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Detecon Spotlight

Business Transparency – Fahren mit


Sicht
Kraftfahrzeugzulieferer bereiten sich mit Enterprise Architecture
Management und transparenten Geschäfts- und IT-Strukturen
auf Marktverwerfungen vor

Automotive & Manufacturing Industries | Automotive


Detecon Spotlight

Detecon Spotlight

‘Detecon Spotlight’ behandelt aktuelle Fragestellungen aus unterschiedlichen Branchen. Detecon-Experten


zeigen, wie Sie mit Hilfe modernster Informations- und Kommunikationstechnologien aktuellen Marktent-
wicklungen Rechnung tragen und damit neue Geschäftspotenziale erschließen können.

Detecon International GmbH


Redaktion Spotlight
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Copyright © 2009 Detecon International GmbH. All rights reserved. December 2009
Detecon Spotlight • Automotive & Manufacturing Industries – Automotive

Editorial

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

die Automobilzuliefererindustrie ist im Sog der Krise des Automobils. Und wir meinen das nicht nur
auf die gegenwärtige Situation bezogen. Vielmehr kommen die großen strukturellen ­Verwerfungen
für die Branche erst noch: der spürbare Rückgang der Anzahl der etablierten Hersteller, neue
Anbieter mit anderen Automobil-Konzepten aus Wachstumsregionen, die andere Autos brauchen,
neue Antriebskonzepte mit dem Fernziel eines Elektro- oder sogar Wasserstoffantriebes.

Auf jeden Fall scheint sicher, dass sich die Probleme der Branche nur gemeinsam zwischen
­Herstellern und Zulieferern lösen lassen. Kurzfristig wird dabei die Konsolidierung der Unterneh-
men, die Sicherung der Liquidität und Kostensenkung im Vordergrund stehen. Langfristig stellt
sich die Branche komplett neu auf in einem über alle Wertschöpfungsstufen und über viele Länder
hinweg vernetzten System.

Für beide – den kurz- und den langfristigen Aspekt – müssen die Zulieferer ihre Geschäfts-
prozesse und ihre IT-Funktionen neu ordnen: durch die Senkung unnötiger Ausgaben für
IT-Applikationen und durch die Einführung flexibler, anpassungsfähiger Strukturen.

Diese neuen Strukturen mit entsprechender IT-Architektur und Datenvernetzung sind die Grund-
lage für die noch zu findende Form der Zusammenarbeit der einzelnen Unternehmen im Markt:
von der losen Zusammenarbeit bis zur Verschmelzung mit Herstellern – von der engen ­Kooperation
zwischen Zulieferern bis zum Zusammenschluß von Gleichen zu großen Zuliefererkonzernen.

Noch sind solche Geschäfts- und IT-Strukturen in der Automobilzuliefererindustrie nicht


verwirklicht: Historisch gewachsene, undurchschaubar verflochtene Systeme bestimmen eher das
Bild. Aber heute ist die Zeit, damit zu beginnen, Transparenz in die Geschäfts- und IT-Strukturen
zu bringen, sie zu harmonisieren, um für einen sich gravierend verändernden Markt gewappnet zu
sein. Die Methoden und Werkzeuge, mit denen das erreicht werden kann, sind entwickelt worden.
Jetzt kommt es darauf an, sie entschlossen einzusetzen.

Ihr
Claus Kaltenbrunner
Detecon International

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Business Transparency – Fahren mit Sicht

Inhalt
1. Worum es uns geht 3

2. Megatrends verändern die Struktur der gesamten Automobilindustrie 4

3. Szenarien zukünftiger Zusammenarbeit von Automobilherstellern 5


und -zulieferern

4. Netzwerkstrukturen entscheiden über den Erfolg in einem veränderlichen Markt 7


• Management für schnellere Innovationen
• Verbessertes Supply Chain Management (SCM) weltweit
• Relationship Management – vom Zulieferer bis zum Endkunden
• M&A-Bereitschaft für Automobilzulieferer in einem bewegten Markt

5. Mit Enterprise Architecture Management navigieren Automobilzulieferer 10


sicherer durch unkartographierte Märkte
• Methodisch zu mehr Transparenz und Flexibilität in den Geschäfts- und
IT-Architekturen der Automobilzulieferer
• Sicherung der Flexibilität von Unternehmen in einem turbulenten Automobilmarkt
• Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von IT-Investitionen und -Applikationen

6. Wie kann Detecon unterstützen? 12

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Detecon Spotlight • Automotive & Manufacturing Industries – Automotive

1.
Worum es uns geht
Viele Unternehmen – gerade in der Zuliefererindustrie – ­werden
die aktuelle Rezession nicht überstehen. Zudem bahnt sich
eine technologische Zeitenwende in der Automobilindustrie
an. Es bestehen Chancen, dass fossile Kraftstoffe zum Antrieb
der Fahrzeuge langfristig ersetzt werden können. Die Rahmen-
bedingungen hierfür sind günstig: Erstens verlangt die Umwelt-
und Klimapolitik eine Verringerung der CO2-Emissionen von
Autos. Zweitens hat die Automobilwirtschaft ihre Forschung
intensiviert und arbeitet langfristig auf alternative Antriebs-
konzepte hin. Es werden Autos anderer Art verlangt werden;
die Nachfrage wird vor allem in den sich entwickelnden Volks-
wirtschaften steigen.

Vor diesem Hintergrund geht es darum, wie und in welcher


Form die Zulieferer der Kraftfahrzeugindustrie sich neu auf-
stellen, welche Form der Zusammenarbeit sie mit den Herstel-
lern (OEM - Original Equipment Manufacturer) finden oder
welche neuen Märkte innerhalb und außerhalb des Automobil-
sektors sie für sich erschließen.

