Sie sind auf Seite 1von 6

JÖRG BECKER

Unterstützung Strategieentscheidungen

www.beckinfo.de

WWW.BECKINFO.DE
Impact-Matrix: Reduktion auf das Wesentliche

Dipl.Kfm. Jörg Becker

Das betriebliche Umfeld kann mit dem Instrument der Impact Matrix beobachtet werden. Die-
ses „environmental scanning“ ist besonders für länderübergreifend tätige Unternehmen uner-
lässlich, um eine Vielzahl von Daten für die Selektion von relevanten Umfeldinformationen
auszuwerten. Für exportabhängige Unternehmen sowie Unternehmen mit Auslandsstandorten
geht es um das Erkennen sowohl von Chancen als auch von Gefährdungspotenzialen. Neben
quantitativen indexbasierten Informationen muss auch eine große Anzahl qualitativer Infor-
mationen in das Vertriebscontrolling-System eingespeist werden. Mit den heute verfügbaren
Möglichkeiten ist das Problem nicht mehr die Speicherungskapazität von Daten, sondern eher
die Fähigkeit, die Masse eingehender Informationen sinnvoll zu verarbeiten und daraus fun-
dierte Decision Support Auswertungen abzuleiten.

Die Zeilen der Impact-Matrix enthalten zur Reduzierung der Umfeldkomplexität nach Sekto-
ren geordnet wie beispielsweise gesamtwirtschaftliche Entwicklung, politische Stabilität,
Rohstoffversorgungssicherheit etc. die jeweils entsprechenden Trends T1........Tn. In den Spalten
der Impact-Matrix können den Umfeld-Trends die verschiedenen Produkt-/Marktstrategien
S1................Sn des Unternehmens zugeordnet werden. Je nach Einschätzung des Analysten wer-
den dann in die Matrix-Felder Bewertungen eingetragen, die innerhalb einer bestimmten
Bandbreite (z.B. von -5 bis +5) liegen. Risiken werden durch negative und Chancen durch
positive Werte dargestellt:

 Durch die vertikal getrennte Addition von positiven und negativen Bewertungsziffern wird
die für bestimmte Strategien zu erwartende Chancen- und Risikoverteilung aufgezeigt (=
Strategie-Impact).
 Die horizontal getrennte Addition der positiven und negativen Ziffern zeigt an, über welche
Umfeldfaktoren wegen ihrer besonderen Bedeutung detaillierte Daten zu analysieren sind
(= Trend-Impact).

Seite 2
Umfeld- Trend S1 S2 S3 S4 S5 S6 S7 S8 Trend-Impact
Sektor         + -

I.  T1  0,0 1,0 1,0 -3,0 -4,5 -5,0 0,0 4,0  6,0 -12,5
 T2  0,0 -4,0 -3,0 2,0 1,0 3,0 0,5 3,0  9,5 -7,0
 T3  1,0 -2,5 -1,5 1,0 0,5 3,0 2,0 1,0  8,5 -4,0

II.  T1  3,0 -3,0 4,0 0,0 -5,0 -3,5 -2,5 0,0  7,0 -14,0
 T2  1,5 -2,0 0,0 2,5 -3,5 -2,0 -5,0 0,0  4,0 -12,5
 T3  0,5 -0,5 0,0 -3,0 -4,0 -1,5 -4,0 -1,0  0,5 -14,0

III.  T1  0,0 3,0 2,0 4,5 0,5 5,0 2,0 5,0  22,0 0,0
 T2  1,0 0,0 2,0 0,5 4,0 5,0 3,5 4,0  20,0 0,0
 T3  3,0 4,0 0,0 1,0 4,5 5,0 0,0 5,0  22,5 0,0

IV.  T1  0,0 -0,5 0,0 1,0 0,0 0,0 0,0 3,0  4,0 -0,5
 T2  -1,0 0,5 0,0 0,0 0,0 -1,0 -3,0 4,0  4,5 -5,0
 T3  0,0 -0,5 0,5 1,0 -1,0 0,0 -3,0 2,0  3,5 -4,5

V.  T1  -3,0 -5,0 0,0 0,0 -0,5 -1,0 -4,0 -2,5  0,0 -16,0
 T2  -2,0 -3,5 -2,5 0,0 1,0 0,0 -2,5 -5,0  1,0 -15,5
 T3  0,0 -4,0 -1,0 0,0 1,0 -4,0 -2,5 -5,0  1,0 -16,5

Strategie- + 10,0 8,0 9,5 13,0 12,5 21,0 8,0 31,0

Impact - -6,0 -25,5 -8,0 -6,0 -18,5 -18,0 -26,5 -13,5

Seite 3
Vgl. hierzu auch Becker, Jörg: Strategie-Check und Wissensbilanz – Wirkungsbeziehungen
transparent machen, Erfolgspotentiale ausloten, 2008, ISBN 9783837073058.

Unabhängig von Größe, Branche oder Geschäftsfeld muss sich ein Unternehmen mit den
gleichen „3-W“-Fragen auseinandersetzen:

1. Wo steht es heute ?
2. Wo will es hin ?
3. Wie kommt es dorthin ?

Wichtig ist, diese Reihenfolge einzuhalten. Denn: erst wenn das Reiseziel genau feststeht,
sollte eine Entscheidung über geeignete Transportmittel getroffen werden, mit denen man am
besten dorthin gelangen kann. Für einen Strategie-Check sollen in diesem Buch die vor allem
die ersten beiden dieser W-Fragen im Blickpunkt stehen.

