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H. Dalichau
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I
Measurement of voltage, current
and phase
. . a
1.1 Ube rsicht: S pannungsme ssung
Survey: Voltage-measurement
Z u leit u n g M e n g e rö t
Standardmultimeter und Digitalvoltmeter mes-
•
r- '"
danz eines Eint ors und der komplexe Transmis A u sg 0 n g s w eeh sei s t ro m
I
-
Bereich, ist die Messung von Gleich spannung ent st eht dadurch eine Verzerrung des Wech sel
bzw. Gleich strom mit elektronischen Mult ime spannungssignals in der Form, daß ein Gleich
tern bzw. Digit alvoltmetern schwierig, da diese spannungsanteil ent st eht , der proport ional z um
Meßgeräte seh r empfindlich auf überlagert e Quadrat des Effekt ivwert s der Eingangswechsel
Wechselfelder reagieren und die Meßwert e völlig spannung (true RMS ; Leist ungsmessung) ist.
verfälscht werden. Besondere Umsicht ist not Wenn Signale unt erschiedlicher Frequenz anlie
wendig bei steilflankigen Impulsen, in Leistungs gen, ergibt sich
endstufen und im Bereich starker Strah lungsfel-
UOiode � [U1 cos (w1 t) + U2 cos (w 2 t)F
�
ren.
W1 - w 2 , 2 w 1 , W1 + 0]2 und 20]2 '
1.3 Diodengleichrichter. Diode detector Für größere Eingangswechselspannungen wird
die Diodenkennlinie linear (s. 12.3). Es tritt nor
Wechselspannungen werden mit Halbleit erdio male Halbwellengleichrichtung (Hüllkurvende
den in Gleichspannungen umgewandelt ; diese modulation) auf und am Ausgang des nachge
werden ansch ließend verst ärkt und angez eigt . schalt eten Tiefpasses kann eine dem Spitzenwert
Bei Spannungsamplituden im Bereich 3 50 !lV bis proportionale Gleichspannung gemessen wer
25 mV befindet man sich oberhalb von Rauschst ö den. Im Unterschied zum quadrat ischen Bereich'
rungen im sogenannt en " quadratischen Bereich" ist die Ausgangsgleichspannung bei gleichzeiti
gem Vorh andensein unt erschiedlicher Frequen
z en abh ängig von den Ph asenbezieh ungen zwi
sch en den einzelnen Spektralant eilen.
HF
Voltm eter
geschwindigkeit des Elektronenstrahls bis zu 15 Bit): Ein A/ D-Wan dler mit z. B. 10 Bit und
20 cm/ns). Mögliche Zusatzfunktionen des Oszil ein em Meßbereich von ± 5 V setzt die abgetaste
loskop s sind Addition und Subtraktion zweier ten Meßwerte um in Digitalzahlen mit 1 0 mV
Zeitfunktionen (bis 400 MHz), Multip likation Aufl ösung.
(bis 40 MHz), X-Y-Betrieb (bis 2 50 MHz) sowie System-Rauschabstand: Das auf den Eingang
digitale Zeit- oder Amp litudenmessung zwischen bezogene Eigenrauschen des Oszilloskops ver
zwei Punkten auf der angezeigten Zeitfunktion ringert unter Umständen (z. B . bei der Messung
( bis 400 MHz). In der Regel entspricht der Aus einmaliger Vorgänge) die vertikale Auflösung,
steuerbereich des Verstärkers der Höhe des Bild die aufgrund der Auflösung des A/D-Wandlers
schirms. B ei Übersteuerung ist die angezeigte erreichbar wäre.
Kurvenform verfälscht. Speichertiefe (B erei ch: 5 1 2 bis 1 0 240 Punkte):
Ein Oszilloskop mit z. B . 1 00 MHz B andbreite Die Anzahl der gespeicherten Meßwerte ergibt,
stellt Eingangssignale oberhalb von etwa multip liziert mit der Zeitdauer zwischen zwei
50 MHz unabhängig von ihrer wahren Kurven Abtastungen, den Gesamtzeitraum, in dem das
form stets als glatte sin -Schwingungen dar. Eingangssignal dargestellt werden kann.
Durch die Tiefpaßwirkung von Verstärker B andbreite für einmalige Signale (real- time
bzw. Bildröhre werden die Harmonischen sampling, B ereich: 0 bis 500 MHz; Auflösung bis
(210' 310 . . ) und damit die Feinstruktur des
. zu 300 p s) : Die nutzbare B andbreite liegt zwi
Signals unterdrückt. schen 1 /4 der Abtastfrequenz, wenn man z. B .
nur die Kurvenform eines Imp ulses betrachten
will, und 1 / 1 0 der Abtastfrequenz, sofern man
AbtastosziHoskop (Sampling oscilloscope). Signale
z. B . Anstiegszeiten genau messen will.
im GHz-Bereich werden durch Abtasten in eine
B andbreite für p eriodische Signale (rep etitive
niedrigere, darstellbare Frequenz umgesetzt
samp ling, B ereich : 0 bis 50 GHz ; Auflösung bis
(analog zur scheinbaren Drehzahlverringerung,
zu 0,25 p s ; T riggerbandbreite bis 40 GHz): Zeit
wenn ein sich schnell drehendes Rad mit einem
lich p eriodische Signale können wie beim Ab
Stroboskop beleuchtet wird). Es können nur pe
tastoszilloskop bereits bei niedrigen Abtastraten
riodische Zeitfunktionen dargestellt werden. Die
mit ho her zeitlicher Auflösung dargestellt wer
scheinbare Anstiegszeit eines Abtastverstärkers
den.
entspricht etwa der Halbwertsbreite des Abtast
Meßwert ausgabe. Durch die digitale Signal
imp ulses. Für 25 ps entsp richt dies einer oberen
verarbeitung ergibt sich eine Vielfalt von
Grenze des Darstellbereichs von 1 4 GHz.
Möglichkeiten, das gemessene Eingangssignal
auszuwerten. Standardmäßig werden Span
Digitaloszilloskop. Ein Digitaloszilloskop (Digi nungsamp lituden, Zeiten und Frequenzen als
tal samp ling oscilloscope, DSO) [1] besteht (vom Zahlenwert auf dem B ildschirm ausgegeben, und
Signaleingang aus gesehen) aus einem stufig ein Rauschstörungen lassen sich durch Mittelwert
stellbaren Dämpfungsglied, einem analogen Vor- bildung (averaging) reduzieren. Zusätzlich kann
. verstärker und einem Analog-Digital-Wandler die Zeitfunktion umgerechnet und das Spektrum
(A/D-Converter, ADC). Daran angeschlossen nach B etrag und Phase als Funktion der Fre
sind ein digitaler Sp eicher und ein Rechner zur quenz dargestellt werden. Das Signal kann im
Verarbeitung des digitalisierten Eingangssignals. Frequenzbereich oder im Zeitbereich gefiltert
Neben der herkömmlichen Ausgabe einer Sp an werden. B ei Zweikanalmessungen kann die Pha
nungsamp litude als Funktion der Z eit auf einen senverschiebung zwischen beiden Kanälen als
Bildschirm besteht die Möglichkeit, einen Plotter Funktion der Frequenz dargestellt werden. Ein
oder einen externen Rechner anzuschließen. Im solches mit zusätzlicher Rechenleistung ausge
Unterschied zum Analogoszilloskop und zum stattetes Digitaloszilloskop (transition analyzer)
Samp lingoszilloskop , die aufwendige Elektro kann neben den Funktionen eines Standard
nenstrahlröhren benötigen, hat das Digitaloszil oszilloskops diejenigen eines Zählers, eines Lei
loskop einen preiswerten Rasterbildschirm bzw. stungsmeßgeräts, eines Sp ektrumanalysators,
Farbbildschirm. eines Modulationsmeßgeräts und (zusammen
Kenngrößen. Abtastrate (B ereich: 1 0 MSamp les/ mit entsp rechenden Signalteilern) eines Netz
s bis 2 GSamples/s) : B ei z. B . 1 00 MSamp les/s werkanalysators übernehmen.
(Abtastfrequenz 1 00 MHz) wird der Momentan
wert des Eingangssignals in Abständen von 1 0 ns Kurvenformspeicherung. Zur Speicherung einma
gemessen. Um eine Abtastrate von 2 GSamples/s liger Vorgänge stehen je nach Geschwindigkeits
zu erreichen, werden z. B . vier A/D- Wandler mit bereich verschiedene Verfahren zur Verfügung :
je 500 MSamp les/s parallelgeschaltet, und ihre a) Standardoszilloskop + B ildschirmphotogra
Abtastzeitp unkte werden durch davorgeschalte phie (bis 1 GHz) ;
te Verzögerungsleitungen um jeweils 0,5 ns ge b) Speicheroszilloskop mit Halbleitermatrix als
geneinander verschoben. Zwischenspeicher: Auflösung z. B . 9 bit entspre
A ufl ösung des A/D-Wandlers (B ereich: 5 Bit bis chend 5 1 2 x 5 1 2 Bildpunkten (bis 500 MHz);
1 Messung von Spannung, Strom und Phase I 5
c) Speicheroszilloskop m it analogem Spei cher 33 MHz ,.1./4. Die transformierende Wirkung der
bi ldschirm : Speicherzeiten zwischen 30 s und Leitung ist dann nicht mehr vernachlässi gbar
mehreren Stunden (bis 400 MHz) ; und macht Absolutmessungen der Ampli tude
d) Digitalspei cheroszilloskop : Direkte Analog bei unbekannter Signalquellenimpedanz unmög
Di gi tal-W andlung des Eingangssignals und an lich.