Die Rahmenbedingungen für die Industrie ändern sich grund-


legend. In der gesamten Branche wird auf mittlere Sicht die
Anzahl der Fusionen und Firmenübernahmen zunehmen.
Wie genau die Unternehmen der Kraftfahrzeugzulieferer-
branche reagieren müssen, ist noch nicht eindeutig ­abzusehen.
­­Notwendig ist aus unserer Sicht, dass die Unternehmen
angesichts der bevorstehenden Umwälzungen die Architektur
ihrer Geschäfts- und IT-Strukturen transparent und flexibel
gestalten.

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Business Transparency – Fahren mit Sicht

2.
Megatrends verändern die Struktur der gesamten
Automobilindustrie
Die Krise 2009 ist nur die Spitze des Eisbergs. Die Das E-Mobil: Ein Technologieumbruch mit Langfrist-
­bekannten Strukturprobleme der gesamten Automobil- folgen. Neben den technischen Herausforderungen im
industrie trüben den Ausblick auf künftige Jahre. Rahmen bestehender Konzepte (z.B. Verringerung des
Dies wirkt sich auf Hersteller, Zulieferer und Händler Kraftstoffverbrauchs, Reduktion von Emissionen) wird
gleichermaßen aus: die Automobilindustrie eine Reihe von konkurrierenden
Technologien für den Antrieb von Fahrzeugen entwickeln
Überkapazitäten werden abgebaut und Produktion ­(Hybrid, Elektro4, Brennstoffzellen).
­verlagert. Die gesamte Industrie leidet an den Folgen
globaler Überproduktion, steigender Lagerbestände und Durch den hohen Entwicklungsaufwand des Elektro-
dadurch geringer Profitabilität: Überkapazitäten bestehen autos werden die Karten in der Automobilindustrie neu
vor allen Dingen für Autos, die der Nachfrage nicht mehr gemischt.5 Bisher wird ein großer Teil der Entwicklungs-
entsprechen.1 Die Automobilproduktion wird allmählich kosten von den Kraftfahrzeugzulieferern getragen und über
in Länder mit günstigeren Produktionskosten ­verlagert. jede verkaufte Einheit bei hohen Absatzzahlen der OEM
Zulieferer und Entwicklungspartner der Hersteller ­werden refinanziert. Dieses Konzept ist bei der Entwicklung einer
also immer internationaler. Die Emerging Markets neuen Technologie für Fahrzeuge nicht mehr tragfähig, vor
bieten sich in mehrfacher Hinsicht an. Zum einen allem, wenn der Absatz zunächst niedrig bleibt und sich
­haben Produktionsstandorte in Asien, Russland und dadurch keine Skaleneffekte einstellen. Eine ­andere
­Lateinamerika deutliche Kostenvorteile. Zum anderen ­Verteilung der Forschungs- und Entwicklungskosten
nimmt dort das für technisch anspruchsvolle Fertigungs- zwischen Herstellern und Zulieferern wird erforderlich.
prozesse nötige Know-how schnell zu. Gleichzeitig wächst Einige Zulieferer werden zudem aus dem Markt ­ausscheiden,
in diesen Ländern die Nachfrage nach Automobilen stark, weil ihre Komponenten nicht mehr benötigt werden.
es werden eigene Fertigungskapazitäten aufgebaut für Fahr- Andere werden neu eintreten.6 Wahrscheinlich wird es
zeuge, die den lokalen Bedürfnissen und Einkommens- sogar neue Teilnehmer im Automobilmarkt geben, die den
verhältnissen entsprechen. Markt mehr als jetzt geahnt dominieren können.7

Das herkömmliche Fertigungsmodell der Automobil- Dass ein Umbruch in der Automobilindustrie bevorsteht
industrie zerbricht. Das derzeit in der Automobilindustrie ist unzweifelhaft. Zu gewaltig sind die ökonomischen und
gängige Geschäftsmodell – die Mischung aus Massen- technischen Veränderungen. Ein ‚Weiter wie bisher’ gibt
produktion (Build-to-Forecast) und ­kundenindividueller es nicht. Die traditionellen Rollen zwischen OEM und
Fertigung (Build-to-Order) – hemmt inzwischen die ­Zulieferer werden aufbrechen.
weitere Rationalisierung der Abläufe in der Automobil-
industrie. In Zukunft wird „Build-to-Order“ ­dominieren.2
Voraussetzung ist allerdings eine Beschleunigung des
­Herstellungs- und Montageprozesses, wofür auch grund-
legend andere Fertigungsverfahren und andere Kom-
ponenten erforderlich werden.3

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Detecon Spotlight • Automotive & Manufacturing Industries – Automotive

3.
Szenarien zukünftiger Zusammenarbeit von
Automobilherstellern und -zulieferern
Hersteller und Zulieferer werden die Probleme Finan-
zierung, Forschung und Entwicklung, Produktion und Rechtlich-ökonomische Eigenständigkeit:
Absatz nur noch gemeinsam lösen können. Neue Formen der Wie selbstständig bleiben Zulieferer in ökono-
Kooperation sowohl auf der gleichen als auch auf verschie- mischer und rechtlicher Hinsicht? Werden große
dener Wertschöpfungsstufe müssen also herbei. Die Zeit Zulieferer vollständig in Herstellerkonzerne inte-
ist reif für Fusionen und Allianzen, für Synergien und den griert? Oder bilden Zulieferer eigene Großunter-
Abbau von Kapazitäten. nehmen als Gegengewicht zu den Herstellern?

Im Zuge der Veränderung des Marktes werden sich neue Organisatorisch-informationelle Vernetzung:
Formen der Zusammenarbeit von Herstellern und Zu- Wie stark sind Zulieferer untereinander beziehungs-
lieferern ausbilden. Noch ist offen, wie die neue Struktur weise mit Vorlieferanten und Herstellern organisa-
aussehen wird, bestimmte Modellfälle ihrer Zusammen- torisch-informationell vernetzt? Wie kompatibel
setzung sind aber schon jetzt absehbar. Eine Möglichkeit, und durchgängig sind die benutzten Systeme für
solche Modelle zu strukturieren, ist ein Koordinatensystem z.B. Logistik, Kommunikation, Auftragsplanung?
mit den Achsen „wirtschaftliche Eigenständigkeit“ und Wie „offen“ und kompatibel sind die benutzten
­„organisatorische Vernetzung“. ICT-Applikationen? Wie flexibel sind die Geschäfts-
und IT-Strukturen im Hinblick auf Kooperationen,
Allianzen und Verschmelzungen?

