Volker Esslinger
Bruno Thürlimann
Februar 1984
Boston •
Basel;
ISBN 3-7643-1613-6
Nachdruck verboten.
ISBN 3-7643-1613-6
Ermüdungsfestigkeit von Bewehrungs- und Spannstählen
Zürich
Februar 1984
Inhaltsverzeichnis
Seite
1. Einleitung 1
1.1 Problemstellung 1
1.4 Projektbeschreibung 3
1.5 Gliederung 3
2. Bewehrungsstähle 4
2.1 Problemstellung 4
2.3 Probenmaterial 5
2.4 Pilotversuche 5
2.4.1 Einführung 5
2.5 Versuchsgrundlagen 6
2.5.2 Versuchsplanung 8
2.5.3 VersuchsdurchfUhrung 8
2.6.1 Hauptprogramm 9
2.6.2 Anschlussprogramm 13
2.8.1 Zeitfestigkeitsbereich 16
2.8.2 Dauerfestigkeitsbereich 16
2.9 Schlussfolgerungen 17
3. Spannlitzen 18
3.1 Problemstellung 18
3.3 Probenmaterial 19
3.4 Versuchsgrundlagen 19
3.4.2 Versuchsplanung 20
3.4.3 Versuchsdurchrührung 20
3.5.1 Zeitfestigkeitsbereich 22
3.5.2 Dauerfestigkeitsbereich 22
3.5.3 Ueberblick 23
3.7.1 Zeitfestigkeitsbereich 24
3.7.2 Dauerfestigkeitsbereich 24
3.9 Schlussfolgerungen 27
Seite
4. Spanndrähte 28
4.1 Problemstellung 28
4.3 Probenmaterial 29
4.4 Versuchsgrundlagen 29
4.4.2 Versuchsplanung 29
4.4.3 Versuchsdurchführung 30
4.5 Versuchsresultate: Auswertung und Diskussion 31
4.5.1 Zeitfestigkeitsbereich 31
4.5.2 Dauerfestigkeitsbereich 32
4.5.3 Ueberblick 32
4.6 Vergleich mit früheren Versuchsresultaten 33
4.6.1 Versuchsresultate aus der Datenbank des IBK 33
4.6.2 Versuchsresultate aus anderen Forschungen 33
4.7 Studium der Streuung 34
4.7.1 Zeitfestigkeitsbereich 34
4.7.2 Dauerfestigkeitsbereich 34
4.8 Einfluss der Prüflänge 34
4.8.1 Zeitfestigkeitsbereich 34
4.8.2 Dauerfestigkeitsbereich 35
4.9 Schlussfolgerungen 35
Zusammenfassung 37
Resume 38
Summary 39
Verdankungen 40
Bilder 1-62 46
Anhang
1. Auswertung im Zeitfestigkeitsbereich 82
2. Auswertung im Dauerfestigkeitsbereich 82
2.1 Beschreibung der berücksichtigten Verfahren 82
2.1.1 Konventionelles Treppenstufenverfahren 82
2.1.2 Modifiziertes Treppenstufenverfahren nach Deubelbeiss 82
2.1.3 Modifiziertes Treppenstufenverfahren nach Hück 82
2.2 Auswertung 83
2.2.1 Konventionelles Treppenstufenverfahren nach Dixon/Mood 83
2.2.2 Modifiziertes Treppenstufenverfahren nach Deubelbeiss 84
2.2.3 Modifiziertes Treppenstufenverfahren nach Hück 85
1. Einleitung
Das Forschungsprojekt "Ermüdungseigenschaften von Bewehrungs- und Spannstählen", in dessen Rahmen der
vorliegende Versuchsbericht ausgearbeitet worden ist, wurde am Institut für Baustatik und Konstruktion
(IBK) der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ) durchgeführt. Die Ausführung des gesamten
Versuchsprogramms erfolgte an der Abt. 175 "Ermüdung und Spannungsanalyse" der Eidgenössischen Material¬
prüfungs- und Versuchsanstalt (EMPA) 1n Dübendorf. Das Projekt umfasst theoretische und experimentelle
Arbeiten zum Ermüdungsverhal ten nackter Bewehrungsstähle, Spannlitzen und Spanndrähte.
Die Wohlerkurven und deren Streuband wurden für die oben erwähnten Stähle für bestimmte Parameterbedingun¬
gen untersucht. Sie stellen eine notwendige Grundlage für die Revision der Norm SIA 162, Abschnitt "Er¬
müdung", dar.
Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wurde auch der Einfluss der Prüflänge bei Spannlitzen und Spanndrähten
untersucht.
Die Ergebnisse des vorliegenden Versuchsprogramms werden mit Resultaten aus bereits vorhandenen Versuchen
verglichen, welche an schweizerischen bzw. ausländischen Versuchsanstalten durchgeführt worden sind, oder
1.1 Problemstellung
Die Ermüdung von Stahlbeton- und Spannbetonbauteilen hat in letzter Zeit an praktischer Bedeutung gewonnen:
Die Zahl der auf Ermüdung beanspruchten Bauwerke Stahl- und Spannbeton nimmt ständig
-
aus zu, man denke
z.B. an Eisenbahnschwellen, Kranbahnen, Autobahn- und Eisenbahnbrücken, Offshore-Bauwerke, usw.
-
Die Ermüdungsgefahr ist in gewissen Fällen, z.B. bei Brücken, infolge Zunahme der zulässigen Belastung
kritischer geworden.
-
Die jahrelange weltweite Forschung auf dem Gebiet des "Trag- und Bruchverhaltens von Stahlbeton und
Spannbeton führte zur Bemessung nach Grenzzuständen, im Gegensatz zu älteren Verfahren, die zulässige
Spannungen als Bezugsgrössen hatten. Dieses neue Bemessungskonzept erlaubt eine bessere Ausnutzung des
Materials und einen wirtschaftlicheren Gebrauch neuer Materialien, wie z.B. hochfester Stähle. Die
stillen Reserven der alten Bemessungsvorschriften werden jedoch dadurch vermindert, so auch bei Er¬
müdungsbeanspruchung. Eine zusätzliche Kontrolle der Ermüdungsfestigkeit ist deshalb häufiger erforder¬
lich.
-
Die Zulassung der teilweisen Vorspannung wirft Fragen auf: Die
neue Auswirkung begrenzter Risse auf
das Ermüdungsverhalten schlaffer Bewehrungen und Spannbewehrungen ist bis heute ungenügend erforscht.
Im weiteren entspricht der in der Norm SIA 162 (1968) enthaltene Ermüdungsnachweis keineswegs dem heutigen
Stand der Kenntnisse für die Ermüdungsbemessung. In der Richtline 34 der Norm SIA 162 (1968) wurde aus¬
drücklich darauf hingewiesen, dass diese für die Bemessung von auf Ermüdung beanspruchten Stahlbeton- und
Spannbetonbauteilen nicht angewendet werden darf. Darüber hinaus geben die heute in der Norm angegebenen
Vorschriften bezüglich Ermüdungsprüfung von Bewehrungsstählen (Richtlinie 14) und Spannstählen (Art. 5.04b)
wenig Möglichkeiten, um sich daraus eine umfassendere Information über das Ermüdungsverhalten dieser Stähle
zu beschaffen. Bei der Revision der Norm SIA 162 sollen deshalb der Ermüdungsnachweis neu ausgearbeitet
und die Ermüdungsprüfung derart formuliert werden, dass sie eine Qualitätskontrolle gewährleisten kann.
Dazu ist es notwendig, Aussagen über den Verlauf und die Streuung der Wöhlerkurven im Zeit- und im Dauer¬
Alle diese Tatsachen haben dazu geführt, die Ermüdungsbemessung in der Norm SIA 162 entsprechend neueren
Erkenntnissen zu behandeln. Da einige Fragen offen blieben (u.a. gewisse konstruktive Details),
ist am Institut für Baustatik und Konstruktion der ETH Zürich im Jahre 1978 ein
umfangreiches Forschungs¬
projekt "Ermüdung von Stahlbeton- und Spannbetonbauteilen" in Angriff genommen worden.
Um den Umfang dieses Forschungsprojektes zu beschränken, hatte man sich ursprünglich entschlossen, nur
ganze Bauteile zu untersuchen und die Ermüdungsfestigkeit der einzelnen Materialkomponenten (Beton, Be¬
Die erste Auswertung dieser Unterlagen deutete darauf hin, dass die vorhandenen Versuchsresultate nicht
ausreichen, um die Ermüdungsfestigkeit schweizerischer oder in der Schweiz verwendeter Bewehrungs- und
Spannstähle (Wöhlerkurven, Streuband, etc.) ausreichend darstellen zu können. Dagegen rechtfertigten die
Merkmale des Herstellungsverfahrens des reinen Betons eine direkte Uebernahme der ausländischen Erkennt¬
Aus diesen Gründen müsste im Jahr 1980 ein weiteres Forschungsprojekt "Ermüdungseigenschaften von Beweh¬
rungs- und Spannstählen" in Angriff genommen werden, in dessen Rahmen geplant war, die Informationslücken
in bezug auf das Ermüdungsverhalten von Bewehrungs- und Spannstählen abzudecken. Die vorliegende Publika¬
Die Norm SIA 162 wird zur Zeit revidiert. Dabei sollen konkrete Vorschriften über die Ermüdungsfestigkeit
einzelner Materialkomponenten und ganzer Bauteile aufgenommen werden. Das Hauptziel des vorliegenden
Forschungsprojektes ist, die vorhandenen Grundlagen (EMPA, ausländische Versuche) nackter Bewehrungs- und
Spannstähle in bezug auf Ermüdung für die Norm bereitzustellen und soweit notwendig, durch Versuchsreihen
zu ergänzen.
Diese Grundlagen ermöglichen es, in einem weiteren, bereits laufenden Forschungsprojekt [1], das Verhalten
nackter Stähle zu ermitteln und mit demjenigen einbetonierter Stähle zu vergleichen (Uebertragungsverhal-
ten).
Die notwendigen Versuchsserien umfassen die experimentelle Untersuchung des Verlaufs der Wöhlerlinien im
Zeit- und Dauerfestigkeitsbereich für bestimmte Ueberlebens- und Aussagewahrscheinlichkeiten. Bei der Dar¬
stellung der Wöhlerlinien wurde jeweils eine doppel-logarithmische Skala verwendet. Nebenbei wurde der
Bewehrungsstahl: Spannungsniveau
Durchmesser
Fabrikat (Geometrie)
Spannstahl: Prüflänge
Die Untersuchung des Spannungsniveaus sollte vor allem zeigen, ob ein in der Stahlbau-Norm SIA 161 für
Ermüdungsprobleme bestehendes Ao-Konzept auch auf Bewehrungs- und Spannstähle im nackten Zustand über¬
nommen werden könnte.
Ein Nebenziel ist die Aufstellung vereinfachter Kriterien zur Ausarbeitung einer die Norm SIA 162 er¬
gänzenden Prüfnorm. Diese Prüfnorm soll die Bedingungen für die Prüfung und Ueberwachung der Grund¬
materialien enthalten und es gleichzeitig erlauben, systematisch und einheitlich Resultate für eine Daten¬
bank zu sammeln.
Da diese Prüfnorm nur die Bedingungen zur Prüfung der Grundmaterialien beschreiben soll, wird in den Ver¬
suchen keine Nachahmung der tatsächlichen Betriebsbedingungen für einbetonierte Stahleinlagen angestrebt.
Es ist nicht Aufgabe dieses Projektes, die nachträgliche Uebertragung dieser Versuchsresultate auf die
Vorausgegangene Versuche betreffend die Ermüdungseigenschaften von Bewehrungs- und Spannstählen lassen sich
drei Gruppen zuordnen:
a) Resultate für Bewehrungs- und Spannstähle, die aus Versuchen stammen, welche vorwiegend an der EMPA
in Dübendorf, aber auch am Institut des Metaux et des Machines (IMM) der ETH Lausanne durchgeführt
worden sind. Diese entsprachen in der Regel den Vorschriften der Norm SIA 162 (1968) (Art. 5.04 2b für
b) Versuchsresultate an Spannstählen, die von den Vorspann-Firmen eingereicht wurden. Sie entstammen
c) Versuchsresultate für Bewehrungs- und Spannstähle, die direkt aus Veröffentlichungen vom Ausland über¬
Die Resultate aus diesen drei Gruppen wurden im allgemeinen bei der Auswertung nur indirekt berücksichtigt,
z.B. dort, wo umfangreiche Information nötig war, wie bei der Untersuchung der Streuung oder als Kontrolle
Die Resultate unter a) und b) wurden in die Datenbank des IBK der ETH Zürich eingegliedert.
1.4 Projektbeschreibung
Das Studium der Ermüdung von Bewehrungs- und Spannstählen lässt sich schematisch in drei Bereiche gliedern
(Bild 1a):
Das hier beschriebene Forschungsprogramm war auf den ersten Bereich begrenzt, wobei nur ein kleinerer Teil
der ganzen Problematik behandelt wurde. Die untersuchten Forschungsbereiche sind im Bild 1b hervorgehoben.
1.5 Gliederung
Bewehrungsstahl
Spannlitze
Spanndraht
ist der Bericht in drei Teile aufgeteilt. Die Versuchsprogramme für Spannlitze und Spanndraht weisen die
gleiche Struktur und ähnliche Versuchsbedingungen auf. Die Darstellung und Diskussion der Resultate werden
2.1 Problemstellung
Beim Ermüdungsverhalten von Bewehrungsstählen lässt sich nach heutiger Erkenntnis deutlich ein Einfluss
des Fabrikates feststellen. Dieser ist hauptsächlich auf die bei jedem Produkt unterschiedliche Geometrie
zurückzuführen, welche sich als einer der wichtigsten Parameter erweist (siehe Literaturverzeichnis [2,
3, 4, 5, 6, 7, 8].
Aus früheren Versuchen an der EMPA in Dübendorf bzw. am IMM der ETH Lausanne sind zahlreiche Ermüdungs¬
resultate schweizerischer Bewehrungsstähle bereits vorhanden und uns zur Verfügung gestellt worden. Ihre
Auswertung als Grundlage für die Norm SIA 162 war aber durch die Tatsache erschwert, dass entweder als
Folge der Prüfbestimmungen der Norm SIA 162 (1968) die Versuche in kleine Serien gruppiert oder mehrere
Parameter gleichzeitig geändert worden waren, letzteres als Folge einer nicht gezielten Untersuchung
ihrer Ermüdungseigenschaften. Man entschloss sich deshalb, ein eigenes Versuchsprogramm für Bewehrungs¬
stähle auszuführen, mit dem Ziel, die Informationslücken zu schliessen und damit kurzfristig Grundlagen
in bezug auf Bewehrungsstähle für die "Ermüdungsnorm" zu schaffen.
Die früheren Versuchsresultate wurden zur Kontrolle und Ergänzung der eigenen Versuche herangezogen. Die
Uebernahme ausländischer Erfahrungen mit Bewehrungsstählen beschränkte sich auf allgemeine und qualitative
Feststellungen, wie z.B. die Möglichkeit einer Darstellung der Wöhlerkurve 1m doppel-logarithmischen Mass¬
stab durch zwei Geraden oder Festlegung einer möglichst hohen Oberspannung als konservative Wahl für das
Spannungsniveau. Im Hinblick auf die Frage, ob eine wahre Dauerfestigkeit existiert, sei der Beitrag von
Tilly und Moss [9] erwähnt, nach welchem es keinen Beweis für die Existenz einer solchen Grenzbelastung
gibt.
Im weiteren wird als Wert der Dauerfestigkeit die ertragbare Spannungsschwingbreite bezüglich einer Grenz¬
lastspielzahl von zwei Millionen betrachtet, und der untere Teil der Wöhlerlinie wird als Horizontale an¬
genommen.
Das Ermüdungsverhalten schweizerischer Bewehrungsstähle im nackten Zustand sollte hier unter Laborbe¬
Dieses befasst sich mit dem Aufstellen der Wöhlerkurven sowie mit dem Studium des
Einflusses des Spannungsniveaus und des Durchmessers. Eine Pilotserie wurde vorweg geprüft.
und Auswertung eines Anschlussprogramms den Fabrikaten B-B, B-C und B-D.
-
Planung, Durchführung an
Vergleich der vorliegenden Versuchsresultate aus dem Haupt- und dem Anschlussprogramm mit
denjenigen aus der Datenbank des IBK der ETH Zürich. Diese enthält bis heute die Resultate von
etwa 1*000 Ermüdungsversuchen, die mehrheitlich an der EMPA in Dübendorf während der letzten
worden sind. Die Resultate den restlichen ca. 150 Versuchen stammen
zehn Jahre durchgeführt aus
Vergleich der in der Literatur enthaltenen Versuchsresultate mit den eigenen als Kontrolle.
-
Studium der Lebensdauer-Streuung der Proben im Zeitfestigkeitsbereich und der Streuung der Spannungs¬
schwingbreite im Dauerfestigkeitsbereich.
Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wurden im Hauptprogramm 127 und im Anschlussprogramm 48 gültige Proben
Aus den in der Schweiz zu Beginn der Untersuchung hergestellten Bewehrungsstählen wurden vier Produkte
als Probenmaterial ausgewählt. Diese werden jeweils im Text mit B-A, B-B, B-C und B-0 bezeichnet. Die
ersten drei Stähle sind kaltverformt und entsprechen der Gruppe Illb der Norm SIA 162, während B-D natur¬
hart ist und zur Gruppe lila der Norm SIA 162 gehört. Die Profilierung der vier Bewehrungsstähle ist im
Bild 2 dargestellt. Die Anforderungen an die im Normzugversuch ermittelten Materialkennwerte sind in der
Tabelle 1 zusammengestellt. Die Bilder 3 und 4 zeigen Spannungs-Dehnungs-Diagramme für kaltgereckte bzw.
naturharte Bewehrungsstähle.
Nennwert
Mindestwert Mindestwert Mindestwert
5S-Fraktile
lila
{naturhart) 10 -5
30 -5
Illb
(kaltverformt) 10 -5
30 -5
Im vorliegenden Bericht wird die Fliessgrenze des Stahls B-D: TT (f gemäss Norm SIA 162) mit der 0.2J-
Norm SIA 162) gleichgesetzt. Damit ist auch die Definition der oberen
Dehngrenze R . .
(fs n ? gemäss
Spannungsgrenze vereinheitlicht. Als Wert für die 0.2%-Dehngrenze R
Q
- wurde in dieser Untersuchung der
zur Zeit von den Stahlherstellern in der Schweiz erreichte Wert von 490 N/mm2 verwendet.
2.4 Pilotversuche
2.4.1 Einführung
Mit den Pilotversuchen sollten nützliche Vorinformationen gewonnen werden, um die Planung und die Durch¬
führung der nachfolgenden Versuchsserie sinnvoll gestalten zu können. Vor allem wurden Ao-Horizonte er-
4 5
mittelt, die nach etwa 5*10 bzw. 5-10 Lastspielen zum Bruch führten. Ausserdem waren Anhaltswerte für
die Streuungen im Zeitfestigkeits- bzw. im Üebergangsbereich erwünscht. Damit konnte eine erste Informa¬
tion in bezug auf die Neigung der Wöhlerkurve für den Stahl B-A erhalten werden, wobei eine Gleichung des
Typs N = C Ao~m, d.h. eine lineare Beziehung zwischen Spannungsdifferenz Ac und Anzahl Lastspiele N im
durchgeführt. Zu dieser Zeit bestand noch die Tendenz, als Bezugsgrösse für das Spannungsniveau eher eine
konstante Unterspannung zu wählen.
Die Pilotversuche gaben ausserdem Auskunft über das Ermüdungsverhalten bei Oberspannungen im Bereich der
4
statischen Streckgrenze. Brüche nach ca. 5-10 Zyklen ergaben sich bei höheren Oberspannungen als ursprüng¬
lich erwartet. Diese Information ist insofern wertvoll als auf dem Niveau der Gebrauchslast einzelne
Die Pilotversuche wurden auf einer 60 KN-Prüfmaschine System AMSLER mit Hilfe eines hydraulischen Pulsators
Gemäss Tabelle 33 [11] werden die Bruchlastspiel zahlen für 5% und P 95%, d.h. nebst
aus
Pß *
N5/g5,
-
den Werten
N50 und Nc ausgerechnet (Tabelle 3).
N =
C Ao"m ,
welche in [12] begründet wird, werden die Wöhlerlinien Nc und im Bild 8 dargestellt.
Ng0, N5,g5
2.5 Versuchsgrundlagen
bS!C5£§llyD9§ySCf§!3C§D_yQd_5S2™§$CiS
Der Einfluss des Herstellungsverfahrens auf die Ermüdungsfestigkeit wird in der Literatur [13] als nicht
signifikant angesehen, oder es ist keine klare Tendenz festgestellt worden. Indirekt könnte der Fabrika-
tionsprozess über die Festigkeitseigenschaften Einfluss auf die Ermüdungsresultate haben [5], [7]. Die
Schwingfestigkeiten werden meist global dem zu untersuchenden Fabrikat zugeschrieben und enthalten damit
gesamthaft die Einflüsse aus der Festigkeit des Werkstoffs, der Herstellung, der Formgebung und der Anord¬
nung der Rippen. Eine detaillierte Analyse der Rippengeometrie, die wahrscheinlich den entscheidenden Fak¬
Als Spannungsniveau wird die während der Ermüdungsversuche jeweils konstant gehaltene obere Spannungs¬
grenze des Einstufenversuchs verstanden. Im Gegensatz zu geschweissten Stahlkonstruktionen, bei denen der
Einfluss des Spannungsniveaus vernachlässigbar und die Spannungsschwingbreite Ao von entscheidender Be¬
deutung ist, wurde 1m Stahlbeton- und Spannbetonbau der Einfluss des Spannungsniveaus wiederholt erkannt
[3]t [5], [7] und [14], andererseits jedoch von anderen Forschern in Frage gestellt oder nur als gering [2]
erachtet, solange nicht die Streckgrenze überschritten wird [15]. Die Zweckmässigkeit des Ao-Konzeptes ist
in [1] begründet und sollte auch für die vorliegenden Untersuchungen verwendet werden. Um den Einfluss des
°'8 und 2: °-
Rp
" =
ao 0.2 °u
Bei der Entscheidung in bezug auf die Wahl des Spannungsniveaus on * 0.8 R ~ für das übrige Haupt- und
2
das Anschlussprogramm wurden folgende Ueberlegungen gemacht:
-
Eigenspannungen überlagern sich der Lastspannung und führen im ungünstigen Fall zu einer Erhöhung
des Spannungsniveaus.
o 2
Bewehrung nicht zu erwarten.
-
Bei teilweise vorgespannten Bauteilen liegt die Unterspannung in der Bewehrung nahe null; die Annahme
einer Oberspannung von 0.8 R . . bei Verwendung des Ao-Konzeptes ist deshalb konservativ.
-
Durch die Beschränkung auf ein einziges Spannungsniveau wird die Durchführung von Ermüdungsversuchen
gemäss Prüfnorm wesentlich vereinfacht.
Durchmesser
Einige Forschungsberichte [5], [15] u.a. deuten darauf hin, dass der Durchmesser des Stahlstabes einen
lediglich geringen Einfluss auf die Ermüdungsfestigkeit hat. Im allgemeinen wird akzeptiert, dass
kleinere Durchmesser eine höhere Ermüdungsfestigkeit im Zeit- und Dauerfestigkeitsbereich aufweisen [5],
[7], [9]. Trotzdem scheint diese Tendenz nicht bei allen Fabrikaten vorzuliegen, anscheinend wegen einer
Wechselbeziehung von Durchmesser und Geometrie. Aus diesem Grund wurde das Studium des Einflusses des
Durchmessers eines einzigen Fabrikates als unzweckmässig erachtet, da die numerischen Ergebnisse kaum auf
andere Fabrikate übertragen werden könnten. Die durchmesserbedingte Zu- bzw.Abnahme der Ermüdungsfestig¬
keit der verschiedenen Fabrikate veranlasste uns, eine zusätzliche, rein qualitative Untersuchung der
Durchmesser 10, 20 und 30 mm vorzunehmen. Der Durchmesser 20 mm wurde stellvertretend gewählt, da er eine
Für eine höhere Ermüdungsfestigkeit der kleineren Durchmesser sprechen im allgemeinen folgende Effekte:
-
Kleinere Durchmesser zeigen eine verhältnismässig höher verfestigte "Haut" mit günstiger Mikrostruktur.
-
Betrachtet man bei biegebeanspruchten Stahlbetonbalken den durch Bewehrungsstahl bewehrten Zugbereich,
so ergeben sich für grössere Durchmesser aufgrund des Spannungsgradienten höhere Spannungen im Stahl.
-
Bei kleineren Durchmessern werden die benachbarten Randzonen eher zum Mittragen veranlasst (Stützwirkung)
[5].
Bei allen Probekörpern handelte es sich um Bewehrungsstäbe, bei denen neue Walzen verwendet wurden. Obschon
dieser Parameter als signifikant angenommen wurde [6], hat er beim praktischen Einsatz der Bewehrungsstäbe
im Bauwerk zufälligen Charakter. Geht man vorsichtig vor, so verlangt man neue Walzrollen für die zu prü¬
fenden Proben, was eine höhere Spannungskonzentration zur Folge hat und demzufolge zu einem schlechteren
Nach der im Abschnitt 2.5.1 geführten Parameterdiskussion wurde der Einfluss folgender Variablen auf den
-
Fabrikat (einschliesslich Geometrie, Herstellungsverfahren und Werkstoff)
-
Spannungsniveau
-
Durchmesser.
Allgemeine Erkenntnisse aus früheren ausländischen Forschungsprojekten [7] u.a. wurden bei der Planung
zu Rate gezogen. Danach sollte die Variation des Fabrikates und des Durchmessers eine einfache Parallel¬
ganze Versuchsplanung stützt sich, wie im Abschnitt 2.4.1 begründet, auf die Annahme, dass mit der Wahl
von zwei oder drei genügend weit auseinanderliegenden Horizonten und mit der Anwendung des Treppenstufen¬
verfahrens im Dauerfestigkeitsbereich die Wöhlerlinie zufriedenstellend beschrieben werden kann.
4
Als passende Spannungsschwingbreiten wurden Horizonte gewählt, die mit etwa 5-10 Zyklen bis zum Bruch
c
den oberen Bereich bzw. mit etwa 5-10 Zyklen bis zum Bruch den unteren Bereich des Zeitfestigkeitsbe¬
reichs der Wöhlerkurve definieren.
Wie beim Hauptprogramm wurde auch beim Anschlussprogramm die Anwendbarkeit der Parameteranalyse angenommen,
wobei im Anschlussprogramm nur die Lage der Wöhlerkurve für repräsentative Parameter untersucht wurde. Damit
ergab sich das im Bild 9 dargestellte Versuchsprogramm.
a) Hauptprogramm
-
Serie 1:
Bestimmung der Wöhlerkurve für das Fabrikat B-A, Durchmesser 20 mm, konstant gehaltenes oberes
Spannungsniveau, o =
0.8 R ¦
konst., geplante Anzahl Versuche ¦
32.
Q 2
-
Serie 2:
suche •
32.
-
Serien 3 und 4:
Einfluss einer Aenderung des Durchmessers für das Fabrikat B-A, geplante Anzahl Versuche * 2 x 16 =
32.
b) Anschlussprogramm
-
Serien 5, 6 und 7:
Untersuchung der Wöhlerkurven für die Fabrikate B-B, B-C und B-D, Durchmesser 20 mm, konstant gehaltenes
oberes Spannungsniveau, oQ =
0.8 R » .
*
konst., geplante Anzahl Versuche -
3 x 16 »
48.
2.5.3 Versuchsdurchführung
a) Prüfeinrichtung
Die Versuche wurden an der EMPA in Dübendorf unter Verwendung von Lastrahmen 100 kN, 150 kN, 300 kN,
500 kN und T000 kN mit Hilfe hydraulischer Pulsatoren bei folgenden Bedingungen durchgeführt (Bild 7):
-
Prüffrequenz: ca. 6 Hz
Raumtemperatur: 20 °C + 5 °C
-
Feuchte: 60 + 20% RF
-
Die Versuche wurden als Einstufenversuch bei sinusförmigem Belastungsablauf mit einer Genauigkeit von
+ 2% des Sollwertes für die Mittel last und einer Genauigkeit von + 5% des Sollwertes für die Last-
schwingbreite ausgeführt. Als Prüflänge wird die freie Länge Ip zwischen den Einscannungen verstanden;
sie ist in den Resultat-Tabellen jeweils angegeben.
b) Kriterien
Als Versagenskriterium für die Proben wurde die vollständige Trennung der Proben in zwei oder mehrere Teile
betrachtet. Brüche innerhalb des Einspannbereichs, d.h. im Bereich ca. zweimal Durchmesser von der Klemme
c) Vorversuche
Einzelne Vorversuche, die zur geeigneten Festlegung des Spannungshorizontes oder zur Ermittlung zusätz¬
licher Einflüsse dienten, wurden -
soweit nützlich -
in die Auswertung miteinbezogen.
d) Reihenfolge
Die Probestäbe wurden nach ihrer Numerierung für die Prüfung zufällig entnommen.
2.6.1 Hauptprogramm
Da mehrere Prüfeinrichtungen gleichzeitig für die Prüfung zur Verfügung standen, wurden parallel Versuche
für den Zeit- und den Dauerfestigkeitsbereich ausgeführt. Nach Vorliegen der Resultate für den Zeitfestig¬
keitsbereich wurden diese soweit möglich in den Ablauf des Treppenstufenverfahrens zur Beschreibung des
Dauerfestigkeitsbereichs eingebaut.
In den Tabellen 4, 5, 6 und 7 sind die Versuchsresultate aus den Serien 1 bis 4 zusammen mit einzelnen
Im Rahmen dieses Hauptprogrammes wurden insgesamt 95 Versuche durchgeführt, davon 29 in der Serie 1,
30 in der Serie 2 (für die Auswertung wurden jedoch sechs weitere Versuche aus der Serie 1 wegen der über¬
einstimmenden konstant gehaltenen unteren Spannung einbezogen), 20 in der Serie 3 und 16 in der Serie 4.
In der Tabelle 5 ist für die hochbeanspruchten Proben in der Kolonne "Bruchdehnung" die nach dem Ermüdungs¬
bruch gemessene, bleibende Dehnung im homogen verformten Probenteil angegeben.
Unter der Annahme einer Gauss'schen Normal Verteilung der logarithmierten Bruchlastspiel zahl wurde für jede
Schwingbreite jeweils die Anzahl Lastspiele entsprechend einer 5%-Bruchwahrscheinlichkeit ohne oder mit
handenen Versuchsergebnisse berücksichtigt, wenn mindestens für eine bestimmte Spannungsschwingbreite vier
Der untere Spannungshorizont des Zeitfestigkeitsbereichs lag z.T. im Üebergangsbereich, so dass auf diesem
Niveau nebst Brüchen auch Durchläufer auftraten. Die statistische Auswertung dieser Versuchsreihen war
unklar, weshalb man sich auf die Bestimmung der 50%-Bruchwahrscheinlichkeit beschränkte. Aus dieser Wöhler-
linie und gestützt auf einzelne Informationen, z.B., dass im oberen Bereich der Wöhlerkurve alle Proben
zu Bruch kamen, oder auf Annahmen betreffend die Streuung im Üebergangsbereich, wurde die Wöhlerlinie
für 5%-Bruchwahrscheinlichkeit und 95%-Aussagewahrscheinlichkeit abgeschätzt (Bilder 10 und 11).
Da die zur Auswertung verwendbare Probenzahl je Spannungshorizont nicht gleich war, sind die Ergebnisse
unterschiedlich zu gewichten. Die Bestimmung einer Wöhlerlinie im Zeitfestigkeitsbereich als Regressions¬
gerade hatte deshalb wenig Aussagekraft. Die Resultate der Auswertung sind in der Tabelle 8 zusammenge¬
stellt.
10
D =
Durchläufer II
2-000 D 35 = 10 N/mm2» konst
II
2*000 D 38
°0
II f » 6 Hz
2*000 0 41
II
2*000 D 47 * = f = 1 Hz
**
Ao N Probe =
aus Serie 1
300 907 20
[N/mm2] [103]
II
2-000 D 18 382 218 3
II
260 2'000 D 8
H 210 1-198 13
2'000 D 13 II
1-227 9
Fabrikat: B-A Fabrikat: B-A
250 885 5 II
1-227 11
II 9 10 mm
»
9 30 mm
=
2'000 D 7 II
2'000 D 17
II L =
ca. 500 mm ca. 970 mm
2'000 D 15
II 200 1*067 14
2'000 D 21 =
392 N/mm2 = konst. 392 N/mm2 =
konst.
oQ II
2'000 D 16
f =
6 Hz 6 Hz
240 2'000 D 4 190 2'000 0 10
II
2'000 D 6 II
2*000 D 12
II
2'000 D 15
Tabelle 6: Bewehrungsstähle,
Tabelle 7: Bewehrungsstähle,
Hauptprogramm, Serie 3;
Versuchsergebn i s se. Hauptprogramm, Serie 4;
0 =
Durchläufer Versuch sergebn i s se.