schli eßende Speicherung der di gitalen Daten. Bei Bei niedrigeren Frequenzen ist die Belastung
200 MHz Abtastrate bis zu 20 MHz mit 32 dB durch die Tastkopfimpedanz Hauptfehlerquelle :
Dynamik (etwa 5 bit). Häufi g fehlt bei den Gerä Ein 1 0 MO/I 0 pF-Tastkopf bewirkt bei der Mes
ten nach Verfahren b) oder d) der Bildschirm. sung an 5 kO einen Fehler von 20 % bei
Die gespeicherten Daten werden di rekt von f = 1 MHz. Bei komplexer Signalquellenimpe
einem Rechner weiterverarbei tet. Di e Geräte danz wird der Meßfehler größer, es sei denn, der
werden dann als Transientenrekorder oder Tastkopf befindet sich berei ts beim Abgleich in
Waveform-Recorder bezeichnet. der Schaltung und seine Kapazität wird in d en
Abgleich einbezogen. Oberhalb von etwa
1 00 MHz machen sich zusätzlich Mantelwellen
1. 7 Tastköpfe . Pro bes störend bemerkbar (Kontrolle durch Berühren
von Tastkopf und Lei tung an verschi edenen Stel
Durch das Einbringen des Tastkopfes in die zu len).
untersuchende Schaltung wird diese beeinflußt. Durch einen in di e Tastkopfspi tze eingebauten
Der Einfluß dieser Rückwirkung und die Wech Vorverstärker (aktiver Tastkopf) wi rd der Emp
selwi rkungen zwischen der Impedanz der Quelle findli chkei tsverlust des passiven Teilerkopfes
einersei ts, der Eingangsimpedanz des Verstär vermi eden und di e Eingangskapazität läßt sich
kers anderersei ts und der dazwischenli egenden weiter verringern. Mit 1 MO/l pF wird der nutz
(elektrisch langen) Tastkopfleitung sind schwer bare Frequenzbereich etwa um den Faktor 5 grö
zu überbli cken. ßer gegenüber 1 0 MQ/I 0 pF.
Bild 5 zeigt einen passiven Teilertastkopf mit den Bei Verstärkern mit 500 Eingangsimpedanz er
Ersatzschaltbildern für die Signalquelle und den gibt sich der größte nutzbare Frequenzbereich.
Verstärkereingang. Für 11 � )e wirkt die Lei tung Die Einflüsse der Verbindungsleitungen entfallen
als konzentrierte Kapazi tät 11 C. Bei Abgleich (für 500 Lei tungswellenwiderstand). Sofern den
des Spannungsteilers auf gleiche Zeitkonstanten noch hochohmi g gemessen werden soll, können
R C ergibt sich ein frequenzunabhängi
.
Wi derstandsteiler in die Tastkopfspitze einge
ges Teilerverhältnis von 1 0 : 1 . Dieser Abglei ch baut werden (10 : 1 mi t 5000/0,7pF und 1 00 : 1
auf verzerrungsfreie Übertragung, in der Regel mi t 5 kQ/0,7 pF). Oberhalb von etwa 250 MHz
mi t einem Rechtecksignal, wird vor der Messung lassen sich die in der 50-0 -Meßtechnik errei ch
durchgeführt. Aus der Abglei chbedi ngung wird baren Genauigkei ten mi t hochohmigen Tast
ersichtlich, daß Tastköpfe ni cht beliebig ausge köpfen jedoch ni cht mehr erreichen. Di e sinn
tauscht werden können : Ein Tei lertastkopf für volle Anwendung bleibt auf Sonderfälle be
einen 50-0 -Eingang oder für einen 1 MO/ l 0 pF schränkt.
Eingang läßt sich meist ni cht für einen Verstär Durch Vorschalten eines 50-0 -Durchführungs
ker mit 1 MO/50 pF benutzen. Weiterhin gilt der abschlusses (feed-through terminati on) läßt sich
Abgleich nur für konstanten Innenwi derstand ein hochohmiger Verstärker behelfsmäßig umrü
der Signalquelle : Wenn die Anstiegszeit eines sten. Die Parallelkapazität des Verstärkers bleibt
Pulsgenerators mit RG 6000 gemessen wer
= dadurch unverändert, die Frequenzgrenze, von
den soll, muß auch die Eichquelle zum Tastkopf der ab sie sich als störender, ni ederohmiger
abgleich RG 6000 haben. Außerdem muß di e
= Nebenschluß bemerkbar macht, wird jedoch zu
Anstiegszeit der Eichquelle kleiner sein als die höheren Frequenzen hin verschoben. Zur Ver
des zu messenden Signals. meidung von Mehrfachreflexionen werden
Eine Tastkopfleitung von 1 ,5 m hat bei Durchführungsabschlüsse so ei ngefügt, daß Ver
1 3, 2 MHz die elektrische Länge Je/l 0 und bei bindungsleitungen bei dseitig angepaßt bzw. nie
derohmig abgeschlossen sind, d. h. der Durch
führungsabschluß wird immer unmittelbar an
9MQ die Eingangsbuchse des Oszilloskops ange
Z5 I1 •
schlossen.
1 Phasenmessungen (s. 1 .9) mit dem Oszi lloskop
• • •
ZL=170Q, C 26 p F /m
120 p F 1M Q sind bei Hochfrequenz in der Regel mit noch grö
=
Yo I
5pF R'= 24 0 Q! m
I ßeren Fehlern behaftet als Ampli tudenmessun
I
. .
r
gen. Notwendig ist ni cht nur, daß beide Kanäle
Signol- p o sslver Ver s törker und beide Tastköpfe gleich sind (Kontrolle durch
• •
I
quelle I Te'l i e r t o s t k o p f I e ingang gleichzeitiges Anschli eßen an den gleichen Meß
Passiver 10: 1-Teilertastkopf mit typischen Bauele
Bild 5. punkt), sondern ebenfalls, daß die Innenwi der
mentewerten stände ZG an beiden Meßp unkt en gleic h groß
I6 I Hochfrequenzmeßtechnik
sind. (Zahlenbeispiel : Tastkopf 10 MQ/ I 0 pF; oder Stromzangen, in die der Leiter eingelegt
ZGl 600 Q; ZG2 50 Q, f 50 MHz, Meß
= = = wird (Bild 6 b).
fehler: 53°).
Hall-Effekt. Da die Tangentialkomponente des
Magnetfeldes an einer Leiteroberfläche betrags
1.8 Strommessung mäßig gleich der Oberflächenstromdichte ist,
Current measurement kann die Messung des Magnetfeldes mit einer
Hall-Sonde zur Strommessung benutzt werden.
Die direkte Messung des Stroms wird bei hohen Hall-Sonden werden ebenfalls eingesetzt im Luft
Frequenzen selten durchgeführt: spalt eines Stromwandlers bzw. einer Strom
- Es fehlen brauchbare Verfahren zur Messung zange und erweitern damit deren Einsatzbereich
von Betrag und Phase ; zu tiefen Frequenzen hin bis zur Gleichstrom
- die ersatzweise Messung der Leistung bzw. der messung. Die obere Frequenzgrenze wird durch
Spannung ist in der Regel ausreichend; den jeweiligen Aufbau hervorgerufen, nicht
- die Stromdichte ist ungleichmäßig verteilt durch den Hall-Effekt selbst.
(Skineffekt, Proximityeffekt) und der Gesamt
strom als integrale Größe wenig aussagekräf- Induktive Sonden. Zur Messung von Oberflä
tlg;
•
�
und vom HF-Pegel.
3 Netzwerkanalyse : Transmissionsfaktor I9
10 771 schaltet bzw. andere empfindliche, nicht
dBm
/L
kalibrierte Empfänger ei ngesetzt, die über
o
,
U) =
g'-40 ,
liegt und der Meßfehler durch di e Unbestimmt
Leerlouf hei t des Kalibri erfaktors unter + 3 % , können
-50 durch di e Fehlanpassung zwischen Quelle und
Meßkopf wesentlich größere Fehler auftreten.
-60
Gemessen werden soll di e Leistung Pa, die ei ne
-70 Quelle mi t dem Innenwi derstand ZG an einen
1 ]
10-4 10-] 10-2 10-1 1 10 10 m V 10 Normwiderstand Ra (z. B. 50 Q i n Koaxi alsyste
A u sgong sg I ei eh s p o n n u n g
men) abgibt. Gemessen wird mit einem Meßkopf
Kennlinie einer typischen Halbleiterdetektordiode.
Bild 1 . mi t der Impedanz ZE ( Bild 3). Da diese drei Im
HF-Eingangsimpedanz 50 Q, NF (DC)-Innenwiderstand pedanzen i n der Regel nicht miteinander über
2 kQ einstimmen, ergibt sich ein Meßfehler durch
Fehlanpassung. S ofern r G und rE nach Betrag
und Phase bekannt sind, läßt sich der gesuchte
H F - Ei n g on g o-B----r--,----t: ----<t- ==}-
Wert aus dem Meßwert berechnen :
50Q 1 r� RE Zs + Ra 2
= Pa 1 1 =
-
G I eich spo n n u ng s
ousgong
P.:emessen _ r rG 12
-E- Pa Ra Zs + ZE
(1)
(rG, rE = Reflexionsfaktor der Quelle bzw. des
Bild 2. Leistungsmeßkopf mit zwei Dioden Meßkopfes, bezogen auf Ra).