Szenarien der Zusammenarbeit von Herstellern und Automobilzulieferern

Rechtlich-ökonomische Eigenständigkeit

Starke Solitäre mit eigenem Markt


(Große Zulieferer mit eigener Marke, etlichen OEM-Kunden
Organisatorisch-informationelle Vernetzung

und einem Kundenportfolio außerhalb der Kfz-Industrie)

Cluster von Zulieferern


Marktabgänge

(Zusammenschluss von Zulieferern


mit hoher Vernetzung untereinander
und zu den OEM) hoch

Effiziente Satelliten
(wirtschaftlich und technisch
eng an die OEM gebunden)

Die Verbindungen von


Herstellern und ­­Zulieferern
Insourcing der wichtigen Supplier
­werden enger – nicht ausrei- (OEM erhöhen die Wertschöpfungstiefe)
chend vernetzte Unternehmen
gering
haben keine ­Chance im Markt.
Quelle: Detecon 2009

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Business Transparency – Fahren mit Sicht

Innerhalb eines solchen Betrachtungsraumes ergeben ander und mit OEM-Herstellern. Wahrscheinlich werden
sich verschiedene Möglichkeiten der Organisation und sich im Markt gemischte Strategien zwischen den hier skiz-
­Zusammenarbeit von Kraftfahrzeugzulieferern unterein- zierten Typen herausbilden.

a) „Solitäre in neuen Märkten“


Zulieferunternehmen wachsen organisch und durch bedeuten, dass die Hersteller nur noch ­Markeninhaber
Übernahmen in neue Dimensionen. Firmen mit sind und die Zulieferer nahezu 100 Prozent der ­Kom-
Umsätzen zwischen 40 und 50 Milliarden Euro ent- ponenten sowie die Endmontage übernehmen.11
stehen.8 Diese Unternehmen etablieren eigene, starke Die Autokonzerne selbst könnten sich dann auf
Marken und richten sich auf neue Märkte aus. Dies Design, Entwicklung und Marketing konzentrieren
können Kraftfahrzeugmärkte in anderen Ländern mit oder selbst diese Bereiche auslagern.12 Der Wettbewerb
in Zukunft stark wachsendem Bedarf sein, insbeson- findet jeweils zwischen „Wertschöpfungs-Clustern“
dere die aufstrebenden BRIC-Länder. Neue Märkte aus ­Herstellern und Zulieferern, nicht mehr zwischen
können aber auch außerhalb der Kraftfahrzeugindustrie einzelnen OEM statt.
liegen (der weltweit größte Automobilzulieferer Bosch
z.B. verfolgt konsequent das Ziel, einen zunehmenden d) Insourcing – „Zurück zur Wertschöpfungstiefe“
Teil des Konzernumsatzes außerhalb der Kraftfahrzeug-
Nachdem die Automobilhersteller Vorreiter bei der
industrie zu erwirtschaften).
Verringerung der Wertschöpfungstiefe waren, schlägt
das Pendel wieder in die andere Richtung aus. Die
b) „Flexible Zulieferer-Cluster“
Hersteller integrieren die für sie wichtigen ­Zulieferer
Automobilzulieferer kooperieren, sie organisieren sich in (wieder) in ihre Strukturen.13 Die Angst vor ­einer
Wertschöpfungs-Clustern oder schließen sich zu Wirt- Unterbrechung der Lieferkette und den daraus
schaftsverbünden zusammen. Zulieferer gleicher, aber resultierenden Folgen treibt sie zu diesem strategischen
auch verschiedener Komponenten bilden eine „Gegen- Schritt: Fehlt nur ein wichtiges der circa 6.000 Teile,
macht“ zu den Herstellern, die fortschreitend globaler aus denen ein Auto besteht, kann es nicht fertig
werden. Sie begleiten die OEM auf Augenhöhe interna- gestellt, nicht ausgeliefert, nicht in Rechnung gestellt
tional in neue Märkte und in neue Technologien. werden.14 Automobilhersteller beginnen, ihre Kom-
petenzen in den für ihre Marke wichtigen ­Gebieten
c) „Effiziente Satelliten“ wieder intern aufzubauen, z.B. durch die erneute
Automobilhersteller identifizieren die für sie ­richtigen Investition in eigene Innovationsabteilungen, wie es
Partner und sorgen für deren technische und Premium-Marken bereits heute tun.
­organisatorische Vernetzung. Dazu gehören Kapital-
beteiligungen, Joint Ventures und Allianzen. Netzwerk-
management wird eine Kernkompetenz der Hersteller
sein.9 Zulieferer gehen eine noch viel engere Symbiose
mit den Herstellern ein und sind weit besser als heute
in deren Logistik-, Planungs- und Informationssysteme
eingebunden.10 „Effiziente Satelliten“ kann im Extrem

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Detecon Spotlight • Automotive & Manufacturing Industries – Automotive

