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Autor: Dr. med. Kristin Bölting
Herausgeber:
MEDI-LEARN
Bahnhofstraße 2Gb, 35037 Marburg/Lahn
Herstellung:
MEDI-LEARN Kiel
Olbrichtweg 11, 24145 Kiel
Tel: 0431/78025-0, Fax: 0431/78025-27
E-Mail: redaktlonomedi-learn.de, www.medi-Iearn.de
Verlagsredaktion: Or. Waltraud Haberberger, Jens Plasger, Christian Weier, Tobias Happ
Fachlicher Beirat: PD Dr. Rainer Viktor Haberberger
Lektorat: Eva Drude
Grafiker: Irina Kart, Dr. Günter Körtner, Alexander Dospil, Christine Marx
Layout und Satz: Kjell Wierig, Thorben Kühl, Angelika Lehle
Illustration: Daniel Lüdeling, Rippenspreizer.com
Druck: Druckerei Wenzel, Marburg
1. Auflage 2007
ISBN-1 0: 3-938802-12-X
ISBN-13: 978-3-938802-12-0
Das vorliegende Werk ist in all seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten, insbe-
sondere das Recht der Übersetzung, des Vortrags, der Reproduktion, der Vervielfältigung auf fotomechani-
schen oder anderen Wegen und Speicherung in elektronischen Medien.
Ungeachtet der Sorgfalt, die auf die Erstellung von Texten und Abbildungen verwendet wurde, können weder
Verlag noch Autor oder Herausgeber für mögliche Fehler und deren Folgen eine juristische Verantwortung
oder irgendeine Haftung übernehmen.
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
da ihr euch entschlossen habt, den steinigen Weg zum Medicus zu beschreiten, müsst ihr euch früher oder
später sowohl gedanklich als auch praktisch mit den wirklich üblen Begleiterscheinungen dieses ansonsten
spannenden Studiums auseinander setzen, z.B. dem Physikum.
Mit einer Durchfallquote von ca. 25% ist das Physikum die unangefochtene Nummer eins in der Hitliste der
zahlreichen Selektionsmechanismen.
Grund genug für uns, euch durch die vorliegende Skriptenreihe mit insgesamt 31 Bänden fachlich und lern-
strategisch unter die Arme zu greifen. Die 30 Fachbände beschäftigen sich mit den Fächern Physik, Physio-
logie, Chemie, Biochemie, Biologie, Histologie, Anatomie und Psychologie/Soziologie. Ein gesonderter Band
der MEDI-LEARN Skripten reihe widmet sich ausführlich den Themen Lernstrategien, MC-Techniken und
Prüfungsrhetorik.
Aus unserer langjährigen Arbeit im Bereich professioneller Prüfungsvorbereitung sind uns die Probleme der
Studenten im Vorfeld des Physikums bestens bekannt. Angesichts des enormen Lernstoffs ist klar, dass nicht
100% jedes Prüfungsfachs gelernt werden können. Weit weniger klar ist dagegen, wie eine Minimierung der
Faktenflut bei gleichzeitiger Maximierung der Bestehenschancen zu bewerkstelligen ist.
Mit der MEDI-LEARN Skriptenreihe zur Vorbereitung auf das Physikum haben wir dieses Problem für euch
gelöst. Unsere Autoren haben durch die Analyse der bisherigen Examina den examensrelevanten Stoff für
jedes Prüfungsfach herausgefiltert. Auf diese Weise sind Skripte entstanden, die eine kurze und prägnante
Darstellung des Prüfungsstoffs liefern.
Um auch den mündlichen Teil der Physikumsprüfung nicht aus dem Auge zu verlieren, wurden die Bände
jeweils um Themen ergänzt, die für die mündliche Prüfung von Bedeutung sind.
Zusammenfassend können wir feststellen, dass die Kenntnis der in den Bänden gesammelten Fachinforma-
tionen genügt, um das Examen gut zu bestehen.
Grundsätzlich empfehlen wir, die Examensvorbereitung in drei Phasen zu gliedern. Dies setzt voraus, dass
man mit der Vorbereitung schon zu Semesterbeginn [z.B.im April für das August-Examen bzw. im Oktober für
das März-Examen) startet. Wenn nur die Semesterferien für die Examensvorbereitung zur Verfügung stehen,
sollte direkt wie unten beschrieben mit Phase 2 begonnen werden.
• Phase 1: Die erste Phase der Examensvorbereitung ist der Erarbeitung des Lernstoffs gewidmet. Wer zu
Semesterbeginn anfängt zu lernen, hat bis zur schriftlichen Prüfung je drei Tage für die Erarbeitung jedes
Skriptes zur Verfügung. Möglicherweise werden einzelne Skripte in weniger Zeit zu bewältigen sein, dafür
bleibt dann mehr Zeit für andere Themen oder Fächer. Während der Erarbeitungsphase ist es sinnvoll, ein-
zelne Sachverhalte durch die punktuelle Lektüre eines Lehrbuchs zu ergänzen. Allerdings sollte sich diese
punktuelle Lektüre an den in den Skripten dargestellten Themen orientieren!
Zur Festigung des Gelernten empfehlen wir, bereits in dieser ersten Lernphase themenweise zu kreu-
zen. Während der Arbeit mit dem Skript Anatomie sollen z.B. beim Thema "Kopf und Hals" auch schon
Prüfungsfragen zu diesem Thema bearbeitet werden. Als Fragensammlung empfehlen wir in dieser Phase
die "Schwarzen Reihen". Die jüngsten drei Examina sollten dabei jedoch ausgelassen und für den Endspurt
[= Phase 3) aufgehoben werden.
• Phase 2: Die zweite Phase setzt mit Beginn der Semesterferien ein. Zur Festigung und Vertiefung des
Gelernten empfehlen wir, täglich ein Skript zu wiederholen und parallel examensweise das betreffende
Fach zu kreuzen. Während der Bearbeitung der Anatomie [hierfür sind sieben bis acht Tage vorgesehen)
empfehlen wir, pro Tag jeweils ALLE Anatomiefragen eines Altexamens zu kreuzen. Bitte hebt euch auch
hier die drei aktuellsten Examina für Phase 3 auf.
Der Lernzuwachs durch dieses Verfahren wird von Tag zu Tag deutlicher erkennbar. Natürlich wird man
zu Beginn der Arbeit im Fach Anatomie durch die tägliche Bearbeitung eines kompletten Examens mit
Themen konfrontiert, die möglicherweise erst in den kommenden Tagen wiederholt werden. Dennoch ist
diese Vorgehensweise sinnvoll, da die Vorab-Beschäftigung mit noch zu wiederholenden Themen deren
Verarbeitungstiefe fördert.
