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Greenpeace Kinderinfo

KIDS

Rettet die Meere!


Die Ozeane sind riesengroß und trotzdem zen gibt, die zu viel Fisch fangen: Mit moderner
sehr verwundbar: Es wird viel zu viel Fisch Technik können sie die Fischschwärme außerdem
gefangen, außerdem verschmutzen Plastik, sehr gut orten.
Müll, Gift und Erdöl das Wasser. So kann das Einige Fischer benutzen schwere, mit Eisen-
nicht weitergehen! geschirr versehene Grundschleppnetze um zum
Beispiel die im Sand eingegrabenen Schollen zu
Sie leuchten in vielen Blau- und Grüntönen und erbeuten. Dabei landen auch Tiere im Netz, die der
erscheinen so groß, unsere Meere. Unter Waser Fischer nicht gebrauchen kann: Seesterne, Krebse,
geht es noch viel bunter zu. Dort sind viele Mil- Babyschollen und viele andere. Tot oder schwer
lionen verschiedene Pflanzen und Tiere zuhause: verletzt wird dieser „Beifang“ einfach über Bord
Algen wie Seetang und Meersalat, Fische in allen geworfen.
Formen, Farben und Größen.
Viele Meeresbewohner wurden noch gar nicht Immer öfter fahren große europäische Schiffe
entdeckt. Die Ozeane sind im Schnitt 3.800 Meter, in ferne Länder, wo es noch genügend Fisch gibt.
an einer Stelle sogar über 11.000 Meter tief. Dort Ein Ziel ist der Atlantik vor Westafrika.
unten ist es stockdunkel und kalt. Mit Tauchboo- Fair ist das nicht, sie fangen den afrikanischen
ten konnten Forscher bisher nur winzige Aus- Fischern ihre Existenzgrundlage – und allen Küs-
schnitte der Tiefsee untersuchen. tenbewohnern ein wichtiges Nahrungsmittel weg.

Ist das Meer bald leer?


Die meisten Leute kennen Fische
nur aus dem Aquarium, aus dem
Fernsehen, oder auf dem Teller als
paniertes Filet. Und da sind wir bei
einem großen Problem:
Es wird weltweit zu viel Fisch
www.kids.greenpeace.de

gefangen. Die Mehrzahl der Fisch-


bestände in den Meeren Europas ist
überfischt. Das heißt:
Von vielen Speisefischbeständen
(wie Kabeljau oder Schellfisch) wird
so viel weggefangen, dass die übrig
gebliebenen Tiere nicht mehr genug
Nachwuchs bekommen können.
Die Bestände schrumpfen.
hsfilet.
Dies liegt vor allen Dingen daran, dass - oder Seelac
alten meist ens Kabeljau
es zu viele Schiffe mit zu großen Net- Fischs täbchen enth
Philippinen: Greenpeace Aktivisten fischen Plastikmüll aus dem Meer

Das Meer ist keine


Mülltonne! Nachhilfe-Aktio
„Mülltrennung“
n

Aus dem Meer wird zu viel herausgeholt der Fischerei treiben als
– und gleichzeitig zu viel hineingeworfen, „Geisternetze“ in den Ozeanen
was da nicht hingehört. So landen jedes und bedrohen weiterhin die
Jahr bis zu 13 Millionen Tonnen Plastik- Meerestiere.
müll allein vom Land aus in den Meeren.
Umgerechnet sind das ungefähr 300.000 Stadt Land Müll
LKW-Ladungen Müll! Etwa 80 Prozent des Mülls im
Dabei handelt es sich unter anderem um Meer sind von Land aus
herumfliegende Plastiktüten, in die Natur dorthin geraten. Doch nicht n
geworfene Colaflaschen, das Plastikbesteck jede Plastiktüte, die im Meer Nachhilfe-Aktio
vom letzten Strandpicknick, die Folie vom landet, wurde am Strand „Mülltrennung“
Schokoriegel… zurückgelassen. t-
Ein Leben ohne Plastik? Kaum vorstellbar Nicht einmal die Hälfte des deu
Oft hat der Müll schon einen weiten Weg tikm ülls land et im
für die meisten von uns. Aber auch zu schen Plas
hinter sich, bevor er für Schildkröten,
Tausende abgerissene Kunststoffnetze aus Recycling.
Seevögel und Fische zur Gefahr wird. h
Viele Menschen kennen sich auc
Ein Großteil der Plastikabfälle wird über nnu ng gar nich t aus .
mit Mülltre
unsere Flüsse ins Meer transportiert.
Ein klarer Fall für „Müll-Profis“!
Was kannst du tun? Du hast dich vielleicht auch schon mal
über achtlos weggeworfene Dinge am Sammelt verschiedene Abfälle
zusammen (Achtung, Hand-
Mit den Greenteams aktiv
Flussufer oder an Bachläufen aufgeregt.
schuhe und Zange nicht verges-
gegen Müllmonster
Genau dieser Plunder endet früher oder
später im Meer. Der Rest wurde direkt sen, ihr könnt den Müll auch vor
,
Mach deinen Mitmenschen klar auf dem Wasser „entsorgt“: Müll, der in der Aktion auswaschen)
geh en, wen n
dass die Meere baden der Schifffahrt einfach über Bord gekippt ll-
e so wei ter- Vermischt die Abfälle als „Mü
die Plastikschwemm wurde; Zubehör aus der Fischerei (wie eur em Info -Sta nd
du berg“ an
geht. In einer Umweltbande bist verloren gegangene Netze) und Abfall, der
iger alle in:
mit deinem Anliegen wen von Öl- und Gasbohrinseln oder anderen Stellt ‚Mülltonnen‘ (z.B. aus
hrs t
auf kids.greenpeac e.de erfä Industrieanlagen im Meer stammt. Pappe) daneben für Restmüll,
nde n
du, wie du ein Greent eam grü Bio-Abfälle, Papier und Wer t-
und aktiv werden kannst . Plastik ist kein Fischfutter stof fe auf
der
Mit kreativen Info-Ak tionen auf Forscher warnen: Wenn sich nicht bald
ode r auf dem Forder t jetzt die Passanten auf,
Straße, in der Schule etwas ändert, gibt es in 35 Jahren mehr
am- den Müll richtig zu trennen…
Marktplatz könnt ihr euch zus Plastik im Meer als Fische. Die reinste te
plas tikf reie Wet ten, dass die meisten Leu
men stark machen für Horrorvorstellung! Zumal der Müll, bis er e bra uch en?
eure Hilf
Meere.
Stralsund: Greenteamaktion gegen Plastikmüll im Meer

