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„Bauphysikalische Grundlagen“
- Schall -
Physikalische Grundlagen
1
Wellenarten
Die Teilchen des Stoffes, in dem sich die Welle ausbreitet, bewegen sich in
Wellenfortpflanzungsrichtung. Die Teilchen nähern und entfernen sich
abwechselnd voneinander. Wo die Teilchen sehr dicht aneinander sind,
entsteht Überdruck, wo sie auseinandergerückt sind, Unterdruck gegenüber
dem Ausgangszustand.
2
Quer-, Transversal- oder Schubwellen
Die Teilchen des Stoffes, in dem sich die Welle ausbreitet, bewegen sich
senkrecht zur Wellenfortpflanzungsrichtung. Jedes Teilchen nimmt sein
Nachbarteilchen durch Schubkraftübertragung mit. (In Luft und im Inneren von
Wasser nicht möglich!)
Biegewellen
3
In Luft und Flüssigkeiten:
a Longitudinalwelle
In Festkörpern:
a Longitudinalwelle
b Transversalwelle
c Dehnwelle
d Biegewelle (sehr wichtig
in Bauakustik)
(1 Pa = 1 N/m²)
Schall-
druck
20
Gesamt- Pa
druck 0
100.000
Pa
0
4
Schallausbreitung
Stoff Schallausbreitungs-
(Ausbreitungs- geschwindigkeit
medium) c [m/s]
Gummi 40
Kork 500
Wasser 1450
Holz 3000
Beton 4000
Stahl 5000
Glas 5200
Luft c = 331,7 + 0,6 · θ [m/s]
θ = 0 °C: c = 331,7 m/s
θ = 15 °C: c = 340,6 m/s
5
Wellenlänge λ:
Frequenz f:
6
Ton, Klang, Geräusch
Ton
Töne sind Schallwellen mit bestimmten Frequenzen.
Je höher die Frequenz desto höher der Ton.
Eine Verdoppelung der Frequenz ist ein Oktavschritt.
Oktave: f2 = 2 · f1
Terz: f2 = 21/3 · f1
Klang
Als Klang bezeichnet man die Überlagerung mehrerer Töne,
deren Frequenzen in einem bestimmten Verhältnis zueinander
stehen (Grund- und Oberschwingungen).
Geräusch
Ein Geräusch setzt sich aus vielen Teiltönen zusammen,
deren Frequenzen in keinem bestimmten Verhältnis zueinander
stehen.
7
Amplitude
Schwingungen bei Tönen,
Klängen und Geräuschen
Tonspektren verschiedener
Schalle
Schalltechnische Größen
8
Schallkennimpedanz (Wellenwiderstand, Schallhärte)
p
= ρ ⋅c
v
p Schalldruck [Pa]
v Schallschnelle (Geschwindigkeit mit der sich die Teilchen im
Stoff um ihre Ruhelage bewegen) [m/s]
ρ Rohdichte [kg/m³]
c Schallausbreitungsgeschwindigkeit (beschreibt die Ausbrei-
tung der Druckwelle von Teilchen zu Teilchen) [m/s]
Schallintensität
p2
Ι = p ⋅v=
ρ⋅c
9
Schallpegel (Schallintensität-, Schalldruckpegel)
Ι
L = lg [Bel] oder
Ι0
Ι
L = 10 lg [dB] oder
Ι0
p
L = 20 lg [dB] wegen Ι/Ι0 = (p/p0)²
p0 und lg x² = 2 · lg x
Ι L
Ι
L
L = 10 lg → 10 10 = → Ι = 10 10 ⋅ Ι 0
Ι0 Ι0
→ z.B. L = 80 dB bedeutet,
dass die Schallintensität das 108-fache der
gerade noch hörbaren Intensität Ι0 beträgt!
10
Schalldruck und Schallpegel verschiedener Quellen
11
Lautstärke
Beispiel:
Frequenzbewertung
12
Richtwerte für A-Schallpegel verschiedener Geräusche
Schallschutz im Hochbau
13
Der Geräuschpegel in einem Raum hängt ab von
14
Schallabsorption
Schallabsorption
Luftschalldämmung (Schalldämpfung)
15
Schallabsorptionsgrad
α = 1− ρ
α Schallabsorptionsgrad [-]
ρ Schallreflexionsgrad [-]
α = 0: völlige Reflexion
α = 1: völlige Absorption
16
Schallabsorptionsgrade von Personen und Gestühl
Nachhallzeit
17
Nachhallzeit
V
T = 0,163 ⋅
A
T Nachhallzeit [s]
V Raumvolumen [m³]
A Absorptionsfläche [m²]
A = A1 · α1 + A2 · α2 + A3 · α3 + ...