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lvi Vorwort
• Phase 3: In der dritten und letzten Lernphase sollten die aktuellsten drei Examina tageweise gekreuzt
werden. Praktisch bedeutet dies, dass im tageweisen Wechsel Tag 1 und Tag 2 der aktuellsten Examina
bearbeitet werden sollen. Im Bedarfsfall können einzelne Prüfungsinhalte in den Skripten nachgeschlagen
werden.
• Als Vorbereitung auf die mündliche Prüfung können die in den Skripten enthaltenen .Basics fürs Mündli-
che" wiederholt werden.
Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern eine erfolgreiche Prüfungsvorbereitung und viel Glück für das
bevorstehende Examen!
Euer MEDI-LEARN-Team
Digitales Bildarchiv
Sämtliche Abbildungen der Skriptenreihe stehen euch auch als hochauflösende Grafiken zum kostenlosen
Download zur Verfügung. Das Bildmaterialliegt in höchster Qualität zum großformatigen Ausdruck bereit. So
könnt ihr die Abbildungen zusätzlich beschriften, farblieh markieren oder mit Anmerkungen versehen. Ebenso
wie der Volltext sind auch die Abbildungen über die Suchfunktion recherchierbar.
Errata-Liste
Sollte uns trotz eines mehrstufigen Systems zur Sicherung der inhaltlichen Qualität unserer Skripte ein Fehler
unterlaufen sein, wird dieser unmittelbar nach seinem Bekanntwerden im Internet veröffentlicht. Auf diese
Weise ist sicher gestellt, dass unsere Skripte nur fachlich korrekte Aussagen enthalten, auf die ihr in der
Prüfung verlässlich Bezug nehmen könnt.
2 Kranium 4
2.1 Aufbau der Schädelbasis 4
3.2 Kaumuskeln 9
3.5 Halsfaszie 11
3.5.1 Lamina superficialis fasciae cervicalis 12
3.5.2 Lamina praetrachealis fasciae cervicalis 12
3.5.3 Lamina praevertebralis fasciae cervicalis 12
4.1 Nase 14
4.1.1 Histologischer Aufbau der Nase 16
4.1.2 Innervation und Blutversorgung der Nase 16
4.2 Nasennebenhählen 16
4.3 Zähne 18
4.4 Zunge 20
4.4.1 Innervation der Zunge 21
4.6 Palatum 23
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VII Inhaltsverzeichnis
4.8 Pharynx 23
4.9 Larynx 26
4.9.1 Larynxmuskeln 27
4.9.2 Innervation und Blutversorgung des Larynx 28
5 Hirnnerven 31
5.1 Nervus olfactorius [= I. Hirnnerv) 31
5.13 Zusammenfassung 43
6 Halsnerven 44
6.1 Rami ventrales der zervikalen Spinalnerven 44
8.2 Venen/Sinus 52
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Knochen des Schädels 11
Os parietale
Os nasale
Os
,zygomaticum
Maxilla
Viscerokranium Neurokranium
Abb. 1: Schädel [Cranium) von lateral
1.1.1 Suturen und Fontanellen
Das Viscerokranium bildet die knöcherne Grund- Kinder haben zusätzlich zu den knöchernen
lage des Gesichts; hier liegen auch die Eingänge auch bindegewebige Strukturen am Schädel, die
zu den Verdauungs- und Luftwegen. Als knö- z.B, der Anpassung des kindlichen Schädels an
cherne Anteile zählt man zum Viscerokranium den Geburtskanal dienen. Zudem kann eine Vor-
wölbung der Fontanellen z.B. auf einen Makro-
oder Hydrocephalus hindeuten.
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2 I Entwicklung und Wachstum
Suturen sind beim Kind noch reines kollagenes die anderen beiden imponieren vor allem bei
Bindegewebe. Man unterscheidet: Aufsicht auf den Schädel:
• die Sutura frontalis, • der Fonticulus anterior und
• die Sutura coronalis, • der Fonticulus posterior.
• die Sutura sagittalis und Dies sind die Stellen am Schädel, an denen min-
• die Sutura lambdoidea destens drei Knochen aufeinander treffen.
1m Laufe der Entwicklung bilden sie sich zu Syn-
desmosomen aus. Os frontale
MERKE:
Bei luturen treffen zwei Schädelknochen aufeinan- Os Sutura
I
der. Das hat zwei Biegungen-+ hier treffen zwei parietale coronalis
Knochen aufeinander.
Fonticulus
anterior
Neben den Suturen finden sich noch vier Fon- Fonticulus
posterior Sutura
tanellen (= Fonticuli). Zwei davon befinden sich
sagittalis
lateral am Schädel:
• die Fontanella mastoidea und Sutura lambdoidea
• die Fontanella lambdoidea,
Abb. 3: Schädel des Neugeborenen, Ansicht von oben
Fonticulus
anterior
Übrigens ...
Das Os frontale hat ebenfalls eine Sagittal naht
(= Sutura frontalis). Von deren Nahträndern aus
erfolgt das appositionelle Wachstum
der Knochen des Schädeldaches.
Basics Mündliche I3
Aus diesem Kapitel sind Fragen zu den Begriffen Welche Schädelknochen kennen Sie?
Suturen und Fontanellen schon in manch einem Phy- Einteilung in Neuro- und Viscerokranium, einzelne
sikum gefragt worden. Man sollte sich daher unbe- Knochen benennen und zeigen können (s. 1.1, S. 1).
dingt merken, dass
• Suturen die Stellen am Schädel sind, an denen zwei Was sind Suturen, was Fontanellen?
Knochen aufeinander treffen, Bei Suturen und Fontanellen handelt es sich um bin-
• Fontanellen die Stellen am Schädel sind, an denen degewebige Strukturen, die der Anpassung an den
mindestens drei Knochen aufeinandertreffen. Hier Geburtskanal dienen; anhand der Suturen kann man
werden der Fonticulus anterior und posterior ger- die Lage des kindlichen Kopfes im mütterlichen Be-
ne vergleichend abgefragt. cken sowie einen Hydro-/Makrocephalus erkennen,
man unterscheidet 4 Suturen und 4 Fontanellen
(s. 1.1.1, S. 1).