Was kannst du tun?


ren!
Mach mit beim Plastikmüll spa
.
ionen Tonnen Plastik hergestellt
Jedes Jahr werden über 311 Mill ladu ng voll
unde eine Müllwagen
Das ist umgerechnet jede Sek all:
Plas tiks landet ja ohnehin später im Abf Lieber Apfelstrudel
Plastik. Ein Großteil des üte n,
– zum Beispiel Foli en, Plas tikt als Müllstrudel!
nämlich als Verpackungsmüll kunst-
r Fas t Food Schachteln aus Schaum
leere Joghur tbecher ode
stof f (Styropor). Bis zu 18.000 Plastikteile schwim-
tiven:
Dabei gibt es einfache Alterna e men in jedem Quadratkilometer
n Bau mw ollbeutel dabei hat , braucht kein
Wer beim Einkauf eine fen; und für die Meer. In einigen Gebieten konzen-
kann man lose kau
Plastiktüte. Obst und Gemüse ten, triert sich der Abfall so stark, dass
kan nst du eine Unterschriftenak tion star
Fast Food Verpackung Ver pac kun gen sich regelrechte Müllteppiche
umweltfreundliche
die den Laden auf fordert, auf entwickelt haben. Der bekannteste
umzusteigen. n um ist so groß wie Mitteleuropa und
ren“ und weitere Tipps und Idee
Eine Checkliste „Plastikmüll spa e.de /mit mac hen . liegt im Nordpazifik bei Hawaii.
kids.greenpeac
aktiv zu werden findest du auf
Wie kommt es zu solchen
Müllstrudeln?
sich zersetzt hat, unzählige Meerestiere
Meer landet, landet am Ende auch auf Thilo Maack, Meeresbiologe bei
bedroht. Bei einer Plastikflasche kann das
unserem Teller. Wer weiß schon, ob der Greenpeace, erklärt:
übrigens bis zu 450 Jahre dauern...
Zwar zersetzen sich die Kunststoffteilchen Hering im Fischbrötchen nach Plastik Zu den Meeresströmungen in den
etwa durch Sonneneinstrahlung und geschnappt hatte? Natürlich wurde der großen Ozeanen gehören riesige
Wellenbewegung nach und nach in Fisch zuvor ausgenommen. Strudel, die im Laufe der Jahres-
Kleinstteile („Mikroplastik“), aber das Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass du zeiten ihre Ausdehnung ändern.
macht sie nicht weniger gefährlich: dich an einer Plastikgräte verschluckst. Plastikmüll, der im Meer treibt,
Makrelen zum Beispiel ernähren sich von Aber die Kunststoffteilchen können zuvor wird von den Strudeln angezogen.
frisch geschlüpften Seenadeln an der Giftstoffe aufgenommen haben. Viele Da jedes Jahr mehr Plastik in die
Wasseroberfläche und schnappen nach gefährliche Chemikalien, zum Beispiel Ozeane kommt, gelangt auch
ähnlich aussehenden Miniplastikstück- Pestizide aus der Landwirtschaft oder PFC immer mehr Plastik in diese
chen. Schildkröten halten Plastiktüten für aus der Textilindustrie, gelangen ins Meer riesigen Wirbel. Es gibt solche
Quallen und Seevögel verfüttern unver- und verbinden sich dort mit dem Plastik- Strudel im Nord- und Südpazifik,
dauliches Plastik an ihre Jungen. treibgut. Auch der Kunststoff selbst im Nord- und Südatlantik und im
enthält gefährliche Chemie, zum Beispiel indischen Ozean. Das Plastik bleibt
Fisch mit Gift – Weichmacher, die den Hormonhaushalt bis zu 16 Jahren in diesen Ozean-
na, guten Appetit! von Menschen und Tiere beeinflussen und wirbeln und wird dann aufgrund
Wir Menschen stehen am Ende der schwere Krankheiten oder Missbildungen der Zentrifugalkraft ausgespien.
Nahrungskette. Das heißt: alles, was im auslösen können.
r
frika: Pro en riesige Fischtrawle
test geggibt
Westa
2012,Kraft
Volle voraus: Windkraft es auch auf hoher See.
Norwegen: Greenpeace setzt sich
für ein Meeresschutzgebiet in der
Arktis ein

