Sie sind auf Seite 1von 646

Abschied Page 1 of 635

Abschied
Text by Ludwig Rellstab (1799-1860)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 957 op. posth. (1828), from Schwanengesang, no. 7.

Ade! du muntre, du fröhliche Stadt, ade!


Schon scharret mein Rößlein mit lustigen Fuß;
Jetzt nimm noch den letzten, den scheidenden Gruß.
Du hast mich wohl niemals noch traurig gesehn,
So kann es auch jetzt nicht beim Abschied geschehn.

Ade, ihr Bäume, ihr Gärten so grün, ade!


Nun reit ich am silbernen Strome entlang.
Weit schallend ertönet mein Abschiedsgesang;
Nie habt ihr ein trauriges Lied gehört,
So wird euch auch keines beim Scheiden beschert!

Ade, ihr freundlichen Mägdlein dort, ade!


Was schaut ihr aus blumenumduftetem Haus
Mit schelmischen, lockenden Blicken heraus?
Wie sonst, so grüß ich und schaue mich um,
Doch nimmer wend ich mein Rößlein um.

Ade, liebe Sonne, so gehst du zur Ruh, ade!


Nun schimmert der blinkenden Sterne Gold.
Wie bin ich euch Sternlein am Himmel so hold;
Durchziehn wir die Welt auch weit und breit,
Ihr gebt überall uns das treue Geleit.

Ade! du schimmerndes Fensterlein hell, ade!


Du glänzest so traulich mit dämmerndem Schein
Und ladest so freundlich ins Hüttchen uns ein.
Vorüber, ach, ritt ich so manches Mal,
Und wär es denn heute zum letzten Mal?

Ade, ihr Sterne, verhüllet euch grau! Ade!


Des Fensterlein trübes, verschimmerndes Licht
Ersetzt ihr unzähligen Sterne mir nicht,
Darf ich hier nicht weilen, muß hier vorbei,
Was hilft es, folgt ihr mir noch so treu!

Farewell
Farewell! You brave, you cheerful city, farewell!
Already my horse trots keen of hoof;
Now make the last, the parting greeting.
You have never seen me sad;
Let it not happen now, on parting.

Farewell! Your trees, your gardens so green, farewell!


Now I ride along the silvery stream
My farewell song echoes far & wide
Never have you heard a sad song,
So I won't give you one on parting.

Farewell! You friendly young maids, farewell!


Why are you looking out of your flower-perfumed house,
with impish, beckoning glances?
How can I but greet them and look around,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 2 of 635
But never will I turn my horse round.

Farewell! Dear sun, as you go to bed, farewell!


Now the glittering Star shimmers golden.
How close am I to you, stars in the heavens,
We travel far and wide through this world,
You are always for us a faithful guide.

Farewell! You shimmering window bright, farewell!


You glint so familiar with a dawning light,
And invite us so friendly into the hut,
So many times have I ridden past,
And will today be the last?

Farewell! Stars, envelop yourselves in grey, farewell!


The cloudy, shimmering window light,
Cannot replace, for me, you infinite stars,
I cannot stay here, I must carry on,
What good does it do, you follow me so faithfully.

Translated to English by Arthur Bullard

Back to the Lied and Song Texts Page

Adelaide
Text by Friedrich von Matthisson (1761-1831)

Set by

l Ludwig van Beethoven (1770-1827), op. 46 (1795/96).


l Franz Schubert (1797-1828), D. 95 (1814), published 1848.

Einsam wandelt dein Freund im Frühlingsgarten,


Mild vom lieblichen Zauberlicht umflossen,
Das durch wankende Blütenzweige zittert,
Adelaide!

In der spiegelnden Flut, im Schnee der Alpen,


In des sinkenden Tages Goldgewölken,
Im Gefilde der Sterne strahlt dein Bildnis,
Adelaide!

Abendlüfte im zarten Laube flüstern,


Silberglöckchen des Mais im Grase säuseln,
Wellen rauschen und Nachtigallen flöten:
Adelaide!

Einst, o Wunder! entblüht auf meinem Grabe


Eine Blume der Asche meines Herzens;
Deutlich schimmert auf jedem Purpurblättchen:
Adelaide!

Adelaide
Alone does your friend wander in the Spring garden,
mildly encircled by magic light

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 3 of 635
that quivers through swaying, blossoming boughs,
Adelaide!

In the mirroring stream, in the snow of the Alps,


in the dying day's golden clouds,
in the fields of stars, your image shines,
Adelaide!

Evening breezes whisper in the tender leaves,


silver bells of May chime in the grass,
waves murmur and nightingales pipe:
Adelaide!

One day, o wonder! from my grave will sprout


a flower from the ashes of my heart;
and clearly on every purple leaf will gleam:
Adelaide!

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

An die Freude
Text by Friedrich von Schiller (1759-1805)

Set by

l Franz Schubert (1797-1828), D. 189 (1815), published 1829 as op. posth. 111 no. 1.
l Johann Rudolf Zumsteeg (1760-1802), published 1803, from Kleine Balladen und Lieder,
Heft VI no. 11.

Freude, schöner Götterfunken,


Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligtum.
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode [streng]1 geteilt;
[Alle Menschen werden Brüder]2,
Wo dein sanfter Flügel weilt.

Seid umschlungen, Millionen!


Diesen Kuß der ganzen Welt!
Brüder, überm Sternenzelt
Muß ein lieber Vater wohnen.

Wem der große Wurf gelungen,


Eines Freundes Freund zu sein,
Wer ein holdes Weib errungen,
Mische seinen Jubel ein!
Ja - wer auch nur eine Seele
Sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wer's nie gekonnt, der stehle
Weinend sich aus diesem Bund!

Was den großen Ring bewohnet,


Huldige der Sympathie!
Zu den Sternen leitet sie,
Wo der Unbekannte thronet.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 4 of 635

Freude trinken alle Wesen


An der Brüsten der Natur,
Alle Guten, alle Bösen
Folgen ihrer Rosenspur.
Küße gab sie uns und Reben,
Einen Freund, geprüft im Tod.
Wollust ward dem Wurm gegeben,
Und der Cherub steht vor Gott.

Ihr stürzt nieder, Millionen?


Ahnest du den Schöpfer, Welt?
Such ihn überm Sternezelt!
Über Sternen muß er wohnen.

[ Freude heißt die starke Feder


In der ewigen Natur.
Freude, Freude treibt die Räder
In der großen Weltenuhr.
Blumen lockt sie aus den Keimen,
Sonnen aus dem Firmament,
Sphären rollt sie in den Räumen,
Die des Sehers Rohr nicht kennt.

Froh, wie seine Sonnen fliegen


Durch des Himmel prächt'gen Plan,
Wandelt, Brüder, eure Bahn,
Freudig, wie ein Held zu Siegen.

Aus der Wahrheit Feuerspiegel


Lächelt sie den Forscher an.
[Zu der Tugend steilem]3 Hügel
Leitet sie des Dulders Bahn.
Auf des Glaubens Sonnenberge
Sieht man ihre Fahnen wehn,
Durch den Riß gesprengter Särge
Sie im Chor der Engel stehn.

Duldet mutig, Millionen!


Duldet für die beßre Welt!
Droben überm Sternenzelt
Wird ein großer Gott belohnen.

Göttern kann man nicht vergelten;


Schön ist's, ihnen gleich zu sein.
Gram und Armut soll sich melden,
Mit den Frohen sich erfreun.
Groll und Rache sei vergessen,
Unserm Todfeind sei verziehn.
Keine Thräne soll ihn pressen,
Keine Reue nage ihn

Unser Schuldbuch sei vernichtet!


Ausgesöhnt die ganze Welt!
Brüder - überm Sternenzelt
Richtet Gott, wie wir gerichtet.

Freude sprudelt in Pokalen,


In der Traube goldnem Blut
Trinken Sanftmut Kannibalen,
Die Verzweiflung Heldenmut - -
Brüder, fliegt von euren Sitzen,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 5 of 635
Wenn der volle Römer kreist,
Laßt den Schaum zum Himmel spritzen:
Dieses Glas dem guten Geist!

Den der Sterne Wirbel loben,


Den des Seraphs Hymne preist,
Dieses Glas dem guten Geist
Überm Sternenzelt dort oben!

Festen Mut in schwerem Leiden,


[Hilfe]4, wo die Unschuld weint,
Ewigkeit geschwornen Eiden,
Wahrheit gegen Freund und Feind,
Männerstolz vor Königsthronen, -
Brüder, gält' es Gut und Blut -
Dem Verdienste seine Kronen,
Untergang der Lügenbrut!

Schließt den heil'gen Zirkel dichter,


Schwört bei diesem goldnen Wein,
Dem Gelübde treu zu sein,
Schwört es bei dem Sternenrichter! ]5

1 Zumsteeg: "Schwert"
2
Zumsteeg: "Bettler werden Fürstenbrüder"
3 Zumsteeg: "Zu des Glaubens stillem"
4
Zumsteeg: "Hülfe"
5 often left out of Schubert editions.
Back to the Lied and Song Texts Page

Kriegers Ahnung
Text by Ludwig Rellstab (1799-1860)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 957 op. posth. (1828), from Schwanengesang, no. 2.

In tiefer Ruh liegt um mich her


Der Waffenbrüder Kreis;
Mir ist das Herz so bang und schwer,
Von Sehnsucht mir so heiß.

Wie hab ich oft so süß geträumt


An ihrem Busen warm!
Wie freundlich schien
des Herdes Glut,
Lag sie in meinem Arm!

Hier, wo der Flammen düstrer Schein


Ach! nur auf Waffen spielt,
Hier fühlt die Brust sich ganz allein,
Der Wehmut Träne quillt.

Herz! Daß der Trost dich nicht verläßt!


Es ruft noch manche Schlacht.
Bald ruh ich wohl und schlafe fest,
Herzliebste - gute Nacht!

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 6 of 635

Warrior's Foreboding
In deep sleep my brothers-in-arms
Lie around me in a circle.
My heart is anxious and heavy
So hot from longing.

How often have I sweetly dreamt


On her warm bosom!
How friendly shone
the glowing hearth
When she lay in my arm!

Here where the gloomy glows of flames


Ah, only on weapons play,
Here the breast feels all alone,
And melancholy tears well up.

Heart, don't let your comfort desert you!


There are many battles still to come.
Soon I shall rest well and sleep deeply,
Love of my Heart, Goodnight!

Translated to English by Richard Morris

Back to the Lied and Song Texts Page

Der Alpenjäger
Text by Friedrich von Schiller (1759-1805)

Set by

l Johann Friedrich Reichardt (1752-1814), published 1809?


l Franz Schubert (1797-1828), D. 588 (1817), published 1825 as op. 37 no. 2.

Willst du nicht das Lämmlein hüten?


Lämmlein ist so fromm und sanft,
Nährt sich von des Grases Blüten,
Spielend an des Baches Ranft.
"Mutter, Mutter, laß mich gehen,
Jagen nach des Berges Höhen!"

Willst du nicht die Herde locken


Mit des Hornes munterm Klang?
Lieblich tönt der Schall der Glocken
In des Waldes Lustgesang.
"Mutter, Mutter, laß mich gehen,
Schweifen auf den wilden Höhen!"

Willst du nicht die Blümlein warten,


Die im Beete freundlich stehn?
Draußen ladet dich kein Garten,
Wild ists auf den wilden Höhn!
"Laß die Blümlein, laß sie blühen!
Mutter, Mutter, laß mich ziehen!"

Und der Knabe ging zu jagen,


Und es treibt und reißt ihn fort,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 7 of 636
Rastlos fort mit blindem Wagen
An des Berges finstern Ort,
Vor ihm her mit Windesschnelle
Flieht die zitternde Gazelle.

Auf der Felsen nackte Rippen


Klettert sie mich leichtem Schwung,
Durch den Riß gespaltener Klippen
Trägt sie der gewagte Sprung,
Aber hinter ihr verwogen
Folgt er mit dem Todesbogen.

Jetzo auf den schroffen Zinken


Hängt sie, auf dem höchsten Grat,
Wo die Felsen jäh versinken
Und verschwunden ist der Pfad.
Unter sich die steile Höhe,
Hinter sich des Feindes Nähe.

Mit der Jammers stummen Blicken


Fleht sie zu dem harten Mann,
Fleht umsonst, denn loszudrücken
Legt er schon den Bogen an.
Plötzlich aus der Felsenspalte
Tritt der Geist, der Bergesalte.

Und mit seinen Götterhänden


Schützt er das gequälte Tier.
"Mußt du Tod und Jammer senden",
Ruft er, "bis herauf zu mir?
Raum für alle hat die Erde,
Was verfolgst du meine Herde?"

Input by Richard Morris

The alpine hunter


Will you not watch the little lamb? -
the little lamb is so innocent and tender,
feeding on the blossoming grasses,
playing by the edge of the brook.
"Mother, mother, let me go,
to hunt in the mountain heights!"

Will you not summon the herd


with the horn's cheerful notes?
Sweetly do the bells toll
in the wood's hearty song.
"Mother, mother, let me go,
to wander on the wild heights!"

Will you not tend the little flowers,


standing with such friendliness in their beds?
Out there welcomes no such garden;
it is wild on the wild heights!
"Leave the little flowers - let them bloom!
Mother, mother, let me leave!"

And the boy left to hunt,


driven and yanked forward,
restless with blind daring,
to the mountain's dark place:
ahead of him with the speed of wind

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 8 of 636
flees the trembling gazelle.

On the cliff's naked ribs


she climbs with an easy leap,
through the gaps of split rocks
does her daring spring take her,
but behind her, audacious,
he follows with his deadly bow.

Now, to the precipitous teeth


does she cling, on the highest ridge,
where the cliffs drop sheer below
and the path disappears.
Beneath her the steep drop;
behind her the approaching foe.

With a mute expression of despair


she entreats the cruel man,
but she pleads in vain, for he is about to fire:
he is already aiming his bow.
Suddenly from a rocky cleft
steps the Spirit of the Mountain.

And with his divine hands


he protects the tormented creature.
"Must you send death and anguish,"
he calls, "Even up here to me?
The earth has room for all -
why do you persecute my herd?"

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Amalia
Text by Friedrich von Schiller (1759-1805)

Set by

l Johann Friedrich Reichardt (1752-1814), published 1809?


l Franz Schubert (1797-1828), D. 195 (1815), published 1867.

Schön wie Engel voll Walhallas Wonne,


Schön vor allen Jünglingen war er,
Himmlisch mild sein Blick, wie Maiensonne,
Rückgestrahlt vom blauen Spiegelmeer.

Seine Küsse - Paradiesisch Fühlen!


Wie zwei Flammen sich ergreifen, wie
Harfentöne in einander spielen
Zu der himmelvollen Harmonie -

Stürzen, flogen, schmolzen Geist in Geist zusammen,


Lippen, Wangen brannten, zitterten
Seele rann in Seele - Erd' und Himmel schwammen
Wie zerronnen um die Liebenden!

Er ist hin - vergebens, ach vergebens


Stöhnet ihm der bange Seufzer nach!

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 9 of 636
Er ist hin, und alle Lust des Lebens
Rinnet hin ein verlor'nes Ach!

Input by Richard Morris

Amalia
As fair as an angel full of Valhalla's bliss,
fairer than all the other young lads was he;
divinely gentle was his gaze, like the May sun
reflected in the blue mirror of the sea.

His kisses - what a feeling of Paradise!


Like two flames interwove,
like the sounds of a harp mingling
into a heavenly melody -

so our melting spirits rushed flying together,


lips and cheeks burning, trembling,
one soul merging into the other - and the earth and sky swam
about the lovers as if they were dissolving!

He is gone - in vain, alas, in vain


I sigh anxiously for him!
He is gone, and all the joy of life
flees from me in one forlorn moan!

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Willkommen, schöner Jüngling!


Text by Friedrich von Schiller (1759-1805)

Set by

l Conrad Baden (1908-1989), "Fr ühlingslied" (Spring song), op. 2 no. 1 (1930-5).
l Johann Friedrich Reichardt (1752-1814), "An den Frühling" (To Spring).
l Ferdinand Ries (1784-1838), "Willkommen, schöner Jüngling" (Welcome, handsome
youth), op. 7 no. 6, published 1810.
l Franz Schubert (1797-1828), "An den Frühling" (To Spring), D. 245 ---- D. 283 (1815),
published 1865 as op. 172 no. 5 ---- D. 338 (1816?) [two tenors, two basses] ---- D. 587
(1817), published 1885.

Willkommen, schöner Jüngling!


Du Wonne der Natur!
Mit deinem Blumenkörbchen
Willkommen auf der Flur!

Ei, ei! Du bist ja wieder!


Und bist so lieb und schön!
Und freun wir uns so herzlich,
Entgegen dir zu gehn.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 10 of 637
Denkst auch noch an mein Mädchen?
Ei, Lieber, denke doch!
Dort liebte mich das Mädchen,
Und's Mädchen liebt mich noch!

Für Mädchen manches Blümchen


Erbat ich mir von dir -
Ich komm' und bitte wieder,
Und du? Du gibst es mir.

Input by: Richard Morris

Welcome, handsome youth


Welcome, handsome youth!
You delight of nature!
With your basket of flowers,
you are welcome on this meadow!

Hey, hey! you've come again!


And you are so dear and handsome!
We rejoice heartily
as we greet you.

Do you also still think about my maiden?


Hey, my friend, you should!
For there my sweetheart loved me,
and the maiden loves me still!

For my sweetheart
I asked for many flowers from you -
I've come to ask again;
and you? You grant it.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

An Mignon
Text by Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

Set by

l Johann Friedrich Reichardt (1752-1814), published 1798.


l Franz Schubert (1797-1828), op. 19 no. 2, D. 161b (1815), published 1825.
l Ludwig Spohr (1784-1859), op. 41 no. 3.
l Karl Friedrich Zelter (1758-1832), 1797.
l Johann Rudolf Zumsteeg (1760-1802), published 1800, from Kleine Balladen und Lieder,
Heft II no. 10.

Über Tal und Fluß getragen,


Zieht rein der Sonne Wagen.
Ach, sie regt in ihrem Lauf,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 11 of 637
So wie deine, meine Schmerzen,
Tief im Herzen,
Immer morgens wieder auf.

Kaum will mir die Nacht noch frommen,


Denn die Träume selber kommen
Nun in trauriger Gestalt,
Und ich fühle dieser Schmerzen,
Still im Herzen
Heimlich bildende Gewalt.

Schon seit manchen schönen Jahren


Seh ich unten Schiffe fahren,
Jedes kommt an seinen Ort;
Aber ach, die steten Schmerzen,
Fest im Herzen,
Schwimmen nicht im Strome fort.

Schön in Kleidern muß ich kommen,


Aus dem Schrank sind sie genommen,
Weil es heute Festtag ist;
Niemand ahnet, daß von Schmerzen
Herz im Herzen
Grimmig mir zerrissen ist.

Heimlich muß ich immer weinen,


Aber freundlich kann ich scheinen
Und sogar gesund und rot;
Wären tödlich diese Schmerzen
Meinem Herzen,
Ach, schon lange wär ich tot.

Input by Richard Morris

To Mignon
Crossing over vale and river
the sun chariot passes cleanly.
Ah, it stirs in its course
my agonies, much like yours,
deep in the heart,
always fresh each morning.

Hardly does the night help me,


for my dreams themselves come
now in mournful aspect,
and I feel these pains
quietly in my heart,
a secretly-forming power.

Already, for many fair years


have I seen ships sailing below,
each going to its place,
but ah! the constant agonies,
firm in my heart,
do not float away in the river.

I must appear in fine clothing


taken from the wardrobe
because today is a holiday;
no one suspects the agony
that in my heart of hearts
is tearing grimly at me.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 12 of 637

In secret I must weep,


but I can seem cheerful,
even healthy and flushed;
were these agonies fatal
to my heart,
ah, I would long since have died.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Füllest wieder Busch und Tal


Text by Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), "An den Mond", note: below is the final
version with notes indicating the changes from the first version.

Set by

l Leopold Damrosch (1832-1885), "An den Mond", op. 17 no. 4.


l Zdenko Fibich (1850-1900), "An den Mond", 1869.
l Moritz Hauptmann (1792-1868), "An den Mond", op. 22 no. 5, published 1834.
l Friedrich Heinrich Himmel (1765-1814), "An den Mond", op. 26 no. 1 (1806).
l Johanna Mockel Kinkel (1810-1858), "An den Mond", op. 7 no. 5.
l Hans Erich Pfitzner (1869-1949), "An den Mond", op. 18 (1906).
l Johann Friedrich Reichardt (1752-1814), "An den Mond", published 1794.
l Andreas Jakob Romberg (1767-1821), "An den Mond", 1793.
l Franz Schubert (1797-1828), "An den Mond", D. 259 (1815), published 1850 ---- "An den
Mond", D. 296 (1819?), published 1868.
l Karl Sigmund Freiherr von Seckendorf (1744-1785), "F üllest wieder 's liebe Tal", 1778,
note: uses the first version of Goethe's text.
l Václav Jan K`rtitel Tomá`sek (1774-1850), "An den Mond", op. 56 no. 4 (1815?).
l Karl Friedrich Zelter (1758-1832), "An den Mond", 1812.

Füllest wieder [Busch und]1 Tal


Still mit Nebelglanz,
Lösest endlich auch einmal
Meine Seele ganz.

Breitest über mein Gefild


Lindernd deinem Blick,
Wie [des Freundes]2 Auge mild
Über mein Geschick.

[ Jeden Nachklang fühlt mein Herz


Froh und trüber Zeit,
Wandle zwischen Freud und Schmerz
In der Einsamkeit.

Fließe, fließe, lieber Fluß!


Nimmer werd ich froh;
So verrauschte Scherz und Kuß,
Und die Treue so.

Ich besaß es doch einmal,


Was so köstlich ist!
Daß man doch zu seiner Qual

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 13 of 638
Nimmer es vergißt.

Rausche, Fluß, das Tal entlang,


Ohne Rast und Ruh,
Rausche, flüstre meinem Sang
Melodien zu,]3

[Wenn du in der Winternacht


Wütend überschwillst,
Oder um die Frühlingspracht
Junger Knospen quillst.

Selig, wer sich vor der Welt


Ohne Haß verschließt,
Einen [Freund]5 am Busen hält
Und mit dem genießt,

[Was, von Menschen nicht gewußt


Oder nicht bedacht,]6
Durch das Labyrinth der Brust
Wandelt in der Nacht.

Input by Richard Morris

You fill bush and valley again


You fill bush and valley again
quietly with a splendid mist
and finally set loose
entirely my soul.

You spread over my domain


gently your gaze,
as mildy as a friend's eye
over my fate.

Every echo my heart feels,


of happy and troubled times;
I alternate between joy and pain
in my solitude.

Flow, flow on, dear river!


Never shall I be cheerful,
so faded away have jokes and kisses become -
and faithfulness as well.

I possessed once
something so precious,
that, to my torment,
it can never be forgotten now.

Murmur, river, beside the valley,


without rest and calm;
murmur on, whispering for my song
your melodies,

whenever you, on winter nights,


ragingly flood over,
or, in the splendor of spring,
help swell young buds.]4

Blissful is he who, away from the world,


locks himself without hate,
holding to his heart one friend

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 14 of 638
and enjoying with him

that which is unknown to most men


or never contemplated,
and which, through the labyrinth of the heart,
wanders in the night.

Translated to English by Emily Ezust


1
first version: "'s liebe"
2
first version: "der Liebsten"
3
first version: "Das du so beweglich kennst
Dieses Herz im Brand
Haltet ihr wie ein Gespenst
An den Fluß gebannt."
4
first version: " Wenn du in öder Winternacht
Er vom Tote schwillt
Und bei Frühlingslebens Pracht
An den Knospen quillt."
5 first version: "Mann"
6
first version: "Was dem Menschen unbewußt
Oder wohl veracht"
Back to the Lied and Song Texts Page

Zeit, Verkündigerin der besten Freuden


Text by Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803)

Set by

l Franz Schubert (1797-1828), "An sie", D. 288 (1815), published 1895.


l Richard Strauss (1864-1949), "An Sie", op. 43 no. 1 (1899).
l Johann Rudolf Zumsteeg (1760-1802), "An Cidli", published 1800, from Kleine Balladen
und Lieder Heft I no. 10

Zeit, Verkündigerin der besten Freuden,


Nahe selige Zeit, dich in der Ferne
Auszuforschen, vergoß ich
Trübender Tränen zuviel'.

Und doch kommst du! O, dich, ja, Engel senden,


Engel senden dich mir, die Menschen waren,
Gleich mir liebten, nun lieben,
Wie ein Unsterblicher liebt.

[Auf den Flügeln der Ruh, in Morgenlüften,


Hell vom Taue des Tags, der höher lächelt,
Mit dem ewigen Frühling
Kommst du den Himmel herab. ]1

Denn sie fühlet sich ganz und gießt Entzückung


In dem Herzen empor die volle Seele,
Wenn sie, daß sie geliebt wird,
Trunken von Liebe sich's denkt!

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 15 of 638

Time, announcer of the best joys


Time, announcer of the best joys,
near, blessed Time: in the distance
I searched for you, shedding
too many troubled tears.

And yet you come! O, you are sent by angels!


Angels have sent you to me - they were once human,
and like me, they loved, and now love
as immortals love.

On the wings of peace, in the morning breezes,


bright from the dew of the day that smiles down from above,
with eternal Spring
you come down from the heavens.

For they feel whole and overflow with delight


in their hearts - these full souls -
when they think themselves beloved,
and are intoxicated with Love!

Translated to English by Emily Ezust


1
Not set by Schubert.
Back to the Lied and Song Texts Page

Ich denke dein


Text by Friedrich von Matthisson (1761-1831)

Set by

l Johann Anton André (1775-1842), "Andenken", c1818.


l Ludwig van Beethoven (1770-1827), "Andenken", WoO. 136.
l Ferdinand Ries (1784-1838), "Ich denke dein", op. 7 no. 2, published 1810.
l Franz Schubert (1797-1828), "Andenken", D. 99 (1814), published 1894.
l Carl Maria (Friedrich Ernst) von Weber (1786-1826), "Ich denke dein!", op. 66 no. 3
(1806).
l Hugo Wolf (1860-1903), "Andenken", 1876.
l Johann Rudolf Zumsteeg (1760-1802), "Andenken", published 1801, from Kleine Balladen
und Lieder Heft III no. 18.

Ich denke dein,


Wenn durch den Hain
Der Nachtigallen
Akkorde schallen!
Wann denkst du mein?

Ich denke dein


Im Dämmerschein
Der Abendhelle
Am Schattenquelle!
Wo denkst du mein?

Ich denke dein


Mit süßer Pein

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 16 of 639
Mit bangem Sehnen
Und heißen Tränen!
Wie denkst du mein?

O denke mein,
Bis zum Verein
Auf besserm Sterne!
In jeder Ferne
Denk ich nur dein!

Remembrance
I think of you
when through the grove
the nightingales
sing out their chords!
When do you think of me?

I think of you
at the twilight
of evening
by the shadowy spring!
Where do you think of me?

I think of you
with sweet pain,
with anxious longing
and hot tears!
How do you think of me?

O think of me
until our union
on a better star!
However distant I may be
I think only of you!

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Abendstern
Text by Johann Baptist Mayrhofer (1787-1836)

Set by

l Franz Schubert (1797-1828), D. 806 (1824), published 1833.


l Alexander Zemlinsky (1871-1942), from Drei Lieder um 1890, no. 3.

Goto: Italian Translation

Was weilst du einsam an dem Himmel,


O schöner Stern? und bist so mild;
Warum entfernt das funkelnde Gewimmel
Der Brüder sich von deinem Bild?
"Ich bin der Liebe treuer Stern,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 17 of 639
Sie halten sich von Liebe fern."

So solltest du zu ihnen gehen,


Bist du der Liebe, zaud're nicht!
Wer möchte denn dir widerstehen?
Du süßes eigensinnig Licht.
"Ich säe, schaue keinen Keim,
Und bleibe trauernd still daheim."

Input by Richard Morris

Evening star
Why do you linger alone in the sky,
o beautiful star? and you are so mild;
why does the sparkling crowd
of your brothers shun your sight?
"I am the star of true love,
and they keep far away from Love."

So you should go to them,


if you are love; do not delay!
Who could then withstand you,
you sweet but stubborn light?
"I sow, but see no shoot,
and so I remain here, mournful and still."

Translated to English by Emily Ezust

Stella della sera


Che indugi tu solitaria in cielo,
o bella stella? e sei così mite;
ma perché, allora, lo scintillante brulichio delle consorelle
resta lontana dalla tua figura?
"Io son dell'amore la stella fedele,
esse si tengono distanti dall'amore."

E dunque dovresti andar tu da loro,


se sei dell'amore, non esitare!
chi potrebbe allora resisterti?
tu dolce lume testardo.
"Io semino ma non vedo alcun germoglio,
e me ne sto qui intristita, per conto mio."

Translated to Italian by Paolo Pupillo and Claretta Manara

Back to the Lied and Song Texts Page

Der Atlas
Text by Heinrich Heine (1797-1856)

Set by

l Franz Schubert (1797-1828), D. 957, op. posth. (1828), from Schwanengesang, no. 8.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 18 of 639
l Also set in Russian by Reinhold Gliere (1875-1956), "Ja atlas zlopoluchnyj", op. 58 no. 7.

Ich unglücksel'ger Atlas! Eine Welt,


Die ganze Welt der Schmerzen muß ich tragen,
Ich trage Unerträgliches, und brechen
Will mir das Herz im Leibe.

Du stolzes Herz, du hast es ja gewollt!


Du wolltest glücklich sein, unendlich glücklich,
Oder unendlich elend, stolzes Herz,
Und jetzo bist du elend.

Atlas
I, unblessed Atlas!
I carry a world, the entire world of pain,
I bear the unbearable,
And the heart within me wants to break.

Proud heart, you have wanted it thus!


You wanted to be happy, eternally happy,
Or eternally miserable, you proud heart,
And now you are miserable.

Translated to English by Michael P. Rosewall

Atlas
Infortuné que je suis! Infortuné Atlas!
Un univers, tout l'univers des souffrances,
voilà ce que je dois porter.
Je porte l'insupportable, et mon coeur
voudrait se briser au-dedans de moi.

Coeur orgueilleux, tu l'as bien voulu!


Tu te voulais heureux, heureux infiniment,
où infiniment misérable, coeur trop fier;
et à présent te voilà misérable!

