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A Concise Repertory of Homoeopathic Medicines, Dr. S. R.

Phatak
Vorbemerkung zu Phataks Kompakt-Repertorium

Phataks Concise Repertory baut im Wesentlichen auf den repertorialen Teil von Bogers Synoptic
Key auf und erweitert diesen aus anderen Quellen, teils sicherlich auch aus Praxiserfahrungen
Phataks wa hrend der rund 24 Jahre, die er an diesem Repertorium bis zu dessen zweiter Auflage
arbeitete. Struktur, Logik und Vorgehensweise von C. M. Boger, wie sie sich im Synoptic Key und
der General Analysis darstellen, sollten als Arbeitsgrundlage bekannt sein. Wer Phataks Concise
Repertory a hnlich wie das Kentüsche Repertorium benutzen will, wird entta uscht sein. Insbesondere
sollte das Prinzip der Generalisierung, der angemessenen Bezugnahme auf die allgemeinen
Wirkungen eines Mittels verstanden worden sein. Und spezifizierende Unterrubriken in Phataks
Concise Repertory sollten stets nur erga nzend zu der jeweils ubergeordneten Rubrik verwendet
werden. Sich in den Unterrubriken wiederholende Mittelangaben konnen wie eine fur den speziellen
Fall geltende Gradaufwertung der ubergeordneten Rubrik gehandhabt werden.

Kenntnis der Bogerüschen Methodik ist also unverzichtbare Grundvoraussetzung. Im U brigen


erleichtert die alphabetische Ordnung, von der Phatak annimmt, dass sie bereits von Boger beab-
sichtigt war, die Handhabung ohne sonstige Einarbeitung. In seltenen Fa llen gibt es zwei oder drei
Moglichkeiten, unter denen man ein Stichwort finden konnte; zumeist ermoglichen dann Quer-
verweise die Orientierung. Korperseiten, Erstreckungen und Ortsvera nderungen von Symptomen
und Schmerzen finden sich unter dem Stichwort ßDirectionsü, Verlangen unter ßCravingsü.

Noch ist das Concise Repertory nicht auf Deutsch erha ltlich. Wir hoffen, dass eine U bersetzung
nicht allzu lange auf sich warten lassen wird. ßConciseü bedeutet knapp, bundig und pra zise. Doch
ebenso wie das Wort ßconciseü sind viele der im Repertorium verwendeten Begriffe bei Boger und
teils auch bei Phatak nicht in einem Wort zu ubersetzen, wenn denn alle Bedeutungsschichten
erfasst werden sollen.

Das Vorwort des Concise Repertory erla utert einige grundlegende Gedanken zu Boger und erhellt
zugleich Phataks Weiterentwicklung.

Ebenfalls ubersetzt habe ich das Vorwort zu Phataks Arzneimittellehre, die zwar in hervorragender
deutscher U bersetzung von Frank Sei„ vorliegt, nur leider ohne das hier ebenfalls aufschlussreiche
originale Vorwort.

Carl Classen, im Nov. 2002

Vorwort von Dr. S. R. Phatak Repertorien gibt es Vor- und Nachteile. Der Autor
meint, dass die vorliegende Konzeption die Nachteile
Die Arzneiverschreibung in der Homoopathie ist minimieren wird. Mitteleintra ge einer bestimmten
gleicherma„en Wissenschaft wie auch Kunst. Es ist Rubrik sind durch sorgfa ltige Auswahl auf das
eine schwierige Kunst. Die drei Grundvoraussetzun- mogliche Minimum reduziert. Kein Mittel wird
gen sind gute Fallaufnahme, verla ssliche Kenntnis der angegeben, ohne dass der Autor es in seiner eigenen
Materia medica und geschickte Verwendung der Praxis verwendet ha tte oder ohne dass es eine starke
Referenzwerke. Rechtfertigung dafur gibt durch Autorita ten wie Dr.
Boger, Dr. Kent, Dr. Clarkeüs Dictionary und andere.
Absicht dieses Repertoriums ist, als ein handliches
und nutzliches Referenzbuch zu dienen. Es dient dem Ein knappes Repertorium kann nicht die Stelle von
Versuch, die Schwierigkeiten beim Verschreiben zu erschopfenden Repertorien wie Kent, Bonninghausen
verringern. Originalita t kann nicht beansprucht wer- und anderen einnehmen. Es zielt darauf ab, die Last
den fur ein Werk dieser Art, es sei denn fur die Art des Verschreibers in jeder Bedeutung dieses Wortes
der Pra sentation. Beim Gebrauch der herkommlichen zu verringern.