4.
Netzwerkstrukturen entscheiden über den Erfolg in
einem veränderlichen Markt
Auf fast jeder Stufe der Wertschöpfung ist die Zusam- Management für schnellere Innovationen
menarbeit mit vor- oder nachgelagerten Unternehmen
entscheidend. Einige der wichtigsten Beispiele sind das Kürzere Entwicklungszyklen, wachsende Modell- und
­Management der Innovationen, der Supply Chain sowie Variantenvielfalt und der immer stärkere Einsatz von
der Kunden. Da Detecon in Zukunft auch eine vermehrte elektronischen Komponenten in allen Fahrzeugbereichen
Fusionsbereitschaft in der Branche sieht, halten wir darüber setzen Kraftfahrzeugzulieferer zunehmend unter Druck.
hinaus auch die Vorbereitung der Unternehmen auf Über- Durch die mangelhafte Datenvernetzung zwischen Her-
nahmen (aktiv oder passiv) für essenziell. stellern und Zulieferern werden technische Informationen
oft zu spät weiter gegeben.
Eine Branchenkonsolidierung ist unausweichlich und daher
ein Nachdenken über neue Marktstrukturen erforder- Hersteller müssen die Beziehungen zu ihren Zulieferern
lich.15 Die aktive Nutzung der Globalisierung und eine stärken, da immer mehr Forschungs- und Entwicklungs-
starke Netzwerkfähigkeit gewinnen an Bedeutung.16 Die aufgaben von den Automobilzulieferern durchgeführt
Automobilzulieferer werden zusammen mit den Her- werden. Die effektive und effiziente Verwendung von
stellern das Gesamtsystem übergreifend optimieren und Investitionen in Forschung und Entwicklung ist deshalb
die Informations- und Logistikströme synchronisieren. wichtiger denn je. Hinzu kommt „Time-to-quality“, die
Die IT-Systeme der Zulieferer müssen in Zukunft noch Garantie für Innovationen ohne Fehler und Rückrufe.
wesentlich mehr leisten als heute. Der Datenaustausch
zwischen Zulieferern, ihren Lieferanten sowie mit den Es wird Innovationspartnerschaften geben, die ­gemeinsam
OEM ist effizienter zu gestalten. Gleichzeitig erhöht sich die neues Know-how entwickeln und deren Intellectual
Anzahl der Partner für das eigene Unternehmen im Markt Property geschützt sowie deren Arbeitserfolge gerecht
stark: Mehr Systeme, mehr Schnittstellen sind zu beachten. verteilt werden.17 Eine Neugestaltung des Innovations-
Auch der Datenaustausch zwischen den global verteilten prozesses muss Netzwerke für Forschung und Entwick-
Produktionsstätten eines Zulieferer/Zulieferverbundes ist lung schaffen, z.B. durch Einbindung anderer Zulieferer,
zu bewältigen – ebenso wie der Datenaustausch in einem ­Forschungsinstitute und Universitäten.18
globalen Netz von Forschungs- und Entwicklungsstätten.

Wertschöpfungskette der Automobilzuliefererindustrie

Engineering Beschaffung Verkauf & Kunden &


Lieferanten Produktion Distribution After Sales Vertriebskanäle

Innovation Management
Relationship Management
SCM/Collaboration
Build-to-Order/Build-to-Stock
Zusammenarbeit mit
vor- oder nachgela- Sales Order Management
gerten Unternehmen Customer Service
entlang der Wert- Enterprise Management & Support
schöpfungskette.

Quelle: Detecon 2009

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Business Transparency – Fahren mit Sicht

Verbessertes Supply Chain Management (SCM) weltweit Die Zulieferer müssen schneller auf Kundenwünsche
reagieren und die Zeitspanne zwischen Bestellung und
Die Strukturen der Materialflüsse der Zulieferer und Lieferung weiter reduzieren. Der Ablauf sämtlicher
Hersteller sind historisch gewachsen und oft unflexibel. ­Materialflussprozesse von der Auftragserteilung bis zur
Heute müssen Kundenaufträge in der Regel noch ­mehrere Auslieferung ist zu optimieren. Verschiedene Netzwerke,
Systeme und Datenbanken durchlaufen. Die Folge sind Produkt- und Prozessstrukturen müssen kombiniert
Engpässe im gesamten System – eine fehlende ­Komponente und bewertet werden, um Planungs- und Steuerungs-
bringt unter Umständen die ganze Produktionslinie zum prozesse so zu gestalten, dass Transport- und Lagerhaltungs-
Stillstand. kosten minimiert werden.

Sowohl Zulieferer als auch Hersteller haben zudem Relationship Management – vom Zulieferer bis zum End-
Teile ­ihrer Lieferkette in Niedriglohn-Länder (China, kunden
­Indien und Osteuropa) ausgelagert und müssen bei allen
Kostenersparnissen trotzdem die Qualität sichern. In Zu- Customer & Supplier Relationship Management ist für
kunft werden Automobilzulieferer außerdem den großen Automobilzulieferer auf mehreren Ebenen wichtig. Erst-
Herstellern in die neuen Automobilmärkte in und um die Lieferanten und integrierte Partner von OEM-Herstellern
BRIC-Länder herum folgen. Die Aktivsten unter ihnen haben ihrerseits Zulieferer für Subsysteme und Kom-
werden bereits vorher da sein, eigene Marken aufbauen und ponenten; Systemlieferanten kaufen wiederum Teile bei
mit lokalen Herstellern zusammenarbeiten. Die ­Hersteller ihren Vorlieferanten ein. Insgesamt ergibt sich ein kom-
verbessern ihre Lieferketten zügig. Bei den ­Zulieferern hin- plexes System von Beziehungen vor- und nachgelagerter
gegen ­besteht noch Nachholbedarf. Sie müssen ihre Prozesse Produktionsstufen, gegebenenfalls erstrecken sie sich auch
stärker optimieren, um mit den ­Herstellern Schritt zu halten. noch über verschiedene Länder.