D =
Durchläufer
11
1
250 1, 6.21 *
¦x. 0.21 *
<v 3.4* -v, 1'600 *
-v. 720 *
-x. 270 *
* * * *
240** •v. 6.22 *
<x-0.15
*
-x. 2.4 <v 1*660 ^ 940 -x. 580
2
300 5.822 0.111 1.91 663.9 435.8 257.1
* * * * * *
290 6.23 0.17 ¦v 2.7 % 1-700 % 900 ^ 400
**
Resultate für Ao
» 250 N/mm2 ebenfalls einbezogen
=
Bei den Serien 3 und 4 kommt der informatorische Charakter der Versuche noch deutlicher zum Ausdruck,
denn dort war eine kleinere Anzahl Versuche (im allgemeinen drei auf den zu untersuchenden Schwingbreiten)
geplant als für die Serien 1 und 2. Es ging dabei nur darum, zu kontrollieren, ob die mit Hilfe der Serien
1 und 2 gewonnenen Wöhlerkurven für 50%- und 5%-Bruchwahrscheinlichkeit auch bei anderen Durchmessern nicht
2.6.1.2 Dauerfestigkeitsbereich
Zum Studium der statistischen Kennwerte des Ermüdungsverhaltens im Dauerfestigkeitsbereich wurde das Trep¬
penstufenverfahren angewendet. Der Verlauf der Serien 1 bis 4 im jeweiligen Treppenstufenversuch ist in den
Bildern 14 bis 17 dargestellt. Wie im Zeitfestigkeitsbereich wurde die Auswertung in erster Linie für die
Serien 1 und 2 durchgeführt. Die Anzahl geprüfter Proben in den Serien 3 und 4 war zu klein, um eine Ab¬
schätzung der Standardabweichung vorzunehmen, vor allem, wenn man den ausgesprochen abnormalen Ablauf der
Serie 3 betrachtete. Der Ablauf der Versuche der Serie 3 wurde auf einen Stufenabstand von 20 N/mm2 umge¬
stellt. Bei der Serie 4 wurde von Anfang an ein Stufenabstand von 20 N/mm2 gewählt.
Als Beispiel für die Auswertung des Treppenstufenversuchs nach drei verschiedenen Methoden ist im Anhang
für die Versuchsserie 1 (B-A, o =
392 N/mm2 *
konst., 9 ¦ 20 mm) die Ermittlung der Kennwerte angegeben.
Eine Zusammenstellung der Ergebnisse der Auswertung nach den drei Methoden ist in der Tabelle 9 aufgeführt.
Serie 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4
235.0 287.5 285.0 210.0 236 288 280 210 236.8 288.3 280.7 210.0
Ac50%
221 282 247 177 220 275 242 172 215 280 181 160
Ao5%
** ** ** **
209 275 198 145 207 262 172 272
Ao5%,95%
*
s(logAo); in Klammern angebener Wert:
^cg"^,-
=
87
** =
Bestimmung nicht möglich, oder fragwürdiges Ergebnis
12
2.6.1.3 Ueberblick
a) Zeitfestigkeitsbereich
-
Für 50%-Bruchwahrscheinlichkeit ist der Einfluss des untersuchten Unterschiedes im Spannungsniveau
(Serie 1:
oQ
=
392 N/mm2 =
konst.; Serie 2: ou
=
10 N/mm2 »
konst.) im Zeitfestigkeitsbereich unbedeutend.
Das gilt sowohl für die Neigung der Wöhlerlinie (in beiden Fällen m =
ca. 4.4) als auch für die Lage der¬
selben (Bilder 10 und 11). Der Entscheid, bei der Wahl eines einzigen konservativen Spannungsniveaus
0.8 R das Ao-Konzept verwenden, ist somit anderen Kriterien für
(z.B. omax q 2) unabhängig
=
zu von
- -
-
Für 5%-Bruchwahrscheinlichkeit ist bei den Serien 1 und 2 im unteren Bereich für den Horizont Ao =
250 N/mm2 ein Unterschied zu erkennen. Dieser geht auf die dort errechnete Standardabweichung zurück.
-
Ein Vergleich der Resultate aus den Pilotversuchen mit denjenigen aus der Serie 3 zeigt für die Wöhler¬
linie mit 50%- und 5%-Bruchwahrscheinlichkeit eine gute Uebereinstimmung (Bilder 8 und 11).
-
Der Einfluss unterschiedlicher Durchmesser ist zumindest für den unteren Horizont des Zeitfestigkeits-
bereichs und den Durchmesser 30 mm deutlich zu erkennen (0 10 mm: Bild 12; 0 30 mm: Bild 13). Die Er¬
gebnisse für den Durchmesser 10 mm weisen eine grosse Streuung auf, die sich vor allem im oberen Teil
-
Die grundlegende Annahme in diesem Forschungsprojekt, die Wöhlerlinie im doppellogarithmischen Ao-N-Netz
als Gerade darstellen zu können, wird durch Bild 11 bestätigt. Die nach den Spannungsniveaus 510 und
300 N/mm2 bzw. 382 und 300 N/mm2 abgeleiteten N^-Linien stimmen überein. Bei den
N5„- und N™
g5„-
Linien ergeben sich deutliche Abweichungen wegen der nichtlinearen Variation des Streuungsfeldes. Die
nach den Spannungsniveaus 510 und 300 N/mm2 abgeleiteten Zeitfestigkeitslinien stellen eine konservative
Annahme dar. Damit kann die Wöhlerkurve im Zeltfestigkeitsbereich durch die Form N = C Ao" angegeben
werden. Im vorliegenden Fall ergibt sich für 50%-Bruchwahrscheinlichkeit die Gleichung
N = IO16"77 Ao"4'4
Sofern die Methode der äquivalenten Spannungsdifferenz [12] verwendet wird, kommt der Neigung m grosse
Bedeutung zu. Die errechneten m-Werte für 5%-Bruchwahrscheinlichkeit bei den Pilotversuchen und den
Serien 1 und 2 (m =
4.4, 3.3 bzw. 4.0) zeigen, dass die entsprechenden Wöhlerlinien im Zeitfestigkeits¬
bereich flacher verlaufen (m grösser!) als diejenigen in der Stahlbaunorm SIA 161 (1979) oder in der
-
Auch nach wiederholtem Ueberschreiten der statischen Fliessgrenze tritt kein abrupter Abfall der Er¬
b) Dauerfestigkeitsbereich
-
Gemäss Tabelle 9 schwanken die Streuungen der Versuchsresultate für die einzelnen Serien erheblich. Da
die Berechnungsgüte für die Standardabweichung im Treppenstufenverfahren vor allem stark von einer
günstigen Wahl des Stufenabstandes und von einer ausreichenden Anzahl Proben abhängt, sind die mit der
-
Die Schätzwerte der Spannungsschwingbreite für 5%-Bruchwahrscheinlichkeit weichen wenig voneinander ab,
im Gegensatz zu den Werten bei 95%-Aussagewahrscheinlichkeit. Dort werden Unterschiede z.T. sehr gross,
-
Die nach den drei Methoden errechneten Mittelwerte zeigen für alle vier Serien sehr gute Uebereinstimmung.
-
Der Einfluss des Durchmessers ist bedeutend. Bei den Mittelwerten, bei denen die Probenanzahl der Serie
eine kleinere Rolle spielt, kann man schätzungsweise eine Erhöhung von etwa 18% beim Durchmesser 10 mm
bzw. eine Abminderung von etwa 11% beim Durchmesser 30 gegenüber der Ermüdungsfestigkeit beim
mm
Bezugs¬
durchmesser 20 mm für das Fabrikat B-A beobachten. Bild 18 zeigt den Ablauf der Treppenstufenversuche
13
-
Der ausgesprochen regelmässige Ablauf der Versuche in der Serie 2 ergibt eine "beinahe verdächtig" kleine
wegen des reduzierten Umfangs der Versuchsserien, besonders der Serien 3 und 4, und gestützt auf andere
Forscher, die auf eine mögliche Wechselbeziehung von Durchmesser und Geometrie hinweisen, wird vor einem
blinden quantitativen Gebrauch der oben erwähnten Einflüsse sowie einer Extrapolation auf andere Fabrika¬
2.6.2 Anschlussprogramm
-
Im Anschlussprogramm wurden drei weitere Fabrikate mit je 16 Proben geprüft. Aufgrund der niedrig gehal¬
tenen Probenanzahlen war es nur möglich, eine Orientierung und gewisse Stützung im Vergleich mit den Er¬
gebnissen des Hauptprogramms zu gewinnen. Man beschränkte sich im Anschlussprogramm auf die Ausführung
von Ermüdungsversuchen mit Durchmesser 20 mm bei
oQ
=
0.8 R
Q
~
¦ 392 N/mm2 »
konst.
-
Die Versuchsergebnisse aus den drei Serien sind in den Tabellen 10, 11 und 12, geordnet nach Spannungs¬
schwingbreite und zunehmender Bruch!astspiel zahl, wiedergegeben.
Ein Vergleich zwischen den Versuchsresultaten aus den Serien 5 bis 7 und den aus der Serie 1 gewonnenen
Wohl erlinien für 50%, resp. 5%, und 5% bei 95% ist in den Bildern 20 bis 22 gezeigt.
Pß Pß Pa
» = »
Versuchsergebnisse.
aQ
=
392 N/mm2 = konst.
aQ
=
392 N/mm2 =
konst.
Fabrikat: B-D
f =
6 Hz f = 6 Hz 0 20 mm
=
oQ
=
392 N/mm2 =
konst.
f =
6 Hz
D =
Durchläufer
14
Die niedrige Probenanzahl von drei Versuchen pro Spannungshorizont reichte im Zeitfestigkeitsbereich nicht
2.6.2.2 Dauerfestigkeitsbereich
Die Planung und Auswertung der in diesem Bereich durchgeführten Versuche erfolgte nach dem bereits oben
erwähnten Treppenstufenverfahren. Dabei wurde das konventionelle Verfahren von Dixon und Mood wegen der
geringen Anzahl Versuche, die bei dieser Methode in die Berechnung miteinbezogen würden, ausser acht ge¬
lassen. Wegen des kleinen Umfangs der Serien wurde auch auf eine Berechnung der verzichtet.
Aog.gg-Werte
In den Bildern 23 bis 25 sind die Versuchsabläufe der Serien 5 bis 7 im Dauerfestigkeitsbereich wiederge¬
geben.
Der Mittelwert sollte mit ausreichender Genauigkeit aus zehn Versuchen mit günstigem Ablauf, wie dies der
Fall war, nach [19] und [18] ermittelt werden können. Eine brauchbare Angabe über die Standardabweichungen
ist nach den gleichen Quellen mit einer derart kleinen Probenanzahl nicht möglich. Als Orientierung werden
Serie 5 6 7 5 6 7
Medianwert 195 -x. 210 -x. 245 -x- 196 -x. 211 247
AOgn*
-x. -x.
Standardabweichung:
s(Ao) <X. 13 -x, 20 ¦x. 21 -x, 0.032* -Aß 0.046* ^0.070*
Alle diese Werte sind in der Tabelle 13 zusammengestellt. Bei der Auswertung nach Hück wurde ein mittleres
log d gewählt (siehe Anhang) und als konstant für alle Stufen angenommen. Beim hier gewählten Stufensprung
der Spannungsschwingbreite von 20 N/mm2 ist dies nur eine eher grobe Näherung.
2.6.2.3 Ueberblick
a) Zeitfestigkeitsbereich
-
Im oberen Zeitfestigkeitsbereich zeigen die Bewehrungsstähle B-B und B-C eine gleiche oder sogar längere
Ermüdungslebensdauer als Stahl B-A bei demselben Durchmesser (Bilder 20 und 21). Im unteren Teil hin¬
gegen liegt die Mehrheit der Brüche für Stahl B-B vor der 5%-Bruchwahrscheinlichkeitslinie des Stahls
B-A. Beim Stahl B-C ist eine kleinere Ermüdungsfestigkeit als für Stahl B-A zu erkennen. Für den Be¬
wehrungsstahl B-D (Bild 22) liegen die Ermüdungsfestigkeiten eindeutig niedriger, wenn man zum Vergleich
die 5%-Bruchwahrscheinlichkeitslinie für die Serie 1 betrachtet, und dies sowohl im oberen als auch im
unteren Bereich.
-
Es scheint, als ob die Neigungen der Wöhlerlinien aus den Serien 5, 6 und 7 steiler wären als diejenigen
aus der Serie 2. Dies würde einer allgemein vertretenen Auffassung entsprechen, wonach die Neigung der
Wöhlerlinien für höhere Spannungsniveaus flacher (grössere Zahl!) wäre als für niedrige Spannungsniveaus
bei sich entsprechender Bruchwahrscheinlichkeit. Aus der Serie 1 würde sich eine allzu flache Wöhlerlinie
ergeben.
b) Dauerfestigkeitsbereich
-
Ein Vergleich der Resultate der Tabellen 9 und 13 zeigt, dass die Dauerfestigkeit der Serien 5 und 6
tiefer liegt als bei der Serie 1, während Serie 7 eine vergleichbare, etwas höhere Dauerfestigkeit auf¬
weist. Dies geht auch aus der zusammenfassenden Darstellung der Treppenstufenversuche, Bild 26, für die
-
Die Standardabweichungen scheinen für die Serien 5 und 7 grösser zu sein als für Serie 1. Dementsprechend
sind die kleiner für diese Serien. Aufgrund des kleinen Probenumfangs sollte diese Aus¬
Aog-Schätzwerte
sage jedoch mit Vorsicht betrachtet werden.
Die von der EMPA Dübendorf und dem IMM der ETH-Lausanne erhaltenen Ergebnisse aus ErmUdungsversuchen wurden
am IBK der ETH Zürich als Datenbank zusammengestellt. Eine grobe Kontrolle der aus Serie 1 hervorgegangenen
Wöhlerkurve für 5%, P 95% mit einem grossen Probenuniversum ist damit möglich. Da die einzelnen
Pß » ¦
Schwingbreiten der Spannung nur mit sehr unterschiedlichen Probenanzahlen belegt sind, lassen sich auf
Das Kollektiv der Resultate wird zunächst nach Durchmessern in drei Gruppen eingeteilt (kleinere: 0 < 14 mm;
mittlere: 12 < 0 < 24 mm; grössere: 0 > 24 mm) und den Wöhlerlinien aus Serie 1 gegenübergestellt.
Qualitativ betrachtet ist die Abnahme der Ermüdungsfestigkeit mit zunehmendem Durchmesser deutlich (Bilder
27, 28 und 29), wobei sich die Ermüdungsresultate für die grösseren Durchmesser in einem kleineren Band
gruppieren.
Anschliessend werden die Ermüdungsresultate aus der Datenbank für
ou
= 0 N/mm2 mit den Wöhlerlinien aus
der Serie 2 verglichen (Bild 30). Wie schon angedeutet, erscheinen die Werte der Dauerfestigkeiten aus
Serie 2 relativ hoch und können nicht repräsentativ für das Kollektiv gelten. Im Zeitfestigkeitsbereich
scheint hingegen die Wöhlerlinie für
Pß
«
5%, Pa
=
95% als untere Grenzwerte für o« 0 N/mm2 passend zu
sein.
Schliesslich sind alle Resultate aus der Datenbank im Bild 31 eingetragen und der Wöhlerlinie für P„ >
5%,
Pa
»
952 als konservativere untere Grenzlinie für
aQ
=
0.8 R
Q 2
* 392 N/m»2 »
konst. gegenübergestellt.
Wie Wascheidt [5] aufgrund eigener und auch der Literatur entnommener Versuchsergebnisse bekannt gibt,
zeigen nicht einbetonierte Bewehrungsstähle ein ähnliches Dauerschwingverhalten wie einbetonierte. Tilly
und Moss [9] sowie Soretz [20] hingegen vermerken eine etwas grössere, Helgason et al. [7] eine eher klei¬
nere Ermüdungsfestigkeit einbetonierter Stähle. Somit können auch Versuchsergebnisse einbetonierter Stähle
Eine Gegenüberstellung der in [7] oder [21] vorgeschlagenen Wöhlerlinie für die Bemessung, d.h.
log N = 7.05 -
0.0059 Ao -
0.002 (1)
ou
ou
mit den Resultaten aus der Datenbank für 10 N/mm2 ist im Bild 32 möglich.
=
Die "falsche" Krümmung
ou er¬
Eine Transformation der Gleichung nach Helgason [7] unter der Annahme, dass die Bezugsspannung o wäre,
und dass beide Gleichungen den Schnittpunkt oQ =
392 N/mm2 bei o =
10 N/mm2, d.h. Ao =
382 N/mm2 hätten,
würde folgenden Ausdruck für den Zeitfestigkeitsbereich ergeben:
log N =
7.05 -
0.0059 Aa -
0.002 (a -Aa) = 6.266 -
0.0039 Aa (3)
16
Diese Kurve ist mit sämtlichen Resultaten der Datenbank und der Wöhlerlinie für 5%, 95%
Pß Pa
=
aus =
aus der Serie 1 verglichen worden (Bild 33). Eine Umwandlung der Formel für die Dauerfestigkeit ist für
o »
392 N/mm2 =
konst. nicht möglich.
