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Übersicht
Seite
• Excecutive Summary 4
• Ausgangslage und Zielsetzung 11
• Methode 13
• Ergebnisse
– Angebot und Nachfrage 24
– Finanzlage 34
• Fazit 74
Anhang 79
• Die vorliegende Analyse der österreichischen Hotellerie (ÖNACE 2008: 55.10-1) geht
der Frage nach: Wie wirtschaftlich stabil sind die österreichischen Hotels im
allgemeinen und wie stabil sind die Hotels in den jeweiligen Bundesländern? Zudem
wird untersucht, über welches mittel- bis langfristige Potenzial die Hotels verfügen,
um ihre Wettbewerbsfähigkeit aufrecht zu erhalten bzw. auszubauen.
• Die wirtschaftliche Stabilität der österreichischen Hotellerie leitet sich aus der
Finanzlage im Verhältnis zur Ertragslage ab. Können insbesondere die bestehenden
Bankenverbindlichkeiten ordnungsgemäß bedient werden (Zinsen und Tilgung) und
erfolgt darüber hinaus eine Verzinsung des Eigenkapitals?
• Das Potenzial zur Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit wird einerseits an
der Erneuerungsdauer des Bestands (Buchwerte) und andererseits an der Fähigkeit,
die Bestandserneuerung aus den operativen Erträgen zu finanzieren, eingeschätzt.
• Die Chance zum Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit, also Erweiterungs- und
Neuinvestitionen, sieht die Studie dann, falls das Selbstfinanzierungspotenzial
[Realisierter-GOP zu Mindest-GOP (Zinsen, buchmäßige Abschreibung, kalk.
Unternehmerlohn)] deutlich über 100% liegt und zudem die Möglichkeit gegeben ist,
weiteres Fremdkapital bei Banken aufzunehmen und letztlich die Rentabilisierung der
gesamten Investitionen sichergestellt ist.
Finanzanalyse
• Die Betriebsleistung (Umsatz) der österreichischen Hotellerie steigt geringer als die
operativen Kosten. Dies führt zu einer sinkenden Marge des operativen Ergebnisses.
• Die Marge des Ergebnisses nach Steuern bleibt hingegen aufgrund der aktuell
geringeren Finanzaufwendungen (Zinsen) nahezu konstant.
• Die Eigenkapitalquote erhöht sich bei gleichzeitiger Erhöhung des Gesamtkapitals.
Die Steigerung wird jedoch nur zum Teil durch die erzielten Ergebnisse getragen. Das
heißt, dass weitere Quellen zu Erhöhung des Eigenkapitals beitragen, wie z.B.
Investitionsförderungen (Auflösung von Rücklagen), Kapitalerhöhungen bzw.
Privateinlagen.
• Mit den erwirtschaften Mittel könnte das gesamte Fremdkapital netto fiktiv in ca. 5
(ertragsstarke Hotels) bzw. 11 (Mittelwert) Jahren vollständig getilgt werden
(Unterstellung: Die erwirtschaften Mittel bleiben gleich).
• Mindestens 25% der österreichischen Hotels sind hingegen nicht in der Lage, die das
Fremdkapital netto zu tilgen, da der Cashflow negativ ist.
• Bei den ertragsstarken Hotels und dem Mittelwert aller Hotels ist zu berücksichtigen,
dass eine ordnungsgemäße Bedienung der Bankenverbindlichkeiten (Annuität, kurz-
und langfristige Bankenverbindlichkeiten, Laufzeit 10 Jahre, 2,5% p.a.) zwischen ca.
47% (ertragsstarke Hotels) bzw. ca. 80% (Mittelwert) des Cashflows beansprucht.
Ertragsschwache Hotels sind hingegen nur bedingt in der Lage, die
Bankenverbindlichkeiten ordnungsgemäß zu bedienen (267%).
Gegenstand der vorliegenden Analyse sind Hotels in Österreich, d.h. ÖNACE 2008: 55.10-1. Hierher gehört
die meist kurzzeitige (tage- oder wochenweise) Beherbergung von Gästen. Sie umfasst die Unterbringung in
möblierten Unterkünften wie Gästezimmern und Suiten. Die hier eingeordneten Einheiten bieten tägliches
Bettenmachen und Reinigen der Zimmer sowie ggf. eine Reihe von zusätzlichen Dienstleistungen wie die
Bereitstellung von Speisen und Getränken, Parkplätzen, Textilreinigung, Schwimmbädern, Trainings- und
Erholungseinrichtungen, Versammlungs- und Konferenzräumen an.
• Die Sonderauswertung der KMU Forschung Austria (2016) erfolgt für Österreich
gesamt und für die einzelnen Bundesländern nach
– Gesamtdurchschnitt (arithmetische Mittelwerte, bereinigt um statistische
Ausreißer)
– Ergebnisstarke Unternehmen (Durchschnitt der 25% der Unternehmen mit der
höchsten Umsatzrentabilität)
– Ergebnisschwache Unternehmen (Durchschnitt der 25% der Unternehmen mit
der geringsten Umsatzrentabilität)
• Zudem wertet die Sonderauswertung der KMU Forschung Austria (2016)
Umsatzgrößenklassen (Jahresumsatz in Mio. EUR) aus.