Zunehmende Komplexität der Hersteller-Lieferanten-Beziehungen

Lieferstruktur Aufgabenstruktur

Hersteller-
Kernfertigung

Vorfertigung

Ausgelagerte
Produktion

Erstlieferanten • Gemeinsame Verantwortung


Integrierte Partner • Entwicklungspartnerschaften
• Local/Single Sourcing
(Systeme/Module) • Größenvorteile in F&E

• Auftragsfertigung
Subsystem- und Komponentenlieferanten • National/International Sourcing Systemlieferanten für OEM
Teile, Untergruppen • Größenvorteile in der Fertigung ­haben ihrerseits auch wieder
eine Reihe von Vorlieferanten
• Preisdominierte Lieferantenauswahl einzubinden.
Rohmaterial, Halbfabrikate,
• Global/Multiple Sourcing
DIN- und Normalteilelieferanten Quelle: Die neue Arbeitsteilung in
• Größenvorteile in der Fertigung
der Automobilindustrie, Dr. Andreas
Bartelt, Würzburg, 25. Januar 2008

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Detecon Spotlight • Automotive & Manufacturing Industries – Automotive

Relationship Management ist in der komplexen Struktur M&A-Bereitschaft für Automobilzulieferer in einem
der Automobilindustrie noch unzureichend entwickelt. Die bewegten Markt
Zulieferer haben noch in zumindest zwei Bereichen Nach-
holbedarf: Durch die bevorstehende Neuordnung der Automobil-
industrie einschließlich der Zulieferer wird es zu Zusam-
Fortschreitende Auslagerung von Produktions- menschlüssen und Übernahmen kommen. Dies betrifft­
prozessen. Die großen Automobilhersteller haben sowohl Fusionen von Herstellern oder Zulieferern auf glei-
­immer größere Teile ihrer Produktion ausgelagert. Die cher Wertschöpfungsebene als auch vertikale ­Übernahmen.
Teilezulieferer müssen auch diese neuen Mitglieder Mergers & Acquisitions (M&A) werden bei der Neuord-
im Produktionsverbund mit schnellen und sicheren nung der Automobilindustrie für die Zulieferer eine wich-
Logistikprozessen einbinden und ihnen einen ­individuellen tige strategische Handlungsoption sein. Die Praxis zeigt,
Service mit den entsprechenden ­CRM-Prozessen dass viele Fusionen Unternehmenswerte vernichten. Die
­bereitstellen. Wünschenswert ist dabei der direkte Fehler liegen aber meist nicht in der strategischen Ausrich-
Zugriff der Automobilzulieferer auf diese neuen Mitglieder, tung, sondern in der Durchführung der ­Transaktionen im
um zu vermeiden, dass die OEM sie von diesen abkop- Rahmen der Post Merger Integration.
peln.
Wollen sich Unternehmen der ­Automobilzulieferer-
Liberalisierung des Ersatzteilhandels. Die ­Zulieferer ­haben industrie flexibel aufstellen und sich sowohl für Über-
ein hohes Interesse daran, weitere ­Endkunden in ihre nahmen als auch für „Fusionen zwischen ­Gleichen“ vorbe-
CRM-Strukturen einzubinden. Da die ­Zulieferer ­eigene reiten, sollten sie ihre Geschäfts- und IT-Prozesse durch-
Fahrzeugkomponenten jetzt auch unabhängig von den leuchten. Konkrete Handlungsfelder, denen der Post
OEM vertreiben dürfen, werden neue Endkunden (z. B. ­Merger-Integrationsplan Rechnung tragen muss, sind:
Werkstattketten) für den Automobilzulieferer zu wichtigen
• Festlegung der Governance-, Risk- & Compliance-
Geschäftspartnern.
Anforderungen,
Zur Gewinnung von Endkunden innerhalb oder auch • Design der Geschäftsprozesse und Unterstützung
­außerhalb der Automobilbranche und zur Differenzierung durch eine IT-Strategie,
von der Konkurrenz müssen internetbasierte Vertriebs- und • Optimierung der IT-Organisation im Hinblick auf
Kommunikationskanäle aufgebaut und mit dem Enterprise serviceorientierte Leistungsprozesse,
Resource Management-System ­verbunden werden. • Etablierung einer Projekt-Management-Organisation,
die die Integration zielgerichtet unterstützt.

Motive von Zusammenschlüssen von Herstellern und Zulieferern in der Automobilindustrie


Akteur
OEM-Hersteller Kfz-Zulieferer
Zielobjekt
• Erreichen einer globalen Mindest- • Übernahme eines OEM bei der Etablierung
OEM- produktionsgröße eines völlig neuen Geschäftsmodells.
• Ergänzung der Fahrzeugpalette Beispiel: EVU kreiert Elektrofahrzeuginfra-
Hersteller struktur und übernimmt OEM als bloßen
(sowohl kleinerer Fahrzeuge als auch
neue Konzepte, z.B. Tesla) Produzenten der Vehikel (Analogie: Funknetz-
betreiber und Handyhersteller)

• Sicherung kritischer Glieder • Bildung von Clustern, um mehr Marktmacht


Auf vielfältige Weise wird
in der Wertschöpfungskette zu gewinnen die Konzentration im Auto-
Kfz-
(z.B. Batteriehersteller Elektroautos) • Gewinnung kritischer Größe durch Fusionen mobilmarkt steigen
Zulieferer
• Abrundung der Produktpalette
Quelle: Detecon 2009

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Business Transparency – Fahren mit Sicht