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41 Kranium
Os frontale
Lamina cribrosa,
Os ethmoidale
Fossa
cranii
Canalis
anterior
oplicus
Fissura orbitalis
superior
Os sphenoidale
Fossa
cranii Foramen rotundum
media
L-------- Os parietale
Foramen ovale
iL------- Os temporale
Foramen spinosum
Foramen lacerum
Porus/Meatus acusticus
Fossa internus
cranii
posterior
Foramen jugulare
Canalis hypoglossi
Foramen magnum
Os occipitale
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61 Kranium
N. oculomotorius [= IIIJ
N. trochlearis [= IVJ
Fissura orbitalis superior N. ophthalmicus [V1 J
N. abducens [VIJ
V. ophthalmica sup.
V. ophthalmica inf,
A/V. infraorbitalis
Fissura orbitalis inferior N. infraoorbitalis
N. zygomaticus
Rami orbitales
N. mandibularis [V3J
Foramen ovale
A. meningea accessoria
R. meningeus nervi V3
Foramen spinosum
A/V. meningea media
V. jugularis interna
Hintere Schädelgrube
N. glossopharyngeus [IX)
= Fossa cranii posterior Foramen jugulare
N. vagus [XJ
N. accessorius [XIJ
Medulla oblongata
A. vertebralis
Foramen magnum A. spinalis
N. cervicalis 1
Radix spinalis des N. accessorius [=XIJ
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8 I Kopf- und Halsmuskeln, Faszien
M. orbicularis oculi
M. auricularis
superior
M. nasalis
M.levator
labii super;:io::iri-=-s----
M. zygomaticus
minor
M. zygomaticus
major
M. mentalis
Platysma
M. pterygoideus lateralis
M. pterygoideus medialis
M. buccinator
Abb. 6: Kaumuskeln
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10 I Kopf- und Halsmuskeln, Faszien
M. palatoglossus
U: Gaumenaponeurose
A: hinterer oberer Zungenbereich
Fkt: Verengung des Isthmus faucium
(Schlund-/Rachenenge)
M. stvloglossus
U: Proc. styloideus ossis temporalis
A: Strahlt von oben in die Zunge ein
Fkt: Zieht die Zunge nach hinten und
oben (Saugen/Schlucken), bei ein-
seitiger Kontraktion zur gleichen Seite
M. genioglossus M. hyoglossus
U: Spina mentalis mandibulae U: Corpus und Cornu majus des Os hyoideum
A: Os hyoideum, Aponeurosis linguae A: Zunge und Aponeurosis linguae
Fkt: "Zungenherausstrecker" -> zieht Fkt: Zieht den Zungengrund nach unten und hinten
die Zunge nach unten und ventral
Abb. 7: Zungenaußenmuskulatur
Mm. scaleni 111
Die infrahyale Muskulatur (s. Abb. 9) wird von • Die vordere Skalenuslücke befindet sich zwi-
der Ansa cervicalis profunda innerviert. Sie um- schen der Clavicula und dem M. scalenus an-
fasst die Muskeln, die das Sternum nach kranial terior, Durch sie zieht NUR die Vena subda-
ziehen und damit als Atemhilfsmuskeln fungie- via.
ren: • Die hintere Skalenuslücke liegt dorsal des M.
• M. omohyoideus, scalenus anterior und nutzt den M. scalenus
• M. sternohyoideus, medius als zweite begrenzende Struktur. Sie
• M. thyrohyoideus und kann durch eine Halsrippe eingeengt sein und
• M. sternothyroideus. ist Durchtrittstelle für die A. subclavia und
Zudem dienen diese Muskeln indirekt der Fle- den Plexus brachialis.
xion in den Kopf- und Halsgelenken sowie als
Hilfsmuskeln beim Schlucken:
Os
( Übrigens ...
Vor Durchtritt durch die hintere Skalenuslücke
hyoideum
gibt die A. subclavia medial die A. vertebralis ab.
M.
omo- MERKE
hyoideus Die lena subclavia zieht durch die ~ordere Skale-
M.
nuslücke [der gesamte Rest zieht durch die hintere
M. thyro-
sterno- ,\hyoideus Skalenuslücke].
hyoideus
M.
sterno-
3.5 Halsfaszie
thyroideus Die Halsfaszie wird Fascia cervicalis genannt
und teilt sich in drei Blätter auf (s. Abb. 10, S.
12):
• die Lamina superficialis,
• die Lamina praetrachealis und
Abb. 9: infrahyale Muskeln • die Lamina praevertebralis.
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121 Kopf- und Halsmuskeln, Faszien
Trachea
Lamina praetrachealis infrahyale
fasciae cervicalis Ösophagus Muskeln
M. stemohyoideus ~
Lamina superficialis M. stemothyroideus \
fasciae cervicalis
M. omohyoideus
N.laryngeus
recurrens Mm. scaleni
tiefe
Halsmuskulatur
Fasciae Ligamentum
nuchae M. trapezius
nuchae
Basics mündliche
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141 Kopf- und Halseingeweide
Sinus frontalis
Concha nasalis
superior
Meatus nasalis
superior
Concha nasalis
media
Tonsilla
pharyngealis
[adenoidea]
Meatus naso-
pharyngeus
Torus tubarius
Ostium pharyngeum
tubae auditivae
Lingula Pars nasalis
pharyngis
[Epipharynx]
Nase 115
Den Bereich bis zum Urnen nasi nennt man auch Die drei Nasengänge, die zu den Nasenneben-
Vestibulum (= Vorhof) nasi, den restlichen Be- höhlen führen (= Meatus nasi superior, medius
reich Cavum nasi (s, Abb. 14, S. 16). und inferior) liegen unterhalb des bogenartigen
Das Septum nasi besteht aus einer Pars ossea Randes der drei Conchae nasales (s,Abb.12, S.14):
(= Teil des Os ethmoidale und des Vomer) und
einer Pars intercartilaginea (= hyaliner Knorpel). • Der Meatus nasi superior liegt unterhalb der
Die Verbindung zur Außenwelt stellen die Aper- Concha nasalis superior. Hier münden die
turae piriformis (= Nasenlöcher) und die zum Cellulae ethmoidales posteriores (= hintere
Nasenrachenraum die Choanen her. Siebbeinzellen).
Die knöcherne Struktur der lateralen Nasen- • Der Meatus nasi medius ist klinisch besonders
wand setzt sich zusammen aus: wichtig. Er liegt unterhalb der mittleren Na-
• Os frontale, senmuschel, wo sich auch der Hiatus semilu-
• Os nasale, naris befindet und dient als Mündungsstelle
• Os ethmoidale (mit Concha nasalis superior für die Cellulae ethmoidales anteriores, den
und media), Sinus frontalis und den Sinus maxillaris.