Brüche, welche im Bild 33 vor der umgerechneten Kurve nach Helgason liegen, zeigen, dass bei einzelnen
Vorschlag et ai. ist konservativer als die vorliegenden Wöhlerlinien für 5%, 95%
Der von Helgason Pß »
Pa =
Ein geringfügig schlechteres Verhalten der einbetonierten Bewehrungsstäbe ist übrigens beim oben erwähnten
Versuchsprojekt gegenüber nicht einbetonierten Stäben aus anderen Forschungsprojekten in den USA festzu¬
stellen (vgl. [7], Bilder 13 und 14).
Andere konkrete Bemessungsvorschläge sind uns aus der Literatur nicht bekannt, dagegen bestätigt eine
Gegenüberstellung der Zusanmenstellungen veröffentlichter Versuche aus den USA von geprüften nackten
Stahlbewehrungen [7] sowie aus Australien [38], dass die Wöhlerkurve für
Pß
»
5%, Pa =
95% aus der Serie 1
als 'Umhüllende' gelten darf, auch wenn im oberen Zeitfestigkeitsbereich (Aa > 250 N/mm2) etwa 10% der
Versuchsresultate des Berichtes [7] ausserhalb der Umhüllenden liegen. Dem Bericht aus Australien kann man
Die Versuche von Kokubu/Okamura [4] ergeben bei 2 Mio Lastspielen ähnliche Dauerfestigkeiten wie die hier
ausgeführten Versuchsserien.
Die Streuung der Ermüdungsresultate entlang der Wöhlerlinie wurde bis jetzt für Bewehrungsstähle kaum
systematisch untersucht, obwohl diese eine Ausgangsinformation für die Lebensdauer-Vorhersage ermüdungs-
beanspruchter Bauwerke unter Anwendung der akkumulativen Schädigung ist [22], [23].
Trotz der verhältnismässig grossen Anzahl Versuchsresultate, die in der Datenbank des IBK der ETH Zürich
enthalten ist, war es nur in wenigen Fällen möglich, Angaben über die Streuung zu erhalten. Dies ist, wie
schon erwähnt, auf die Prüfvorschrift der Norm SIA 162 (1968) zurückzuführen, welche die Zulassung eines
Bewehrungsstahls vom Ueberleben dreier Proben bis 2 Mio Lastwechsel abhängig macht.
Eine -
wenn auch nur grobe -
auf dem gleichen Spannungsniveau und unter den gleichen Bedingungen geprüft worden waren.
2.8.1 Zeitfestigkeitsbereich
Die Datenbank kann kaum Auskunft über die Streuung im Zeitfestigkeitsbereich liefern, da die Norm SIA 162
(1968) auf die Kontrolle einer geforderten Dauerfestigkeit ausgerichtet ist, weshalb auch nur bei "schlech¬
ten" Produkten Brüche und damit Ereignisse im Zeitfestigkeitsbereich auftraten. Bezieht man -
wie im Bild
34 angegeben -
die Streuung der log. Bruchlastspielzahl auf die Spannungsschwingbreite, so ergibt sich die
bekannte Tendenz einer zunehmenden Streuung mit abnehmender Spannungsschwingbreite.
2.8.2 Dauerfestigkeitsbereich
Führt man im Dauerfestigkeitsbereich Versuche nach dem Treppenstufenverfahren durch, so hängt die Güte
einer errechneten Streuung erheblich von der geeignet gewählten Grösse des Stufensprungs ab. Gemäss den
Tabellen 9 und 13 ergeben sich im allgemeinen Standardabweichungen von ca. 10 bis 20 N/mm2, wonach auch
die in diesem Versuchsprogramm gewählten Stufensprünge in der Grösse von ca. 10 bis 20 N/mm2 als zweck¬
2.9 Schlussfolgerungen
Aufgrund unserer Untersuchungen an vier verschiedenen Bewehrungsstählen, die 1980 und 1981 in Schweizer
Werken gefertigt worden sind, kann die Ermüdungsfestigkeit bei 2 Mio Lastwechseln für 50%- und 5%-
-
Die angegebenen Kurven (Bilder 10 und 11) gelten im allgemeinen für den Durchmesser 20 mm. Im Dauer¬
festigkeitsbereich weisen kleinere Durchmesser eine ca. 15% höhere Ermüdungsfestigkeit, grössere Durch¬
messer (<_ 30 mm) eine ca. 10% niedrigere Ermüdungsfestigkeit auf (Bild 18).
Aufgrund der Versuchsergebnisse (Bild 19) wird vorgeschlagen, die Ermüdungsfestigkeit jeweils für eine
obere Spannung von 0.8 R zu ermitteln. Dieses
«
Vorgehen vereinheitlicht die Versuchsdurchführung
2
und hat sich überdies als konservativ erwiesen.
-
Bei den vier geprüften Fabrikaten hat sich eine Differenzierung der Ermüdungsfestigkeit ergeben.
18
3. Spannlitzen
3.1 Problemstellung
Die Betrachtungsweise der zur Zeit gültigen Norm SIA 162 (1968) in bezug auf die Ermüdungsprüfung von
Spannstählen entspricht derjenigen für Bewehrungsstähle. Der Artikel* 5.042b legt fest: "Der Stab oder die
Rm oQ
»
R|))
Diese Prüfung gilt in der Regel bei drei nacheinander gefahrenen Durchläufern als erfüllt. Dies bedeutet,
dass bei 95% Aussagewahrscheinlichkeit eine Ueberlebenswahrscheinlichkeit von nur 36.8% erwartet werden
darf.
9 7 iw (R M»
=» 170 kg/mm2 ^ 1700 N/mra2) ergeben sich als dauerfest zu ertragende Spannungsschwingbreite
<15* von
Wn)
Eine Unterscheidung bei der Verwendung von Spannstählen in Bauteilen, die nach denselben Kriterien bemessen
werden, ist nicht sinnvoll. Im weiteren ist die gemäss Prüfnorm von Spannlitzen zu ertragende Spannungs¬
schwingbreite eher zu hoch. Die Anforderung kann deshalb als nicht angemessen betrachtet werden.
Es sei noch erwähnt, dass in der Regel Spannlitzen mit Prüflängen lp > ca. 1000 mm in hydraulischen Prüf¬
Dabei ist der Einfluss der unterschiedlichen Prüflänge und Prüffrequenz zu erwähnen. Es wäre vernünftiger,
für Spannlitzen und Spanndrähte eine einheitliche Prüfnorm auszuarbeiten, wobei zu beachten ist, dass die
Prüflänge von Spannlitzen aufgrund ihrer Bauart grundsätzlich grösser sein muss, und dass Spannlitzen
nicht in Hochfrequenz-Pulsatoren geprüft werden können.
Ein Vergleich der Versuchsresultate von Litzen und Drähten kann streng genommen nur dann gemacht werden,
wenn bei übereinstimmender Länge und Prüffrequenz geprüft wurde. Welter ist zu beachten, dass weder die
Ermüdungsfestigkeit selbst, noch deren Verhältnis Litze/Draht auf den einbetonierten Zustand übertragen
werden kann. Dieser Aspekt wird in dem im Jahr 1981 am Institut für Baustatik und Konstruktion gestarteten
Um Aufschluss über den Einfluss der Prüflänge zu erhalten, wurde für nichtinjizierte Spannlitzen dieser
Parameter untersucht. Aus der Literatur sind nur Resultate von Edwards/Picard [24] bekannt. Der dort ge¬
wählte Prüflängenbereich, 230 mm bis 890 mm, ist allerdings zu klein, um eventuell vorhandene reine Längen¬
einflüsse von Reibungseffekten trennen zu können. Die Oauerfestigkeit wurde zudem nicht folgerichtig abge¬
schätzt, wie z.B. mit Hilfe des Treppenstufenverfahrens.
Das vorliegende Teilprojekt setzte sich mit den ErmUdungseigenschaften nackter 7-drähtiger Spannlitzen unter
Planung, Durchführung und Auswertung eines Versuchsprogrammes. Dieses sollte die Bestimmung der Wöhler¬
kurven für 0.6 Zoll Spannlitzen eines einzigen Fabrikates unter Berücksichtigung von vier verschiedenen
Prüflängen, 490 mm bis 3860 mm, ermöglichen. Eine theoretische Ableitung und Begründung des Einflusses
Vergleich der erhaltenen Ermüdungsfestigkeiten mit denjenigen aus der Datenbank des Institutes für Bau¬
statik und Konstruktion. Diese enthält Resultate aus ca. 800 Versuchen an Spannlitzen.
19
Vergleich der erhaltenen Ermüdungsfestigkeiten mit den in der Literatur erwähnten Versuchsresultaten
-
Studium der Lebensdauer-Streuung 1m Zeitfestigkeitsbereich und der Streuung der Spannungsschwingbreite
im Dauerfestigkeitsbereich.
3.3 Probenmaterial
Die Schweizer Vorspannfirmen beziehen gegenwärtig die 7-drähtigen Spannlitzen aus dem Ausland. Frühere
Versuchsresultate von Spannlitzen aus ausländischen Forschungsarbeiten [25], [26], [27] und [28], oder aus
der Datenbank des Institutes für Baustatik und Konstruktion zeigen eine gute Uebereinstimmung, so dass man
sich entschloss, nur ein Fabrikat einer 0.6 Zoll Spannlitze aus dem Ausland (im folgenden S-A bezeichnet)
zu untersuchen (Bild 35).
Das Versuchsmaterial wurde in zwei verschiedenen Längen, 2m und 5 m, geliefert, woraus dann die Prüfkörper
herausgeschnitten wurden (siehe Abschnitt 3.4.2). Alle Proben entstammten derselben Rolle. Die Spannlitzen
waren patentiert kaltgezogen und gehörten zur Fertigungsklasse 1590/1770 N/mm2. Ihre Schlaglänge betrug
ca. 220 mm. Im Bild 36 ist das Spannungs-Dehnungs-Diagramm einer Spannlitze 0.6 Zoll abgebildet.
3.4 Versuchsgrundlagen
a) Fabrikat
Tide und van Hörn [27] schlössen aus ihrer Untersuchung von fünf Spannlitzen amerikanischer Herkunft, dass
die Ermüdungsfestigkeit nicht wesentlich vom Fabrikat abhängig ist. Ein Vergleich mit anderen Studien
(USA [25], [26]; Schweden [28] und Australien [29]) lässt diese Feststellung weiterhin gelten. Die Wahl
b) Prüflänge
Der Forschungsbericht von Edwards/Picard [24] zeigt als einzige uns bekannte experimentelle Untersuchung
des Prüflängeneinflusses eine deutliche Verminderung der Dauer- und Zeitfestigkeit von Spannlitzen mit zu¬
nehmender Prüflänge. Diese Tatsache wurde bei zwei konstant gehaltenen Unterspannungen, o *
0.4 bzw.
0.6 R =
konst., in verschiedenem Mass festgestellt. Da sich in Wirklichkeit die Einflüsse aus Prüflänge
und Reibeffekten in komplexer Weise gegenseitig überlagern, ist die alleinige Betrachtung des PrUflängen-
einflusses schwierig. Zum Nachweis der Gültigkeit einer Modell Vorstellung in bezug auf die Wechselwirkung
zwischen Prüflänge und Reibeffekten auf die Ermüdungsfestigkeit wäre eine grosse Anzahl Versuche notwendig.
Man beschränkte sich deshalb darauf, im Zeitfestigkeitsbereich vier Prüflängen und im Dauerfestigkeitsbe¬
reich zwei Prüflängen hinsichtlich ihrer Ermüdungsfestigkeit zu untersuchen. Es darf vermutet werden, dass
ab einer gewissen Prüflänge die Einflüsse der Reibeffekte gegenüber denjenigen der PrUflänge an Gewicht
verlieren.
c) Spannungsniveau
Bei Spannstahlkonstruktionen ergeben sich wegen der planmässig erzeugten Vorspannung deutlicher definierte
Spannungsniveaus und relativ engere Grenzen für die Spannungsschwingbreite als bei Stahlbetonbauwerken.
Die anfängliche Spannung der Spannbewehrung beträgt in der Regel ca. 0.55 bis 0.70 R bei Spannbetonbau¬
teilen und 0.30 bis 0.45 bei Schrägseil brücken.
ca.
R^
Die Bedeutung dieses Parameters wird unterschiedlich bewertet. In den Berichten [25], [26] und [27] wird
der Einfluss der Oberspannung auf die ertragbare Spannungsschwingbreite hervorgehoben, währenddem Nürn¬
Aus ähnlichen Gründen wie bei Bewehrungsstählen wurden die Versuche mit einer konstanten oberen Spannung
0.7 konst. gefahren. Die Zugfestigkeit R kann als zweckmässige Bezugsgrösse dienen. Dabei
von
Rm
= »
oQ
20
d) Durchmesser
Gemäss [30] und einzelnen Auswertungen von Treppenstufenversuchen aus der Datenbank nimmt die Dauerfestig¬
keit von Spannlitzen mit abnehmendem Durchmesser (0.6, 0.5, 3/8 Zoll) zu. Diese Feststellung gilt nicht
für den Zeitfestigkeitsbereich, da sie aufgrund der unterschiedlichen Anzahl Proben und gefahrenen Span¬
nungshorizonte in der Datenbank nicht überprüft werden kann.
Der Durchmesser 0.6 Zoll wurde aufgrund der zur Zeit überwiegenden Tendenz, 7-drähtige Spannlitzen zu ver¬
wenden, ausgewählt.
3.4.2 Versuchsplanung
Aufgrund der im Abschnitt 3.4.1 geführten Parameterdiskussion wurde nur der Einfluss einer einzigen Variab¬
len, nämlich der Prüflänge, auf den Verlauf der Wöhlerkurve untersucht.
wehrungsstähle getroffene Annahme, dass die Zeitfestigkeitslinie durch Versuche auf zwei oder drei weit
auseinanderliegenden Spannungshorizonten beschrieben werden kann (vgl. Abschnitte 2.5.2 und 3.8.3). Um
einen einfacheren Vergleich zu ermöglichen, waren im Zeitfestigkeitsbereich bei allen Serien die gefahre¬
nen Spannungsschwingbreiten gleich. Sie wurden bei der als Bezug dienenden Serie 2 (lrr =
1100 mm = 5 x
4
Schlaglänge) so gewählt, dass sich daraus Bruchlastspielzahlen im Bereich A von ca. 5-10 , im Bereich B
5 5
von ca. 10 und im Bereich C von ca. 5-10 ergaben (Bild 37).
Der Nennwert der Zugfestigkeit wurde bei der Berechnung der oberen Spannung a von R =
180 kg/mm2 =
Für den Dauerfestigkeitsbereich wurde das Treppenstufenverfahren angewendet. Damit ergab sich das im Bild 37
dargestellte Versuchsprogramm:
Prüflängen lp =
490, 1100, 1960 und 3860 mm;
3.4.3 Versuchsdurchführung
Die Versuche wurden an der EMPA in Dübendorf mit Hilfe von 150 kN-, 300 kN- und 500 kN-Lastrahmen und
Als Kriterium für das Versagen der Litze galt der Bruch des ersten Drahtes. Ansonst galten die gleichen
Bedingungen und Kriterien wie für Bewehrungsstähle.
Während des laufenden Versuchsprogrammes wurde zur Prüfung von Längen grösser 2000 mm ein neuer 300 kN-
Horizontallastrahmen entwickelt und gebaut. Dieser erlaubt, unter sonst gleichen Bedingungen, Längen bis
zu 10 m zu prüfen.
21
In den Tabellen 14 bis 17 sind die Versuchsresultate der Serien 1 bis 4 geordnet nach Spannungsschwing¬
breite und zunehmender Bruchlastspiel zahl aufgeführt. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wurden insge¬
samt 67 Versuche durchgeführt: Serie 1 =
10, Serie 2 =
28, Serie 3 » 14 und Serie 4 » 15.
Bei allen geprüften Litzen trat der Bruch jeweils in einem Umgangsdraht auf, und zwar breitete sich dieser
jeweils von der BerUhrungsstelle zweier Umgangsdrähte aus (siehe auch Typ 2, Bild 50).
II
674 24 1960 mm (ca. 9x Schlaglänge)
II
V-
2'000 D 17
II
2*000 D 18
0.7
r\m
=
1260 N/mm2» konst.
II
2'000 D 20 4.5 Hz
Durchlaufer
270 384 25
II
989 27
II
2'000 D 23
260 2'000 D 26
II Aa N Probe
2'000 D 28
[N/mm2] po3] Nr.