5.
Mit Enterprise Architecture Management navigieren
Automobilzulieferer sicherer durch unkartographierte
Märkte
Umsatzrückgänge und Kostendruck zwingen die Auto- Die Basis für die kurzfristigen Maßnahmen und die lang-
mobilzulieferer zu flexiblen Anpassungen an einen fristig strategisch angelegten Projekte ist dieselbe: Es
veränderten Automobilmarkt, dessen Strukturen, Akteure muss eine Verbesserung des Abgleichs von Business und
und Rahmenbedingungen sich in den nächsten ­Jahren IT erfolgen. Es ist zu prüfen, inwieweit die Geschäfts-
­permanent ändern werden. Daher wird es nicht DIE funktionen der Automobilzulieferer durch die vorhande-
optimale Aufstellung für die unterschiedlichen Auto- nen Prozesse, die IT-Infrastruktur und die Anwendungs-
mobilzulieferer geben. Vielmehr sind firmenindividuelle systeme unterstützt werden und wo Verbesserungspotenzial
und vor allem flexible Konzepte gefragt. Wer sich jedoch besteht.
auf viele Eventualitäten vorbereiten muss, sollte zunächst
einmal ­seine eigene Position bestimmen, um von dort aus Anschließend wird der Nutzen und die Zukunfts-
navigieren zu können. fähigkeit der IT-Architektur übergreifend im Hinblick
auf die künftig erforderlichen Geschäftsfähigkeiten
Methodisch zu mehr Transparenz und Flexibilität in den bewertet. Wichtig hierbei ist die Berücksichtigung der
Geschäfts- und IT-Architekturen der Automobilzulieferer wechselseitigen Abhängigkeiten von Geschäftsfähigkeiten,
Geschäftsprozessen, Organisationsstrukturen, ­Anwendungs-
In diesen Zeiten des Umbruchs müssen Geschäfts- ­­systemen, Daten und IT-Infrastruktur auch untereinander.
und IT-Prozesse auf den Prüfstand und neu bewertet­
werden. Kurz- und langfristige Auswirkungen einer solchen Insgesamt sind übergreifend die Geschäftsprozesse und ihre
Business Transparency-Initiative sind zu unterscheiden: adäquate Unterstützung durch die IT-Architektur darzu-
stellen, zu bewerten und zu optimieren. Eine ­Methode,
1. Kurzfristig sind IT-Kosten durch die Beseitigung ­dieses interdisziplinäre Vorgehen zur Schaffung von
von Redundanzen oder die Abschaltung nicht mehr ­ ­Business Transparency in Angriff zu nehmen, ist Enterprise
benötigter Applikationen einzusparen. Dies bringt Architecture Management (EAM).
schnell Entlastung in Zeiten angespannter Budgets.
Enterprise Architecture Management übersetzt Geschäfts-
2. Langfristig wird das Unternehmen durch eine ­Syste- strategien auf der Basis von serviceorientierten Architek-
matisierung der IT-Landschaft flexibel und transparent turen (SOA) in IT-Lösungen und optimiert damit die IT-
aufgestellt. Diese bereitet es optimal auf neue Markt- Investitionen eines Unternehmens.
strukturen, kommende Allianzen oder auch Carve-
outs und Mergers vor. Da heute alle Optionen für Grundlage für erfolgreiche ­Unternehmensstrukturierungen
ein Unternehmen offen sind, sind Flexibilisierung ist die Entwicklung einer „Landkarte“ der Kerngeschäfts-
und Transparenz die besten Strategien zur Vorbe- fähigkeiten des Unternehmens (Capability Map) in gemein-
reitung auf kommende Situationen. samer Verantwortung von Fach- und ­­­IT-Abteilungen.
Durch diese Capability Map werden Schwachstellen
3. Strategisch eröffnet sich das Unternehmen die Möglich- ­sowohl der Organisation als auch der IT in einem sich
keit zur Steigerung seines Wertschöpfungsbeitrags ­verändernden Automobilmarkt sichtbar und können
durch die Optimierung und Harmonisierung seiner ­systematisch ­beseitigt werden.
Geschäfts- und IT-Strukturen.

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Detecon Spotlight • Automotive & Manufacturing Industries – Automotive

Sicherung der Flexibilität von Unternehmen in einem Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von IT-Investitionen
­turbulenten Automobilmarkt und -Applikationen

Besonders wichtig sind Strategien, die Unternehmens- Die Informations- und Kommunikationstechnologie
strukturen transparent machen und eine Flexibilisierung spielt im Umbruch der Automobilzuliefererindustrie eine
ermöglichen: Gerade weil die Branche der Kraftfahrzeug- besondere Rolle. Durchschnittlich zwei bis vier Prozent
zulieferer vor einem grundsätzlichen Umbruch steht und ihres Umsatzes wenden z.B. Automobilhersteller für die
die zukünftigen Strukturen noch weitgehend unklar sind, IT auf. Dabei entfällt über die Hälfte des IT-Budgets auf
ist es heute besonders wichtig, die eigenen Geschäfts- und laufende Kosten, nur etwa 30 Prozent stehen für Inve-
IT-Strukturen zu entrümpeln und für welche auch immer stitionen zur Verfügung, von diesen fließt der Großteil
in der Zukunft eintretende Entwicklung fit zu machen. in die Hardware.19 Die durchschnittlichen ­IT-Ausgaben
bei den Zulieferern liegen wahrscheinlich darunter,
Hierzu gehören insbesondere: jedoch sind die Kostenstrukturen ähnlich.
• klare Strukturen schaffen für das Geschäft (­­Beschaffung,
Produktion, Distribution, Lieferanten- und Kunden- Im Laufe der Zeit häufen Unternehmen viele IT-Anwen-
pflege, redundanzfreie Querschnitts- und Leitungs- dungen an. Die Kosten für Lizenzen, ­Support Services
funktionen im Unternehmen), und Updates sind immens. Bei etlichen ­Anwendungen
• effiziente und redundanzfreie Unterstützung der ist der wirtschaftliche Nutzen zu bezweifeln – ­andere
Geschäftsfelder durch die Informationstechnologie Funktionen sind redundant. Untersucht man die IT-
mit den bestgeeigneten Anwendungen, Applikationen eines ­Unternehmens, ­findet man in
der Regel ähnliche Anwendungen, gleiche ­Produkte
• kompatible Systeme und wohldefinierte Schnittstellen
­gegebenenfalls in unterschiedlichen Versionen sowie
zu den Partnern in der Wertschöpfungskette,
Produkte mit geringem Nutzen und sogar ­solche,
• offene Systeme, die die Zusammenarbeit mit Partnern, die gar nicht mehr genutzt werden. Oft ­halten Fach-
die Integration in Wertschöpfungsnetzwerke und in abteilungen an gewohnten Komfortanwendungen fest,
letzter Konsequenz die Verschmelzung eines Unter- ohne einen Nachweis des Nutzens für das gesamte
nehmens – mit einem Partner der gleichen Wirt- ­Unternehmen zu erbringen. Und jede zusätzlich in eine
schaftsstufe oder einem Hersteller – reibungslos ­Organisation gebrachte IT-Applikation erhöht den Grad
ermöglichen. der ­Komplexität und die Kosten.