T < 0,5
18
Messung der Nachhallzeit
A Raumvolumen 700 m³
B Raumvolumen 11000 m³
C Raumvolumen 45000 m³
19
Nachhallzeit in Abhängigkeit von der Frequenz
20
Raumakustik
21
Direkter / reflektierter Schall
22
Direkter / reflektierter Schall
Deutlichkeitserhöhende Wandreflexionen.
23
Luftschallübertragung
Schallpegeldifferenz / Luftschalldämm-Maß R
24
Bewertetes Schalldämm-Maß Rw
500
Das Schalldämm-Maß R hängt von der Frequenz ab. Man bildet aus den durch Messung
bestimmten Werten für verschiedene Frequenzen einen Mittelwert. Dafür wird eine
Bezugskurve B so verschoben, bis die Unterschreitung U der verschobenen Bezugskurve BV
durch die Messkurve M im Mittel maximal 2 dB bzw. in der Summe maximal 32 dB beträgt.
Die Größe von BV bei 500 Hz ist das bewertete Schalldämm-Maß RW.
Bauschalldämm-Maß R‘
Dd Direkter Weg
Ff, Df, Fd Flankenwege
25
Bauschalldämm-Maß R‘ - Beispiele
Haustrennwände:
Innenwände:
26
Resultierendes Schalldämm-Maß
1 −R w ,1 −R w ,2 −R w ,n
R w ,res = − 10 lg
S1 ⋅ 10 + S2 ⋅ 10 + ... + Sn ⋅ 10 10
10 10
S
ges
Resultierendes Schalldämm-Maß
Für ein Bauteil aus nur 2 Elementen mit unterschiedlicher Schalldämmung (z.B.
Wand mit Fenster):
S2
R w ,1 −R w , 2
R w ,res = R w ,1 − 10 lg 1 + − 1
10
10
Sges
27
Resultierendes Schalldämm-Maß - Beispiel
4
50 − 40
R w ,res = 50 − 10 lg 1 + 10 10 − 1
16
= 50 − 10 lg (1 + 0,25 ⋅ 9)
= 50 − 10 lg 3,25
= 50 − 5,1
≈ 45 dB
erforderliches bewertetes
Schalldämm-Maß Rw [dB]
Sprachverständlichkeit
Grundgeräusch Grundgeräusch
20 dB(A) 30 dB(A)
nicht zu hören 67 57
teilweise zu verstehen 52 42
gut zu verstehen 42 32
28
Einschalige Wände und Decken
Rw [dB]
Wandmaterial
unverputzt verputzt
240 mm Hochlochziegel 50 53
250 mm Schüttbeton 11 53
29
Einfluss von Undichtheiten
- offene Fugen bei Trennwänden -
a: ohne Hohlraum
n: mit Hohlraum
30
Einfluss der Masse - Beispiel
Beispiel für den Einfluss der Rohdichte: Das leichtere Material ergibt bei zwei
gleich dicken Wänden die geringere Schalldämmung und die höhere Wärme-
Dämmung.
In dem Bereich, für den das Bergersche Massengesetz gilt, ergibt sowohl eine
Frequenzverdopplung (Erhöhung um eine Oktave) als auch die Verdopplung der
flächenbezogenen Masse des Bauteils eine Verbesserung des Schalldämm-
Maßes um 6 dB.
31
Einfluss der Masse
Grenzfrequenz (Koinzidenzfrequenz)
Das Minimum der Schalldämmung liegt knapp oberhalb der sog. Grenz-
frequenz (Koinzidenzfrequenz) fg oder fgr.
32
Grenzfrequenz (Koinzidenzfrequenz)
c 2 mI 1 ρ
fgr = ⋅ = 6,4 ⋅ 10 4 ⋅ ⋅ [Hz]
2π B d E
33
Einfluss der Biegesteifigkeit
1 Glas
2 Schwerbeton
3 Sperrholz
4 Vollziegel
5 Gips
6 Hartfaserplatten
7 Porenbeton
Anzustreben sind Grenzfrequenzen entweder unter 100 Hz oder über 1500 Hz.
34
Einfluss der Masse und Biegesteifigkeit
a massive Holzspanplatte
mI = 29 kg/m²
Rw = 34 dB
b mehrere lose Holzspanplatten
mI = 27 kg/m²
Rw = 40 dB
c theoretisch für vernachlässigbar
geringe Biegesteifigkeit
35
Übertragungswege
1,2 Wandschalen
3 Luft- oder Dämmschicht
Die Trennung der Schalen bei zweischaligen Wänden oder Decken kann meist
nicht vollkommen ausgeführt werden (Ausnahme: schwimmender Estrich) und es
ergeben sich zusätzliche Übertragungswege. Die stärkste Übetragung ent-
scheidet über den Schallschutz.