Tabelle 15: Spannlitzen, Serie 2;
Versuchsergebni sse 630 51 17
II
Fabrikat: S-A 63 13
II
0 = 0.6 Zoll 65 9
II
1100 mm (ca. 5x Schlaglänge) 74 11
lp =
°"„
o
"
0-7 Rm
m
=
1260 N/mm2= konst. 290 374 16
II
696 18
f = 4.5 Hz II
749 10
D =
Durchläufer II
2-000 D 14
270 359 19
II
870 21
II
2-000 D 28
250 909 24
II
2'000 0 20
II
2'000 D 26
230 2*000 D 25
aQ
=
0.7
Rm
=
1260 N/mm2= konst.
f = 4.5 Hz
D =
Durchläufer
22
3.5.1 Zeitfestigkeitsbereich
Unter der Annahme einer Gauss'schen Normal Verteilung der logarithmierten Bruchlastspiel zahlen wurden für
die P„ =
13%-Linie ohne Annahme jeglicher Verteilung zu ermitteln. Da diese Bruchwahrscheinlichkeit nicht
Die errechneten Wöhlerkurven für die Serien 1 bis 4 sind zusammen mit den einzelnen Versuchsresultaten in
** ** ** **
290 <\, 5.98 **
% 0.35 **
¦x-5.9 ¦\, 960 -x, 250 •x. 14.7
3.5.2 Dauerfestigkeitsbereich
Bei der Untersuchung der Dauerfestigkeit von Spannlitzen wurde für die Serien 2 und 4 das Treppenstufen¬
verfahren angewendet. Der entsprechende Ablauf der Versuche ist in den Bildern 42 bis 44 dargestellt.
Für die an erster Stelle aufgeführte Serie 2 betrug der Stufenabstand d = 10 N/mm2. Der Stufenabstand der
Serie 4 wurde aufgrund der Information aus der Serie 2 zu 20 N/mm2 angenommen.
Die Auswertung erfolgte gemäss den drei im Anhang dargelegten Varianten des Treppenstufenverfahrens. Die
erhaltenen statistischen Werte werden in der Tabelle 19 zum Vergleich wiedergegeben. Dort wird die Serie
nach der tatsächlichen und nach dem auf Bild 43 dargestellten umgestellten Ablauf ausgewertet.
Eine Umstellung im obigen Sinn wird von Hück [18] dann empfohlen, wenn der Stufensprung zu klein gewählt
worden ist. Bei der modifizierten Auswertung des Treppenstufenverfahrens nach Hück wurde weiterhin ange¬
nommen, dass die gewählten Spannungshorizonte unwesentlich von denjenigen abweichen, die nach der Be¬
g7
** =
Bestimmung nicht möglich, oder fragwürdiges Ergebnis
*** * nach umgestelltem Versuchsablauf (Bild 43)
3.5.3 Ueberblick
a) Zeitfestigkeitsbereich
Die statistische Auswertung der Versuchsresultate zeigt im oberen Zeitfestigkeitsbereich fast keinen Ein¬
fluss der Prüflänge; im Uebergang zum Dauerfestigkeitsbereich sind jedoch die Unterschiede auffallend.
So ergeben sich z.B. im Üebergangsbereich bei grösseren Prüflängen nur Brüche, bei kleineren Prüflängen
Als Minimallänge für die Ermüdungsprüfung von Spannlitzen wird hier eine Länge von ca. 5 x Schlaglänge,
d.h. im vorliegenden Fall ca. 1100 mm, vorgeschlagen.
b) Dauerfestigkeitsbereich
Eine Gegenüberstellung des Ablaufs der Treppenstufenversuche für die Prüflängen 1100 mm und 3860 mm ge¬
mäss Bild 45 lässt die Tendenz einer Abnahme des Mittelwertes mit grösser werdender Prüflänge erkennen.
Aussagen über die theoretisch geforderte Abnahme der Streuung mit der Prüflänge lassen sich jedoch nur
mit Vorsicht daraus gewinnen (zu kleine Probenanzahl für Prüflänge 3860 mm).
Die Datenbank des Institutes für Baustatik und Konstruktion (IBK) der ETH Zürich enthält Resultate aus
ca. 800 Ermüdungsversuchen an Litzen mit Durchmessern 3/8, 0.5 und 0.6 Zoll mit Prüflängen zwischen 400
und 2650 mm. Diese Resultate wurden von der Firma VSL-International zur Verfügung gestellt und stammen
aus Versuchen, die während der letzten Jahre an Versuchsanstalten oder in Firmenlaboratorien durchgeführt
worden sind.
Die Gliederung der Resultate nach den drei Durchmessern ergab keine klare Tendenz in bezug auf eine Ab¬
nahme der Schwingfestigkeit mit zunehmendem Durchmesser, wie dies im allgemeinen angenommen wird. Auch
eine Zuteilung drei Prüflängenklassen 600 mm; 600 1200 mm;
zu
(lp < mm <
lp lp > 1200 mm) zeigte, vor allem
auch wegen der unterschiedlichen Anzahl Resultate in den einzelnen Längenklassen, keine deutliche Abhängig¬
keit.
Obgleich eine grosse Vielfalt der Resultate hinsichtlich ihrer Parameter (Herkunft, Prüflänge, Spannungs¬
niveau, Durchmesser und Prüfanstalt) vorliegt, zeigen die Resultate gemäss Bild 46 im Zeit- und Dauer¬
Wertvolle Informationen und analytische Beschreibungen der Ermüdungsfestigkeit 7-drähtiger Spannlitzen kön¬
nen den Arbeiten von Warner/Hulsbos [25], Hilmes/Ekberg [26], Tide/van Hörn [27], Gylltoft [28], Cullimore
nungsniveaus wählte, wurden alle anderen Versuche mit konstanter unterer Spannung gefahren, und zwar für
0.4 bzw. 0.6 bei den anderen Forschern. Obwohl die Versuche der
0.5
Rm bei Hilmes/Ekberg und
ou R^
oben erwähnten Forscher denselben Bereich der Spannungsschwingbreite abdecken, fällt ein direkter Vergleich
mit den ETH-Resultaten schwer, da bei den letzteren die Oberspannung a0 0.7 konstant gehalten wurde.
*
f^
Die vorgeschlagenen Kurven nach [25], [26] und [27] sind unter Annahme von R = 1800 N/mm2 zum Vergleich
im Bild 47 wiedergegeben.
3.7.1 Zeitfestigkeitsbereich
Die Streuung der Versuchsresultate wurde bereits früher systematisch untersucht [24], [25] und [27]. Da
diese Versuche mit konstanter Unterspannung, die eigenen Versuche mit konstanter Oberspannung gefahren
wurden, ist es schwierig, eine im Hinblick auf die Streuung relevante Versuchsgrösse als Bezug zu finden.
Wird die Streuung s(log N) bezüglich dem Wert R aufgetragen, so ergibt sich Bild 48. Dabei kennzeichnet R,
in Prozenten der Zugfestigkeit R , jeweils den Spannungsanteil, wie er in der schematischen Darstellung
für die beiden Fälle
Su
=
konst., resp. SQ
=
konst., definiert ist, wobei SL die Dauerfestigkeit bezeich¬
net.
S„
Im Bild 48 sind auch die Gleichungsvorschläge gemäss [25] und [27] eingetragen.
3.7.2 Dauerfestigkeitsbereich
Aus den Serien 2 und 4 ergeben sich Standardabweichungen von rund 15 und 20 N/mm2. Im Abschnitt 3.6.1
wurden vier weitere Standardabweichungen von jenen aus der Datenbank ermittelt, die eindeutig über diesen
Werten liegen
welche mit dem zur Abschätzung der Werte zuverlässigeren Auswerteverfahren nach Deubelbeiss ermittelt
wurden. Der Stufenabstand wurde dabei zu klein angesetzt (d: 10 N/mm2) und die Prüfkörper wiesen eine
Serien 2 und 4. Ferner konnte die Bedingung d/s >_ 0.50 bei den zwei letzten Serien, welche die ungünstige¬
ren Standardabweichungen lieferten, wegen des ungeeigneten ausgewählten Stufenabstandes nicht eingehalten
werden.
25
Demgemäss kann eine Standardabweichung zwischen 15 und 25 N/mm2 für die angenommene Bezugsprüflänge
1100 als normal gelten. Für andere Prüflängen kann die abgeminderten Schätzwerte der
lp *
ca. mm man
Trifft man die Annahme, dass die Ermüdungsfestigkeit einer Probe mit einer als Bezugsgrösse angenommenen
mit guter Näherung eine Gauss'sche Normal Verteilung aufweist, und setzt die Wahrschein¬
Prüflänge lp man
lichkeit des Bruchs bei einem Versuch mit einer n-fachen Prüflänge 1 derjenigen des ersten Bruchs
=
n-lp
bei der Prüfung Proben mit der Bezugslänge gleich, kann die Häufigkeitslinien für n-fache
von n
lp so man
Prüflängen ableiten [32]. Nach Umstellen der Variablen ist es möglich, die Abminderung der Ermüdungs¬
festigkeit für ausgewählte Fraktilen in Funktion von n (Anzahl der in der Probe enthaltenen Bezugsprüf¬
längen) graphisch darzustellen (Bild 49). Aus diesem Bild geht hervor, dass sich je nach relativer Grösse
der Standardabweichung gegenüber dem Mittelwert bedeutende Reduktionen der Ermüdungsfestigkeit (Dauer¬
festigkeitsbereich) schon bei kleineren Werten von n ergeben. Ebenso ist aus dem Bild 49 die Abnahme der
Das vorliegende Parameterintervall erlaubt nur, gewisse Tendenzen anzudeuten. Auf die überlagerte Wirkung
der Reibeffekte wurde bereits hingewiesen (Abschnitt 3.4.1 b)). Eine quantitative Aussage wird durch fol¬
-
Im oberen Zeitfestigkeitsbereich tritt kein ausgeprägter Längeneinfluss zutage. Hier dürfte die Reibung
zwischen den Einzeldrähten als dominierender Einfluss zur Geltung kommen.
-
Im unteren Zeitfestigkeitsbereich kann für die Spannungsschwingbreite 290 N/mm2 ein qualitativer Ein¬
fluss der Prüflänge dadurch leicht nachgewiesen werden, dass die relative Anzahl Durchläufer auf diesem
Horizont mit zunehmender Prüflänge abnimmt. Eine quantitative Aussage ist schwierig, da die Durchläufer
auf diesem Niveau nicht zur Ermittlung der statistischen Kennwerte der Lebensdauerverteilung herange¬
zogen werden können.
-
Im Dauerfestigkeitsbereich muss der Vergleich nach den Ergebnissen des Treppenstufenverfahrens erfolgen.
Die Grenzen dieses Verfahrens wurden bereits geschildert. Für die Standardabweichung stehen nur Schätz¬
werte zur Verfügung, und der Vergleich muss sich vor allem auf eine Gegenüberstellung der Mittelwerte
abstützen.
So ergeben sich im oberen Zeitfestigkeitsbereich keine grossen Unterschiede. Aus der folgenden Skizze ist
Act [N/mm2]
630--
3(lp: 1960mm)
•-Serie
Serie4Up:3860mm)
Spannlitzen ;
Prüflänge Serie 2, 1100 mm, als Bezug, ist für die Serie 4
Nimmt die von
lp so
=
man
.,
3860 „ ,
,
3-5
*
niTiöö
Gemäss Tabelle 19 liegt die Standardabweichung bei rund 20 N/mm2 (nach anderen Auswertungen würde sie
eher noch etwas höher liegen, siehe Abschnitt 3.7.2). Damit wäre gemäss Bild 49 für die Serie 4 eine
Standardabweichung von
1-°
[Sl»ln=1 * 28° 20 26° N/mn*2
»SOWS EACT50ln»1
- " "
i
5 i
zu erwarten.
Der auf diese Weise bestimmte Mittelwert zeigt eine gute Uebereinstimmung mit dem bei Serie 4 erhaltenen
Resultat. Eine weniger gute Uebereinstimmung liegt für die Standardabweichung vor.
Edwards/Picard berichten in [24] über 113 Versuche an nackten Litzen vom Durchmesser 0.5 Zoll, die im
Rahmen einer Untersuchung des Längeneinflusses durchgeführt wurden. Die Studie umfasst die drei Prüf¬
längen lp =
255, 570 und 890 mm. Dabei wurden vier Spannungshorizonte bei jeweils zwei konstant gehaltenen
unteren Spannungen von a =
0.4 R bzw. 0.6 R gefahren (Tabelle 20).
ü. 25 6 4.980 0.030
o
20 8 5.292 0.092 Typ 1 16%
*
en
co
¦
16 6 5.580 0.170 Typ 2 81%
+
25 4 4.980 0.046
o 20 6 5.301 0.060 Typ 1 + 52%
rv,
LO
i
16 6 5.694 0.183 Typ 2 + 48%
o 14.5 6 6.076 0.183
CO
U- 25 6 5.067 0.053
un 20 6 5.467 0.145 Typ 1 + 65%
LO
CVI 16 6 5.873 0.093 Typ 2 + 29%
1
o 14.5 6 6.119 0.127 Typ 4+3%
Ll.
25 6 5.048 0.083
o
ov 20 7 5.498 0.159 Typ 1 + 27%
00
1 18 6 5.654 0.088 Typ 2 + 54%
o
17 7 5.791 0.126 Typ 4 + 15%
Tabelle 20: Auszug aus der Zusammenstellung der Versuchsresultate von [24]
Bei allen diesen Versuchen wurden nahezu immer kleinere Bruchlastspielzahlen bei grösseren Prüflängen ge¬
messen. Es konnte auch festgestellt werden, dass der Längeneffekt bei a 0.60 R„ deutlicher hervor trat
m
Die Brüche lassen sich hinsichtlich ihrer relativen Lage einem der vier im Bild 50 schematisch gezeigten
Typen zuordnen. Die relative Häufigkeit der einzelnen Bruchtypen (Tabelle 20) zeigt, dass nebst dem Längen¬
einfluss auch die Reibeffekte eine Rolle spielen. Bei höherer Unterspannung zeigte sich der Längeneinfluss
deutlicher.
27
In den eigenen Versuchen trat ausschliesslich der Bruchtyp 2 auf. Auch Cullimore [31] und T1de/van Hörn
[27] berichten von Brüchen ausschliesslich bei Aussendrähten, ausgenommen zwei Ausnahmen bei den letzteren.
Es wird vermutet, dass die Art der Einspannung wesentlich am Auftreten der anderen Bruchtypen bei den Ver¬
suchen von Edwards/Picard mitwirkte, besonders auch bei den dort relativ kurzen Prüflängen.
Bezieht auf die kürzeste Prüf länge 255 mm, ergeben sich für die beiden längeren Prüflängen bei
man
lp »
so
n,
-
fg i 2.2 und n, -
§§° * 3.5
Mit Bild 49 ergeben sich Abminderungsfaktoren von ca. 0.7 bzw. 1.0 s(log N) und damit folgende Mittelwerte:
Mlog N)]n=2-2 =
[m(log H)]^.
-
0.7 [s(log N)]ns1
Mlog N)]n=3>5 =
[m(log H)]n-,
-
1.0 [s(log N)]px1
Obwohl die Tendenz abnehmender Mittelwerte mit zunehmender Prüflänge durch die Resultate aus der Tabelle 20
bestätigt wird, sollte eine Extrapolation wegen des kleinen erfassten Prüflängenbereichs vermieden werden.
Vergleicht man den Mittelwert aus der Serie 40-890 D (Ao » 0.25
R^ mit demjenigen aus der eigenen Ver¬
suchsserie 2 für Ao =
460 N/mm2, d.h. für annähernd gleiche Bedingungen, so stellt man fest, dass beide
wenig voneinander abweichen. Wenn man die Versuchsresultate von Edwards/Picard im doppel-logarithmischen
log N-log Aa Netz darstellt, so kann die Annahme einer linearen Wöhlerkurve zumindest für die drei oberen
3.9 Schlussfolgerungen
In der vorliegenden Untersuchung wurden die Wöhlerlinien für 0.6 Zoll Spannlitzen eines ausländischen
Fabrikates bei einer Prüflänge 1100 mm für 50%- und 5%-Bruchwahrscheinlichkeit und 5%-Bruchwahrschein¬
lp ¦
lichkeit bei einer 95%-Aussagewahrscheinlichke1t abgeschätzt (Bild 39). Die Versuche wurden bei einer
Frequenz von ca. 4.5 Hz und einer oberen Spannung oQ * 1260 N/mm2 * 0.70 R »
konst. ausgeführt.
Die Zeitfestigkeitslinie wurde auch für die Prüflänge 1960 mm, Bild 40, die
lp «
Dauerfestigkeit bei
Abminderung der Zeitfestigkeit und der Dauerfestigkeit mit zunehmender Prüflänge (Bild 45). Dies wurde
für den Zeitfestigkeitsbereich auch in der Literatur bestätigt. Eine Abnahme der Standardabweichung bei
Die eigenen Versuchsresultate sind im Bild 46 mit denjenigen der Datenbank des IBK verglichen.
Die für die ausgewählten Prüflängen erhaltenen Versuchsresultate wurden den theoretisch errechneten Werten
gegenübergestellt. Diese wurden mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitsrechnung relativ zu einer Bezugsprüf1änge
abgeleitet. Dieses Verfahren wurde auch auf Ergebnisse aus der Literatur angewendet. Die Uebereinstimmung
zwischen errechneten und gemessenen Mittelwerten scheint für das hier betrachtete Prüflängenintervall gut.