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Die Konzeption des Werkes und Anleitung zu geistige oder/und das physische Benehmen des
seinem Gebrauch Patienten ungeschickt sein kann. Alle diese von
Dr. Boger gepra gten Stichworte sind in diesem Reper-
In diesem Repertorium sind die Stichworte inklusive
torium eingeschlossen. Nicht nur dies, sondern der
Gemutssymptome, allgemeine Wirkungen (Generals),
Autor pra gte ein paar wenige Stichworte aus seiner
Modalita ten, Organe sowie die jeweiligen
eigenen Erfahrung. Zum Beispiel die Rubrik ßunbe-
Untergliederungen durchweg entsprechend ihrer
sta ndiges, wackliges Gefuhlü (ßunsteady sensationü).
alphabetischen Reihenfolge aufgelistet. Alle physio-
Einmal konsultierte ein Patient den Autor wegen
logischen und pathologischen Zusta nde wie Appetit,
dieser Empfindung. Wann immer dieser Patient la nger
Abneigungen, Verlangen, U belkeit, Erbrechen, Durst,
als ein paar Minuten irgendwo stand, fuhlte er sich
Fieber, Puls usw. sind ebenso in alphabetischer
wackelig Ä nicht schwindelig, sondern so, als ob er
Reihenfolge enthalten. Querverweise werden gegeben
nicht auf festem Boden sta nde. Der Autor fand das
wo immer notwendig. In einer solchen Struktur wird
Mittel fur ihn unter denjenigen, die bei ßunsicherer
es keine Schwierigkeiten geben, die passenden
Gangü (ßunsteady gaitü) angegeben waren.
Rubriken zu finden. In den verschiedenen Rubriken
sind alle wichtigen Symptome, ihre Begleitsymptome Jeder homoopathische Praktiker ist sich dessen
und Modalita ten angegeben. Doch der Verschreiber bewusst, dass Modalita ten und Begleitsymptome die
sollte sich nicht allein auf die Partikularsymptome wichtigsten Faktoren sind, um ein passendes Mittel zu
stutzen, um das richtige Mittel zu finden. Wenn er das finden. Der Autor sammelte alle nutzlichen Modalita -
passende Mittel, entsprechend der Gesamtheit der ten von verschiedenen Standard-Repertorien und
Symptome, unter der entsprechenden lokalen Rubrik nahm diese in dies Buch mit auf. So wird die Modali-
oder Unterrubrik finden kann, umso besser; ta t “ Atem anhalten bessert– nur von Dr. Bonninghau-
andernfalls muss er die Arznei finden, indem er die sen in seinem Therapeutischen Taschenbuch
allgemeinen Zusta nde und Modalita ten in Betracht angegeben. Diese Modalita t gab dem Autor einst
zieht. Fur alle allgemeinen Modalita ten sind die Gelegenheit, ein durch eine Thrombangiitis obliterans
Worte ßagg.ü (verschlechtert) und ßamel.ü (bessert) verursachtes Geschwur auf dem Fu„rucken auf
versal gedruckt: ßAGG.ü und ßAMEL.ü. Fur Moda- bemerkenswerte Weise zu heilen.
lita ten unter nur lokalen Rubriken ist die Schreib-
Die Repertorien wurden erstellt, um so weit wie
weise ßAgg.ü und ßAmel.ü. Auf diese Weise sollte es
moglich das richtige Mittel herauszufinden, indem
nicht schwierig sein herauszufinden, welche Modali-
man sich auf verschiedene Symptome bezieht, die bei
ta t allgemein und welche nur lokal ist. Beispielsweise
verschiedenen Organen zusammen mit Begleitum-
“ Augen schlie„en AGG.– : obwohl diese Modalita t
sta nden, Bedingungen und Zeiten angegeben sind, die
unter ßAugenü gegeben ist, bezieht sie sich sowohl auf
diese wiederum modifizieren. Um bei der passenden
die allgemeinen Symptome wie auch auf diejenigen
Arznei anzukommen, sind die Mittel bei jedem
des Auges. [Anm. d. U .: in der CARA-Software,
Symptom ihrer Bedeutung entsprechend graduiert.
derzeit wohl die einzige mit Phataks Concise
Dennoch sollte sich der Verschreiber bewusst sein,
Repertory, ist diese Unterscheidung der Modalitaten
dass jedes Mittel, hohen oder geringen Grades, gleich
leider durch die üin anderen Repertorien nutzliche ü