Translation to French copyright © by Auditorium du Louvre

Back to the Lied and Song Texts Page

Auf dem See


Text by Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

Set by

l Alphons Diepenbrock (1862-1921)


l Johann Karl Gottfried Loewe (1796-1869), op. 80, Heft I, no. 2 (1836). [4v]
l Fanny Mendelssohn-Hensel (1805-1847), 1841.
l Hans Georg Nägeli (1773-1836), 1799.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 19 of 640
l Johann Friedrich Reichardt (1752-1814), 1794.
l Franz Schubert (1797-1828), op. 92 no. 2, D. 543b (1817?), published 1828.
l Václav Jan K`rtitel Tomá`sek (1774-1850), 1815.
l Hugo Wolf (1860-1903), op. 3 no. 5 (1875).
l Also set in Russian by Nikolai Karlovich Medtner (1880-1951), "Na ozere", op. 3 no. 3.

Und frische Nahrung, neues Blut


Saug ich aus freier Welt:
Wie ist Natur so hold und gut,
Die mich am Busen hält!

Die Welle wieget unsern Kahn


Im Rudertakt hinauf,
Und Berge, wolkig himmelan,
Begegnen unserm Lauf.

Aug, mein Aug, was sinkst du nieder?


Goldne Träume, kommt ihr wieder?
Weg, du Traum! so gold du bist:
Hier auch Lieb und Leben ist.

Auf der Welle blinken


Tausend schwebende Sterne,
Weiche Nebel trinken
Rings die türmende Ferne;

Morgenwind umflügelt
Die beschattete Bucht,
Und im See bespiegelt
Sich die reifende Frucht.

On the lake
And fresh sustenance, new blood
I soak up from the wide world;
How sweet and good is nature
Which holds me to her bosom!

The waves rock our little boat


In time with the oars,
And mountains, cloud-capped heavenwards,
Meet our circling course.

Eyes, my eyes, why are you cast down?


Golden dreams, do you come again?
Away, you dream, however golden;
Here too is love and life.

On the waves twinkle


A thousand hovering stars,
Soft mists swallow up
The surrounding towering distances;

Morning wind wings around


The shadowed bay,
And the lake mirrors
The ripening fruit.

Translated to English by Lawrence Snyder and Rebecca Plack

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 20 of 640

Sur le lac
Fraîche est ma nourriture, neuf est mon sang
En ce monde de liberté:
Que la nature est douce et bonne,
Qui me serre contre son sein!

L'onde berce notre barque


Au rythme de l'aviron,
Et les montagnes, prises dans les nuages,
Viennent à notre rencontre.

Pourquoi baisserais-je ainsi les eux?


Rêves d'or, êtes-vous de retour?
Va-t'en, chimère, si dorée sois-tu!
Ici règnent la vie et l'amour.

Sur l'eau scintillent


Mille étoiles flottantes.
L'horizon s'enfuit,
Noyé dans la brume.

Un vent matinal parcourt,


L'anse baignée d'ombre,
Et les fruits encore verts
Se mirent dans le lac.

Translation to French copyright © by Virginie Bauzou

Back to the Lied and Song Texts Page

Aufenthalt
Text by Ludwig Rellstab (1799-1860)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 957 op. posth. (1828), from Schwanengesang, no. 5.

Rauschender Strom,
Brausender Wald,
Starrender Fels
Mein Aufenthalt.

Wie sich die Welle


An Welle reiht,
Fließen die Tränen
Mir ewig erneut.

Hoch in den Kronen


Wogend sich's regt,
So unaufhörlich
Mein Herze schlägt.

Und wie des Felsen


Uraltes Erz,
Ewig derselbe
Bleibet mein Schmerz.

Dwelling
file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 21 of 640
Rushing torrent,
Howling forest,
Awesome crag,
My dwelling.

Just as each wave


follows upon the last,
My tears flow,
Eternally renewed.

High in the surging


treetops' sway
My heart
beats incessantly;

And, like the ore


within the ancient stone,
My pain remains
unchanged forever.

Translated to English by Michael P. Rosewall

Back to the Lied and Song Texts Page

Der Gott und die Bajadere


Text by Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

Set by

l Johann Karl Gottfried Loewe (1796-1869), subtitle: "Indische Legende", op. 45 no. 2
(1835).
l Othmar Schoeck (1886-1957), op. 34 (1921).
l Franz Schubert (1797-1828), D. 254 (1815), published 1887.
l Karl Friedrich Zelter (1758-1832)

Mahadöh, der Herr der Erde,


Kommt herab zum sechsten Mal,
Daß er unsers Gleichen werde,
Mit zu fühlen Freud und Qual.
Er bequemt sich, hier zu wohnen,
Läßt sich alles selbst geschehn;
Soll er strafen oder schonen,
Muß er Menschen menschlich sehn.
Und hat er die Stadt sich als Wandrer betrachtet,
Die Großen belauert, auf Kleine geachtet,
Verläßt er sie Abends, um weiter zu gehn.

Als er nun hinaus gegangen,


Wo die letzten Häuser sind,
Sieht er, mit gemalten Wangen,
Ein verlornes schönes Kind:
Grüß dich, Jungfrau! - Dank der Ehre!
Wart, ich komme gleich hinaus -
Und wer bist du? - Bajadere,
Und dies ist der Liebe Haus.
Sie rührt sich, die Zimbeln zum Tanze zu schlagen;
Sie weiß sich so lieblich im Kreise zu tragen,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 22 of 641
Sie neigt sich und biegt sich und reicht ihm den Strauß.

Schmeichelnd zieht sie ihn zur Schwelle,


Lebhaft ihn ins Haus hinein.
Schöner Jüngling, lampenhelle
Soll sogleich die Hütte sein.
Bist du müd', ich will dich laben,
Lindern deiner Füße Schmerz.
Was du willst, das sollst du haben,
Ruhe, Freuden oder Scherz.
Sie lindert geschäftig geheuchelte Leiden.
Der Göttliche lächelt; er siehet mit Freuden
Durch tiefes Verderben ein menschliches Herz.

Und er fordert Sklavendienste;


Immer heitrer wird sie nur,
Und des Mädchens frühe Künste
Werden nach und nach Natur.
Und so stellet auf die Blüte
Bald und bald die Frucht sich ein;
Ist Gehorsam im Gemüte,
Wird nicht fern die Liebe sein.
Aber, sie schärfer und schärfer zu prüfen,
Wählet der Kenner der Höhen und Tiefen
Lust und Entsetzen und grimmige Pein.

Und er küßt die bunten Wangen,


Und sie fühlt der Liebe Qual,
Und das Mädchen steht gefangen,
Und sie weint zum erstenmal;
Sinkt zu seinen Füßen nieder,
Nicht um Wollust noch Gewinnst,
Ach! die gelenken Glieder,
Sie versagen allen Dienst.
Und so zu des Lagers vergnüglicher Feier
Bereiten den dunklen behaglichen Schleier
Die nächtlichen Stunden, das schöne Gespinst.

Spät entschlummert unter Scherzen,


Früh erwacht nach kurzer Rast,
Findet sie an ihrem Herzen
Tot den vielgeliebten Gast.
Schreiend stürzt sie auf ihn nieder,
Aber nicht erweckt sie ihn,
Und man trägt die starren Glieder
Bald zur Flammengrube hin.
Sie höret die Priester, die Totengesänge,
Sie raset und rennet und teilet die Menge.
Wer bist du? was drängt zu der Grube dich hin?

Bei der Bahre stürzt sie nieder,


Ihr Geschrei durchdringt die Luft:
Meinen Gatten will ich wieder!
Und ich such ihn in der Gruft.
Soll zu Asche mir zerfallen
Dieser Glieder Götterpracht?
Mein! er war es, mein vor allen!
Ach, nur eine süße Nacht!
Es singen die Priester: Wir tragen die Alten,
Nach langem Ermatten und spätem Erkalten,
Wir tragen die Jugend, noch eh sie's gedacht.

Höre deiner Priester Lehre:


Dieser war dein Gatte nicht.
Lebst du doch als Bajadere,
Und so hast du keine Pflicht.
Nur dem Körper folgt der Schatten

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 23 of 641
In das stille Totenreich;
Nur die Gattin folgt dem Gatten:
Das ist Pflicht und Ruhm zugleich.
Ertöne, Trommete, zu heiliger Klage!
O nehmet, ihr Götter, die Zierde der Tage,
O nehmet den Jüngling in Flammen zu euch!

So das Chor, das ohn' Erbarmen


Mehret ihres Herzens Not;
Und mit ausgestreckten Armen
Springt sie in den heißen Tod.
Doch der Götter-Jüngling hebet
Aus der Flamme sich empor,
Und in seinen Armen schwebet
Die Geliebte mit hervor.
Es freut sich die Gottheit der reuigen Sünder;
Unsterbliche heben verlorene Kinder
Mit feurigen Armen zum Himmel empor.

Input by Martin-Beatus Meier

The god and the dancing-girl


Mahadeva, Lord of the Earth,
comes down for the sixth time
to live as one of us,
and to feel joy and pain like us.
He decided to live here
and to experience what might happen;
for if he must decide whether to punish or forgive,
he must see humankind as a human.
He has observed the city as a wanderer,
following the great, paying attention to the humble,
and leaving them in the evening to go onward.

Having now departed


to where the last houses stand,
he sees a pretty, forlorn girl
with painted cheeks:
"I greet you, young lady!" - "Thank you for the honour!
Wait, I'm coming out." -
"And who are you?" - "A dancing-girl,
and this is the House of Love."
She begins to dance and strike on her cymbals;
she dances in a circle she knows is so charming,
moving sinuously and reaching out flowers to him.

She draws him caressingly toward the threshhold,


enticing him with animation into the house.
"Fair youth, soon the hut
will be bright with lamplight.
If you are tired, I will refresh you
and soothe the pain in your feet.
Whatever you wish you shall have:
rest, joy or jesting."
She busily soothes his feigned afflictions.
The god smiles; he rejoices to see
a human heart through the depths of her debasement.

And he exacts the servitude of a slave from her,


but she only becomes more cheerful;
so the maiden's arts, learned early,
have become natural after so long.
So are blossoms replaced

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 24 of 641
soon by fruit;
if there is submission in the mind,
love will not be far away.
But to test her more and more stridently,
the Judge opts for the heights and depths of
both pleasure and horror and grim pain.

And he kisses her colorful cheeks,


and she feels the hearteache of love,
and the maiden stands trapped,
and weeps for the first time:
she sinks down at his feet,
after neither pleasure nor gain;
ah! her pliant limbs
refuse to work any longer.
And so, for a pleasant celebration of the bed
they prepare a dark, comfortable veil
for the night hours: a lovely web.

Falling asleep late amid much play,


and awakening early after a brief rest,
she finds lying at her bosom
the well-beloved guest is dead.
She starts with a scream and falls upon him,
but she cannot awaken him;
and his rigid form is carried away
soon to the funeral pyre.
She hears the priests and the dirges,
and she hurtles at the crowd.
"Who are you? Why do you intrude on this funeral?"

She falls by the bier,


her cries cutting through the air:
"I want my husband again!
I seek for him in the crypt;
shall these limbs of such divine splendour
fall into ash before my very eyes?
Mine! He was mine! I came before everyone else!
Ah, only one sweet night!"
The priests chant: "We bear away the aged,
after long fatigue and illness;
we bear away the young before they realize it.

"Hear the lessons of your priests:


this was not your husband.
You live only as a dancing-girl,
so you have no duty toward him.
Only the corpse's shadow follows it
into the Realm of the Dead;
only the wife follows the husband;
it is both her duty and her glory.
Resound, trumpet, in a holy lament!
Gods, receive this ornament of the Day,
o receive this youth in flames!"

Thus the choir, their song intensifying


her heart's anguish with their lack of pity;
and with outstretched arms
she springs into hot death.
But the God-Youth rises
from the flames
and sweeps into his arms
his beloved.
The Divinity rejoices to find a penitent sinner;
lost children are given immortality
and lifted with arms of fire to Heaven.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 25 of 642
Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Mit dem grünen Lautenbande


Text by Wilhelm Müller (1794-1827)
Set by Franz Schubert (1797-1828), op. 25, D. 795 (1823), from Die schöne Müllerin, no. 13.

Goto: Spanish Translation

»Schad um das schöne grüne Band,


Daß es verbleicht hier an der Wand,
Ich hab das Grün so gern!«
So sprachst du, Liebchen, heut zu mir;
Gleich knüpf ich's ab und send es dir:
Nun hab das Grüne gern!

Ist auch dein ganzer Liebster weiß,


Soll Grün doch haben seinen Preis,
Und ich auch hab es gern.
Weil unsre Lieb ist immergrün,
Weil grün der Hoffnung Fernen blühn,
Drum haben wir es gern.

Nun schlinge in die Locken dein


Das grüne Band gefällig ein,
Du hast ja's Grün so gern.
Dann weiß ich, wo die Hoffnung wohnt,
Dann weiß ich, wo die Liebe thront,
Dann hab ich's Grün erst gern.

With the Green Lute-ribbon


"It's a pity for that pretty green ribbon,
That it fades here on the wall;
I like Green so very much!"
So you said, sweetheart, today to me;
I shall untie it and send it to you:
Now be fond of Green!

Even though your lover is white with flour,


Green shall still have its praise;
And I also like green.
Because our love is evergreen,
Because Hope's far reaches bloom green,
We are both fond of green.

Now pleasantly entwine in your locks


This green ribbon;
You are so fond of green.
Then I will know where Hope dwells,
Then I will know where Love is enthroned,
Then I will be really fond of green.

Translated to English by Emily Ezust

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 26 of 642

Con la cinta verde del laúd


"Lástima la hermosa cinta verde
que pierde su color aquí en la pared,
me gusta tanto el verde..."
Así me dijiste hoy, amada;
enseguida la descolgué y te la mandé:
ahora disfrutarás del verde!

Aunque tu amado es todo blanco,


también el verde tiene su premio
y también a mí me gusta.
¡Porque nuestro amor es siempre verde,
porque verdes florecen las lejanas esperanzas,
por eso nos gusta tanto!

Ahora anuda tus rizos,


con la verde cinta, de forma graciosa;
tanto te gusta el verde.
¡Así sabré dónde vive la esperanza,
así sabré dónde tiene su trono el amor,
así disfrutaré del verde!

Translation to Spanish copyright © 1997 by Pilar Lirio and Uta Weber

Back to the Lied and Song Texts Page

Die Betende
Text by Friedrich von Matthisson (1761-1831)

Set by

l Ferdinand Ries (1784-1838), op. 36 no. 4, published 1811.


l Franz Schubert (1797-1828), D. 102 (1814), published 1840.
l Karl Friedrich Zelter (1758-1832)

Laura betet! Engelharfen hallen


Frieden Gottes in ihr krankes Herz,
Und, wie Abels Opferdüfte, wallen
Ihre Seufzer himmelwärts.

Wie sie kniet, in Andacht hingegossen,


Schön, wie Raphael die Unschuld malt;
Vom Verklärungsglanze schon umflossen,
Der um Himmelswohner strahlt.

O sie fühlt, im leisen, linden Wehen,


Froh des Hocherhabnen Gegenwart,
Sieht im Geiste schon die Palmenhöhen,
Wo der Lichtkranz ihrer harrt!

So von Andacht, so von Gottvertrauen


Ihre engelreine Brust geschwellt,
Betend diese Heilige zu schauen,
Ist ein Blick in jene Welt.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 27 of 642
Input by Richard Morris

The praying woman


Laura is praying! Angel's harps echo
the peace of God in her sick heart,
and, like the fragrance of Abel's sacrifices, waft
her sighs toward Heaven.

How she kneels, pouring out her devotion,


as fair as Raphael could paint Innocence;
already bathed in the radiance of transfiguration
that streams from those that dwell in Heaven.

O she feels, in the gentle, quiet breeze,


glad of the presence of the higher beings;
she's already looking at the spirits in the palmy heights,
where her halo awaits!

So with devotion, so by trust in God,


her angel-pure breast swells
and this saintly woman gazes, praying;
it is a glimpse into another world.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Ich stand in dunkeln Träumen


Text by Heinrich Heine (1797-1856)

Set by

l Zden`ek Fibich (1850-1900), "Ihr Bildnis" (Her image), 1867.


l Edvard Grieg (1843-1907), "Ich stand in dunkeln Träumen", op. 2 no. 3 (1861). Wilhelm
Kienzl (1857-1941), "Traumesahnung" (Dreamy presentiment), op. 18, from Geliebt --
Vergessen, no. 6.
l Franz Schubert (1797-1828), "Ihr Bild" (Her image), D. 957, op. posth. (1828), from
Schwanengesang, no. 9.
l Clara Schumann (1819-1896), "Ihr Bildnis" (Her image), op. 13, from Sechs Lieder, no. 1.
l Bernard Wagenaar (1894-1971), published 1926, in German and English [English version
not available], from Three Songs, no. 3.
l Hugo Wolf (1860-1903), "Ich stand in dunkeln Tr äumen" (I stood in darkened daydreams),
1878.
l Also set in Russian by Makarov

Goto: French Translation

Ich stand in [dunkeln]1 Träumen


und [starrte]2 ihr Bildnis an,
und das geliebte Antlitz
Heimlich zu leben begann.

Um ihre Lippen zog sich


Ein Lächeln wunderbar,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 28 of 643
Und wie von Wehmutstränen
Erglänzte ihr Augenpaar.

Auch meine Tränen flossen


Mir von den Wangen herab -
Und ach, ich kann's nicht glauben,
Daß ich dich verloren hab!

I stood in darkened daydreams


I stood in darkened daydreams
and stared at her portrait long
as that beloved face was
secretly coming to life.

Around her lips there blossomed


a wondrous laughing smile,
and melancholy teardrops -
they glittered in her fair eyes.

Likewise my teardrops welled up


and flowed down mournful cheeks
alas, I can't believe it,
that I am deprived of you!

Son portrait
Plongé dans de sombres rêves,
Je contemplais son portrait
Lorsque vint à s'animer
Son aimable et doux visage.

Le plus merveilleux sourire


Erra sur ses lèvres roses,
De mélancoliques larmes
Scintillèrent dans ses yeux.

Je sentis mes propres pleurs


Couler le long de mes joues -
Hélas! Me faut-il donc croire
Qu'à jamais je t'ai perdue?

Alternate translation

En proie à de sombres rêves,


debout, je fixais son portrait;
et le bien-aimé visage
s'anima d'une vie secrète.

Ses lèvres ébauchèrent


un merveilleux sourire,
et comme des larmes de peine
illuminèrent ses yeux.

Mes larmes ausi jaillirent,


retombant de mes joues.
Hélas! je ne puis croire
que je t'aie vraiment perdue.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 29 of 643
Translation to French copyright © by Auditorium du Louvre
1sometimes given as "dunklen"
2
Grieg: "starr't"
Translated to English (copyright © 1996) by David Kenneth Smith
Back to the Lied and Song Texts Page

Des Müllers Blumen


Text by Wilhelm Müller (1794-1827)

Set by

l Fanny Mendelssohn-Hensel (1805-1847), 1823.


l Franz Schubert (1797-1828), op. 25, D. 795 (1823), from Die schöne Müllerin, no. 9.

Goto: Spanish Translation

Am Bach viel kleine Blumen stehn,


Aus hellen blauen Augen sehn;
Der Bach, der ist des Müllers Freund,
Und hellblau Liebchens Auge scheint,
Drum sind es meine Blumen.

Dicht unter ihrem Fensterlein,


Da will ich pflanzen die Blumen ein,
Da ruft ihr zu, wenn alles schweigt,
Wenn sich ihr Haupt zum Schlummer neigt,
Ihr wißt ja, was ich meine.

Und wenn sie tät die Äuglein zu


Und schläft in süßer, süßer Ruh,
Dann lispelt als ein Traumgesicht
Ihr zu: Vergiß, vergiß mein nicht!
Das ist es, was ich meine.

Und schließt sie früh die Laden auf,


Dann schaut mit Liebesblick hinauf:
Der Tau in euren Äugelein,
Das sollen meine Tränen sein,
Die will ich auf euch weinen.

The miller's flowers


By the brook, many small flowers stand;
Out of bright blue eyes they look;
The brook - it is the miller's friend, -
And light blue shine my darling's eyes;
therefor, these are my flowers.

Right under her little window,


There will I plant these flowers,
There will you call to her when everything is quiet,
When her head leans to slumber,
You know what I intend you to say!

And when she closes her little eyes,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 30 of 643
And sleeps in sweet sweet rest,
Then whisper, like a dreamy vision:
Forget, forget me not!
That is what I mean.

And early in the morning, when she opens the shutters up,
then look up with a loving gaze:
The dew in your little eyes
shall be my tears,
which I will shed upon you.

Translated to English by Emily Ezust

Las flores del molinero


Junto al arroyo muchas florecillas
como claros y azules ojos miran;
el arroyo, él es el amigo del molinero
y claros y azules los ojos de mi amada brillan,
por eso son mis flores favoritas.

Bajo su ventanita
ahí plantaré las flores;
le dirán, cuando todo calle,
cuando su cabeza se incline para dormir,
lo que saben que yo siento.

Y cuando cierre los ojillos


y duerma en dulce, dulce reposo,
entonces susurradle como en un sueño: ¡No me olvides!
Esto es lo que yo siento.

Y cuando abra temprano las ventanas,


entonces miradla con mirada amorosa;
el rocío de vuestros ojillos deben ser mis lágrimas,
las derramaré sobre vosotras.

Translation to Spanish copyright © 1997 by Pilar Lirio and Uta Weber

Back to the Lied and Song Texts Page

Die böse Farbe


Text by Wilhelm Müller (1794-1827)
Set by Franz Schubert (1797-1828), op. 25, D. 795 (1823), from Die schöne Müllerin, no. 17.

Goto: Spanish Translation

Ich möchte ziehn in die Welt hinaus,


Hinaus in die weite Welt;
Wenn's nur so grün, so grün nicht wär,
Da draußen in Wald und Feld!

Ich möchte die grünen Blätter all


Pflücken von jedem Zweig,
Ich möchte die grünen Gräser all
Weinen ganz totenbleich.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 31 of 644
Ach Grün, du böse Farbe du,
Was siehst mich immer an
So stolz, so keck, so schadenfroh,
Mich armen weißen Mann?

Ich möchte liegen vor ihrer Tür


In Sturm und Regen und Schnee.
Und singen ganz leise bei Tag und Nacht
Das eine Wörtchen: Ade!

Horch, wenn im Wald ein Jagdhorn schallt,


Da klingt ihr Fensterlein!
Und schaut sie auch nach mir nicht aus,
Darf ich doch schauen hinein.

O binde von der Stirn dir ab


Das grüne, grüne Band;
Ade, ade! Und reiche mir
Zum Abschied deine Hand!

The Hateful Color


I'd like to go out into the world,
Out into the wide world;
If only it weren't so green, so green,
Out there in the forest and field!

I would like to pluck all the green leaves


From every branch,
I would like to weep on all the grass
Until it is deathly pale.

Ah, Green, you hateful color, you,


Why do you always look at me,
So proud, so bold, so gloating,
And me only a poor, flour-covered man?

I would like to lay in front of her door,


In storm and rain and snow.
And sing so sofly by day and by night
One little word: farewell!

Hark, when in the forest a hunter's horn sounds -


Her window clicks!
And she looks out, but not for me;
Yet I can certainly look in.

O do unwind from your brow


That green, green ribbon;
Farewell, farewell! And give me
Your hand in parting!

Translated to English by Emily Ezust

El malvado color maligno


¡Querría recorrer el mundo,
el ancho mundo;
si sólo no hubiera tanto verde,
allí fuera en bosques y campos!

¡Querría todas las hojas verdes

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 32 of 644
arrancar de cada rama,
querría sobre toda la verde hierba
llorar hasta que empalideciera!

¡Ah, verde, color malvado!


¿por qué me miras siempre
tan orgulloso, tan osado, tan malicioso,
a mí, pobre hombre blanco?

Querría yacer ante su puerta


con tempestades, lluvias y nieves,
y cantar muy quedo día y noche
solo una palabrita: ¡adiós!

Escucha, cuando en el bosque resuene un cuerno de caza,


suena su ventanita,
y aunque no mire hacia mí,
yo puedo mirar hacia adentro.

Oh, quítate de la frente


la verde cinta;
¡Adiós, adiós! y ¡tiéndeme
como despedida tu mano!

Translation to Spanish copyright © 1997 by Pilar Lirio and Uta Weber

Back to the Lied and Song Texts Page

Wer nie sein Brot mit Tränen aß


Text by Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), from Wilhelm Meister.

Set by

l (Friedrich) August Bungert (1845-1915), "Wer nie sein Brot mit Tränen aß", op. 1 no. 1.
l (August Joseph) Norbert Burgmüller (1810-1836), "Harfenspieler II", op. 6 no. 1 (1827-
36?)
l Anton Diabelli (1781-1858), "Menschenschicksal".
l Zdenko Fibich (1850-1900), "Wer nie sein Brot mit Tränen aß", 1871.
l Franz (Ferencz) Liszt (1811-1886), "Wer nie sein Brot mit Tränen aß", S. 297.
l Heinrich August Marschner (1795-1861), "Wer nie sein Brot mit Tränen aß", op. 160 no.
4.
l Victor Ernst Nessler (1841-1890), "Wer nie sein Brot mit Tränen aß".
l Johann Friedrich Reichardt (1752-1814), "Klage", published 1795-6.
l Anton Rubinstein (1829-1894), "Wer nie sein Brot mit Tränen aß", op. 91, from Die
Gedichte und das Requiem fur Mignon aus Goethe's "Wilhelm Meister's Lehrjahre", no. 2.
l Franz Schubert (1797-1828), "Wer nie sein Brot mit Tränen aß", D. 478 no. 2 (1816),
published 1895 ---- "Wer nie sein Brot mit Tränen aß", D. 478 no. 2 (1822), published
1822 as op. 12 no. 2 ---- "Gesänge des Harfners III", D. 480 no. 3.
l Robert Alexander Schumann (1810-1856), "Wer nie sein Brot mit Tränen aß", op. 98a no.
4.
l Wilhelm Stade , "Aus Wilhelm Meister", published 1842.
l Hugo Wolf (1860-1903), "Harfenspieler III", from Goethe-Lieder, no. 3.
l Karl Friedrich Zelter (1758-1832), "Klage", 1795 ---- "Klage", 1816.

Wer nie sein Brot mit Tränen aß,


Wer nie die kummervollen Nächte

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 33 of 644
Auf seinem Bette weinend saß,
Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte.

Ihr führt ins Leben uns hinein,


Ihr laßt den Armen schuldig werden,
Dann überlaßt ihr ihn der Pein:
Denn [alle]1 Schuld rächt sich auf Erden.

He who never ate his bread with tears


He who never ate his bread with tears,
he who never, through miserable nights,
sat weeping on his bed -
he does not know you, Heavenly Powers.

You lead us into life,


you let the wretched man feel guilt,
and then you leave him to his pain -
for all guilt avenges itself on earth.

Translated to English by Emily Ezust


1
or "jede"
Back to the Lied and Song Texts Page

Bundeslied
Text by Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

Set by

l Johann Friedrich Reichardt (1752-1814), 1809.


l Franz Schubert (1797-1828), D. 258 (1815), published 1887.

In allen guten Stunden,


Erhöht von Lieb' und Wein,
Soll dieses Lied verbunden
Von uns gesungen sein!
Uns hält der Gott zusammen,
Der uns hierher gebracht.
Erneuert unsre Flammen,
Er hat sie angefacht.

So glühet fröhlich heute,


Seid recht von Herzen eins!
Auf, trinkt erneuter Freude
Dies Glas des echten Weins!
Auf, in der holden Stunde
Stoßt an, und küsset treu,
Bei jedem neuen Bunde,
Die alten wieder neu!

Wer lebt in unserm Kreise,


Und lebt nicht selig drin?
Genießt die freie Weise
Und treuen Brüdersinn!

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 34 of 645
So bleibt durch alle Zeiten
Herz Herzen zugekehrt;
Von keinen Kleinigkeiten
Wird unser Bund gestört.

Uns hat ein Gott gesegnet


Mit freiem Lebensblick,
Und alles, was begegnet,
Erneuert unser Glück.
Durch Grillen nicht gedränget,
Verknickt sich keine Lust;
Durch Zieren nicht geenget,
Schlägt freier unsre Brust.

Mit jedem Schritt wird weiter


Die rasche Lebensbahn,
Und heiter, immer heiter
Steigt unser Blick hinan.
Uns wird es nimmer bange,
Wenn alles steigt und fällt,
Und bleiben lange, lange!
Auf ewig so gesellt.

Comrade's Song
In good times,
exalted by love and wine,
this song will unite
us and be sung!
God, who holds us together
and brought us here,
shall renew the flames
he kindled in us.

So, glowing with happiness today,


we are one at heart!
Drink to our renewed joy
this glass of good wine!
In this sweet hour
clink glasses and kiss faithfully;
with these new bonds
we make the old ones new again!

Who lives in our circle


but is not happy?
Relish the free ways
and faithful brotherly love!
So we remain through all time,
heart turned toward heart;
and through no trifle
will our bond ever be broken.

A god has blessed us


with an unfettered view on life,
and everything that happens
renews our happiness.
We are not oppressed by melancholy thoughts,
no desire trips us up,
and we are not constrained by foppish fads:
our hearts beat freely.

With every step along


the swift road of life,
ever more serenly

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 35 of 645
do our gazes climb.
Life is never frightening to us,
rising or falling,
and may we long, long remain
this way, eternally united.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Da voi, cari lumi


Text by Pietro Metastasio (1698-1782)

Set by

l Giacomo Meyerbeer (1791-1864), "Da voi, cari lumi", from Sei canzonette italiane, no. 2.
l Franz Schubert (1797-1828), "L'incanto degli occhi", op. 83 no. 1, D. 902 no. 1 (1827).

Da voi, cari lumi,


Di pende il mio stato;
Voi siete i miei Numi,
Voi siete il mio fato.

A vostro talento
Mi sento cangiar,

Ardir m'inspirate,
Seliete splendate;
Se torbidi siete,
Mi fate tremar.

On you, fair stars


On you, fair stars
Does my life hang;
You are my gods,
You are my Fate.

I feel myself bending


To your will.

You inspire courage


When blessedly you shine
But when you appear unsettled,
It makes me tremble.

Translated to English by Thomas Dawkins

Back to the Lied and Song Texts Page

Cidli, du weinest, und ich schlummre sicher


file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 36 of 645
Text by Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803)

Set by

l Gottfried Emil Fischer (1791-1841), "An Cidli", 1820.


l Franz Schubert (1797-1828), "Furcht der Geliebten - An Cidli", D. 285b (1815), published
1885.