• Daten werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nur ausgegeben, sofern in den
einzelnen Klassen Jahresabschlüsse von 20 oder mehr Unternehmen vorliegen.
• Die weiterführenden Analysen der Sonderauswertung der KMU Forschung Austria
(2016) nach Umsatzgrößenklassen erfolgen aufgrund der verfügbaren Daten für
Österreich gesamt, nicht jedoch für die einzelnen Bundesländer, da nicht für alle
Bundesländer entsprechende Daten vorliegen.
61%
60%
50%
40%
30%
100 Gemeinden (von 2.100)
erzielen
20%
61% der Bettenübernachtungen
10%
0%
1 4 7 10 13 16 19 22 25 28 31 34 37 40 43 46 49 52 55 58 61 64 67 70 73 76 79 82 85 88 91 94 97 100
Quelle: Statistik Austria
Branchenanalyse österreichische Hotellerie © WESTREICHER CONSULTING 24
Marktanteilsindex Bettenübernachtungen
Hotels, Gasthöfe, Pensionen
93%
B
89%
143%
W
138%
87%
ST
88%
72%
N
71%
71%
O
76%
76%
K
74%
104%
S
103%
112%
T
111%
100%
V
101%
2010 2015
Quelle: Statistik Austria
5%
0%
K
-10%
-15%
-10% -5% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%
44
B
45
130
W
149
37
ST
38
39
N
41
38
O
40
35
K
37
48
S
52
44
T
47
40
V
42
25%
20%
10%
O Betten
Veränderung 2010 - 2015
N S
5% ST
V
T
0%
K B
-5%
-10% -5% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%
30%
25%
20% Übernachtungen
Veränderung 2010 - 2015
S
T
ST
15% V O
10%
N
5%
B
0%
-5% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%
3,3
AT -9%
3,0
2,8 -6%
B
2,6
2,2 -3%
W
2,1
3,0 -9%
ST
2,8
2,3 -3%
N
2,2
2,3 -6%
O
2,2
3,8 -9%
K
3,5
3,6 -10%
S
3,2
4,2
T -11%
3,8
3,6
V -9%
3,2
100%
8%
17% 15% 1%
19%
23% 23% 23% 22%
26%
33%
75% 22%
24% 10% 10% 16%
15%
17% 11%
13%
50%
91%
67% 68%
63% 63% 63% 65%
59% 59%
54%
25%
0%
V T S K O N ST W B AT
• Aufgrund der Analysen der Datengrundlage unterstellt der Autor für Wien einen
hohen Anteil an Betriebsgesellschaften. Eine Bereinigung um die Pacht bzw. die
Managementfee ist aufgrund der Datengrundlagen nicht möglich. Das
Anlagevermögen befindet sich idR in einer Besitz- bzw. Errichtungsgesellschaft. Ein
Vergleich ist daher nur bedingt möglich.
• Für Burgenland liegen keine Daten für ergebnisstarke und ergebnisschwache Hotels
vor (Anzahl der Betriebe kleiner 20).
• Die Auswertung nach Umsatzgrößenklassen erfolgt aufgrund des Datenmaterials
ausschließlich für Österreich gesamt, nicht jedoch für die einzelnen Bundesländer.
Dies deshalb, da die Anzahl der Betriebe je Größenklasse zum Teil kleiner als 20 ist
und daher aus datenschutzrechtlichen Grünen nicht ausgegeben werden.
Fremdkapital netto
in %Gesamtkapital
55,0%
Hinweis zu Wien:
Hoher Anteil an Betriebsgesellschaften,
Bereinigung um Pacht bzw.