Für die Werte der Standardabweichungen ergeben sich gegenüber den theoretischen Werten Differenzen, die
wohl vor allem auf die geringe Probenanzahl zurückzuführen sind.
Im weiteren werden Richtwerte für die Streuung im Zeit- und Dauerfestigkeitsbereich angegeben.
28
H. Spanndrähte
4.1 Problemstellung
Die Ermüdungsfestigkeit einzelner Spanndrähte wird zur Zeit auf Hochfrequenzpulsatoren unter folgenden
Bedingungen geprüft:
Prüffrequenz f -
133 Hz
Eine Uebertragung der dabei erhaltenen Resultate auf die heute bei Schrägseil brücken üblichen freien
Da bei Parallel drahtbündeln im Gegensatz zu verschlossenen Seilen keine Verbundwirkung auftritt, muss mit
Ermüdungsfestigkeiten gerechnet werden, die unter den im Hochfrequenzpulsator ermittelten Werten liegen.
Eine Ueberprüfung der nach der statistischen Theorie abgeleiteten Abminderung der Ermüdungsfestigkeit in
Abhängigkeit von der Bündellänge [32] sollte mit einem Programm für verschiedene Längen möglich sein. Die
ausgewählten Längen sollten die Spanne zwischen der Prüflänge und der nach Möglichkeit grössten Prüflänge,
bei der die Abminderung bedeutend wird und sich mit dem theoretischen Wert konfrontieren lässt, erfassen.
FUr Spanndrähte gelten hinsichtlich Wahl des Spannungsniveaus die gleichen Gesichtspunkte wie für Spann¬
litzen (siehe Abschnitt 3.1). Die zur Zeit gültige Norm SIA 162 (1968) fordert als Ermüdungsprüfung an
Ao * 0.15 Rm
m
=
0.15*1700 >
255 N/mm2
Die Stahlton AG, Zürich, hat uns ihre Versuchsergebnisse zur Verfügung gestellt. Andere Restultate ent¬
stammen ausländischen Versuchen, die von der Stahlton AG in Deutschland [33] und Dänemark [34], [35]
in Auftrag gegeben worden waren.
Das vorliegende Teilprojekt behandelt die ErmUdungseigenschaften nackter, kaltgezogener Spanndrähte mit
Durchmesser 7 mm unter Laborbedingungen. Es umfasste folgende Aufgaben:
Planung, Durchführung und Auswertung einer Versuchsserie. Dies sollte die Bestimmung der Wöhlerkurven
für Spanndrähte vom Durchmesser 7 eines einzigen Fabrikates unter
mm
Berücksichtigung dreier ver¬
Vergleich der Resultate mit den theoretisch abgeleiteten Beziehungen bezüglich Abhängigkeit der Er¬
Vergleich der Resultate mit denjenigen aus der Datenbank des IBK der ETH Zürich. Diese enthält ca.
Vergleich der erhaltenen Werte mit denjenigen aus der in- und ausländischen Forschung.
-
Studium der Lebensdauer-Streuung der Proben im Zeitfestigkeitsbereich und der Streuung der Spannungs¬
schwingbreite im Dauerfestigkeitsbereich.
29
4.3 Probenmaterial
Oie Prüfungen wurden an einem unprofilierten Spanndraht 0 7 mm aus Schweizer Herstellung ausgeführt.
Das gewählte Fabrikat wird im Text mit W-A bezeichnet (Bild 51). Das Probenmaterial entstammte einem
einzigen Ring und wurde in Stücken von 300, 2120 und 8700 mm mit gestauchten Köpfen (System BBRV)
geliefert. Diese Längen ergaben die Prüflängen gemäss Abschnitt 4.2. Die Spanndrähte waren kaltgezogen
und gehörten zur Festigkeitsklasse 1500/1670 N/mm2. Bild 52 zeigt das Spannungs-Dehnungs-Diagramm eines
Spanndrahtes 0 7 mm.
4.4 Versuchsgrundlagen
a) Frequenz
Im allgemeinen wurde davon ausgegangen, dass der Einfluss der Prüffrequenz, sofern diese nicht extreme
jedoch dazu geführt, dass die kurzen Proben 140 auf Hochfrequenzpulsatoren bei 133 Hz, die
lp * mm ca.
langen Proben >_ 1960 auf hydraulisch betriebenen Belastungseinrichtungen bei 6 Hz durchgeführt
lp mm ca.
werden müssten. Obwohl hier angenommen wurde, dass der Einfluss der obgenannten Frequenzunterschiede ver¬
nachlässigbar sei, sind die Ergebnisse bei einer direkten Gegenüberstellung von Resultaten aus Versuchen
b) Herstellungsverfahren
Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Resultate von ErmUdungsversuchen an Drähten vom gewählten
und einem anderen Schweizer Hersteller gleichwertig waren. Eine Untersuchung mit gleichzeitiger Berück¬
sichtigung mehrerer Fabrikate ist uns aus der Literatur nicht bekannt.
c) Prüflänge
Obschon der Einfluss der Prüflänge bei Spanndrähten unseres Wissens in der Literatur nur theoretisch [32]
behandelt oder nur am Rande berücksichtigt [33] worden ist, lassen diese und einzelne Versuche an der
EMPA deutlich deren Bedeutung erkennen. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Untersuchung dieses Para¬
meters eher an Spanndrähten als an Spannlitzen Erfolg verspricht, da die Ermüdung von Spannlitzen infolge
Reibeffekten einen komplexen Vorgang darstellt. Lässt man die Betrachtung von Reibeffekten für die
Versuchsergebnisse der Spannlitzen beiseite, so kann daraus der Schluss gezogen werden, dass die Unter¬
d) Spannungsniveau
Die Ueberlegungen bezüglich des Spannungsniveaus sind sowohl fUr Spanndrähte als auch für Spannlitzen
gültig (siehe Abschnitt 3.4.1).
e) Durchmesser
Gemäss den in [30] enthaltenen Resultaten ist zwischen den Ermüdungsfestigkeiten glatter, kaltgezogener
Spanndrähte 0 6 mm und 0 8 mm kein Unterschied festzustellen. Der Durchmesser 7 mm wird heute am meisten
4.4.2 Versuchsplanung
Nach der im Abschnitt 4.4.1 geführten Diskussion der Versuchsparameter wurde der Einfluss einer einzigen
Variablen, der Prüflänge, auf den Verlauf der Wöhlerkurve untersucht. Die Frequenz war aufgrund der im
Abschnitt 4.4.1 unter a) aufgeführten Gegebenheiten nicht für alle Versuche gleich. Der mögliche Einfluss
dieses ungewollt eingeführten Parameters wird zunächst ausser acht gelassen. Es wurden nur zwei Spannungs¬
horizonte im Zeitfestigkeitsbereich untersucht. Diese wurden bei der Serie 2 derart ausgewählt, dass sich
4 5
daraus Bruchlastspiel zahlen im Bereich A von ca. 5*10 , im Bereich B von ca. 5-10 ergaben (Bild 53),
Der Nennwert der Zugfestigkeit, Rm
= 1670 N/mm2, wurde bei der Berechnung der oberen Spannung aQ auf
Aus den in den Abschnitten 4.1 und 4.4.1 c) dargelegten Gründen wurde lediglich eine der Spanndraht-
prüflängen derjenigen von Spannlitzen angepasst. Damit ergab sich das im Bild 53 dargestellte Versuchs¬
programm:
Prüflängen lp =
140, 1960 und 8540 mm. Geplante Versuche: 30, 30 und 20.
4.4.3 Versuchsdurchführung
Die Versuche wurden unter Verwendung von Hochfrequenzpulsatoren 100 kN und Lastrahmen 150 kN und 300 kN
mit hydraulischem Pulsator an der EMPA in Dübendorf durchgeführt.
Versuchsbedingungen:
Im weiteren galten die gleichen Bedingungen und Kriterien wie bei den Bewehrungsstählen.
Die Leistungsfähigkeit der Hochfrequenzprüfmaschine erlaubte keine zuverlässige und aussagekräftige Durch¬
führung von Versuchen an Spanndrähten der Prüflänge lp » 140 mm für Spannungsschwingbreiten Ao >^470 N/mm2.
Während der Durchführung des Treppenstufenversuchs ergaben sich bei derselben Prüflänge 140
lp =
mm für
den Spannungshorizont Ao * 400 N/mm2 jeweils Durchläufer. Daraus kann geschlossen werden, dass auch beim
ursprünglich zum Vergleich vorgesehenen Spannungshorizont Ao ¦ 360 N/mm2 praktisch nur Durchläufer aufge¬
treten wären.
31
In den Tabellen 21 bis 23 sind die Versuchsresultate der Serien 1 bis 3 geordnet nach Spannungsschwing¬
breite und zunehmender Bruchlastspiel zahl wiedergegeben. Im Rahmen dieses Teil projektes wurden insgesamt
72 gültige Versuche durchgeführt: Serie 1 »
32, Serie 2 *
26, Serie 3 * 14.
*
178 2 630 53 21 630 42 14
595 H *
II
54 19 48 13
550 377 5 II
62 23
II
57 12 *
II
520 321 7 63 20
II
73 22 360 272 2
500 404 8 H
332 3
U
2*000 D 4 460 138 1 II
334 1
14
II
474 16 2-000 D 6
460 626 II
"
II
506 14 2-000 D 8
1*082 17
II
H
2-000 D 15 2-000 D 17
Rm = =»
II
T248 27 f » ca. 4.5 Hz
260 2*000 D 26
II
2*000 D 21 D =
Durchläufer
*
II
2*000 D 25
»
Prüffrequenz ca. 0.4 Hz
II
2*000 D 29 Tabelle 22: Spanndrähte, Serie 4;
II
2'000 D 31 Versuchsergebnisse
400 2'000 D 24 Fabrikat: W-A
II
2*000 D 28 0 7 mm
»
1960 mm
lp
II »
2'000 D 34
140 mm
ao
= 0.7
1^
» 1190 N/mm2= konst.
0 =
Durchläufer
4.5.1 Zeitfestigkeitsbereich
Unter gleichen Voraussetzungen wie bei den Bewehrungsstählen und Spannlitzen (siehe auch Abschnitte 2.6.1.1
und 3.5.1) wurden für die gewählten Spannungshorizonte jeweils die Ng0j-, Ng^- und
Ng,gg%-Werte berechnet
(Tabelle 24).
Der kleine Probenumfang bzw. der kleine Anteil Brüche auf den verschiedenen Spannungsniveaus führten in
trachtet die resultierenden Bruchlastspielzahlen für Spannungsschwingbreiten 420 Aa <^ 560 N/mm2,
man < so
Serie
Aa m(log N) s(log N) v(log N) N50, N5 N5/95
[N/mm2] [103] [103] [103]
1 440 5.864 0.203 3.45 731.2 339.6 66.4
Bei den oben erwähnten Gegebenheiten müsste die Zeitfestigkeitslinie für die Serie 1 von Auge gezogen
werden. Beim Spannungshorizont Ao » 360 N/mm2 der Serie 2 wurde der Durchläufer nach seiner Eintragung
im Gauss'schen Netz als Ausreisser betrachtet und fUr die Auswertung im weiteren nicht berücksichtigt.
4.5.2 Dauerfestigkeitsbereich
Bei der Untersuchung der Dauerfestigkeit von Spanndrähten wurde das Treppenstufenverfahren auf die drei
Serien angewendet. Der jeweilige Ablauf der Versuche ist in den Bildern 57 bis 59 dargestellt. Für die
abstand d ¦ 40 N/mm2 vorgenommen wurde. Die statistische Auswertung erfolgte wie bei den anderen Stählen
gemäss den drei eingeführten Varianten des Treppenstufenverfahrens (Tabelle 25), wobei die gleichen dort
(10.1) (31.5)
Tabelle 25: Spanndrähte, Serien 1 bis 3; Auswertung der Treppenstufenverfahren gemäss drei
verschiedenen Verfahren
(alle Werte in N/mm2;
*
s(log Ao); in Klammern angegebener Wert: Aa,50"Aa15.87;
«
**
Bestimmung nicht möglich oder fragwürdiges Ergebnis)
¦
Die einzelnen Durchläufer, die bei Spannungshorizonten Ao > 400 N/mm2 hin und wieder auftraten, deuten
darauf hin, dass die Streuung bei der Serie 1 tatsächlich nicht so klein ist, wie sie aus der vorschrifts-
4.5.3 Ueberblick
a) Zeitfestigkeitsbereich
-
Die Resultate der Serien 1 und 2 lassen einen ausgedehnten Üebergangsbereich (Zeit-, Dauerfestigkeits¬
bereich) für kleinere Prüflängen erkennen.
-
Im oberen Zeitfestigkeitsbereich Aa * 630 N/mm2 ergeben sich Mittelwerte der logarithmischen Verteilung
der Lastspiel zahl, welche in gutem Einklang mit denjenigen für Spannlitzen stehen (Tabellen 18 und 24).
-
Eine Abminderung der Zeitfestigkeit mit zunehmender Prüflänge hat sich auch bei Spanndrähten be¬
stätigt.
33
b) Dauerfestigkeitsbereich
-
Die Streuung der Standardabweichung für Spanndrähte dürfte grösser sein als diejenige für Spannlitzen
(Tabellen 19 und 25). Dies könnte auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass der Bruch der Litze vom
ersten Einzeldrahtbruch abhängt, aber auch, dass der Draht als ungekerbte Probe, die Litze dagegen als
gekerbte (mit kürzerer Initiationsphase) wirkt.
-
Unter gleichen Bedingungen weisen Spanndrähte eine etwas grössere Festigkeit auf als Spannlitzen
(Tabellen 19 und 25).
-
Der Einfluss der Prüflänge ist im Dauerfestigkeitsbereich unbestreitbar (Bild 60).
4.6.1 Versuchsresultate aus der Datenbank des IBK der ETH Zürich
Die uns von der Stahlton AG zur Verfügung gestellten Ermüdungsresultate stammen aus etwa 650 gültigen
Versuchen, die für Prüflängen 400 und fast ausschliesslich mit dem Durchmesser 7 bei einer
lp < mm mm
Frequenz f » ca. 130 Hz durchgeführt worden sind. Die Serien 2 und 3 der eigenen Versuche wurden für die
Gesamtdarstellung der Datenbank nicht berücksichtigt, da die Werte von Prüflänge und Frequenz denjenigen
der restlichen Versuche nicht entsprachen.
Aus den Bildern 54 und 61 geht hervor, dass die Resultate der Serie 1 (Prüflänge 140 mm) etwa eine
mittlere Stellung im Feld der Resultate einnehmen. Auffallend ist das breite Band der Spannungshorizonte,
bei denen sich Durchläufer ergeben. Dies bestätigt die Ueberlegungen im Abschnitt 4.5.2 in Bezug auf die
Streuung im Dauerfestigkeitsbereich. Aufgrund des Bildes kann die eindeutige Abnahme der Ermüdungsfestig¬
keit für grössere Prüflängen vor allem im Dauerfestigkeitsbereich durch die Gegenüberstellung der Wöhler¬
kurven aus der Serie 2 festgestellt werden. Innerhalb der Ergebnisse der Datenbank ist ein Vergleich zwi¬
schen verschiedenen Durchmessern oder Prüflängen bei der dort vorgegebenen Auswahl, welche durch kurze
In [33] berichteten Birkenmaier und Narayanan über 210 Versuche an Draht 0 7 mm der Prüflänge X ca.
'
c
stammenden Resultate weichen wenig von der in [33] angegebenen Wöhlerkurve 1m Zeitfestigkeitsbereich ab,
und die Dauerfestigkeit aus der Serie 1 ist etwas niedriger, was wohl auf den grösseren Wert der oberen
Eher etwas tiefer im Dauerfestigkeitsbereich aber ungefähr gleich im Zeitfestigkeitsbereich liegen die
Werte der Ermüdungsfestigkeit bei der Untersuchung von Storebelt [35] an ca. 140 mm langen Einzeldrähten
vom Durchmesser 7 mm bei einer unteren Spannung =
ca. 0.20 R was obere Spannungen von ca. 0.45 R
ou , ,
d.h. wie bei [33] ergibt. Es wurde dabei mit einer Prüffrequenz von etwa 200 Hz gefahren.
Die Resultate von Nürnberger [30] an Durchmessern 5 mm bis 8 mm bei konstanter Oberspannung o *
0.55 R
(die Versuche wurden vermutlich mit Hochfrequenzpulsatoren und kurzen Prüflängen durchgeführt) stimmen
Die von Br0ndum/Nieisen [34] im Jahre 1973 publizierten Versuche zeigen allerdings eine eher niedrigere
Ermüdungsfesti gkei t.