• Os lacrimale, • In den Meatus nasi inferior mündet der Trä-
• Concha nasalis inferior, nennasengang (= Ductus nasolacrimalis). Der
• Maxilla und Ductus nasolacrimalis geht aus dem Saccus
• Os palatinum. lacrimalis hervor, hat topographische Bezie-
hungen zur Maxilla, mündet in den Meatus
Os ethmoidale nasi inferior und besitzt an seiner Mündung
(mit Concha nasalis
eine klappenartige Schleimhautfalte.
Os frontale superior und media)
Übrigens ...
• Zum Zeitpunkt der Geburt kann der Ductus na-
solacrimalis gegen das Nasenlumen verschlos-
sen sein.
• Eine Sonderstellung nimmt der Ausführungs-
gang des Sinus sphenoidalis ein [so Abb. 12.
S. 14): Er mündet oberhalb des Hinterrandes
des Meatus nasi superior in seinen eigenen Re-
cessus, den Recessus sphenoethmoidalis. Hier
befindet sich auch die Verbindung zur Fossa
Os sphenoidale sphenopalatina [über das Foramen sphen opa-
latinum).
Os palatin um
MERKE:
Bei den Conchae nasales (= Nasenmuscheln) Meatus nasi superior IIJIl. ethmoidales
handelt es sich um drei dünne Knochenplat- posteriores
ten, die in die Nasenhöhle hineinragen und mit
Schleimhautepithel überzogen sind. Hier liegen Meatus nasi medius der gesamte 1'114
die Öffnungen zu den Nasennebenhöhlen und Meatus nasi inferior lIIItil nasolacrimalis
die Mündung des Tränennasengangs. Während
die Concha nasalis superior und media zum Os
ethmoidale gezählt werden, handelt es sich bei Wichtige Ausnahme: Der Sinus sphenoidalis mit
der Concha nasalis inferior um einen eigenstän- seinem eigenen Recessus.
digen Knochen.
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161 Kopf- und Halseingeweide
4.1.1 Histologischer Aufbau der Nase den N. ethmoidalis anterior) und im dorsa-
Bezüglich des histologischen Aufbaus wird die len Bereich von Ästen des N. maxillaris ver-
Nase wiederum in die zwei Abschnitte Vestibulum sorgt.
und Cavitas nasi unterteilt (s. Abb. 14): 2. Die sekretorische Innervation der Glandulae
• Im Vestibulum. nasi findet man mehr- nasales erfolgt über den N. petrosus major
schichtiges, verhorntes Plattenepithel (fördert die Sekretion) aus dem parasympa-
(= Schutz nach außen), mit apokrinen thischen Ganglion pterygopalatinum und
Drüsen, Talg- und Schweißdrüsen so- dem sympathischen N. petrosus profundus
wie Borstenhaaren. (hemmt die Sekretion).
• Die Cavitas nasi wird nach mikro- 3. Sensorisch versorgen die Nn. olfactorii (= N.I)
skopischen Gesichtspunkten noch weiter in die Regio olfactoria.
zwei Bereiche untergliedert: Die Blutversorgung der Nase rührt aus zwei unter-
1. Regio respiratoria, die im Bereich der un- schiedlichen Quellen. Vor allem der ventrale und
teren und mittleren Nasenmuschel liegt. obere Bereich der Nase wird aus Ästen der A. ca-
Hier findet man mehrreihiges Zylinderepi- rotis interna gespeist, während der Rest aus der A.
thel mit Kinozilien, Becherzellen, Glandulae carotis externa versorgt wird (s. Abb. 15).
nasales und dem Plexus cavernosi concha-
rum. Acarotis-
interna
2. Regio olfactoria, die sich im Bereich der
oberen Nasenmuschel befindet. Die Riech- +
Aethmoidalis
schleimhaut ist durch mehrreihiges Zylin-
derepithel mit Glandulae olfactoriae (= Bow- +
Aste der
man-Drüsen), Riech-, Stütz- und Basalzellen
A ophthal-
gekennzeichnet. mica
4.2 Nasennebenhöhlen
Die Nasennebenhöhlen (= NNH) werden auch
Sinus paranasales genannt und sind luftgefüllte
Räume, die an die Nasenhöhle angrenzen (s. Abb.
11 und 13). Die NNH entwickeln sich erst nach
der Geburt (= etwa ab dem 3. Lebensjahr) und die
Pneumatisation dauert bis ins Erwachsenenalter
Abb. 14: Bereiche der Nase an (= bis ca. zum 20 Lj.). Man unterscheidet vier
Nasennebenhöhlen:
4.1.2 Innervation und Blutversorgung 1 den Sinus maxillaris (= Kieferhöhle),
der Nase 2 den Sinus frontalis (= Stirnbeinhöhle),
Die Innervation der Nase umfasst drei Qualitä- 3 den Sinus sphenoidalis (= Keilbeinhöhle)
ten: und
1. Sensibel wird die Nase im ventralen Bereich 4 die Cellulae ethmoidales/Labyrinthus eth-
von Ästen des N. ophthalmicus (= z.B. durch moidalis (= Siebbeinzellen).
Nasennebenhöhlen 117
Sinus frontalis
= Stirnhöhle
Cellulae ethmoidales
Sinus sphenoidalis
Alle NNH stehen in topographischer Beziehung • Auch der Sinus sphenoidalis (= Keilbein-
zur Orbita. Alle - außer dem Sinus maxillaris höhle) ist paarig angelegt und meist durch ein
-haben zudem eine topographische Beziehung Septum unvollständig getrennt. Sein Ausfüh-
zur Schädelhöhle und den Meningen. rungsgang mündet in den Recessus sphenoe-
Die Funktion der NNH besteht in einer Vergrö- thmoidalis.
ßerung der Nasenhöhle, einer verbesserten An- • Die Cellulae ethmoidales/Labyrinthus eth-
wärmung der Atemluft, der Ver- moidalis (= Siebbeinzellen) sind acht bis zehn
größerung des Resonanzraums erbsengroße, pneumatisierte Knochenkapseln
(= Stimme) und einer Gewichtser- im Os ethmoidale, die man zusammen Sinus
lII-t~lIo(
sparnis. ethmoidalis nennt. Sie haben u.a. topogra-
Im einzelnen lassen sich zu den phische Beziehungen zur Stirnbeinhöhle, der
NNH folgende prüfungsrelevante vorderen Schädelgrube, zur Orbita und zur
Punkte zusammenfassen: Keilbeinhöhle.