wichtig wird, wenn es mit einem besonderen Begleit-
Verwendung der Kurzel ’<ö und ’>ö verwischt.]
umstand oder mit ungewohnlichen Bedingungen
Dr. Boger hat einen bemerkenswerten Kniff, ein [Modalita ten] oder sonstigen Umsta nden verbunden
lokales Symptom zur allgemeinen Rubrik umzu- werden kann. Repertorisation bedeutet nicht
munzen. (Diejenigen, die seinen Synoptic Key mechanische Repertorisation. Gesamtheit der
verwendet haben, mussen es bemerkt haben). Zum Symptome bedeutet nie additive Gesamtheit, sondern
Beispiel, nimm die Rubrik ßUngeschicklichkeitü. eine qualitative Gesamtheit. Ein sonderliches
Dieses Symptom wird von Dr. Kent in seinem Begleitsymptom oder eine ungewohnliche Bedingung
Repertorium unter ßExtremita tenü aufgefuhrt. Dort kann diese Gesamtheit des Falles fur sich bestimmen.
zeigt es an, dass ein Patient entweder Dinge aus
Patienten erza hlen ihre Symptome nicht immer
seinen Ha nden fallen la sst oder einen stolpernden
entsprechend der Rubriken in diesem Repertorium.
Gang hat. Doch wenn Dr. Boger daraus eine
Noch geben sie alle Informationen, die der
allgemeine Rubrik machte, bedeutet dies, dass das
Verschreiber benotigt. Der Behandler muss viele
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Informationen herausfinden, indem er Modalita ten geistigen Zusta nden inkl. Modalita ten. Manchmal gibt
und Begleitsymptome durch passende Fragestellungen das Erscheinen eines Symptoms auf einer Seite oder
findet und diese durch Gegenfragen besta tigen. aufwa rts oder abwa rts gehend etc. den richtigen
Danach muss der Verschreiber die Bedeutung des Schlussel zur Arzneiwahl, wenn dieses sehr ausge-
Symptomes oder der Symptome mit seinem logischen pra gt ist. Der Verschreiber sollte aufmerksam sein, er
Verstand durchsieben, auswerten und richtig inter- sollte uberall hinschauen um beim richtigen Mittel
pretieren, um in die Lage zu kommen, sich auf die anzukommen.
angemessene Rubrik im Repertorium zu beziehen. Es
Es kann nicht alles im Vorwort erkla rt werden. Doch
sind nicht alle Rubriken eines Falles gleich wichtig.
der Autor hofft, dass die wenigen, oben gegebenen
Die Modalita ten mit Bezug zu Lage oder Stellung des
Beispiele den Verschreiber in die Lage versetzen, zu
Patienten sind manchmal die Wertvolleren. Wenn ein
verstehen, worauf er schauen muss, wohin er schauen
Patient sagt, er fuhle sich nur besser, wenn er irgend-
muss und wie er schauen muss. Wie schon eingangs
eine seltsame Lage einnimmt, dann sollte dieser
gesagt, ist das Verschreiben in der Homoopathie eine
Zustand zuerst berucksichtigt werden. Diese Modali-
Kunst. Und man kann ein gewisses Konnen in dieser
ta t ist in keinem Standard-Repertorium angegeben,
Kunst nur durch sta ndiges und sorgfa ltiges Studieren
obwohl sich einige Schlaflagen finden. Doch
der Arzneien erreichen, die in verschiedenen ublichen
Dr. Boger mit seinem bemerkenswerten Wissen zu
Arzneimittellehren dargestellt sind, wobei man Bezug
den Verhaltensweisen bei den Mitteln pra gte eine
nimmt zu ihrem in den Repertorien angegebenen
Rubrik “ bizarre Haltungen– [ßattitudes, bizarreü -
Stellenwert.
ßStellungen, seltsameü], angegeben bei Allgemeines.
Die Bedeutung ist offensichtlich. Die Haltung des Die Geschichte dieses Buches
Patienten, ob geistig oder physisch, ist bizarr, das
Der Autor kam auf die Idee, das Repertorium in einer
hei„t seltsam oder ungewohnlich. Dann wiederum
durchga ngigen alphabetischen Ordnung zu erstellen
mag eine Modalita t gewohnlich sein, doch in Verbin-
und zu arrangieren, als er einst mit den verschiedenen
dung mit einem bestimmten Krankheitszustand, mit
A rzten, die zur Supervision (guidance) ihres Homoo-
