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I n ha lt
1
Thema
s. 3
2
siedle
s. 11
3
Analysen
s. 19
4
Entwürfe
s. 41
D i e vo r l i e g e n de B r o s ch ü r e e n th ä lt d i e
E rge bnisse des Seminars »Schwellenräume #04«.
E s fa n d i m W i n t e r s e m e s t e r 2 0 11 / 1 2 a n d e r
Bauhaus-Univ e rsität W eim ar un t e r de r Leitung
5
v o n T i l l B o e tt g e r s t a t t .
1
Thema
5
S c h w e lle n
1
Herman Hertzberger:
Technische Apparaturen nehmen als Ein- ändert, ist noch unklar. Die Funktions- Das Seminar des Masterstudiengangs Ar-
Der intelligente
bauten in der Planung neuer Gebäude weisen von ortsunabhängigen Zutritts- chitektur im Wintersemester 2011/12 ist in
Vom Bauen, Aries,
München 1995, S. 30 erheblich zu und verändern den Schwel- kommunikationen erfordern mobile zwei Teile gegliedert. Zuerst werden grund-
Eingang
lenraum. Einbauten, welche die räumliche Schwellenraum-Apparaturen und hinter- sätzliche Fragen des Schwellenraumes ge- Komfort, Identifikation, Kontrolle
2
Heinz-Norbert Jocks Organisation des Schwellenraumes unter- fragen den räumlichen Übergang mit sei-
meth klärt. Dabei wird analytisch und diagram- Wohnungsbau, Verwaltungs-
in Kunstforum Häuser II
Band 182:
stützen sollen, könnte man als „Schwellen- ner fest installierten Gebäudetechnologie ode matisch gearbeitet, indem herausragende gebäude
Der Geist der Schwelle, raum-Apparaturen“ bezeichnen. Sie er- neu. Beispiele der Architekturen des 20. Jahr-
2007, S. 47
möglichen Zugangskontrollen, indem sie hunderts gegenübergestellt werden. Im
Der entschleu-
das Empfangspersonal unterstützen oder ko zweiten Abschnitt des Seminars werden
nigte Eingang
ersetzen. Es können Details des Ankom- durch die Erarbeitung eines kleinen Ent-
menden genauer erkannt und kontrolliert
ope wurfes verschiedenste architektonische Antizipation, erzählender
werden, damit man sich besser auf ihn rati Aspekte und neueste Zutrittskommunikati- Wegraum, Langsamkeit
einstellen kann. Der Bodyscanner organi- on onen im Schwellenraum neu hinterfragt. Museumsbau, privater
siert zum Beispiel den Zugang zum Flug- Folgende Themen werden im Rahmen Wohnungsbau
zeug. Er entkleidet den Menschen grafisch des Seminars detailliert bearbeitet:
und soll Waffen sichtbar machen. Die Für die Gestaltung des Schwellenraumes
die kommunikati-
sogenannte Gegensprechanlage und deren ist das Wissen um die technischen Appara-
Die ortlose on beim übertreten
neuere Kombination mit Kamera erleich- turen von großer Relevanz. Die Koopera-
tert die Kontrolle des Zugangs zu Berei- tion zwischen der Bauhaus-Universität
Schwelle Wahrnehmung, Leitsysteme,
chen, zu denen es räumlich keinen direk- Weimar und dem Unternehmen S ied le Mobilität, Verknüpfung neuer Kommunikationstechnologie
ten Bezug gibt. soll den Studierenden die technischen Medien, Technologie Museumsbau, privater
Möglichkeiten und Forderungen für die- Privater Wohnungsbau Wohnungsbau
Wenn Schwellenraum-Apparaturen in die sen sensiblen Bereich aufzeigen. Die Wahr-
Entwurfsplanung integriert werden, kön- nehmung für die Sequenz des räumlichen
Der schwellen- Die unsicht-
nen sie die Raumkonzeption und die Übergangs soll geschärft und neue Szena-
Raumgestaltung unterstützen. Technische rien sollen entworfen werden. Das Ziel des
lose Übergang bare Schwelle
Neuerungen führen zu immer genaueren Seminars liegt in der Suche nach einer Universal Design, transparente Grenzenlosigkeit, Auflösung,