Warner berichtet in [29] über Vergleichsversuche an Litzen und Drähten bei sonst konstant gehaltenen
Versuchsbedingungen (a• konst., 900 mm). Für beide Spannstähle ergab sich die gleiche Dauerfestig¬
-
Ip =
keit (S, =
0.53 Rm für S„ = 0.40 Rm = konst. und S, =
0.73 Rm für S„ =
0.60 Rm =
konst., siehe Abschnitt
xl mu m L mu m
3.7.1).
34
4.7.1 Zeitfestigkeitsbereich
Aus der Literatur liegen keine Angaben über die Streuung von Spanndrähten im Zeitfestigkeitsbereich vor.
zweckmässig erachtet.
Ein quantitativer Vergleich der Streuung von Spanndrähten mit derjenigen von Spannlitzen ist wegen der vor¬
liegenden beschränkten Information bezüglich Spanndrähte nicht erfolgversprechend. Die in der Datenbank des
IBK gespeicherten Resultate lassen sich in bezug auf die Streuung leider nicht auswerten, da die meisten
dieser Versuche als Zulassungsprüfung ausgelegt worden sind und somit in der Regel Durchläufer ergeben haben.
4.7.2 Dauerfestigkeitsbereich
mit bruchmechanischen Ueberlegungen (siehe Abschnitt 4.5.3) aber auch mit der nach Theorie er¬
Einklang
sind bei glatten Spanndrähten mit einer
warteten grösseren Streuung bei kleineren Prüflängen steht. Damit
Prüflänge 140 Standardabweichungen der Spannungsschwingbreite bei einer Bruchlastspielzahl
lp »
ca. mm
2-10 35 und 50 N/mm2 zu erwarten. Diese Richtwerte sollen sich nach den in [32] ge¬
von
Nq von ca.
=
troffenen Annahmen bei zunehmenden Prüflängen entsprechend verkleinern; dadurch ist für eine Prüflänge
etwa 22 bis 30 N/mm2 als normal betrachten (siehe Ab¬
lp =
ca. 1960 mm eine Standardabweichung von zu
schnitt 4.8.2).
Die Berechnung der erwarteten Abminderung der Ermüdungsfestigkeit in Abhängigkeit von der Prüflänge wird
mit Hilfe des im Abschnitt 3.7.1 vorgestellten, theoretisch abgeleiteten Schaubildes 49 durchgeführt. Wie
bereits im Abschnitt 4.4.1 unter c) angedeutet, entsprechen Spanndrähte den Annahmen des theoretischen
statistischen Modells eher als Spannlitzen. Demzufolge und ausgehend von der entsprechenden PrUflänge,
sind folgende Werte der Zeit- und Dauerfestigkeitsbereiche zu erwarten:
4.8.1 Zeitfestigkeitsbereich
c-
8540 . .
Ao » 630 N/mm2
Ao » 360 N/mm2
4.8.2 Dauerfestigkeitsbereich
Serie 2 ¦ ' 14
n1 wr
8540 ,.
Serie 3 = ¦
61
n2 W
Serie 3:
[^50^=61 * I^n-I
"
2'30
t'^n-l - «0 -
2.30-50 * 305 N/mm2
Es ist im weiteren möglich, die Standardabweichung der Dauerfestigkeit nach dem gleichen Schaubild für
Serie 3:
ts(Aa)ln»61 -
0-5°
Cs(acf)]n,i- 0.50-50 ^ 25 N/mm2
Auch die Tendenz zu einer Abminderung der Standardabweichung hat sich experimentell, qualitativ und quan¬
titativ bestätigt (siehe Tabelle 25). Dabei wurde der gefundene Wert für die Standardabweichung der Dauer¬
festigkeit bei der Prüflänge lp ¦ 140 mm als nicht aussagekräftig befunden und durch den wahrscheinlicheren
4.9 Schlussfolgerungen
Aufgrund der vorliegenden Untersuchung wurde die Wöhlerlinie eines Spanndrahtes 0 7 mm Schweizer Fabrikat
Die Dauerfestigkeit bei 2 Mio Lastwechseln wurde für zwei weitere Prüflängen (140 mm und 8540 mm) abge¬
schätzt (Bilder 54 und 56), die erstere bei einer Prüffrequenz von ca. 133 Hz.
Sieht man von allfälligen Frequenzeinflüssen ab, so steht eine Abminderung des Mittelwertes für zunehmende
Prüflängen fest (Bild 60). Bei der Standardabweichung ergeben sich infolge widersprüchlicher Versuchs¬
resultate zweideutige Tendenzen. Zieht man andere Forschungen zu Rate, so schliesst man daraus, dass die
für die Prüflänge ca. 140 mm erhaltene Standardabweichung zu klein abgeschätzt wurde. So ist auch mit einer
Die für die ausgewählten Prüflängen erhaltenen Versuchsresultate wurden mit theoretisch errechneten Werten
verglichen. Die theoretisch abgeleiteten und gemessenen Werte zeigten eine gute Uebereinstimmung (vgl.
Abschnitt 4.9). Es werden auch Richtwerte für die Streuung der Dauerfestigkeit angegeben.
37
Zusammenfassung
Im Rahmen des Forschungsprojektes "Ermüdungseigenschaften von Bewehrungs- und Spannstählen" des Institutes
für Baustatik und Konstruktion (IBK) der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich wurden theo¬
retische und experimentelle Untersuchungen über das Ermüdungsverhalten nackter Bewehrungsstähle, Spann¬
litzen und Spanndrähte durchgeführt. Die Wöhlerkurven und deren Streuband wurden dabei unter bestimmten
Parameterbedingungen untersucht. Bei Spannlitzen und Spanndrähten wurde auch der Einfluss der PrUflänge
studiert.
Die Ergebnisse des Versuchsprogramms wurden mit Resultaten zahlreicher früherer Versuche verglichen, die
Bewehrungsstähle
-
Es hat sich eine Differenzierung in der Ermüdungsfestigkeit der vier geprüften Fabrikate ergeben.
-
Im Dauerfestigkeitsbereich weisen kleinere Durchmesser eine höhere Ermüdungsfestigkeit auf als grössere
Durchmesser (^ 30 mm).
-
Aufgrund der Versuchsergebnisse wird vorgeschlagen, die Ermüdungsfestigkeit jeweils für eine obere
Spannung von 0.8 R « - zu ermitteln. Dieses Vorgehen vereinheitlicht die Versuchsdurchführung. Die
Spannlitzen
-
Nach der Auswertung ergibt sich eine Abminderung der Zeit- und Dauerfestigkelten mit zunehmender Prüf¬
länge.
-
Die erwartete Abnahme der Standardabweichung der Ermüdungsfestigkeit bei grösseren Probenlängen ist
nicht festzustellen. Diese Erscheinung ist wahrscheinlich auf die geringe Anzahl Proben zurückzuführen.
Spanndrähte
-
Sieht man von anfälligen Frequenzeinflüssen ab, so steht eine Abminderung des Mittelwertes der Er¬
-
FUr grössere Probenlängen ist mit kleineren Standardabweichungen der Ermüdungsfestigkeit zu rechnen.
Dies gilt für den gesamten Bereich der Wöhlerkurve. Die überraschend kleine Standardabweichung für
die Probenlänge 140 mm wird im Bericht diskutiert.
38
R6sum6
1'Institut de statique et construction (IBK) de l'Ecole Polytechnique F6d6rale de Zürich (ETH) des
travaux theoriques et exp6rimentaux ont 6t6 r6alis6s sur le comportement i la fatigue d'armatures
passives, f ils et torons de precontrainte, pour lesquell es les courbes de Wohl er et 1a bände de dis¬
pers ion correspondante pour certaines conditions des parametres ont ete etudiees. Dans le cas des torons
Les resultats du Programme d'essais ont ete confrontes avec les resultats d'un grand nombre d'essais,
qui ont ete realises precedemment dans des laboratoires d'essais suisses et etrangers. II faut mentioner
Armatures passives
-
On a constate une difference entre la resistance ä la fatigue des quatre marques d'aciers essayees.
-
Dans le domaine de l'endurance les diametres les plus petits presentent une plus grande resistance ä la
resistance i fatigue, pour une tension superieure de 0.8 R -• Ce proc6d6e unifie 1'execution des
Q
essais, et, la resistance ä la fatigue resultante reste du cöte de la securite.
Torons
-
On a observe une diminution de la resistance I la fatigue pour des longueurs croissantes, tant dans
-
On n'a pas pu constater la diminution attendue de la deviation typique pour les longueurs d'eprouvette
les plus importants. Ce fait peur etre sürement attribue au petit nombre d'eprouvettes testees.
Fils de precontrainte
-
Abstraction faite de l'influence possible de la frequence, on a pu constater une diminution de la
valeur moyenne de la resistance l la fatigue pour les plus grandes longueurs.
-
Quant aux eprouvettes les plus grandes, elles correspondent aux deviations typiques les plus petites.
Cette conclusion est valable pour toute la courbe de Wöhler. Les raisons possibles de la deviation
typique extraordinairement petite obtenue pour la sörie de 140 mm sont discutees dans le texte.
39
Summary
In the course of the research project "Fatigue Properties of Reinforcing and Prestressing Steels" at
the Institute of Structural Engineering (IBK), Swiss Federal Institute of Technology Zürich (ETH),
theoretical and experimental studies into the fatigue behavior of bare reinforcing bars and prestressing
Strands and wires were carried out. The corresponding S-N curves for defined parameter conditions were
investigated. For prestressing Strands and wires the influence of the specimen length on the fatigue
strength was also studied.
The test results were compared with results from numerous tests carried out at Swiss and foreign labora-
Reinforcing bars
-
Bars from four manufactures were tested. A difference in their fatigue strength has been noticed.
-
In the long-life region, smaller diameters showed a higher fatigue strength than larger ones (< 30 mm).
As a consequence of the test results it is proposed to use the stress ränge Ao with a constant maximum
-
stress of 0.8 R
Q 2
for the determination of the fatigue strength. This procedure simplifies the
testing Operation. The resulting fatigue strength lies on the safe side for all Aa with a smaller
maximum stress.
Prestressing Strands
-
A decrease of the fatigue strength in the finite-life region as well as in the long-life region, with
-
The expected diminution for the Standard deviation of the fatigue strength in the case of greater
specimen lengths was not confirmed by the tests. This fact can possibly be explained as a consequence
of the small sample-size.
Prestressing wires
Ignoring the possible influence of frequency, a diminution in the median of the fatigue strength with
-
For greater specimen lengths, also smaller values of the Standard deviation can be expected. This holds
for the whole S-N curve. Possible reasons explaining the surprisingly small Standard deviation of the
fatigue strength obtained for the specimen length of 140 mm are indicated.
40
Verdankungen
Der vorliegende Versuchsbericht wurde im Rahmen des Forschungsprojektes "Ermüdungseigenschaften von Be¬
wehrungs- und Spannstählen" am Institut für Baustatik und Konstruktion der Eidgenössischen Technischen
FUr die grosszUgige Unterstützung des Projektes möchten die Verfasser folgenden Institutionen und Firmen
aufrichtig danken:
VSL-International, Bern
Stahl ton AG, ZUrich
Das Material für die Versuchskörper wurde uns von den obgenannten Firmen kostenlos zur Verfügung gestellt.
Versuchsresultate erhielten wir von den SBB, der VSL-International, der Stahlton AG und von den vier
Schweizer Stahlwerken.
Die Verfasser danken Herrn Professor Dr. E. Castillo für die nützlichen Anregungen und Diskussionen im
Die Konstruktion und Herstellung der neuen Prüfmaschine für lange Proben haben die Herren K. Bucher (IBK),
R. Bramati, P. Suter, P. Wiget und E. Wenger (alle EMPA) durchgeführt. Die Versuche wurden von den Herren
0. Schenk, E. Heim und P. Hofmann (EMPA) durchgeführt. Die Zeichnungen hat Herr L. Sieger (IBK) ange¬
fertigt.
Für die Mitarbeit sei den Genannten und auch allen anderen, die zum erfolgreichen Ablauf der Versuchs¬
serie beigetragen haben, bestens gedankt.
Im weiteren möchten die Verfasser Herrn R. Frey, dipl. Bauing. ETH, für seine Mitarbeit und wertvollen
Anregungen bei der Planung der Versuche und bei der Vorbereitung des Berichtes, sowie Herrn R. Caflisch,
dipl. Bauing. ETH und Adm. Institutsleiter, für seine Unterstützung bei der Vorbereitung und Organisation
des Forschungsprojektes bestens danken.
41
a) Begriffe
Nennquerschnitt:
Fläche des Nennquerschnittes nach Firmenkatalog
-
Ist-Querschnitt:
Effektive Fläche des Produktes (in mm2) vor Beginn der Versuche, die normalerweise durch Auswiegen der
Beanspruchung:
Diese wird als Spannung ausgewiesen und ist mit dem Ist-Querschnitt der Probe zu ermitteln
Spannungsniveau:
Während des Versuchs konstant gehaltene obere Spannungsgrenze des Einstufenversuchs
Bruchwahrscheinlichkeit
Pß:
-
Im Zeitfestigkeitsbereich stellt die Bruchwahrscheinlichkeit den Prozentsatz aller Proben dar, die vor
Im Dauerfestigkeitsbereich stellt die Bruchwahrscheinlichkeit den Prozentsatz aller Proben dar, die
Aussagewahrscheinlichkeit Pa:
Die Aussagewahrscheinlichkeit gibt an, in wievielen Prozenten der Fälle ein angegebener Wert der
Oberspannung o :
Grösster Wert der Spannung je Lastspiel, errechnet aus der oberen Belastung und dem Ist-Querschnitt
der Probe.
Unterspannung ou:
Kleinster Wert der Spannung je Lastspiel, errechnet aus der unteren Belastung und dem Ist-Querschnitt
der Probe.
Zeitfestigkeit:
Schwingfestigkeit für den Bereich der Wöhlerlinie, in welchem alle Proben vor Erreichen einer sinnvoll
Dauerfestigkeit:
Schwingfestigkeit für den Bereich der Wöhlerlinie, in welchem eine oder mehrere Proben eine sinnvoll
gewählte Grenzlastspielzahl überleben.
-
Bruch:
Vollständige Trennung der Probe in zwei oder mehrere Teile. Bei Litzen galt der Bruch des ersten
Bruchlastspiel zahl:
Zahl der Lastspiele bis zum Bruch der Probe.
Lognormale Verteilung:
Eine lognormale Verteilung liegt dann vor, wenn der Logarithmus der Merkmalwerte (z.B. Bruchlastspiel-
zahl, Schwingbreite der Spannung) eine Häufigkeitsverteilung entsprechend der Gauss"sehen Normalver-
teilung aufweist.
-
Prüf länge:
b) Bezeichnungen
AI 1 gemein
B-A bis B-D Interne Bezeichnung der untersuchten Bewehrungsstähle
S-A Interne Bezeichnung der untersuchten Spannlitze
W-A Interne Bezeichnung des untersuchten Spanndrahtes
m Steigung der Wöhlerlinie im Zeitfestigkeitsbereich nach der Gleichung N * C-Aa"1"
C Konstante in der Gleichung N = C-Aa_ra für die Wöhlerlinie im Zeitfestigkeitsbereich
^ Nenndurchmesser
Freie Länge
lp
f Prüffrequenz in Hz
R - _ Nennwert der Streckgrenze der Bewehrungs- und Spannstähle. Auch für naturharte Bewehrungs¬
stähle verwendet.
ou Untere Spannung
Ao Schwingbreite
§£§£i§£i§£b'=-§r.§,i§e.Q
n Anzahl Proben in einer Stichprobe
der Stichprobe
Po Bruchwahrscheinlichkeit
P Aussagewahrscheinlichkeit
N Bruch- bzw. Grenzlastspiel zahl ohne Angabe der Bruchwahrscheinlichkeit
probe
Bruchlastspiel zahl entsprechend 5% bei einer 95%
Ng.g5 Pß Pa
» =
v(log N) =
s(log N)/m(log N) Variationskoeffizient der logarithmischen Verteilung der Bruchlast¬
spielzahlen
Aa Schwingbreite der Spannung ohne Angabe der Bruchwahrscheinlichkeit
07
Schwingbreite der Spannung entsprechend 5%, unter der Annahme einer unendlich grossen
Aag Pß
=
Stichprobe
Schwingbreite der Spannung entsprechend 5% bei einer 95%
Aag.gg Pß ¦
Pß
»
und n
Literaturverzeichnis
BETON
rSPÄNN^AHLJ * '
VORAUSSAGE DER
LEBENSDAUER AUF
ERMÜDUNG
a)
BÜNDEL
SPEZIELLE FAKTOREN
VERBINDUNGEN
UMGEBUNGSDRUCK,
FEUCHTIGKEITS -
SPEZIELLE FAKTOREN
BEDINGUNGEN, ...
KORROSION, ...