Sind nur die Beträge bekannt, kann man
den maximalen Meßfehler ermi tteln. Für
rG = rE = 0, 1 liegt der Fehler zwi schen + 1 %
Di e Empfi ndlichkeit einer Detektordi ode (etwa
-
500 !lV/!lW im Leerlauf) läßt si ch um ein Viel und 23 % . Die Schwankungsbrei te ergibt sich
-
faches ( Faktor 20) steigern, wenn statt der daraus, daß der Zähler 1 1 rErG 2 abhängig von -
brei tbandigen Widerstandsanpassung eine den Phasenwi nkeln von rE und rG Werte zwischen
schmalbandi ge Blindabstimmung ( Resonanz ( 1 - r ErG)2 und ( 1 + rErG)2 annehmen kann.
transformati on) am HF-Eingang benutzt wird Sofern der Fehleranteil 1 r� berei ts im Kali -
Sig nol q u e l l e Le i s t u n g s m e n k o pf
vorgeschaltet. Ist die zu messende Leistung zu
klei n , werden schmalbandi ge Verstärker vorge- Bild 3. Impedanzen bei der Leistungsmessung
I 10 I Hochfrequenzmeßtechnik
- Gemessen wird nicht Pa, sond ern die Leistung, 2.6 Kalorimetrische Leistungsmessung
die die Quelle maximal abgeben kann (an eine Calorimetric power measurement
Last Z
-E =
-0).
Z*
Eine Möglichkeit zur Kontrolle der fehlanpas- Die HF-Leistung wird berechnet aus der gemes
sungsbedingten Meßfehler liegt in der Auswer senen Erwärmung eines angepaßten Lastwid er
2
tung der durch d en Faktor 1 - rEro l hervorge stands [1] . Es besteht somit kein prinzipieller Un
rufenen Welligkeit d es Meßwerts, entweder terschied zur Leistungsmessung mit Thermoele
durch Zwischenschalten einer längenveränd erli ment. Die Bezeichnung kalorimetrische Messung
chen Leitung (Phasenschieber) od er durch eine ist jed och gebräuchlich
Leitung fester Länge und Frequenzmod ulation - bei d er Herstellung von Eichnormalen
d er Quelle (Wobbelmessung). (z. B. Mikrowellen-Micro-Kalorimeter)
Durch die Breitbandigkeit der meisten Meß - bei d er Messung großer Leistungen.
köpfe (z. B. 0,01 bis 18 GHz) ents tehen Meßfehler Im zweiten Fall wird die Temperatur eines Last
beim Vorhand ensein zusätzlic her, unerwünsch wid erstands gemessen bzw. die Temperaturerhö
ter S pektrallinien (z. B. durch Harmonische oder hung d es Kühlmittels beim Durchlaufen d es
durch Kippschwingungen der Quelle). Eine Har Lastwiderstands. Für Wasser als Kühlmittel er
monische, deren Pegel 20 d B unter dem des Trä gibt sich die Leistung zu
gers liegt ( - 20 dBc = - 20 d B' below carrier)
vergrößert den Meßwert um 1%, da der Meß Pj W = 4,186 (Vj cm3) (Ll TtC )j (Lltjs)
kopf die Summenleistung anzeigt.
Verglichen mit den relativ kleinen Meßfehlern, wenn d as Wasservolumen V in der Zeit Llt um die
die bei der Messung von z. B. Zeit, Frequenz oder Temperatur Ll T erwärmt wird .
S-Parametern mit handelsüblichen Meßgeräten
erreichbar sind, treten bei der Bestimmung der Spezielle Literatur : [1] Lane, J. A.: Microwave power mea
absoluten Leistung wesentlich größere Fehl er surement. London : Peregrinus 1 970.
auf. Die Ermittlung der Meßgenauigkeit eines
speziellen Meßaufbaus ist schwierig. Der bei Lei
stungsmeßgeräten in d en technischen Daten an
gegebene Meßfehler (z. B. + 1% ) enthält nicht
den Fehler des Leistungsmeßkopfs (z. B. + 5%).
Mit einem hochwertigen Meßaufbau und rech 3 Netzwerkanalyse: Transmissions
nergesteuerter Fehlerkorrektur l assen sich im faktor
Mikrowellenbereich Meßfehler errreichen, die
bei mittleren Pegeln etwa ± 3% und bei sehr Network analysis: transmission
großen bzw. bei sehr kleinen Leistungspegeln measuremen t
etwa ± 1 0% betragen.
Em pftinger / E m p fönger /
Detek tor f/l D e te k tor Ql
e i n f o l l e n de d u r chgehende
Welle - 01 W e l l e b)
I
,
d Em pfönge r /
/ "- II1 ) I
�
.J
MerJobjekt D e t e k tor b)
Sig n o l - Sig n o l -
trennung trenn ung 7 I I I rel lexionsfrei )
Signol- � )
g e n erotor ref l ektierte BeZUgSeben e n Bild 1 . Grundgrößen der Netzwerkana-
lyse: Reflexionsfaktor t = b1 /al' Trans
�.
(return l oss),
der Leistung P oder der Strahlungsdichte S aus
s = SWR = VSWR = (1 + 1')/(1 - r) Steh
reichend, Mit den Indizes H für die hinl aufende
well en verhältnis,
und R für die rückl aufende Well e gil t :
m = 1 /s Anpassungsfaktor (matching fac-
-
tor) . al �
VHl' IHl,E Hl,RHl al �
PHl' S Hl
-
l}ansmissionsfaktor bl �
VRl' IR1, ER 1 , RR 1 b1 �
PR1, S R1
-
M e rJobJe k t
Q wird kaum benötigt. Zur graphischen Darstel
�
Dete k tor
l ung von Ortskurven und für die Umrechnung b
zwischen Z/ZL und r wird üblicherweise das Bild 2. Messung der Durchgangsdämpfung mit reflexions
Smith-Diagramm benutzt. freiem Detektor. a Messung von CI 1·: b Messuna
� b
von b2
I 12 I Hochfrequenzmeßtechnik
a
3.4 Empfänger. Receiver
•
I Referenz
-a ! 2 Das in den Bildern 1 bis 4 mit Detektor bezeich
./
�
"\ oz l Q 1 nete Gerät zur Messung und Anzeige der Wellen
-a
•
TI objekt Em p f ä n g e r
sionsfaktor kann direkt gemessen werden (Kali H F - D ö m p f u n g s g l ied I
I
brierung für 0 dB Durchgangsdämpfung durch
Überbrücken des Meßobjekts). Für die Refle a
�>--
'I � M e s s u----
ng �-<
xionsfaktormessung wird zusätzlich ein Richt
koppler benötigt (Kalibrierung für 0 dB mit I
Kolibrierung t
dB
Kurzschluß/Leerlauf am Ausgang des Richt I I
kalibriertes , --f::t �
kopplers). Vorteil dieser Anordnung ist der große e i n s t e l l b a r es 7' -\-
�
I De t e ktor
Dynamikbereich, gegeben durch die Differenz ---/.
I
,
b Messung
dieser Vorteil meist nur bei Transmissionsmes
sungen nutzbar. Nebenwellen des Generators Bild 6. HF-Substitution, a punktweise Messung; b Wob
sind bei linearen Meßobjekten unkritisch, ebenso belmessung
das Intermodulationsverhalten des Mischers im
Empfänger. Mit abnehmender Empfängerband
breite (um einen niedrigen Rauschpegel zu erhal H F m i t NF -
M o d u l a tion K a I I' b r l' e r u n g
ten) steigen die Anforderungen an die Frequenz
[>I
I I
k a l i b r iertes ,
stabilität und den Gleichlauf. HF NF
>-- Merlobj ekt H ü l l k u rven - e i n s t e l l b a res
I r d e m o d u lator N F- Dömpfu ngsg lied
I
3.5 Substitution sverfahren
�I *I
'1L �\
Messung sc h m a l b a n d 'l ger
Substitution methods NF- E m p f ö n g e r
1 kHz
Da neben der Fehlanpassung von Generator
und Detektor die grö ßten Meßfehler durch die
�
Bild 7. NF-Substitution
I 14 r Hochfrequenzmeßtechnik
K a l i b rier u n g M i scher
I
1
kalibriertes ,
ZF-
�
Menobjekt e i n s t e l lb o r e s
1I I ZF - D ö m pfun g s g l i e d
Empfönger
9 Hessung ?
L.O. U b e r l o g e r u n g s o s z i I l ator
••
---, R efere n z k o n o l
I-- � I> 1-----
ZF
HF ZF
Quotien ten -
L . O. Bild 8. ZF-Substitution. a
Seriensubsti
e m pfä n g e r
tution für Betragsmessungen ; b Parallel
--ü--l Henob j e k t o
substitution zur Messung von Betrag
und Phase
b Menkonol
vollständig erfüllt, da sich der Pegel am HF-De da der Phasenwinkel zwischen zwei Signalen bei
tektor zwischen Messung und Kalibrierung än der Frequenzumsetzung mit Mischern erhalten
dert. Aber auch hier wird bei überbrücktem bleibt.
Meßobjekt das Dämpfungsglied so lange ver Bild 9 zeigt die Parallelsubstitution ohne Mi
stellt, bis die vorherige Anzeige reproduziert ist. scher. Wesentlich für die Meßgenauigkeit ist die
Damit entfällt der Anzeigefehler. Der wesentliche gleichmäßige Aufteilung des Eingangssignals
Vorteil dieser Schaltung ist jedoch, daß ein NF bzw. generell die Symmetrie der Brücke und
Dämpfungsglied benutzt werden kann. Diese las die Entkopplung beider Brückenzweige vonein
sen sich wesentlich einfacher mit großer Genau ander. An Eingang und Ausgang der Brücke
igkeit realisieren. können auch synchron betätigte Umschalter ein
Die ZF-Substitu tion (Bild 8 a) vereinigt alle bis gesetzt werden.
her angeführten Vorteile :
- Das Meßergebnis wird am Dämpfungsglied
abgelesen ; 3.6 Meßfehler durch Fehlanpa ssung
die Anzeige des Meßinstruments dient nur zur •
Refer e n z k a n o l
A 0
...J L
- -
rp (S)
Summe 0 Em pfönger
Signol ve r- H e nobjekt
I I
-
oder
(I
�
zwe l g u n g
•
511
�
Differenz 522
Menobjekt l <Xo- o u ot l e n t e n -
Nu 11- Pege 1 -
•
___ - 1.... -
Bild 9. HF-Parallel-Substitution zur Messung von Betrag Bild 10.Reflexionsfaktoren, die bei der Messung des
und Phase des Transmissionsfaktors (Meßbrücke) Transmissionsfaktors zu berücksichtigen sind
3 Netzwerkanalyse : Transmissionsfaktor I 15
ungenauigkeit 1 0 dB erg:eben und der Frequenzgang emes
•
� .