1 c
f0 = ⋅
2π m
c Federkonstante [N/m]
36
Resonanzfrequenz
37
Schalldämm-Maß von doppelschaligen Wänden
Resonanzfrequenz
38
Einfluss von Biegesteifigkeit und Schalenabstand
a Hohlraum leer
b mit Randdämpfung R
c Hohlraum mit Mineralwolle M
d zum Vergleich einfache Gipskartonschale
(Messung in einem Prüfstand ohne Schall-Nebenwege)
39
Berechnung des Schalldämm-Maßes von
doppelschaligen Wänden
4 π f ⋅d
R = R 1 + R 2 + 20 lg für c/4d < f > fR
c
Wenn diese Bedingungen eingehalten sind, ist mit einer Verbesserung gegen-
über einer gleichschweren Einfachwand von etwa 15 - 20 dB zu rechnen.
Bei leerem Hohlraum ist die Schalldämmung um 10 - 15 dB geringer.
Die Füllung muss mit Mineralwolle erfolgen (hoher Strömungswiderstand).
Hartschaumplatten sind hier akustisch schädlich.
40
Schallübertragung über die Randeinspannung (Weg B)
41
Wirkungsweise von biegeweichen Schalen bei
Doppelwänden
Die auftretenden Über- (+) und Unterdruckzonen (-) in der Luft vor den
Schalen liegen bei biegeweichen Schalen so nahe beieinander, dass sich ihre
Wirkung auf den Raum nahezu aufhebt (akustischer Kurzschluss). Auf dem
abnormalen Abstrahlverhalten von Platten unterhalb ihrer Grenzfrequenz
beruht die große Bedeutung biegeweicher Schalen für den Schallschutz im
Hochbau.
42
Flankenübertragung
Flankenübertragung - Definition
Dd Direkter Weg
Ff, Df, Fd Flankenwege
43
Flankenübertragung wird beeinflusst durch
R Messwert im Labor
R‘ Messwert im Bau
44
Anschlüsse an flankierende Bauteile mit biegeweicher
Schale
Übertragungswege
Weg I ist dominant!
Weg III spielt im Vergleich Weg III
45
Verschlechterung der Luftschalldämmung durch zu
steife Dämmplatten
a ohne Dämmplatten
b mit Dämmplatten
46
Trittschallübertragung
Trittschallübertragung - Kennzeichnung
Für die Kenzeichnung der Trittschallanregung und -übertragung bei Decken ist ein
gesondertes Verfahren eingeführt worden. Dabei wird ein genormtes Trittschallham-
merwerk auf der zu prüfenden Decke betrieben. Gemessen wird der im Raum unter
der Decke auftretende Schallpegel L jeweils im Frequenzbereich einer Terz (Terz =
1/3 Oktave; Oktave = Frequenzverdopplung).
47
Norm-Trittschallpegel Ln
A
Ln = L + 10 lg [dB]
A0
Norm-Trittschallpegel Ln
48
Bewerteter Norm-Trittschallpegel L‘n,w
M Messkurve
B Bewertungskurve
BV verschobene Bewertungskurve
Ü mittlere Überschreitung
(maximal 2 dB)
Der Norm-Trittschallpegel hängt von der Frequenz ab. Man bildet aus den durch Messung
bestimmten Werten für verschiedene Frequenzen einen Mittelwert. Dafür wird eine
Bezugskurve B so verschoben, bis die Überschreitung der verschobenen Bezugskurve BV
durch die Messkurve M im Mittel maximal 2 dB beträgt. Die Größe von BV bei 500 Hz ist der
bewertete Norm-Trittschallpegel L‘n,w.
49
Kennzeichnung der Trittschalldämmung von Rohdecken
Zur Kennzeichnung der Trittschalldämmung von Rohdecken wird der äquivalente bewertete
Norm-Trittschallpegel (bzw. das äqivalente Trittschallschutzmaß) verwendet, welcher das
Verhalten einer Rohdecke zusammen mit einem trittschalldämmenden Fußboden beschreibt
(weil eine Decke als Rohdecke einen - verglichen mit anderen - guten Trittschallschutz
haben kann, sich jedoch nur schwer verbessern läßt).
50
Maßnahmen zur Verringerung des Trittschallpegels
- schwimmende Estriche -
51
Maßnahmen zur Verringerung des Trittschallpegels
- schwimmende Estriche -
52
Dynamische Steifigkeit
53
Schwimmende Estriche - dynamische Steifigkeit
54
Schwimmende Estriche - Schallbrücken
55
Maßnahmen zur Verringerung des Trittschallpegels
- Holzbelag auf Dämmschicht -
56
Einfluss biegeweicher Unterdecken an Massivdecken
57
Einfluss mehrerer Maßnahmen gleichzeitig
Holzbalkendecken
58
Holzbalkendecken
Holzbalkendecken
59
Holzbalkendecken
Holzbalkendecken
60
Holzbalkendecken
Holzbalkendecken
61
Fenster und Türen
62
Fenster und Türen
63
Fenster und Türen
64
Fenster und Türen
65