Cidli, du weinest, und ich schlummre sicher,


Wo im Sande der Weg verzogen fortschleicht;
Auch wenn stille Nacht ihn umschattend decket,
Schlummr' ich ihn sicher.

Wo er sich endet, wo ein Strom das Meer wird,


Gleit ich über den Strom, der sanfter aufschwillt;
Denn der mich begleitet, der Gott gebot's ihm.
Weine nicht, Cidli!

Cidli, you weep, and I slumber safely


Cidli, you weep, and I slumber safely,
Where in the sand the path winds forward;
Even when the silent night in shadow shrouds the path,
I shall slumber safely.

Where it ends, where river becomes sea,


I shall glide over the river, the gentle current;
For my companion, God, commands it thus.
Do not weep, Cidli!

Translated to English by Philip Sternberg

Back to the Lied and Song Texts Page

Der Vatermörder
Text by Gottlieb Konrad Pfeffel (1736-1809)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 10 (1811), published 1894.

Ein Vater starb von des Sohnes Hand.


Kein Wolf, kein Tiger, nein,
Der Mensch allein, der Tiere Fürst,
Erfand den Vatermord allein.

Der Täter floh, um dem Gericht


Sein Opfer zu entziehn,
In einen Wald, doch konnt er nicht
Den innern Richter fliehn.

Verzehrt und hager, stumm und bleich,


Mit Lumpen angetan,
Dem Dämon der Verzweiflung gleich,
Traf ihn ein Häscher an.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 37 of 646

Voll Grimm zerstörte der Barbar


Ein Nest mit einem Stein
Und mordete die kleine Schar
Der armen Vögelein.

Halt ein! rief ihm der Scherge zu,


Verruchter Bösewicht,
Mit welchem Rechte marterst du
Die frommen Tierchen so?

Was fromm, sprach jener, den die Wut


Kaum hörbar stammeln ließ,
Ich tat es, weil die Höllenbrut
Mich Vatermörder hieß.

Der Mann beschaut ihn, seine Tat


Verrät sein irrer Blick.
Er faßt den Mörder, und das Rad
Bestraft das Bubenstück.

Du, heiliges Gewissen, bist


Der Tugend letzter Freund;
Ein schreckliches Triumphlied ist
Dein Donner ihrem Feind.

The parricide
A father died at his son's hand.
No wolf, no tiger, no:
Man alone, the prince of beasts,
he alone invented patricide.

The perpetrator fled to take away


his victim from the Law;
in the wood, however, he could not
flee his inner Judge.

Consumed and gaunt, dumb and pale,


dressed in rags,
like the demon of despair,
and thus the constable found him.

Full of fury, the brute broke


a nest with a stone
and murdered the small brood
of poor little birds.

Stop! cried the constable,


wicked villain,
What right do you have to torture
these poor creatures so?

The other spoke with such rage


he could hardly be heard:
I did it because this brood from hell
called me parricide!

The man gazed at him, his deed


betrayed by his mad face.
He arrested the murderer, and the wheel
punished this piece of villainy.

You, holy conscience, are

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 38 of 646
virtue's ultimate friend;
A terrible song of triumph
your thunder is to its enemy.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Erinnerung
Text by Friedrich von Matthisson (1761-1831)
Set by Franz Schubert (1797-1828), subtitle: "Totenopfer", D. 101 (1814), published 1894.

Kein Rosenschimmer leuchtet dem Tag zur Ruh!


Der Abendnebel schwillt am Gestad empor,
Wo durch verdorrte Felsengräber
Sterbender Lüfte Gesäusel wandelt.

Nicht schwermutsvoller bebte des Herbstes Weh'n


Durch's tote Gras am sinkenden Rasenmahl,
Wo meines Jugendlieblings Asche
Unter den trauernden Weiden schlummert.

Ihm Tränen opfern werd' ich beim Blätterfall,


Ihm, wenn das Mailaub wieder den Hain umrauscht,
Bis mir, vom schönern Stern, die Erde
Freundlich im Reigen der Welten schimmert.

Remembrance
No rosy gleam shines the day to rest!
Evening mists surge up upon the shore
where, among dried-up rocky graves,
the whispers of dying breezes waft.

Autumn's wind did not shake with more melancholy


through the dead grass on the sinking turf
where the ashes of my youthful beloved
slumbered under the weeping willows.

To him I will offer tears when the leaves begin to fall -


to him, when May's foliage again rustles in the grove;
until, from a fairer star, the earth
glimmers kindly in the dance of worlds.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Die Befreier Europa's in Paris


Text by Johann Christian Mikan (1769-1844)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 104 (1814).

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 39 of 646

Sie sind in Paris!


Die Helden! Europa's Befreier!
Der Vater von Östreich, der Herrscher der Reußen,
Der Wiedererwecker der tapferen Preußen.
Das Glück Ihrer Völker - es war ihnen teuer.
Sie sind in Paris!
Nun ist uns der Friede gewiß!

Back to the Lied and Song Texts Page

Der Abend
Text by Friedrich von Matthisson (1761-1831)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 108 (1814).

Purpur malt die Tannenhügel


Nach der Sonne Scheideblick,
Lieblich strahlt des Baches Spiegel
Hespers Fackelglanz zurück.

Tönst du einst im Abendhauche,


Grillchen, auf mein frühes Grab
Aus der Freundschaft Rosenstrauche
Deinen Klaggesang herab:

Wird noch stets mein Geist dir lauschen,


Horchend, wie er jetzt dir lauscht,
Durch des Hügels Blumenrauschen,
Wie dies Sommerlüftchen rauscht.

The evening
The pine hill is painted purple
by the sun's departing glance;
and the brook reflects beautifully
Hesperus' glowing torch.

If you trill sometime in the evening breeze,


cricket, upon my early grave
from the rosebushes of friendship,
your lamenting song:

My spirit will still listen to you,


listening just as it now listens to you,
through the hill's rustling flowers,
just as this little summer breeze is rustling.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 40 of 646

Der Taucher
Text by Friedrich von Schiller (1759-1805)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 77 ---- D. 111 (1813-4), published 1831.

"Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp,


Zu tauchen in diesen Schlund?
Einen goldnen Becher werf' ich hinab.
Verschlungen schon hat ihn der schwarze Mund,
Wer mir den Becher kann wieder zeigen,
Er mag ihn behalten, er ist sein eigen."

Der König spricht es und wirft von der Höh'


Der Klippe, die schroff und steil
Hinaushängt in die unendliche See,
Den Becher in der Charybde Geheul,
"Wer ist der Beherzte, ich frage wieder,
Zu tauchen in diese Tiefe nieder?"

Und die Ritter, die Knappen um ihr her


Vernehmen's und schweigen still,
Sehen hinab in das wilde Meer,
Und keiner den Becher gewinnen will,
Und der König zum drittenmal wieder fraget:
"Ist keiner, der sich hinunter waget?"

Doch alles noch stumm bleibt wie zuvor,


Und ein Edelknecht, sanft und keck,
Tritt aus der Knappen zagendem Chor,
Und den Gürtel wirft er, den Mantel weg,
Und alle die Männer umher und Frauen
Auf den herrlichen Jüngling verwundert schauen.

Und wie er tritt an des Felsen Hang


Und blickt in den Schlund hinab
Die Wasser, die sie hinunterschlang,
Die Charybde jetzt brüllend wiedergab
Und wie mit des fernen Donners Getose
Entstürzen sie schäumend dem finstern Schoße.

Und es wallet und siedet und brauset und zischt,


Wie wenn Wasser mit Feuer sich mengt,
Bis zum Himmel spritzet der dampfende Gischt
Und Flut auf Flut sich ohn' Ende drängt,
Und will sich nimmer erschöpfen und leeren,
Als wollte das Meer noch ein Meer gebären.

Doch endlich, da legt sich die wilde Gewalt,


Und schwarz aus dem weißen Schaum
Klafft hinunter ein gähnender Spalt,
Grundlos, als ging's in den Höllenraum,
Und reißend sieht man die brandenden Wogen
Hinab in den strudelnden Trichter gezogen.

Jetzt schnell, eh' die Brandung wiederkehrt,


Der Jüngling sich Gott befiehlt,
Und - ein Schrei des Entsetzens wird rings gehört,
Und schon hat ihn der Wirbel hinweggespült,
Und geheimnisvoll über dem kühnen Schwimmer
Schließt sich der Rachen, er zeigt sich nimmer.

Und stille wird's über dem Wasserschlund,


In der Tiefe nur brauset es hohl,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 41 of 646
Und bebend hört man von Mund zu Mund;
"Hochherziger Jüngling, fahre wohl!"
Und hohler und hohler hört man's heulen,
Und es harrt noch mit bangem, mit schrecklichem Weilen.

Und wärfst du die Krone selber hinein


Und sprächst; wer mir bringet die Kron',
Er soll sie tragen und König sein -
Mich gelüstete nicht nach dem teuren Lohn.
Was die heulende Tiefe da unten verhehle,
Das erzählt keine lebende glückliche Seele.

Wohl manches Fahrzeug, vom Strudel gefaßt,


Schoß gäh in die Tiefe hinab,
Doch zerschmettert nur rangen, sich Kiel und Mast
Hervor aus dem alles verschlingenden Grab -
Und heller und heller, wie Sturmes Sausen,
Hört man's näher und immer näher brausen.

Und es wallet und siedet und brauset und zischt,


Wie wenn Wasser mit Feuer sich mengt,
Bis zum Himmel spritzet der dampfende Gischt,
Und Well' auf Well' sich ohn' Ende drängt,
Und wie mit des fernen Donners Getose
Entstürzt es brüllend dem finstren Schoße.

Und sieh! aus dem finster flutenden Schoß


Da hebet sich's schwanenweiß,
Und ein Arm und ein glänzender Nacken wird bloß,
Und es rudert mit Kraft und mit emsigem Fleiß,
Und er ist's, und hoch in seiner Linken
Schwingt er den Becher mit freudigem Winken.

Und atmete lang' und atmete tief


Und begrüßte das himmlische Licht.
Mit Frohlocken es einer dem andern rief;
"Er lebt! Er ist da! Es behielt ihn nicht!
Aus dem Grab, aus der strudelnden Wasserhöhle
Hat der Brave gerettet die lebende Seele."

Und der kommt, es umringt ihn die jubelnde Schar,


Zu des Königs Füßen er sinkt,
Den Becher reicht er ihm knieend dar,
Und der König der lieblichen Tochter winkt,
Die füllt ihn mit funkelndem Wein bis zum Rande,
Und der Jüngling sich als zum König wandte:

"Lange lebe der König! Es freue sich,


Wer da atmet im rosigen Licht!
Da unten aber ist's fürchterlich,
Und der Mensch versuche die Götter nicht
und begehre nimmer und nimmer zu schauen,
Was sie gnädig bedecken mit Nacht und Grauen.

Es riß mich hinunter blitzesschnell -


Da stürzt' mir aus felsigem Schacht
Entgegen ein reißender Quell:
Mich packte des Doppelstroms wütende Macht,
Und wie einen Kreisel mit schwindelndem Drehen
Trieb mich's um, ich konnte nicht widerstehen.

Da zeigt' mir Gott, zu dem ich rief


In der höchsten schrecklichen Not,
Aus der Tiefe ragend ein Felsenriff,
Das erfaßt' ich behend und entrann dem Tod -
Und da hing auch der Becher an spitzen Korallen,
Sonst wär' er ins Bodenlose gefallen.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 42 of 646

Denn unter mir lag's noch, bergetief,


In purpurner Finsternis da,
Und ob's hier dem Ohre gleich ewig schlief,
Das Auge mit Schaudern hinuntersah,
Wie's von Salamandern und Molchen, Drachen
Sich regte in dem furchtbaren Höllenrachen.

Schwarz wimmelten da, in grausem Gemisch,


Zu scheußlichen Klumpen geballt,
Der stachlichte Roche, der Klippenfisch,
Des Hammers greuliche Ungestalt,
Und dräuend wies mir die grimmigen Zähne
Der entsetzliche Hai, des Meeres Hyäne.

Und da hing ich und war's mir mit Grausen bewußt


Von der menschlichen Hilfe so weit,
Unter Larven die einzige fühlende Brust,
Allein in der gräßlichen Einsamkeit,
Tief unter dem Schall der menschlichen Rede
Bei den Ungeheuern der traurigen Öde.

Und schaudernd dacht' ich's, da kroch's heran,


Regte hundert Gelenke zugleich,
Will schnappen nach mir - in des Schreckens Wahn
Laß' ich los der Koralle umklammerten Zweig:
Gleich faßt mich der Strudel mit rasendem Toben,
Doch es war mir zum Heil, er riß mich nach oben."

Der König darob sich verwundert schier


Und spricht: "Der Becher ist dein,
Und diesen Ring noch bestimm' ich dir,
Geschmückt mit dem köstlichsten Edelgestein,
Versuchst du's noch einmal und bringst mir Kunde,
Was du sahst auf des Meers tiefunterstem Grunde."

Das hörte die Tochter mit weichem Gefühl,


Und mit schmeichelndem Munde sie fleht;
"Laßt, Vater, genug sein das grausame Spiel!
Er hat Euch bestanden, was keiner besteht,
Und könnt ihr des Herzens Gelüsten nicht zähme!
So mögen die Ritter den Knappen beschämen."

Drauf der König greift nach dem Becher schnell,


In den Strudel ihn schleudert hinein;
"Und schaffst du den Becher mir wieder zur Stell',
So sollst du der trefflichste Ritter mir sein
Und sollst sie als Ehgemahl heut' noch umarmen,
Die jetzt für dich bittet mit zarten Erbarmen."

Da ergreift's ihm die Seele mit Himmelsgewalt,


Und es blitzt aus den Augen ihm kühn,
Und es siehet erröten die schöne Gestalt
Und sieht sie erbleichen und sinken hin -
Da treibt's ihn, den köstlichen Preis zu erwerben,
Und stürzt hinunter auf Leben und Sterben.

Wohl hört man die Brandung, wohl kehrt sie zurück,


Sie verkündigt der donnernde Schall -
Da bückt sich's hinunter mit liebendem Blick;
Es kommen, es kommen die Wasser all,
Sie rauschen herauf, sie rauschen nieder,
Doch den Jüngling bringt keines wieder.

Input by Richard Morris


file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 43 of 646

The diver
"Who will dare, knight or page,
to dive into this gorge?
A golden chalice I throw down there;
already it has been devoured by that black mouth.
He who can show me the chalice again,
he may keep it: it will be his own."

The king speaks this and, from the heights


of the cliff that precipitously and steeply
juts out over the endless sea,
throws the chalice into the howling of Charybdis.
"Who is a spirited one, I ask again,
to dive into these depths below?"

And the knights and pages around him


hear him but remain silent,
looking down into the wild sea,
and no one wishes to win the cup.
And the king asks again for the third time:
"Is there no one who dares to go down there?"

But all keep silent as before,


and a noble farm-laborer, gentle and bold,
steps forward from the timid crowd of pages,
tosses away his belt and cloak,
and all the men and women around
gaze with wonder on this magnificent youth.

And as he steps to the edge of the cliff,


and looks down into the gorge,
the water, which she gulped down,
Charybdis now regurgitates with a roar,
and with distant rolling thunder
it rolls foaming into dark pockets.

And it bubbles and boils and roars and sizzles,


just as when water mixes with fire,
up to the heavens spurts the steaming spray
and flood upon flood without end presses on,
never exhausting itself and never emptying,
as if this sea would give birth to yet another sea.

But finally, the wild violence slows


and black from the white foam
yawns below a gaping fissure,
bottomless, as if it leads to hell;
and one sees the raging, breaking waves
being pulled down into funneling whirlpools.

Now quickly, before the surf returns,


the youth commends himself to God
and - a cry of horror is heard all around,
and already the whirlpool has washed him away,
and mysteriously over the audacious swimmer
closed its jaws, never to show him again.

And silence falls over the watery abyss;


in the depths there's only a hollow roar,
and murmurs can be heard from one mouth to another:
"Hearty youth, farewell!"
And hollower and hollower one hears the howling,
and yet they wait for an anxious, terrible while.

If you threw the crown itself

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 44 of 646
and said, "He who brings me the crown,
he shall wear it and be king," -
I would not desire that expensive prize.
What the howling depths down there conceal,
is described by not one living, happy soul.

Many a ship seized by whirlpools


shot rapidly down into the depths,
but smashed, only struggled, its keel and mast
rearing up over the all-devouring grave.
And brighter and brighter, like the blasts of a storm,
one can hear it roaring closer and closer.

And it bubbles and boils and roars and sizzles,


just as when water mixes with fire,
up to the heavens spurts the steaming spray
and wave upon wave without end presses on,
and with distant rolling thunder
it rolls foaming into dark pockets.

And look! from the dark flowing depth


there rises, white as a swan,
and an arm and a glistening neck emerge,
and rowing with strength and industrious, hard work -
it is he! and high in his left hand
he displays the cup with a joyful wave.

And he breathed long and breathed deep


and greeted the heavenly light.
With rejoicing they called to one another,
"He lives! He is there! It did not capture him!
From the grave, from the funneling watery hollows
the brave youth has rescued his living soul."

And he comes, surrounded by a jubilant crowd;


at the king's feet he sinks,
reaching the cup forward as he kneels there,
and the king beckons to his lovely daughter
to fill it to the brim with sparkling wine;
and the youth turned his words to the king:

"Long live the king! He rejoices


who can breathe in this rosy light!
For below, in contrast, it is horrible,
and man should not test the gods;
nor should he desire to see
what they mercifully conceal in night and terror.

"It yanked me down with lightning speed -


dashing down on me from a rocky shaft,
a raging force:
The double storm's furious power overtook me
and, like the dizzy whirling of a spinning top,
it dragged me around and I could not withstand it.

It showed me God, to whom I cried


in the highest, terror-stricken need;
from the depths rose a rocky cliff
that I seized deftly and thus outran Death -
and there hung the chalice on the fingers of coral.
Otherwise it would have fallen into the bottomless abyss.

For below me it lay yet, mountainously deep,


in purple darkness,
and even if here it was like eternal sleep to the ear,
the eyes gazed down with shuddering
as there slithered salamanders, newts and dragons

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 45 of 646
in the frightful jaws of hell.

They teemed there black in that horrible mix,


to clench into ghastly clumps:
the stinging roach, the cliff-fish,
the hammer shark's horrifying, disfigured form,
threateningly baring his grim teeth -
that awful shark, the hyena of the sea.

And there I hung and realized with horror


how far I was from human help;
among the larvae, the only feeling heart,
alone in the horrible solitude,
deep beneath the sound of human speech
among the monsters of mournful desolation.

And shuddering, I thought it was crawling closer,


moving a hundred limbs at once,
and that it wanted to snap me up - in the madness of horror
I let go of the coral's sticky branch:
and immediately the whirlpool, with a raging charge,
as if for my benefit, thrust me upward to the surface."

The king is powerfully astonished


and says, "The chalice is yours,
and this ring I will also bestow on you,
adorned with the most precious gem,
if you attempt it once more and bring me a report
of what you see at the sea's deepest point."

Hearing this, his daughter, with tender feeling


and flattering words implores,
"Please, Father, enough of this cruel game!
He has endured what no one could endure,
and if you cannot satisfy your heart's desire
then let the knights shame this page."

Upon this, the king quickly grasps the cup


and hurls it into the whirlpool;
"And if you manage to bring the chalice back to me,
you shall become my most splendid knight
and today you shall embrace as wife
she who now is begging tender pity for you."

The youth's soul is seized with heavenly force


and his eyes flash with boldness,
and he sees the lovely girl blush,
and then turn pale and sink;
It drives him to win that precious prize
and he leaps below for life and death.

Well can one hear the surf returning,


announced by thunderous clamor -
she leans over with a loving gaze,
and the waters keep coming,
roaring up and rushing back,
but the youth will not return again.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Romanze
file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 46 of 646
Text by Friedrich von Matthisson (1761-1831)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 114 (1814).

Ein Fräulein klagt' im finstern Turm,


Am Seegestad erbaut.
Es rauscht' und heulte Wog und Sturm
In ihres Jammers Laut.

Rosalie von Montanvert


Hieß manchem Troubadour
Und einem ganzen Ritterheer
Die Krone der Natur.

Doch ehe noch ihr Herz die Macht


Der süßen Minn' empfand,
Erlag der Vater in der Schlacht
Am Sarazenenstrand.

Der Ohm, ein Ritter Manfry, ward


Zum Schirmvogt ihr bestellt;
Dem lacht' ins Herz, wie Felsen hart,
Des Fräuleins Gut und Geld.

Bald überall im Lande ging


Die Trauerkund' umher:
»Des Todes kalte Nacht umfing
Die Rose Montanvert.«

Ein schwarzes Totenfähnlein wallt'


Hoch auf des Fräuleins Burg;
Die dumpfe Leichenglocke schallt
Drei Tag' und Nächt' hindurch.

Auf ewig hin, auf ewig tot,


O Rose Montanvert!
Nun milderst du der Witwe Not,
Der Waise Schmerz nicht mehr!

So klagt einmütig alt und jung,


Den Blick von Träumen schwer,
Vom Frührot bis zur Dämmerung,
Die Rose Montanvert.

Der Ohm in einem Turm sie barg,


Erfüllt mit Moderduft!
Drauf senkte man den leeren Sarg
Wohl in der Väter Gruft.

Das Fräulein horchte still und bang


Der Priester Litanei'n,
Trüb in des Kerkers Gitter drang
Der Fackeln roter Schein.

Sie ahnte schaudernd ihr Geschick;


Ihr ward so dumpf, ihr ward so schwer,
In Todesnacht erstarb ihr Blick;
Sie sank und war nicht mehr.

Des Turms Ruinen an der See


Sind heute noch zu schaun;
Den Wandrer faßt in ihrer Näh'
Ein wundersames Graun.

Auch mancher Hirt verkündet euch,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 47 of 646
Daß er bei Nacht allda
Oft, einer Silberwolke gleich,
Das Fräulein schweben sah.

Romance
A maiden was lamenting in a dark tower,
built on the edge of a lake.
The waves and storm roared and howled
along with the sound of her mourning.

Rosalie of Montanvert
was named by many troubadors
and an entire host of knights
the crown of nature.

But before her heart could feel the power


of sweet love,
her father died in battle
on a Saracen shore.

Her uncle, a knight named Manfry, was


made her guardian;
it gladdened his heart, as hard as rock,
to think of the maiden's goods and gold.

Soon everywhere in the land went


the sad news:
"The cold night of death has surrounded
the rose of Montanvert."

A black squad of death seethes


high above the maiden's castle:
the dull churchbells announce her death
for three days and nights.

Forever gone, forever dead,


O rose of Montanvert!
Now you will no longer mitigate the sufferings of widows
and the pain of orphans!

So old and young unanimously mourn,


their expressions heavy with tears,
from dawn to dusk,
the rose of Montanvert.

Her uncle hid her in a tower,


filled with moldy air!
Then they lowered the empty coffin
into her father's crypt.

Silent and anxious, the maiden heard


the litany of the priests,
dimly through the dungeon's bars penetrated
the red gleam of torches.

She sensed with horror her fate;


she grew numb and sad,
and her eyes grew dim in the night of death;
she sank and was no more.

The tower's ruins by the lake


are still to be seen today;
When he nears them, the wanderer is gripped

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 48 of 646
by an eerie terror.

Also, many a shepherd will declare


that at night he often sees
a silver cloud high up,
and the maiden drifting there.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

An Laura, als sie Klopstocks


Auferstehungslied sang
Text by Friedrich von Matthisson (1761-1831)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 115 (1814), published 1840.

Herzen, die den Himmel sich erheben,


Tränen, die dem Auge still entbeben,
Seufzer, die den Lippen leis' entfliehn,
Wangen, die mit Andachtsglut sich malen,
Trunk'ne Blicke, die Entzückung strahlen,
Danken dir, o Heilverkünderin!

Laura! Laura! Horchend diesen Tönen,


Müssen Engelseelen sich verschönen,
Heilige den Himmel offen sehn,
Schwermutsvolle Zweifler sanfter klagen,
Kalte Frevler an die Brust sich schlagen,
Und wie Seraph Abbadona flehn!

Mit den Tönen des Triumphsgesanges


Trank ich Vorgefühl des Überganges
Von der Grabnacht zum Verklärungsglanz!
Als vernähm' ich Engelmelodien,
Wähnt' ich dir, o Erde, zu entfliehen,
Sah schon unter mir der Sterne Tanz!

Schon umatmete mich des Himmels Milde,


Schon begrüßt' ich jauchzend die Gefilde,
Wo des Lebens Strom durch Palmen fleußt;
Glänzend von der nähern Gottheit Strahle,
Wandelte durch Paradiesestale
Wonneschauernd mein entschwebter Geist!

Input by Richard Morris

To Laura, when she sang Klopstock's song of resurrection


Hearts that are lifted to heaven,
tears that quiver silently out of our eyes,
sighs that flee gently from our lips,
cheeks that flush with the ardor of worship,
intoxicated glances that radiate delight -
for all of these, I thank you, O messenger of glory!

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 49 of 646
Laura! Laura! Listening to these sounds,
the souls of angels must grow lovelier,
seeing the saints of heaven open;
the melancholy doubter softly lament,
the cold criminals beat their breasts,
and plead like the seraph Abbadona!

With the sounds of triumphal song,


I drank the anticipation of transition
from the night burial to the radiance of transfiguration!
As if I could hear angelic melodies,
I had a delusion that you, O Earth, were fleeing,
and I could see the stars dancing beneath me already!

Already, the mildness of Heaven breathed around me;


already I joyfully greeted the fields
where the river of life flows between palms;
rays of light beaming from the aura of divinity,
my spirit wandered through the valley of paradise,
wondrously transported!

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Der Geistertanz
Text by Friedrich von Matthisson (1761-1831)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 15 (c1812) ---- D. 15a (c1812) ---- D. 116 (1814),
published 1840 ---- D. 494.

Goto: French Translation

Die bretterne Kammer


Der Toten erbebt,
Wenn zwölfmal den Hammer
Die Mitternacht hebt.

Rasch tanzen um Gräber


Und morsches Gebein
Wir luftigen Schweber
Den sausenden Reih'n.

Was winseln die Hunde


Beim schlafenden Herrn?
Sie wittern die Runde
Der Geister von fern.

Die Raben entflattern


Der wüsten Abtei,
Und flieh'n an den Gattern
Des Kirchhofs vorbei.

Wir gaukeln und scherzen


Hinab und empor
Gleich irrenden Kerzen
Im dunstigen Moor.

O Herz, dessen Zauber


Zur Marter uns ward,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 50 of 646
Du ruhst nun in tauber
Verdumpfung erstarrt;

Tief bargst du im düstern


Gemach unser Weh;
Wir Glücklichen flüstern
Dir fröhlich: Ade!

The dance of the spirits


The wooden chamber
Of the dead quakes,
When the hammer strikes twelve times
At midnight.

Quickly we dance around graves


And mouldering bones
We the airy hovering creatures;
A sprightly dance.

Why are the dogs whining


Next to their sleeping master?
They sense from afar
The spirits dancing around.

Ravens fly out


Of the deserted abbey,
And escape past the gates
Of the churchyard.

We quiver and joke


Up and down
Like flickering candles
In a foggy swamp.

O heart, whose enchantment


Became our torment,
You rest now in deaf,
Immobile insensitivity.

You hid our pain


In the deep, dark chamber;
We, the happy ones,
Joyously whisper to you: Farewell!

Translated to English by Nassim Bedjis

La danse des spectres


Quand la minuit frappe
ses douze coups de marteau,
alors les cercueils des morts
se mettent à trembler,

et les esprits que nous sommes


s'élancent dans une folle ronde
autour des tombes et des squelettes
qui se réduisent en poussière.

Pourquoi les chiens hurlent-ils


tandis que dort leur maître?

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 51 of 646
De loin, ils flairent
la farandole des spectres.

Un vol de corbeaux,
enfui de l'abbaye déserte,
passe devant la grille
du cimetière,

et l'on rit et l'on danse


deci-delà,
tels des feux-follets
dans les brumes des marais.

Ô coeur, toi dont la magie


fut pour nous un supplice,
voici que tu reposes,
figé dans ton silence,

notre douleur enfouie


dans cette chambre noire.
Heureux, nous te chuchotons
avec joie: adieu!

Translation to French copyright © by Auditorium du Louvre

Back to the Lied and Song Texts Page

Das Mädchen aus der Fremde


Text by Friedrich von Schiller (1759-1805)

Set by

l Johann Friedrich Reichardt (1752-1814), 1778.


l Franz Schubert (1797-1828), D. 117 (1814), published 1895 ---- D. 252 (1815), published
1887.

In einem Tal bei armen Hirten


Erschien mit jedem jungen Jahr,
Sobald die ersten Lerchen schwirrten,
Ein Mädchen schön und wunderbar.

Sie war nicht in dem Tal geboren,


Man wußte nicht, woher sie kam,
Doch schnell war ihre Spur verloren,
Sobald das Mädchen Abschied nahm.

Beseligend war ihre Nähe


Und alle Herzen wurden weit,
Doch eine Würde, eine Höhe
Entfernte die Vertraulichkeit.

Sie brachte Blumen mit und Früchte,


Gereift auf einer andern Flur,
In einem andern Sonnenlichte,
In einer glücklichern Natur;

Und teilte jedem eine Gabe,


Dem Früchte, jenem Blumen aus,
Der Jüngling und der Greis am Stabe,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 52 of 646
Ein jeder ging beschenkt nach Haus.

Willkommen waren alle Gäste,


Doch nahte sich ein liebend Paar,
Dem reichte sie der Gaben beste,
Der Blumen allerschönste dar.

Back to the Lied and Song Texts Page

Ammenlied
Text by Michael Lubi (1757-1807)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 122 (1814).

Am hohen, hohen Turm,


Da weht ein kalter Sturm:
Geduld! die Glöcklein läuten,
Die Sonne blinkt von weiten.

Im tiefen, tiefen Tal,


Da rauscht ein Wasserfall:
Geduld! ein bißchen weiter,
Dann rinnt das Bächlein heiter.

Am kahlen, kahlen Baum,


Deckt sich ein Täubchen kaum,
Geduld! bald blühn die Auen,
Dann wird's sein Nestchen bauen.

Dich friert, mein Töchterlein!


Kein Freud sagt: komm herein!
Laß unser Stündchen schlagen,
Dann werden's Englein sagen.
Das beste Stübchen gibt
Gott jenem, den er liebt.

Nurse's song
At the lofty, lofty tower
a cold storm is blowing:
patience! the bells are tolling,
the sun is glinting from afar.

In the deep, deep vally


there rushes a waterfall:
Patience! A little farther,
there runs a cheerful little brook.