Dämpfungsdefinitionen. Für die Dämpfung a des Generators, von außen eingestreute Funk
bzw. die Verstärkung g eines Zweitors existiert störungen oder parasitäre Schwingungen des
eine Vielfalt von Definitionen. Für den Fall, daß Meßobjekts (bei Messungen an Verstärkern). Die
S1 1= S n rG rE 0 ist und die Eingangsim
= = =
dadurch entstehenden Meßfehler sind selten so
pedanzen des Zweitors gleich dem reellen Be eindeutig wie in Bild 1 1 : Bei Einstellung des Ge
zugswiderstand Ro sind, ergeben alle Definitio nerators auf fo /3 wird diese Frequenz durch das
nen den gleichen Zahlenwert. zu messende Bandfilter Z. B. um 60 dB gedämpft.
Der Transmissionsfaktor (Wellendämpfung) ist Wenn der Generator jedoch zusätzlich die drei
unabhängig von rG und rE eine Eigenschaft des fache Frequenz Uo) abgibt, fällt diese in den
Zweitors und ändert sich mit dem gewählten Be
zugswiderstand. Fehlanpassungen führen zu den
oben angeführten Meßfehlern. Im Unterschied
20 19 f
dazu ist die Einfügungsdämpfung (insertion loss)
abhängig von den Streuparametern Sij sowie von I
rG und rE . Sie kann trotz Fehlanpassung in einer Abstond der
Messung entsprechend Bild 2 fehlerfrei ermittelt 1 . H o r m o ni sch en
v o n d e r G r u n d-
werden. A bstond der
. schWing ung
2 . H o r moni schen I
b e i fo /3
Einfiigungsdämpfung =1 0 1 9 (Empfängerein
gangsleistung FE bei direktem Anschluß an den Empfö n g er
Generator/FE bei eingefügtem Zweitor). r o u sch en
/
Die gemessenen Werte der Einfügungsdämpfung � wohrer V e r l o u f
sind somit nur zusammen mit den Werten für rE // d e r Fi l t e r k u r v e � '-.
I0
,
f
allgemeingültig. So wird Z . B. ein 1 0-dB-Dämp
fungsglied mit Z L 75 Q in einem 50-Q-Meß
=
Bild 1 1 . Meßfehler durch Harmonische des Signalgenera- � �.
Durchlaßbereich des Bandfilters und wird vom Durchgangsdäm pfung emen Fehler bis zu
•
bereich von 25 dB. Bei schmalbandigen Messun Gruppenlaufzeit Tg ist die Steigung der Phasen
gen helfen vorgeschaltete Filter. kurve : Tg - d ((Jt/dw
= - (1/(2 rc)) d ((Jt/dj Da
=
Zur Kontrolle, ob Fremdstörer bzw. parasitäre der Transmissionsfaktor einer verlustlosen Lei
Schwingungen vorhanden sind (die beide fre tung (Länge I) exp (((Jt) exp ( - ß I) ist und da
=
sen stabile Generatoren mit geringer Stör-FM sionsfaktors bei Erhöhung der Frequenz um I'lf
bzw. mit wenig Phasenrauschen eingesetzt wer gemessen (Bild 1 2). Der Differenzenquotient
den. Die Wobbelfrequenz muß niedrig genug ge - 1'l ((J/(2 rc l'lf) geht mit abnehmendem I'lf gegen
wählt werden, damit der gemessene Frequenz die Gruppenlaufzeit. Bei endlichem I'lf ergibt
gang das stationäre Verhalten des Meßobjekts sich eine Art Mittelwert im betrachteten Fre
wiedergibt. Bei genauen Messungen mit großem quenzbereich. Die Feinstruktur der Gruppen
Dynamik bereich ( > 100 dB) werden der Uberla laufzeit innerhalb des Intervalls I'lf bleibt unbe
gerungsoszillator des Empfängers und der Signal rücksichtigt. Bei Netzwerkanalysatoren mit
generator phasenstarr gekoppelt. Eine weitere Rechneranschluß wird Ta meist durch numeri- o
Steigerung der Meßempfindlichkeit läßt sich sche Differentiation der gemessenen Phasen-
dann noch durch die Benutzung eines kohären kurve ((Jt (f) ermittel t.
ten Detektors anstelle der sonst üblichen linea
ren bzw. quadratischen Detektoren erreichen.
Cf!t
f- f
3.9 Meßfehler
-
o
durch äußere Verko pplungen
-2 Jt
-
"
und Standard-Steckverbindungen haben in der "
"
-1 0 Jt '-
Regel Schirmdämpfungen unter 60 dB. Ein realer V i e r p o l
Lecksignal am Detektor, 60 dB unter dem Gene Bild 12. Grundsätzlicher Verlauf der Phase des Transmis
ratorpegel, bewirkt bei der Messung von 30 dB sionsfaktors t als Funktion der Fre quenz
4 Netzwerkanalyse : Reflexionsfaktor I 17
AM-Verfahren (Nyquist-Methode). Das Ein quenz fl ersetzt werden kann, ohne daß sich die
gangssignal des Vierpols wird mit der Frequenz Gruppenlaufzeit T g ändert.
fNF amplitudenmoduliert. Gemessen wird die
Phasenverschiebung der Hüllkurve des AM le I = T
g
Uref bzw. l eI = n )er ef
Signals : Die Phase /':" rp zwischen dem modulie (n = beI. pos. Zahl, z. B. 2,35)
renden N F-Signal und dem demodulierten Aus
gangssignal des Vierpols wird mit einem Messung :
NF-Phasenmeßgerät ermittelt und die Gruppen- a) Mit dem Impulsreflektometer (s. 1. 8.2) bei
1}�tUfzeit daraus berechnet : T g = /':" rpj(2 TCfNF)' phasenlinearen Vierpolen,
Anderungen von T g im Frequenzbereich 2j,"JF b) durch Messung der Gruppenlaufzeit,
bleiben unberücksichtigt. c) durch Messung der Phase des Reflexionsfak
tors bei Kurzschluß am Ausgang und Vergleich
FM-Verfahren. Analog zum AM-Verfahren der Meßwerte bei mindestens zwei Frequenzen,
kann bei kleinem Modulationsindex auch ein mit denen der Referenzleitung (nur bei rezipro
FM -Testsignal benutzt werden. Gemessen wird ken Vierpolen).
ebenfalls die Phasenverschiebung zwischen dem
Spezielle Literatur : [1] Schuol1, E. ; Wolf, H. : Nachrichten
demodulierten Eingangssignal und dem demo
Meßtechnik. Berlin : Springer 1987.
dulierten Ausgangssignal. Einsetzbar für begren
zende Verstärker.
.
Wobbelverfahren. Als Testsignal wird eine linear
4.1 Richtkoppler. Directional coupler
ansteigende Frequenz benutzt. Die Differenz
zwischen der Rampe, die das Eingangssignal mo Im Meßaufbau nach Bild 1 a sind zwei Richt
duliert, und dem demodulierten Ausgangssignal koppler zur Signaltrennung in die Verbindungs
ist eine Gleichspannung, die proportional zur leitung zwischen Signalquelle und Meßobjekt
Gruppenlaufzeit des Vierpols bei der jeweiligen eingefügt. Am Nebenarm des einen wird die Am
Frequenz ist. plitude der hinlaufenden Welle a gemessen, am
Sofern nur der Vierpolausgang zugänglich ist Nebenarm des anderen die Amplitude der rück
(Streckenmessung) können weder Tp noch Tg , laufenden Welle b (Grundgrößen der Netzwerk
sondern nur die Gruppenlaufzeitverzerrung, d. h. analyse in 1 3 . 1 ). Vor der Messung wird zur Kali
die Änderung der Gruppenlaufzeit bezogen auf brierung ein Kurzschluß (oder Leerlauf) anstelle
eine Referenzfrequenz, gemessen werden [1] . des Meßobjekts angeschlossen. Damit wird die
reflektierte Welle gleich der einfallenden Welle.
Meßfehler. Zur Kalibrierung des Meßaufbaus ist Der Quotient r = b/a ist - 1 ( + 1 bei Leerlauf).
vor der Messung, ohne Vierpol, T g ° einzustel
= Anstelle der zwei Richtkoppler, bei denen jeweils
len. Störabstand und Phasenrauschen des Test ein Ausgang des Nebenarms reflexionsfrei abge
signals (HF und NF) beeinträchtigen die Meß schlossen ist und der andere zum Messen benutzt
genauigkeit ; Abhilfe durch Mittelwertbildung wird, kann auch nur ein Richtkoppler verwendet
(Videofilter). Aus der Bestimmungsgleichung werden, mit je einem Detektor an jedem Ausgang
Tg = - /':"rp/(2 TC /':"f) läßt sich die Auflösung der des Nebenarms. Bei nicht reflexionsfreien De
Meßgröße berechnen, wenn das Frequenzinter tektoren kommt es dann jedoch zu direkten
vall /':"f und die Aufl ösung des Phasenmeßgeräts Verkopplungen zwischen den Ausgängen des
/':"rp bekannt sind. Mit /':"rp = 0, 1 0 und /':"f = Nebenarms und damit zu Meßfehlern. Die Meß
278 kHz kann man T g auf 1 ns auflösen. genauigkeit steigt daher wesentlich durch die Be
nutzung von zwei Richtkopplern. Sie läßt sich
Elektrische Länge. Die elektrische Länge eines noch weiter erhöhen, wenn beide Richtkopp
Vierpols ist entweder die Angabe der Gesamt ler den gleichen Frequenzgang haben. Entspre
phasendreh ung n 2 TC + er zwischen zwei Bezugs chend bMjaM = b(l + b)j [a (1 + 6 ) ] = b/a kom-
ebenen an Ein- und Ausgang oder die Angabe,
durch welche homogene Referenzleitung der
elektrischen Länge ' d)' l der Vierpol bei der Fre- Spezielle Literatur Seite I 24
I 18 I Hochfrequenzmeßtechnik
H e n o b j ekt
,
�
--c
o
•
K u r z s ch l u n
X -
b
Detektor b Frequellzgallgfehler. Durch die Abweichung der
Koppeldämpfung vom Nennwert und durch
-
-
i=- bi o-
-
b
.