dem zusammen sie normalerweise uberhaupt nicht
pathie-Studiums zu ihm zum Lernen kamen, den
auftritt, wird sie doch sonderlich und ungewohnlich.
Gebrauch der verschiedenen Repertorien diskutierte.
Einst wurde der Autor konsultiert von einem Patien-
Auch sollte das Repertorium knapp, bundig und
ten, der an so genannter peripherer Neuritis litt. Er
handlich werden. Obwohl diese Idee Wurzeln schlug,
war kein Diabetiker, noch gab es irgendwelche un-
zogerte der Autor aufgrund seiner schwachen Gesund-
gunstigen Ereignisse, die diesem Zustand vorangegan-
heit, diese Aufgabe zu ubernehmen. Doch sein
gen waren. Der Patient verspurte Schmerz in beiden
Freund, Dr. S. L. Kapadi, der von dieser Idee wusste,
Unterschenkeln unterhalb der Knie. Der Schmerz war
kam ihm unerwartet zur Hilfe. Eines Tages brachte er
besser durch Bewegen der Beine, beim Gehen und
dem Autor einen gerustartigen Entwurf dieser Arbeit
durch harten Druck. Aber der Patient erza hlte dem
und bat den Autor, die Lucken auszufullen und alles
Autor, dass er eine gro„e Erleichterung [der Beine]
grundlich nachzuprufen. Dieser Rohentwurf war von
spurte, wenn er rulpste oder Bla hungen ablie„. Wenn
Mr. Kapadi anhand der Skizzen, Notizen etc. des
der Verschreiber versuchen wird, mit irgend einem
Autors vom Marathi Repertorium erstellt worden.
anderen Repertorium fur diese Symptomengruppe ein
[Marathi ist eine in West- und Zentralindien
Mittel zu finden, wird er wahrscheinlich dran vorbei
gesprochene Sprache, vermutlich ist eine Marathi-
gehen. Doch Dr. Boger gab eine Modalita t ßFlatus,
Ausgabe von Bogers Synoptic Key gemeint]. Der
nach oben und unten ablassen bessertü unter der
Autor war uberrascht. Das war mehr, als von einem
Rubrik ßFlatulenzü. Der Autor erhob den Rang dieses
Laien erwartet werden konnte.
Lokalsymptoms zu einer allgemeinen Rubrik.
Der Autor musste einwilligen. Er ordnete das Werk
Die Abneigungen, Verlangen, geistige Haltungen und
sa uberlich, schrieb es noch einmal ab und machte
Veranlassungen haben ihren eigenen Platz bei der
viele Nachtra ge. Miss Dr. Homai A. Merchant, die oft
Arzneiwahl, wenn sie ausgepra gt sind. Veranlassun-
zur Supervision (guidance) ihres Homoopathie-
gen (Causae) finden sich unter den Verschlechterun-
Studiums zum Autor kam, sah diese Abschrift und bot
gen, entweder unter den allgemeinen oder unter den
selbst sehr hoflich an, sie zu tippen. Diese getippte
lokalen. Geistige Haltungen finden sich unter den
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Abschrift befand sich fast zehn Jahre beim Autor. In haben. Die Zeilen unter einigen Rubriken wurden
diesem Zeitraum wurden viele nutzliche Nachtra ge falsch positioniert beim Drucken. Wir bitten den
gemacht. Doch aus verschiedenen Grunden zog der Anwender, das Buch entsprechend der (angegeben-
Autor den Druck gar nicht in Betracht. Erst Mr. en?) Druckfehler zu korrigieren und sich, wenn
Kapadi bewog meinen Sohn, es drucken zu lassen. notwendig, auf die Abkurzungsliste zu beziehen.
Als die Entscheidung zur Veroffentlichung gefallen
Sept. 1963, S. R. Phatak
war, ging mein Sohn auf Mr. D. P. Datay zu, der jede
Hilfe versprach und die Setzarbeiten ubernahm. Dem Vorwort der zweiten Auflage
Autor blieb da keine Wahl.
Als ich eine Materia medica als Begleitband zu
Miss Dr. Merchant kam wiederum zur Rettung. Als meinem Repertorium zusammenstellte, musste ich
sie gefragt wurde, war sie sehr einverstanden, das verschiedene Arzneimittellehren von unter-
ganze Werk nochmals fur den Druck abzutippen und schiedlichen Autoren wie Hering, Clarke, Boger,
sie machte einige wertvolle Vorschla ge. Boericke, Kent und vielen anderen durchgehen.