The bald, bald tree


hardly shelters the little dove;
Patience! soon the meadow will bloom
and it will build its little nest.

You are frozen, my little daughter!


No friend invites you: come in!
Let our hour arrive,
for then an angel will say it.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 53 of 646
The best little chamber
God keeps for those he loves.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Am See
Text by Johann Baptist Mayrhofer (1787-1836); last two verses by Max Kalbeck (1850-1921).
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 124 (1814), published 1885.
Note: the Leopold mentioned in the text was the Duke of Brunswick.

Sitz' ich im Gras am glatten See,


Beschleicht die Seele banges Weh,
[ [Wie Äolsharfen]1 klingt mich an
Ein unnennbarer Zauberwahn. ]2
Das Schilfrohr neiget seufzend sich,
Die Uferblumen grüßen mich,
Der Vogel klagt, die Lüfte wehn,
Vor Schmerzenslust möcht' ich vergehn!

Wie mir das Leben kräftig quillt


Und sich in raschen Strömen spielt.
Wie's bald in trüben Massen gärt
Und bald zum Spiegel sich verklärt.
Bewußtsein meiner [tiefsten]3 Kraft,
Ein Wonnemeer in mir erschafft.
Ich stürze kühn in seine Flut
Und ringe um das höchste Gut.

O Leben, bist so himmlisch schön,


In deinen Tiefen, in deinen Höh'n!
Dein freundlich Licht soll ich nicht sehn,
[Den finstren Pfad des Orkus gehn?
Doch bist du mir das Höchste nicht,
Drum opfr' ich freudig dich der Pflicht;]4
Ein Strahlenbild schwebt mir voran,
Und mutig wag' ich's [Leben]5 dran!

Das Strahlenbild ist oft betränkt,


[Wenn]6 es durch meinen Busen brennt,
Die Tränen weg vom Wangenrot,
Und dann in tausendfachem Tod.
Du warst so menschlich, [warst so hold,
O großer deutscher Leopold]7,
Die Menschheit füllte dich so ganz
Und reichte dir den Opferkranz.

Und hehr geschmückt sprangst du hinab,


[Für Menschen in das Wellengrab.
Vor dir erbleicht, o Fürstensohn,]8
Thermopylae und Marathon.
Das Schilfrohr neiget seufzend sich,
Die Uferblumen grüßen mich,
Der Vogel klagt, die Lüfte wehn,
Vor Schmerzenslust möcht' ich vergehn!

Wohl weiß ich, was das Schilfrohr sagt,


und was das Lied des Vogels klagt,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 54 of 646
ach Luft und Flut und Feld und Hain
sind all erfüllt von gleicher pein!

Zu folgen wähnt ich dir, Natur,


und geh auf eigner Leiden Spur,
es kommt die Nacht mit leisem Schritt
und nimmt uns Alle, Alle mit.

By the lake
If I sit in the grass by the smooth lake,
an anxious woe steals upon my soul,
like an aeolian harp intoning
an ineffable magic illusion.
The bulrush bows with sighs,
the flowers on the shore greet me,
the bird laments, the breezes blow,
and I would die from this joyous suffering!

How strongly life flows in me


and plays in the rushing river;
soon fermenting into gloomy masses
and soon clearing into a mirror.
Awareness of my deepest strength
creates in me a sea of bliss.
I boldly throw myself into the flood
and fight for the highest good.

O Life, you are so heavenly fair,


in your depths, at your heights!
Should I not see your friendly light
if I stray along the dark path of Orcus?
But you are not the highest for me:
I would sacrifice you gladly for Duty;
a radiant image floats before me,
and bravely I would risk my life!

The radiant image is often intoxicating,


when it burns through my breast,
drying the tears from my red cheeks
and then in thousand-fold death.
You were so civilized, so kind,
O great German Leopold,
your humanity filled you
and bestowed on you a wreath of honor.

And majestically adorned, you leapt down


for Man into your watery grave.
Before you pale the prince's son,
Thermopylae and Marathon.
The bulrush bows with sighs,
the flowers on the shore greet me,
the bird laments, the breezes blow,
and I would die from this joyous suffering!

Well I know what the bulrush is saying,


and what song the bird laments:
ah, breeze and stream and field and grove
are all overflowing with equal pain!

I fancy to follow you, Nature,


and go on a separate path of sorrow;
night comes with gentle steps
and takes us and everything with it.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 55 of 646

Translated to English by Emily Ezust


1
Mayrhofer: "Mit Äolsharfen"
2
Peters Edition variant: "mit Geisterarmen rührt mich an / geheimnisvoller Zauberbann."
3
Mayrhofer: "innern".
4
Mayrhofer: "den düstern Gang zum Orkus / Auch du bist mir das Höchste nicht: ich opfr' heiter
dich der Pflicht."
. 5 Mayrhofer: "Alles"
6
Mayrhofer: "wie"
7
Mayrhofer: "und so hold, und gut, o deutscher Leopold."
8
Mayrhofer: "Ein Retter in das Wellengrab / Vor dir erblichen, Fürstensohn."

Back to the Lied and Song Texts Page

Szene aus Faust


Text by Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 126 (1814), published 1832.

Goto: French Translation

Böser Geist:
Wie anders, Gretchen, was dir's,
Als du noch voll Unschuld
Hier zum Altar trat'st,
Aus dem vergriff'nen Büchelchen
Gebete lalltest,
Halb Kinderspiele,
Halb Gott im Herzen!
Gretchen! Wo steht dein Kopf?
In deinem Herzen, welche Missetat?
Bet'st du für deiner Mutter Seele,
die durch dich zur langen,
langen Pein hinüberschlief?
Auf deiner Schwelle wessen Blut?
- Und unter deinem Herzen
Regt sich's nicht quillend schon,
Und ängstigt dich und sich
Mit ahnungsvoller Gegenwart?

Gretchen:
Weh! Weh!
Wär' ich der Gedanken los,
Die mir herüber und hinüber gehen
Wider mich!

Chor:
Dies irae, dies illa,
Solvet saeclum in favilla,

Böser Geist:
Grimm faßt dich!
Die Posaune tönt!
Die Gräber beben!
Und dein Herz, aus Aschenruh
Zu Flammenqualen wieder aufgeschaffen,
Bebt auf!

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 56 of 646

Gretchen:
Wär' ich hier weg!
Mir ist als ob die Orgel mir
Den Atem versetzte,
Gesang mein Herz
Im Tiefsten lös'te.

Chor:
Judex ergo cum sedebit,
Quidquid latet adparebit,
Nilinultum remanebit.

Gretchen:
Mir wird so eng!
Die Mauernpfeiler befangen mich!
Das Gewölbe drängt mich! - Luft!

Böser Geist:
Verbirg dich! Sünd' und Schande
Bleibt nicht verborgen,
Luft? Licht? Wehe dir!

Chor:
Quid sum miser tunc dicturus?
Quem patronum rogaturus?
Cum vix justus sit securus.

Böser Geist:
Ihr Antlitz wenden
Verklärte von dir ab.
Die Hände dir zu reichen,

Schauert's den Reinen.


Weh!

Chor:
Quid sum miser tunc dicturus?
Quem patronum rogaturus?

Input by Richard Morris

Scène de Faust
(Dans la cathédrale. Office religieux, orgue et chants.
Gretchen se tient parmi la foule, un esprit malin derrière elle.)

L'esprit malin:
Quelle autre Gretchen étais-tu jadis!
Toute innocente encore
Tu t'avançais vers cet autel,
Murmurant des prières
Puisées dans ton vieux livre abîmé,
Cela par jeu d'enfant autant que par piété,
Dieu présent dans ton coeur!
Gretchen,
Où as-tu la tête?
Quel forfait
Pèse sur ta conscience?
Pries-tu pour l'âme de ta mère qui, par ta faute,
S'est éteinte en de longues, longues souffrances?
Quel est ce sang, là, à tes pieds?
Et dans tes flancs,
N'est-ce pas un être qui s'agite,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 57 of 646
Une présence gagnée comme toi-même
D'un noir pressentiment?

Gretchen:

Hélas! Hélas!
Que ne puis-je me libérer
De ces pensées
Qui m'assaillent de toutes parts!

Le choeur:

Dies irae, dies illa


Solvet saeclum in favilla.

(La musique de l'orgue s'élève)

L'esprit malin:

Le courroux céleste s'abat sur toi!


La trompette sonne!
Les sépulcres tremblent!
Quittant la paix des cendres,
Ton coeur
En proie aux flammes
Palpite de nouveau.

Gretchen:

Oh, fuir loin d'ici!


Mais il me semble que l'orgue
M'ôte le souffle,
Les chants m'émeuvent
Jusqu'aux tréfonds de mon coeur.

Le choeur:

Judex ergo cum sedebit,


Quidquid latet adparebit,
Nil inultum remanebit.

Gretchen:

J'étouffe!
Tous ces pilastres
M'emprisonnent!
Et cette voûte qui m'oppresse! De l'air!

L'esprit malin:

Cache-toi! Le péché et la honte


Ne sont pas beaux à voir.
De l'air? De la lumière?
Malheur à toi!

Le choeur:

Quid sum miser tunc dicturus?


Quem patronum rogaturus?

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 58 of 646
Cum vix justus sit securus.

L'esprit malin:

De toi les élus


Détournent leur visage.
Les purs refusent
De te tendre la main.
Malheur!

Le choeur:

Quid sum miser tunc dicturus?


Quem patronem rogaturus?

Translation to French copyright © by Auditorium du Louvre

Back to the Lied and Song Texts Page

Ballade
Text by Joseph Kenner (1794-1868)
Set by Franz Schubert (1797-1828), op. posth. 126, D. 134 (1814/1815), published 1830.

Ein Fräulein schaut vom hohen Turm


Das weite Meer so bang;
Zum trauerschweren Zitherschlag
Hallt düster ihr Gesang;
"Mich halten Schloß und Riegel fest,
Mein Retter weilt so lang."

Sei wohl getrost, du edle Maid!


Schau, hinterm Kreidenstein treibt
In der Buchtung Dunkelheit
Ein Kriegsboot herein:
Der Aarenbusch, der Rosenschild,
Das ist der Retter dein!
Schon ruft des Hunen Horn
Zum Streit hinab zum Muschelrain.

"Willkommen, schmucker Knabe, mir,


Bist du zu Stelle kommen?
Gar bald vom schwarzen Schilde dir
Hau' ich die goldnen Blumen.
Die achtzehn Blumen blutbetaut,
Les' deine königliche Braut
Auf aus dem Sand der Wogen.
Nur flink die Wehr gezogen!"

Zum Turm auf schallt das Schwertgeklirr!


Wie harrt die Braut so bang!
Der Kampf dröhnt laut durchs Waldrevier,
So heftig und so lang.
Und endlich, endlich deucht es ihr,
Erstirbt der Hiebe Klang.

Es kracht das Schloß, die Tür klafft auf,


Die ihren sieht sie wieder;
Sie eilt im atemlosen Lauf

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 59 of 646
Zum Muschelplane nieder.
Da liegt der Peiniger zerschellt,
Doch weh, dicht neben nieder,
Ach! decken's blutbespritzte Feld
Des Retters blasse Glieder.

Still sammelt sie die Rosen auf


In ihren keuschen Schoß
Und bettet ihren Lieben drauf;
Ein Tränchen stiehlt sich los
Und taut die breiten Wunden an
Und sagt: ich habe das getan!

Da fraß es einen Schandgesell


Des Raubes im Gemüt,
Daß die, die seinen Herrn verdarb,
Frei nach der Heimat zieht.
Vom Busch, wo er verkrochen lag
In wilder Todeslust,
Pfeift schnell sein Bolzen durch die Luft,
In ihre keusche Brust.

Da ward ihr wohl im Brautgemach,


Im Kiesgrund, still und klein;
Sie senkte sie dem Lieben nach,
Dort unter einem Stein,
Den ihr von Disteln überweht,
Noch nächst des Turmes Trümmern steht.

Ballad
A maiden looks out anxiously from the lofty tower
at the wide sea.
To the mournful, heavy sound of the zither
her melancholy song echoes:
"I am kept under lock and key;
my rescuer tarries so long."

Take comfort, noble maid!


Look - behind the chalky stone cliffs
in the darkness of the bay
a warship is coming in:
The eagle's plume, the shield with a rose -
it is your rescuer!
Already his horn is calling
for battle down at the scalloped bank.

"Welcome, flamboyant youth!


Have you come to me?
Soon I will hew from your dark shield
all of the golden flowers.
Those eighteen flowers will be spattered with your blood
and your regal bride will find
them on the sand by the waves.
Quick, just draw your sword!"

The clangor of the swordfight reaches the tower;


how anxiously the bride waits!
The struggle resounds loudly through the wood,
violent and long.
It seems endless, endless to her,
until the sound of the blows died away.

The castle cracks and the door splits open:

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 60 of 646
she can now look outside once more;
she hurries in a breathless run
down to the scalloped shore.
There lies her slain tormenter,
but alas, next to him
on the blood-spattered field
is the pale body of her rescuer.

Quietly she strews roses about


from her chaste lap
and begs her love to rise;
a tear steals down,
moistening the wide wound,
and she says: "I have done this!"

A companion of the robber,


his mind rankling with the idea
that she, she ruined his master,
draws close.
From the bushes where he lies hidden,
fuming with savage lust for death,
he sends an arrow singing through the air
and into her chaste breast.

They made her a bridal chamber


in the gravelly earth, quiet and small;
they lowered her with her love
and covered them with a stone
now overgrown with thistles;
and they remain there by the ruins of the tower.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Genügsamkeit
Text by Franz von Schober (1796-1882)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 143 (1815), published 1829 as op. posth. 109 no. 2.

Dort raget ein Berg aus den Wolken her,


Ihn erreicht wohl mein eilender Schritt.
Doch ragen neue und immer mehr,
Fort, da mich der Drang noch durchglüht.

Es treibt ihn vom schwebenden Rosenlicht


Aus dem ruhigen, heitern Azur.
Und endlich waren's die Berge nicht,
Es war seine Sehnsucht nur.

Doch nun wird es ringsum öd' und flach,


Und doch kann er nimmer zurück.
O Götter, gebt mir ein Hüttendach
Im Tal und ein friedliches Glück.

Back to the Lied and Song Texts Page

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 61 of 646

Romanze
Text by Friedrich Leopold, Graf zu Stolberg-Stolberg (1750-1819)

Set by

l Franz Schubert (1797-1828), D. 144 (1816), published 1897. [fragment completed by


Reinhard van Hoorickx]
l Also set in a different version by Johann Rudolf Zumsteeg (1760-1802), Kleine Balladen
und Lieder, Heft VI no. 15.

In der Väter Hallen ruhte


Ritter Rudolf's Heldenarm,
Rudolf's, den die Schlacht erfreute,
Rudolf's, welchen Frankreich scheute
Und der Sarazenen Schwarm.

Er, der Letzte seines Stammes,


Weinte seiner Söhne Fall;
Zwischen Moosbewachs'nen Mauern
Tönte seiner Klage Trauern
In der Zellen Widerhall.

Back to the Lied and Song Texts Page

Loda's Gespenst
Text by Baron Edmund von Harold after James MacPherson ("Ossian") (1736-1796) aus
»Carric-Thura«
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 150 (1816), published 1830.

Der bleiche, kalte Mond erhob sich im Osten.


Der Schlaf stieg auf die Jünglinge nieder,
Ihre blauen Helme schimmern zum Strahl,
Das sterbende Feuer vergeht.
Der Schlaf aber ruhte nicht auf dem König:
Er hob sich mitten in seinen Waffen,
Und stieg langsam den Hügel hinauf,
Die Flamme des Turms von Sarno zu sehn.
Die Flamme war düster und fern;
Der Mond verbarg im Osten sein rotes Gesicht;
Es stieg ein Windstoß vom Hügel herab,
Auf seinen Schwingen war Loda's Gespenst,
Es kam zu seiner Heimat, umringt von seinen Schrecken,
Und schüttelt seinen düstern Speer.
In seinem dunkeln Gesicht glühn seine Augen wie Flammen,
Seine Stimme gleicht entferntem Donner.
Fingal stieß seinen Speer in die Nacht
Und hob seine mächtige Stimme:

Zieh dich zurück, du Nachtsohn,


Ruf deine Winde und fleuch!
Warum erscheinst du vor mir
Mit deinen schattigen Waffen?

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 62 of 646
Fürcht' ich deine düstre Bildung,
Du Geist des leidigen Loda?
Schwach ist dein Schild,
Kraftlos dein Luftbild und dein Schwert;
Der Windstoß rollt sie zusammen,
Und du selber bist verloren:
Fleuch von meinen Augen, du Nachtsohn!
Ruf deine Winde und fleuch!

Mit hohler Stimme versetzte der Geist:


Willst du aus meiner Heimat mich treiben?
Vor mir beugt sich das Volk;
Ich dreh' die Schlacht im Felde der Tapfern.
Auf Völker werf ich den Blick,
Und sie verschwinden.
Mein Odem verbreitet den Tod.
Auf dem Rücken der Winde schreit' ich voran,
Vor meinem Gesicht brausen Orkane.
Aber mein Sitz ist über den Wolken,
Angenehm die Gefilde meiner Ruh!

Bewohn' deine angenehmen Gefilde, sagte der König,


Denk nicht an Comhals Erzeugten!
Steigen meine Schritte aus meinen Hügeln
In deine friedliche Ebene hinauf?
Begegn' ich dir mit einem Speer
Auf deiner Wolke, du Geist des leidigen Loda?
Warum runzelst du denn deine Stirn auf mich?
Warum schüttelst du deinen luftigen Speer?
Du runzelst deine Stirn vergebens:
Nie floh ich vor den Mächtigen im Krieg.
Und soll'n die Söhne des Winds
Den König von Morven erschrecken?
Nein, nein, er kennt die Schwäche ihrer Waffen!

Fleuch zu deinem Land, versetzte die Bildung,


Laß die Winde und fleuch!
Ich halt' die Winde in der Höhle meiner Hand,
Ich bestimme den Lauf des Sturms.
Der König von Sora ist mein Sohn,
Er neigt sich vor dem Steine meiner Kraft.
Sein Heer umringt Carric-Thura,
Und er wird siegen!
Fleuch zu deinem Land, Erzeugter von Comhal,
Oder spüre meine Wut, meine flammende Wut!

Er hob seinen schattigen Speer in die Höhe,


Er neigte vorwärts seine schreckbare Länge.
Fingal ging ihm entgegen und zückte sein Schwert.
Der blitzende Pfad des Stahls durchdrang den düstern Geist.
Die Bildung zerfloß gestaltlos in Luft,
Wie eine Säule von Rauch,
Welche der Stab des Jünglings berührt,
Wie er aus der sterbenden Schmiede aufsteigt.
Laut schrie Loda's Gespenst, als es,
In sich selber gerollt, auf dem Winde sich hob.
Inistore bebt bei dem Klang,
Auf dem Abgrund hörten's die Wellen,
Sie standen vor Schrecken in der Mitte ihres Laufs.

Die Freunde von Fingal sprangen plötzlich empor,


Sie griffen ihre gewichtigen Speere,
Sie mißte den König:
Zornig fuhren sie auf,
All ihre Waffen erschollen!
Der Mond rückt im Osten voran.
Fingal kehrt im Klang seiner Waffen zurück.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 63 of 646
Groß war der Jünglinge Freude,
Ihre Seelen ruhig, wie das Meer nach dem Sturm.
Ullin hob den Freudengesang;
Die Hügel Inistores frohlockten.
Hoch stieg die Flamme der Eiche,
Heldengeschichten wurden erzählt.

Loda's ghost
The wan, cold moon rose in the east.
Sleep descended on the youths.
Their blue helmets glitter to the beam;
the fading fire decays.
But sleep did not rest on the king;
he rose in the midst of his arms,
and slowly ascended the hill,
to behold the flame of Sarno's tower.
The flame was dim and distant;
the moon hid her red face in the east.
A blast came from the mountain,
on its wings was the spirit of Loda.
He came to his place in his terrors,
and shook his dusky spear.
His eyes appear like flames in his dark face;
his voice is like distant thunder.
Fingal advanced his spear in night
and raised his voice on high.

Son of night, retire;


call thy winds, and fly!
Why dost thou come to my presence,
with thy shadowy arms?
Do I fear thy gloomy form,
spirit of dismal Loda?
Weak is thy shield of clouds;
feeble is that meteor, thy sword!
The blast rolls them together,
and thou thyself art lost.
Fly from my presence, son of night!
call thy winds and fly!

Dost thou force me from my place?


replied the hollow voice.
The people bend before me.
I turn the battle in the field of the brave.
I look on the nations,
and they vanish:
my nostrils pour the blast of death.
I come abroad on the winds:
the tempests are before my face.
But my dwelling is calm, above the clouds;
the fields of my rest are pleasant.

Dwell in thy pleasant fields, said the king:


Let Comhal's son be forgot.
Do my steps ascend from my hills,
into the peaceful plains?
Do I meet thee, with a spear,
on a cloud, spirit of dismal Loda?
Why then dost thou frown on me?
Why shake thine airy spear?
Thou frownest in vain.
I never fled from the mighty in war.
And shall the sons of the wind

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 64 of 646
frighten the king of Morven?
No; he knows the weakness of their arms!

Fly to thy land, replied to the form:


receive the wind, and fly!
The blasts are in the hollow of my hand:
the course of the storm is mine.
The king of Sora is my son,
he bends at the stone of my power.
His battle is around Carric-Thurra;
and he will prevail!
Fly to thy land, son of Comhal,
or feel my flaming wrath!

He lifted high his shadowy spear!


He bent forward his dreadful height.
Fingal, advancing, drew his sword.
The gleaming path of the steel winds through the gloomy ghost.
The form fell shapeless into air,
like a column of smoke,
which the staff of the boy disturbs,
as it rises from the half-extinguished furnace.
The spirit of Loda shrieked,
as rolled into himself, he rose on the wind.
Inistore shook at the sound.
The waves heard it on the deep.
The waves stopped in their course, with fear.

The friends of Fingal started, at once;


and took their heavy spears.
They missed the king:
they rose in rage;
all their arms resound!
The moon came forth in the east.
Fingal returned in the gleam of his arms.
The joy of his youth was great,
their souls settled, as a sea from the storm.
Ullin raised the song of gladness.
The hills of Inistore rejoiced.
The flame of the oak arose;
and the tales of heroes are told.

Back to the Lied and Song Texts Page

Auf einen Kirchhof


Text by Franz Xaver Freiherr von Schlechta (1796-1875)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 151 (1815), published c1850.

Sei gegrüßt, geweihte Stille,


Die mir sanfte Trauer weckt,
Wo Natur die bunte Hülle
Freundlich über Gräber deckt.

Leicht von Wolkenduft getragen,


Senkt die Sonne ihren Lauf,
Aus der finstern Erde schlagen
Glühend rote Flammen auf!

Ach, auch ihr, erstarrte Brüder,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 65 of 646
Habet sinkend ihn vollbracht;
Sankt ihr auch so herrlich nieder
In des Grabes Schauernacht?

Schlummert sanft, ihr kalten Herzen,


In der düstern langen Ruh',
Eure Wunden, eure Schmerzen
Decket mild die Erde zu!

Neu zerstören, neu erschaffen


Treibt das Rad der Weltenuhr,
Kräfte, die im Fels erschlaffen,
Blühen wieder auf der Flur!

Und auch du, geliebte Hülle,


Sinkest zuckend einst hinab,
Und erblühst in schönster Fülle
Neu, ein Blümchen auf dem Grab.

Wankst, ein Flämmchen durch die Grüfte,


Irrest flimmernd durch den Moor,
Schwingst, ein Strahl, dich in die Lüfte,
Klingest hell, ein Ton, empor!

Aber du, das in mir lebet,


Wirst auch du des Wurmes Raub?
Was entzückend mich erhebet,
Bist auch du nur eitel Staub?

Nein, was ich im Innern fühle,


Was entzückend mich erhebt,
Ist der Gottheit reine Hülle,
Ist ihr Hauch, der in mir lebt.

To a churchyard
I greet you, sacred silence
that awakens in me gentle mourning,
where Nature, with colorful spread,
kindly covers the graves.

Lightly carried by fragrant mists,


the sun sinks in its course,
from the dark earth leap up
glowing red flames!

Ah, you too, stiffening brothers,


have run your course;
did you sink so splendidly
into your graves' horrible night?

Slumber gently, you cold hearts,


in gloomy, long peace;
your wounds and your pains
are gently concealed by the Earth!

To destroy the new, to create the new -


this drives the wheel of the world's clock;
power, that sleeps in the rocks,
blooms forth again in the field!

And you too, beloved covering,


will sink trembling down one day,
and bloom again in fine, new abundance,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 66 of 646
a blossom on the grave.

You stagger, a small flame through the vaults,


blundering and shimmering through the moor,
leaping up, a beam of light; into the air,
tolling brightly, a note ascending!

But you, who live in me,


will you too be the food of worms?
What delights and uplifts me,
are you, too, but vain dust?

No, what I feel inside me,


what delights and uplifts me,
is God's pure touch,
is his breath, that lives in me.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Sängers Morgenlied
Text by (Karl) Theodor Körner (1791-1813)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 163 (1815), published 1894 ---- D. 165 (1815), published
1872.

Süßes Licht! Aus goldnen Pforten


Brichst du siegend durch die Nacht.
Schöner Tag! Du bist erwacht.
Mit geheimnisvollen Worten,
In melodischen Akkorden
Grüß' ich deine Rosenpracht!

Ach! der Liebe sanftes Wehen


Schwellt mir das bewegte Herz,
Sanft, wie ein geliebter Schmerz.
Dürft' ich nur auf goldnen Höhen
Mich im Morgenduft ergehen!
Sehnsucht zieht mich himmelwärts.

Und der Seele kühnes Streben


Trägt im stolzen Riesenlauf
Durch die Wolken mich hinauf.
Doch mit sanftem Geisterbeben
Dringt das Lied ins inn're Leben,
Löst den Sturm melodisch auf.

Vor der Augen wird es helle;


Freundlich auf der zarten Spur
Weht der Einklang der Natur,
Und begeistert rauscht die Quelle,
Munter tanzt die flücht'ge Welle
Durch des Morgens stille Flur.

Und von süßer Lust durchdrungen


Webt sich zarte Harmonie
Durch des Lebens Poesie.
Was die Seele tief durchklungen,
Was berauscht der Mund gesungen,
Glüht in hoher Melodie.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 67 of 646

Des Gesanges muntern Söhnen


Weicht im Leben jeder Schmerz,
Und nur Liebe schwellt ihr Herz,
In des Liedes Heil'gen Tönen
Und im Morgenglanz des Schönen
Fliegt die Seele himmelwärts.

Input by Richard Morris

Singer's morning song


Sweet light! From golden gates
you break triumphant through the night.
Beautiful day! You have awakened.
With mysterious words,
in melodious chords,
I greet your rosy splendor!

Ah! to love blowing gently


my heart is moved and swells,
softly, like a beloved pain.
Oh, if only I could wander on golden heights
in the morning fragrance!
Longing draws me heavenward.

And the bold struggles of my soul


carry me up in a proud, giant leap
through the clouds.
Yet with gentle, sacred trembling
the song penetrates my innermost life,
dissolving the melodious storm.

Before my eyes everything grows bright;


Cheerfully on the tender path
wafts the harmony of nature,
and the spring rushes with inspiration,
the fugitive waves dance merrily
through the quiet field of morning.

And filled with sweet joy


tender harmony weaves itself
through the poetry of life.
What resounds deep in the soul,
what the intoxicated mouth sings,
glows in high melody.

The merry sons of song


are yielded to in life by every pain,
and only love swells their hearts
in the song's sacred tones;
and in the morning glow of Beauty
the soul flees heavenwards.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Amphiaraos
file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 68 of 646
Text by (Karl) Theodor Körner (1791-1813)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 166 (1815), published 1894.

Vor Thebens siebenfach gähnenden Toren


Lag im furchtbaren Brüderstreit
Das Heer der Fürsten zum Schlagen bereit,
Im heiligen Eide zum Morde verschworen.
Und mit des Panzers blendendem Licht
Gerüstet, als gält' es, die Welt zu bekriegen,
Träumen sie jauchzend von Kämpfen und Siegen,
Nur Amphiaraos, der Herrliche, nicht.

Denn er liest in dem ewigen Kreise der Sterne,


Wen die kommenden Stunden feindlich bedrohn.
Des Sonnenlenkers gewaltiger Sohn
Sieht klar in der Zukunft nebelnde Ferne.
Er kennt des Schicksals verderblichen Bund,
Er weiß, wie die Würfel, die eisernen, fallen,
Er sieht die Moira mit blutigen Krallen;
Doch die Helden verschmähen den heiligen Mund.

Er sah des Mordes gewaltsame Taten,


Er wußte, was ihm die Parze spann.
So ging er zum Kampf, ein verlor'ner Mann,
Von dem eig'nen Weibe schmählich verraten.
Er war sich der himmlischen Flamme bewußt,
Die heiß die kräftige Seele durchglühte;
Der Stolze nannte sich Apolloide,
Es schlug ihm ein göttliches Herz in der Brust.

"Wie? - ich, zu dem die Götter geredet,


Den der Wahrheit heilige Düfte umwehn,
Ich soll in gemeiner Schlacht vergehn,
Von Periklymenos' Hand getötet?
Verderben will ich durch eig'ne Macht,
Und staunend vernehm' es die kommende Stunde
Aus künftiger Sänger geheiligtem Munde,
Wie ich kühn mich gestürzt in die ewige Nacht."

Und als der blutige Kampf begonnen,


Und die Eb'ne vom Mordgeschrei widerhallt,
So ruft er verzweifelnd: "Es naht mit Gewalt,
Was mir die untrüglich die untrügliche Parze gesponnen.
Doch wogt in der Brust mir ein göttliches Blut,
Drum will ich auch wert das Erzeugers verderben."
Und wandte die Rosse auf Leben und Sterben,
Und jagt zu des Stromes hochbrausender Flut.

Wild schnauben die Hengste, laut rasselt der Wagen,


Das Stampfen der Hufe zermalmet die Bahn.
Und schneller und schneller noch rast es heran,
Als gält' es, die flüchtige Zeit zu erjagen.
Wie wenn er die Leuchte des Himmels geraubt,
Kommt er in Wirbeln der Windsbraut geflogen;
Erschrocken heben die Götter der Wogen
Aus schäumenden Fluten das schilfichte Haupt.

