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Jeanne d’Arc

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Jeanne d’Arc (Begriffsklärung) aufgeführt.

Jeanne d’Arc (Miniaturmalerei eines unbekannten Malers, zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts; ein zu
Lebzeiten entstandenes Bild ist nicht überliefert.)

Jeanne d’Arcs Signatur

Geburtshaus von Jeanne d’Arc in Domrémy-la-Pucelle


Jeanne d’Arc (Basilika Bois-Chenu, Domrémy)

Maison de Jeanne d’Arc in Orléans mit Ausstellungen über Jeanne d’Arc (2008)

Jeanne d’Arc [ʒanˈdaʁk] (* vermutlich 1412 in Domrémy, Lothringen; † 30. Mai 1431 in Rouen),
auch Jehanne d’Arc[1], im deutschen Sprachraum auch Johanna von Orléans oder die Jungfrau
von Orléans genannt, ist eine französische Nationalheldin. Sie wird in der römisch-katholischen
Kirche als Jungfrau und Heilige verehrt.
Karte Frankreichs mit Route Pucelles und den besetzten Gebieten

Während des Hundertjährigen Krieges verhalf sie bei Orléans den Truppen
des Dauphins (Thronerben) zu einem Sieg über Engländer und Burgunder und geleitete
anschließend Karl VII. von Frankreich zu seiner Krönung nach Reims. Nach der Niederlage der
Franzosen in der Schlacht von Compiègne wurde Jeanne d’Arc am 23. Mai 1430 durch Johann
II. von Luxemburg gefangen genommen, später an die Engländer ausgeliefert und schließlich in
einem kirchlichen Verfahren des Bischofs von Beauvais, Pierre Cauchon, der pro-englisch
eingestellt war, aufgrund verschiedener Anklagen verurteilt. Am 30. Mai 1431 wurde Jeanne
d’Arc im Alter von 19 Jahren auf dem Marktplatz von Rouen auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
24 Jahre später strengte die Kurie einen Revisionsprozess an, in dem das Urteil aufgehoben und
Jeanne zur Märtyrin erklärt wurde. Im Jahr 1909 wurde sie von Papst Pius X. selig- und 1920
von Papst Benedikt XV. heiliggesprochen. Ihr Gedenktag ist der 30. Mai. An diesem Tag gedenkt
man ihrer auch in der Church of England.[2]

Inhaltsverzeichnis

• 1Geschichtlicher Hintergrund
• 2Leben
o 2.1Kindheit und Jugend
o 2.2Wirken im Hundertjährigen Krieg
o 2.3Festnahme und Inquisitionsprozess
o 2.4Tod
▪ 2.4.1Politische Konsequenzen
• 3Rezeption
o 3.1Rehabilitierung
o 3.2Heiligsprechung
o 3.3Jeanne d’Arc als nationaler Mythos
o 3.4Literatur
▪ 3.4.1Dramen
▪ 3.4.2Erzähltexte
▪ 3.4.3Hörspiel
o 3.5Musik
o 3.6Film und Fernsehen
o 3.7Computerspiele
• 4Quellen
• 5Literatur
• 6Weblinks
• 7Einzelnachweise

Geschichtlicher Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Im Hundertjährigen Krieg versuchte England aufgrund erbrechtlicher Zusammenhänge seine
Ansprüche auf den französischen Thron durchzusetzen. Vorausgegangen war der Tod des
französischen Königs Karl IV. Der seit 1328 in England herrschende König Eduard III. erhob als
Sohn von Isabelle, der Tochter Philipps IV. „des Schönen“, Anspruch auf den Thron.
Französische Rechtsgelehrte akzeptierten diesen Anspruch jedoch nicht, da Frauen und deren
Erben von der Thronfolge grundsätzlich ausgeschlossen waren. Schließlich wurde Philipp VI. als
Nachfahre der Kapetinger aus der Nebenlinie der Valois am 28. Mai 1328 in Reims zum König
gekrönt. Nach der Konfiszierung des englischen Herzogtums Guyenne 1337 durch Philipp VI.
landete Eduard III. mit 4.000 Rittern und 10.000 Bogenschützen in der Normandie.
1415 besiegte der englische König Heinrich V. die Franzosen in der Schlacht von Azincourt und
erhob erneut Anspruch auf den französischen Thron. Englische Truppen hatten den Norden des
Landes bis zur Loire besetzt. Orléans, der Schlüssel zur Überquerung des Flusses, war
von John of Lancaster, einem Bruder Heinrichs V., eingekesselt (→ Belagerung von Orléans).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Kindheit und Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weder für Jeanne d’Arcs genauen Tag der Geburt noch für das Geburtsjahr gibt es eine
zuverlässige Quelle. Sie wurde während der zweiten Hälfte des Hundertjährigen Krieges
zwischen dem König von Frankreich und dem König von England in Domrémy, einem kleinen
Dorf an der Maas, um 1412 als Tochter von Jacques Darc (oder Jacques Tarc, Tare, Dart, Day,
Daix) und Isabelle Romée in eine wohlhabende Bauernfamilie geboren. Die üblich gewordene
Schreibweise „d’Arc“ taucht erst seit dem 16. Jahrhundert auf, um die Nobilitierung der Familie
anzudeuten.[3]
Mit 13 Jahren hatte Jeanne d’Arc laut Gerichtsprotokoll ihre ersten Visionen. In diesen hörte sie
die Stimme der hl. Katharina, später kamen die des Erzengels Michaelund der
hl. Margareta hinzu. Von ihnen erhielt sie den Befehl, Frankreich von den Engländern zu befreien
und den Dauphin zum Thron zu führen. Die Erscheinungen wiederholten sich. Gegen Ende
Dezember 1428 verließ Jeanne ihr Elternhaus.[4]
Wirken im Hundertjährigen Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jeanne d’Arc bei der Krönung Karls VII. (Historiengemälde von Dominique Ingres, 1854)

Königliches Adelspatent 1429: Karl VII. erhebt Jeanne d’Arc samt Familie in den Adelsstand und verleiht
ihnen ein Wappen.

