19
Zertifikatskurs
Buchhaltung II – Vertiefung
Carlo Iellamo
carlo@marketingmedia.ch
079 638 74 52
Die Bilanz
1
02.05.19
Umlaufvermögen Fremdkapital
Kasse 4 000 Verbindlichkeiten 20 000
Bank 10 000 Darlehen 70 000
Forderungen 16 000 Hypotheken 160 000 250 000
Vorräte 20 000 50 000 –––––––
–––––––
Anlagevermögen
Mobilien 10 000 Eigenkapital
Fahrzeuge 30 000 Stammkapital 200 000
Maschinen 20 000 Reserven 45 000
Immobilien 390 000 450 000 Gewinnvortrag 5 000 250 000
––––––– ––––––– ––––––– –––––––
500 000 500 000
2
02.05.19
Sortiert nach
Fälligkeit
Flüssige Mittel (Kasse, Post, Bank, Wertschriften) Unter Fremdkapital oder Schulden werden die
und Vermögensteile, die innerhalb von 1 Jahr Ansprüche aussenstehender Geldgeber am
zur Umwandlung in flüssige Mittel bestimmt sind, Unternehmungsvermögen zusammengefasst,
z.B. Forderungen und Vorräte z.B. Verbindlichkeiten, Darlehen, Hypotheken, etc.
Kann das Geld innerhalb von 1 Jahr verwendet werden? Ist es eigenes oder fremdes Kapital?
Beispiel Bilanz
3
02.05.19
Die Erfolgsrechnung
Die Erfolgsrechnung
4
02.05.19
Die Erfolgsrechnung
Erfolgsrechnung 20_7
Aufwände Erträge
Der Erfolg
(Gewinn bzw. Verlust)
5
02.05.19
Die Erfolgsrechnung
Erfolgsvorgänge
AUFWÄNDE ERTRÄGE
Mit Aufwänden wird ein „Wertverbrauch“ Mit Erträgen wird ein „Wertzuwachs“
dokumentiert, der zur Produktion von Gütern dokumentiert, der beim Verkauf von Gütern
oder Dienstleistungen benötigt wird, oder beim oder Dienstleistungen oder bei sonstigen
Handel von Waren. Beispiele: Einnahmen. Beispiele:
Lohnaufwände Handelserlöse (Handelsbetrieb)
Raumaufwände Produktionserlöse (Produktionsbetrieb)
Wareneinkäufe Dienstleistungsertrag (Dienstleistungsbetrieb)
Wertverluste des Anlagevermögens Finanzertrag (Zinsen)
(Abschreibungen)
Werbeaufwände
6
02.05.19
Erfolg = Neutral
Verlust 200
Gewinn 400
Beispiel einer ER
7
02.05.19
Unterschied ER / Bilanz
Erfolgsrechnung = Zeitraumrechnung
Jahr
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
31.12.
1.1. 31.3. 30.6. 30.9.
Bilanz = Stichtagsrechnung
Doppelter Erfolgsnachweis
Bilanz 31.12.2018 (Zahlen in TCHF) Erfolgsrechnung 1.1 - 31.12 2016 (Zahlen in TCHF)
Aktiven Passiven Aufwände Erträge
650
650
Eigenkapital
Anlagevermögen
550
8
02.05.19
9
02.05.19
Die Buchungsregeln
Grundregeln
– Jeder Geschäftsfall bewirkt eine Veränderung in zwei Konten:
– in einem Konto auf der Soll-Seite (links),
beim anderen Konto auf der Haben-Seite (rechts).
– Vermerken Sie die Verbuchung auch direkt auf dem Beleg mit einem Kontierungsstempel.
10
02.05.19
Buchungsregeln
(Zu- und Abnahmen)
Bilanz Erfolgsrechnung
Aktiven Passiven Aufwände Erträge
+ - - + + - - +
Buchungssatz
11
02.05.19
Buchungssatz
Hilfestellung:
die Doppel-Smiley-Methode
Post Forderungen
Soll Haben Soll Haben
5 000 5 000
12
02.05.19
Hilfestellung:
die Doppel-Smiley-Methode
Bank Darlehen
Soll Haben Soll Haben
8 000 8 000
Doppelter Erfolgsnachweis
13
02.05.19
BILANZKONTEN ERFOLGSKONTEN
Aktiven Eröffnungsbilanz 1.1. Passiven S Personal-A H S Fahrgeld-E H
Geschäftsfälle:
Kasse 3 Bank 5 3 54 S 54 S 106 2 106
1: Fahrzeugsteuern, die Fahrzeuge 17 Eigenkapital 15 54 54 106 106
per Bank bezahlt werden ––––––– –––––––
übr. A / Bank 7 20 20
Warenhandel
14
02.05.19
Buchung Betrag in
Nr Geschäftsfall
Soll Haben CHF
Einkauf von Waren im Wert von Handelswaren-
1 VLL 50 000
CHF 50 000 gegen Rechnung aufwand
Verkauf von Waren im Wert von
2 FLL Handelserlöse 100 000
CHF 100 000 gegen Rechnung
BEISPIEL VORRATSZUNAHME
Warenvorrat Handelswarenaufw.