Doch plötzlich, als wenn der Himmel erglühte,


Stürzt ein Blitz aus der heitern Luft,
Und die Erde zerreißt sich zur furchtbaren Kluft;
Da rief laut jauchzend der Apolloide:
"Dank dir, Gewaltiger! fest steht mir der Bund.
Dein Blitz ist mir der Unsterblichkeit Siegel;
Ich folge dir, Zeus!" - und er faßte die Zügel

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 69 of 646
Und jagte die Rosse hinab in den Schlund.

Amphiaros
Before Thebes' sevenfold yawning gates
lay in dreadful fratricidal dispute
the prince's army, ready for battle,
sworn in sacred oaths to murder.
And with the dazzling light of their armor,
girt as if they meant to war with the world,
they dreamt with joy of battles and triumphs -
all but Amphiaros the magnificent.

For he reads in the eternal cycle of the stars,


whom the coming hours threaten with hostility.
The sun-god's powerful son
sees clearly into the future's nebulous distance.
He knows the perilous possibilities of destiny,
he knows how the dice - the iron ones - will fall,
he sees Moira with bloody claws;
but the heroes spurn the sacred mouth.

He saw the violent acts of murder,


he knew what the Fates were spinning for him.
So he went to battle, a lost man,
by his own wife shamefully betrayed.
He was aware of the heavenly flame,
which hottly burned in his strong soul;
the proud man called himself a son of Appolo,
with a divine heart beating in his breast.

"What? I, to whom the gods have spoken,


I, surrounded by the sacred, wafting fragrance of Truth -
am I, in common battle,
to be killed at the hand of Periklymenos?
I would rather die through my own power
and astonihsed, hear it in the coming hours
from the sacred lips of prophetic singers,
how I boldly leapt into the eternal night."

And when the bloody struggle began,


and the planes echoed with murderous cries,
he called desperately: "It approaches with force,
what the infallible Fates have predicted.
But in my breast surges divine blood,
so, worthy of my father, I will die."
And he turned the horses for life or for death,
and plunged toward the river's high, raging flood.

Wildly the horses snort, loudly the chariot rattles,


the stamping of hoofs crush the road.
And faster and faster still it races,
as if it were hunting the fleeing Time.
As if he had stolen the torch of heaven,
he comes flying in a tornado of wind;
terrified, the gods lift their reedy heads
from the waves of the foaming flood.

But suddenly, as if heaven were on fire,


a lightning-bolt plunges down from the sky
and the eath tears apart into terrible gaps;
then the son of Apollo calls loudly, rejoicing:
"Than you, o Powerful One! You stand by me.
Your lightning is the seal of immortality;

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 70 of 646
I will follow you, Zeus!" and he seized the reins
and spurred the horse down into the abyss.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Nun laßt uns den Leib begraben


Text by Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803)
Set by Franz Schubert (1797-1828), subtitle: "Begräbnislied", D. 168 (1815). [satb,pf]

Begrabt den Leib in seiner Gruft,


bis ihn des Richters Stimme ruft.
Wir säen ihn, einst blüht er auf
und steigt verklärt zu Gott hinauf.
Grabt mein verwesliches Gebein
o ihr noch Sterblichen nur ein,
es bleibt, es bleibt im Grabe nicht,
denn Jesus kommt und hält Gericht.
Ach Gott Geopferter! Dein Tod
Stärk' uns in unsrer letzten Not,
laß unsre ganze Seele dein
und freudig unser Ende sein.

Input by Caroline Diehl

Now let us bury the corpse


Bury the corpse in its grave
until the voice of the Judge calls him.
We sow him, and someday he will bloom
and climb transfigured up to God.
Bury my corruptible bones,
o you who are still mortal;
it will not remain, it will not stay in the grave
for Jesus is coming and will pass judgment.
Ah, sacrificed God! May your death
strengthen us in our final misery;
permit all our souls to come to you
and let our end be joyous.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Quell'innocente figlio
Text by Pietro Metastasio (1698-1782), pen name of P. Antonio Domenico Bonaventura
Trapassi
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 17 no. 1.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 71 of 646
Quell'innocente figlio,
Dono del Ciel sí raro,
Quel figlio a te sí caro
Quello vuol Dio da te.
Vuol che rimanga esangue
Sotto al paterno ciglio,
Vuol che ne sparga il sangue
Chi vita già gli diè.

Back to the Lied and Song Texts Page

Das war ich


Text by (Karl) Theodor Körner (1791-1813)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 174 (1815), published 1845.

Jüngst träumte mir, ich sah auf lichten Höhen


Ein Mädchen sich im jungen Tag ergehen,
So hold, so süß, daß es dir völlig gleich.
Und vor ihr lag ein Jüngling auf den Knien,
Er schien sie sanft an seine Brust zu ziehen,
Und das war ich.

Doch bald verändert hatte sich die Szene,


In tiefen Fluten sah ich jetzt die Schöne,
Wie ihr die letzte, schwache Kraft entwich.
Da kam ein Jüngling hülfreich ihr geflogen,
Er sprange ihr nach und trug sie aus den Wogen,
Und das war ich!

So malte sich der Traum in bunten Zügen,


Und überall sah ich die Liebe siegen,
Und alles, alles drehte sich um dich!
Du flogst voran in ungebund'ner Freie,
Der Jüngling zog dir nach mit stiller Treue,
Und das war ich!

Und als ich endlich aus dem Traum erwachte,


Der neue Tag die neue Sehnsucht brachte,
Da blieb dein liebes, süßes Bild um mich.
Ich sah dich von der Küsse Glut erwarmen,
Ich sah dich selig in des Jünglings Armen,
Und das war ich!

That was I
Recently I dreamed that I saw on the bright heights
a maiden walking in the young day -
she was so sweet and lovely, that she was entirely like you.
And before her knelt a young man,
who seemed to draw her gently to his chest:
and that was I.

Soon the scene had changed,


and in a deep flood I saw now the fair one,
her last bit of strength disappearing.
There came a youth flying to her aid:

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 72 of 646
he sprang after her and pulled her from the waves;
and that was I.

So the dream unfolded in colorful lines,


and everywhere I saw love triumph,
and everything revolved around you!
You flew ahead in unbound freedom,
the youth trailing behind you with quiet fidelity:
and that was I!

And when I finally awakened from this dream,


the new day brought new yearning;
your dear, sweet face remained floating in front of me.
I saw you enjoying the ardor of kisses,
I saw you lying blissfully in the arms of the youth:
and that was I!

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Liebesrausch
Text by (Karl) Theodor Körner (1791-1813)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 179 (1815), published 1872.

Dir, Mädchen, schlägt mit leisem Beben


Mein Herz voll Treu und Liebe zu.
In dir, in dir versinkt mein Streben,
Mein schönstes Ziel bist du!
Dein Name nur in heil'gen Tönen
Hat meine kühne Brust gefüllt;
Im Glanz des Guten und des Schönen
Strahlt mir dein hohes Bild.

Die Liebe sproßt aus zarten Keimen,


Und ihre Blüten welken nie!
Du, Mädchen, lebst in meinen Träumen,
Mit süßer Harmonie.
Begeist'rung rauscht auf mich hernieder
Kühn greif ich in die Saiten ein,
Und alle meine schönsten Lieder,
Sie nennen dich allein.

Mein Himmel glüht in deinen Blicken,


An deiner Brust mein Paradies
Ach! alle Reize, die dich schmücken,
Sie sind so hold, so süß.
Es wogt die Brust in Freud' und Schmerzen,
Nur eine Sehnsucht lebt im Herzen;
Der ew'ge Drang nach dir.

Input by Richard Morris

Love's exhilaration
Maiden, my heart throbs for you with gentle trembling,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 73 of 646
full of fidelity and love.
In you, in you, I give up my striving;
for you are my fairest goal!
Your name will resound in sacred tones
and fill my bold heart;
in a radiance of goodness and beauty
your image will shine upon me.

Love springs from tender buds,


and its blossoms will never wilt!
You, maiden, live in my dreams,
with sweet harmony.
Rapture rushes through me;
boldly I strum the strings,
and all my fairest songs,
I give your name alone.

My heaven gleams in your gaze,


at your bosom is my paradise;
ah! all the charm that adorns you
is so lovely, so sweet;
my heart swims in joy and pain;
only longing lives in my heart -
an eternal yearning for you.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Trinklied
Text by Alois Zettler
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 183 (1815).

Ihr Freunde und du, gold'ner Wein,


Versüßet mir das Leben;
Ohn' euch, Beglücker, wäre fein
Ich stets in Angst und Beben.
Ohne Freunde, ohne Wein,
Möcht' ich nicht im Leben sein.

Ohn' allen Freund, was ist der Held?


Was sind des Reichs Magnaten?
Was ist ein Herr der ganzen Welt?
Sind alle schlecht beraten!
Ohne Freunde, ohne Wein,
Mag ich selbst nicht Kaiser sein.

Und muß einst an der Zukunft Port


Dem Leib die Seel' entschweben,
So winkt' mir aus der Sel'gen Hort
Ein Freund und Saft der Reben.
Sonst mag ohne Freund und Wein
Ich auch nicht im Himmel sein.

Drinking song

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 74 of 646
My friends and you, golden wine,
you make my life sweeter;
without you, bestowers of happiness, I would
always be trembling with fear.
Without friends, without wine,
I would not wish to live.

Without friends, what is the hero?


What are the magnates of the realm?
What is a lord of the whole world?
They all get bad advice!
Without friends, without wine,
I would not even want to be an emperor.

And if someday in future's harbour


my soul will have to fly from my body,
then wave to me from Paradise,
one of my friends and the juice of grapes!
Otherwise, without friends and wine,
I would not wish to be in Heaven.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Die Sterbende
Text by Friedrich von Matthisson (1761-1831)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 186 (1815), published 1894.

Heil! dies ist die letze Zähre,


Die der Müden Aug' entfällt!
Schon entschattet sich die Sphäre
Ihrer heimatlichen Welt.
Leicht, wie Frühlingsnebel schwinden,
Ist des Lebens Traum entflohn,
Paradiesesblumen winden
Seraphim zum Kranze schon!

Ha! mit deinem Staubgewimmel


Fleugst, o Erde, du dahin!
Näher glänzt der offne Himmel
Der befreiten Dulderin.
Neuer Tag ist aufgegangen!
Herlich1 stralt sein Morgenlicht!
O des Landes, wo der bangen
Trennung Weh kein Herz mehr bricht!

Horch! im heilgen Hain der Palmen


Wo der Strom des Lebens fließt,
Tönt es in der Engel Psalmen:
Schwester-seele, sei gegrüßt!
Die empor mit Adlerschnelle
Zu des Lichtes Urquell stieg;
Tod! wo ist dein Stachel? Hölle!
Stolze Hölle! wo dein Sieg?

Input by Richard Morris

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 75 of 646
1
[sic]
Back to the Lied and Song Texts Page

Stimme der Liebe


Text by Friedrich von Matthisson (1761-1831)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 187 (1815), published 1894 ---- D. 418 (1816), published
1895.

Abendgewölke schweben hell


Am bepurpurten Himmel.
Hesperus schaut mit Liebesblick
Durch den blühenden Lindenhain,
Und sein prophetisches Trauerlied
Zirpt im Kraute das Heimchen!

Freuden der Liebe harren dein!


Flüstern leise die Winde;
Freuden der Liebe harren dein!
Tönt die Kehle der Nachtigall;
Hoch von dem Sternengewölb' herab
Hallt mir die Stimme der Liebe!

Aus der Platanen Labyrinth


Wandelt Laura, die Holde!
Blumen entsprießen dem Zephyrtritt,
Und wie Sphärengesangeston
Bebt von den Rosen der Lippe mir
Süße Stimme der Liebe!

Input by Richard Morris

Voice of love
Evening clouds float brightly
on the purple sky.
Hesperus gazes with a loving expression
through the blooming linden-grove,
and the cricket sings his prophetic dirge
among the cabbages!

The joy of love is awaiting you!


the winds whisper gently;
the joy of love is awaiting you!
peals the voice of the nightingale;
high above, from the starry vault
echoes the voice of love!

From the labyrinth of plane-trees


Laura emerges, the lovely one!
Flowers bloom at the touch of the zephyr,
and like celestial music
comes trembling from the lips of roses to me
the sweet voice of love!

Translated to English by Emily Ezust

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 76 of 646

Back to the Lied and Song Texts Page

Naturgenuß
Text by Friedrich von Matthisson (1761-1831)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 188 (1815), published 1887 ---- D. 422.

Im Abendschimmer wallt der Quell


Durch Wiesenblumen purpurhell,
Der Pappelweide wechselnd Grün
Weht ruhelispelnd drüber hin.

Im Lenzhauch webt der Geist des Herrn!


Sieh! Auferstehung nah und fern,
Sieh! Jugendfülle, Schönheitsmeer,
Und Wonnetaumel rings umher.

Ich blicke her, ich blicke hin,


Und immer höher schwebt mein Sinn.
Nur Tand sind Pracht und Gold und Ruhm,
Natur, in Deinem Heiligtum!

Des Himmels Ahnung den umweht,


Der deinen Liebeston versteht;
Doch, an dein Mutterherz gedrückt,
Wird er zum Himmel selbst entzückt!

Input by Richard Morris

Nature's enjoyment
In the shimmer of evening the stream bubbles
through the meadow flowers, purple-bright;
the poplar willow's changing greenery
waves above it, whispering tranquilly.

In the breath of Spring wafts the spirit of the Lord!


Look! Resurrection near and far,
look! the fullness of youth, a sea of beauty,
and blissful tumbling all about.

I look here, I look there,


and ever higher float my thoughts.
But all splendour, gold and fame are but cheap trinkets,
Nature, in your shrine!

A notion of heaven wafts


about the person who understands love's music;
yet pressed against a mother's heart,
he will delight in Heaven himself!

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 77 of 646

Gott, höre meine Stimme


Text by (Karl) Theodor Körner (1791-1813)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 190 no. 5 (1815), published 1888.

Gott! höre meine Stimme,


Höre gnädig auf mein Flehn!
Sieh, ich liege hier im Staube,
Soll die Hoffnung, soll der Glaube
An dein Vaterherz vergehn?
Er soll es büßen mit seinem Blute,
War er gewagt mit frohem Mute,
War er für mich und die Liebe getan?
Sind all die Wünsche nur eitle Träume,
Zerknickt die Hoffnung die zarten Keime,
Ist Lied und Seligkeit nur ein Wahn?
Nein, nein, das kannst du nicht gebieten,
Das wird dein Vaterherz verhüten,
Gott, du bist meine Zuversicht.

Du wirst zwei Herzen so nicht trennen,


Die nur vereinigt schlagen können,
Nein, nein, nein, das kannst du nicht!

Input by Richard Morris

Back to the Lied and Song Texts Page

An den Mond
Text by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748-1776)
Set by Franz Schubert (1797-1828), op. 57 no. 3, D. 193 (1815), published 1826.

Geuß, lieber Mond, geuß deine Silberflimmer


Durch dieses Buchengrün,
Wo Phantasien und Traumgestalten
Immer vor mir vorüberfliehn!

Enthülle dich, daß ich die Stätte finde,


Wo oft mein Mädchen saß,
Und oft, im Wehn des Buchbaums und der Linde,
Der goldnen Stadt vergaß.

Enthülle dich, daß ich des Strauchs mich freue,


Der Kühlung ihr gerauscht,
Und einen Kranz auf jeden Anger streue,
Wo sie den Bach belauscht.

Dann, lieber Mond, dann nimm den Schleier wieder,


Und traur um deinen Freund,
Und weine durch den Wolkenflor hernieder,
Wie ein Verlaßner weint!

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 78 of 646

To the moon
Pour, dear moon, pour your silver glitter
down through the greenery of beeches,
where phantasms and dream-shapes
are always floating before me!

Reveal yourself, that I may find the place


where my darling often sat,
and often forgot, in the wind of beech and linden trees,
the golden city.

Reveal yourself, that I may enjoy the bushes


which swept coolness to her,
and that I may lay a wreath upon that pasture
where she listened to the brook.

Then, dear moon, then take up your veil again,


and mourn your friend,
and weep through the clouds
as one abandoned weeps!

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

An die Apfelbäume, wo ich Julien erblickte


Text by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748-1776)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 197 (1815), published 1850.

Ein heilig Säuseln,


Und ein Gesangeston
Durchzittre deine Wipfel,
O Schattengang, wo bang und wild
Der ersten Liebe selige Taumel
Mein Herz berauschten.

Die Abendsonne
Bebte wie lichtes Gold
Durch Purpurblüten,
Bebte wie lichtes Gold
Um ihres Busens Silberschleier;
Und ich zerfloß in Entzückungsschauer.

Nach langer Trennung


Küsse mit Engelkuß
Ein treuer Jüngling hier
Das geliebte Weib,
Und schwör in diesem Blütendunkel
Ew'ge Treue der Auserkornen.

Ein Blümchen sproße,


Wann wir gestorben sind,
Aus jedem Rasen,
Welchen ihr Fuß berührt,
Und trag' auf jedem seiner Blätter
Meines verherrlichten Mädchens Namen.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 79 of 646

To the apple trees, where I glimpsed Julia


A holy rustling
and the sound of song
vibrate through the tops of your trees,
O shaded path, where, anxious and wild,
The ecstatic frenzy of first love
intoxicated my heart.

The evening sun


shook like bright gold
through purple flowers,
shook like bright gold
around the silver veil on her bosom;
and I dissolved into a shudder of delight.

After a long separation


come kisses like those of angels:
a faithful youth here
with his beloved wife;
and he swears in the darkness of the blossoms
eternal fidelity to his chosen one.

A flower might bloom


when we are dead,
from every lawn
which her foot disturbed.
And may each blade of grass bear
my glorious maiden's name.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Liebeständelei
Text by (Karl) Theodor Körner (1791-1813)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 206 (1815).

Süßes Liebchen! Komm zu mir!


Tausend Küsse geb' ich dir,
Sieh' mich hier zu deinen Füßen.
Mädchen, deiner Lippen Glut
Gibt mir Kraft und Lebensmut.
Laß dich küssen!

Mädchen, werde doch nicht rot!


Wenn's die Mutter auch verbot,
Sollst du alle Freuden missen?
Nur an des Geliebten Brust
Blüht des Lebens schönste Lust.
Laß dich küssen!

Liebchen, warum zierst du dich?


Höre doch und küsse mich.
Willst du nichts von Liebe wissen?
Wogt dir nicht dein kleines Herz
Bald in Freuden, bald in Schmerz?
Laß dich küssen!

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 80 of 646
Sieh', dein Sträuben hilft dir nicht;
Schon hab' ich nach Sängers Pflicht
Dir den ersten Kuß entrissen! -
Und nun sinkst du, liebewarm,
Willig selbst in meinen Arm.
Läßt dich küssen!

Input by Richard Morris

Flirting
Sweet darling! come to me!
I'll give you a thousand kisses
if you'll notice me here at your feet.
Maiden, the fire of your lips
gives me strength and the courage to live.
Let me kiss you!

Maiden, do not turn red!


even if your mother has forbidden it,
should you miss every joy?
Only against the beloved's breast
does life's fairest pleasure bloom.
Let me kiss you!

My darling, why do you make such a fuss?


Listen to me and kiss me.
Do you wish to know nothing about love?
Doesn't your little heart feel waves
of joy and pain?
Let me kiss you!

Look, your resistance does not help you;


After my singer's duty, I have already
torn from you the first kiss! -
And now you sink, warm with love,
willing in my arms.
Let me kiss you!

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Der Liebende
Text by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748-1776)

Set by

l Johann Anton André (1775-1842), c1818.


l Franz Schubert (1797-1828), D. 207 (1815), published 1894.

Beglückt, beglückt,
Wer dich erblickt,
Und deinen Himmel trinket,
Wenn dein Gesicht

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 81 of 646
Voll Engellicht
Den Gruß des Friedens winket.

Ein süßer Blick,


Ein Wink, ein Nick,
Glänzt mir wie Frühlingssonnen;
Den ganzen Tag
Sinn' ich ihm nach,
Und schweb' in Himmelswonnen.

Dein holdes Bild


Führt mich so mild
An sanfter Blumenkette;
In meinem Arm
Erwacht es warm,
Und geht mit mir zu Bette.

Beglückt, beglückt,
Wer dich erblickt,
Und deinen Himmel trinket,
Wem süßer Blick
Und Wink und Nick
Zum süßern Kusse winket.

Input by Richard Morris

The lover
Fortunate, fortunate is he
who catches sight of you,
and drinks in your Heaven,
when your face,
suffused in angel-light
beckons with a greeting of peace.

A sweet gaze,
A sign, a nod,
shines upon me like the spring sun.
The entire day
I will contemplate it,
and float in heavenly bliss.

Your lovely image


will lead me mildly
by a gentle flower-chain;
In my arms
it awakens warm,
and goes with me to bed.

Fortunate, fortunate is he
who catches sight of you,
and drinks in your Heaven,
whom a sweet gaze
and a sign and a nod
lures to sweeter kisses.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 82 of 646

Die Nonne
Text by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748-1776)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 208 (1815), published 1895 ---- D. 212.

Es liebt' in Welschland irgendwo


Ein schöner junger Ritter
Ein Mädchen, das der Welt entfloh,
Trotz Klostertor und Gitter;
Sprach viel von seiner Liebespein,
Und schwur, auf seinen Knieen,
Sie aus dem Kerker zu befreien,
Und stets für sie zu glühen.

»Bei diesem Muttergottesbild,


Bei diesem Jesuskinde,
Das ihre Mutterarme füllt,
Schwör' ich's dir, o Belinde!
Dir ist mein ganzes Herz geweiht,
So lang ich Odem habe;
Bei meiner Seelen Seligkeit!
Dich lieb' ich bis zum Grabe.«

Was glaubt ein armes Mädchen nicht,


Zumal in einer Zelle?
Ach! sie vergaß der Nonnenpflicht,
Des Himmels und der Hölle,
Die, von den Engeln angeschaut,
Sich ihrem Jesu weihte,
Die reine schöne Gottesbraut,
Ward eines Frevlers Beute.

Drauf wurde, wie die Männer sind,


Sein Herz von Stund' an lauer,
Er überließ das arme Kind
Auf ewig ihrer Trauer.
Vergaß der alten Zärtlichkeit,
Und aller seiner Eide,
Und floh, im bunten Galakleid,
Nach neuer Augenweide.

Begann mit andern Weibern Reihn,


Im kerzenhellen Saale,
Gab andern Weibern Schmeichelein,
Beim lautern Traubenmahle,
Und rühmte sich des Minneglücks
Bei seiner schönen Nonne,
Und jedes Kusses, jedes Blicks,
Und jeder andern Wonne.

Die Nonne, voll von welscher Wut,


Entglöht' in ihrem Mute,
Und sann auf nichts als Dolch und Blut.
Und träumte nur von Blute.
Sie dingte plötzlich eine Schaar
Von wilden Meuchelmördern,
Denn Mann, der treulos worden war,
Ins Totenreich zu fördern.

Die bohren manches Mörderschwert


In seine schwarze Seele.
Sein schwarzer, falscher Geist entfährt,
Wie Schwefeldampf der Höhle.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 83 of 646
Er wimmert durch die Luft, wo sein
Ein Krallenteufel harret.
Drauf ward sein blutendes Gebein
In eine Gruft verscharret.

Die Nonne flog, wie Nacht begann,


Zur kleinen Dorfkapelle,
Und riß den wunden Rittersmann
Aus seiner Ruhestelle.
Riß ihm das Bubenherz heraus,
Und warf's, den Zorn zu büßen,
Daß dumpf erscholl das Gotteshaus,
Und trat es mit dem Füßen.

Ihr Geist soll, wie die Sagen gehn,


In dieser Kirche weilen,
Und, bis im Dorf die Hähne krähn,
Bald wimmern, und bald heulen.
Sobald der Hammer zwölfe schlägt,
Rauscht sie, an Grabsteinwänden,
Aus einer Gruft empor, und trägt
Ein blutend Herz in Händen.

Die tiefen, hohlen Augen sprühn


Ein düsterrotes Feuer,
Und glühn, wie Schwefelflammen glühn,
Durch ihren weißen Schleier.
Sie gafft auf das zerrißne Herz,
Mit wilder Rachgebärde,
Und hebt es dreimal himmelwärts,
Und wirft es auf die Erde;

Und rollt die Augen voller Wut,


Die eine Hölle blicken,
Und schüttelt aus dem Schleier Blut,
Und stampft das Herz in Stücken.
Ein bleicher Totenflimmer macht
Indess die Fenster helle.
Der Wächter, der das Dorf bewacht,
Sah's oft in der Kapelle.

Input by Richard Morris

Back to the Lied and Song Texts Page

Der Liedler
Text by Joseph Kenner (1794-1868)
Set by Franz Schubert (1797-1828), op. 38, D. 209 (1815), published 1825.

Gib, Schwester, mir die Harf' herab,


Gib mir Biret und Wanderstab,
Kann hier nicht fürder weilen!
Bin ahnenlos, bin nur ein Knecht
Bin für die edle Maid zu schlecht,
Muß stracks von hinnen eilen.

"Still, Schwester, bist gottlob nun Braut,


Wirst morgen Wilhelm angetraut,
Soll mich nichts weiter halten.
Nun küsse mich, leb, Trude, wohl!

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 84 of 646
Dies Herze, schmerz- und liebevoll,
Laß Gott den Herrn bewalten."

Der Liedler zog durch manches Land


Am alten Rhein- und Donaustrand,
Wohl über Berg und Flüsse.
Wie weit er flieht, wohin er zieht,
Er trägt den Wurm im Herzen mit
Und singt nur sie, die Süße.

Und er's nicht länger tragen kann,


Tät sich mit Schwert und Panzer an,
Den Tod sich zu erstreiten.
Im Tod ist Ruh, im Grab ist Ruh,
Das Grab deckt Herz und Wünsche zu;
Ein Grab will er erreiten.

Der Tod ihn floh, und Ruh ihn floh!


Des Herzogs Banner flattert froh
Der Heimat Gruß entgegen,
Entgegen wallt, entgegen schallt
Der Freunde Gruß durch Saat und Wald
Auf allen Weg' und Stegen.

Da ward ihm unterm Panzer weh!


Im Frührot glüht der ferne Schnee
Der heimischen Gebirge;
Ihm war, als zög's mit Hünenkraft
Dahin sein Herz, der Brust entrafft,
Als ob's ihn hier erwürge.

Da konnt er's fürder nicht bestehn:


"Muß meine Heimat wiedersehen,
Muß sie noch einmal schauen!"
Die mit der Minne Rosenhand
Sein Herz an jene Berge band,
Die herrlichen, die blauen!

Da warf er Wehr und Waffe weg,


Sein Rüstzeug weg ins Dorngeheg;
Die liederreichen Saiten,
Die Harfe nur, der Süßen Ruhm,
Sein Klagespsalm, sein Heiligtum,
Soll ihn zurückbegleiten.

Und als der Winter trat ins Land,


Der Frost im Lauf die Ströme band,
Betrat er seine Berge.
Da lag's, ein Leichentuch von Eis,
Lag's vorn und neben totenweiß,
Wie tausend Hünensärge!

Lag's unter ihm, sein Muttertal,


Das gräflich Schloß im Abendstrahl,
Wo Milla drin geborgen.
Glück auf, der Alpe Pilgerruh
Winkt heute Ruh dir Ärmster zu:
Zur Feste, Liedler, morgen!

Ich hab nicht Rast, ich hab nicht Ruh,


Muß heute noch der Feste zu,
Wo Milla drin geborgen.
"Bist starr, bist blaß!" Bin totenkrank,
Heut ist noch mein! Tot, Gott sei Dank,
Tot find't mich wohl der Morgen.

Horch Maulgetrab, horch Schellenklang!

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 85 of 646
Vom Schloß herab der Alp' entlang
Zog's unter Fackelhelle.
Ein Ritter führt ihm angetraut,
Führt Milla heim als seine Braut.
Bist Liedler schon zur Stelle!

Der Liedler schaut und sank in sich.


Da bricht und schnaubet wütiglich
Ein Werwolf durchs Gehege,
Die Maule fliehn, kein Saum sie zwingt.
Der Schecke stürzt. Weh! Milla sinkt
Ohnmächtig hin am Wege.

Da riß er sich, ein Blitz, empor,


Zum Hort der Heißgeminnten vor,
Hoch auf des Untiers Nacken
Schwang er sein teures Harfenspiel,
Daß es zersplittert niederfiel,
Und Nick und Rachen knacken.

Und wenn er stark wie Simson wär',


Erschöpft mag er und sonder Wehr
Den Grimmen nicht bestehen.
Vom Busen, vom zerfleischten Arm
Quillt's Herzblut nieder, liebewarm,
Schier denkt er zu vergehen.

Ein Blick auf sie, und alle Kraft


Mit einmal er zusammenrafft,
Die noch verborgen schliefe!
Ringt um den Werwolf Arm und Hand,
Und stürzt sich von der Felsenwand
Mit ihm in schwindle Tiefe.

Fahr, Liedler, fahr auf ewig wohl!


Dein Herze schmerz- und liebevoll
Hat Ruh im Grab gefunden!
Das Grab ist aller Pilger Ruh,
Das Grab deckt Herz und Wünsche zu,
Macht alles Leids gesunden.

Back to the Lied and Song Texts Page

Der Traum
Text by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748-1776)
Set by Franz Schubert (1797-1828), op. posth. 172 no. 1, D. 213 (1815), published 1865.

Mir träumt', ich war ein Vögelein,


Und flog auf ihren Schoß,
Und zupft' ihr, um nicht laß zu sein,
Die Busenschleifen los;
Und flog, mit gaukelhaftem Flug,
Dann auf die weiße Hand,
Dann wieder auf das Busentuch,
Und pickt' am roten Band.

Dann schwebt' ich auf ihr blondes Haar,


Und zwitscherte vor Lust,
Und ruhte, wann ich müde war,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 86 of 646
An ihrer weißen Brust.
Kein Veilchenbett im Paradies
Geht diesem Lager vor.
Wie schlief's sich da so süß, so süß,
An ihres Busens Flor!

Sie spielte, wie ich tiefer sank,


Mit leisem Fingerschlag,
Der mir durch Leib und Leben drang,
Mich frohen Schlummrer wach,
Sah mich so wunderfreundlich an,
Und bot den Mund mir dar,
Daß ich es nicht beschreiben kann,
Wie froh, wie froh ich war.

Da trippelt' ich auf einem Bein


Und hatte so mein Spiel,
Und spielt' ihr mit dem Flügelein
Die rote Wange kühl,
Doch, an, kein Erdenglück besteht,
Tag sei es oder Nacht!
Schnell war mein süßer Traum verweht,
Und ich war aufgewacht.

