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Selbstinduktion

1) Magnetisches Feld

Körper aus Eisen, Cobalt oder Nickel können Permanentmagnete bilden. Dies geschieht indem sie
sogenannte Dipole bilden. Ungleichnamige Pole ziehen sich an und gleichnamige stoßen sich ab.
Um einen Magneten herum entsteht ein Feld. Bei einem Leiter kann die Richtung dieses Feldes mit
Hilfe der Rechte Faust Regel bestimmt werden: Der Damen der rechten Hand zeigt von + nach -,
bildet man nun eine Faust zeigen die restlichen Finger die Richtung des Magnetfeldes an (Von
Süden nach Norden). Das Magnetfeld tritt in Wechselwirkung mit denen anderer Magneten. Für
dieses Feld kann eine magnetische Feldstärke B bestimmt werden, man nennt sie auch
magnetische Flussdichte. Diese berechnet sich folgendermaßen:

→ mit F = Kraft; I = Stromstärke; s = Strecke

Die Einheit der magnetischen Feldstärke ist Tesla, es gilt:

→ Die magnetische Feldstärke ist eine vektorielle Größe, sie ist also
richtungsabhängig. Des weiteren beschreibt die das Magnetfeld in jedem
Punkt.

Ist ein Körper von einem Magnetfeld durchsetzt kann man aus der senkrecht von Feldlinien
durchsetzten Fläche und der magnetischen Flussdichte den magnetischen Fluss Φ berechnen.
Dazu bildet man das Produkt aus Fläche und magnetischer Feldstärke:

Veranschaulichung der zwei neuen Größen:

Dichte der Feldlinien: magnetische Feldstärke


Anzahl der Feldlinien: magnetischer Fluss
Der Winkel zwischen dem Vektor B und dem
Vektor n wird als φ (Phi) bezeichnet.

Verlaufen die Feldlinien senkrecht zur Fläche des


Körpers, also in die selbe Richtung wie der
Normalenvektor, gilt für den magnetischen Fluss
die oben genannte Formel, schließen n und B
jedoch, wie auf der Abbildung zu sehen, einen Winkel ein muss dieser mit einberechnet werden:
Beispiel:

In einem homogenen Magnetfeld befindet sich ein 10cm langer Leiter. Bei einer Stromstärke von
3,0 A wird auf ihn eine Kraft von 3mN ausgeübt.
Berechne die magnetische Flussdichte für folgende zwei Fälle:
1) Der Leiter steht im 90° Winkel zu den Magnetfeldlinien.
2) Der Leiter steht im 45° Winkel zu den Magnetfeldlinien.

Lösung:

−3
3 mN 3⋅10 N
1) B= = =0,010 T
3,0 A⋅0,1 m⋅sin(90) 3,0 A⋅0,1 m⋅1

3 mN 3⋅10−3 N
2) B= = =0,014 T
3,0 A⋅0,1 m⋅sin(45) 3,0 A⋅0,1 m⋅sin(45)

Je nach Erscheinungsform eines stromdurchflossenen Leiters kann sich die Formel für die
magnetische Flussdichte B auch ändern, so bildet eine langen Spule ein nahezu homogenes
Magnetfeld, für das folgende Formel gilt:
n
B=μ0⋅ ⋅I → mit μ = magnetische Feldkonstante; n = Windungszahl; l = Länge der Spule
l

Um die Feldstärke im Abstand r eines geraden Leiters zu bestimmen wendet man folgende Formel
an:
I
B=μ0⋅
2⋅π⋅r

2) Lorentzkraf

Ein Leiter erfährt im magnetischen Feld eine Kraft, diese wird als Lorentzkraf bezeichnet und ist
später für die Induktion ausschlaggebend. Die Lorentzkraft ist auch eine vektorielle Größe deren
Richtung bei Elektronen mit der linken und bei Protonen mit der rechten Hand bestimmt werden
kann:

→ Bewegungsrichtung des negativen Teilchens =


Bewegungsrichtung des Leiters
→ Feldrichtung: Von Süd nach Nord
→ Für die Größe der Lorentzkraft gilt, wenn sich der
Ladungsträger senkrecht zu den Feldlinien bewegt:
F L =q⋅v⋅B ist der Winkel zw. v und B nicht 90°:
F L =q⋅v⋅B⋅sin( a)
Durch die bei der Bewegung des Leiters wirkende Lorentzkraft bewegen sich die Elektronen
innerhalb des Leiters, was zu einem Elektronenüberschuss auf der einen Seite des Leiters und zu
einem Elektronenmangel auf der anderen Seite führt, es „entsteht“ also eine Spannung, die sog.
Hall-Spannung. Mithilfe eines magnetischen Feldes kann man also eine Spannung erzeugen, diesen
Vorgang nennt man Induktion.

3) Induktion

Wird ein Leiter in ein magnetisches Feld hineinbewegt wird eine Spannung induziert. Die
Voraussetzung für Induktion ist dabei eine Änderung des magnetischen Flusses, das heißt: Die vom
Magnetfeld durchsetzte Fläche muss sich ändern. Für die induzierte Spannung bedeutet das:
ΔΦ
U ind = Bei einer Spule mit n Windungen wird diese Formel noch mit n multipliziert:
Δt
ΔΦ
U ind = ⋅n
Δt

Damit Spannung induziert wird, sich also die vom Magnetfeld durchsetzte Fläche ändert gibt es
zwei Möglichkeiten:

1) Die Fläche der Leiterschleife bzw. Spule wird verändert.


→ z.B.: Die Leiterschleife wird aus einem Magnetfeld herausgezogen.
2) Die magnetische Feldstärke wird verändert.

Auch bei einer gleichzeitigen Änderung von Fläche und Magnetfeld wird eine Spannung induziert.

Andere Beobachtungen beim Experimentieren mit einer Leiterspule:


- Je größer die Geschwindigkeit, mit der ein Magnet durch eine Leiterspule bewegt wird desto
größer ist die induzierte Spannung.
→ v↑ : Uind↑
- Kehrt man die Bewegungsrichtung des Magneten um, kehrt sich auch die Polung der induzierten
Spannung um.
- Je größer die Windungszahl n der Spule ist, desto größer ist die induzierte Spannung.

→ Die Induzierte Spannung hängt also von der Flächenänderung pro Zeit (Geschwindigkeit) und
dem Magnetfeld ab. Geht man davon aus, dass gilt Fel=FL kann man daraus die Formel für die
induzierte Spannung eines bewegten Leiters ableiten:
U
Fel =F L →e⋅ ind =e⋅v⋅B
l
B⋅Δ A
→U ind =B⋅l⋅v =
Δt
Beispiel:

Die Ebene einer kreisförmigen Leiterschleife mit dem Durchmesser 6 cm befindet sich in einem
Magnetfeld der Stärke 1,2 T. Die Feldlinien verlaufen senkrecht zur Ebene der Leiterschleife.
Ermittle die mittlere Induktionsspannung, wenn wir davon ausgehen, dass sich das Magnetfeld
innerhalb von 0,01s vollständig abbaut.
Lösung:

ΔB
U ind =n⋅A⋅ mit A=π ⋅r 2
Δt
1,2T
U ind =1⋅π ⋅0,03 m2⋅ =0,34 V
0,01 s

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