Kein Werk dieser Art ist jemals vollendet. Aber wir Bei dieser Arbeit fand ich viele neue klinische und
konnen zu Recht sagen, dass wir angesichts des pathologische Symptome. So nahm ich die Gelegen-
Zieles, ein kompaktes, handliches, zum sofortigen heit wahr, diese Symptome in die zweite Ausgabe
Nachschlagen geeignetes Referenzwerk zu schaffen, meines Repertoriums einzufugen. Nur sehr wenige
keine Muhe gescheut haben, damit dieses Werk so A nderungen wurden bei der Revision dieses Buches
vollsta ndig wie moglich wird. fur notig befunden.

Danksagungen Mein Repertorium wurde nicht nur in Indien gut


aufgenommen, sondern sogar in Amerika und in
Dank schulden wir Miss Dr. Merchant fur ihr
England. Die Nachfrage war besta ndig und nahm zu,
sorgfa ltiges Tippen. Mein Sohn, Dr. D. S. Phatak,
doch wenn mein Kollege Dr. P. Sankaran nicht die
erledigte alle Vorbereitungen und Vorarbeit. Er
Verantwortung fur die Veroffentlichung ubernommen
durchging sa mtliche Querverweise, sah die Korrektur-
ha tte, wa re diese zweite Auflage nicht so bald erschie-
fahnen grundlich durch und verdient jedes Lob.
nen. Nicht nur ich, sondern die Benutzer des Buches
Mr. Datay machte nutzliche Vorschla ge zu allem, was
mussen ihm dafur danken.
mit dem Druck zusammenhing. Seine Drucker, Mr.
Sane, Mr. Ranade, Mr. Mhaiskar und Mr. Damle Eine Freundin von mir, Miss Dr. Homai Merchant,
zeigten unglaubliche Geduld mit den nie endenden war so hoflich ihre Dienste anzubieten und das
Korrekturen und Nachtra gen des Autors. Dank gesamte Manuskript wieder zu tippen, ohne eine
schulden wir auch den Eigentumern der Mouj Printing einzige Klage. Ich danke ihr sehr dafur.
Press fur ihr Einversta ndnis zum Druck dieses
Kein Repertorium, ob erschopfend oder knapp, ist
Buches.
jemals vollendet. Dennoch hoffe ich, dass dieses
Der Autor wei„ gar nicht, wie er Mr. Kapadi danken Buch den Verschreibern noch nutzlicher sein wird, in
soll, ohne dessen Hilfe im Vorfeld und spa tere den meisten der ta glichen Routinefa llen das richtige
Hartna ckigkeit dieses Buch vielleicht niemals das Mittel zu finden. Und wenn sie die Techniken von
Tageslicht gesehen ha tte. Verschreiber, die dieses Dr. Boger kennen, werden sie sehr selten auf er-
Buch nutzlich finden, schulden seinem Interesse daran schopfende Repertorien zuruckgreifen mussen.
eine Menge.
Ich danke den M/s Jokap Printers dafur, den Druck so
Und dann fuhlt sich der Autor all jenen Meistern der geduldig und sorgfa ltig ausgefuhrt zu haben.
Homoopathie zu Dank verpflichtet, deren Werke er
Und schlie„lich habe ich Gott zu danken dafur, dass
sich frei bediente, damit dieses Buch so nutzlich wie
er trotz meines hohen Alters und meiner schwachen
moglich wird.
Gesundheit mein Leben erhalten hat, so dass ich die
Der Autor ist sich wohl der Fehler bewusst, die sich Veroffentlichung dieser Auflage noch erleben kann.
trotz sorgfa ltigen Korrekturlesens eingeschlichen
Bombay, 21. Oktober 1977, S. R. Phatak