I 1 ETH-VERSUCHE
b)
Interne Bezeichnung
8-A
B- B
B-C
8-D
20 «[0/»]
Bild 3 . Spannungs-Dehnungs-Diagramm eines kaltverformten
Bewehrungsstahls IH b
Bewehrungsstahis Ha
48
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Serien 5, 6 und 7
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A Nächster Versuch A Nächster Versuch
Bild 14: Bewehrungsstähle, Hauptprogramm, Serie 1; Bild 16: Bewehrungsstähle, Hauptprogramm, Serie 3 ;
30 32 39 35 37 36 40 4t 43 22 45 47 4» Probe Nr. 9 tO 1t 12 13 15 14 16 17 6 5 8
Pcob« Nr. 25 26 27 21
Aor
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A Nächster Versuch A Wehster Vsrsuch
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Bild 26 : N/mm*=
Bewehrungsstähle, Durchmesser 9 : 20 mm, <r0 : 392 konst;
Ablauf der Treppenstufenversuche für die Serien 1, 5, 6 und 7 im Vergleich
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Acx
A IBK-ETH Versuche
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eigenen Versuchen
Bild 35: Oben : 0.6 Zoll-Spannlitze S-A mit Bruch eines Umfangdrahtes
Unten : Detail
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1500
1000
500-
[%]
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0 1 2 3 e
Lostspielzohl
2-106
Bild 37 : Spannlitzen -,
Serie 1
Versuche f : 4.S Hz
Serie 2
• ** ••• Unterschiedlich
• entsprechend N at 5-10* LaitspM«
Serie 3
Versuche f : 4.S Hz
Serie 4
Unterschiedlich
<TH [N/mm*] 630 -
970 nach
Versuchsverlauf
700-
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900-
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AUS SERIE 2
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Bild 40 : Spannlitzen ,
Serie 3 ;
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280
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_:_vö: X Bruch
x
260
Bruch
y \ o OurchWuter
o OurchMufer
A Nüchtter Versuch A Nächster Versuch
Bild 44: ,
Spannlitzen Serie 4 (If:3860mm);
Bild 42: Spannlitzen ,
Serie 2
ÜF: 1100mm);
Ablauf des Treppenstufenversuches
Ablauf des Treppenstufenversuches
16 17 18 19 20 23 26 27
BrAK. Mr m
Prob« Nr 5 4 21 24 26 28 Ao-
2
Cur [N/mm2]
(N/mm*)
350
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300
A A X X
°' * x j°' X x
tx tx v" A»eo =280 N/mm» VV X X 260 N/mm*
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200
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X Bruch
150
o OurthMSuter
Serie 2 Serie 4
t\ Nttchtler Verweh
mm Prüflänge 3860 Mn
Prüflänge 1100
43: ,
Bild Spannlitzen Serie 2 (lF: 1100mm);
Bild 45: Sponnlitzen, Durchmesser e> : 0.6 Zoll, <r0 : 1260 N/mm2
Umgestellter Ablauf des Treppenstufenversuches,
Ablauf der Treppenstufenversuche für die Serie 2 und 4 im Vergleich
für Stufenabstand d:20 N/mm2
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700-
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300-
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0.0103 R
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s(loc)N) »0.153-0.0035 R
20
A IBK-ETH Versuche
e Edwonfc/Picard C24]
o Womer/HuMms C2S]
* Tide/van Hörn C27]
(5-
10
* *
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0.10 0.20 0.30 stlogN)
Bild 48 : Spannlitzen ;
Merkmolgrenzwert
XT5
^ \
je: Mittelwert
s: Stondordobweichung
für n -
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80°X
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x-4s
2000-
1500
1000
500
2 3 4 5
€[%]
Bild 52 : Spannungs-Dehnungs-Diagramm eines Spanndrahtes 7mm
o>
Serie 1 Serie 3
® © © <jj,*0.7 Rm« 1190 N/mm*» konst ® © © ofc'0.7 Rn' 1190 N/mm* «konst
lF: 140 mm
If. 8540 mm
Anzohl Anzahl
5 S co. 20 5 S co. 10
Versuche f : 133 Hi f : co. 6 Hz
Vtrsuchc
Serie 2
Fobrikot: W-A
BEREICH
Durchmesser : 7 mm
N/mm*•
Rm« 1190 konst
® © © o,»0.7
1960 mm
lp:
Anzohl
5 9 co. 20
Versuch« f : ca. 6 Hz
700-
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200-
SERIE 1
FtfHUT D-D
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Vf,= 5%
200-
SERIE 9
nauMT K-A
nnooessat: 7 tH
FRUEflJSCE: 0R40 m
USTSPIEUAH.
Prob« Nr. 23 24 21 19 26 26 27 26 29 30 31 32 33 J4 39 9
[N/mm*]
_2vLi52w_
440-
420-
400-
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o Durcnlltufer
o NBchsler Versuch
Probt Nr. 6 9 13 4 7 11 10 12 24 23 26 27 3 3 17 16
[N/mm1]
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Probe Nr. 4 6 7 0 3 8 9
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DURCHMESSER : ALLE
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Strkenmoier/Naroyonan [33)
20-
15-
10-
Anhang
1. Auswertung im Zeitfestigkeitsbereich
lastspielzahlen einer logarithmischen Normal Verteilung entspricht. Eine gute Zusammenfassung der statisti¬
schen Methoden, die fUr die Auswertung im Zeitfestigkeitsbereich in Betracht kommen, ist in [11] enthalten.
2. Auswertung im Dauerfestigkeitsbereich
Die grosse Anzahl Versuche, die für die gesicherte Aussage des üblicherweise geforderten 5%-Bruchwahr-
scheinlichkeitswertes der Spannungsschwingbreite ba verlangt wird, sowie die Notwendigkeit einer ge¬
schickten Vorwahl des Stufenabstandes, stellen sich als die wichtigsten Faktoren der drei nach unserer
Kenntnis bedeutsamsten zur Verfügung stehenden Treppenstufenverfahren heraus. Die Probit-Methode wurde
nicht in Erwägung gezogen.
Diese Methode wurde erstmals von Dixon und Mood beim Studium der Empfindlichkeitsanalyse biologischer
Versuche entwickelt [16]. Nach [19] wurde sie erstmals von RANSON-MIHL für die Auswertung im Dauerfestig¬
keitsbereich benutzt. Dieses Verfahren beruht auf der Annahme einer Gauss'sehen Häufigkeitsverteilung der
betrachteten Variablen, d.h. im vorliegenden Fall der Spannungsschwingbreite in bezug auf eine gewählte
Grenzlastspiel zahl. Es eignet sich zur Bestimmung des Mittelwertes, wobei zwischen 10 und 20 Proben nötig
sind, mit der Nebenbedingung, dass der Stufenabstand geeignet gewählt wird [19]. Als optimal wird der ge¬
wählte Stufenabstand dann betrachtet, wenn er ca. (0.5 bis 1) x Standardabweichung ausmacht. Dagegen be¬
reitet die Bestimmung der Kennwerte für kleine Bruchwahrscheinlichkeiten, z.B. 5%, der für die Bemessung
üblich ist, grössere Schwierigkeiten. Nach [19] sind mindestens 40 bis 50 Proben nötig, um den Wert mit
10%-Bruchwahrscheinlichkeit zu ermitteln. Ein Grund für die nötige grosse Anzahl Versuche ist nicht zu¬
letzt die Tatsache, dass bei der Auswertung nur die Versuchsresultate des weniger oft eingetretenen
Ereignisses berücksichtigt werden. Bezüglich der theoretischen Grundlagen der Methode sei auf folgende
Arbeiten hingewiesen [16, 36, 10, 19].
Beim modifizierten Treppenstufenverfahren nach Deubelbeiss [17] ändert sich gegenüber dem konventionellen
Verfahren nach Dixon und Mood nur die Auswertung, während die Versuchsdurchführung identisch ist.
Die Modifizierung von Deubelbeiss besteht darin, dass man alle Proben bei der Auswertung berücksichtigt.
Dadurch kann die Aussagesicherheit wesentlich erhöht werden. Andere Merkmale dieser Methode sind: Die
Einteilung in zwei Kategorien nach kleinen oder grossen Probenzahlen (unterschiedliche Berechnung der pro¬
zentualen Bruchwahrscheinlichkeit für die verschiedenen Klassen), und die Auswertung der Versuchsresultate,
die graphisch erfolgt. Deubelbeiss bezeichnet die letztgenannte Eigenschaft als vorteilhaft, da die graphische
Methode weniger empfindlich auf Unregelmässigkeiten in der Messwertverteilung reagiert als die konventio¬
nelle. Der Vertrauensbereich kann numerisch mit Hilfe der Binomialverteilung oder graphisch bestimmt wer¬
den.
Hück [18] empfiehlt einen neuen Ansatz und eine neue Auswertung für das Treppenstufenverfahren. Nach seinen
Aussagen erfasst die konventionelle Methode den Mittelwert nicht optimal und gibt die Standardabweichung
stets zu klein und die Konfidenz nicht richtig an. Dabei werden wie bei Deubelbeiss alle Versuchsresultate
(und sogar noch ein zusätzliches: nächster Versuch) für die Auswertung herangezogen. Als Häufigkeitsver¬
teilung in Richtung der Spannungsschwingbreite wird eine logarithmische arcsini/p-Verteilung angenommen.
Diese stimmt mit der lognormalen Verteilung praktisch überein und ist insofern noch vorteilhaft als sie
der praktischen Erfahrung entsprechend eine feste Grenze aufweist, die tatsächlich einer Nul 1-Bruchwahr-
83
scheinlichkeit entspricht, welche als effektive Oauerfestigkeit gelten kann. Dies bedeutet, dass für die
Bestimmung der Standardabweichung eine Versuchsserie mit einem konstanten Logarithmus des Stufensprungs
geplant werden muss. Der Auswertungsvorgang unterscheidet sich sonst wenig von demjenigen des konventio¬
nellen Verfahrens, bis auf die Berechnung des Acr-Wertes für eine bestimmte Bruchwahrscheinlichkeit und
eine bestimmte Konfidenz, die dann mit den Logarithmen des Mittelwertes, der Standardabweichung und den
Schätzwerten für die Standardabweichung des Mittelwertes und der Standardabweichung geführt werden muss.
Die zuletzt erwähnten Schätzwerte sind aus graphischen Darstellungen in [18] zu entnehmen.
Da die eigenen Versuchsserien für konstante Stufensprünge geplant und durchgeführt worden sind, würde -
streng genommen -
eine Anwendung dieses Verfahrens für die Auswertung dieser Versuche nicht in Frage kom¬
men. Der Dauerfestigkeitsbereich ist aber in der Regel in Richtung der Spannungsachse klein genug, um die
2.2 Auswertung
Die Auswertung nach den drei ausgewählten Verfahren wird an den Versuchsergebnissen der Serie 1 (Fabrikat
B-A: a * 392 N/mm2 »
konst., 9 20 mm) gemäss
-
dem konventionellen Treppenstufenverfahren nach D1xon/Mood
-
dem modifizierten Treppenstufenverfahren nach Deubelbeiss
-
dem modifizierten Treppenstufenverfahren nach Hück
dargestellt.
Die erste Probe fällt in der Auswertung dieses Verfahrens weg, obschon sie in den Bereich der gefahrenen
Schwingbreiten fällt.
Ao-
i2-f
[N/mm2] Massgebendes Ereignis: x i f i-f
lJaTz 250 -
\i 2 2 4 8
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Act, 240 - '
1 4 4 4
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\ 0 2 0 0
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220 -
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x Bruch 1 F-8 A«8 B»12
o Durchläufer
A 8
Aa50
«
Aa0 + d
(j ± 0.5) « 230 + 10
(g-
-
0.5) »
235 N/mm2 (Minuszeichen, Bruch massgebend)
s = 1.620 d (f§l§l +
0.029) - 1.620-10
(8'^~82 + 0.029) - 8.57
Die Bedingung FB-A2/F2 > 0.30, (8>12-82)/82 * 0.50 > 0.30 ist eingehalten, daher ist die Gleichung aus¬
reichend genau
d 10 .
17
> 0.5 H = 1.32
=
K17
s 07_ < 2.0 G = 1.02
84
s„ * G—5- - ].QZ&iE. .
3.09 N/mm2
m
/T vT
se
S
« H--5- » 1.32-i^ « 4.00 N/mm2
af aM
Ao5/95
=
^50-kl(PB)-s^a)
"
k(Pa)ism+(kl(PB)-ss)2
•
235-1.645-8.57-1.645 / 3.09^(1.645 4.Ö0)'!' -
208.9 N/mm2
Eigentlich entspricht die obige Gleichung dem zweiseitigen 90%-Vertrauensintervall. Sie kann als gute
Ao5
"
^50
"
ki(pß),s(Aa) '
235-1.645-8.57 »
220.90 N/mm2
des Ausdruckes
10° "+1-2r
Krro-n°'5)
p =
= — c, * i
1
+
PB S7JPTT
oder einem ähnlichen Begriff ausgerechnet. Dabei werden sämtliche Proben (Brüche und Durchläufer) ver¬
wendet (Bild A-2). Die daraus resultierenden Bruchwahrscheinlichkelten werden in Abhängigkeit der ent¬
PBC%1
x Bruch
o Ourchlöufer
99.9 -
98 -
*—
-
2»
; 1 J
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Ac
MW ^A« 9
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/] ;
2*—s-
2 •
0.5-
240 220 230 240 250 260 2T0
Ae»
[N/mm*]
Bild A-3: Bewehrunqsslrjhie, Hauptprogramm, Serie 1;
Darstellung der Resultate für das Treppenstufenverfahren von Oeubelbaiu
im Gauss' sehen Netz
Die Bestimmung der Summenhäufigkeitsgerade kann mit Hilfe einer Regressionsrechnung oder von Auge erfolgen.
Die Resultate für den Medianwert, Aa,.., ¦x. 236 N/mm2, und für den
Aa5-Wert, ^220 N/mm2, stimmen gut mit
den nach dem konventionellen Verfahren gefundenen Werten überein. Spannungsschwingbreite Aoc/ge kann
Die
z.B. unter Anwendung der Tabelle 33 [11] von Lieberman mit Berücksichtigung der Regression ausgerechnet
werden. Dieser Wert von ca. 207 N/mm2 weicht ebenfalls wenig von demjenigen nach der konventionellen Methode
ab.
Ausgehend von der Forderung eines konstanten Logarithmus des neu definierten Stufenverhältnisses, d.h.
Ao.
log d *
log konst.
Ji-1
und von einem mittleren Spannungsniveau bei 230 und 240 N/mm2, hätte man theoretisch folgende Spannungs¬
schwingbreiten gewählt (log d *
log 240/230 *
0.0185, d *
1.044):
Ao« ¦
240 N/mm2
Der Unterschied zu den tatsächlich gewählten Spannungsniveaus beträgt etwa 2Xo und ist ohne weiteres zu
vernachlässigen, zumal der Sollwert des Mittelwertes von der Prüfmaschine nur mit einer Genauigkeit von
+ 2% eingehalten wird.
A<r
r i
i f i-f i2«
[N/mm2J
250
lA/
-
>•• 3 4 42 36
\ \ /T
Ao-, 240 2 7 t4 28
A/
-
y V / \
A<r, 230 -
1 6 6 6
m
y
A«b 220 -
V 0 2 0 0
log
Aa-n
¦
log Aa + = log d
J50 o F
nA/F 32/19
220.42-1.044"""' 236.8 N/mm2
Aa5Q
- - -
Aa0-d"/r
Berechnet man
Aojq unter der Annahme eines konstanten Stufenabstandes, d.h. mit
d »
Aai-Aa1_1
* 10 N/mm2 - konst.
so ergibt sich
10-^
Ao50
-
AaQ +
iy
' 220 +
"T9-
•
236.8 N/mm2
FB-A2 19.70-322
Hilfsgrösse k * -
0.85
-—res—
^^ a l«
Es sei nochmals erwähnt, dass hier eine Gauss'sche Normal Verteilung nicht für die Schwingbreiten, sondern
log (Ao5/95)
=
log (AogoJ-k^PgJ.s (log AaJ-k^) Ys2+(k1(PB)-ss)'
wobei kXSS) 1.645 dem Gauss'schen gewünschte Ueberlebens-
k^Pg) ¦
k1(Pa) » ¦ aus Fehlerintegral für die
wahrschWahrscheinlichkeit bzw. Aussagewahrscheinlichkeit zu entnehmen sind, während s und s mit Hilfe des
Wertes
snogAo]. _
|M
löga
S„ ¦ c -s(logAa)
' " '
^ 0.29-0.0259 - 0.0075
m m «¦
d 1.90-0.0185
ss
«
cs-log % * 0.0351
und damit
Im Gegensatz zur Ermittlung des Mittelwertes ergibt sich hier für ein auffälliger Unterschied
A05/95 zu
Schätzwert für
Aog
2.374 1.645-0.0259
logAo5 2.331
-
» »