Zugangskontrollen. Außerdem können Darstellung, die Übergangssituationen zwi- Materialität, technische Hilfsmittel versteckte Technologie
technische Apparaturen immer kleinräu schen Räumen beschreiben und klären Öffentlicher Wohnungsbau, Öffentlicher Raum
miger produziert werden und lassen sich kann. Räumlich selbst erlebte Übergänge öffentliche Gebäude
teilweise ohne Kabel verbinden. Dieser sollen erläutert werden, um dem „Geist der
Der kontrollier-
technische Fortschritt ermöglicht neue, Schwelle”2 näher zu kommen. Der szeni-
Der inszenierte te Zugang
fast unsichtbare Montagen. Inwieweit sich sche Übergang des Menschen im Schwel-
die Raumwahrnehmung und die Schwel- lenraum soll mit Hilfe von Diagrammen
Ausgang Sicherheit, Überblick, Videotechnik
lenraum-Erfahrung durch neuartige, ver- und Modellen besser nachvollziehbar ge- Verlassen, Licht, Automatisierung Privater Wohnungsbau,
steckte Schwellenraum-Apparaturen ver- macht werden. Kino, Theater Bürogebäude, Museumsbau
8 them a: aufgabenstellungen Schwellenräume 9
2
siedle
13
14 siedle: peter strobel Schwellenräume 15
3
analysen
Schwellenräume 21
1) WeiSSenhofsiedlung
Thomas Frisse,
Christian Müller
2) WeiSSenhofsiedlung
Friederike Wollny
3) altenwohnen in
Zuffenhausen
Till Hoffmann,
Xingmeng Wang
4) Stadtbibliothek
stuttgart
Lukas Bartke,
Julia Naumann,
Michaela Bottke,
Li Juanchao
5) Porsche museum
Adriaen Unger
6) Kunstmuseum
Teresa Riethmüller
7) Neue Staatsgalerie
Ekaterina Galkina,
Johanna Kleewein
8) Bruder Klaus Kapelle
Fanny Pirschel,
Kinga Urban
9) zugang zum
Kölner Dom
Christopher Haase,
Lilia Bel Hadj Slimane
22 Analysen: wohnhäuser Schwellenräume 23
J.J.P. O ud
Geometrie
Materialität
le corbusier
weissenhofsiedlung
f r i e d e r ik e w o l l n y
rathenaustrasse 1-3, Stuttgart
To p o gr af ie
B egrenzu ngen
Sequenz
Altenwohnen in ti ll h o f fm a n n
Zuffenhausen X i n g m e n g Wa n g
M ater ia lität
Seque nz
c c c c c c d
Ei nr i chtunge n
To p o gr af ie
e
f
c c c c c c d
e
f
b
a
G e o m etr i e
b
B egrenzu ngen
b b
a
b
a
b
b b
a
28 Analysen: bibliothek Schwellenräume 29
E un Young Yi
stuttgart Mi c h a e l a B o t t k e ,
Li J u a n c h a o
B egrenzu ngen
Ra u m kö r p er
Geomet ri e
Geomet ri e
porsche museum
adriaen unger
stuttgart
G eo m etr ie
G e o m etr i e
kunstmuseum
teresa rie thmüller
stuttgart
G eo m etr ie
Sequen z
Ra um -Kör per To p o gr af ie
Begrenzungen Begrenzungen
34 Analysen: museen Schwellenräume 35
stuttgart e k a t e r i n a g a l ki n a
Sequen z
M at erialit ät G eo m etr ie
36 Analysen: sakralbauten Schwellenräume 37
Peter Zumthor
Bruder-Klaus-Kapelle fa n n y p i r s c h e l
ki n g a u r b a n
Köln
G eo m etr ie
B eg ren zun g en
To p o gr af ie
Seq u enz a u ß en
B eg ren zun g en L ic ht
K aspar K rämer
Köln
Seq u enz
Be gre nz ungen
R a um kö r per
M ater ia lität
Geomet rie
40 e n t w ü r f e : » r ü c k b l i c k « f r i e de r i k e w o l l n y
4
entwürfe
Schwellenräume 43
1) Rückblick
Friederike Wollny
2) Der Mäander
Fanny Pirschel
3) Stufenraum
Ekaterina Galkina
4) SCHICHTENTUNNEL
Leticia Camacho
Caballero
5) BLICKFANG
Michaela Bottke
6) SIRKEL
Adriaen Unger
7) VIKBAR
Christopher Haase
8) WELCOMEBOOTH
Christian Müller
9) DAS SCHWELLEN-
KARUSSELL
Julia Naumann
10) INTERAKTIVER
LICHTRAUM
Maria Lopez
11) OPEN END – ARIADNE
IM FREIEN FALL
Johanna Kleewein
12) LONG WAY DOWN
Luis Gutierrez
13) DIE SCHWELLE ALS RAUM
Teresa Riethmüller
14) ZWISCHEN WÜRFELN
Maxi Bergt
15) KOMBINATORIK DES
ÜBERGANGS
Till Hoffmannn
44
1
rückblick
friederike
wollny
