era__
consulting
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Im Auftrag:
Glühwürmchen Projekt, Hallwylstrasse 29, 8004 Zürich
Zürich, 1. Oktober 2004
Ziele
1. Ermittlung der räumlichen und zeitlichen Verteilung von Lampy-
ris noctiluca im untersuchten Areal.
Untersuchungsperimeter
Das Areal mit den Koordinaten 690.400-691.500/250.000-249.000
erstreckt sich beidseits der Bahnlinie zwischen Dübendorf und dem Weiler
Gfenn, sowie dem südlich durch die Alte Schwerzenbachstrasse und östlich
durch die Hermikonstrasse begrenzten Gebiet, gesamthaft rund 0.5km2. Im
Nordosten grenzt das untersuchte Areal an das Chrutzelried, ein Natur-
schutzgebiet von nationaler Bedeutung. Ausserhalb des Perimeters lockt
im Südosten, ca. 1200m entfernt, das Suelenriet am Ausfluss des Greifen-
sees, ebenfalls ein nationales Schutzgebiet.
Habitate
Die landwirtschaftlich intensiv genutzte Fläche war vor wenigen Jahren
bis auf Reste topografisch ungünstigen Geländes, grösstenteils ausge-
räumt. Seither wird in und um den Weiler Gfenn, an der Grenze von Düben-
dorf zu Schwerzenbach und Volketswil, unter Leitung von Thomas Winter
von der Pflegeequippe SWO (Dübendorf) mit Unterstützung des Glühwürmchen
Projekts am Rückbau zu einem Netzwerk wertvoller Hecken-, Saum- und Bö-
schungslebensräume gearbeitet.
Methode
Die Leuchtkäfermännchen wurden mit Leuchtfallen angelockt (zur Landung
verführt), 12-20 Becher mit je einer Leuchdiode wurden vor der Abenddäm-
merung, über das untersuchte Areal verteilt, aufgestellt. Die Leuchtfal-
len: 2 ineinandergeschobene Basisteile von 1.5 l PET-Flaschen Ø 9cm, h
6cm. 1 grüne LED 12V (Imitation eines paarungsbereiten Weibchens) von
unten durch eine 5mm-Bohrung im Zentrum des Becherbodens gesteckt, be-
trieben mit 9V-Batterie (im unteren Becher).
Vorgehen
An 17 im Untersuchungsareal ausgewählten Beobachtungsorten (Übersichts-
plan, Fotos) wurden vom 17. Juni bis zum 5. August 2004 vom Einnachten
bis spätestens 00:30 Uhr die in die LED-Fallen gelockten männlichen ge-
zählt, sowie die unterwegs beobachteten weiblichen Tiere.
Die Fundorte wurden fotografisch dokumentiert.
Auswertung
Die räumliche Verteilung der gezählten Tiere zeigt, dass sich die Such-
flüge der Männchen über den ganzen Beobachtungsperimeter erstrecken. Ak-
kumuliert wurden über die gesamte Beobachtungszeit und über das ganze
Areal 150 Männchen und 12 Weibchen erfasst, maximal 34 resp. 12 an einem
Fundort. Die Häufigkeit kulminierte in der Johannisnacht mit 47 männli-
chen und 4 weiblichen Tieren über das ganze Areal.
Diskussion
Generell bewegen sich unsere Aussagen heute noch durchwegs im qualitati-
ven Bereich. Sowohl horizontale wie vertikale Vergleichbarkeit setzt ei-
ne Standardisierung der Zählmethode voraus. Ausgehend von einem unter
Laborbedingungen ermittelten Geschlechterverhältnis von rund 1:1, kann
im untersuchten Areal von einer minimalen Population von einigen Hundert
adulten Käfern ausgegangen werden, mit grosser Wahrscheinlichkeit sind
es aber, selbst unter Berücksichtigung von Doppelzählungen, weit mehr.
Literatur
Winter, Thomas (2003): Leuchtkäfer, Lebensraumprojekt Glattal, Erhal-
tungs- und Förderpflege innerhalb Naturschutz- und ökologischer Aus-
gleichsflächen, SWO, Dübendorf
Tyler, John (2002): The Glow-worm. Lakeside Printing, Sevenoaks, 25 ff
Weiterführende Literatur:
www.gluehwuermchen.ch
Anhang
Erhebung 2004 Tabelle Funddaten
Erhebung 2004 Übersichtsplan Fundstellen
Fotodokumentation:
- Luftaufnahme Untersuchungsgebiet (VBS)
- Habitate/Fundstellen
Anz 11/1 2
Legende
Sex m/f m
Zählungen Atmosphäre
22-0:30 Uhr °C Himmel Mond
Fundstellen 1.0 1.1 2 3.0 3.1 4.0 4.1 4.2 4.3 5.0 5.1 6.0 6.1 7.0 7.1 7.2 8 9 10 10.1 10.2 11.0 11.1 12.0 12.1 13.0 13.1 13.2 14 15 16.0 16.1 17
Akkumm. pro Fundstelle 7 1 11/1 11 6 13/6 9 10 2 1 1 3 2 0 0 0 2 1 5/1 4/2 2 1 2 7 0 8 5 2 5 8 7/1 6 9 150/12
Fundorte 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
Akkummuliert pro Fundort 8 11/1 17 34/6 2 5 0 2 1 11/3 2/1 7 15 5 8 13/1 9 150/12