X
Henob j e k t
fachreflexionen auf.
c I
Die Fehler lassen sich gedanklich in einem Feh
lerzweitor zusammenfassen (Bild 2). Die wahren
+8- D e t e k tor
Größen Cl- und b werden durch dieses Zweitor in
-
d rM = Fl l + r F� d( l - r Fn). (1)
Bild 1 . Reflexionsfaktormessung mit Richtkopplern. a Re
flektometer mit zwei Richtkopplern ; b Kompensation des Man kann den Term F1 1 der mangelnden Richt
Frequenzgangs bei gleichen Richtkopplern ; c Reflektome wirkung, f2 1 dem Frequenzgang und f22 der
ter mit Richtkoppler und Leistungsteiler ' d Reflektometer � ,
Quellenfehlanpassung zuordnen. Nachdem die
mit Pegelregelung (nur Betragsmessung) Streuparameter des Fehlerzweitors durch Kali
briermessungen bestimmt sind, läßt sich der ge
suchte, korrigierte Meßwert ausrechnen :
pensieren sich die Schwankungen der Koppel
dämpfung, was speziell bei Wobbelmessungen r = (rM -
Fl l)/(F n (rM - Fl l) - F L). (2)
vorteilhaft ist. Optimale Kompensation erreicht
man mit einer Anordnung entsprechend Zu den (nichtsystematischen) Fehlern, die sich
Bild 1 b. auf diese Weise nicht erfassen lassen, gehören :
Anstelle des Richtkopplers für die hinlaufende zeitliche Drift (z. B. thermisch bedingt) der Emp
Welle kann auch (analog zu I 3.3) ein Leistungs fängerempfindlichkeit ; Frequenzdrift und FM
teiler mit zwei Widerständen benutzt werden des Generators ; nichtreproduzierbare Verände
(Bild l c). Sofern nur der Betrag des Reflexions rungen durch Verbiegen von Anschlußkabeln
faktors gemessen werden soll, kann die Quotien
tenbildung b/ a (ebenfalls analog zu 1 3.3) ersetzt
werden durch Pegelregelung des Signalgene
ra tors (Bild 1 d). [M = b M /oM
aMt I-
t bM
I l (= blo
-,
X X Feh l e r -
� "-0 M e n o b j ekt
von Betrag und Pha se Zwei t o r
0
I
•
i d e a l e s R e f l ektome ter
-
Im realen Reflektometer entstehen Fehler, die zu Bild 2. Konzept der rechnerischen Fehlerkorrektur bei der
einer Abweichung des Meßwerts rM vom wahren Messung von Betrag und Phase
4 Netzwerkanaly se : Ref1exionsfaktor I 19
und beim Anschließen der Steckverbindungen. 1m r
Störungen durch Rauschen des Generators und
des Empfängers lassen sich durch Tiefpaßfiltern
(Mittelwertbildung) des Meßwerts vermindern.
R e f l e x i o n s f o k t o r d e s ver
sch i e b b oren Wide rsto n d s elem ents
ideo l e r i d e o l er
4.3 Kalibri e rung. Calibration Kurzschluß Le e r l o u f
1 co Re r
Zur Ermittlung der drei Streuparameter des Feh Ref l e x i o n sfoktor d u r c h Stecker
lerzweitors können z. B. drei Kalibriermessungen und end l i c h e R i c htwirkung ( FI 1 ) reo ler
Leer I 0 uf
mit drei bekannten, voneinander verschiedenen
Reflexionsfaktoren durchgeführt werden. In
Koaxialtechnik nimmt man die Werte + 1 , - 1
und 0 (d. h. Leerlauf, Kurzschluß und Anpas
sung), da sich diese mit recht guter Genauigkeit Bild 3. Reale Lage der Kalibriernormale Anpassung und
herstellen lassen. Fehler der Kalibriernormale Leerlauf im Smith-Diagramm, bezogen auf die durch den
Kurzschluß vorgegebene Bezugsebene
gehen direkt in das Meßergebnis ein. Weitere
Kalibrierverfahren in [9 - 1 4].
i -- -- -- ---- -- -- -- - l
Damit wird der maximale Gesamtfehler zu
r',
I
n
50 Q 50Q I 1'1r = d + dr + rG r2 + rG r3. (3)
50Q I Detektor Hierbei sind Fehler durch die Nichtlinearität des
J b
-
I Detektors, durch das Anzeigeinstrument und
Sig n o l -
genemtor I I durch Effekte höherer Ordnung nicht berück
I
Detektor Men o b j e k t sichtigt. Der relative Fehler wird zu :
a
I
-
!jo
•
-
40
4.5 Fehlerkorrektur '-
� 7
bei Betragsmessungen <l
'- 3 0
\�
CD
20
(L \
Meßaufbauten mit Richtkopplern und solche
l ��,
•
r
x
a
_ _ _ _ _
_ _ _ _ •
\ / \ / '---l::.
I .L-
Eingang der Meßanordnung reflektiert wird
____
b
(r rG), wieder ins Meßobjekt zurückläuft, dort er Leer l o u f
neut reflektiert wird (r rG r) und sich anschließend rM ( t )
Emox
Phasenwinkel von b um 1 800 ändert, der Phasen lL \
/
,
Tisch- Ausgabe PJ Ps P6 P4
I
rech n e r r = bio
rr -4 ..0- -'"l::..
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I X
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«----j Kalibrier- I 50 0 ,j !Q , !b , !c ..{d
1
L,
3:
normale
�I
JdB 0
Bild 8. Sechstor-Reflektometer x
-
I
� •
MenobJekt
Sech s t o r.J
a
L
!Q lb / !c
drei Werten I: berechnen. Minimal drei Werte I: / \�
zur Bestimmung der zwei Unbekannten r und ({Jr \ --
\
sind deshalb notwendig, weil die Zuordnung
über Betragsgleichungen gegeben ist. Werden \
mehr als drei Leistungen � gemessen (Sechstor, o
der Leistungsmeßgeräte, Linearität des Sechs = S22 + S2 1 fh/az · Bei reziproken Zweitoren mit
tors, reproduzierbare Frequenzeinstellung der S1 2 = S2 1 sind dann drei Messungen bei drei ver
Signalquelle bei Kalibrierung und Messung so schiedenen Amplitudenverhältnissen aZ/a l aus
wie die Qualität der Kalibriernormale. reichend, um die drei Streuparameter berechnen
Vorteile des Sechstor-Prinzips sind : zu können. Die Werte von aZ/a l müssen nicht
- Verringerung des Aufwands für die HF-Kom bekannt sein. Sie werden mit den Dämpfungs
ponenten (kein Mischer, keine Phasenmes gliedern und dem Phasenschieber so eingestellt,
sung, keine idealen Bauelemente) ; daß keine numerischen Probleme bei der Rech
- Nutzbarmachung redundanter Meßwerte zur nerauswertung auftreten.
Verringerung und Abschätzung des Meßfeh Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens ist, daß die
lers ; Anzahl der zum Kalibrieren benötigten Kali
- Erhöhung der Meßgenauigkeit durch Ampli briernormale geringer ist als beim einzelnen Re
tudenmessung mit eingeschränkter Dynamik. flektometer. Es gibt verschiedene Methoden zur
Kalibrierung [5, 1 1 , 1 8, 1 9, 27], eine davon mit
Nachteile sind :
folgenden drei Kalibriermessungen : beide Re
- Erheblicher numerischer Aufwand für das
flektometer mit einem Kurzschluß abgeschlos
Rechnerpro gramm ;
sen, beide Reflektometer direkt miteinander
- Meßfehler durch Harmonische der Si
verbunden und beide Reflektometer über eine
gnalquelle ;
- Erhöhter Leistungsbedarf der Signalquelle (bei Leitung miteinander verbunden.
Als Reflektometer können sowohl Sechstor
mm-Wellen), da Leistungsmeßgeräte unemp Schaltungen, mit angschlossenem Digitalrech
findler sind als Überlagerungsempfänger.
ner, als auch Viertor-Schaltungen (Richtkoppler,
Im Vergleich mit anderen Meßverfahren lassen Brücken), mit angeschlossenem Mischer und
sich mit dem Sechstor-Reflektometer die höch analoger ZF-Amplituden- und Phasenmessung
sten Genauigkeiten erzielen. eingesetzt werden [6] .
11) 12)
Retlektometer 1 ·11 .� R e f l ektometer 2
der Zeitfunktion (Zeitfenster [24, 25]) lassen sich
b
-2
l .Ql -----
I Reflexionsfaktor und Transmissionsfaktor von
T Koli briernormole Bereichen innerhalb des Zweitors darstellen, die
nicht der direkten Messung zugänglich sind. Im
Bild 10. Netzwerkanalysator mit zwei Reflektometern Falle der Reflexionsmessung läßt sich so z. B. die
I 24 I Hoehfrequenzmeßteehnik
Bezugsebene in das Bauelement hineinlegen (z. B. measurements) [26]. Für Messungen an diskreten
hinter den Stecker) und im Falle der Trans Halbleitern gibt es spezielle Testfassungen.
missionsmessung können Signalwege mit unter Durch die Rechnersteuerung werden zusätzliche
schiedlicher Laufzeit im Zweitor (z. B. Mehr Betriebsarten möglich, z. B. das Verschieben der
fachreflexionen bei Richtkopplern) getrennt Referenzebenen über störende Adapter hinweg
voneinander analysiert werden. in das Innere eines Bauelements (deembedding)
bzw. allgemein die Verarbeitungsmethoden, die
durch Umrechnen vom Frequenzbereich in den
Zeitbereich (s. 4.9) möglich werden [20 - 25].
