
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Morphologie und Syntax (BA)
Übungsaufgabe 3
Übungsaufgabe 3
MJ MJ
ttt JJJ ttt JJJ
t JJ t JJ
tt tt
b o: t b ø: t
C V C C V C C VÂ C C V C
Â
[+vorne] jç ff@ ddn [+vorne] jç ff@ ddn
jjj
ff
djdfjdfjdfjdfdfdfdfddddd jjj
ff
djdfjdfjdfjdfdfdfdfddddd
f
dfjjdfjdfd d f
dfjjdfjdfd d
M M
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Übungsaufgabe 3
Übungsaufgabe 3
M
J
tt JJJ
ttt JJ
t
s N
C V C
M
• Die einfache Vergangenheit bei sing—sang lässt sich,
wenn man möchte, parallel zu arabischen Binyanim
ableiten.
• Der Vokal bestimmt das Tempus.
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Übungsaufgabe 3
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Morphologie und Syntax (BA)
Flexion
Flexion
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Flexion
Flexion
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Flexion
Nomen-Flexion — Kasus
• Wie wir bereits gesehen haben, ist die Flexions-Morphologie
von Nomen eher spärlich:
Nomen-Flexion — Kasus
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Flexion
Nomen-Flexion — Kasus
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Kongruenz
Kongruenz in Nominalphrasen
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Kongruenz
Kongruenz in Nominalphrasen
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Kongruenz
Kongruenz in Nominalphrasen
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Morphologie und Syntax (BA)
Kongruenz
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Kongruenz
(11) a. Es regnet/schneit/hagelt.
b. piove
regnet-3Sg
„es regnet“ (Italienisch)
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Kongruenz
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Kongruenz
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Kongruenz
(15) Personalpronomen:
Das ist Peter. Ich kenne ihn/*sie seit unserer Jugend.
(16) Relativ-Pronomen:
Das ist der Mann, den ich seit unserer Jugend kenne.
(17) a. Relativsatz:
Das Mädchen, das/*die ich kenne . . .
b. Das Mädchen steht dort. Es/Sie ist nett.
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Kongruenz
Kongruenz — Zusammenfassung
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Kasus
Kasus
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Kasus
Kasus
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Kasus
Kasus
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Morphologie und Syntax (BA)
Kasus
Kasus
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Kasus
Grammatische Funktionen
• Mit grammatischen Funktionen bezeichnen wir die Rollen,
die einzelne Satzteile oder Satzglieder in einem Satz
übernehmen.
• Eine Funktion, die wir bereits kennengelernt haben, ist das
Subjekt.
Subjekt Ein Subjekt steht im Deutschen im Nominativ.
Grammatische Funktionen
• Einige Beispiele:
Grammatische Funktionen
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Kasus
Syntaktische Kategorien
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Kasus
Syntaktische Kategorien
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Kasus
Subkategorisierung
• Wie bereits gesehen, unterscheiden sich Verben
voneinander u.a. darin, welche Objekt-Typen sie
verlangen.
• Anhand dieser unterschiedlichen Selektionseigenschaften
unterteilen wir die Kategorie der Verben noch einmal in
mehrere Unterkategorien („Sub-Kategorien“) oder
Verb-Klassen.
• Eine gebräuchliche Unterteilung ist die in intransitive,
transitive und ditransitive Verben.
Intransitive Verben selegieren lediglich eine Ergänzung, die in
der Regel als Subjekt des Satzes erscheint.
Subkategorisierung
(27) Akkusativ-Objekt:
Renate kaufte/fuhr/mietete . . . einen Toyota.
(28) Dativ-Objekt:
Holger half/gratulierte/dankte . . . seiner Freundin.
(29) Genitiv-Objekt:
Wir gedachten/erinnerten uns des ehemaligen
Präsidenten.
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Kasus
Subkategorisierung
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Kasus
Subkategorisierung
Ditransitive Verben selegieren neben dem Subjekt noch ein
Akkusativ-Objekt und ein Dativ-Objekt.
(32) a. *Ich versah die Tür / *Ich versah mit einem Schloss.
b. *Ich versah die Tür aus/von/an einem Schloss.
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Kasus
Subkategorisierung
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Kasus
Subkategorisierung
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Kasus
Subkategorisierung
• Die Selektionseigenschaften von Verben werden im
Lexikon einer Sprache festgehalten.