Wappen von Jeanne d’Arc

Am 1. Januar 1429, im Alter von fast 17 Jahren, versuchte Jeanne d’Arc zum ersten Mal, beim
Stadtkommandanten der Festung Vaucouleurs, Robert de Baudricourt, vorzusprechen. Beim
dritten Versuch bekam sie eine Audienz. Nachdem sie ihn nach einer erfolgreichen Prüfung ihres
Glaubens überzeugt hatte, indem sie ein Kreuz küsste, gab er ihr am 22. Februar 1429 eine
Eskorte (Jean de Metz, Bertrand de Poulengey; Anhänger des Dauphins) mit, die sie zu Karl
VII. nach Chinon begleiten sollte, das sie am 5. März 1429 nach elf Tagen durch Feindesland
erreichte. Ein Empfehlungsschreiben Baudricourts kündigte ihren Empfang am französischen
Hof an. Sie wurde vom Dauphin empfangen. Jeanne überzeugte ihn, dass sie im Namen des
Himmels gekommen sei, um Frankreich aus der misslichen Lage zu retten, und sicherte ihm zu,
dass er in Reims zum König von Frankreich gekrönt würde. Niemand weiß genau, wie Jeanne
den Dauphin überzeugte; es ist nur bekannt, dass sie sich mit ihm in ein Zimmer zurückzog und
ihn angeblich an einer ihrer Visionen teilhaben ließ.
In Poitiers ließ der Dauphin Jeanne drei Wochen lang von Geistlichen und hochgestellten
Persönlichkeiten auf ihre Glaubwürdigkeit prüfen und ihre Jungfräulichkeit von Hofdamen
untersuchen. Nach erfolgreichem Bestehen beider Prüfungen beschloss der Kronrat, ihr eine
Rüstung anfertigen zu lassen, und stellte ihr eine kleine militärische Einheit zur Seite. Sie machte
aus einfachen Räubern wie etwa Étienne de Vignolles, besser bekannt als La Hire („der Wilde“),
Soldaten. Ihr erster Auftrag war es, einen Proviantzug nach Orléans durchzubringen. Am 29.
April kam ihr Zug in der eingeschlossenen Stadt an. Die Truppen in Orléans wurden von dem
Erfolg motiviert und ließen sich überzeugen, einen Ausfall zu wagen. Am 7. Mai ritt Jeanne d’Arc
voran. Von einem Pfeil getroffen und vom Pferd geworfen, blieb sie dennoch auf dem Feld. Das
beeindruckte ihre Mitkämpfer und steigerte die Kampfbereitschaft des Heeres. Einen Tag später
zogen die Engländer von der aussichtslos gewordenen Stellung ab. Der 8. Mai wird in Orléans
als Tag der Befreiung gefeiert.[5] Bis Juni 1429 waren die Engländer unter der Mitwirkung Jeanne
d’Arcs aus den Burgen südlich der Loire vertrieben.
Am 17. Juli 1429 wurde der Dauphin, wie von Johanna von Orléans prophezeit, in
der Kathedrale von Reims als Karl VII. gekrönt; Jeanne nahm, mit der Siegesfahne neben
dem Altar stehend, an der Feier teil. Der Ruhm Jeanne d’Arcs war auf dem Höhepunkt. Ihr Vater
erhielt vom König als Zeichen der Dankbarkeit die Steuerfreiheit. Die königlichen Ratgeber
unterminierten den Einfluss Jeanne d’Arcs. Immer wieder bat sie den König,
nach Paris vorstoßen zu dürfen – erst nach etlichen strategischen Fehlentscheidungen gab er im
September 1429 ihrem Drängen nach. Der Versuch am 8. September 1429 misslang jedoch und
Karl VII. wandte sich von ihr ab. Er wollte nun lieber Frieden schließen, entließ Teile der Armee
und versagte ihr die Unterstützung in ihrem Bemühen, die Engländer restlos vom Festland zu
vertreiben.
Festnahme und Inquisitionsprozess[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitgenössische Darstellung im Protokoll des Parlaments von Paris (1429). Zeichnung von Clément de
Fauquembergue. National Archiv