Input by Richard Morris

The dream
I dreamed that I was a little bird
and that I flew onto her lap
and, so as not to be idle, undid
the bow on her bosom;
and then I flitted clownlike
onto her white hand,
then again onto her bosom kerchief,
where I pecked at the red ribbon.

Then I hovered over her blonde hair,


and twittered with joy,
and rested when I was weary,
against her white breast.
No bed of violets in paradise
would I prefer to those lodgings!
How sweetly I slept, how sweetly,
against the gauze on her bosom!

As I sank deeper, she played


a light rhythm by drumming her fingers,
and it penetrated me body and soul
until it merrilly awakened my slumber;
she gazed at me with such wondrous friendliness
and bade me give her my mouth,
so that I cannot describe
how cheerful, how cheerful I was.

I hopped along on one leg


and had my game thus;
and with my wings
played with her cool cheeks;
but no earthly pleasure
can last day and night!
My sweet dream quickly vanished
and I woke up.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 87 of 646

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Kolmas Klage
Text after James Macpherson ('Ossian') (1736-1796), from "The Songs of Selma".

Set by

l Franz Schubert (1797-1828), D. 217 (1815), published 1830.


l Also set in another translation to German by Karl Friedrich Zelter (1758-1832)

Rund um mich Nacht,


Ich irr' allein,
Verloren am stürmischen Hügel;
Der Sturm braust vorn Gebirg,
Der Strom die Felsen hinab,
Mich schützt kein Dach vor Regen,
Verloren am stürmischen Hügel,
Irr' ich allein.

Erschein', o Mond,
Dring' durch's Gewölk;
Erscheinet, ihr nächtlichen Sterne,
Geleitet freundlich mich,
Wo mein Geliebter ruht.
Mit ihm flieh' ich den Vater,
Mit ihm meinen herrischen Bruder,
Erschein', o Mond.

Ihr Stürme, schweigt,


O schweige, Strom,
Mich höre, mein liebender Wanderer,
Salgar! ich bin's, die ruft.
Hier ist der Baum, hier der Fels,
Warum verweilst du länger?
Wie hör' ich den Ruf seiner Stimme?
Ihr Stürme, schweigt.

Doch, sieh, der Mond erscheint,


Der Hügel Haupt erhellet,
Die Flut im Tale glänzt,
Im Mondlicht wallt die Heide.
Ihn seh' ich nicht im Tale,
Ihn nicht am hellen Hügel,
Kein Laut verkündet ihn,
Ich wand'le einsam hier.

Doch wer sind jene dort,


Gestreckt auf dürrer Heide?
Ist's mein Geliebter, Er!
Und neben ihm mein Bruder!
Ach, beid' in ihrem Blute,
Entblößt die wilden Schwerter!
Warum erschlugst du ihn?
Und du, Salgar, warum?

Geister meiner Toten,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 88 of 646
Sprecht vom Felsenhügel,
Von des Berges Gipfel,
Nimmer schreckt ihr mich!
Wo gingt ihr zur Ruhe,

Ach, in welcher Höhle


Soll ich euch nun finden?
Doch es tönt kein Hauch.

Hier in tiefem Grame


Wein' ich bis am Morgen,
Baut das Grab, ihr Freunde,
Schließt's nicht ohne mich.
Wie sollt' ich hier weilen?
An des Bergstroms Ufer
Mit den lieben Freunden
Will ich ewig ruh'n.

Input by Richard Morris

Colma's lament
It is night,
I am alone,
forlorn on the hill of storms.
The wind is heard on the mountain.
The torrent pours down the rock.
No hut receives me from the rain;
forlorn on the hill of winds!

Rise, moon!
from behind thy clouds.
Stars of the night, arise!
Lead me, some light,
to the place where my love rests from the chase alone! [...]
With thee, I would fly from my father;
with thee, from my brother of pride.

Cease a little while, O wind!


stream, be thou silent awhile!
let my voice be heard around. Let my wanderer hear me!
Salgar! it is Colma who calls.
Here is the tree, and the rock.
Salgar, my love! I am here. Why delayest thou thy coming? [...]

Lo! the calm moon comes forth.


The rocks are gray on the steep,
The flood is bright in the vale.

I see him not on the brow.

His dogs come not before him,


with tidings of his near approach. [...]

Who lie
on the heath beside me?
Are they my love
and my brother? [...]
Their swords

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 89 of 646
are red from the fight.
O my brother! my brother! why hast thou slain my Salgar?
why, O Salgar! hast thou slain my brother? [...]

speak, ye ghosts of the dead! speak, I will not be afraid!


Whither are ye gone to rest?
No feeble voice is on the gale:
speak, I will not be afraid!
Whither are ye gone to rest?

In what cave of the hill


shall I find the departed?
no answer half-drowned in the storm!

I sit in my grief;
I wait for morning in my tears!
Rear the tomb, ye friends of the dead.
Close it not till Colma come.
My life flies away like a dream:
by the stream of the sounding rock [...]
my ghost shall stand in the blast, and mourn
the death of my friends.

Back to the Lied and Song Texts Page

Grablied
Text by Joseph Kenner (1794-1868)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 218 (1815).

Er fiel den Tod für's Vaterland,


Den süßen der Befreiungsschlacht,
Wir graben ihn mit treuer Hand,
Tief, tief, den schwarzen Ruheschacht.

Ein Hügel hebt sich über dir,


Den drückt kein Mal von Marmorstein,
Von Rosmarin nur pflanzen wir
Ein Pflänzchen auf dem Hügel ein.

Grave song
He died for his fatherland,
the sweet death of the struggle for freedom,
and we bury him with faithfaul hands
deep, deep in a dark peaceful vault.

A mound rises above you,


with no marble stone pressing upon it;
We plant only
a rosemary bush upon the little hill.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 90 of 646

Das Finden
Text by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758-1818)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 219 (1815).

Ich hab ein Mädchen funden,


Sanft, edel, deutsch und gut,
Ihr Blick ist mild und glänzend,
Wie Abendsonneglut,
Ihr Haar wie Sommerweben,
Ihr Auge veilchenblau;
Dem Rosenkelch der Lippen
Entquillt Gesang wie Tau.

Ihr Bau ist hoch und herrlich.


Ihr Wuchs wie tief im Hain
Der Birke schlanke Schönheit,
Ihr Busen schwanenrein.
Im hohen Schwanenbusen
Klopft ihr ein edel Herz,
Das kennt nicht Zwang noch Launen,
Nicht freche Lust noch Schmerz.

In Dustra's grüner Wildniss,


Am klaren Rinval-Fluss,
Wallt einsam und verloren
Des holden Mädchen Fuß.
Sie schwebt dahin. Ein Kränzchen
Schmückt ihr das Haar. Es schmückt
Ein Strauß den hohen Busen,
Den sie im Tau gepflückt.

Das Mädchen hab' ich funden.


Im keuschen Frühgewand
Ging sie im Duft der Frühe
An Rinvals Blumenrand.
Ein leises Lüftchen ringelt'
Ihr wellenströmend Haar,
Und durch die Erlen hallte
Ihr Liedchen süss und klar.

Ich lag in Kleegedüften


Am blaubeblümten Bach;
Ich bebt' empor, und schaute
Dem edlen Mädchen nach.
Verzeuch, verzeuch, du Holde!
Dein Blick ist lieb und gut.
Auch ich bin deutsch und edel,
Ein Jüngling fromm und gut.

Sie wandte sich, sie säumte,


Sie winkte freundlich mir;
Froh ihres Blicks und Winkes,
Flog ich entzückt zu ihr,
Erhaben stand und heilig
Vor mir das hohe Weib.
Ich aber schlang vertraulich
Den Arm um ihren Leib.

Ich hab das edle Mädchen


An meiner Hand geführt,
Ich bin mit ihr am Staden,
Des Bach's hinabspaziert,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 91 of 646
Ich hab sie liebgewonnen,
Ich weiß, sie ist mir gut,
Drum sei mein Lied ihr eigen,
Ihr eigen Gut und Blut.

The find
I have found a maiden,
gentle, precious, German and good;
her glance is mild and bright
like the glow of the evening sun;
her hair is like summer ,
and her eyes are violet-blue.
From lips like rosy chalices
songs flow like dew.

Her build is tall and majestic.


Her stature is like the beauty
of the slender birches deep in the forest,
her bosom as pure white as a swan's.
In that lofty swan-bosom
there throbs a fine heart
that knows nothing of obligation or caprice,
nothing of impudent joy or pain.

In the green wilderness of Dustra


by the clear Rinval river,
alone and forlorn,
the feet of the lovely maiden stray.
She wanders about, a wreath
decorating her hair. Adorning
her lofty bosom is a bunch of flowers
she has picked in the valley.

I have found the maiden.


In a chaste morning gown
she walked with the scent of early morning
by Rinval's flowery banks.
A gentle breeze curled
her wavy, flowing hair,
and through the alders
her little song echoed sweet and clear.

I lay among the sweet-smelling clover


by the blue-flowering brook;
I trembled as I gazed after
the noble maiden.
Tarry, tarry, you lovely one!
Your gaze is dear and good.
I am also German and noble,
a lad pious and good.

She turned, she paused,


and beckoned kindly to me;
here gaze and gesture were happy
and I flew to her with delight,
standing sublime and divine
before me was the noble woman.
But I curled my arm confidently
about her body.

I led the noble maiden


by the hand;
I strolled with her by the embankment

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 92 of 646
of the brook.
I have won her love,
and I know she is well mine,
and therefore let this song be hers
her very own life and property.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Der Abend
Text by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758-1818)
Set by Franz Schubert (1797-1828), op. posth. 118 no. 2, D. 221 (1815), published 1829.

Der Abend blüht,


Temora1 glüht
Im Glanz der tiefgesunknen Sonne.
Es küßt die See
Die Sinkende,
Von Ehrfurcht schaudert und von Wonne.

Ein grauer Duft


Durchwebt die Luft,
Umschleiert Daura's güld'ne Auen.
Es rauscht umher
Das düstre Meer,
Und rings herrscht ahnungsreiches Grauen.

O trautes Land!
O heil'ge Strand!
O Flur, die jede Flur verdunkelt;
Flur, deren Schooß
Die Blum' entsproß
Die alle Blumen überfunkelt.

Paart nicht den Schnee


Der Lilie
die Holde mit der Glut der Rosen?
Die Au, ein Kranz
Voll Duft und Glanz
Reicht ihm den Preis der Tadellosen.

Ihr Ambraduft
Durchweht die Luft
Umwürzet rings die Näh' und Ferne
Und stirbt das Licht
Des Liedes nicht
So reicht ihr Nam'
Einst an die Sterne.

O trautes Land!
O hehrer Strand!
Sei stolz auf deiner Blumen Blume.
Das heil'ge Meer
Und rings umher
Die Inseln huld'gen
Deinem Ruhme.

Nacht hüllt den Strand,


Temora schwand,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 93 of 646
Verlodert sind des Spätrots Gluten.
Das Weltmeer grollt,
Und glutrot rollt
Der Vollmond aus den düstern Fluten.

The evening
The evening blooms,
Temora glows
in the blaze of the dipping sun.
As it sinks
it kisses the sea,
which shivers with reverence and bliss.

A gray aroma
floats through the air,
veiling Daura's golden meadows.
It rustles about
the gloomy sea,
and twilight reigns with anticipation.

O dear land!
O sacred seaside!
O meadow, obscured by every other meadow;
meadow in whose lap
the flowers sprout
that outsparkles all other flowers!

Is not the snow


often linked with the lily,
as this fair flower is with the glow of roses?
The meadow awards it a wreath
full of fragrance and splendour -
the prize for being flawless.

Its amber fragrance


wafts through the air,
spicing the air both near and far
and if the light of
this song does not die,
its name will reach
someday to the stars.

O dear land!
O majestic shore!
Be proud of your flower of flowers!
The sacred sea
and the islands
ringing it, pay homage
to its splendour.

Night veils the shore,


Temora disappears,
and the late red glow of dusk fades.
The sea rumbles
and, glowing red,
the full moon rolls out of the dark waters.

Translated to English by Emily Ezust

Verses 4-7 inserted by Sim Lee


1
Temora was the name of the castle of the legendary kings of Ireland in Ossian's "The Death of
file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 94 of 646
Cuthullin".
Back to the Lied and Song Texts Page

Lieb Minna
Text by Albert Stadler (1794-1888)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 222 (1815), published 1885.

"Schwüler Hauch weht mir herüber,


Welkt die Blum' an meiner Brust,
Ach, wo weilst du, Wilhelm, Lieber?
Meiner Seele süße Lust!
Ewig Weinen,
Nie Erscheinen!
Schläfst wohl schon im kühlen Schooße,
Denkst auch mein noch unterm Moose?"

Minna weinet, es verflogen


Mählig Wang - und Lippenrot.
Wilhelm was hinausgezogen
Mit den Reihn zum Schlachtentod.
Von der Stunde
Keine Kunde!
Schläfst wohl längst im kühlen Schooße,
Denkst dein Minna unterm Moose.

Liebchen sitzt im stillen Harme,


Sieht die gold'nen Sternlein ziehn,
Und der Mond schaut auf die Arme
Mitleidsvollen Blickes hin,
Horch, da wehen
Aus den Höhen
Abendlüftchen ihr herüber;
Dort am Felsen harrt dein Lieber.

Minna eilt im Mondenflimmer


Bleich und ahnend durch die Flur,
Findet ihren Wilhelm nimmer,
Findet seinen Hügel nur.
"Bin bald drüben
Bei dir Lieben,
Sagst mir aus dem kühlen Schooße:
Denk' dein, Minna, unterm Moose."

Und viel tausend Blümchen steigen


Freundlich aus dem Grab herauf.
Minna kennt die Liebeszeugen,
Bettet sich ein Plätzchen drauf.
"Bin gleich drüben
Bei dir Lieben!"
Legt sich auf die Blümchen nieder
Findet ihren Wilhelm wieder.

Input by Richard Morris

Back to the Lied and Song Texts Page

Idens Nachtgesang
file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 95 of 646
Text by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758-1818)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 227 (1815), published 1885.

Vernimm es Nacht, was Ida dir vertrauet,


Die satt des Tags in deine Arme flieht,
Ihr Sterne, die ihr hold und liebend auf mich schauet,
Vernehmt süßlauschend Idens Lied.

Den ich geahnt in liebvollen Stunden,


Dem sehnsuchtsvoll mein Herz entgegenschlug,
O Nacht, o Sterne, hört's ich habe ihn gefunden,
Das Bild ich längst im Busen trug.

Freund, ich bin dein, nicht für den Sand der Zeiten,
Der schnellversiegend Chronos Uhr entfleußt,
Dein für den Riesenstrom heilvoller Ewigkeiten,
Der aus des Ew'gen Urne scheußt.

Input by Richard Morris

Back to the Lied and Song Texts Page

Von Ida
Text by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758-1818)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 228 (1815), published 1894.

Der Morgen blüht,


Der Osten glüht;
Es lächelt aus dem dünnen Flor
Die Sonne matt und krank hervor.
Denn, ach, mein Liebling flieht!

Auf welcher Flur,


Auf wesser Spur,
So fern von Iden wallst du itzt,
O du, der ganz mein Herz besitzt,
Du Liebling der Natur!

O, kehre um!
Kehr' um, kehr' um!
Zu deiner Einsamtraurenden!
Zu deiner Ahnungschaurenden!
Mein Einziger, kehr' um!

Input by Richard Morris

Of Ida
The morning blooms,
the east glows;
through the sparse foliage
the sun smiles sickly and dully.
For alas, my sweetheart has fled!

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 96 of 646

On which path,
on which lane,
so far from Ida do you wander now,
o you, to whom my heart belongs,
you darling of nature!

O come back!
Come back, come back!
to your solitary mournfulness!
to your terrible misgivings!
my only one, come back!

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Klaglied
Text by Johann Friedrich Rochlitz (1796-1842)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 23 (1812), published 1830 as op. posth. 131 no. 3.

Meine Ruh' ist dahin,


Meine Freud' ist entflohn,
In dem Säuseln der Lüfte,
In dem Murmeln des Bachs
Hör' ich bebend nur Klageton.

Seinem schmeichelnden Wort,


Und dem Druck seiner Hand,
Seinem heißen Verlangen,
Seinem glühenden Kuß,
Weh' mir, daß ich nicht widerstand!

Wenn ich seh' ihn von fern,


Will ich ihn zu mir ziehn,
Kaum entdeckt mich sein Auge,
Kaum tritt näher er mir,
Möcht' ich gerne ins Grab entfliehn.

Input by: Thierry Morice

Back to the Lied and Song Texts Page

Die Täuschung
Text by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758-1818)
Set by Franz Schubert (1797-1828), op. posth. 165 no. 4, D. 230 (1815).

Im Erlenbusch, im Tannenhain,
Im Sonn- und Mond- und Sternenschein
Umlächelt mich ein Bildnis.
Vor seinem Lächeln klärt sich schnell
Die Dämmerung im Himmelhell,
In Paradies die Wildnis.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 97 of 646
Es säuselt in der Abendluft,
Es dämmert in dem Morgenduft,
Es tanzet auf der Aue,
Es flötet in der Wachtel Schlag,
Und spregelt sich im klaren Bach,
Und badet sich im Taue.

Wer bist du, holdes Luftgebild,


Das engelhold und engelmild
Mit Schmerz und Lust mich tränket?
Bist du ein Bote bess'rer öden Feld
In seine Heimat winket?

Back to the Lied and Song Texts Page

Das Sehnen
Text by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758-1818), "Sehnsucht"
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 231 (1815), published 1866.

Wehmut, die mich hüllt,


Welche Gottheit stillt
Mein unendlich Sehnen!
Die ihr meine Wimper näßt,
Namenlosen Gram entpreßt,
Fließet, fließet Tränen!

Mond, der lieb und traut


In mein Fenster schaut,
Sage, was mir fehle!
Sterne, die ihr droben blinkt,
Holden Gruß mir freundlich winkt,
nennt mir, was mich quäle!

In die Ferne strebt,


Wie auf Flügeln schwebt
Mein erhöhtes Wesen.
Fremder Zug, geheime Kraft,
Namenlose Leidenschaft,
Laß, ach laß genesen!

Input by Richard Morris

Yearning
Melancholy covers me;
what divine agent can still
my eternal yearning?
It moistens my lashes,
oppressing me with nameless grief;
flow, flow, my tears!

Moon that shines so dearly and kindly,


gazing into my window,
tell me what I am lacking!
Stars that gaze down on me,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 98 of 646
beckoning with friendly, sweet greetings,
can you name what torments me?

My essence reaches out into the distance


as if hovering on wings,
uplifted.
A weird pull, a secret power,
a nameless passion...
oh let me, let me heal!

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Hymne an den Unendlichen


Text by Friedrich von Schiller (1759-1805)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 232 (1815), published 1829 as op. posth. 112 no. 3.

Zwischen Himmel und Erd' hoch in der Lüfte Meer,


In der Wiege des Sturms trägt mich ein Zackenfels;
Wolken türmen unter mir sich zu Stürmen,
Schwindelnd gaukelt der Blitz umher,
Und ich denke dich, Ewiger!

Deinen schauernden Pomp borge den Endlichen,


Ungeheure Natur! du der Unendlichkeit Riesentochter!
Sei mir Spiegel Jehovahs!
Seinen Gott dem vernünft'gen Wurm
Orgle prächtig, Gewittersturm!

Horch! er orgel; den Fels wie er herunter dröhnt!


Brüllend spricht der Orkan Zebaoth's Namen aus,
Hin geschrieben mit dem Griffel des Blitzes:
Creaturen, erkennt ihr mich?
Schone, Herr! wir erkennen dich!

Back to the Lied and Song Texts Page

Geist der Liebe


Text by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758-1818)
Set by Franz Schubert (1797-1828), op. posth. 118 no. 1, D. 233 (1815).

Wer bist du, Geist der Liebe,


Der durch das Weltall webt,
Den Schoß der Erde schwängert
Und den Atom belebt?
Der Elemente bindet,
Der Weltenkugeln ballt,
Aus Engelharfen jubelt
Und aus dem Säugling lallt?

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 99 of 646
Nur der ist gut und edel,
Dem du den Bogen spannst.
Nur der ist groß und göttlich,
Den du zum Mann ermannst.
Sein Werk ist Pyramide,
Sein Wort ist Machtgebot,
Ein Spott ist ihm die Hölle.
Ein Hohn ist ihm der Tod.

Back to the Lied and Song Texts Page

Abends unter der Linde


Text by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758-1818)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 235 (1815), published 1894 ---- D. 237 (1815), published
1872.

Woher, o namenloses Sehnen,


Das den beklemmten Busen preßt?
Woher, ihr bittersüßen Tränen,
Die ihr das Auge dämmernd näßt?
O Abendrot, o Mondenblitz,
Flimmt blaßer um den Lindensitz!

Es säuselt in dem Laub der Linde;


Es flüstert im Akazienstrauch.
Mir schmeichelt süß, mir schmeichelt linde
Des grauen Abends lauer Hauch.
Es spricht um mich wie Geistergruß;
Es geht mich an wie Engelkuß.

Es glänzt, es glänzt im Nachtgefilde,


Der Linde grauer Scheitel bebt -
Verklärte himmlische Gebilde,
Seid ihr es, die ihr mich umschwebt?
Ich fühle, eures Atems Kuß,
O Julie, o Emilius!

Bleibt Sel'ge, bleibt in eurem Eden!


Des Lebens Hauch bläst schwer und schwül
Durch stumme leichenvolle Oden.
Elysium ist mild und kühl.
Elysium ist wonnevoll -
Fahrt wohl, ihr Trauten! fahret wohl!

Input by Richard Morris

Evening under the linden tree


Where do you come from, o nameless yearning
that presses on my anxious breast?
Where do you come from, you bittersweet tears
that darken my wet eyes?
O evening glow, o moonlight,
shine more palely about the linden seat!

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 100 of 646
The leaves of the linden rustle;
the acacia bush is whispering.
Sweetly, gently I am caressed
by the breath of the grey evening.
Ghostly voices are speaking around me
like the kisses of an angel.

The fields are glowing in the night,


the top of the linden quivers -
transfigured, heavenly forms,
is it you who float about me?
I feel your kiss-like breath,
o Julie, o Emilius!

Remain, blessed ones, remain in your Eden!


The breath of life blows heavy and sweltering
through silent wastelands full of corpses.
Elysium is placid and cool.
Elysium is delightful -
so fare you well, dear ones, fare you well!

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Das Abendrot
Text by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758-1818)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 236 (1815), published 1892.

Der Abend blüht,


Der Westen glüht!
Wo bist du, holdes Licht entglommen,
Aus welchem Stern herab gekommen?

Wie seht so hehr


Das düstre Meer,
Die Welle tanzt des Glanzes trunken,
Und sprüht lust taumelnd Feuerfunken.

Viel schöner blüht,


Viel wärmer glüht
Die blasse Rose ihrer Wangen,
Und weckt in brünstiges Verlangen.

Bewunderung
Und Huldigung
Heischt nur das Schön, das ewig lebet,
Weil Huld und Heiligkeit es hebet.

Back to the Lied and Song Texts Page

Die Mondnacht
Text by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758-1818)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 238 (1815), published 1894.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 101 of 646

Siehe, wie die Mondesstrahlen


Busch und Flur in Silber malen!
Wie das Bächlein rollt und flimmt!
Strahlen regnen, Funken schmettern
Von den sanft geregten Blättern,
Und die Tauflur glänzt und glimmt.
Glänzend erdämmern der Berge Gipfel,
Glänzend der Pappeln wogende Wipfel.

Durch die glanzumrauschten Räume


Flüstern Stimmen, gaukeln Träume,
Sprechen mir vertraulich zu.
Seligkeit, die mich gemahnet,
Höchste Lust, die süß mich schwanet,
Spricht, wo Brust nicht, mächtiges Sehen!
Löschet die Wehmut, labende Tränen!

Wie, ach, wie der Qual genesen?


Wo, ach, wo ein liebend Wesen,
Das die süßen Qualen stillt?
Eins ins andre gar versunken,
Gar verloren, gar verunken,
Bis sich jede Ode füllt...
Solches, ach, wähnt' ich, kühlte das Sehen,
Löschte die Wehmut mit köstlichen Tränen.

Eine weiß ich, ach, nur Eine,


Dich nur weiß ich, dich o Reine,
Die des Herzen Wehmut meint.
Dich umringend, von dir umrungen,
Dich umschlingend, von dir umschlungen,
Gar in Eins mit dir geeint...
Schon', ach schone den Wonneversunk'nen!
Himmel und Erde verschwinden dem Trunk'nen.

Input by Richard Morris

The moonlit night


See, how the moonlight
Paints each bush and flower with silver
How the brook ripples and gleams
Moonbeams rain down, dew sparkles
and softly bathes the leaves,
And the Dewflower gleams and glitters
Moonlight glimmers on the mountain peaks,
Illuminates the gently swaying poplars

Throughout the shining misty spaces


Whispering voices, elusive dreams
Speak to me in intimate communion.
Of happiness, which remind me
Of highest delight whose sweetness overwhelms
Speaks from no breast, with mighty insight
Banishing melancholy with soothing tears

How, oh how is the pain eased?


Where, oh where a loving nature,
That stills the sweet pains?
One in the other quite submerged,
Totally lost, utterly extinguished
Till every desert is destroyed.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 102 of 646
Such, I doubt, is as it looks
Sorrow is quenched with costly tears

One, I know, ah, only one,


You only do I know,oh pure one
To whom heart's sorrow meant
Yourself surrounded, by you surrounded,
Yourself entwined, by you entwined
At one with you meant.
Dearest, ah dearest to be lost in wonder!
Heaven and Earth dissolve in intoxication.

Translation to English copyright © 2003 by Douglas Watt-Carter

Back to the Lied and Song Texts Page

Hin und wieder fliegen die Pfeile


Text by Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 239 no. 3 (1815), published 1893.

Hin und wieder fliegen die Pfeile;


Amors leichte Pfeile fliegen
Von dem schlanken golden Bogen,
Mädchen, seid ihr nicht getroffen?
Es ist Glück! Es ist nur Glück.

Warum fliegt er so in Eile?


Jene dort will er besiegen;
Schon ist er vorbei geflogen;
Sorglos bleibt der Busen offen;
Gebet acht! Er kommt zurück!

Input by Richard Morris

Back to the Lied and Song Texts Page

Liebe schwärmt auf allen Wegen


Text by Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 239 no. 6 (1815), published 1893.

Liebe schwärmt auf allen Wegen;


Treue wohnt für sich allein.
Liebe kommt euch rasch entgegen;
Aufgesucht will Treue sein.

Input by Richard Morris

Passion throngs all lanes and byways

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 103 of 646
Passion throngs all lanes and byways,
Constancy hides in redoubt;
Passion tracks your footsteps always,
Constancy must be sought out.

Translated to English by T. P. Perrin

Back to the Lied and Song Texts Page

Huldigung
Text by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758-1818)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 240 (1815).

Ganz verloren, ganz versunken


In dein Anschaun, Lieblingin,
Wonnebebend, liebetrunken,
Schwingt zu dir der Geist sich hin.
Nichts vermag ich zu beginnen,
Nichts zu denken, dichten, sinnen.
Nichts ist, was das Herz mir füllt.
Huldin, als dein holdes Bild.

Back to the Lied and Song Texts Page

Die Bürgschaft
Text by Friedrich von Schiller (1759-1805)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 246 (1815), published 1830.

Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich


Damon, den Dolch im Gewande:
Ihn schlugen die Häscher in Bande,
"Was wolltest du mit dem Dolche? sprich!"
Entgegnet ihm finster der Wüterich.
"Die Stadt vom Tyrannen befreien!"
"Das sollst du am Kreuze bereuen."

"Ich bin", spricht jener, "zu sterben bereit


Und bitte nicht um mein Leben:
Doch willst du Gnade mir geben,
Ich flehe dich um drei Tage Zeit,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit;
Ich lasse den Freund dir als Bürgen,
Ihn magst du, entrinn' ich, erwürgen."

Da lächelt der König mit arger List


Und spricht nach kurzem Bedenken:
"Drei Tage will ich dir schenken;
Doch wisse, wenn sie verstrichen, die Frist,
Eh' du zurück mir gegeben bist,
So muß er statt deiner erblassen,
Doch dir ist die Strafe erlassen."

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 104 of 646

Und er kommt zum Freunde: "Der König gebeut,


Daß ich am Kreuz mit dem Leben
Bezahle das frevelnde Streben.
Doch will er mir gönnen drei Tage Zeit,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit;
So bleib du dem König zum Pfande,
Bis ich komme zu lösen die Bande."

Und schweigend umarmt ihn der treue Freund


Und liefert sich aus dem Tyrannen;
Der andere ziehet von dannen.
Und ehe das dritte Morgenrot scheint,
Hat er schnell mit dem Gatten die Schwester vereint,
Eilt heim mit sorgender Seele,
Damit er die Frist nicht verfehle.

Da gießt unendlicher Regen herab,


Von den Bergen stürzen die Quellen,
Und die Bäche, die Ströme schwellen.
Und er kommt ans Ufer mit wanderndem Stab,
Da reißet die Brücke der Strudel herab,
Und donnernd sprengen die Wogen
Dem Gewölbes krachenden Bogen.

Und trostlos irrt er an Ufers Rand:


Wie weit er auch spähet und blicket
Und die Stimme, die rufende, schicket.
Da stößet kein Nachen vom sichern Strand,
Der ihn setze an das gewünschte Land,
Kein Schiffer lenket die Fähre,
Und der wilde Strom wird zum Meere.

Da sinkt er ans Ufer und weint und fleht,


Die Hände zum Zeus erhoben:
"O hemme des Stromes Toben!
Es eilen die Stunden, im Mittag steht
Die Sonne, und wenn sie niedergeht
Und ich kann die Stadt nicht erreichen,
So muß der Freund mir erbleichen."

Doch wachsend erneut sich des Stromes Wut,


Und Welle auf Welle zerrinet,
Und Stunde an Stunde entrinnet.
Da treibt ihn die Angst, da faßt er sich Mut
Und wirft sich hinein in die brausende Flut
Und teilt mit gewaltigen Armen
Den Strom, und ein Gott hat Erbarmen.

Und gewinnt das Ufer und eilet fort


Und danket dem rettenden Gotte;
Da stürzet die raubende Rotte
Hervor aus des Waldes nächtlichem Ort,
Den Pfad ihm sperrend, und schnaubert Mord
Und hemmet des Wanderers Eile
Mit drohend geschwungener Keule.