Strategisches Denken weckt auch das Denken in Alternativen. Der Strategie-Check soll dabei
Hilfestellung bieten, diese zu erkennen und mit ihren Potenzialen auszuloten. Da der Rohstoff
„Wissen“ zum wertvollsten gehört, was ein Unternehmen besitzt, muss dieser auch mit seinen
strategischen Inhalten identifiziert und ausgeschöpft werden. Dabei gelingen wirksame Stra-
tegien besonders dann, wenn ihre Wurzeln im „Unternehmens-Gedächtnis“ fest verankert
sind.

In Verbindung mit einer Wissensbilanz können mit dem Strategie-Check Freiräume für neue,
kreative Lösungswege gefunden werden. Der Strategie-Check bestimmt den „kritischen
Weg“, denn wenn man nicht weiß, wohin man geht, landet man sehr leicht anderswo !

- Geschäftsumfeld für wissensintensive Märkte


- Strategische Dimension „Intellektuelles Kapital“
- Gestaltungsfelder des Wissensmanagements ausloten
- Produkte mit „gefrorenem“ Wissen
- Turning Knowledge into Cash
- Strategiefrage: Ist Unternehmenswissen messbar ?
- Fiktives „Projekt-Unternehmen“ als Demo-Beispiel
- Strategischer Zukunfts-Rohstoff „Wissen“
- Vision und Leitbild
- Strategisches Gut „Wissen“
- Strategie und Ziele
- Bündelung Strategiefaktoren
- Für Demo-Beispiele verwendete Faktoren
- Strategische Prozessfaktoren
- Strategische Erfolgsfaktoren
- Cluster Strategische Prozessfaktoren
- GP-1: Leitbild - Unternehmensstrategie
- GP-2: Management of Change
- GP-3: Customer Relation Management
- GP-4: Marketingcontrolling

Seite 4
- Cluster Strategische Erfolgsfaktoren
- GE-1: Image und Bekanntheitsgrad
- GE-2: Marktattraktivität, Marktposition
- GE-3: Entwicklungspotenzial-Benchmarking
- GE-4: Leistungsqualität
- Cluster Strategische Humanfaktoren
- HK-1: Unternehmerische Kompetenz
- HK-2: Aus-, Weiterbildung, Fachqualifikation
- HK-3: Mitarbeiterzufriedenheit, -motivation
- HK-4: Wissensmanagement, -bilanzierung
- Cluster Strategische Strukturfaktoren
- SK-1: Informationssysteme, Anwendungen
- SK-2: Planungs- und Controlling-Toolbox
- SK-3: Frühwarn- und Risikokontrollsystem
- SK-4: Standortfaktoren
- Cluster Strategische Beziehungsfaktoren
- BK-1: Kunden- und Lieferantenbeziehungen
- BK-2: Unternehmenskommunikation
- BK-3: Kompetenznetzwerke
- BK-4: Logistikbeziehungen
- Wirkungsbeziehungen transparent machen
- Grundsätzliche Systematik
- Wie stark und schnell wirken Prozessfaktoren
- Wirkungsbeziehungen zwischen Clustern
- Zusammenfassung der Wirkungsstärken
- Zusammenfassung der Wirkungsdauer
- Ermittlung der Aktivsummen
- Ermittlung der Passivsummen
- Erfolgspotenziale ausloten
- Strategischer Ausblick auf Maßnahmenpotenziale

Seite 5
Der dynamische Wandel von wechselnden Umfeldbedingungen zwingt zum strengen Über-
denken der Unternehmensziele, der Geschäftserwartungen und der Handlungsspielräume. In
diesem Kontext kann eine konsequent gehandhabte Wissensbilanz zu einem hohen strategi-
schen Gut reifen. Strategische Kernkompetenzen bilden die Wurzel für den Geschäftserfolg.
Für den praktischen Alltag kommt es darauf an, die vorhandenen Kernkompetenzen nicht nur
zu beschreiben und zu analysieren, sondern aus diesen Ergebnissen auch Konsequenzen für
das konkrete Geschäft zu ziehen. Die in dem Buch in ihrer Funktionsweise dargestellten Po-
tential-Portfolios können zur Entscheidungsunterstützung herangezogen werden.

Das Umfeld fährt mit auf dem Karussell des Wandels. Insofern ist es auch hilfreich, wenn
beim Strategie-Check mit der Wissensbilanz gleichzeitig die hierin eingebauten Beziehungs-
faktoren zwischen Unternehmen und Umfeld mit einbezogen werden. Von einem Strategie-
Check auf Basis einer Wissensbilanz wird besonders die Entwicklung von Filter- und Selekti-
onsfunktionen zu erwarten sein, damit die Zunahme der Informationsschwemme nicht zu iso-
lierter Kompliziertheit, sondern stattdessen zu entscheidungsrelevanten Informationen führt.
Im Strategie-Check werden an einem Demo-Beispiel dynamische, ansonsten kaum über-
schaubare Wirkungsbeziehungen erfasst und danach gefragt, zwischen welchen Erfolgsfakto-
ren kommt es zu Wirkungsbeziehungen ? wie stark sind jeweils solche Wirkungsbeziehungen
? wie lange dauert es, bis ein Faktor seine Wirkung auf einen anderen ausübt ? Dabei kommt
es weniger darauf an, nach Antworten mit dem Millimetermaß des Finanzcontrolling zu su-
chen: nicht alles, was wichtig ist, muss deshalb auch zu messen sein. Mit dem Strategie-
Check sollen besonders kleine und mittlere wissensintensive Firmen angesprochen werden,
die nicht über eigene Strategie-Stabsabteilungen verfügen können.

Seite 6

Das könnte Ihnen auch gefallen