Die von Jeanne d’Arc betriebene Befreiung von Paris blieb erfolglos. Durch Verrat wurde sie am
23. Mai 1430 bei Compiègne von Johann von Luxemburgfestgenommen und den
Burgundern[6] ausgeliefert. Der Herzog von Burgund wiederum verkaufte Jeanne nach zwei
Fluchtversuchen am 18./19. Juni und sieben Monaten in Gefangenschaft für 10.000 Franken
an John of Lancaster, den Herzog von Bedford.
Dieser übergab sie der katholischen Gerichtsbarkeit in Rouen, behielt sie aber in der Burg
Bouvreuil, Sitz der englischen Macht in Frankreich, gefangen, wo sie fünf Monate lang in einem
Turm eingesperrt war. Nach einem drei Monate währenden Prozess unter dem Vorsitz des
Bischofs von Beauvais, Pierre Cauchon, wurde sie „wegen ihres Aberglaubens, ihrer Irrlehren
und anderer Verbrechen gegen die göttliche Majestät“ – so ein Gutachten der Universität von
Paris – verurteilt. Jeanne musste darin ohne rechtlichen Beistand gegen dialektisch und
rhetorisch geschulte Kleriker argumentieren. Auf die Fangfrage „Johanna, seid ihr gewiss, im
Stande der Gnade zu sein?“ antwortete sie „Wenn ich es nicht bin, möge mich Gott dahin
bringen, wenn ich es bin, möge mich Gott darin erhalten!“ Hätte sie behauptet im Stande der
Gnade zu sein, wäre ihr das als ketzerische Anmaßung ausgelegt worden, hätte sie es
geleugnet, so hätte sie ihre Schuld zugegeben.
Trotz ihrer einfachen Herkunft und mangelnden Bildung erwies sie sich als rhetorisch sehr
geschickt. Dennoch befand man sie am 19. Mai 1431 in zwölf von 67 Anklagepunkten für
schuldig. Die ursprünglichen Anklagepunkte beschuldigten sie unter anderem des Feenzaubers,
des Gebrauchs der Alraunenwurzel, der Häresie, der Anbetung von Dämonen (mit Bezug auf die
von Jeanne gehörten Visionen, bei denen sie niederkniete) und des Mordes (da Jeanne nicht
als Soldat anerkannt wurde, waren alle Männer, die sie in Schlachten besiegte, als Mordopfer zu
betrachten). Gefährlich wurden Jeannes gerichtliche Aussagen zudem, weil sie sich dem Urteil
der Kirche zunächst nicht unterwerfen, sondern nur ein direkt von Gott stammendes Urteil
anerkennen wollte.
Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jeanne d’Arcs Tod auf dem Scheiterhaufen, Historiengemälde von Hermann Stilke, 1843

Als man ihr nach der Urteilsverkündung eröffnete, der Scheiterhaufen erwarte sie, wenn sie ihren
Irrglauben nicht einräume, schwor Jeanne ihren Überzeugungen ab. Vermutlich geschah dies
aus spontaner Furcht vor dem Feuertod, wie sie auch in ihrem späteren Widerruf des
Geständnisses selbst erklärte. Am 24. Mai 1431 wurde auf dem Friedhof von St-
Ouen die Exkommunizierung Jeanne d’Arcs vollzogen, die sich in einem öffentlichen Geständnis
in allen Anklagepunkten für schuldig befand. Nach ihrem Abschwören verurteilte man sie
als Ketzerin zu lebenslanger Haft, was unter normalen Umständen bedeutet hätte, die Schuldige
nun in ein kirchliches Gefängnis zu überstellen.
Aus politischen Gründen war dieses Urteil für die Anhänger des englischen Königshauses
unbefriedigend – war der Prozess doch in Gang gebracht worden, um Karl VII. beim geistlichen
und weltlichen Adel als Unterstützer einer Ketzerin zu denunzieren und so politisch zu
entmachten. Zudem bestand die Gefahr, dass die Anhänger Karls sie aus einem kirchlichen
Gefängnis in Frankreich hätten befreien können, um einen erneuten Schlag gegen die
englischen Truppen anzuführen.
Der einzige Ausweg bestand darin, Jeanne d’Arc erneut einen Prozess zu machen, der sie als
unbelehrbare Ketzerin ausweisen musste. So wurde ihr nachgewiesen, dass sie in ihrer
Gefängniszelle erneut Männerkleidung angelegt hatte. 1450 äußerte sich Jean Massieu dazu
zurückhaltend, möglicherweise aufgrund seiner früheren Stellung als Gerichtsdiener. Jeanne
habe ihm erzählt, dass man ihr die Frauenkleider weggenommen und Männerkleidung
hingeworfen habe, worauf es mit den Bewachern zu einem länger andauernden Streit
gekommen und ihr nichts anderes übrig geblieben sei, als die Männerkleidung anzuziehen, da
man ihr keine anderen mehr gegeben habe. Von den schweren sichtbaren Misshandlungen nach
ihrem Widerruf, die ein Augustiner bezeugte, erwähnte er nichts. Ladvenu, einem Bettelmönch,
dem ihr wohl am nächsten stehenden, vertraute sie an, furchtbar gequält und misshandelt
worden zu sein. Ein Edelmann habe versucht, ihr Gewalt anzutun, was sie auch öffentlich so
angab. Zum Schutz ihrer Tugend habe sie die Männerkleidung wieder angelegt. Zudem widerrief
sie das Geständnis, das sie wenige Tage zuvor auf dem Friedhof bekundet hatte.

Jeanne d’Arc auf dem Scheiterhaufen (Wandgemälde im Panthéon von Jules Eugène Lenepveu, um 1890)