Die kommenden Konsolidierungsprozesse werden bei den Auch hier hilft Enterprise Architecture Management
Zulieferern und Herstellern eine Vielzahl von ­IT-Aktionen durch eine systematische Bestandsaufnahme, Analyse und
auslösen. Transparenz und Flexibilität der eigenen Bewertung der IT-Anwendungen im Hinblick auf ihren
Geschäfts- und IT-Architektur sind notwendige Voraus- Beitrag zur Unterstützung der Geschäftsprozesse.
setzungen, um auf die bevorstehenden gravierenden
Veränderungen angemessen reagieren zu können.

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Business Transparency – Fahren mit Sicht

6.
Wie kann Detecon unterstützen?

Zur Verbindung von Geschäfts- und IT-Strategie Detecon ihre Kunden bei der Beurteilung der ­Ist-Situation
­definiert Detecon die Rahmenbedingungen für die IT- und bei der Definition eines Entwicklungspfades zur
Lösungen. Mit dieser Methode richten wir die IT-Struktur Anpassung der IT an die Erfordernisse des Auto-
und die IT-Applikationen flexibel an den strate- mobilzulieferergeschäfts. Wir entwickeln Konzepte der
gischen Geschäfts­zielen von Automobilzulieferern aus. ­notwendigen Funktionen und begleiten, wenn gewünscht,
die Implementierung.
Detecon hilft bei der Herstellung von Transparenz der
Geschäfts- und IT-Strukturen der ­Automobilzulieferer. Detecon hilft bei der Gestaltung des Supply Managements
Wir beurteilen den Nutzen und die Kosten von IT- im Automobilzulieferbereich. Führende Player verfolgen
Applikationen aus der Sicht des Unternehmens und nicht seit mehreren Jahren die Strategie eines Managements der
aus der Sicht einer Teilorganisation. Die Folge hiervon Wertschöpfungskette über ihre eigenen Unternehmens-
ist eine Optimierung der IT-Landschaft durch Eliminie- grenzen hinweg. Gleichzeitig positioniert sich der Einkauf
rung ­redundanter Applikationen und Neuausrichtung der durch die Steuerung sämtlicher Unternehmensausgaben
IT-Infrastruktur an den flexiblen Bedürfnissen eines neu- zunehmend in einer Schlüsselrolle. Mit der Zusammenfas-
en Automobilmarktes. Detecon setzte hierbei das auf dem sung dieser Aufgaben entsteht eine neue strategische Unter-
offenen Standard TOGAFTM der OpenGroup ­basierende nehmensfunktion eines ganzheitlichen und wertorientiert
Detecon Framework für ­Enterprise-Architektur ein und gebündelten Supply Managements.
schafft Transparenz, indem alle relevanten ­IT-Projekte
konsolidiert und bewertet werden. Detecon hat diese Die Ziele liegen in der nachhaltigen Realisierung von Wett-
Methodik in verschiedenen Gebieten erweitert, z.B. bewerbsvorteilen durch Innovationsfähigkeit, Geschwin-
Finanzen und Controlling, Business Cases, ­Governance digkeit und Qualität ­sowie Kostenvorteilen in der Wert-
oder SOA-Migrationsstrategie.20 schöpfungskette. Detecon besitzt umfassende Erfahrungen
und Kenntnisse über die strategischen Anforderungen an
Wir optimieren den ­Wertschöpfungsbeitrag der IT Procurement und Supply Chain Management und vereint
für Automobilzulieferer und -hersteller. Wir ent- funktionales und technologisches Wissen.
wickeln und optimieren IT-Strategien und ­helfen bei
­Applikationstransformationen unterschiedlicher Unter- Auf dieser Basis helfen wir unseren Kunden, das
nehmen oder Unternehmensbereiche auf einen Management von Einkauf und Wertschöpfungsketten von
einheitlichen IT-Standard. Auf der Basis jahrelanger der Strategie über Organisation und Prozesse bis hin zur
Erfahrung und einer erprobten Methodik im Bereich ­Informationstechnologie grundlegend neu zu gestalten und
komplexer IT-Governance und -Strategie unterstützt dadurch strategische Wettbewerbsvorteile zu erzielen.

Detecon International GmbH


Detecon ist eines der weltweit führenden Unternehmen sowie bei der Steigerung der Unternehmens-Effizienz
für integrierte Management- und Technologieberatung. durch verbesserte Organisation und Prozesse. Die Grund-
Auf Grundlage der wachsenden Bedeutung der IT- und lage der Beratungsleistungen von Detecon bildet das Wissen
TK-Technologien beraten wir heute Kunden aus nahezu aus erfolgreich abgeschlossenen Management- und ICT-
allen Branchen unter anderem bei der Entwicklung ­neuer Projekten in über 100 Ländern.
­Geschäftsmodelle, der Optimierung von ICT-Strategien