• Der Sinus maxillaris (= Kieferhöhle) ist paa- Man unterteilt sie weiter in zwei Gruppen mit
rig angelegt und grenzt an den Canalis infra- unterschiedlichen Mündungsstellen in die Na-
orbitalis. Es handelt sich um die größte NNH, senhöhlen:
die sich fast in der ganzen Maxilla ausbreitet. 1 Cellulae ethmoidales anteriores (= vorde-
Direkt unterhalb liegen die Oberkieferzähne. re Siebbeinzellen), münden in den Meatus
Bei einer Eiteransammlung (Abzess) kann es nasi medius.
zu einem Durchbruch in die Kieferhöhle kom- 2 Cellulae ethmoidales posteriores (= hinte-
men. Der Ausführungsgang mündet in das re Siebbeinzellen), münden in den Meatus
trichterförmige Infundibulum ethmoidale, nasi superior.
das am Hiatus maxillaris in den Meatus nasi
medius führt.
• Der Sinus frontalis (= Stirnbeinhöhle) wird
durch ein Septum interfrontale in zwei paarig
angelegte Sinus frontales getrennt. Sie sind in
Form und Größe variabel und münden über
Aperturae sinus frontales in den Hiatus semi-
lunaris und den Meatus nasi medius.
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181 Kopf- und Halseingeweide
4.3 Zähne
Die Zähne entstehen aus Ektoderm und Mesen-
chym (= Odontoblasten). Die Bildung der Hart-
substanz beginnt bereits vor der Geburt, wäh-
rend die Odontoblasten Dentin auch noch beim
Erwachsenen bilden.
Die Zahnentwicklung erstreckt sich insgesamt
über die Zeitspanne von der 6. Entwicklungs-
woche bis zum 16. Lebensjahr, wobei der erste
Zahn des Milchgebisses(= Dentes deciduales)
der erste Schneidezahn oder der erste Molar mit
ca. 6-9 Monaten ist, während der erste Zahn des
bleibenden Gebisses (= Dentes permanentes) -
der erste Molar - im Alter von ca. 6 Jahren auf-
taucht.
8. Entwicklungswoche:
10 Zahnknospen ~
(Milchzahnanlage)
~
Prädentin
cz,Av
glockenförmige
Eindellung ins
Mesenchym
~ außen:
(Zahnknospe = Periodontium
Schmelzorgan)
+
Ersatz-
zahnleiste t
inneres
1
äußeres
Sharpey Fasern
~ Schmelzepithel Schmelzepithel
Schmelzpulpa
Dentes
permanentes ~ Stratum intermedium
Adamantoblasten
Schmelz
(Tomes Fasern)
Zahnschmelz
Dentin
Praedentin
Odontoblaslen
Zahnpulpa
Oberflächenepithel Zahnpapille
Zahnknospe =
Schmelzorgan Der Halteapparat eines Zahnes setzt sich zusam-
men aus dem Periodontium (= Wurzelhaut), der
Substantia ossea (= Zement), dem angrenzen-
den Alveolarknochen und der Gingiva (= Zahn-
fleisch).
Reste der
Zahnleiste
inneres
Schmelzepithel
Schmelzpulpa
äußeres
Schmelzepithel
Zahnpapille
" - - - - - Zahnsäckchen
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20 I Kopf- und Halseingeweide
4.4 Zunge
Neben der bereits angesprochenen Zungenmus-
kulatur (s. 3.3, S.lO f.) werden im Schriftlichen
noch gerne die Zungenpapillen mitsamt ihren
Qualitäten abgefragt:
Der Sulcus terminalis liegt an der Grenze
zwischen Radix linguae und Corpus linguae
(s. Abb. 20). Die Zungenpapillen sind vor dem
Sulcus terminalis auf den vorderen 2/3 der Zun-
ge ausgebildet. Sie liegen in der Schleimhaut
des Zungenrückens und dienen der Tast und
Geschmacksempfindung. Alle Zungenpapil-
len haben einen Bindegewebskern mit
sensiblen Nervenendigungen. Papillae
foliatae
Insgesamt werden vier Arten von
Papillen unterschieden:
Papillae
filiformes
1 Entlang des Sulcus terminalis sind
die sieben bis zwölf Papillae val-
Iatae angeordnet. Sie besitzen einen ringför-
migen Graben und enthalten Geschmacks-
knospen mit von Ebner-Spüldrüsen. Die
Geschmacksknospen der Papillae vallatae
werden überwiegend vom N. glossopharyn-
geus (= N. IX) innerviert.
2 Die Papillae foliatae liegen seitlich hin-
ten und imponieren als Schleimhautfalten.
Auch sie enthalten von Ebner-Spüldrüsen
und vereinzelte Geschmacksdrüsen.
3 Die Papillae fungiformes erkennt man be-
reits mit bloßem Auge als kleine rote Punkte
an der Zungenspitze und den Zungenrän-
dern. Sie enthalten wenige Geschmacks-
knospen und Thermorezeptoren.
4 Die Papillae filiformes liegen vorwiegend
Geschmacksknospen von Ebner-Spüldrüsen
auf dem Zungenrücken. Sie sind verhornt
und dienen als Mechanorezeptoren. Ge-
schmacksknospen findet man hier NICHT. Abb.20:Zungenpapilien
Zunge 121
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221 Kopf- und Halseingeweide
N. facialis
Glandula
parotidea
Frenulum
Iinguae
Ductus
parotideus
Gandula
sublingualis
\
M. mylohyoideus
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241 Kopf- und Halseingeweide
Sinus frontalis
Pharynx
Sinus spheniodalis
Foramen
caecum
Fascia
pharyngo-
.".,.,..-_ _ basiliaris
Mandibula
Os
hyoideum
Pars laryngea
pharyngis (Hypopharynx)
Aditus laryngis
Cartilago
thyroidea
Plica vocalis
Ösophagus
• Epipharynx = Pars nasalis pharyngis, mit Der Pharynx wird motorisch durch ein Nerven-
- der Tonsilla pharyngea (im Dach/in der geflecht innerviert, das sich aus Fasern des N.
Hinterwand), glossopharyngeus und des N. vagus zu-
- dem Ostium pharyngeumtubae auditivae, sammensetzt. Hierdurch werden
- dem Torus tubarius. sowohl die drei Konstriktoren als
• Mesopharynx = Pars oralis pharyngis, mit auch die Levatoren des Pharynx
- Tonsilla palatina und versorgt.
- Isthmus faucium. Die sensible Innervation er-
• Hypopharynx = Pars laryngea pharyngis, von folgt über den N. maxillaris, N.
der Epiglottis bis zum Ösophagus. glossopharyngeus und N. vagus
(s. Abb. 25).
Übrigens ...
• Die Tuba auditiva besitzt Flimmerepithel mit
Becherzellen, mündet in die Pars nasalis des
Rachens und kann durch Kontraktion des M.
tensor veli palatini geöffnet werden; sie hat in
ihrem Verlauf enge topographische Beziehun-
gen zum M. tensor tympani und zur A. carotis
interna .