4.10 Netzwe rkanalysato ren Für Komponenten, die nur mit gepulsten HF-Si
Network analyzers gnalen betrieben werden können, gibt es SNAs
und VNAs, die im Pulsbetrieb arbeiten. Weiter
Amplitudenmeßplatz (Scalar network analyzer, hin besteht noch die Möglichkeit, neben den
SNA). Für die überwiegende Mehrzahl aller Kenngrößen der Netzwerkanalyse absolute Lei
Meßaufgaben in der Netzwerkanalyse ist die stungen und Frequenzen zu messen und Störstel
Kenntnis der Beträge der S-Parameter als Funk lenortung auf Leitungen durchzuführen [20 - 22].
tion der Frequenz ausreichend. Dazu benötigt
man einen Amplitudenmeßplatz, einen Signal
generator und die entsprechenden Signalteiler
und Kalibriernormale. Zur Messung der Wellen Spezielle Literatur : [1] Engen, G. F ; Weidmann, M. P.;
amplituden (Bild 1 3 . 1 ) werden in der Regel gut Cronson, H. M.; Susman, L.: Six-port automatie network
angepaßte Diodenmeßköpfe eingesetzt. Bei der analyzer. IEEE-MTT 25 (1977) 1075 - 1 09 1 . - [2] Stumper,
U.: Sechstorschaltungen zur Bestimmung von Streukoeffi
AC-Detektion wird der Signalgenerator mit
zienten. Mikrowellen-Mag. 9 (1 983) 669 - 677. - [3] Spe
einer Frequenz im kHz-Bereich pulsmoduliert,
dale, R. A.: Analysis of six-port measurement systems.
damit das Diodenausgangssignal rauscharm und IEEE-MTT-Symp. ( 1 979) 63 - 68 . - [4] Hoer, C. A.: A net
driftfrei mit schmalbandigen Wechselspannungs work analyzer incorporating two six-port reflectometers.
verstärkern weiterverarbeitet werden kann. Nur IEEE-Trans. MTT-25 ( 1 977) 1 070 - 1 074. - [5] Cronson,
in wenigen Sonderfällen, wie z. B. bei der Mes H. M. ; Susman, L.: A dual six-port automatic network
sung von Resonatoren ho her Güte und beim analyzer. IEEE Trans. MTT-29 ( 1 9 8 1 ) 372 - 377. - [6] Olt
Messen des Sättigungsverhaltens von Verstär man, H G.; Leach, H A . : A dual four-port for automatic
kern oder Mischern, muß DC-Detektion mit network analysis. IEEE-MTT-S Int. Microwave Symp.
( 1 9 8 1 ) 69 - 72. - [7] Stinehel(er, H E.: Time-domain analy
Gleichspannungsverstärkern und unmodulier
sis stops design guesswork. Microwaves NO. 9 ( 1 9 8 1 )
tem Generatorsignal eingesetzt werden. Auf 7 9 - 8 3 . - [8] Hines, M. E.; Stinehel(er, H E.: Time-domain
grund der fehlenden Phaseninformation sind die oscillographic microwave network analysis using fre
Möglichkeiten zur Erhöhung der Meßgenauig quency domain data. IEEE Trans. MTT-22 ( 1 9 74)
keit, auch bei Rechnereinsatz zur Fehlerkorrek 276 - 282. - [9] Eul, H -J. ; Schiek, B. : A generalized theory
tur, stark eingeschränkt. and new calibration procedures for network analyzer self
calibration. IEEE-MTT 39 ( 1 9 9 1 ) 724 - 73 1 . - [ 1 0] Eul,
Automatischer Netzwerkanalysator (ANA, vec H-J. ; Schiek, B. : Breitbandige Selbstkalibrierverfahren
tor network analyzer VNA) zur Messung von Be für Netzwerkanalysatoren. Frequenz 44 (1 990) 149 - 1 5 1 . -
[ 1 1 ] Engen, G. F. ; Hoer, C. A. : Thru-Reflect-Line : An im
trag und Phase. Im Gegensatz zu der im Engli
proved technique for calibrating the dual six-port automat
schen irreführenden Namensgebung werden ic network analyzer. IEEE-MTT 27 ( 1 979) 9 8 3 - 987. - [ 1 2]
keine Vektoren gemessen, sondern Betrag und Williams, J. : Accuracy enhancement fundamentals for
Phase komplexer Zahlen. Unabhängig davon, ob vector network analyzers. Microwave 1., MaI. (1 989) 99-
die Meßergebnisse mit Viertor- oder mit Sechs 1 1 4. - [13] Williams, D. ; Marks, R. ; Phillips, K. R. :
tormeßverfahren ermittelt wurden, lassen sich Translate LRL and LRM calibrations. Microwaves & RF,
unterschiedliche, der j eweiligen Meßaufgabe an Febr. ( 1 991) 78 - 84. - [14] Rytting, D. : Effects of uncor
gepaßte Kalibriermethoden einsetzen [9, 1 0, 1 3]. rected RF performance in a vector network analyzer. Mi
crowave 1. , Apr. ( 1 9 9 1 ) 1 06 - 1 1 7 . - [ 1 5] Dalichau, H : Ein
Mittels eingebauter Mikroprozessoren oder ex
breitbandiger Sechstor-Meßplatz zur kostengünstigen
terner Rechner werden durch Fehlerkorrektur Messung komplexer Reflexionsfaktoren. ntz Archiv 9
verfahren beträchtliche Genauigkeiten ermög (1 987) 1 0 7 - 1 1 4. - [16] Woods, G. S. ; Bialkowski, M. E. :
licht [ 1 2, 1 4]. Für höchste Meßgenauigkeit muß Integrated design of an automated six-port network ana
als Signalgenerator ein stabiler, reproduzierbar lyser. IEE Proc., 1 3 7 ( 1 990) 67-74. - [ 1 7] Martius, S. :
einstellbarer Synthesizer benutzt werden. Rechnergestützte Reflexionsfaktormessung - Theorie und
In Koaxialtechnik überdecken handelsübliche Anwendung. Frequenz 42 ( 1 988) 1 2 1 - 1 24. - [1 8] Hoer,
Geräte den Bereich von 5 Hz bis 60 GHz. Son C. A . ; Engen, G. F. : On-hne accuracy assessment for the
dual six-port ANA : Extensions to nonmating connectors.
derausführungen in Hohlleitertechnik erreichen
IEEE-IM 36 (1 987) 524 - 529. - [19] Neumeyer, B. : A new
350 GHz ( 1 000 GHz). Mit koplanaren Tastköp analytical calibration method for complete six-port reflec
fen und speziellen Kalibrierverfahren sind direk tometer calibration. IEEE-IM 3 9 (1 990) 376. - [20] Van
te Messungen auf Substraten mit integrierten hamme, H. : High resolution frequency-domain reflec
Schaltkreisen bis 60 GHz möglich (on-wafer tometry. IEEE-IM 39 (1 990) 369. - [21] Veijola, T v. ;
5 Spektrumanalyse I 25
U berlagerungs -
frequency domains. New York : Wiley 1 97 6 . - [26] Bellan
osz'l i l a t o r
toni, J v. ; Comp ton, R. c. : Millimeter-wave applications b
of a vector network analyzer in coplanar probe tips. Mi Grundschaltungen zur Analyse eines Frequenz
Bild 1 .
crowave J. , Mar. ( 1 9 9 1 ) 1 1 3 - 1 2 3 . - [27] Bialkowski, spektrums. a durchstimmbares Bandfilter ; b durchstimm-
M. E. ; Woods, G. S. : Calibration of the six-port reflec- ..
• •
barer Uberlagerungsempfänger
tometer using a minimum number o f known loads. AEU
39 (1 985) 3 3 2 - 3 3 8 . - [28] Berman, M. ; Somlo, P. 1. ; Buck
ley, J M. : A comparative statistical study of some pro
posed six-port junction designs. IEEE-MTT 35 (1 987)
5.2 Automati scher S pektrumanalysator
971 - 977. (ASA)
Automatie speetrum analyzer
5 Spektrumanalyse In der Hochfrequenzmeßtechnik werden meist
Spectrum analysis Spektrumanalysatoren entsprechend Bild 2 ein
gesetzt, die automatisch den interessierenden
Allgemeine Literatur : Enge/son, M. : M odern spectrum Frequenzbereich durchfahren und auf einem
analyzer measurements. Dedham M A : Artech House 1 99 1 . Bildschirm die Signalamplitude über der Fre
- Engelson, M. : M odern spectrum analyzer theory and quenz als stehendes Bild anzeigen. Gemeinsam
applications. Dedham MA : Artech House 1 984. Schnor -
Videofi lter A m p li t u d e n -
quenzlage des Eingangssignals wird mit einem < ( Tief p a ß ) detektor
durchstimmbaren Ü berlagerungsoszillator und
einem Mischer kontinuierlich umgesetzt. So
Bild 2. Automatischer Spektrumanalysator (Grundschal-
lange eine Spektrallinie des Signals mit der Oszil tung)
•
=
LJ
=
LJ
o d8 gangssignal alle Störungen des L.O., wie z. B. des
- 3 d8
. . fi\= sen Phasenrauschen, enthalten. Es ist also nicht
C C
- -
Co CD
LJ
::J
LJ
::J
n i cht erken n bor. möglich, das Phasenrauschen von Quellen zu
. -
so longe g rones
E
CL
E
-
CL
<[ <[ \;Si g no I vorhon (s. 1 8. 6). Unangenehm bemerkbar macht sich
'
den I s t
häufig die Frequenzdrift des L.O., die bewirkt,
I daß die gesuchte Spektrallinie langsam aus dem
I -60dB
I \
1/ 11
\ \ dargestellten Frequenzbereich hinausläuft. Zur
a Freq u e n z b Freq u e n z
Abhilfe wird der erste L.O. phasenstarr mit ei
Bild 3. Formfaktor des ZF-Filters (z. B. 1 1 : 1).