"Was wollt ihr?" ruft er vor Schrecken bleich,


"Ich habe nichts als mein Leben,
Das muß ich dem Könige geben!"
Und entreißt die Keule dem nächsten gleich:
"Um des Freundes willen erbarmet euch!"
Und drei mit gewaltigen Streichen
Erlegt er, die andern entweichen.

Und die Sonne versendet glühenden Brand,


Und von der unendlichen Mühe

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 105 of 646
Ermattet sinken die Knie.
"O hast du mich gnädig aus Räubershand,
Aus dem Strom mich gerettet ans heilige Land,
Und soll hier verschmachtend verderben,
Und der Freund mir, der liebende, sterben!"

Und horch! da sprudelt es silberhell,


Ganz nahe, wie rieselndes Rauschen,
Und stille hält er, zu lauschen;
Und sieh, aus dem Felsen, geschwätzig, schnell,
Springt murmelnd hervor ein lebendiger Quell,
Und freudig bückt er sich nieder
Und erfrischet die brennenden Glieder.

Und die Sonne blickt durch der Zweige Grün


Und malt auf den glänzenden Matten
Der Bäume gigantische Schatten;
Und zwei Wanderer sieht er die Straße ziehn,
Will eilenden Laufes vorüber fliehn,
Da hört er die Worte sie sagen:
"Jetzt wird er ans Kreuz geschlagen."

Und die Angst beflügelt den eilenden Fuß,


Ihn jagen der Sorge Qualen;
Da schimmern in Abendrots Strahlen
Von ferne die Zinnen von Syrakus,
Und entgegen kommt ihm Philostratus,
Des Hauses redlicher Hüter,
Der erkennet entsetzt den Gebieter:

"Zurück! du rettest den Freund nicht mehr,


So rette das eigene Leben!
Den Tod erleidet er eben.
Von Stunde zu Stunde gewartet' er
Mit hoffender Seele der Wiederkehr,
Ihm konnte den mutigen Glauben
Der Hohn des Tyrannen nicht rauben."

"Und ist es zu spät, und kann ich ihm nicht,


Ein Retter, willkommen erscheinen,
So soll mich der Tod ihm vereinen.
Des rühme der blut'ge Tyrann sich nicht,
Daß der Freund dem Freunde gebrochen die Pflicht,
Er schlachte der Opfer zweie
Und glaube an Liebe und Treue!"

Und die Sonne geht unter, da steht er am Tor,


Und sieht das Kreuz schon erhöhet,
Das die Menge gaffend umstehet;
An dem Seile schon zieht man den Freund empor,
Da zertrennt er gewaltig den dichter Chor:
"Mich, Henker", ruft er, "erwürget!
Da bin ich, für den er gebürget!"

Und Erstaunen ergreifet das Volk umher,


In den Armen liegen sich beide
Und weinen vor Schmerzen und Freude.
Da sieht man kein Augen tränenleer,
Und zum Könige bringt man die Wundermär';
Der fühlt ein menschliches Rühren,
Läßt schnell vor den Thron sie führen,

Und blicket sie lange verwundert an.


Drauf spricht er: "Es ist euch gelungen,
Ihr habt das Herz mir bezwungen;
Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn -
So nehmet auch mich zum Genossen an:

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 106 of 646
Ich sei, gewährt mir die Bitte,
In eurem Bunde der dritte!"

Back to the Lied and Song Texts Page

Das Geheimnis
Text by Friedrich von Schiller (1759-1805)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 250 (1815), published 1872 ---- D. 793 (1823), published
1867.

Sie konnte mir kein Wörtchen sagen,


Zu viele Lauscher waren wach;
Den Blick nur durft' ich schüchtern fragen,
Und wohl verstand ich was er sprach.
Leis' komm' ich her in deine Stille,
Du schön belaubtes Buchenzelt,
Verbirg in deiner grünen Hülle
Die Liebenden dem Aug' der Welt!

Von Ferne mit verworr'nem Sausen


Arbeitet der geschäft'ge Tag,
Und durch der Stimmen hohles Brausen
Erkenn' ich schwerer Hammer Schlag.
So sauer ringt die kargen Himmel ab;
Doch leicht erworben, aus dem Schoße
Der Götter fällt das Glück herab.

Input by Richard Morris

The secret
She could not say a word to me,
for there were too many people there who could overhear;
I could only shyly look questionly at her gaze,
and soon I understood what it meant.
Softly I come to her in your stillness,
you lovely canopy of beech;
in your green depths, conceal
these lovers from the eyes of the world!

From afar, with a confused buzz,


the bustling day filters through to us,
and through the hollow murmur of voices
I recognize the beat of heavy hammers.
So laboriously do people work to wring sparse rewards from heaven;
yet happiness is easily achieved
when it simply falls from the lap of the gods.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 107 of 646

Die Fröhlichkeit
Text by Martin Joseph Prandstetter (1760-1798)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 262 (1815).

Wess' Adern leichtes Blut durchspringt,


Der ist ein reicher Mann;
Auch keine goldnen Ketten zwingt
Ihm Furcht und Hoffnung an.

Denn Fröhlichkeit geleitet ihn


Bis an ein sanftes Grab
Wohl durch ein langes Leben hin
An ihrem Zauberstab.

Cheerfulness
He through whose veins runs light blood
is a rich man;
also, no golden fetters constrain him
through fear or hope.

For cheerfulness guides him


to a gentle grave
after a long life,
with a magic wand.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Morgenlied
Text by Friedrich Leopold, Graf zu Stolberg-Stolberg (1750-1819)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 266 (1815), published 1895.

Willkommen, rotes Morgenlicht!


Es grüßet dich mein Geist,
Der durch des Schlafes Hülle bricht,
Und seinen Schöpfer preist.

Willkommen, goldner Morgenstrahl,


Der schon den Berg begrüßt,
Und bald im stillen Quellental
Die kleine Blume küßt.

Morning song
Welcome, red morning light!
My spirit greets you,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 108 of 646
breaking through the cover of sleep
and praising its creator.

Welcome, golden beams of morning,


which are already greeting the mountain.
And soon in the quiet valley of streams
you will kiss the small flowers.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Das Leben ist ein Traum


Text by Johann Christoph Wannovius (1753-??)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 269 (1815).

Das Leben ist ein Traum,


Man merkt, man fühlt ihn kaum;
Denn schnell wie Wolken ziehn,
Ist dieser Traum dahin.

Wohl dem, der gut geträumt,


Wohl dem, dess Saat hier keimt
Zur Ernte für die Zeit
Der Unvergänglichkeit.

Das Leben ist der Blick


Auf einer Zukunft Glück,
Das jeder haben kann,
Der hier es wohlgetan.

Wohl dem, der nach der Nacht


Des Grabes froh erwacht,
Den nicht die Stimme schreckt,
Die aus dem Schlummer weckt.

Wer bei der Arbeit Schluß


Die Rechnung fürchten muß,
Hat wahrlich keinen Blick
Auf einer Zukunft Glück.

Life is a dream
Life is a dream
One hardly notices or feels;
For quickly as clouds passing,
Is this dream behind us.

Happy is he who has dreamt well;


Happy is he whose crops here ripen
to harvest for Time
Eternal.

Life is a glimpse
of future happiness
That everyone can have

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 109 of 646
who has here done good.

Happy is he who, after the night


of the grave, awakens joyfully, -
who is not frightened by the voice
that has awakened him from slumber.

He who, at the end of his labor


fears the Reckoning,
will truly have no glimpse
of future happiness.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Der Weiberfreund (The Inconstant)


Text by Josef Franz von Ratschky (1757-1810), after Abraham Cowley (1618-1667)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D271 (1815), published 1895.

Noch fand von Evens Töchterscharen


Ich keine, die mir nicht gefiel;
Von fünfzehn bis zu fünfzig Jahren
Ist jede meiner Wünsche Ziel.

Durch Farb' und Form, durch Witz und Güte,


Durch alles fühl' ich mich entzückt;
Ein Ebenbild der Aphrodite
Ist Jede, die mein Aug' erblickt.

Selbst die vermag mein Herz zu angeln,


Bei der man jeden Reiz vermißt;
Mag immerhin ihr alles mangeln,
Wenn's nur ein weiblich Wesen ist!

Input by Richard Morris

The Inconstant [original English]


I never yet could see that face
Which had no dart for me;
From fifteen years to fifties space,
They all victorious be.
Love thou'rt a Devil; if I may call thee One,
For sure in Me thy name is Legion.

Colour, or Shape, good Limbs, or Face,


Goodness, or witin all I find.
In Motion or in Speech a grace,
If all fail, yet 'tis Woman-kind;
And I'm so weak, the Pistol need not be
Double, or treble charg'd to murder Me.

If Tall, the Name of Proper slays;


If fair, she's pleasant as the light;
If low, her Prettiness does please;
If Black, what Lover loves not Night?

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 110 of 646
If Yellow-hair'd, I Love, lest it should be
Th' excuse to others for not loving me.

Back to the Lied and Song Texts Page

An die Sonne
Text by Christoph August Tiedge (1752-1841)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 272 (1815), published 1872.

Königliche Morgensonne,
Sei gegrüßt in deiner Wonne,
Hoch gegrüßt in deiner Pracht!
Golden fließt schon um die Hügel
Dein Gewand, und das Geflügel
Eines jeden Waldes wacht.

Alles fühlet deinen Segen;


Fluren singen dir entgegen,
Alles wird Zusammenklang:
Und du hörest gern die Chöre
Froher Wälder, o so höre,
Hör' auch meinen Lobgesang.

To the sun
Regal morning sun,
I greet you in your bliss,
I greet you heartily in your splendour!
The hills are already flowing with the gold
of your robes, and the birds
in every wood are all awake.

Everything feels your blessing;


the meadows beneath you sing;
everything becomes harmony:
and you listen with pleasure to the choir
of the merry woods; o listen,
listen also to my song of praise.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Totenkranz für ein Kind


Text by Friedrich von Matthisson (1761-1831)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 275 (1815).

Sanft wehn, im Hauch der Abendluft,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 111 of 646
Die Frühlingshalm' auf deiner Gruft,
Wo Sehnsuchtstränen fallen.
Nie soll, bis uns der Tod befreit,
Die Wolke der Vergessenheit
Dein holdes Bild umwallen.

Wohl dir, obgleich entknospet kaum,


Von Erdenlust und Sinnentraum,
Von Schmerz und Wahn geschieden!
Du schläfst in Ruh'; wir wanken irr
Und unstet bang im Weltgewirr,
Und haben selten Frieden.

Back to the Lied and Song Texts Page

Abendlied
Text by Friedrich Leopold, Graf zu Stolberg-Stolberg (1750-1819)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 276 (1815), published 1895.

Groß und rotentflammet schwebet


Noch die Sonn' am Himmelsrand,
Und auf blauen Wogen bebet
Noch ihr Abglanz bis zum Strand;
Aus dem Buchenwalde hebet
Sich der Mond, und winket Ruh'
Seiner Schwester Erde zu.

In geschwollnen Wolken ballet


Dunkler sich die rote Glut,
Zarter Farbenwechsel wallet
Auf der Roggenblüte Flut;
Zwischen schwanken Halmen schallet
Reger Wachteln heller Schlag,
Und der Hirte pfeift ihm nach.

Ihre Ringeltauben girren


Noch die Täuber sanft in Ruh',
Düstre Fledermäuse schwirren
Nun dem glatten Teiche zu,
Und der Käfer Scharen irren,
Und der Uhu, nun erwacht,
Ziehet heulend auf die Wacht.

Wenn die Nachtigallen flöten,


Hebe dich, mein Geist, empor!
Bei des jungen Tags Erröten
Neig' o Vater, mir dein Ohr!
Von der Erd' und ihren Nöten
Steig, o Geist! Wie Duft der Au,
Send' uns, Vater, deinen Tau!

Input by Richard Morris

Evening song

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 112 of 646
Great and flaming red,
the sun still floats at the edge of the sky,
and on blue waves
its reflection still trembles up to the beach;
from the beech wood rises
the moon, inviting rest
for its sister Earth.

In the swollen clouds


a red, dark glow collects,
and mellow, changing colours
play upon the rye blooming by the waters;
among the swaying stems
the brisk quail call brightly
and the shepherd pipes an answer.

Ring-doves and pigeons


coo softly in their sleep,
and dusky bats whirr about
above the smooth pools;
Troops of beetles wander about
and the owl, now awakening,
hoots as he draws up to his watch.

When the nightingales begin to pipe,


lift yourself up, my spirit!
In the first flush of youthful Day,
lend me your ear, o Father!
From the earth and all its sorrows,
climb, o spirit! Just as you send us the scent of meadow,
send us, Father, your dew!

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Punschlied
Text by Friedrich von Schiller (1759-1805)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 277 (1815), published 1892.

Vier Elemente, innig gesellt,


Bilden das Leben, bauen die Welt.

Preßt der Citrone saftigen Stern!


Herb ist das Lebens innerster Kern.

Jetzt mit des Zuckers lifterndem Saft


Zähmet die herbe, brennende Kraft!

Gießet des Wassers sprudelndem Schwall!


Wasser umfänget ruhig das All.

Tropfen des Geistes gießet hinein!


Leben dem Leben giebt er allein.

Eh' es verdüftet, schöpfet es schnell!


Nur wenn er glühet labet der Quell.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 113 of 646

Punch song
Four elements, intimately linked,
Form life and build the world.

Press the lemon's juicy star!


Bitter is Life's innermost kernel.

Now with sugar's sweetening juice,


Tame its sharp, burning power.

Pour the water's sparkling torrent!


Water quietly envelops All.

Drip in the spilling spirits!


For they alone give life to Life.

Before its flavor fades, quaff it quickly!


The stream refreshes only when it glows.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Lied nach dem Falle Nathos


Text by Baron Edmund von Harold after James Macpherson ('Ossian') (1736-1796) from Dar-
thula
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 278 (1815).

Beugt euch aus euren Wolken nieder,


Ihr Geister meiner Väter, beuget euch!
Legt ab das rote Schrecken eures Laufs!
Empfangt den fallenden Führer,
Er komme aus einem entfernten Land,
Oder er steig' aus dem tobenden Meer!

Sein Kleid von Nebel sei nah',


Sein Speer aus einer Wolke gestaltet,
Sein Schwert ein erlosch'nes Luftbild,
Und ach, sein Gesicht sei lieblich,
Daß seine Freunde frohlocken in seiner Gegenwart.
O beugt euch aus euren Wolken nieder,
Ihr Geister meiner Väter, beuget euch!

Song after the fall of Nathos [original text]


"Bend forward from your clouds",
Ghosts of my fathers! bend.
Lay by the red terror of your course.
Receive the falling chief:
Whether he comes from a distant land,
Or rises from the rolling sea.

Let his robe of mist be near;


His spear that is formed of a cloud,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 114 of 646
Place an half-extinguished meteor by his side,
In the form of the hero's sword.
And oh! let his countenance be lovely,
That his friends may delight in his presence.
Bend from your clouds, ghosts of my fathers! bend!

Back to the Lied and Song Texts Page

Das Mädchen von Inistore


Text by Baron Edmund von Harold after James MacPherson ('Ossian') (1736-1796), from
Fingal.

Set by

l Franz Schubert (1797-1828), D. 281 (1815).


l Also set in another translation to German by Johannes Brahms (1833-1897), op. 17 no. 4.
[women's chorus, two horns, harp]

Mädchen Inistores,
Wein' auf dem Felsen der stürmischen Winde,
Neig' über Wellen dein zierliches Haupt,
Du, dem an Liebreiz der Geist der Hügel weicht,
Wenn er in einem Sonnenstrahl des Mittags
Über Morvens Schweigen hingleitet.

Er ist gefallen!
Der Jüngling erliegt, bleich unter der Klinge Cuthullins!
Nicht mehr wird der Mut deinen Lieben erheben,
Dem Blut der Gebieter zu gleichen.

O Mädchen Inistores,
Trenar, der zierliche Trenar ist tot.
In seiner Heimat heulen seine Doggen,
Sie seh'n seinen gleitenden Geist.
In seiner Halle liegt sein Bogen ungespannt,
Man hört auf dem Hügel seiner Hirsche keinen Schall,
Man hört auf dem Hügel nun keinen Schall!

The maid of Inistore [original text]


O, maid of Inistore!
Weep on the rocks of roaring winds,
Bend thy fair head over the waves,
Thou lovelier than the ghost of the hills,
When it moves, in a sun-beam at noon,
Over the silence of Morven!

He is fallen!
Thy youth is low! Pale beneath the sword of Cuthullin!
No more shall valour raise thy love
To match the blood of kings.

O maid of Inistore!
Trenar, graceful Trenar died,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 115 of 646
His grey dogs are howling at home!
They see his passing ghost.
His bow is in the hall unstrung.
No sound is in the hill of his hinds!

Back to the Lied and Song Texts Page

Cronnan
Text by Baron Edmund von Harold after James MacPherson ("Ossian") (1736-1796), from the
prose poem "Carric-Thura"
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 282 (1815), published 1830.

Shilrik:
Ich sitz' bei der moosigten Quelle; am Gipfel
des stürmischen Hügels. Über mir braust ein Baum.
Dunkle Wellen rollen über die Heide.
Die See ist stürmisch darunter.
Die Hirsche steigen vom Hügel herab.
Kein Jäger wird in der Ferne geseh'n.
Es ist Mittag, aber Alles ist still.
Traurig sind meine einsamen Gedanken.
Erschienst du aber, o meine Geliebte,
wie ein Wand'rer auf der Heide,
dein Haar fliegend im Winde,
dein Busen hoch aufwallend,
deine Augen voll Tränen, für deine Freunde,
die der Nebel des Hügels verbarg: dich wollt' ich trösten,
o mein Geliebte, dich wollt' ich führen
zum Hause meines Vaters!

Aber ist sie es, die dort wie ein Strahl des Lichts
auf der Heide erscheint? Kommst du, o Mädchen,
über Felsen, über Berge zu mir, schimmernd,
wie im Herbste der Mond, wie die Sonn' in der Glut
des Sommers? Sie spricht: aber wie schwach
ist ihre Stimme! Wie das Lüftchen im Schilfe der See.

Vinvela:
Kehrst du vom Kriege schadlos zurück?
Wo sind deine Freunde, mein Geliebter?
Ich vernahm deinen Tod auf dem Hügel;
ich vernahm ihn und beweinte dich!

Shilrik:
Ja, meine Schönste, ich kehre zurück,
aber allein von meinem Geschlecht.
Jene sollst du nicht mehr erblicken, ich hab' ihre Gräber
auf der Fläche errichtet.
Aber warum bist du am Hügel der Wüste?
Warum allein auf der Heide?

Vinvela:
O Shilrik, ich bin allein, allein in der Winterbehausung.
Ich starb vor Schmerz wegen dir.
Shilrik, ich lieg' erblaßt in dem Grab.

Shilrik:
Sie gleitet, sie durchsegelt die Luft wie Nebel

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 116 of 646
vorm Wind. Und willst du nicht bleiben?
bleib' und schau' meine Tränen! zierlich erscheinst du,
im Leben warst du schön.
Ich will sitzen bei der moosigten Quelle,
am Gipfel des stürmischen Hügels.
Wenn Alles im Mittag herum schweigt,
dann sprich mit mir, o Vinvela!
komm auf dem leichtbeflügelten Hauche!
auf dem Lüftchen der Einöde komm!
laß mich, wenn du vorbeigehst,
deine Stimme vernehmen,
wenn Alles im Mittag herum schweigt!

Connan [original text]


Shilric:
I sit by the mossy fountain, on the top
of the hill of the winds. One tree is rustling above me.
Dark waves roll over the heath.
The lake is troubled below.
The deer descend from the hill.
No hunter at a distance is seen.
It is midday, but all is silent.
Sad are my thoughts alone.
Didst thou but appear, o my love,
a wanderer on the heath!
Thy hair floating on the wind behinind thee;
thy bosom heaving on the sight;
thine eyes full of tears for thy friends,
whom the mist of the hill had concealed. Thee I would comfort,
my love, and bring thee
to my father's house!

But is it she that there appears, like a beam of light


on the heath? Bright as the moon in autumn,
as the sun in a summer storm, comest thou, O maid,
over rocks, over mountains to me.
She speaks: but how weak
her voice, like the breeze in the reeds of the lake!

Vinvela:
Returnest thou safe from the war?
Where are thy friends, my love?
I heard of thy death on the hill;
I heard and mourned thee, Shilric.

Shilric:
Yes, my fair, I return;
but I alone of my race.
Thou shalt see them no more; their graves
I raised on the plain.
But why art thou on the desert hill?
Why on the heath alone?

Vinvela:
Alone I am, O Shilric, alone in the winter-house.
With grief for thee I fell,
Shilric; I am pale in the tomb.

Shilric:
She fleets, she sails away, as mist
before the wind. And wilt thou not stay,
Vinvela? Stay and behold my tears! Fair thou appearest,
Vinvela, fair thou wast, when alive!

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 117 of 646
By the mossy fountain I will sit,
on the top of the hill of winds.
When midday is silent around,
O talk with me Vinvela!
Come on the light-winged gale,
on the breeze of the desert, come!
Let me hear thy voice,
as thou passest,
when midday is silent around!

Back to the Lied and Song Texts Page

Lied
Text by Friedrich von Schiller (1759-1805)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 284 (1815), published 1895.

Es ist so angenehm so süß,


Um einem lieben Mann zu spielen,
Entzückend, wie ein Paradies,
Des Mannes Feuerkuß zu fühlen.

Jetzt weiß ich, was mein Taubenpaar


Mit seinem sanften Girren sagte,
Und was der Nachtigallen Schar
So zärtlich sich in Liedern klagte;

Input by Richard Morris

Back to the Lied and Song Texts Page

Selma und Selmar


Text by Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 286b (1815), published 1837.

Selmar:
Weine du nicht, o die ich innig liebe,
Daß ein trauriger Tag von dir mich scheidet!
Wenn nun wieder Hesperus dir dort lächelt,
Komm' ich Glücklicher wieder!

Selma:
Aber in dunkler Nacht ersteigst du Felsen,
Schwebst in täuschender dunkler Nacht auf Wassern!
Teilt' ich nur mit dir die Gefahr zu sterben;
Würd', ich Glückliche, weinen?

Back to the Lied and Song Texts Page

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 118 of 646

Dem Unendlichen
Text by Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 291b (1815), published 1895.

Goto: French Translation

Wie erhebt sich das Herz, wenn es dich,


Unendlicher, denkt! wie sinkt es,
Wenn's auf sich herunterschaut!
Elend schaut's wehklagend dann und Nacht und Tod!

Allein du rufst mich aus meiner Nacht,


der im Elend, der im Tode hilft!
Dann denk' ich es ganz, daß du ewig mich schufst,
Herrlicher, den kein Preis, unten am Grab, oben am Thron,
Herr Gott, den, dankend entflammt, kein Jubel genug besingt!

Weht, Bäume des Lebens, ins Harfengetön!


Rausche mit ihnen ins Harfengetön, kristallner Strom!
Ihr lispelt und rauscht, und, Harfen, ihr tönt
Nie es ganz! Gott ist es, den ihr preist!

Donnert, Welten,
In feierlichem Gang, in der Posaunen Chor!
Tönt, all' ihr Sonnen auf der Straße voll Glanz,
In der Posaunen Chor!

Ihr Welten, donnert,


Du, der Posaunen Chor, hallest
Nie es ganz: Gott - nie es ganz: Gott,
Gott, Gott ist es, den ihr preist!

To the Infinite One


How does the heart soar, when it thinks of you,
Infinite One! How it sinks
when it looks down on itself!
Wretched, it laments as it sees only night and death!

Alone, you call me from my night,


that helps Misery and Death!
Then I realize that you have made me eternal,
Lord, whom no praise above the grave or by the throne,
Lord God, no grateful glow, no jubilation, can be sufficient!

Blow, trees of life, in the echoing tones of harps!


Rustle with the sound of harps, crystal stream!
You whisper and rustle, and, harps, you resound
but never fully! It is God whom you praise!

Thunder, worlds,
in solemn course, to the chorus of trumpets!
Resound, all you suns, upon the shining streets,
to the chorus of the trumpets!

You worlds, thunder,


and you, chorus of trumpets, echo
but never fully: God - never fully: God,
God it is whom you praise!

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 119 of 646

Translated to English by Emily Ezust

À l'Infini
Comme notre coeur s'élève lorsque vers toi vont ses pensées,
Ô Infini! Comme il sombre
Lorsque vers l'abîme il se penche!
Alors il fait entendre sa plainte, car il ne voit que misère, nuit et mort.

Toi seul m'aides à vaincre misère et mort en m'appelant hors de la nuit!


Je sais que tu m'as créé pour l'éternité,
Glorieux Seigneur, toi que nulle louange ne suffit à louer,
que ce soit ici-bas au pied de la tombe ou de ton trône,
Ô Seigneur Dieu, toi que nul chant d'allégresse ne suffit à chanter!

Arbres de vie, frissonnez au son de la harpe!


Murmure au son de la harpe, torrent de cristal!
L'on murmure, l'on frissonne, l'on joue de la harpe,
Mais jamais ne suffit! Car c'est Dieu que vous louez!

Ô mondes, d'un geste solennel


Tonnez ainsi qu'un choeur de trompettes!
Ô soleils, vous qui tracez votre chemin de lumière,
Sonnez ainsi qu'un choeur de trompettes!

Mondes, vous tonnez,


Et toi, choeur de trompettes, tu retentis,
Mais jamais ne suffit: c'est Dieu - jamais ne suffit -, Dieu,
Dieu, Dieu que vous louez!

Translation to French copyright © by Virginie Bauzou

Back to the Lied and Song Texts Page

Shilrik und Vinvela


Text after Ossian (1736-1796)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 293 (1815), published 1830.

Vinvela:
Mein Geliebter ist ein Sohn, des Hügels;
er verfolgt die fliehenden Hirsche;
die Doggen schnauben um ihn;
die Sehne seines Bogens schwirrt in dem Wind.
Ruhst du bei der Quelle des Felsen
oder beim Rauschen des Bergstroms?
Der Schiff neigt sich im Wind,
der Nebel fliegt über die Heide;
ich will ihm ungesehn nahn;
ich will ihn betrachten vom Felsen herab.
Ich sah dich zuerst liebreich
bei der veralteten Eiche von Branno;
schlank kehrtest du vom Jagen zurück,
unter allen deinen Freunden der schönste.

Shilrik:
Was ist's für eine Stimme, die ich höre?

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 120 of 646
Sie gleicht dem Hauche des Sommers!
Ich Sitz nicht beim neigenden Schilfe;
ich hör nicht die Quelle des Felsen.
Ferne, ferne o Vinvela,
geh ich zu den Kriegen von Fingal;
meine Doggen begleiten mich nicht;
ich trete nicht mehr auf den Hügel.
Ich seh dich nicht mehr von der Höhe,
zierlich schreitend am Strome der Fläche;
schimmernd, wie der Bogen des Himmels;
wie der Mond auf der westlichen Welle.

Vinvela:
So bist du gegangen, o Shilrik!
Ich bin allein auf dem Hügel!
man sieht die Hirsche am Rande des Gipfels,
sie grasen furchtlos hinweg;
sie für achten die Winde nicht mehr;
nicht mehr den brausenden Baum.
Der Jäger ist weit in der Ferne;
er ist im Felde der Gräber.
Ihr Fremden!
Ihr Söhne der Wellen!
O schont meines liebreichen Shilrik!

Shilrik:
Wenn ich im Felde muß fallen,
heb hoch, o Vinvela, mein Grab.
Graue Steine und ein Hügel von Erde;
sollen mich, bei der Nachwelt bezeichnen.
Wenn der Jäger beim Haufen wird sitzen,
wenn er zu Mittag seine Speise geneußt,
wird er sagen: »Ein Krieger ruht hier,«
und mein Ruhm soll leben in seinem Lob.
Erinn're dich meiner, o Vinvela,
wenn ich auf Erden erlieg!

Vinvela:
Ja! ich werd' mich deiner erinnern;
ach! mein Shilrik wird fallen!
Mein Geliebter! Was soll ich tun,
wenn du auf ewig vergingest?
Ich werd' diese Hügel am Mittag durchstreichen;
die schweigende Heide durchziehn.
Dort werd' ich den Platz deiner Ruh,
wenn du von Jagd zurückkehrtest beschaun.
Ach! mein Shilrik wird fallen;
aber ich werd' meines Shilriks gedenken.

Input by Richard Morris

Shilrik and Vinvela


My love is a son of the hill.
He pursues the fleeing deer.
His dogs are panting around him;
his bow-string sounds in the wind.
Dost thou rest by the fountain of the rock,
or by the noise of the mountain stream?
The rushes are nodding to the wind,
the mist flies over the heath.
I will approach my love unseen;
I will behold him from the rock.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 121 of 646
Lovely I saw thee first
by the aged oak of Branno;
thou wert returning tall from the chase;
the fairest among thy friends.

What voice is that I hear?


that voice like the summer wind!
I sit not by the nodding rushes;
I hear not the sound of the rock.
Afar Vinvela, afar,
I go to the war of Fingal.
My dogs attend me no more.
No more I tread the hill.
No more from on high I see thee,
fair moving by the stream of the plain;
bright as the bow of heaven;
as the moon on the western wave.

Then thou art gone, O Shilric!


I am alone on the hill!
The deer are seen on the brow;
void of fear they graze along.
No more they dread the wind,
no more the rustling tree.
The hunter is far removed;
he is in the field of graves.
Strangers!
Sons of the waves!
Spare my lovely Shilric!

If fall I must in the field,


raise high my grave, Vinvela.
Grey stones and heaped-up earth
shall mark me to future times.
When the hunter shall sit by the mound,
and produce his food at noon,
Some warrior rests here," he will say;
and my fame shall live in his praise.
Remember me, Vinvela,
when low on earth I lie!

Yes! I will remember thee,


alas! my Shilric will fall!
What shall I do, my love!
when thou art for ever gone?
Through these hills I will go at noon;
I will go through the silent heath.
There I will see the place of thine rest,
returning from the chase.
Alas! my Shilric will fall;
but I will remember Shilric.

Back to the Lied and Song Texts Page

Hoffnung
Text by Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 295 (1815/6), published 1895.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 122 of 646

Schaff', das Tagwerk meiner Hände,


Hohes Glück, daß ich's vollende!
Laß, o laß mich nicht ermatten!
Nein, es sind nicht leere Träume:
Jetzt nur Stangen, diese Bäume
Geben einst noch Frucht und Schatten.

Hope
Grant that the day's work of my hands,
lofty Fortune, I may complete!
Grant that they will not exhaust me!
No, these are not empty dreams:
now but mere poles, these trees
will one day give fruit and shade.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Augenlied
Text by Johann Baptist Mayrhofer (1787-1836)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 297 (1817?), published 1895.