Dreckschleuder Öl
Auch das „schwarze Gold“ ist eine Gefahr: eine schonende, nachhaltige Fischerei.
Rund 10.000 Erdöl-Plattformen stehen in Die Umweltschützer starten Protestaktio-
den Ozeanen, und es sollen noch mehr nen und sprechen mit Politikern, Fischern, Da gab es einige Greenpeace-Erfolge:
werden, da die Vorräte an Land bald auf- Fabrikanten und Leuten, die gern Fisch So sind etwa die gefährlichen Treibnetze
gebraucht sind. Im Meeresgrund nach Öl essen. inzwischen weltweit verboten.
zu bohren, ist riskant. Immer wieder Greenpeace Aktivistinnen und Aktivisten Ein einfaches Mittel, viele Probleme in den
passieren Unfälle. Und die haben schlim- sind mit Schiffen auf allen Weltmeeren Griff zu kriegen, sind Meeresschutzgebiete.
me Folgen: Tausende ölverschmierte See- im Einsatz, um für besseren Meeresschutz Hier sind Fischfang und Industrieanlagen
vögel, tote Wale und Delfine, verseuchte zu demonstrieren. Zum Beispiel im Mit- tabu, hier können Fische & Co. ungestört
Strände. telmeer, in der Nord- und Ostsee oder vor leben und sich vermehren.
den Küsten Afrikas. Auch in der Arktis Zwar gibt es seit 1986 ein weltweites
Das tut Greenpeace und Antarktis ist Greenpeace unterwegs. Walfangverbot, für das Greenpeace sich
für die Meere Gemeinsam mit Wissenschaftlern wird stark gemacht hat, aber leider machen
Greenpeace setzt sich seit Jahrzehnten für dort untersucht, welche Folgen der Klima- immer noch einige Nationen Jagd auf diese
den Meeresschutz ein, unter anderem für wandel für die Eismeere hat. Meeressäuger.

Dinge, die du für das Meer tun kannst!


• Bitte deine Eltern, Fisch als Delikatesse zu betrachten. Esst nicht zu viel
davon, und wenn, dann Fische, die nicht bedroht sind. Infos dazu findet
ihr im Greenpeace Fischratgeber unter www.greenpeace.de/fischerei

• Veranstalte einen Thementag „Meer“ an deiner Schule.

• Spar Plastikmüll und mach dir mit deiner Familie oder deinen Freunden
Gedanken, welche Alternativen es zu Plastik gibt.

• Meer wissen: Abonniere unseren Newsletter und informiere dich über


aktuelle Greenpeace-Mitmachaktionen für Kinder und Jugendliche zum
Schutz der Meere. www.kids.greenpeace.de/mitmachen

Greenpeace fordert:
Große Meeresschutzgebiete weltweit
Greenteams demonstrieren für
Meeresschut z, 2013
Weniger Fischfang, schonende Fangmethoden
Keine riskanten Ölbohrungen im Meer
Plastikverbrauch stark senken, Einwegtüten und Mikroplastik verbieten

Viel mehr findest du im Internet unter www.kids.greenpeace.de/themen

Impressum
Greenpeace e.V., Hongkongstr. 10, 20457 Hamburg, Tel. 040/306 18-0; mail@greenpeace.de, www.greenpeace.de V.i.S.d.P. Nicole Knapp Text Nicoline Haas, Anja Oeck, Simone Wiepking Fotos S. 1:
G 0109 3

Marco Care, Christoph Piecha, S. 2: Gavin Newman, Thomas Einberger S. 3: Bente Stachowske, Alex Hofford, S. 4: Pierre Gleizes, Johanna Hanno, Hannah Schuh alle © Greenpeace, Poster: Troy
Mayne/Greenpeace Gestaltung Isabel Werner Druck Reset Grafische Medien GmbH, Virchowstr. 8, 22767 Hamburg Auflage 20.000

100% Recyclingpapier Stand 4/2016


Plastiktüten sind kein Schildkrötenfutter! www.kids.greenpeace.de

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