Vier Tage später wurde Jeanne erneut der Prozess gemacht und das endgültige Urteil unter der
Regentschaft von John of Lancaster gefällt: Verbrennung als „notorisch rückfällige Ketzerin“ auf
einem Scheiterhaufen auf dem Marktplatz von Rouen. Am nächsten Morgen, dem 30. Mai 1431,
wurde Jeanne verbrannt. Ihre Asche wurde in die Seine gestreut, um ihren Anhängern keine
Möglichkeiten zu geben, ihre Überreste als Reliquien zu bergen. Dadurch sollte einer Verehrung
als Märtyrin Einhalt geboten werden. Dennoch tauchten gegen Ende des 19. Jahrhunderts
angebliche Reliquien in Tours auf. Ein Rippenknochen und ein Kleidungsrest wurden 1867 von
einem Apotheker an das Erzbistum übergeben. Bei einer Untersuchung in den Jahren 2006 bis
2007 stellte sich jedoch heraus,[7] dass es sich bei dem Rippenknochen um einen Teil einer
ägyptischen Mumie aus vorchristlicher Zeit handelt. Ebenso fanden sich Holzstücke und der
Oberschenkelknochen einer Katze. Der Kleidungsrest stammt zwar aus dem 15. Jahrhundert,
weist jedoch keinerlei Brandspuren auf.
Jahre nach ihrem Tod gaben mehrere Frauen an, eigentlich Jeanne d’Arc zu sein. Eine dieser
Frauen war Jeanne des Armoises.
Politische Konsequenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Tod Jeanne d’Arcs und das daraus entstandene Ansehen als Märtyrin stärkte Karl VII. und
schwächte die Burgunder, die daraufhin beschlossen, sich von England abzuwenden und
Frieden mit dem französischen König zu schließen. Karl VII., dem bewusst war, dass er sie
brauchte, um die Engländer endgültig vertreiben zu können, empfing die Burgunder daraufhin mit
offenen Armen. Dies führte schließlich zum Vertrag von Arras im Jahr 1435, in dem die
Burgunder Karl VII gegen Zugeständnisse als König von Frankreich anerkannten. Dieser Vertrag
führte dazu, dass die Engländer mit der Zeit aus Frankreich vertrieben wurden, was mit dem
Sieg Frankreichs im Hundertjährigen Krieg 1453 endete.
Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Rehabilitierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jeannes Mutter bemühte sich darum, den Prozess neu aufzurollen. 24 Jahre später, am 7.
November 1455, eröffnete Karl VII. vor dem Hintergrund veränderter politischer Verhältnisse in
der Kathedrale Notre-Dame de Paris einen Rehabilitationsprozess. Karl wollte, nachdem der
Hundertjährige Krieg weitgehend zugunsten Frankreichs ausgegangen war, seine Position
stärken und der anhaltenden Kritik wegen des Todesurteils gegen die immer noch populäre
Jeanne d’Arc ein Ende setzen. Am 7. Juli 1456 wurde das Urteil verkündet: die vollständige
Rehabilitierung – allerdings ohne diejenigen zur Verantwortung zu ziehen, die ihren Tod
verursacht hatten, zumal die beiden Hauptverantwortlichen bereits verstorben waren.
Heiligsprechung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 18. April 1909 wurde Johanna von Pius X. seliggesprochen[8] und am 16. Mai 1920
von Benedikt XV. heiliggesprochen.[9] Sie ist Schutzpatronin von Frankreich (mit den
hll. Dionysius, Martin, Ludwig und Therese von Lisieux), der Städte Rouen und Orléans,
der Telegrafie und des Rundfunks.
Jeanne d’Arc als nationaler Mythos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Standbild der Jeanne d’Arc auf dem Place du Parvis, Reims