Süße Augen, klare Bronnen!


Meine Qual und Seligkeit
Ist fürwahr aus euch gewonnen,
Und mein Dichten euch geweiht.

Wo ich weile,
Wie ich eile,
Liebend strahlet ihr mich an;
Ihr erleuchtet,
Ihr befeuchtet,
Mir mit Tränen meine Bahn.

Treue Sterne, schwindet nimmer,


Leitet mich zum Acheron!
Und mit eurem letzten Schimmer
Sei mein Leben auch entfloh'n.

Input by Richard Morris

Song of eyes
Sweet eyes, transparent springs!
My torment and my bliss
Are verily gained from you,
And my poetry is dedicated to you.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 123 of 646
Wherever I linger,
However I hurry,
You beam at me lovingly;
You illuminate,
You moisten
With tears my path.

Faithful stars, never disappear,


Lead me to thee, O Acheron!
And with your last glimmer
May my life escape as well.

Translated to English by Nassim Bedjis

Back to the Lied and Song Texts Page

Liane
Text by Johann Baptist Mayrhofer (1787-1836)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 298 (1815), published 1895.

»Hast du Lianen nicht gesehen?«


»Ich sah sie zu dem Teiche gehn.«
Durch Busch und Hecken rennt er fort,
Und kommt an ihren Lieblingsort.

Die Linde spannt ihr grünes Netz,


Aus Rosen tönt des Bachs Geschwätz;
Die Blätter rötet Sonnengold,
Und alles ist der Freude hold.

Liane fährt auf einem Kahn,


Vertraute Schwäne nebenan.
Sie spielt die Laute, singt ein Lied,
Wie Liebe in ihr selig blüht.

Das Schifflein schwanket, wie es will,


Sie senkt das Haupt und denket still
An ihn, der an dem Ufer ist,
Sie bald in seine Arme schließt.

Back to the Lied and Song Texts Page

Der Jüngling an der Quelle


Text by Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis (1762-1834)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 300 (1816?), published 1842.

Leise rieselnder Quell!


Ihr wallenden flispernden Pappeln!
Euer Schlummergeräusch
Wecket die Liebe nur auf.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 124 of 646
Linderung sucht' ich bei euch
Und sie zu vergessen, die Spröde.
Ach, und Blätter und Bach
Seufzen, [Geliebter]1, Dir nach!

The youth by the spring


Softly, trickling spring!
Ye churning, rustling poplars!
The sounds of slumber you make
Will only awaken my love.
Balm was I seeking from you
And to forget her indifference.
Ah, the brook and each tree
Sigh for my loved one, for thee.

Translation to English copyright © 1995 by Walter Meyer


1
or "Luise"

Back to the Lied and Song Texts Page

Lambertine
Text by Josef Ludwig Stoll (1778-1815)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 301 (1815), published 1842.

O Liebe, die mein Herz erfüllet,


Wie wonnevoll ist deine Seligkeit!
Doch ach! wie grausam peinigend durchwühlet
Mich Hoffnungslosigkeit.

Er liebt mich nicht, er liebt mich nicht, verloren


Ist ohne ihn des Lebens süße Lust.
Ich bin zu bittern Leiden nur geboren,
Nur Schmerz drückt meine Brust.

Doch nein, ich will nicht länger trostlos klagen!


Zu sehen ihn gönnt mir das Schicksal noch;
Darf ich ihm auch nicht meine Liebe sagen,
G'nügt mir sein Anblick doch.

Sein Bild ist Trost in meinem stillen Kummer,


Hier hab' ich's mir zu Wonne aufgestellt;
Dies soll mich laben, bis daß ew'ger Schlummer
Mein mattes Herz befällt.

Input by Richard Morris

Lambertine
Oh beloved, who fills my heart,
How delightful is your happiness!
But ah! what cruel torturing
Hopelessness it causes me.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 125 of 646
She loves me not, she loves me not, lost
is he without life's sweet joy.
Only was I born to suffer sorrow,
Only grief wracks my breast.

But no,I will no longer wretchedly complain!


To see her still does not begrudge me my fate
Though I dare not declare my love to her,
I shall still see her face.

Her picture is comfort in my silent sorrow


Here I have a delight displayed before me
Which will comfort me,until the everlasting slumber
When my weak heart fails...

Translation to English copyright © 2003 by Douglas Watt-Carter

Back to the Lied and Song Texts Page

Labetrank der Liebe


Text by Josef Ludwig Stoll (1778-1815)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 302 (1815), published 1895.

Wenn im Spiele leiser Töne


Meine kranke Seele schwebt,
Und der Wehmut süße Träne
Deinem warmen Blick entschwebt:
Sink' ich dir bei sanftem Wallen
Deines Busens sprachlos hin;
Engelmelodien schallen,
Und der Erde Schatten fliehn.

So in Eden hingesunken,
Lieb' mit Liebe umgetauscht,
Küsse lispelnd wonnetrunken,
Wie von Seraphim umrauscht:
Reichst du mir im Engelbilde
Liebewarmen Labetrank,
Wenn im schnöden Staubgefilde
Schmachtend meine Seele sank.

Back to the Lied and Song Texts Page

Wiegenlied
Text by (Karl) Theodor Körner (1791-1813)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 304 (1815).

Schlummre sanft! - Noch an dem Mutterherzen!


Fühlst du nicht des Lebens Qual und Lust;
Deine Träume kennen keinen Schmerzen,
Deine Welt ist deiner Mutter Brust.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 126 of 646

Ach! wie süß träumt man die frühen Stunden,


Wo man von der Mutterliebe lebt;
Die Erinnerung ist mir verschwunden,
Ahndung bleibt es nur, die mich durchbebt.

Dreimal darf der Mensch so süß erwarmen,


Dreimal ist's dem Glücklichen erlaubt,
Daß er in der Liebe Götterarmen
An des Lebens höh're Deutung glaubt.

Liebe gibt ihm ihren ersten Segen,


Und der Säugling blüht in Freud' und Lust,
Alles lacht dem frischen Blick entgegen;
Liebe hält ihn an der Mutterbrust.

Wenn sich dann der schöne Himmel trübte,


Und es wölkt sich nun des Jünglings Lauf:
Da, zum zweiten Mal, nimmt als Geliebte
Ihn die Lieb' in ihre Arme auf.

Doch im Sturme bricht der Blütenstengel,


Und im Sturme bricht des Menschen Herz:
Da erscheint die Lieb' als Todesengel,
Und sie trägt ihn jubelnd himmelwärts.

Back to the Lied and Song Texts Page

Die Sternenwelten
Text by Johann Georg Fellinger (1781-1816), after Urban Jarnik
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 307 (1815), published 1895.

Oben drehen sich die großen


Unbekannten Welten dort,
Von dem Sonnenlicht umflossen
Kreisen sie die Bahnen fort!
Traulich reihet sich der Sterne
Zahlenloses Heer ringsum,
Sieht sich lächelnd durch die Ferne
Und verbreitet Gottes Ruhm.

Eine lichte Straße gleitet


Durch das weite Blau herauf,
Und die Macht der Gottheit leitet
Schwebend hier den Sternenlauf;
Alles hat sich zugeründet,
Alles wogt in Glanz und Brand,
Und dies große All verkündet
Eine hohe Bildnerhand.

Input by Richard Morris, ap54@dial.pipex.com

Back to the Lied and Song Texts Page

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 127 of 646

Die Macht der Liebe


Text by Johann Nepomuk Ritter von Kalchberg (1765-1827)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 308 (1815).

Überall wohin mein Auge blicket,


Herrschet Liebe, find' ich ihre Spur;
Jedem Strauch und Blümchen auf der Flur
Hat sie tief ihr Siegel eingedrücket.

Sie erfüllt, durchglüht, verjüngt und schmücket


Alles Lebende in der Natur;
Erd' und Himmel, jede Kreatur,
Leben nur durch sie, von ihr beglücket.

The power of love


Over everything my eyes can see,
love reigns and I find its mark;
upon every bush and little flower on the field
it has deeply pressed its seal.

It fills, permeates, rejuvenates, and embellishes


every living thing in Nature;
earth and sky, every creature,
lives only through it, and through it is given happiness.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Das gestörte Glück


Text by (Karl) Theodor Körner (1791-1813)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 309 (1815), published 1872.

Ich hab' ein heißes junges Blut,


Wie ihr wohl alle weißt,
Ich bin dem Küssen gar zu gut,
Und hab' noch nie geküßt;
Denn ist mir auch mein Liebchen hold,
's war doch, als wenn's nicht werden sollt:
Trotz aller Muh' und aller List,
Hab ich doch niemals noch geküßt.

Des Nachbars Röschen ist mir gut;


Sie ging zur Wiese früh.
Ich lief ihr nach und faßte Mut,
Und schlang den Arm um sie:
Da stach ich an dem Miederband
Mir eine Nadel in die Hand;
Das Blut lief stark, ich sprang nach Haus,
Und mit dem Küßen war es aus.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 128 of 646

Jüngst ging ich so zum Zeitvertreib,


Und traf sie dort am Fluß,
Ich schlang den Arm um ihren Leib,
Und bat um einen Kuß;
Sie spitzte schon den Rosenmund,
Da kam der alte Kettenhund,
Un biß mich wütend in das Bein!
Da ließ ich wohl das Küßen sein.

Und allemal geht mir's nun so;


O! daß ich's leiden muß!
Mein Lebtag werd' ich immer froh,
Krieg' ich nicht bald 'nen Kuß.
Das Glück sieht mich so finster an,
Was hab' ich armer Wicht getan?
Drum, wer es hört, erbarme sich,
Und sei so gut und küße mich.

Input by Richard Morris

Frustrated happiness
I have hot young blood
as you all well know,
and I am quite good at kissing,
yet I have never kissed,
for though my beloved is so sweet,
it is as if it never will happen!
In spite of all my labour and cleverness,
I have never yet kissed her.

My neighbour's fair rose is so pleasing to me;


she walks to the meadow early in the morning.
I ran after her once and, embracing my courage,
put my arm about her:
but I pricked myself in the hand
on a pin on her bodice;
the blood ran heavily and I ran home
without a kiss.

Recently I went walking to pass the time,


and met her down at the stream.
I put my arms around her
and asked for a kiss;
she put up her rosy mouth
but an old watchdog
bit me furiously on the leg!
Once again I left without a kiss.

And so it goes every time:


O! that I must suffer!
My life would be so happy
if I didn't have to fight so for a kiss.
My luck seems to bad -
what is a poor wretch to do?
So whoever hears this, take pity
and be so good as to kiss me!

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page


file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 129 of 646

Hektors Abschied
Text by Friedrich von Schiller (1759-1805)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 312 (1815), published 1826 as op. 58 no. 1.

Andromache:
Will sich Hektor ewig von mir wenden,
Wo Achill mit den unnahbaren Händen
Dem Patroklus schrecklich Opfer bringt?
Wer wird künftig deinen Kleinen lehren
Speere werfen und die Götter ehren,
Wenn der finstre Orkus dich verschlingt?

Hektor:
Teures Weib, gebiete deinen Tränen!
Nach der Feldschlacht ist mein feurig Sehnen,
Diese Arme schützen Pergamus.
Kämpfend für den heil'gen Herd der Götter
Fall ich, und des Vaterlandes Retter
Steig' ich nieder zu dem styg'schen Fluß.

Andromache:
Nimmer lausch' ich deiner Waffen Schalle
Müßig liegt das Eisen in der Halle,
Priams großer Heldenstamm verdirbt.
Du wirst hingeh'n, wo kein Tag mehr scheinet,
Der Cocytus durch die Wüsten weinet,
Deine Lieb' im Lethe stirbt.

Hektor:
All mein Sehnen will ich, all mein Denken,
In des Lethe stillen Strom versenken,
Aber meine Liebe nicht.
Horch! der Wilde tobt schon an den Mauern
Gürte mir das Schwert um, laß das Trauern!
Hektors Liebe stirbt im Lethe nicht.

Input by Richard Morris

Back to the Lied and Song Texts Page

An Rosa I
Text by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758-1818)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 315 (1815), published 1895.

Warum bist du nicht hier, meine Geliebteste,


Daß mich gürte dein Arm,
Daß mich dein Händedruck labe,
Daß du mich pressest
An dein schlagendes Schwesterherz.

Warum bist du nicht hier, meine Vertrauteste,


Daß dich gürte mein Arm,
Daß ich dir süßen Gruß
Lispl' und feurig dich drücke

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 130 of 646
An mein schlagendes Bruderherz.

Matte labet der Quell, Müde der Abendstern,


Irre Wandrer der Mond, Kranke das Morgenrot;
Mich erlabet, Geliebte,
Dein Umfangen am kräftigsten.

To Rosa
Why aren't you here, my most beloved,
so that you can encircle me in your arms,
soothe me by holding my hand,
and press me
to your throbbing, sisterly heart?

Why aren't you here, my dearest,


so that I can encircle you in my arms,
greet you sweetly,
whisper and press you fervently
to my throbbing, brotherly heart?

The spring refreshes the languid, the evening star the weary,
The moon the lost traveler, the dawn the ill;
but to me, my beloved,
your embrace is the strongest comfort of all.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

An Rosa II
Text by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758-1818)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 316b (1815), published 1895.

Rosa, denkst du an mich? Innig gedenk' ich dein!


Durch den grünlichen Wald schimmert das Abendrot,
Und die Wipfel der Tannen
Regt das Säuseln des Ewigen.

Rosa, wärest du hier, säh' ich ins Abendrot


Deine Wangen getaucht, säh' ich vom Abendhauch
Deine Locken geringelt.
Edle Seele, mir wäre wohl!

To Rosa
Rosa, do you think of me? I think of you dearly!
Through the green wood dusk shimmers,
and the tops of the firs
rustle with the movement of eternity.

Rosa, if you were here, I would watch the evening light


flood your cheeks; I would watch the evening breeze

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 131 of 646
tousle your hair.
Precious soul, it would be bliss to me!

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Idens Schwanenlied
Text by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758-1818)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 317 (1815), published 1895.

Wie schau'st du aus dem Nebelflor


O Sonne, bleich und müde!
Es schwirrt der Heimchen heis'rer Chor
Zu meinem Schwanenliede.

Ach, klagt um eure Schwester, klagt


Ihr Rosen und ihr Nelken!
Wie bald, und hin ist meine Pracht,
Und meine Blüten welken.

Der Wand'rer, der in meiner Zier,


In meiner Schönheit Schimmer
Mich schau'te, kommt und forscht nach mir,
Und sieht mich nimmer, nimmer.

Es kommt der Traute, den ich mir


Erkoren einzig habe...
Ach fleuch, Geliebter, fleuch von hier!
Dein Mädchen schläft im Grabe.

Triumph! Auf Herbstesdämmerung


Folgt milder Frühlingsschimmer,
Auf Trennung folgt Vereinigung,
Vereinigung auf immer!

Input by Richard Morris

Back to the Lied and Song Texts Page

Schwangesang
Text by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758-1818)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 318 (1815).

Endlich steh'n die Pforten offen,


Endlich winkt das ühle Grab,
Und nach langem Fürchten, Hoffen,
Neigt sich mir die Nacht hinab.
Durchgewacht sind nun die Tage
Meines Lebens, süßes Ruh'
Drückt nach ausgeweinter Klage
Mir die müden Wimpern zu.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 132 of 646

Ewig wird die Nacht nicht dauern,


Ewig dieser Schlummer nicht.
Hinter jenen Gräberschauern
Dämmert unauslöschlich Licht.
Aber bis das Licht mir funkle,
Bis ein schön'rer Tag mir lacht,
Sink' ich ruhig in die dunkle,
Stille, kühle Schlummernacht.

Swan song
At last the doors are open
At last beckons the empty grave.
And after many fears,hope,
Night leans down upon me.
Spent now are the days
of my life, sweet calm
presses without tearful complaint
to close my tired eyelids.

The night will not last for ever


Neither will this slumber
After each grave shower
Dim is the unextinguished light
But till the light signals to me,
Till a brighter day smiles at me,
I will sink quietly into the dark
still,cool Summer night.

Translation to English copyright © 2003 by Douglas Watt-Carter

Back to the Lied and Song Texts Page

Luisens Antwort
Text by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758-1818)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 319 (1815), published 1895.

Wohl weinen Gottes Engel,


Wenn Liebende sich trennen,
Geliebter, ohne dich!
Gestorben allen Freuden,
Leb' ich fortan den Leiden,
Und nimmer, Wilhelm, nimmer
Vergißt Luisa dich.

Wie könnt' ich dein vergessen!


Vergessen jener Stunden,
Wo ich, von dir umwunden,
Umflechtend innig dich,
An deine Brust mich lehnte,
Ganz dein zu sein mich sehnte!
Geliebter, nimmer, nimmer
Vergißt Luisa dich.

Verachtet und vergessen,


Verloren und verlassen,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 133 of 646
Könnt' ich dich doch nicht hassen;
Still grämen würd' ich mich,
Bis Tod sich mein erbarmte.
Das Grab mich kühl umarmte...
Doch auch im Grab', im Himmel,
O Wilhelm, liebt' ich dich!

In mildern Engelglanze
Würd' ich dein Bett' umschimmern
Und zärtlich dich um wimmern;
»Ich bin Luisa, ich;
Luisa kann nicht hassen,
Luisa dich nicht lassen,
Luisa kommt zu segnen,
Und liebt auch droben dich.«

Input by Richard Morris

Back to the Lied and Song Texts Page

Klage der Ceres


Text by Friedrich von Schiller (1759-1805)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 323 (1816), published 1895.

Ist der holde Lenz erschienen?


Hat die Erde sich verjüngt?
Die besonnten Hügel grünen,
Und des Eises Rinde springt.
Aus der Ströme blauem Spiegel
Lacht der unbewölkte Zeus,
Milder wehen Zephyrs Flögel,
Augen treibt das junge Reis.
In dem Haim erwachen Lieder.
Und die Oreade spricht:
Deine Blumen kehren wieder,
Deine Tochter kehret nicht.

Ach, wie lang' ist's, daß ich walle


Suchend durch der Erde Flur!
Titan, deiner Strahlen alle
Sandt' ich nach der teuren Spur;
Keiner hat mir noch verkündet
Von dem lieben Angesicht,
Und der Tag, der alles findet,
Die Verlorne fand er nicht,
Hast du, Zeus, sie mir entrissen?
Hat, von ihrem Reiz gerührt,
Zu des Orkus schwarzen Flüssen
Pluto sie hinabgeführt?

Wer wird nach dem düstern Strande


Meines Grames Bote sein?
Ewig stößt der Kahn vom Lande,
Doch nur Schatten nimmt er ein.
Jedem sel'gen Aug' verschlossen
Bleibt das nächtliche Gefild,
Und so lang der Styx geflossen,
Trug er kein lebendig Bild.
Nieder führen tausend Steige,
Keiner führt zum Tag zurück,

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 134 of 646
Ihre Tränen bringt kein Zeuge
Vor der bangen Mutter Blick.

Mütter, die aus Pyrrhas Stamme


Sterbliche geboren sind,
Dürfen durch des Grabes Flamme
Folgen dem geliebten Kind;
Nur was Jovis Haus bewohnet,
Nahet nicht dem dunkeln Strand,
Nur die Seligen verschonet,
Parzen, eure strenge Hand.
Stürzt mich in die Nacht der Nächte
Aus des Himmels goldnem Saal!
Ehret nicht der Göttin Rechte,
Ach! sie sind der Mutter Qual!

Wo sie mit dem finstern Gatten


Freudlos thronet, stieg' ich hin,
Und träte mir den leisen Schatten
Leise vor die Herrscherin.
Ach, ihr Auge, feucht von Zähren,
Sucht umsonst das goldne Licht,
Irret nach entfernten Sphären,
Auf die Mutter fällt es nicht -
Bis die Freude sie entdecket,
Bis sich Brust mit Brust vereint,
Und, zum Mitgefühl erwecket,
Selbst der rauhe Orkus weint.

Eitler Wunsch! Verlorne Klagen!


Ruhig in dem gleichen Gleis
Rollt des Tages sichrer Wagen,
Ewig steht der Schluß des Zeus.
Weg von jenen Finsternissen
Wandt' er sein beglücktes Haupt;
Einmal in die Nacht gerissen,
Bleibt sie ewig mir geraubt,
Bis des dunkeln Stromes Welle
Von Aurorens Farben glüht,
Iris mitten durch die Hölle
Ihren schönen Bogen zieht.

Ist mir nichts von ihr geblieben?


Nicht ein süß erinnernd Pfand,
Daß die Fernen sich noch lieben,
Keine Spur der teuren Hand?
Knüpfet sich kein Liebesknoten
Zwischen Kind und Mutter an?
Zwischen Lebenden und Toten
Ist kein Bündnis aufgetan?
Nein, nicht ganz ist sie entflohen!
Wir sind nicht ganz getrennt!
Habens uns die ewig Hohen
Eine Sprache doch vergönnt!

Wenn des Frühlings Kinder sterben,


Wenn von Nordes kaltem Hauch
Blatt und Blumen sich entfärben,
Traurig steht der nackte Strauch,
Nehm ich mir das höchste Leben
Aus Vertumnus' reichem Horn,
Opfernd es dem Styx zu geben,
Mir des Samens goldnes Korn,
Trauernd senk' ich's in die Erde'
Leg' es an des Kindes Herz,
Daß es eine Sprache werde
Meine Liebe, meinem Schmerz.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 135 of 646

Führt der gleiche Tanz der Horen


Freudig nun den Lenz zurück,
Wird das Tote neu geboren
Von der Sonne Lebensblick;
Keime, die dem Auge starben
In der Erde kaltem Schoß,
In das heitre Reich der Farben
Ringen sie sich freudig los.
Wenn der Stamm zum Himmel eilet,
Sucht die Wurzel scheu die Nacht,
Gleich in ihre Pflege teilet
Sich des Styx, des Athers Macht.

Halb berühren sie der Toten,


Halb der Lebenden Gebiet -
Ach, sie sind mir teure Boten,
Süße Stimmen vom Cocyt!
Hält er gleich sie selbst verschlossen
In dem schauervollen Schlund,
Aus des Frühlings jungen Sproßen
Redet mir der holde Mund;
Daß auch fern vom goldnen Tage,
Wo die Schatten traurig ziehn,
Liebend noch der Busen schlage,
Zärtlich noch die Herzen glühn.

O, so laßt euch froh begrüßen,


Kinder der verjüngten Au,
Euer Kelch soll überfließen
Von des Nektars reinstem Tau.
Tauchen will ich euch in Strahlen,
Mit der Iris schönstem Licht
Will ich eure Blätter malen
Gleich Aurorens Angesicht.
In des Lenzes heiterm Glanze
Lese jede zarte Brust,
In des Herbstes welkem Kranze
Meinen Schmerz und meine Lust.

Input by Richard Morris

Back to the Lied and Song Texts Page

Aria di Abramo
Text by Pietro Metastasio (1698-1782), text from Isaac, an oratorio.
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 33 (1812), published 1940.

Entra l'uomo allor che nasce


in un mar di tante pene,
che si avvezza dalle fasce
ogni affanno a sostener.

Ma per lui si raro è il bene,


ma la gioia è così rara,
che a soffrir mai non impara
le sorprese del piacer.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 136 of 646

Back to the Lied and Song Texts Page

Das Grab
Text by Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis (1762-1834)

Set by

l Franz Schubert (1797-1828), D. 330 (1815), published 1895.


l Also set in a different version by Johann Rudolf Zumsteeg (1760-1802), Kleine Balladen
und Lieder, Heft IV no. 24.

Das Grab ist tief und stille,


Und schauderhaft sein Rand,
Es deckt mit schwarzer Hülle
Ein unbekanntes Land.

Das Lied der Nachtigallen


Tönt nicht in seinem Schoß.
Der Freudschaft Rosen fallen
Nur auf des Hügels Moos.

Das arme Herz, hienieden


Von manchem Sturm bewegt,
Erlangt den wahren Frieden
Nur, wo es nicht mehr schlägt.

The grave
The grave is deep and silent,
and dreadful is its edge;
it covers with black shrouds
an unknown land.

The song of the nightingale


resounds not in its depths.
Roses of happiness fall
only upon the moss of the hill.

The poor heart, here on earth,


thrown about by many a storm,
will attain true peace
only when it beats no more.

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

An mein Klavier
Text by Christian Friedrich Daniel Schubart (1739-1791)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 342 (c1816), published 1885.

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 137 of 646

Sanftes Klavier,
Welche Entzückungen schaffest du mir,
Sanftes Klavier!
Wenn sich die Schönen
Tändelnd verwöhnen,
Weih' ich mich dir,
Liebes Klavier!

Bin ich allein,


Hauch' ich dir meine Empfindungen ein,
Himmlisch und rein.
Unschuld im Spiele,
Tugendgefühle,
Sprechen aus dir,
Trautes Klavier!

Sing' ich dazu,


Goldener Flügel, welch' himmlische Ruh'
Lispelst mir du!
Tränen der Freude
Netzen die Saite!
Silberner Klang
Trägt den Gesang.

Sanftes Klavier,
Welche Entzückungen schaffest du mir,
Goldnes Klavier!
Wenn mich im Leben
Sorgen umschweben,
Töne du mir,
Trautes Klavier!

To my piano
Mellow-toned piano,
what delight you create in me,
mellow-toned piano!
When the fair ladies
are regaling themselves and flirting,
I devote myself to you,
my dear piano!

If I am alone,
I breathe my thoughts to you,
celestial and pure.
Innocence
and virtuous feeling
speak from you,
beloved piano!

I sing with you


on golden wings, and what heavenly peace
you whisper to me!
Tears of joy
moisten your strings!
A silvery sound
carries the song.

Mellow-toned piano,
what delight you create in me,
golden piano!
When in life

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 138 of 646
worries surround me,
sing to me,
beloved piano!

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Litanei auf das Fest Aller Seelen


Text by Johann Georg Jacobi (1740-1814)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 343 (1816), published 1831.

Ruh'n in Frieden alle Seelen,


Die vollbracht ein banges Quälen,
Die vollendet süßen Traum,
Lebensatt, geboren kaum,
Aus der Welt hinüberschieden:
Alle Seelen ruhn in Frieden!

Die sich hier Gespielen suchten,


öfter weinten, nimmer fluchten,
wenn vor ihrer treuen Hand
keiner jeden Druck verstand:
Alle die von hinnen schieden,
Alle Seelen ruhn in Frieden!

Liebevoller Mädchen Seelen,


Deren Tränen nicht zu zählen,
Die ein falscher Freund verließ,
Und die blinde Welt verstieß
Alle die von hinnen schieden,
Alle Seelen ruhn in Frieden!

Und der Jüngling, dem, verborgen,


Seine Braut am frühen Morgen,
Weil ihn Lieb' ins Grab gelegt,
Aus sein Grab die Kerze trägt:
Alle die von hinnen schieden,
Alle Seelen ruhn in Frieden!

Alle Geister, die, voll Klarheit,


Wurden Märtyrer der Wahrheit,
Kämpften für das Heiligtum,
Suchten nicht der Marter Ruhm:
Alle die von hinnen schieden,
Alle Seelen ruhn in Frieden!

Und die nie der Sonne lachten,


Unterm Mond auf Domen wachten,
Gott, in reinen Himmelslicht,
Einst zu sehn von Angesicht:
Alle die von hinnen schieden,
Alle Seelen ruhn in Frieden!

Und die gern im Rosengarten


Bei dem Freudenbecher harrten,
Aber dann, zur bösen Zeit,
Schmeckten seine Bitterkeit:
Alle die von hinnen schieden,
Alle Seelen ruhn in Frieden!

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 139 of 646

Auch die keinen Frieden kannten,


Aber Mut und Stärke sandten
Über leichenvolles Feld
In die halbentschlaf'ne Welt:
Alle die von hinnen schieden,
Alle Seelen ruhn in Frieden!

Ruh'n in Frieden alle Seelen,


Die vollbracht ein banges Quälen,
Die vollendet süßen Traum,
Lebensatt, geboren kaum,
Aus der Welt hinüberschieden:
Alle Seelen ruhn in Frieden!

Litany for the Feast of All Souls


Rest in peace, all souls
who have had done with anxious torment,
who have had done with sweet dreams
who, sated with life and hardly born,
have departed from this world:
all souls rest in peace!

Those who only sought for comradeship here,


more often wept but never fled
when no one was there to press
their faithful hand with an understanding look:
all who have parted from here,
all souls rest in peace!

Maiden souls, full of love,


whose tears cannot be counted,
who have abandoned a false friend
and have disowned the blind world;
all who have parted from here,
all souls rest in peace!

And the youth, to whom secretly


in early morning, his bride goes,
(for Love lies in the grave)
to carry away the extinguished taper:
all who have parted from here,
all souls rest in peace!

All the souls, who, full of clarity,


became martyrs to Truth,
struggling for sacred faith
but seeking not the martyr's crown:
all who have parted from here,
all souls rest in peace!

And those who never smiled at the sun,


keeping watch on the thorns beneath the moon,
to see God in the pure heavenly light
and look him just once in the face:
all who have parted from here,
all souls rest in peace!

And those happy ones in the rose garden


tarrying with their joyous cups,
but then, in one horrible moment,
tasting the bitter dregs at last:
all who have parted from here,
all souls rest in peace!

file://C:\My%20Intranet\all.html 3/10/2003
Abschied Page 140 of 646

And those who knew no peace


but still had courage and strength to give
on fields strewn with corpses
in a world half asleep:
all who have parted from here,
all souls rest in peace!

Rest in peace, all souls


who have had done with anxious torment,
who have had done with sweet dreams
who, sated with life and hardly born,
have departed from this world:
all souls rest in peace!

Translated to English by Emily Ezust

Back to the Lied and Song Texts Page

Serbate o Dei custodi


Text by Pietro Metastasio (1698-1782)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 35.

Serbate, o Dei custodi


Della Romana sorte
In Tito il Giusto, il forte,
L'onor di nostra età.
Voi gl'immortali allori
Su la Cesarea chioma
Voi custodite a Roma
La sua felicità.
Fu vostro un sì gran dono,
Sia lungo il dono vostro.
L'invidii al mondo nostro
Il mondo che verrà.

Input by Ted Perry

Back to the Lied and Song Texts Page

Der Entfernten
Text by Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis (1762-1834)
Set by Franz Schubert (1797-1828), D. 331, D. 350.

Goto: French Translation

Wohl denk' ich allenthalben,


O du Entfernte, dein!
Früh, wenn die Wolken falben,
Und spät im Sternenschein.
Im Grund des Morgengoldes,
Im roten Abendlicht,

file://