• Zur Wiederholung: Eine Sprache kann als ein System
aufgefasst werden, das aus zwei Komponenten besteht:
1 Ein Lexikon, das die kleinsten Einheiten der Sprache,
Morphe und Morpheme, mit ihren kategorialen
Zuordnungen und Selektionseigenschaften auflistet.
2 Eine Grammatik, die die Regeln für die Kombination dieser
Einheiten zu Wörtern (Morphologie) und Sätzen (Syntax)
kodiert.
• Die Grammatik des Deutschen wird bspw. beinhalten, dass
ein Verb im Allgemeinen mit einem Akkusativ-Objekt
kombiniert werden kann.
• Im Lexikoneintrag des Verbs ‘helfen’ wird aber
festgehalten, dass dies für dieses Verb nicht gilt.
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Kasus
Subkategorisierung
• Eine Eigenschaft, in der sich im Deutschen die intransitiven
Verben noch einmal voneinander unterscheiden, ist das
Hilfsverb für die vollendeten Zeitformen.
• Verben wie kommen, gehen, sterben, laufen, folgen etc.
verwenden das Verb ‘sein’, während ansonsten die
meisten Verben ‘haben’ verwenden.
• Das korreliert mit anderen Unterschieden:
Subkategorisierung
• Bei Verben, die ‘sein’ verwenden, lässt sich das Verb als
partizipiales Adjektiv zu dem Subjekt des Verbs umformen.
• Ds geht bei Verben, die ‘haben’ verwenden, ist diese
Umformung nicht möglich.
• Bei transitiven Verben geht diese Umformung mit dem
Akkusativ-Objekt:
Subkategorisierung
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Kasus
Subkategorisierung
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Morphologie und Syntax (BA)
Verb-Status
Verb-Status
• Verben kommen in finiter und infiniter Form vor.
• Das finite Verb ist die nach Person, Numerus, Tempus,
Modus flektierte Form.
• Infinite Formen kommen im Deutschen in drei Varianten
vor, die wir mit Bech (1957) auch Status nennen können:
Infinitiv sing-en, lach-en, tanz-en etc.
Partizip ge-sung-en, ge-lach-t, ge-tanz-t etc.
zu-Infinitiv zu singen, zu lachen, zu tanzen etc.
• Welchen Status eine Verb-Form annimmt, wird von
anderen Verben bestimmt.
• Bei vollendeten Zeitformen haben wir das Partizip Perfekt:
Verb-Status
Lücken im Flexionsparadigma
• Wir haben zwischen inhärenter Flexion und
Kongruenzflexion unterschieden.
• Die inhärenten Flexionsmerkmale, die uns hier
interessieren, sind . . .
beim Nomen Kasus,
beim Verb Tempus,
beim Adjektiv Komparation.
• Kann es vorkommen, dass eine bestimmte Flexion nicht
möglich ist, und was passiert dann?
• Typischerweise beobachten wir in solchen Fällen den
Wechsel von einer flektierenden zu einer analytischen
Konstruktionsweise.
• D.h., wenn ein Morphem fehlt, wird es durch ein
Funktionswort ersetzt. 57 / 66
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Analytische Konstruktionen
(41) a. fast-er
b. easi-er
c. *intelligent-er
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Analytische Konstruktionen
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Analytische Konstruktionen
Lücken im Flexionsparadigma
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Analytische Konstruktionen
Lücken im Flexionsparadigma
Lücken im Flexionsparadigma
• Auch für die Tempus-Flexion des Verbs kennen wir solche
analytischen Konstruktionen.
• Im Englischen gibt es den sogenannten ‘do’-support:
• Unter speziellen syntaktischen Bedingungen muss das
Tempus mittels des Verbs ‘to do’ ausgedrückt werden.
Lücken im Flexionsparadigma
• Auch die Kongruenzflexion kennt solche Reparaturen mittels
zusätzlicher Funktionswörter.
• Ein Beispiel sind Relativpronomen.
• Was uns normalerweise nicht auffällt, ist, dass diese nur in
der 3.Person existieren.
• Wenn wir für einen Relativsatz ein Bezugsnomen in der
ersten oder zweiten Person nehmen, bekommen wir
Probleme:
Übungsaufgabe 4 I
1 Worin besteht die Selektionsregularität bei dem Verb in
folgenden Sätzen?
Übungsaufgabe 4 II
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