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1 Theoretische Grundlagen
Z1 I1 I(x) I2
U0 U1 U(x) U2 Z2
x
a x=0 x x + dx x=l
I I+dI
R'dx L'dx
dx
b x x +dx
I1 -I2
U1 A U2
1
Durch die Lösung der Differentialgleichungen und unter der Annahme, daß die zeitlichen
Änderungen des Stroms und der Spannung sinusförmig sind, ergeben sich die LeitungsgleiĆ
chungen für das in der Bild 1b) dargestellte Ersatzschaltbild in folgender Form [1]:
Z wĂ +Ă Ǹ RȀ ) jwĂ LȀ
GȀ ) jwĂ CȀ
(1.5)
und
2
1.2 Näherung für g und Zw bei hohen Frequenzen
Dieser Frequenzbereich ist definiert durch
RȀ Ą «Ą 1Ą Ą Ą Ą undĄ Ą Ą Ą GȀ Ą «Ą 1Ă . (1.7)
wĂ LȀ wĂ CȀ
Nach Umformung der Gleichung (1.6) und unter Benutzung der Näherung
(Ă 1 ) DxĂ )Ă 2 Ą [Ą 1 ) 1 Dx folgt:
1
d. h.:
aĄ Ă [Ă Ą 1 Ă RȀ
2
ǸCȀ
LȀ
Ą )Ą 1 Ă GȀ ǸLȀ Ą Ą +Ąa
2 CȀ R ) aQ
mit
a R +Ă Ă Ą 1 Ă RȀ
2
ǸCȀ
LȀ
= Längsdämpfung
und
a Q +Ą Ă Ă 1 Ă GȀ
2
ǸCȀ
LȀ = Querdämpfung
sowie
bĄ [Ą wĂ ǸĂ LȀCȀ . (1.10)
Bei dem zu untersuchenden Kabel ist die Querdämpfung a Q gegenüber der LängsdämpĆ
fung a R wegen G'« R' zu vernachlässigen.
a QĄ [Ą 10 *3Ă a RĂ Ă .
aĄ [Ą 1 Ă RȀ
2
ǸCȀ
LȀ . (1.11)
3
Die Gruppengeschwindigkeit vgr ist folgendermaßen definiert:
v grĄ +Ą dw Ă Ą .
db
v grĄ +Ą 1 Ą +Ą l
ǸLȀCȀ t gr , (1.12)
1.3 Reflexionsfaktor
Nach Umformung von Gl. (1.1) mit Hilfe des Euler'schen Satzes, Ergänzung mit dem herĆ
ausgekürzten Zeitfaktor e jw t auf beiden Seiten und unter Voraussetzung einer verlustlosen
Leitung, d. h. aĂ +Ă 0 bzw. gĂ +Ă jb erhält man:
(1.13)
Der Reflexionsfaktor r ist das Verhältnis der Amplitude der reflektierten zur einfallenden
Welle. Der Reflexionsfaktor r2 am Leitungsende lautet mit U2 = I2 Z2 :
Z 2Ă *Ă Z w
r 2Ą +Ą ĂĄ. (1.14)
Z 2Ă )Ă Z w
I1 1
Y 11Ą +Ą +Ą Ą Ă Ą, (1.15)
U1 Z wĂ tanhĂ (g l)
U2 + 0
wobei Y11 die Kurzschlußeingangsadmittanz ist. Bei Leerlauf am Leitungsende ergibt sich
für I2 = 0 die Leerlaufeingangsimpedanz:
U1
Z 11Ą +Ą +Ą Ą Z wĂ cothĂ (g l)Ą . (1.16)
I1
I2 + 0
4
Mittels den Gl. (1.15) und (1.16) lassen sich Zw und g bestimmen.