www.arscurandi.de Phatak, Vorworte Seite 4


Materia Medica of Homeopathic Medicines
Vorwort von Dr. S. R. Phatak

Warum dieses Buch und andere Symptome anderer Arzneimittellehren


(die bei Boger nicht vorkommen) und bezog sie hier
Homoopathie-Studenten, die die Arzneimittellehren mit ein.
verschiedener Autoren gelesen haben, ist sicherlich
aufgefallen, dass die in einer Arzneimittellehre bei Die Gliederung der Materia medica beruht auf dem
einem bestimmten Mittel angegebenen Symptome in ublichen Schema. Unter ßAllgemeinesü ist das Profil,
der anderen wiederum fehlen. Dr. Boger wa hlte die das Bild des Mittels zusammen mit den
wichtigsten Symptome aus verschiedenen Arznei- (anatomischen) Wirkungsbereichen und die Art der
mittellehren und nahm sie in seinen Synoptic Key auf. Wirkung, ebenso Krankheiten, die es heilen kann
Doch bei der Darstellung dieser Symptome verwen- sowie Veranlassungen. Danach sind die Modalita ten
dete er manchmal eine Wortwahl, die den Studieren- des Mittels aufgefuht, gefolgt von den regionalen
den, wenn er nicht zwischen den Zeilen zu lesen Symptomen und deren besonderen Modalita ten.
vermag, an der versteckten Bedeutung vorbei gehen
lassen wird. Mehr noch, Dr. Boger lie„ viele wichtige Ich glaube stark daran, dass Dr. Boger selbst
Symptome, die von anderen Autoren angegeben wunschte, ein Kurzrepertorium eher in alphabetischer
werden, heraus. Ich mochte ein paar Beispiele geben, Ordnung zusammenzustellen als nach Regionen
um diesem Punkt zu illustrieren. Dr. Boericke gibt geordnet. Ebenso wunschenswert war eine kompakte
unter Causticum “ Harnretention nach Operation– an, Materia medica, mit allen relevanten Symptomen
bei Boger finden wir dies nicht. Dr. Boger nennt eines jeden Mittels. Mit seinem Synoptic Key gab er
“ Auftreibung des Abdomens nach Operation– unter Schlussel, wie solche Bucher zusammengestellt
Carbo animalis, was wiederum bei anderen Autoren werden konnen. Mit meinem schwachen Geist und
fehlt. Dr. Kent erwa hnt keines der beiden Symptome begrenzten homoopathischen Wissen habe ich
in seinem Repertorium. Doch beide Symptome gaben versucht, diesem Wunsch nachzukommen. Wie weit
mir schon Gelegenheit, diese schmerzhaften Zusta nde mir das gelungen ist, wird sich erst mit der Zeit
erfolgreich zu behandeln. Dr. Boger nennt bei Mercu- erweisen.
rius corrosivus ein sehr merkwurdiges Symptom, das
andere Autoren nicht auffuhren: “ als ob durch eine Danksagungen