60,0%
Managementfee aufgrund der
Datengrundlagen nicht möglich. B 2015
65,0% W 2010
N 2015
K 2010 ST 2015 GOP in %der Betriebsleistung
75,0% K 2015
T 2015
N 2010 O 2015
V 2015 V 2010
80,0%
S 2015
O 2010 T 2010
ST 2010
85,0% S 2010
AT ... Österreich
V ... Vorarlberg
90,0%
T ... Tirol
S ... Salzburg
K ... Kärnten
St ... Steiermark
95,0%
O ... Oberösterreich
N ... Niederösterreich
B ... Burgenland
W ... Wien
100,0%
5,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0% 30,0%
Quelle: Sonderauswertung KMU Forschung Austria (2016)
Branchenanalyse österreichische Hotellerie © WESTREICHER CONSULTING 35
Veränderung Fremdkapital netto Quote und
GOP-Marge 2009/10 zu 2014/15
50,0%
Fremdkapital netto
in %Gesamtkapital
Umsatzgrößenklassen
(Jahresumsatz in Mio. EUR)
1 ... bis 0,3
2 ... 03, bis 0,5
3 ... 0,5 bis 1,0
4 ... 1,0 bis 2,0
60,0% 5 ... 2,0 bis 4,0
6 ... 4,0 bis 7,0
7 ... über 7,0
7 2015
7 2010
AT 2015 (FK 76%, GOP 18%)
70,0% 2010 (FK 80%, GOP 20%)
6 2010
5 2015
80,0%
5 2010
4 2015
4 2010
3 2015
90,0%
3 2010
2 2015
50,0%
40,0%
ST
20,0%
AT ... Österreich
N V ... Vorarlberg
V
T ... Tirol
S ... Salzburg
K ... Kärnten
10,0% St ... Steiermark
O ... Oberösterreich
N ... Niederösterreich
B ... Burgenland
W ... Wien
0,0%
K
-10,0%
0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0%
5,0%
über 7
Veränderung 2010 - 2015
Betriebsleistung
4,0%
3,0%
bis 0,3
2,0%
0,5 bis 1
1,0%
1 bis 2
2 bis 4 4 bis 7
Operative Kosten
Veränderung 2010 - 2015
-1,0%
0,0% 1,0% 2,0% 3,0% 4,0% 5,0% 6,0% 7,0% 8,0%
Quelle: Sonderauswertung KMU Forschung Austria (2016)
Hinweis zu Wien:
Hoher Anteil an Betriebsgesellschaften,
Bereinigung um Pacht bzw.
Managementfee aufgrund der
Datengrundlagen nicht möglich.
Cashflow negativ
Cashflow negativ
Cashflow negativ
Cashflow negativ
Eigenkapitalquote 2010
30,0%
W
B
25,0%
Eigenkapitalquote 2015
15,0% V
O ST
S
10,0% AT ... Österreich
V ... Vorarlberg
T ... Tirol
S ... Salzburg
K ... Kärnten
St ... Steiermark
5,0% O ... Oberösterreich
N ... Niederösterreich
B ... Burgenland
W ... Wien
0,0%
0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0% 30,0% 35,0%
Eigenkapitalquote 2010
Umsatzgrößenklassen
(Jahresumsatz in Mio. EUR)
35%
30%
über 7
25%
4 bis 7
20%
Eigenkapitalquote 2015
15%
2 bis 4
10% 1 bis 2
5%
0,5 bis 1
0%
-10%
-10% -5% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%
Kapitalrentabilität 2010
13,0%
12,0%
S
9,0% O
8,0%
N AT ... Österreich
V ... Vorarlberg
T ... Tirol
7,0% S ... Salzburg
K ... Kärnten
B
W St ... Steiermark
O ... Oberösterreich
6,0% N ... Niederösterreich
B ... Burgenland
W ... Wien
5,0%
4,0%
4% 5% 6% 7% 8% 9% 10% 11% 12% 13% 14%
Kapitalrentabilität 2010
Umsatzgrößenklassen
(Jahresumsatz in Mio. EUR)
11%
1 bis 2
AT (2015: 8%, 2010: 10%)
über 7
10%
Kapitalrentabilität 2015
4 bis 7 2 bis 4
9% 0,5 bis 1
8%
7%
6%
bis 0,3
5%
4%
4% 5% 6% 7% 8% 9% 10% 11% 12%
Erneuerungsdauer 2010
17
16
15 B
14
13 N
12
O
11 AT (2015: 12, 2010: 10)
S
Erneuerungsdauer 2015
ST
10
T
K
9 V
8
8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
Die
Wiederbeschaffungswerte
sind deutliche höher.
Damit sinkt die
Kapitalrendite und die
Erneuerungsdauer
verlängert sich
entsprechend.
Die
Wiederbeschaffungswerte
sind deutliche höher.
Damit sinkt die
Kapitalrendite und die
Erneuerungsdauer
verlängert sich
entsprechend.
Selbstfinanzierungspotenzial 2010
130,0%
T
120,0%
V
AT (2015: 109%, 2010: 106%)
110,0%
Selbstfinanzierungspotenzial 2015
ST
100,0%
K
O
90,0%
N
80,0%
80% 90% 100% 110% 120% 130% 140%
Quelle: Sonderauswertung KMU Forschung Austria (2016)
Branchenanalyse österreichische Hotellerie © WESTREICHER CONSULTING 55
Selbstfinanzierungpotenzial der
Ersatzinvestitionen 2014/15, in Prozent
GOP negativ
GOP negativ
GOP negativ
Diese Branchenanalyse wurde von der WESTREICHER CONSULTING mit der größten
Sorgfalt erarbeitet und spiegelt die unabhängige Einschätzung der WESTREICHER
CONSULTING wider.
Sämtliche Berechnungen wurden durch die WESTREICHER CONSULTING
durchgeführt. Als Datenquellen dienen die Sonderauswertung der KMU Forschung
Austria für die Bilanzjahre 2009/10 und 2014/15 sowie die Statistiken der Statistik Austria.
Für die darin enthaltenen Daten und Informationen kann die WESTREICHER
CONSULTING keine Gewähr übernehmen, insbesondere nicht für ihre Vollständigkeit,
Richtigkeit und Aktualität.