• Vor und unter dem Torus tubarius liegt der
Torus levatorius. Das ist zwar eigentlich sehr
unwichtig, wurde aber im Schriftlichen schon
einmal als Richtigantwort abgefragt [so Abb. 24,
S. 24 und Abb. 25].
/ Epipharynx
sensible Innervation v.a.
N. maxillaris
Cavitas nasi
Mesopharynx
Palatum - - - - - - - ; sensible Innervation
v. a. N.IX
J
Ungula _ _---~
/ Os hyoideum Hypopharynx
sensible Innervation
v.a. N. X
Ösophagus
J
Wirbelsäule
Trachea -----...lw
www.medi·learn.de (l)
261 Kopf- und Halseingeweide
'I
Lard:
Plica nervi
laryngei
'--- Ösophagus
Epiglottis - - - - - t '
Der Aditus laryngis wird durch die Epiglottis Betrachtet man einen Horizontalschnitt des
vom Zungengrund getrennt. Der Ventriculus la- Larynx und der Rima glottis, so lassen sich
ryngis ist eine seitliche Ausbuchtung der Cavitas zwei Anteile der Stimmritze unterscheiden
laryngis zwischen Plica vestibularis und Plica (s. Abb. 28):
vocalis. Die Cavitas infraglottica wird vom Co- • die Pars intercartilaginea und
nus elasticus begrenzt. • die Pars intermembranacea.
4.9.1 Larynxmuskeln
M. arytaenoideus transversus
Die Larynxmuskeln lassen sich in zwei Gruppen Carlilago
einteilen: arytaenoidea Rimaglottis
• Die erste Gruppe umfasst alle Muskeln, in de- Cartilago Pars intercartilaginea
nen kein "ary" vorkommt, also den M. vocalis cricoidea
und den M. cricothyroideus. Diese Muskeln
werden auch Spannmuskeln genannt.
• Die zweite Gruppe der Larynxmuskeln sind
die, in denen ein "ary" vorkommt, z.B. der
M. cricoarytaenoideus posterior/lateralis, der
M. thyroarytaenoideus, der M. arytaenoideus
transversus/obliquus und der M. aryepiglot-
ticus. Diese Muskeln werden auch Stellmus-
keln genannt.
Larynxmuskeln
I
Stimmritzen-
M. arytaenoideus obliquus
M. aryepiglotticus
Stimmritzen-
öffner schließer
www.medi-Iearn.de CI>
281 Kopf- und Halseingeweide
Der vordere Teil der Rima glottis (= Pars inter- Arteriell versorgen zwei Gefäße den Larynx mit
membranacea) wird beiderseits von den Plicae Blut: Die A.laryngea superior stammt aus der A.
vocales begrenzt und durch die vorne erwähnten thyroidea superior, einem direkten Abgang der
Muskeln verschlossen. Ein Verschluss der Pars A. carotis externa und übernimmt die Versor-
intercartilaginea der Stimmritze erfolgt durch gung der kranialen Abschnitte des Larynx. Die
Kontraktion des M. arytaenoideustransversus. arterielle Versorgung des kaudalen Abschnitts
Bei Flüstersprache bleibt die Pars intercartilagi- stellt die A. laryngea inferior sicher, die ihr
nea jedoch geöffnet. Blut aus der A. thyroidea inferior, einem Ast des
Truncus thyreocervicalis aus der A. subdavia,
bezieht. Beide laryngealen Gefäße anastomosie-
4.9.2 Innervation und Blutversorgung des ren untereinander.
Larynx
Der Larynx wird aus Ästen des zehnten Hirnner-
ven - dem N. vagus (= N.laryngeus superior und
inferior) -sensibel und motorisch innerviert. Hier-
bei übernimmt der N.laryngeus superior die sen-
sible Innervation des supraglottischen Bereichs
(= Bereich oberhalb der Stimmritze) über 'einen
Ramus internus und innerviert den M.cricothy-
roideus motorisch über den Ramusexternus.
Der N. laryngeus inferior (= Recurrens) inner-
viert sensibel den infraglottischen Bereich und
alle restlichen inneren Kehlkopfmuskeln (den
M. cricoarytaenoideus lateralis, den M. cricoa-
rytaenoideus posterior, den M. thyroarytaeno-
ideus, den M. vocalis und den M. arytaenoideus
transversus).
A. carotis communis
Cartilago thyroidea
=Larynx
Lobus pyramidalis
Lobus sinister
V. jugulariu~s _
interna
V. jugularis interna
A. carotis
communis
N.laryngeus Trachea
recurrens
Abb. 31: Glandula thyroidea wird, während der hintere Anteil sein Blut aus der A.
maxillaris, einem Endast der A. carotis externa bezieht.
Beide Blutströme anastomosieren in der Nasenhöhle.
• es auf der Zunge 4 wichtige Papillenarten gibt,
die v.a. der Geschmacks-, Mechano- und Thermo-
rezeption dienen. Während die vorderen 2/3 der
Aus diesem Kapitel sind Fragen zu den Begriffen In- Zunge sensorisch durch den N. facialis versorgt
nervation und Gefäßversorgung der Nase, Zungen- werden, übernimmt der N. glossopharyngeus die
papillen mitsamt Lage und Innervation, Mündungen Versorgung des hinteren Drittels.
der NNH in die Nasengänge, Speicheldrüsen und In- • der Sinus frontalis, maxillaris und die Cellulae ethmoi-
nervation, Pharynxinnervation und Einteilung, Larynx- dales anteriores in den Meatus nasi medius münden,
und Muskelinnervation häufig im Physikum anzutref- während die Cellulae ethmoidales posteriores in den
fen. Man sollte sich daher unbedingt merken, dass oberen Nasengang führen. Der Sinus sphenoidalis
• die Nase im vorderen Bereich aus Ästen der A. carotis besitzt als Besonderheit seinen eigenen Recessus
interna über die A. ophthalmica und ihre Äste versorgt [=Recessus sphenoethmoidalis), in den er mündet.
www.medi-Iearn.de Cl)
30 I Kopf- und Halseingeweide
• die Glandula submandibularis und sublingualis - wie Während die vorderen 2/3 vorwiegend sensorisch
alle Drüsen im Kopf- und Halsbereich-vom N. facia- durch die Chorda tympani - einem Ast des N. facialis
lis versorgt werden, während die Parotis die einzige - innerviert sind, wird das hintere 1/3 durch den N.
Drüse ist, die der N. glossopharyngeus innerviert. glossopharyngeus versorgt.
