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1. Einleitung
3. Kompositatypen
3.1 Determinativkomposita
3.2 Kopulativkomposita
3.3 Possessivkomposita
3.4 Fugenelement
3.5 Weitere Kompositatypen
5. Jugendsprache
7. Fazit
8. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Schon kleine Kinder ohne ausgeprägten Wortschatz machen sich das Prinzip der
Wortbildung zunutze, indem sie neue Wörter an dem Punkt „erfinden“, an dem
ihr Lexikon an seine Grenzen stößt (vgl. Klos 2011: 1). Aus diesem Grund ist es
wenig verwunderlich, dass der Bedarf an Neuwörtern auch in der heutigen Zeit
längst nicht gedeckt ist, „da die geistig-sprachliche Auseinandersetzung mit der
vielseitigen und veränderlichen Wirklichkeit weitergeht“ (Erben 2006: 21). Bei
der Wortbildung werden nicht direkt Fantasiewörter gebildet, sondern Neues
aus vorhandenem Sprachmaterial zusammengesetzt (vgl. Lohde 2006: 13), um
erst den individuellen und später auch den Gesamtdeutschen Wortschatz zu
erweitern.
Für den Prozess der Bildung neuer Wörter stehen dem Sprecher fünf
verschiedene Arten zur Verfügung: Komposition, Derivation, Kurzwortbildung,
Neumotivierung und das Wortspiel, wobei Komposition und Derivation als
produktivste Prozesse der Wortbildung gesehen werden (vgl. Roth 2014: 29).
Auf den folgenden Seiten gehe ich auf die wichtigsten Kompositaformen ein, die
es im Deutschen gibt.
3. Kompositatypen
Im Deutschen gibt es mehrere Formen von Komposita, die zum größten Teil im
normalen Sprachgebrauch verwendet werden. Die unmittelbaren
Konstituenten, aus denen das Kompositum besteht, können entweder in der
Beziehung einer Subordination (Über-/ Unterordnung) oder einer Koordination
(Gleichordnung) stehen (vgl. Fleisch/Barz 2012: 85). In der deutschen
Gegenwartssprache wird zwischen usuellen, demotivierten und idiomatisierten
Kompositabildungen unterschieden:
3.1 Determinativkomposita
Das Determinativkompositum spielt im Bereich der Wortbildung eine wichtige
Rolle und wird häufig als die produktivste und häufigste Art in der
Kompositabildung bezeichnet (vgl. Lohde 2006: 36). Im Sprachgebrauch wird es
dazu genutzt, Dinge, Zustände, Farben, etc. näher zu bestimmen, wie
beispielsweise in „bananengelb“. Der Gelbton wird durch den Zusatz „Banane“
spezifiziert, sodass der Rezipient eine genauere Vorstellung von der Farbe
bekommt.
3.2 Kopulativkomposita
Nach dem Determinativkompositum ist das Kopulativkompositum die
zweithäufigste Form der Kompositabildung, aber dennoch wesentlich seltener
und „vornehmlich in Berufs- und Fachsprachen, sowie bei
Namensbezeichnungen“ (Lohde 2006: 38) zu finden. Anders als beim
Determinativkompositum sind die Konstituenten in dieser Art der
Zusammenbildung gleichgestellt und können somit – theoretisch – vertauscht
werden, ohne dass die Bedeutung davon beeinflusst wird (vgl. Klos 2011: 14).
Allerdings findet die Vertauschung nur selten statt, da eine bestimmte
Reihenfolge in den Sprachgebrauch eingegangen ist und kaum Bedarf besteht,
die konventionalisierten Formen zu tauschen. Ein Beispiel für die mögliche
Vertauschung ist die Farbbezeichnung „schwarz-weiß“ für die Bezeichnung
eines Schachbretts oder eines Zebras. Ohne dass sich hier die Bedeutung
verändern würde, kann man stattdessen auch „weiß-schwarz“ sagen und wird
trotzdem von den Rezipienten verstanden. Durch diese „syntaktische
Gleichrangigkeit“ (Roth 2014: 40) entsteht eine „einfache „und“- Relation“ (Klos
2011: 15), sodass auch die Schreibweise „schwarz und weiß“ möglich ist.
Der Zahn im Possessivkompositum „Löwenzahn“ hat nichts mit dem Zahn aus
dem Mund zu tun und kann somit im Kontext des Löwenzahns auch kein
Oberbegriff für einen „echten“ Zahn sein.
3.4 Fugenelement
Das Fugenelement wird auch als Kompositionsfuge bezeichnet und dient zum
„Schließen der Nahtstelle zwischen den einzelnen Gliedern einer Komposition“
(Lohde 2006: 21).