Metallrohre atmend– . Mehr noch: er erhob dies zu
den Allgemeinsymptomen Ä unter dem Stichwort Mein Dank gilt meiner Freundin, Frau Dr. Homai
“ Metallrohr Ä Merc-c.– [Allgemeinsymptome hier als Merchant dafur, dass sie das Manuskript zweimal
allgemeine Wirkungen im Sinne Bonninghausens und tippte ohne sich ein einziges Mal zu beklagen. Dann
Bogers, nicht im Kentöschen Sinne üd. U .]. Die danke ich meinem Sohn Dr. D. S. Phatak, der vom
Bedeutung ist offensichtlich. Wenn jemand kommt ersten bis zum letzten Korrekturabzug mehrmals
und sagt, irgendeine Funktion Ä etwa der Stuhlgang Korrektur las und mit dem Mouj Printing Buro die
oder sogar das Sprechen Ä fuhlt sich bei ihm ßwie Vereinbarungen zum Druck traf. Herrn Datay, der den
durch ein Rohr hindurchü an, dann wird wahr- Satz fertigstellte und Mr. M. R. Sane, der das Buch
scheinlich Mercurius corrosivus angezeigt sein. Ich einha ndig (mit einer Hand) setzte, schulde ich
selbst hatte die Gelegenheit, dieses Mittel einem ebenfalls Dank.
Patienten zu geben, der wie durch ein Rohr hindurch
sprach. Ich bitte die Leser, die [folgenden] “ Tipps fur
Anfa nger– und den Index chirurgischer Mittel zu
Richtig verstanden, sind Dr. Bogerüs Arzneimittel- beachten.
lehre und Repertorium ziemlich ausreichend fur die
meisten unserer Fa lle. Doch wir besitzen weder Schlie„lich bin ich Gott sehr dankbar, dass er mein
seinen Intellekt noch seinen Scharfsinn. Leben trotz meiner Herzkrankheit und meines hohen
Alters erhielt, sodass ich noch das Erscheinen dieses
Beim Zusammenstellen dieser Materia medica habe Buches erlebe. Ich habe getan, was ich konnte. Mogen
ich alle von Boger aufgefuhrten Symptome mit fa hige junge Homoopathen die Arbeit fortsetzen.
eingeschlossen. Viele seiner mehrdeutigen Worte
versuchte ich durch Erkla rungen versta ndlicher zu Juli 1977, S. R. Phatak
machen. Daruber hinaus sammelte ich viele klinische

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Tipps fu r Anfanger (folgt dem Vorwort in Phataks Arzneimittellehre)

Materia medica und Repertorium sind die beiden Wenn eine Tasse halb voll ist, dann ist sie auch halb
Zwillingspfeiler, auf denen eine erfolgreiche leer. Beim Interpretieren von Symptomen versuchen
homoopathische Arbeit steht. Beide erga nzen sich wir stets, die gleiche Sache von verschiedenen Seiten
gegenseitig. Keines ist in sich selbst vollsta ndig. her anzuschauen.