Soll Haben Soll Haben
Einstandswert der
AB 10 000 Buchung der Vorratszunahme: 50 000 eingekauften Waren
Warenvorrat / HandelswarenA CHF 10 000
10 000 10 000
Einstandswert der
20 000 SB 40 000 S verkauften Waren
Warum?
Nicht alles, was eingekauft wurde, wurde auch verkauft.
Deshalb wurde der Warenvorrat grösser (Warenvorrat im Soll)
Daher muss der gebuchte Warenaufwand nach unten korrigiert werden
(Handelswarenaufwand im Haben)
KV Business School Zürich
15
02.05.19
BEISPIEL VORRATSABNAHME
Warenvorrat Handelswarenaufw.
Soll Haben Soll Haben
Einstandswert der
AB 10 000 Buchung der Vorratsabnahme: 50 000 eingekauften Waren
HandelswarenA / Warenvorrat CHF 5 000
5 000 5 000
Einstandswert der
5 000 SB 55 000 S verkauften Waren
Warum?
Es wurde mehr verkauft, als eingekauft wurde.
Deshalb wurde der Warenvorrat kleiner (Warenvorrat im Haben)
Daher muss der gebuchte Warenaufwand nach oben korrigiert werden
(Handelswarenaufwand im Soll)
KV Business School Zürich
Handelswarenaufw.
Soll Haben
Skonto von
Lieferanten
Rücksendungen an
Lieferanten
Vorratszunahme
Bezugskosten zu
Lasten des Käufers Saldo
wie Transport/Zoll = Einstandswert der
verkauften Waren
Vorratsabnahme = Warenaufwand
KV Business School Zürich 32
16
02.05.19
Handelserlöse
Soll Haben
Rabatte an Kunden Warenverkäufe
Skonto an Kunden
Rücksendungen von
Kunden
Versandkosten zu
Lasten des Verkäufers
Saldo
= Nettoerlös
= Warenertrag
= Umsatz
KV Business School Zürich 33
MWST
17
02.05.19
Mehrwertsteuersätze ab 01.01.2018
Mehrwertsteuer
Handelsbetrieb
CHF 250.-
CHF 7.70 MWST
CHF 150.- CHF 150.- Verkauf Kleider
Mehrwert / Mehrwert /
CHF 100.- Preisaufschlag: Verkauf Kleider Einkauf Kleider Preisaufschlag:
Einkauf Stoffe CHF 50.- CHF 100.-
7.7% 7.7%
Geschuldete Umsatzsteuer CHF 11.55 Geschuldete Umsatzsteuer CHF 19.25
- Guthaben Vorsteuer CHF 7.70 - Guthaben Vorsteuer CHF 11.55
= Mehrwertsteuer zu bezahlen CHF 3.85 = Mehrwertsteuer zu bezahlen CHF 7.70
KV Business School Zürich
18
02.05.19
Abschreibungen
19
02.05.19
Abschreibungen
Abschreibungs- Abschreibungs-
verfahren methode
Lineare Degressive
Direkte Indirekte
(gleichmässige) (abnehmende)
Abschreibung Abschreibung
Abschreibung Abschreibung
Abschreibungsverfahren
Degressive (abnehmende)
Lineare (gleichmässige) Abschreibung
Abschreibung
Der Abschreibungsbetrag bleibt von Jahr zu Der Abschreibungsbetrag wird von Jahr zu
Jahr gleich hoch. Jahr kleiner.
Basis für die Berechnung der linearen Basis für die Berechnung der degressiven
Abschreibungen ist der Anschaffungswert. Abschreibungen ist der Buchwert.