Eingangs a nem stabileren Referenzoszillator synchronisiert.
signal: eine diskrete Spektrallinie ; b Anzeige am Bild
schirm : ZF-Durchlaßkurve
5.6 Eigenrauschen. Receiver noise
kleiner als der Abstand dieser Spektrallinien ge
wählt werden. Soll weiterhin eine kleine Spek Bei reflexionsfrei abgeschlossenem Eingang wird
das Eigenrauschen des Spektrumanalysators an
trallinie dicht neben einer großen gemessen wer
gezeigt. Daraus läßt sich seine Rauschzahl be
den, so muß ein ZF-Filter mit großer Flanken
rechnen (s. GI. 1 (7 . 1 1 ) ). Typische Werte liegen
steilheit gewählt werden (Bild 3). Ein Maß dafür
zwischen 20 und 35 dB. Zur Darstellung kleiner
ist der Formfaktor des Filters, das Verhältnis der
Signale muß das Dämpfungsglied am Analysa
Bandbreite bei 60 dB Durchgangsdämpfung zu
toreingang auf Null gestellt und eine möglichst
der bei 3 dB. Entsprechend der Darstellung in
Bild 3 werden kleinere Spektrallinien, die unter kleine ZF-Bandbreite gewählt werden. Mit dem
Videofilter (Tiefpaß hinter dem Detektor) wird
halb der Durchlaßkurve liegen, die das größere
Nachbarsignal erzeugt, von dieser verdeckt und durch Mittelwertbildung über das Rauschen die
sind auf der Bildschirmanzeige nicht sichtbar. Ablesung erleichtert. Zur weiteren Steigerung
der Empfindlichkeit kann ein rauscharmer Ver
stärker vorgeschaltet werden. Dadurch sinkt
5.4 Einschwingzeit des Z F-Filters der nutzbare Dynamikbereich. Entsprechend
GI. I (7.9) ist der Empfindlichkeitsgewinn (Ver
Settling time of I F filter -
5 . 5 Stabilität
• •
.
Durc� die Frequenzumsetzung des Signals mit Bei Ubersteuerung des Mischers durch zu große
.
alle Spektrallinien des Signals zu klein angezeigt c) Während lineare Spannungsanzeigen, wie z. B.
(Kompression) und zusätzlich erscheinen sehr bei einem Oszilloskop, der Vorstellungswelt des
viele weitere Spektrallinien (Mischprodukte). Betrachters unmittelbar angepaßt sind, ist eine
Wegen der Breitbandigkeit des Mischereingangs logarithmische Anzeige mit großer Dynamik ge
ist das Fehlen eines großen Signals innerhalb des wöhnungsbedürftig. Häufig stellt sich erst nach
angezeigten Frequenzausschnitts keine Gewähr mühsamen Untersuchungen heraus (wenn über
für das Vermeiden der Mischerkompression. Ab haupt), daß die vielen Nebenlinien, die man dem
hilfe schafft das Ausblenden der großen Signale Meßobjekt zuschreibt, in Wirklichkeit von
durch ein vorgeschaltetes Filter. Rundfunksendern oder aus dem Nachbarlabor
Auch bei Eingangspegeln unterhalb der Kom stammen.
pression erzeugt die nichtideale Kennlinie des
Mischers zusätzliche Spektrallinien, die den Dy
namikbereich des Geräts begrenzen. Bild 4 zeigt
den qualitativen Verlauf der Begrenzungslinien.
Bei großen Eingangssignalen am Mischer domi 5.9 Harmonischenmischung
nieren die Intermodulationsprodukte 3. Ord Harmonie mixing
nung. Diese sinken mit 3 dB pro 1 dB Ände
rung des Grundwellenpegels. Im Bereich um Um den Frequenzbereich eines Spektrumanaly
- 30 dBm sind sie daher klein gegen die Misch sators zu höheren Frequenzen hin ohne großen
produkte 2. Ordnung, die nur mit 2 dB pro dB Mehraufwand zu erweitern, werden im Mischer
zurückgehen. Bei noch kleineren Eingangspegeln nicht nur die Grundschwingung, sondern auch
wird die Dynamik nur noch durch das Eigenrau noch Harmonische des Überlagerungsoszillators
schen des Spektrumanalysators begrenzt. mit dem Eingangssignal gemischt. Entsprechend
Intermodulationsprodukte lassen sich von ech der Gleichung
ten Signalen dadurch unterscheiden, daß ihre
Amplitude bei Erhöhung der Dämpfung vor dem fZF = I j�i gnal -
n ko.
Mischer stärker zurückgeht als es der zugeschal
teten Dämpfung entspricht. erscheinen eine Vielzahl von Spektrallinien un
D as Diagramm in Bild 4 ist in mehrfacher Hin terschiedlichster Amplitude auf dem Bildschirm
sicht sehr wesentlich für den Benutzer eines und der Betrachter hat die Aufgabe, diejenigen
Spektrumanalysators : herauszufinden, die in dem ihn interessierenden
a) Ein großer Dynamikbereich ist nur bei relativ Frequenzbereich wirklich vorhanden sind.
kleinen Signalen am Mischereingang gegeben. Eine Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, be
Der richtige Pegel für die maximale Dynamik steht darin, den L.O. um einen kleinen Betrag ,61
muß gezielt eingestellt werden. in der Frequenz zu versetzen. Dadurch wird das
b) Ein durch den Bildschirm möglicher Anzeige Mischprodukt " Oberes Seitenband, n-te Harmo
bereich von z. B. 1 00 dB und das Vorhandensein nische" um den Betrag n ,6f versetzt und somit
-
von Spektrallinien mit großen Pegelunterschie in der Anzeige unterscheidbar von den Spektral
den sind kein Nachweis des wahren Dynamik linien mit anderem n und anderem Vorzeichen.
umfangs bzw. dafür, daß die angezeigten Signale Eine weitere Möglichkeit ist ein vorgeschaltetes
wahr sind. Mitlauffilter (Preselector), d. h. ein schmaler
Bandpaß, der parallel zum L. O. abgestimmt
wird, und zwar so, daß seine Mittenfrequenz stets
mit der gerade auf dem Bildschirm angezeigten
Frequenz übereinstimmt. Durch das Mit
40 lauffilter wird der Spektrumanalysatoreingang
-00.'
schmalbandig. Damit entfallen die Übersteue
�
""
�
C
>-
=
fungsglied vorgeschaltet werden. Das Mitlauffil
8 0 f---�+-�--+--' ,.--;> ----7____ --t--- ter bringt durch seine Durchgangsdämpfung zu
dBc /
/
sätzliche Fehlerquellen für die Pegelmessung.
Selbst wenn die Durchgangsdämpfung bei der
/
90 '--�:-':-� _ _� _ --' � ---' �-.L�--'
-70 - 60 - 50 -40 - 30 -20 dBm -10 Mittenfrequenz bekannt ist, können Fehler
M isch e r - E i n g o n g s p e g e l ( S u m m e o l ler S i g n o l e )
durch Schwankungen des ParalleIlaufs entste
Bild 4.Dynamikbereich eines Spektrumanalysators als hen. Abhilfe durch Nachstimmen des Filters auf
Funktion des Mischer-Eingangspegels (typische Werte) maximale Anzeige vor jeder Pegelmessung.
I 28 I Hochfrequenzmeßtechnik
I--- T---j
I Vortei ler f ü r d ig i to i e
I f > 600 M H z Anzeige
I n = INTllo/T)
h och s tobi le J� TD BL
b '0L ,--_ Zei t b o s i s "-'
Tei l e r 1 : n
I Q u o rz
Bild 7. Pulsspektrum bei zu großer Empfängerbandbreite. oszdl otorJ
a Verlauf der Zeitfunktion während der Empfängerablenk
zeit t 1 ; b zeitsynchrone Anzeige auf dem Bildschirm Bild 1 .Direkte Frequenzmessung durch Zählen der gleich
sinnigen Nulldurchgänge des Eingangssignals innerhalb ei
ner bekannten Torzeit To
Ist die Empfängerbandbreite so groß, daß sie alle Mit steigender Meßgenauigkeit (mit steigen
Spektrallinien in der Umgebung der Trägerfre der Anzahl der angezeigten Stellen) nimmt die
quenz erfaßt, wird die Linienamplitude wieder Torzeit linear zu.
unabhängig von B. Der Spektrumanalysator - Die Genauigkeit des Meßwerts hängt ab vom
zeigt die Pulsamplitude an. Zu beachten ist, daß Absolutwert der Frequenz der Zeitbasis.
für die Übersteuerung bzw. Zerstörung des Emp D a handelsübliche Quarzoszillatoren (in der Re
fängereingangs die Pulsspitzenleistung maßge gel 1 0 MHz) eine Alterungsrate unter 1 O - 8/Mo
bend ist. Für Rechteckimpulse gilt: nat erreichen, ist die Frequenz diejenige Meß
größe der Hochfrequenztechnik, die mit der
Pulsspitzenleistung größten absoluten Genauigkeit bestimmt werden
Leistungssumme aller Spektrallinien kann.