Im 19. Jahrhundert wurde die Gestalt des heldenhaften Bauernmädchens zu


einem Nationalmythos der Franzosen verklärt. Sie wurde zum Stoff von Romanen,
Theaterstücken und Gesängen, die teilweise in die Weltliteratur eingingen. Da Jeanne sich selbst
„la Pucelle“ („die Jungfrau“) nannte, nahm ihr Heimatort diese Bezeichnung in seinen Namen auf
und nannte sich Domrémy-la-Pucelle. Ihr Geburtshaus ist erhalten, daneben ist ihr ein Museum
gewidmet. An ihrer Hinrichtungsstätte in Rouen steht heute ein Denkmal, daneben eine 1979
eingeweihte und nach ihr benannte Kirche. Auch viele Historiengemälde verklärten sie, zum
Beispiel von Jean-Auguste-Dominique Ingres (1780–1867), Paul Delaroche (1797–1856)
oder Jules Eugène Lenepveu (1818–1898), der ihr im Pantheon einen ganzen Zyklus von
Wandgemälden widmete.
Die Beliebtheit des Mythos erklärt sich daher, dass Jeanne von beiden Richtungen des stark
zerstrittenen politischen Spektrums instrumentalisiert werden konnte: Während die
katholischen Monarchisten ihre tiefe Frömmigkeit betonten und Parallelen zur Jungfrau
Maria zogen, verwiesen die antiklerikalen liberalen Republikaner auf ihren Mut gegenüber der
Obrigkeit, ihren Patriotismus und ihre Herkunft aus der Unterschicht.[10] Während des Zweiten
Weltkrieges figurierte sie als Symbolfigur des Widerstandes gegen die deutsche Besatzung, aber
auch das Vichy-Regime und der Nationalsozialismus beriefen sich auf sie.
Seit 1945 wird Jeanne d’Arc wegen ihres Widerstands gegen die fremden Besatzer besonders
von der extremen Rechten als Ikone verwendet; so begeht der Front National jährlich am 1. Mai
in Paris einen eigenen Gedenktag für die Nationalheilige. In der übrigen französischen
Bevölkerung genießt sie zwar weiterhin eine gewisse Beliebtheit, ihr politischer Mythos ist aber
weitgehend verblasst.
Am 21. März 2015 wurde ihr zu Ehren im ehemaligen erzbischöflichen Palast von Rouen das
neue „Historial Jeanne d’Arc“ eröffnet. Auf einer Fläche von knapp 1.000 Quadratmetern auf fünf
Etagen wird die Geschichte der Jungfrau von Orléans nacherzählt.[11]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dramen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gestalt der Jeanne d’Arc hat Schriftsteller durch die Jahre hinweg immer wieder fasziniert.
Wichtige Darstellungen, die eine vielfältige Interpretation ihres Lebens darstellen, wurden
von William Shakespeare (Heinrich VI.), Friedrich Schiller (Die Jungfrau von Orleans)
und George Bernard Shaw (Die heilige Johanna) geschrieben. Jean Anouilh (L’Alouette,
dt. Jeanne oder Die Lerche) stellt Jeanne als das Mädchen aus dem Volk dar, dessen
Begeisterung die Mächtigen zum nationalen Widerstand zwingt.
Bertolt Brecht überträgt in seinem Drama Die heilige Johanna der Schlachthöfe Jeannes
Schicksal in die Gegenwart. Hier erscheint sie als Aktivistin der Heilsarmee, die lernen muss,
dass religiös motiviertes Mitleid nicht genügt, das Los der Arbeiter zum Besseren zu wenden.
In Die Gesichte der Simone Machard versucht ein Mädchen, ihre Umgebung zum Widerstand
gegen die deutschen Besatzer zu bewegen, genau wie Jeanne zum Kampf gegen die Engländer
aufrief, siehe auch Simone (Drama und Roman) von Lion Feuchtwanger.
Kritisch setzt sich Felix Mitterer 2002 in Johanna oder die Erfindung der Nation mit ihrer Person
auseinander. Ein Schicksal: Erhöht und erniedrigt, hoch gehoben, tief fallengelassen, eine, die
ganz allein steht und doch unbeirrbar bleibt, ihr Leben als ein Psychodrama.[12]
Kristine Tornquist und Francois-Pierre Descamps schrieben 2017–2018 im Auftrag des sirene
Operntheaters eine Kammeroper über die Lebensgeschichte der Jeanne d'Arc und des Gilles de
Rais als Parabel auf die Sinnlosigkeit des Krieges.
Erzähltexte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Voltaire benutzte den Stoff, um in seinem Komischen Epos Die Jungfrau von 1739 die Kirche zu
verhöhnen.
Mark Twain schrieb 1896 unter dem Pseudonym Sieur Louis de Conte eine fiktive Biografie von
Jeanne d’Arc – Persönliche Erinnerungen an Jeanne d’Arc (The Personal Recollections of Joan
of Arc,) .
1958 griff Alfred Andersch den Stoff in der Erzählung Mit dem Chef nach Chenonceaux auf.
Michel Tournier beschrieb 1983 die Beziehung zwischen Jeanne d’Arc und Ritter Gilles de
Rais (1404–1440) und die zutiefst erschütternde und verstörende Wirkung der Hinrichtung
Jeannes auf den späteren Serienmörder Gilles de Rais, den er als „Engel der Hölle“ bezeichnet.
Felicitas Hoppe wandte sich 2006 in ihrem postmodernen Roman Johanna gegen herrschende
Adaptionen des Mythos Johanna.
Hörspiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Anna Seghers verfasste zwischen 1933 und 1936 im Pariser Exil das Hörspiel „Der Prozess der
Jeanne d’Arc zu Rouen 1431“. Das Spiel stützt sich auf die Prozessakten, die 1431 in
lateinischer Sprache täglich für den Bischof von Beauvais protokolliert wurden, und weicht kaum
vom Wortlaut der protokollierten Aussagen ab.
Von Jean Anouilh stammt L'Alouette, zu deutsch Jeanne oder Die Lerche von 1953.
Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Auch Komponisten und Musiker ließen immer wieder sich von der Gestalt Jeanne d’Arcs
inspirieren. Schillers Tragödie Die Jungfrau von Orleans wurde von Giuseppe Verdi als Giovanna
d’Arco (1845) vertont. Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Oper Orleanskaja dewa (1881) beruht auf einer
sehr freien, von Tschaikowsky selbst vorgenommenen Bearbeitung von Schillers Tragödie.
Anders als Schiller, bei dem Jeanne auf dem Schlachtfeld als Märtyrin fällt, hält sich
Tschaikowsky am Schluss der Handlung an die Historie: Jeanne wird auf dem Scheiterhaufen
verbrannt. Gioachino Rossini schrieb 1832 seine Kantate für Mezzosopran und
Klavier, Giovanna d'Arco, die er seiner zweiten Frau, Olympe Pélissier widmete. Der italienische
Komponist Salvatore Sciarrino orchestrierte das Werk 1989 in der Tradition Rossinis, eine Arbeit,
die er auf den Wunsch der Sängerin Teresa Berganza vornahm. Arthur Honegger bearbeitete
den Stoff 1938 in seinem Oratorium Jeanne d’Arc au bûcher (deutsch Johanna auf dem
Scheiterhaufen). Der mit starken Metaphern arbeitende Text des Werkes stammt von Paul
Claudel. Walter Braunfels schrieb in der Inneren Emigrationwährend der Zeit seines von den
Nationalsozialisten verhängten Berufsverbotes ab 1938 die zeitkritisch interpretierbare
Oper Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna – Berufung, Triumph und Leiden op. 57. Der