46 e n t w ü r f e : » r ü c k b l i c k « f r i e de r i k e w o l l n y Schwellenräume 47
2
der
mäander
fanny
pirschel
50 e n t w ü r f e : » de r m ä a n de r « fa n n y p i r s c h e l Schwellenräume 51
3
stufenraum
ekaterina
galkina
54 e n t w ü r f e : » s t u f e n r a u m « e k at e r i n a g a l k i n a Schwellenräume 55
4
schichten-
tunnel
leticia
camacho
caballero
58 e n t w ü r f e : » s c h i c h t e n t u n n e l « le t i c i a c a m a c h o c a b a l le r o Schwellenräume 59
5
blickfang
michaela
bottke
62 e n t w ü r f e : » b l i c k fa n g « m i c h ae l a b ot t k e Schwellenräume 63
6
sirkel
adriaen
unger
66 en twürfe: »sirkel« adriaen unger Schwellenräume 67
7
vikbar
christopher
haase
70 en twürfe: »vikbar« christopher haase Schwellenräume 71
8
welcome-
booth
christian
müller
74 e n t w ü r f e : » w e lc o m e b o ot h « c h r i s t i a n m ü l le r Schwellenräume 75
»Na c h r i c ht e n r a um«
Überga ng von natürlicher Weite in
technische Enge
– technisch »Foto kabi ne«
– virtuell – virtuelle & phy sische Nachr ichten
– Kontrolle – Kommunikation
– Kom m unikation – Autor isier ung
»S c hwel l e«
– Ma rkier ung des Eing ang s
– a rchaischer Überg ang
9
das
schwellen-
karussel
julia
naumann
78 e n t w ü r f e : » d a s s c h w e l le n k a r u s s e l l « j u l i a n a u m a n n Schwellenräume 79
10
interaktiver
lichtraum
maria lopez
82 en twürfe: »interaktiver lichtraum« maria lopez S c hwellenr ä ume 83
11
open end –
ariadne im
freien fall
johanna
kleewein
86 e n t w ü r f e : » o p e n e n d – a r i a d n e i m f r e i e n fa l l « jo h a n n a k le e w e i n Schwellenräume 87
12
long way
down
luis gutierrez
90 e n t w ü r f e : » l o n g way d o w n « l u i s g u t i e r r e z Schwellenräume 91
13
die schwelle
als raum
teresa
riethmüller
94 e n t w ü r f e : » d i e s c h w e l le a l s r a u m « t e r e s a r i e t h m ü l le r Schwellenräume 95
14
zwischen
würfeln
maxi bergt
98 entwürfe: »zwischen würfeln« maxi bergt Schwellenräume 99
15
kombinatorik
des übergangs
Till hoffmann
102 e n t w ü r f e : » k o m b i n ato r i k de s ü b e r g a n g s « t i l l h of f m a n n Schwellenräume 103
5
nachwort
Schwellenräume 107
Ko n t ex t
Die vorliegende Broschüre möchte einen Überblick über das Seminar Schwellenräume 04
an der Fakultät Architektur der Bauhaus-Universität Weimar geben. Es fand im Winter-
semester 2011-2012 statt und ist Teil einer Reihe von vier Seminaren zum Thema Schwel-
lenräume, die jeweils besondere Schwerpunkte hatten. Die Konzeption des Seminars
steht im engen Zusammenhang mit der Dissertationsschrift „Schwellenräume - Räumliche
Übergänge in der Architektur“, die im Jahre 2008 begonnen und von Herrn Prof. Egon
Schirmbeck betreut wurde.
Kat e g o r i e n
Ausgehend von den im einleitenden Text beschriebenen Themen, wie zum Beispiel „Die
ortlose Schwelle“ oder „Der schwellenlose Übergang“, die jeweils im Kontext der Bau-
typologien betrachtet wurden, kann man bei den Entwürfen im Überblick schwerpunkt-
mäßig drei Kategorien oder Strategien erkennen:
Rau m er l ebnis, Technik und Pr inzip
Geprägt durch den unterschiedlichen Blickwinkel wurden Übergangssituationen zwischen
extremen Polen, wie zum Beispiel öffentlich und privat, Natur und Technik oder räum-
liche Weite und Enge, beleuchtet. Für einige Arbeiten war der Kontext einer Situation sehr
wichtig, um überhaupt einen Zwischenzustand aufbauen zu können. So mussten sich
einige Studierende zunächst zwei Welten definieren, um herausfinden zu können, wie sie
diese verbinden wollten.