Die Meßeingänge der Zähler nach dem direkten
Tastverhältnis
Abzählverfahren sind in der Regel breitbandig
(z. B. 0 bis 1 0 MHz mit einer Eingangsimpedanz
von 1 MQ/35 pF oder 0 bis 1,5 GHz mit 50 Q
6 Frequenz- und Zeitmessung . Eingangsimpedanz). Damit ist dem sinusförmi
Frequency and time measurement gen Eingangssignal stets breitbandiges Rauschen
überlagert. Um dadurch bedingte Fehlmessun
Allgemeine Literatur : Wechsler, M. : Characterization of gen zu vermeiden, muß die Hysterese des
time varying frequency b ehavior using continous measure Schmitt-Triggers im Zähler wesentlich größer
ment technology. Hewlett-Packard Journal, Febr. ( 1 989) sein als die doppelte Amplitude der mittleren
6 - 1 2 . - Stecher, R. : Messung von Zeit und Frequenz. Rauschspannung (Bild 2). Unvermeidliche Trig
Berli n : Technik 1 990. gerfehler einzelner Flanken werden durch die
Vielzahl der gezählten Flanken herausgemittelt.
6.1 Digitale Frequenzmessung Aus diesem Grund liegen die Eingangsempfind
Digital frequency measurement lichkeiten breitbandiger Zähler bei 25 bis 50 mV
für 1 0 MHz/1 MQ und 1 0 bis 25 mV für
Das einfachste Verfahren zur digitalen Fre 1 , 5 GHz/50 Q. Sollen Signale mit kleinerer Am
quenzmessung ist das Abzählen der Schwingun plitude gemessen werden, muß ein schmalbandi
gen des S�gnals während einer bekannten Torzeit ger Verstärker vorgeschaltet werden.
(Bild 1 ). Offnet man das Tor z. B. für eine Se
kunde und zählt während dieser Zeit alle Null
durchgänge mit positiver Steigung, so entspricht "
der Zählerstand nach dieser Sekunde der Fre t
quenz des Eingangssignals in Hz. Damit werden �
die wesentlichen Eigenschaften dieses Zählertyps a H y st e resefen s ter I rVLx E m pf i n d l ich kei t J
verständlich:
- Angezeigt wird der Mittelwert J der Signal
frequenz innerhalb der Torzeit Ta :
Ta \ t
f = Ta / T(t) d t.
b
- Die Inkohärenz zwischen Zeitbasis und Signal Bild 2. Zur Zählweise des Frequenzzählers. Jeder Punkt
bewirkt eine Meßunsicherheit von + 1 in der '
- entspricht einer Erhöhung des Zählerstandes um 1 . 11 sin-
letzten Stelle des Zählerstands. •
förmiges Eingangssignal; b gestörtes Eingangssignal.
I 30 I Hochfrequenzmeßtechnik
Reziproke Zähler. Nachteilig beim direkten bei nichtsinusförmigen Signalen), kann es passie
Zählverfahren sind die sich ergebenden langen ren, daß der . Zähler in unerwünschten Frequenz
Torzeiten, wenn niedrige Frequenzen mit großer bereichen einrastet. Zur Vermeidung dieses Pro
Auflösung gemessen werden sollen. Der Abgleich blems und um die Meßzeit zu verkürzen, ist bei
eines Oszillators wird zeitraubend, wenn die Tor einigen Zählern der Frequenzbereich, in dem der
zeit eine Sekunde oder mehr beträgt und nach Suchvorgang abläuft, voreinstellbar.
jeder Verstellung ein vollständiger Meßzyklus
abgewartet werden muß. Dieser Nachteil entfällt
bei Frequenzzählern, die die Periodendauer des Transfer-OsziHator-Verfahren. Während das
Signals messen und die daraus berechnete mo Kernstück des oben beschriebenen Heterodyne
mentane Frequenz anzeigen (reziproke Zähler). Converters das schaltbare Filter ist, mit dem die
Zudem ist der Quantisierungsfehler bei diesem Harmonischen des festen L. O. ausgesucht wer
Verfahren konstant, was bei niedrigen Frequen den, wird beim Transfer-Oszillator-Verfahren ein
zen (unterhalb der Frequenz der Zeitbasis), eine spannungs gesteuerter Oszillator (VCO) mit vie
bedeutende Genauigkeitssteigerung bewirkt. len harmonischen Spektrallinien als L. O . einge
Die Ermittlung der Momentanfrequenz aus der setzt, dessen Frequenz so lange kontinuierlich
Periodendauer ermöglicht die Messung von Fre verändert wird, bis das Eingangssignal durch die
quenzprofilen, d. h. die Darstellung der momen Grundschwingung bzw. eine Harmonische da
tanen Frequenz über der Zeit, z. B. das Ein von auf eine feste Zwischenfrequenz umgesetzt
schwingen eines Oszillators beim Einschalten ist. Nach Abschluß dieses Suchlaufs rastet der
bzw. beim Pulsbetrieb oder die Frequenzlineari- VCO ein (phase lock) und die Grundschwingung
. tät eines Wobbelgenerators. Zur analogen An des VCO wird gemessen und entsprechend der
zeige der Frequenzänderung wird bei solchen Harmonischenzahl n und der festen ZF umge
Messungen ein schneller Digital-Analog-Wand rechnet und angezeigt.
ler benötigt. Häufig ist es ausreichend (z. B. für
die langsame automatische Frequenznachrege
lung), nur wenige Stellen der Frequenzanzeige zu Harmonischenmischung. Ein drittes Verfahren ist
wandeln. der Harmonic-Heterodyne-Converter, bei dem
die Frequenz des L.O. stufig verändert wird (Syn
thesizer), bis ein Signal im ZF -Bereich erscheint.
Überlagerungsverfahren. Die Obergrenze des di Die Frequenz dieses Signals wird dann konven
rekten Zählverfahrens ist gegeben durch die tionell gemessen und entsprechend der Stellung
höchste Schaltfrequenz der benutzten digitalen des Synthesizers und der Harmonischenzahl n
Schaltkreise. Signale mit höherer Frequenz wer umgerechnet.
den in eine niedrigere Frequenz umgesetzt und Typische Werte für Zähler nach dem oben be
dann gemessen. Beim Ü berlagerungs verfahren schrie benen Verfahren sind :
wird das Eingangssignal mit einem Ü berlage Frequenzbereich : 0 bis 1 1 0 GHz.
rungsoszillator (L.O.) bekannter Frequenz her Eingangsempfindlichkeit : 20 bis 3 5 dBm.
-
-
gnalfrequenz !x . I \
0 dBm
P Ver s t ä r k u ng g/ d B
SE O dB m
Signol
dBm pegel
PsA / d B m
7 Rauschmessung
P l
RE . F!d B
R a u sch
dBm L I
Noise measurement f •
pegel
f • PR A /d B m
Bei der Temperatur T in Kelvin gibt ein realer g = Psignal Ausgang/Psignal Eingang und
ohmscher Widerstand im Frequenzintervall der P R Eingang = k TO B .
Breite B an einen idealen, nicht selbstrauschen
den, gleich großen Widerstand die näherungs GI. (1) kann auch rein formal auf Vierpole ange
weise konstante Rauschleistung � ab (Fehler wendet werden, um deren Rauscheigenschaften
< 1 % für ! < 1 20 GHz) : durch die Angabe einer fiktiven Rauschtempera
tur TR zu beschreiben :
� = k TB mit
k = 1 3,8 · 1 0 � 2 3 Ws/K (1) (4)
(Boltzmann-Konstante). Die Rauschzahl kann entweder breitbandig ge
messen werden, dies führt zu einer einzigen Zahl,
Die Rauschzahl F gibt an, um welchen Fak die den Vierpol charakterisiert, oder sie kann zur
tor ein Vierpol bei der · Referenztemperatur genaueren Beschreibung des Vierpols schmal
To = 290 K 1 6,8 oe das thermische Rauschen
..:::0..
bandig gemessen und als Funktion der Frequenz
k To B des Innenwiderstands der Signalquelle dargestellt werden. Bei der direkten Messung der
durch sein Eigenrauschen vergrößert. Rauschzahl nach GI. (2) muß der Frequenzgang
Definition I : der Verstärkung des Vierpols g ( f) berücksichtigt
werden. Da B als Frequenzintervall im weißen
F = PR Ausgang/ (k To B g) mit (2) Rauschen eingeführt wurde, wird die Rausch
bandbreite B R eines Vierpols definiert aus dem
g = Leistungsverstärkung des Vierpols.
der Fläche unter der Kurve g ( f) gleichgroßen
Damit ergibt sich z. B. für eine verlustlose Lei Rechteck der Höhe gmax und der Breite BR . Da
tung der Minimalwert F = 1 bzw. 0 dB (F/dB mit ist die Rauschbandbreite ungleich der
= 1 0 19 F). 3-dB-Bandbreite (s. GI. ( 1 1)).
Eine zweite Definition benutzt den Störabstand
an Eingang und Ausgang (Bild 1).
7.2 Meßprinzip
Definition II :
M easurement procedure
F = (Psignat!PR) Eingang/( Psignal/ PR) Ausgang . (3)
Um die Probleme bei der Bestimmung der
Damit ergibt sich z. B. für ein 3-dB-Dämpfungs Rauschbandbreite und der Verstärkung zu um
glied die Rauschzahl F = 3 dB. Beide Definitio gehen, wird die Rauschleistung am Ausgang für
nen gehen davon aus, daß Eingang und Ausgang zwei unterschiedlich große, bekannte Eingangs
des Vierpols angepaßt sind und gleiche Tempera rauschleistungen gemessen (wobei die Linearität
tur haben. Die Umrechnung von GI. (2) in Gl. (3) des Vierpols vorausgesetzt wird) [1, 4, 5]. Bild 2
zeigt das Prinzip, Bild 3 den Meßaufbau.
Quellwiderstand mit To :
Spezielle Literatur Seite I 35 Po = k To B g + PMeßobjekt,
8 Spezielle Gebiete der Hochfrequenzmeßtechnik I 33