deutsche Komponist Giselher Klebe vertonte Schillers Drama als Oper unter dem Titel Das
Mädchen aus Domrémy (Uraufführung 1976 in Stuttgart).
Der französische Chansonnier Georges Brassens vertonte die Ballade des dames du temps
jadis François Villons, wo sie als Jeanne la bonne Lorraine vorkommt. Zum Film Die Passion der
Jungfrau von Orléans (D, 1928) (Regie: Carl Theodor Dreyer) komponierte Richard Einhorn in
den 1980er Jahren einen Soundtrack, der sich musikalisch an
mittelalterliche Vokalmusik und Carl Orffs Carmina Burana anlehnt und Textfragmente
verschiedener Autoren, z. B. von Hildegard von Bingen, oder auch Jeanne d’Arc selbst vertont.
Auch in der Popmusik wird Jeanne d’Arc immer wieder rezipiert. Leonard Cohen ließ sich zum
Beispiel von ihrer Geschichte zu seinem 1971 entstandenen Lied Joan Of Arc inspirieren. Die
britische Band Orchestral Manoeuvres in the Dark behandelten in zwei Liedern das Leben der
Hl. Jungfrau, in Joan Of Arc von 1981 und in Maid of Orleans (The Waltz Joan of Arc) aus dem
Jahr 1982. The Smiths besangen sie 1986 in dem Lied Bigmouth Strikes Again, Kate Bush in
dem Lied Joanni (Album Aerial, 2005).
Ende August 2017 wurde von der deutschen Artrock-Band Eloy das Konzept-Album The
Vision,The Sword And The Pyre (Part 1) veröffentlicht, welches sich ebenfalls mit der Geschichte
von Jeanne d’Arcbeschäftigt.[13]
Francois-Pierre Descamps vertonte 2018 die Geschichte der Jeanne d'Arc als Kammeroper im
Auftrag des sirene Operntheaters.
Film und Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Geschichte Jeanne d’Arcs wurde schon zur Zeit der ersten Spielfilme verfilmt. Allein
mit Ingrid Bergman gibt es zwei Versionen. 1928 entstand der Stummfilm Die Passion der
Jungfrau von Orléans des dänischen Regisseurs Carl Theodor Dreyer mit Maria Falconetti in der
Hauptrolle. Eine Version wurde 1999 von Ed Gernon und Christian Duguay (Regie) unter dem
Namen Jeanne d’Arc – Die Frau des Jahrtausends verfilmt. In den Hauptrollen spielen Leelee
Sobieski als Jeanne d’Arc, Peter O’Toole als Bischof Cauchon und Maximilian Schell als
Le’Maitre. 1993 drehte Jacques Rivette den Zweiteiler Johanna, die Jungfrau (Jeanne la
Pucelle) mit Sandrine Bonnaire als Johanna.
1999 inszenierte Luc Besson mit Johanna von Orleans eine Neuverfilmung (Milla
Jovovich spielte die Hauptrolle, John Malkovich war Karl VII.). In dieser Neuverfilmung wird
Jeanne als mit menschlichen Fehlern und Zweifeln beladene Frau dargestellt, die am Ende auch
um ihren eigenen Glauben kämpfen muss.
Verfilmungen
• Joan of Arc/The Burning of Joan of Arc (1895, Stummfilm), USA, Regie: Alfred Clark.
Fragmente im Centre Jeanne d’Arc in Orléans und in dem National Archives of Canada
in Ottawa
• L’Exécution de Jeanne d’Arc (1898, Stummfilm, 30 Sekunden), Frankreich, Regie:
Georges Hatot
• Domrémy: La Maison de Jeanne d’Arc (1899, Stummfilm, 40 Sekunden), Frankreich,
Regie: Brüder Lumière
• Jeanne d’Arc (1900, Uraufführung 11. November 1900, Stummfilm), Frankreich,
Regie: Georges Méliès, Titelrolle: Jeanne d’Alcy
• Eine Moderne Jungfrau von Orleans (1900, Uraufführung 1914, Stummfilm),
Deutschland, Regie: Max Skladanowsky
• Giovanna d’Arco (1908, Stummfilm), Italien, Regie: Mario Caserini
• Joan the Woman (1916, Uraufführung 4. Januar 1917, Stummfilm), USA, Paramount,
Regie: Cecil B. DeMille, Titelrolle Geraldine Farrar
• La Passion de Jeanne d’Arc, deutsch: Die Passion der Jungfrau von Orléans (1928,
Stummfilm, 85 Minuten), Frankreich, Société Générale de Films, Regie: Carl Theodor
Dreyer, Titelrolle: Maria Falconetti, siehe Renée Falconetti
• La merveilleuse vie de Jeanne d’Arc, fille de Lorraine (1928, Stummfilm, 129 Minuten),
Frankreich, Aubert-Natan, Regie: Marc de Gastyne, Titelrolle: Simone Genevoix
• Das Mädchen Johanna (1935, 87 Minuten), Deutschland, UFA, Regie: Gustav Ucicky,
Titelrolle: Angela Salloker
• Joan of Arc, deutsch: Johanna von Orleans (1948, Farbfilm, 145 Minuten), USA, RKO,
Regie: Victor Fleming, Titelrolle: Ingrid Bergman
• Giovanna d’Arco al rogo deutsch: (1954, Farbfilm, 70 Minuten), Frankreich/Italien,
Franco-London Film/PCA, Regie: Roberto Rossellini, Titelrolle: Ingrid Bergman
• Jeanne aus dem dreiteiligen Film Destinées (1954, Farbfilm), Frankreich/Italien, Franco-
London-Film/Continental Produzione, Regie: Jean Delannoy, Titelrolle: Michèle Morgan
• Saint Joan, deutsch Die heilige Johanna (1957, Schwarzweißfilm, 109 Minuten), USA,
United Artists, Regie: Otto Preminger, Titelrolle: Jean Seberg
• Le Procès de Jeanne d’Arc, deutsch Der Prozeß der Jeanne d’Arc, (1962,
Schwarzweißfilm, 65 Minuten), Frankreich, Agnès Delahaie, Regie: Robert Bresson,
Titelrolle: Florence Carrez, 1965 ZDF/1969 Kino B
• Saint Joan (1977, Schwarzweißfilm), England, Triple Action Films/East Midlands Arts
Association, Regie: Steven Rubelow, Titelrolle: Monica Buferd (nicht verfügbar, im Besitz
des Filmemachers)
• Joan of Arc (1983), Großbritannien, British Film Institute, Regie: Gina Newson
• Jeanne La Pucelle – Les Batailles/Les Prisons, deutsch Johanna, die Jungfrau – Der
Kampf/Der Verrat (1994, Farbe, 336 Minuten), Frankreich, France 3 Cinéma/La Sept
Cinéma/Pierre Grisé, Regie: Jacques Rivette, Titelrolle: Sandrine Bonnaire
• Jeanne d’Arc, deutsch Johanna von Orléans, kanadische Titel La Messagère: L’Histoire
de Jeanne d’Arc bzw. The Messenger: The Story of Joan of Arc (1999, Farbfilm, 150
Minuten), Frankreich, Leeloo Productions/Gaumont, Regie: Luc Besson, Titelrolle: Milla
Jovovich
• Joan of Arc, deutsch Jeanne d’Arc – Die Frau des Jahrtausends (1999), Canadian
Broadcasting Company, Regie: Christian Duguay, Titelrolle: Leelee Sobieski
• Kamikaze Kaito Jeanne (Jeanne, die Kamikaze Diebin) (1998–2000), Japan, Anime u.
Manga Serie von Arina Tanemura
• Johana deutsch Johanna (2005, Musikfilm), Ungarn, Regie: Kornél Mundruczó,
Titelrolle: Orsolya Tóth
• Jeanne Captive (2011), Frankreich, Regie: Philippe Ramos, Titelrolle: Clémence Poésy
• Jeanne d’Arc – Kampf um die Freiheit. (2013), Deutschland Szenische Dokumentation in
der Reihe Frauen, die Geschichte machten, 50 Min., Buch: Susane Utzt, Regie:
Christian Twente und Michael Löseke, Erstsendung 3. Dezember 2013 im
ZDF, Programminformation
• Jeannette, l'enfance de Jeanne d'Arc, deutsch: (Jeannette - Die Kindheit der Jeanne
d'Arc) (2017), Frankreich. Eigenwillige, auf Texten Charles Péguys basierende
Interpretation von Kindheit und Jugend der Jeanne d’Arc, Regie; Bruno Dumont
Verschollene Filme