Raumerlebnis
Es wurde sich intensiv mit extremen Übergangssituationen auseinandergesetzt. Bei dieser
Bearbeitung ging es um eine räumliche Sequenz, die eine als besonders zu erlebende
Zwischensituation in einem starken Kontext zum Inhalt hatte. Wenn es zum Beispiel um
das Trennen und Verbinden von Öffentlichem und Privatem ging, standen oft die Blick-
beziehungen im Vordergrund, die jeweils die Antizipation des nächsten Raumerlebnisses
ermöglichten.
T e c h n ik
Bei einigen Arbeiten unterstützten technische Apparaturen den räumlichen Übergang.
Das bedeutet, ein Mechanismus verstärkte das Raumerlebnis und machte den räumlichen
Übergang erst wahrnehmbar. Der technische Apparat im Schwellenraum ist inhärenter
Bestandteil des Erlebnisses. Auch bei dieser Herangehensweise spielte der Kontext eine
große Rolle, indem gut vorstellbare Situationen generiert wurden.
Prinzip
Ein weiterer möglicher Schwerpunkt war es, die räumliche Erfahrung im Schwellenraum
als ein Prinzip darzustellen. D.h., der Kontext nahm eine weniger wichtige Rolle ein, um
eine eher abstrakte Ebene zu erlangen. Bei dieser Auseinandersetzung konnten Regeln,
Strukturen und Potentiale des Schwellenraumes erkannt, dann analysiert und präsentiert
werden.
108 nach w o rt
Un t ers tützung
Das Seminar Schwellenräume 04 wurde in Kooperation mit der Firma Siedle aus Furtwan-
gen entwickelt und von ihr sowohl inhaltlich als auch finanziell unterstützt. Für diese
Unterstützung möchte ich mich herzlich bedanken. Der besondere Dank gilt Peter Strobel,
hat. Außerdem möchte ich mich bei Stephanie Eckerskorn von Meiré und Meiré bedanken,
welche die Zusammenarbeit mit angeregt und begleitet hat. Für eine zweite Zwischen-
kritik an der Bauhaus-Universität Weimar konnten Sandra Bartoli vom Büro für Konstrukti-
vismus und Tina Wallbaum von at 11 – atelier for architecture eingeladen werden. Ich
hoffe, dass sich deren Kritik und Anregungen in den Entwürfen finden lässt und möchte
G e s ta l t u n g
Weiterhin konnte ich Yoshiko Jentczak von der Fakultät Gestaltung der Bauhaus-Universität
Weimar gewinnen, die maßgeblich für die Gestaltung dieser Broschüre verantwortlich ist.
H e r a u s g e b e r : Ti ll b o e t tg e r
Texte
Ti ll B oe ttge r
T h e m a & n a ch w o r t: T i l l b o e t tg e r
B auh aus-Un iversit ät Weimar siedle: Pe t er s t robel
Fakult ät Arc h it ekt ur e n t w ü r f e : s tu d i e r e n de , ü b e r ar b e i tu n g ti ll b o e t tg e r
Leh rst uh l Ent werfen un d Raumg est alt un g analysen & en twurfspläne: s tudie rende
Fotos
en twurfsmodelle: © to b ia s a d a m
s . 9 & s . 14 ( j e w e i l s o b e r e s b i l d ) : © d a v i d v o n b e c k e r
s . 13 ( a l l e b i l d e r ) : f o t o d e s i g n n i e l s e n , f r e i b u r g , © s i e d l e
r e s t l ich e f o to s : s tudierende
G e st a l t u n g & s a t z : y o s h i k o j e n t c z a k
s c h r i ft e n : m u s e o , a s h b y
druck & Bindung: buch- und kuns t druckerei Kessler
w eimar; buchbinderei w eispflug grossbreit enbach
printed in germany
isbn: 978-3-86068-482-5
Auflage: 800
un t ers tützung
© 2 0 12
verlag@uni-weimar.de
fa x : 0 3 6 4 3 / 5 8 11 5 6
Verlag
M
analysen & entwürfe
bauhaus - universität
in kooperation
mit s i e d l e
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Ä
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