12
Detecon Spotlight
1
Nach Schätzungen „verschwenden die Automobilbauer 7
Hersteller leistungsstarker Batterien werden eine
weltweit 80 Mrd. Dollar im Jahr, weil sie Autos ­bauen, die ganz neue Bedeutung in der Automobilwirtschaft
keiner haben will“ (Fraunhofer Magazin 2.2006) bekommen. Sie werden das Herz der neuen Automobile
2
Bausteine für den Übergang zu einem Build-to-Order- liefern, was einstmals der Verbrennungsmotor war.
Produktionsprozess sind z.B.: 8
Experton Group, Industry Report Automotive 2009
Die „flexible ­Fertigung“: In der flexiblen Fertigung der 9
Autokonzerne setzen auch auf Allianzen mit anderen
Zukunft soll die ­Zeitspanne zwischen Auftragsein- Industriezweigen. Volkswagen kooperiert beim Strom
gang und ­Auslieferung von derzeit etwa 60 Tagen mit Eon und beim Elektromotor mit Toshiba. Daimler
auf fünf Tage reduziert ­werden. Forscher entwickeln arbeitet beim Strom mit RWE zusammen, bei ­Batterien
Produktstrukturen, Organisationsmuster, Logistik- und mit Continental und Evonik. Zur Entwicklung der
­Informationsprozesse sowie IT-Konzepte und -Tools zur Elektroautos ­kooperiert Daimler mit dem Emirat Abu
Simulation und ­Steuerung dieser Prozesse. Vorbild sind Dhabi und mit dem kalifornischen Elektrosportwagen-
Auftragsproduktionskonzepte für Produkte mit wenigen, hersteller Tesla. BMW arbeitet mit Vattenfall zusammen.
genormten Teilen (Beispiel Desktops und Laptops: Der (Tanken per Stecker, Stromkonzerne drängen in die Auto-
Kunde erteilt den Auftrag, erst ­anschließend wird der industrie, ­FAZ, 22. Juni 2009).
Computer zusammengebaut und ­ausgeliefert). 10
Toyota kontrolliert zwei der größten Zulieferer der Welt
Die „Digitale Fabrik“: Sie dient der simultanen Prozess- per Beteiligung. manager magazin 03/2009
und Produktentwicklung; sie unterstützt den gesamten
Produktionslebenszyklus vom Konzept bis zur Demonta-
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Natürlich hinken Vergleiche der Automobilindustrie mit
ge und Recycling der Produktionsanlagen. Die „Digitale den Herstellern von Energiedrinks oder Sportschuhen,
Fabrik“ beruht auf einem durchgängigen Datenmodell aber dennoch: Red Bull hat die Produktion des Getränks
und ist ein integriertes Computermodell einer Fabrik bis (und auch den Vertrieb) vollständig ausgelagert; und
hin zum einzelnen Bearbeitungsschritt. Das Modell ent- Nike entwickelt Trainingsschuhe zwar noch zentral, die
hält alle erforderlichen Funktionalitäten zur Unterstüt- komplette Fertigung jedoch erfolgt in Billiglohnländern
zung von Planung, Simulation, Konstruktion, Anlagenfer- Gleiches gilt für MP3 Player oder Ipods®.
tigung, Produktionssteuerung und Instandhaltung. 12
Fraunhofer Magazin 2. 2006
3
www.ILIPT.org: The project represents a radical leap for 13
BMW überlegt, strategisch wichtige Lieferanten zu
the European automotive industry from the ”stock push” ­kaufen oder sich an ihnen zu beteiligen. VW und Daimler
and “mass production” thinking of the last century, to ­gründeten mit Zulieferern Gemeinschaftsfirmen zur Ent-
a stockless “build-to-order” (BTO) production strategy. wicklung von Lithium-Ionen-Batterien. Manager Magazin
This requires the re-invention of the complete automotive 03/2009, Seite 26
value stream from material producers to end consumers 14
Autozulieferer: Ein Flächenbrand von Insolvenzen, FAZ,
of cars, through a cost optimised system delivering what 10.7.2009
the customer really wants without delay. 15
Autoindustrie, Der große Crash, Manager Magazin
4
Sowohl für das Hybrid- als auch das Elektrofahrzeug 03/2009, Seite 26
sind Batterien mit einer erheblich höheren Energie- und 16
New Automotive Deal? Studie über die Automobil-
Leistungsdichte sowie einer wesentlich längeren
zulieferindustrie, Pressemitteilung (http://www.vda.de/
Lebensdauer zu deutlich geringeren Kosten entscheidende
de/meldungen/news/20090519.html
Voraussetzung.
17
Augenfälligstes Beispiel für eine neue Form der Zusam-
5
Staatliche Förderung soll diese neue ­Antriebstechnik
menarbeit ist die aufkommende ­Bedeutung von Batte-
­voranbringen: 150 Mrd. US Dollar stellt die ­US-Regierung
rieherstellern und die sich ­bereits abzeichnende Zusam-
bis 2019 für die Entwicklung von Elektroautos bereit,
menarbeit mit Elektrizitätsunternehmen und flächen-
zusätzlich zu 2,5 Mrd. Dollar für ­Batterietechnik etc.
deckenden ­Netzen von ­Versorgungsstationen für Elektro-
(http://www.deraktionaer.de/xist4c/web/Elektroauto-
fahrzeuge – als Weiterentwicklung des traditionellen Tank-
Altair-Ecotality-Milliarden-Obama_id_43_dId_10724289_.
stellennetzes.
htm). China legt ein ­Förderprogramm von insgesamt
3 Mrd. Euro bis 2011 auf. Dagegen nehmen sich ­andere
18, 19
Experton Group, Industry Report Automotive 2009
Beiträge eher bescheiden aus (Deutschland 500 Mio Euro 20
Training by Detecon: TOGAF Training The Open Group
aus dem Konjunkturpaket, Japan 200 Mio US-Dollar, Architecture Framework: Detecon bietet Trainings zur
Frankreich 400 Mio Euro; FAZ, 10. August 2009). TOGAF Architektur-Entwicklungsmethode an, die die Teil-
6
Ein Szenario könnte sein, dass Stromkonzerne für nehmer als Practitioner der Open Group zertifizieren.
­Elektroautos ein ähnliches verbrauchsbasiertes ­Konzept
entwickeln, wie es derzeit bei Mobilfunkverträgen
existiert. Im Falle der Mobilfunktelefonie dominieren­
heute die Netzbetreiber den Markt – also jene ­Unter-
nehmen, die die Infrastruktur bereitstellen und den
direkten Kundenkontakt haben. Diese Rolle könnten bei
Autos die Stromkonzerne übernehmen, während die
­Autohersteller, ähnlich den Handy-Produzenten, in den
Hintergrund ­rücken. (Tanken per Stecker, Stromkonzerne
drängen in die Autoindustrie, FAZ, 22. Juni 2009)
www.detecon.com

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