• der Pharynx in drei Etagen eingeteilt wird: hierbei
ist insbesondere der Epipharynx zu beachten, mit Was wissen Sie über Speicheldrüsen: ihre Funkti-
seiner Öffnung zur Ohrtrompete. Im Pharynx wirft on, Lage, Ausführungsgänge und Mündungen in die
die knorpelige Grundstruktur den Torus tubarius Mundhöhle sowie über ihre Innervation?
auf. Motorisch wird der Pharynx durch den N. IX 3 besonders wichtige Speicheldrüsen im Kopf- und
und X versorgt, sensibel durch den N. V, IX und X. Halsbereich:
• man beim Larynx Spann- von Stellmuskeln unter- • Glandula parotis,
scheidet. • Glandula submandibularis und
• der M. vocalis und M. cricothyroideus die einzigen • Glandula sublingualis.
Spannmuskeln sind und alle anderen [= alle, in de- Die Parotis liegt präaurikulär und retromandibulär. Sie
nen EIN "ary" vorkommt) Stellmuskeln sind. besitzt neben einer derben Faszie einen Ausführungs-
gang, den Ductus parotideus. Dieser verlässt die Drü-
se am Vorderrand und zieht mundwärts. Auf seinem
Weg passiert der Ductus den Kaumuskel M. masse-
ter lateral und durchbohrt den mimischen Muskel M.
buccinator, bevor er im Vestibulum oris dem zweiten
oberen Molaren gegenüber in die Mundhöhle mündet!
Innerviert wird die Parotis - als Ausnahme unter den
Wie ist die Nase aufgebaut? Drüsen im Kopf-und Halsbereich-vom N. glossopharyn-
Anteile, Conchae, Meatus, Mündungen der NNH, In- . geus,während alle übrigen vom N. facialis versorgt wer-
nervation, Gefäße. den.DieGlandula submandibularisliegt c-förmig um den
Hinterrand des Mundbodenmuskels M. mylohyoideus
Was sind die NNH? herum, während die Glandula sublingualis auf dem Mus-
Es sind 4 verschiedene luftgefüllte Räume um die kelliegt. Beide werden durch den N. facialis innerviert.
Nasenhöhle liegend, Ausführungsgänge: Meatus
nasalis superior für die Cellulae ethmoidales poste- Was ist der Pharynx und wie ist er aufgebaut? Kann
riores, der Meatus nasalis medius für die meisten man Etagen unterscheiden? Wie wird er innerviert?
NNH wie die Sinus frontalia/rnaxillarisy Cellulae Der Pharynx ist ein fibromuskulärer Schlauch als Ver-
ethmoidales anteriores, der Meatus nasalis inferior bindung von oberen und unteren Luft- und Verdau-
für den Ductus nasolacrimalis und der Recessus ungswegen; Man unterscheidet 3 Etagen:
sphenoethmoidalis für den Sinus sphenoidalis. • Epipharynx,
• Mesopharynx und
Was können Sie zum Aufbau der Zunge, ihren Papil- • Hypopharynx.
len und ihrer Innervation sagen? Die Muskeln werden in Schlundschnürer [= M.
Die Zunge ist ein muskuläres Organ, dessen Mus- constrictor pharyngis superior, medius und inferior)
keln durch den N. hypoglossus innerviert werden. Sie und Schlundheber [= restliche Muskeln, in denen ein
besitzt Fasern in allen Ebenen des Raumes! .pharvnqeus" vorkommt) unterteilt. Sie werden aus
Man braucht die Zunge z.B. zum Reden, Kauen, Ästen des N. vagus und glossopharyngeus innerviert.
Sprechen und Schmecken. Sensibel gibt es ebenfalls eine dreigeteilte Innervation
Für das Geschmacksorgan besitzt die Zunge Papillen, durch den N. maxillaris, vagus und glossopharyngeus.
wo sich die Geschmacksrezeptoren befinden. Diese
Papillen findet man vorwiegend auf den vorderen An- Was ist der Larynx? Was wissen Sie über das knor-
teilen der Zunge und es werden vier unterschieden: pelige Grundgerüst, die Rima glottis, Muskeln und
• die Papillae vallatae, die Innervation?
• die Papillae foliatae, Der Larynx ist der Kehlkopf; er besitzt verschiedene
• die Papillae fungiformes und Knorpel als Grundgerüst:
• die Papillae filiformes. • die Epiglottis als Kehldeckel,
Nervus olfactorius (= I. Hirnnerv) I31
• den Cartilago thyroidea, se Fakten, so kann man sich wertvolle ~o
• den Cartilago cricoidea, Punkte mit wenig Aufwand sichern. 00'
• den Cartilago arytaenoidea und ~:~~~.hier also ganz besonders aufge- ,', ,,'
• den Cartilago corniculata.
Die Rima glottis ist die Stimmritze, die in die Pars
intercartilaginea und Pars intermembranacea un-
terteilt wird. 5.1 Nervus olfactorius
Die Muskeln des Larynx werden in Spann- und Steil- [= I. Hirnnerv)
muskeln eingeteilt und sind alle - außer dem M. crico- Der Nervus olfactorius ist der erste Hirnnerv.
thyroideus [ = N. laryngeus superior) - durch den N. Seine primären Sinneszellen befinden sich in
laryngeus inferior [ = Recurrens) innerviert. Form bipolarer Ganglienzellen in der Regio olf-
Der Larynx wird sehr gerne im Mündlichen gefragt. actoria auf der Concha nasalis superior (= obe-
Am besten man übt die ihn betreffenden Fakten da- re Nasenmuschel). Diese senden ihre Axone als
her mehrmals und laut...[so 4.9, S. 26 ff.). Filae olfactoriae durch die Lamina cribrosa des
Os ethmoidale hindurch (zusammen mit der A.
UND W~NN IHR DA~11 f~R.f(; S~IDi nasalis anterior und A.N.IN. ethmoidalis anteri-
HAß1 IM ~ SCHON WI~D~R or) in die vordere Schädelgrube, wo sie die Dura
mater durchbrechen. Nach Umschaltung der Fa-
~IN~ PAUS~ IJ~RDI~N1i
sern im Bulbus olfactorius - einem Teil des Telen-
cephalons - ziehen sie zum eigentlichen Riech-
zentrum im Gehirn.
5 Hirnnerven
Übrigens ...
Beim vollständigen Ausfall des ersten Hirnner-
Die Hirnnerven sind ein Lieblingsthema der ven kommt es zur Anosmie, ein unvollständiger
Ausfall führt zur Hyposmie.
meisten Prüfer in der Anatomie. Man sollte sie
daher fürs Schriftliche gut lernen und vor allem
vor dem Mündlichen nicht wieder vergessen.