Z wĄ +Ą Ǹ Ă
Z 11
Y 11
(1.17)
g lĄ +Ą arctanh ǸZ 1
11Ă Y 11
ĄĄ. (1.18)
2Ă |A| sin f
b lĄ Ą + Ą Ą 1 Ą arctanĂ . (1.21)
2 1Ă *Ă |A| 2
Mit den so gewonnenen Werten für Zw und g lassen sich die vier Leitungskonstanten R', L',
G' und C' mit Hilfe der Gleichungen (1.22) und (1.23) bestimmen.
g
GȀ ) jwĂ CȀĄ +Ą ĄĄ. (1.23)
Zw
2 Literaturhinweis
5
3 Versuchsdurchführung
3.3 Versuchsaufgaben
1) Mit Hilfe von Impulsen ist der Wellenwiderstand Zw des Kabels zu bestimmen. Die
Versuchsschaltung hierzu zeigt Bild 2.
150W
U1 Z2
Kabel
Zur Messung werden Impulse mit einer Impulsdauer von 3 ms und einer ImpulsfolgefĆ
requenz von 10 kHz benutzt. Die Spannung U1 wird oszilloskopiert. Unter BeobachĆ
tung der reflektierten Impulse wird Z2 eingestellt und Zw bestimmt.
Bei dieser Meßmethode wird der Wellenwiderstand für hohe Frequenzen bestimmt,
welcher nach Gl. (1.8) reell ist.
2) Mit der Versuchsschaltung aus Bild 2 bestimme man die Gruppenlaufzeit tgr . Dabei
wird die Impulslaufzeit des reflektierten Impulses gemessen. Als AbschlußwiderĆ
stand wähle man Z2 = 0 oder Z2 = 1 . Die Impulslaufzeit kann näherungsweise
gleich der Gruppenlaufzeit tgr gesetzt werden. Der Einfluß des Übertragers ist zu verĆ
nachlässigen.
3) Man skizziere die entstehenden Oszilloskopbilder in der Versuchsschaltung nach
Bild 2 für Z2 = 0 , Z2 = 1 und Z2 = Zw .
6
4) Für eine Frequenz von f = 100 kHz bestimme man die Dämpfungskonstante a des
Kabels.
Hierzu baue man die Versuchsschaltung aus Bild 3 auf. Für den Abschlußwiderstand
Z2 wähle man den in Versuchsaufgabe 1 ermittelten Wert. Mit einem TransistorvoltĆ
meter messe man |U1 | und |U2 | und errechne a nach Gl. (2.1).
|U |
aĄ +Ą 1 Ă ln 1 (2.1)
l |U 2|
Sinus-
generator U1 Z2 U2
Kabel
5) Aus den Meßergebnissen der Versuchsaufgaben 1 und 4 errechne man die Werte R',
C', L' und G' des gemessenen Kabels.
6) Um zu beweisen, daß es sich bei Versuchsaufgabe 1 und 2 um hohe ÜbertragungsfreĆ
quenzen im Vergleich zu gewöhnlichen Fernsprechsignalen (0,3 bis 3,4 kHz) handelt,
sind die verwendeten Impulse mit Hilfe der Fourier-Transformation darzustellen.
Für den Fall, daß der Impuls nur einmal auftritt und unter der Annahme eines idealen
Rechteckimpulses (Impulsanstiegszeit ! 0) soll das Amplitudenspektrum gezeichnet
werden. Die größte noch darzustellende Frequenz sei 1 MHz.
7) Es sind die komplexen Eingangsimpedanzen bei Abschluß mit Z2 = 0 und Z2 = 1 in
Abhängigkeit von der Frequenz zu messen und als Kurve darzustellen (ParallelschalĆ
tung von Cn und Rn bei Z2 = 0). Hierzu verwende man eine ScheinwiderstandsmeßĆ
brücke nach Bild 4. Als Nullindikator wird ein Transistorvoltmeter benutzt. Die MesĆ
sungen sind im Frequenzbereich zwischen 0,2 f 10 kHz durchzuführen.
5 kW Z Kabel Z2
Sinus-
generator
UD
5 kW Rn
Cn
8) Aus den Versuchsergebnissen der Aufgabe 7 errechne man für eine Meßfrequenz von
800 Hz die Leitungsbeläge R', C', L' und G' und vergleiche sie mit den Ergebnissen
aus Aufgabe 5. 5.06