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Nur noch fünfzehn Mal schlafen, dann ist EU-Wahl! Der 26.

Mai ist auch eine Weichenstellung für


eines der drängendsten Ziele der Menschheit. Offenbar scheint es uns darum zu gehen,
unnatürlichen Phänomenen wie der "Biodiversität" (oder "Bioperversität", wie manche Freigeister zu
scherzen pflegen) endgültig den Garaus zu machen. Der unausgesprochene Gedankengang ist dieser:
Viel zu lange wird der Homo sapiens durch pflanzliches und animalisches Geschmeiß an seiner vollen
Entfaltung gehindert. Warum sollten wir dulden, dass uns ein debiler Hirsch in den SUV rennt und
Sachschaden stiftet? Wer braucht ekelige Rotkehlchen, abstoßende Insekten, überfressene
Backenhörnchen? Wozu eine menschliche Artenvielfalt mit Linken und Muslimen, wo doch alles Heil
von einer Monokultur rechtsgewirkter Scheinchristen kommt? Bei der Bekämpfung der Biodiversität
haben die USA und China derzeit die Nase vorn, aber auch die EU tut mit ihren stets offenen Ohren
für Glyphosatverkaufslobbyisten und andere Wohltäter der chemischen Industrie das, was sie kann.
Allerdings scheinen selbsternannte "Umweltschützer" in Europa noch spurenweise mehr Einfluss
auszuüben als anderswo. Leider. Zeit, dass sich das ändert. Europagefühl ohne Tempolimit Zum Glück
ist auf die verantwortungsvollsten EU-Politiker – H.-C. Strache, Matteo Salvini, Viktor Orbán etc. –
Verlass, auch im Kampf gegen den ökologischen Widersinn. Wer sie wählt, darf hoffen, dass wir bald
auf 48-spurigen Autobahnen zwischen Lissabon und Helsinki dahinbrettern und ein ungebremstes
Europagefühl ohne Tempolimit erfahren dürfen. Freie Fahrt für freie Bürger, im schönen
Großherzogtum von und zu Salvinien, im Königreich Viktors des Unfehlbaren sowie im
urgermanischen Heinz-Christians-Gau ob und unter der Donau! Und wir Österreicher? Wir können
dazu beitragen, indem wir Stephansdom und Schönbrunn schleifen, auf dass dem Automobilisten bei
der Durchquerung Wiens keine unschönen Hindernisse im Weg stehen. Und auch kein
Abbiegeassistent. Dass ich mich zu guter Letzt vom Inhalt dieser widerlichen Kolumne distanziere,
versteht sich von selbst. Besonders würde ich es bedauern, sollte ich Regierungsmitgliedern oder
Verbindungsoffizieren in den Ministerien nicht mit der gebotenen Devotion begegnet sein sollte.
Ehrlich: Es wird nie mehr passieren.

Alexander Van der Bellen macht einen tollen Job und hat zudem zur Freude aller Österreicher einen
extrasüßen weiblichen Mischlingshund als First Dog adoptiert (oder, wie der NR-Abgeordnete
Wolfgang Zander sagen würde: "einen Hund ohne Beidl"). Und doch: In die Freude über seine
Amtsführung mengen sich sentimentale Gefühle. Denn 2022 wird Van der Bellens Amtszeit
abgelaufen sein und die Suche nach einem neuen BP begonnen haben. Gewiss: Geile Kandidaten gibt
es zur Genüge, Norbert Hofer etwa. Er hat die Kinder auf seiner Seite. Sie halten ihm, sofern sie nicht
von einem Lkw überrollt worden sind, garantiert die Daumen. Pamela Rendi-Wagner könnte als
Überraschungskandidatin punkten, weil viele Österreicher sie 2022 zum ersten Mal sehen werden.
Johann Gudenus wäre die Unterstützung von mindestens 88 Adeligen sicher. Udo Landbauer hätte
kraft seiner halbausländischen Herkunft bei den iranischen Mullahs einen Stein im Brett, und
Gottfried Waldhäusl würde international eine blendende Figur machen. Die Grünen könnten Eva
Glawischnig zurücklocken, damit sie außer ihrem weiblichen Gender ein spielerisches Moment ins
Wahlgeschehen einbringt. Die ÖVP wiederum sollte nach der Pleite mit dem alten Khol diesmal auf
Nummer sicher setzen und Reinhold Lopatka ins Rennen schicken, der mit seinem gewinnenden
Naturell jeden Beliebtheitsrekord schlägt. Alles brillante Anwärter, doch nach seinem jüngsten ZIB 2-
Auftritt ist klar: Es kann nur einen geben, der uns 2022 den BP macht. Wer wäre besser geeignet,
Anmut und Würde unserer Politik zu repräsentieren, als Harald Vilimsky? Vilimsky, eigentlich ein
Homme de Lettres, den es zufällig in die Politik verschlug, sprüht vor Witz und Ironie. Sein
staatsmännisches Wirken als Drehscheibe zwischen den Großmächten entfaltet er mehr im Stillen.
Dafür liegt seine Gabe, die auf dem diplomatischen Parkett unvermeidlichen Champagnerfettn
mühelos zu verstoffwechseln, umso offener zutage. Zusatz-Atout: Mit seinem durchgeistigten
Erscheinungsbild, das durch lange Studien von Plato, Montesquieu und Habermas geformt wurde,
macht Vilimsky auch äußerlich etwas her und würde sogar den Spitzenfeschak Sebastian Kurz
stauben. Fragt sich nur: Wie schafft es die FPÖ, solch sensationelle Personalreserven aufzubauen?

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