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dern des ganzen Leibs, sie bringt einen stolzen trotzigen Blick. Die
Lippe lichelt voll Ubermut. Sie bringt eine unbeschreibliche Leicht-
heit des Lebens, eine kénigliche Uberschau iiber das Ganze_ Und
wenn dann solch eine Gestalt einem jungen Madchen sich n&hert
wenn dies stolze Haupt vor ihr allein sich neigt, einzig vor ihr ix,
der ganzen Welt, so schmeichelt das, und leider, es méchte wohl
eine geben, die unschuldig genug wire, diesem falschen Bick]
zu glauben. Und ist es nicht eine Schande, wenn ein Mensch dera
— doch nein, ich werde kein Donnerwetter loslassen, das hieBe
nur Dich reizen, ich habe andre Mitel, kraftigere, ich habe gee
jungen hofinungsvollen Menschen, er ist vielleicht verlicbp oon
kommt zu Dir, er ist diber Dich im Irrtum, er glaubt, Du ecjee
ein treuer, redlicher Mensch, et will sich mit Dir beraten, To 'gS*
Wirklichkeit kannst Du jedem solchen fatalen jungen Meme gas
Deine Tiir verschlieBen, Dein Herz aber kannst Du nidve ee?
schlieBen; obwohl Du ihn nicht zum Zeugen Deiner Deming; 7 o.
zu machen wilnschest, diese wird Dir darum doch niche fee o™
ben, denn so verderbt bist Du nicht, und wenn Du mit Din elet-
allein bist, ist Deine Gutherzigkeit vielleich wieoelber
glaubt, als man
Hier hab ich denn also Deine Lebensanschauung, und
mir, viel in Deinem Leben wird Dir erklitlich werden, &1@ube
sie mit mir als Verzweiflung des Gedankens betrachtesp jo? DU
ein Hasser aller Tatigkeit im Leben; ganz richtig, denn soll uu bist
cher Tatigkeit Sinn sein, so mu das Leben Zusammenhan 17 sol-
und daran fehlt es Deinem Leben. Du beschaftigst Dich mie eaben,
Studien, wohl wahr, Du bist sogar fleibig; aber das ist J qanen
um Deiner selbst willen, und geschieht so wenig abgezweey Stich
nur méglich. Im Ubrigen bist Du miiBig, Du stehst, gleich <=, Yi
Arbeitern im Evangelium’, miBig am Markte, oder steckoete®
Hinde in die Taschen und betrachtest das Leben, Nun verst Te
Du in der Verzweiflung, nichts beschaftigt Dich, Du gchst kesuSt
Ding aus dem Wege, ,,und wiitfe man Steine yom Dach, ich “nem
doch nicht aus dem Wege". Du bist wie ein Sterbender, Du se 2&*
taglich'®*, nicht in dem tiefen ernsten Sinne, in dem man inbse
Wort sonst nimmt, sondern das Leben hat seine Wirklichkeit acs
loren, und ,,.Du berechnest Deine Lebenszeit immer von dem ae
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Kiindigungstermin zu dem andern“. Du lissest alles an Dir —
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