20
02.05.19
Lineare Abschreibung
Ausgangslage
CHF in 1‘000
20
Abschreibungssatz: 20% vom Anschaffungswert
80
20
Buchwert Buchwert
Jahr Abschreibung 60
Anfang Jahr Ende Jahr
100 20
1 CHF 100‘000 20% v. 100‘000 = 20‘000 CHF 80‘000 40 80
2 CHF 80‘000 20% v. 100‘000 = 20‘000 CHF 60‘000 60 20
3 CHF 60‘000 20% v. 100‘000 = 20‘000 CHF 40‘000 20 40
4 CHF 40‘000 20% v. 100‘000 = 20‘000 CHF 20‘000 20 20
0
5 CHF 20‘000 20% v. 100‘000 = 20‘000 CHF 0 Jahr 0 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr
Degressive Abschreibung
Ausgangslage
80 40
Buchwert Buchwert
Jahr Abschreibung 60
Anfang Jahr Ende Jahr
100 24
1 CHF 100‘000 40% v. 100‘000 = 40‘000 CHF 60‘000 40
2 CHF 60‘000 40% v. 60‘000 = 24‘000 CHF 36‘000 60 14.4
3 CHF 36‘000 40% v. 36‘000 = 14‘400 CHF 21‘600 20
36 8.6
21.6 5.2
4 CHF 21‘600 40% v. 21‘600 = 8‘640 CHF 12‘960 13.0 7.8
0
5 CHF 12‘960 40% v. 12‘960 = 5‘184 CHF 7‘776 Jahr 0 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr
21
02.05.19
Abschreibungsmethode
Die Wertverminderung erfolgt DIREKT auf dem Die Wertverminderung erfolgt INDIREKT auf
Konto des Anlagevermögens (z.B. Fahrzeuge, einem Wertberichtigungskonto (Minus-
Maschinen, Mobilien, etc.) Aktivkonto) des Anlagevermögens.
Im Anlagevermögen ist immer nur der Buchwert Im Anlagevermögen ist der Anschaffungswert,
sichtbar. die bisherige Abschreibung und der Buchwert
sichtbar.
Direkte Abschreibung
1. Jahr: Bilanz ER
Abschreibungen / Maschinen 20 Maschinen 44 Abschr. 20
2. Jahr: Bilanz ER
Abschreibungen / Maschinen 20 Maschinen 24 Abschr. 20
3. Jahr: Bilanz ER
Abschreibungen / Maschinen 20 Maschinen 4 Abschr. 20
KV Business School Zürich
22
02.05.19
Indirekte Abschreibung
1. Jahr: Bilanz ER
Abschreibungen / WB-Maschinen 20 Maschinen 64 Abschr. 20
- WB-Maschinen 20
Buchwert 44
2. Jahr: Bilanz ER
Abschreibungen / WB-Maschinen 20 Maschinen 64 Abschr. 20
- WB-Maschinen 40
Buchwert 24
3. Jahr: Bilanz ER
Abschreibungen / WB-Maschinen 20 Maschinen 64 Abschr. 20
- WB-Maschinen 60 KV Business School Zürich
Buchwert 4
23
02.05.19
Ausgangslage 2: Veräusserungsgewinn
Ausgangslage 3: Veräusserungsverlust
24
02.05.19
25
02.05.19
26
02.05.19
Abgrenzungen
Ein Beispiel
• Wir erhalten am 1.12. die Rechnung für unsere Miete (12‘000) für die
nächsten drei Monate.
• Wir verbuchen also den ganzen Betrag ins Konto Mietaufwand im alten
Jahr, obwohl 8‘000 davon eigentlich ins neue Jahr gehören
2016 2017
Okt Nov Dez Jan Feb Mrz
1.12. Raumaufwand / VLL 12‘000
4‘000 8‘000
27
02.05.19
Abgrenzungsarten
Passive
Aktive Rechnungs- Rechnungs-
abgrenzung (ARA) Abgrenzung
(PRA)
Buchung im alten Jahr? Nein, die eigentliche Buchung erfolgt erst im neuen Jahr. à Der Betrag, der
ins alte Jahr gehört, muss abgegrenzt werden
Haben wir ein Guthaben oder eine Schuld fürs neue Jahr? Ein Guthaben à AKTIVE RG-Abgr.
(S) (S) 0
1‘600
28
02.05.19
Vorausbezahlter Aufwand
Buchung im alten Jahr? Ja, die eigentliche Buchung erfolgte im alten Jahr. à Der Betrag, der ins
neue Jahr gehört, muss abgegrenzt/rausgebucht werden
Haben wir ein Guthaben oder eine Schuld fürs neue Jahr? Ein Guthaben à AKTIVE RG-Abgr.
Buchung im alten Jahr? Nein, die eigentliche Buchung erfolgt erst im neuen Jahr. à Der Betrag, der
ins alte Jahr gehört, muss abgegrenzt werden
Haben wir ein Guthaben oder eine Schuld fürs neue Jahr? Eine Schuld à PASSIVE RG-Abgr.
29
02.05.19
Buchung im alten Jahr? Ja, die eigentliche Buchung erfolgte im alten Jahr. à Der Betrag, der ins
neue Jahr gehört, muss abgegrenzt/rausgebucht werden
Haben wir ein Guthaben oder eine Schuld fürs neue Jahr? Eine Schuld à PASSIVE RG-Abgr.
Zusammenfassung
– Grundsätzliche Frage bei einem abzugrenzenden Geschäftsfall:
– haben wir eine Schuld oder ein Guthaben für das kommende Jahr?
– Guthaben = ARA, Schuld = PRA
30
02.05.19
Vielen Dank!
Carlo Iellamo
carlo@marketingmedia.ch
kvz-weiterbildung.ch
MeineBildungswelt.ch
31