Das Studium der Materia medica ist ein langwieriger, Versuchen wir ebenso beim Lesen der Materia
muhevoller Weg. Es gibt keine Abkurzung und keinen medica, uns die eigenheitlichen Merkmale des Mittels
einfachen Weg zum Erfolg. einzupra gen. Milde Absonderungen bei Pulsatilla,
ßkann Dinge nicht loswerdenü bei Zincum metallicum,
Die Mittel sollten unsere Freunde werden. Unseren ßgro„e Vielfalt an Symptomenü bei Mercurius, und so
Freund erkennen wir an der Art, wie er an der Tur weiter. Wie schon zuvor gesagt, sind dies die
klingelt, klopft oder die Tur offnet, wie er die Stufen Indentifizierungsmerkmale des Mittels.
hinaufsteigt und so weiter. Ganz a hnlich sollten wir in
der Lage sein das angezeigte Mittel zu erkennen, Zeichenverwendung
selbst wenn es nur teilweise sichtbar ist.
“ <– bedeutet schlechter durch oder nach. “ >– bedeutet
Die Erkennungszeichen finden wir in seinen besser oder erleichtert durch. Der Strichpunkt “ ;–
allgemeinen Wirkungen, in den Modalita ten und den wurde in diesem Buch mit Bedacht verwendet.
Gemutssymtomen. Ein grundliches Begreifen dieser Beispielsweise finden wir bei Calcarea unter Gemut:
Abschnitte hilft uns, das Mittel in seiner Beziehung A ngste; vor Krankheiten, Elend und Armut, Ungluck,
zum Patienten zu erkennen und zu identifizieren. Geisteskrankheit; vergiftet zu werden. Das bedeutet
A ngste (1) vor Krankheiten, (2) Elend und Armut,
Um dies zu erreichen, sollten beim Studium eines (3) Ungluck, (4) Geisteskrankheit sowie A ngste,
Mittels die entsprechenden Rubriken im Repertorium vergiftet zu werden. Bei Phosphorus unter den
nachgesehen werden. Die relative Bedeutung dieses allgemeinen Wirkungen: Nachteilige Folgen von
Mittels muss sich im Geiste verankern durch den Zorn, Angst, Kummer; Sorge; Durchna ssung von
Vergleich mit anderen Mitteln in der gleichen Rubrik. Regen; Wa sche waschen; Tabak usw. ist a hnlich zu
Dies erscheint za h und langweilig. Doch das Bild der interpretieren. Passende Kombinationen sind mit
Arznei nimmt dabei in unserem Geist langsam feste Vorteil moglich.
und klare Umrisse an.
Die drei in diesem Buch verwendeten Schriftarten
Symptome zeigen die Graduierung an. Dadurch wird die relative
Bedeutung verschiedener Symptome angezeigt. Doch
Die schwierigste Angelegenheit in der Homoopathie bei einem bestimmten Patienten kann ein geringgradi-
ist die Interpretation von Symptomen. Wenn der ges Symptom das allerwichtigste sein. Darum darf
Patient seine Geschichte in seinen eigenen Worten man sich durch die Gradangaben nicht vom Weg
erza hlt, dann sollten wir in der Lage sein, diese in die abbringen lassen.
in den Repertoriumsrubriken gegebenen Termini zu
ubertragen. Wenn wir die Materia medica gut Schlie轜 lich,
begriffen haben, werden uns bestimmte Mittel von
alleine einfallen. Verifizieren wir diese im Reper- lasst uns den Autorita ten der Homoopathie den
torium [was, neben der Bestatigung, naturlich ebenso verdienten Respekt geben fur das, was sie sagen.
die Probe auf andere Moglichkeiten beinhalten muss; Doch wenn die eigene Erfahrung im Widerspruch
d. U .]. Veranlassungen (Causae) und Modalita ten steht zu dem, was die Autorita ten behaupten, dann
sind besonders wichtig. Ein eigenheitliches Symptom, lassen Sie sich durch deren Meinungen nicht
das nicht durch die zu Grunde liegende Pathologie umstimmen. Denn letztlich ist die eigene Erfahrung
erkla rt werden kann, gibt oftmals einen Hinweis zum die beste Autorita t, soweit es uns selbst betrifft.
passenden Mittel.
S. R. Phatak
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