• La Béatification de Jeanne d’Arc (1900, Stummfilm), Regie: Mario Caserini


• Jeanne d’Arc au bûcher (1905, Stummfilm), Frankreich, Gaumont, Regie: ?,
Titelrolle: Boissieu (Mlle. Boissière?)
• Jeanne d’Arc (1908, Stummfilm, 5 Minuten), Frankreich, Pathé, Regie: Albert
Capellani
• La vita di Giovana d’Arco (1909, Stummfilm), Italien, Cinès, Regie: Mario Caserini,
Titelrolle: Maria Gasperini
• Giovanna d’Arco (1913, Stummfilm), Italien, Pasquali, Regie: Nino Oxilia,
Titelrolle: Maria Jacobini
• Jeanne (1914), Italien/Österreich, Regie: Nollif/Wolff[14]
Computerspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

• In Age of Kings (Age of Empires 2) schlüpft der Spieler in einer der fünf Kampagnen
in die Rolle des französischen Heeres zur Zeit von Jeanne d’Arc und begleitet ihren
historischen Werdegang von den ersten Etappen bis hin zur Befreiung Orléans und
dem Ende des Hundertjährigen Krieges.
• Beim Spiel Jeanne d’Arc von Chip-Software, erschienen 1989 für MS-DOS, Amiga
und Atari ST, handelt es sich um eine Mischung aus Action- und Rollenspiel, bei
dem es darum geht, Frankreich Schritt für Schritt zurückzuerobern.
• In dem Spiel Diablo III von Blizzard wurde die Kreuzritterin „Johanna“, eine mit
göttlicher Unterstützung streitende Nahkämpferin in schwerer Rüstung, nach ihr
benannt.
• Das Spiel Jeanne d'Arc von Sony für die Playstation Portable hat sie ebenfalls als
zentrales Thema.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


• Der Prozess Jeanne d’Arc. Akten und Protokolle 1431 und 1456, übersetzt und
herausgegeben von Ruth Schirmer-Imhoff, 3. Auflage. dtv. München 1978, ISBN 3-
423-02909-9.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


• Colette Beaune: Jeanne d’Arc Perrin, Paris 2004, ISBN 978-2-262-01705-
7 (französisch)
• Colette Beaune: Jeanne d’Arc − Vérités et légendes. Perrin, Paris 2008, ISBN 978-
2-262-02951-7 (französisch)
• Georges, Andrée Duby: Die Prozesse der Jeanne d’Arc (= Wagenbachs
Taschenbücherei. Band 350). (Originaltitel: Les procès de Jeanne d’Arc. übersetzt
von Eva Moldenhauer). Wagenbach, Berlin 1999, ISBN 3-8031-2350-X
• Gerd Krumeich: Jeanne d’Arc in der Geschichte. Historiographie – Politik –
Kultur (= Beihefte der Francia. Band 19). Thorbecke, Sigmaringen 1986, ISBN 3-
7995-7319-4 (Digitalisat)
• Gerd Krumeich: Jeanne d’Arc. Die Geschichte der Jungfrau von
Orleans (= Beck’sche Reihe. Band 2396). Beck, München 2006, ISBN 3-406-53596-
8 (Rezension)
• Edward Lucie-Smith: Johanna von Orleans. Eine Biographie (Originaltitel: Joan of
Arc. übersetzt von Hansheinz Werner), Claassen, Düsseldorf 1977, ISBN 3-546-
46209-2.
• Philippe Martin: Jeanne d’Arc – Les métamorphoses d’une héroïne Place Stanislas,
Nancy 2009, ISBN 978-2-35578-035-6 (französisch)
• Pierre Moinot: Jeanne d’Arc − die Macht und die Unschuld (Originaltitel: Jeanne
d’Arc übersetzt von Eva Rapsilber). Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1989, ISBN
3-7973-0472-2
• Wolfgang Müller: Der Prozeß Jeanne d’Arc: Quellen – Sachverhalt einschließlich
des zeit- und geistesgeschichtlichen Hintergrundes – Verurteilung und
Rechtfertigung – rechtliche Würdigung und Schlussbemerkungen, Kovač, Hamburg
2004, ISBN 3-8300-1144-X (Zugleich Dissertation an der Universität Mainz 2003)
• Herbert Nette: Jeanne d’Arc in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten (Rowohlts
Monographien Band 253, rororo 50253). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg
1977ff, ISBN 3-499-50253-4
• Régine Pernoud, Marie-Véronique Clin: Johanna von Orléans – der Mensch und die
Legende, Lübbe, Bergisch Gladbach 1991, ISBN 3-404-61210-8
• Régine Pernoud: Jeanne d’Arc − Glaube, Kraft, Vision, Kösel, München 1992, ISBN
3-466-34326-7
• Vita Sackville-West: Jeanne d’Arc, Die Jungfrau von Orleans. Mit einem Nachwort
von Rita Hortmann. Übersetzt aus dem Englischen von Hans Wagenseil. Ullstein
1992, ISBN 3548302904
• Hartmut Steinbach: Jeanne d’Arc − Wirklichkeit und Legende, Musterschmidt,
Göttingen 1973, ISBN 3-7881-0078-8
• Heinz Thomas: Jeanne d’Arc − Jungfrau und Tochter Gottes, Fest, Berlin
2000, ISBN 3-8286-0065-4
• Sabine Tanz: Jeanne d’Arc: spätmittelalterliche Mentalität im Spiegel eines
Weltbildes, Böhlau, Weimar 1991, ISBN 3-7400-0103-8 (= Forschungen zur
mittelalterlichen Geschichte, Band 33, DissertationUniversität Leipzig 1985)
• Heinz Thomas: Jeanne d’Arc – Jungfrau und Tochter Gottes − Grundzüge einer
Biographie, in: Francia – Forschungen zur westeuropäischen Geschichte. Band 34,
2007, Heft 1, S. 163–173 (Digitalisat)
• Walter Rost: Die männliche Jungfrau − Das Geheimnis der Johanna von Orléans,
Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1983, ISBN 3-498-05700-6
• Guido Görres: Die Jungfrau von Orleans – nach den Prozeßakten und gleichzeitigen
Chroniken von G. Görres, mit einer Vorrede von J. Görres, Pustet, Regensburg
1834.
• Michel Tournier: Gilles & Jeanne, Gallimard, Paris 1983 (deutsche Ausgaben:
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1985, ISBN 3-455-07723-4; Aufbau-Verlag,
Berlin, Weimar 1986)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Commons: Jeanne d’Arc – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Literatur von und über Jeanne d’Arc im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Werke von und über Jeanne d’Arc in der Deutschen Digitalen Bibliothek
• Internationales Jeanne d’Arc Center (franz., engl., deutsch)
• Jeanne d’Arc im Ökumenischen Heiligenlexikon
• [2] Forschungsarbeiten und Studienberichte. (engl., deutsch)
• Protokoll des 1431er Prozesses und des Rehabilitationsprozesses
• Jeanne d’Arc la pucelle cinematography (engl.)
• Filme über Jeanne d’Arc, International Joan of Arc Society (mit Filmausschnitten)
• filmrezension.de: Dossier über Jeanne-d’Arc-Verfilmungen von 1928 bis heute
• Centre Jeanne d’Arc der Stadtbibliothek Orléans (franz.)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


1. ↑ https://commons.wikimedia.org/wiki/Jeanne_d%27Arc#/media/File:Lettre_de_J
eanne_d%27Arc_aux_Riomois.JPG
2. ↑ Holy Days auf www.churchofengland.org
3. ↑ Wolfgang Müller: Der Prozeß Jeanne d’Arc In: Juristische Schulung 1987, S.
433–441, hier: S. 435.
4. ↑ Barbara Sichtermann: Johanna von Orléans: Das unglaubliche Mädchen. DIE
ZEIT, 5. Januar 2012, abgerufen am 16. August 2017.
5. ↑ News: Das kurze Leben der Jeanne d’Arc. ORF, 5. Januar 2012, abgerufen
am 8. September 2017.
6. ↑ „Burgunder“ bezeichnet hier kein Volk, sondern eine politische Partei. Zum
Beispiel waren Paris und Rouen (die größten Städte des Königreichs) beides
burgundische Städte, wo die meisten Einwohner den König Karl VII. und Jeanne
d’Arc nicht unterstützten.
7. ↑ D. Butler: Joan of Arc’s relics exposed as forgery. In: nature. 446, 2007, S.
593. doi:10.1038/446593a
8. ↑ Faksimile einer Zeitungsmeldung zur Seligsprechung, In: New York Times. 19.
April 1909.
9. ↑ Divina disponente. Lateinischer Text des Dekrets der Heiligsprechung auf
www.vatican.va.
10. ↑ Mythen der Nationen: Eine Ausstellung des Deutschen Historischen
Museums, Berlin 1998
11. ↑ Ein Museum für Frankreichs Nationalheldin. Website des Magazins reisen
EXCLUSIV, abgerufen am 29. Januar 2015.
12. ↑ Leseprobe unter [1] Im Anhang des Drucks überblickt Sylvia Tschörner die
verschiedenen dramatischen Bearbeitungen des Jeanne-Motivs
13. ↑ Andreas Aldag: ELOY Legacy. Abgerufen am 29. Dezember 2017.
14. ↑ Vgl. Robin Blaetz: Visions of the Maid. University of Virginia Press, 2001, S.
249 ff. (online)

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