Im schriftlichen Teil des Physikums tauchen ei-
nige Hirnnerven ganz besonders häufig auf, von
denen auch immer wieder die gleichen Punkte
gefragt werden (s. 5.13, S. 43). Kennt man die-
Os ethmoidale
(Lamina cribrosa)
Filae olfactoriae
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321 Hirnnerven
5.2 Nervus opticus (= 11. Hirnnerv) der Sehbahn. Die Orbita verlässt der zweite
Der Nervus opticus ist ein Teil des Zwischenhirns Hirnnerv durch den Canalis opticus, durch den
(= Diencephalon). Seine primären Sinneszellen auch die A. ophthalmica hindurchzieht. Im Be-
liegen in der Retina im Stratum neuroepitheliale reich der Sella turcica treffen die Nervi optici bei-
retinae als Stäbchen und Zapfen. Die hier wahr- der Seiten aufeinander und bilden das Chiasma
genommen Informationen werden über bipolare opticum. Es liegt über dem Corpus ossis spheno-
Ganglienzellen im Stratum ganglionare retinae idalis, grenzt an den Hypophysenstiel und wird
auf multipolare Ganglienzellen im Stratum gan- über die A. carotis interna versorgt. Das Chiasma
glionare nervi optici umgeschaltet und über den opticum enthält u.a. die sich kreuzenden Fasern
Nervus opticus weitergeleitet. Der verläuft inner- aus den nasalen Retinahälften, während die tem-
halb des Anulus tendineus communis der Au- poralen weiterhin ipsilateral fortlaufen. Über
genmuskeln und ist von Dura mater umgeben. den Tractus opticus erreichen die Informationen
Der N. opticus enthält markhaltige Nervenfa- dann das Corpus geniculatum laterale des Tha-
sern und Oligodendrozyten. In ihm verlaufen lamus, bevor sie über die Radiatia optici (= Seh-
die Axone der Ganglienzellen der Retina. Hier straWung) das Occipitalhirn erreichen.
befinden sich auch die ersten Myelinscheiden
Gesichtsfeld
N.oculomotorius
Lobus occipitalis
Stäbchen
J........._
• ••
c
c
• •
Zapfen
Lamina choroidocapillaris
Abb. 34: Nervus opticus, Beginn in der Retina • den Ramus superior und
• den Ramus inferior.
Übrigens ... Hierbei befindet er sich innerhalb des Anulus
• Ein Ausfall der rechten Hälfte/eine Einschrän- tendineus communis der Augenmuskeln. Über
kung des rechten Gesichtsfeldes tritt auf bei den Ramus superior und inferior innerviert er
einer vollständigen Schädigung/Unterbrechung
motorisch fast alle Augenmuskeln (= M. rectus
des linken Tractus opticus.
superior/inferior/medialis, M. obliquus inferior,
• Im visuellen System ist eine retinotope Gliede-
rung nachweisbar im Nervus opticus, Tractus
M.levator palpebrae), außer dem M. rectus late-
opticus, dem Corpus geniculatum laterale und ralis und dem M. obliquus superior.
der primären Sehrinde.
Übrigens ...
Nach Durchtrennung des dritten Hirnnerven
5.3 Nervus oculomotorius findet man u.a. Paresen des M. rectus medialis.
des M. levator palpebrae superioris, des M.
(= 111. Hirnnerv)
rectus superior und des M. rectus inferior.
Die zwei Hirnnervenkerne des Nervus oculomo-
torius liegen im Mesencephalon. Neben dem rein M. levator palpebrae
(N IV)
somatomotorischen Nucleus nervi oculomotorii
(= Augenbewegung), gibt es noch den parasym- M.obliquus M. rectus
inferior superior
patischen Nucleus oculomotorius accessorius (N 111) (N 111)
(= Edinger Westphal). Die Nuclei oculomotorii ac-
cessorii beider Seiten stehen mit den Nuclei prae-
tectales (=Area praetectalis) in Verbindung.
Der Hirnnerv verlässt mitsamt seinen somato- temporal nasal (medial)
motorischen und parasympathischen Fasern den M. rectus ~ ~ M. rectus
Hirnstamm im Bereich.der Fossa interpeduncu- lateralis medialis
(NVI) (N 111)
Iaris mesencephali. Unmittelbar nach seinem
Austritt aus dem Gehirn verläuft er in der Cister-
na interpeduncularis und tritt durch die Fissura
M.obliquus M. rectus
orbitalis superior (Remember: uOh super: 3,4,5\6 superior inferior
= gemeinsam mit dem N. trochlearis, dem N. oph- (N IV)
thalmicus, dem N. abd ucens) in die Orbita ein, wo
er sich in zwei Rami (= Äste) aufteilt: Abb. 35: Augenmuskelinnervation durch die Hirnnerven
111, IV, VI und Einfluss auf die Sehachse
www.medi-Iearn.de ®
341 Hirnnerven
Sehr gerne wird im Schriftlichen nach der Blick- der Wand des Sinus cavernosus und schließlich
hebung- und Senkung gefragt. Daher jetzt bitte mitsamt dem dritten, sechsten und einem Ast
die Inputkanäle auf vollen Empfang stellen: des fünften Hirnnerven (Remember: "Oh super:
3,4,51,6) sowie der V.ophthalmica superior durch
MERKE die Fissura orbitalis superior in die Orbita. Dort
Von den genannten Muskeln schwenken der M. rec- innerviert er den M. obliquus superior, der das
tus superior und der M. obliquus inferior die Sehach- Auge nach auswärts unten rollt (= Blicksenkung,
se nach oben (= Blickhebung), während der M. rectus s. Pfeilspitzen in Abb. 35, S. 33).
inferior und der M. obliquus superior die Blickachse
senken (= Blicksenkung. s. Pfeilspitzen in Abb. 35,
S.33). 5.5 Nervus trigeminus
(= V. Hirnnerv)
Neben seiner motorischen Innervation dienen Der N. trigeminus ist der größte Hirnnerv und
die parasympathischen Fasern des N. oculo- besitzt folglich viele Funktionen und entspre-
motorius der Steuerung von Akkomodation chend viele Kerne.
und Pupillenreflex. Die präganglionären para-
sympathischen Fasern des dritten Hirnnerven Übrigens ...
gelangen mit dem Nerven in die Orbita, wo sie In jedem Gebiet des Hirnstamms befindet sich
im retrobulbär liegenden Ganglion ciliare auf ein Kern des fünften Hirnnerven der passender
Weise auch nach diesem Bereich benannt ist:
postganglionäre parasympatische Fasern umge-
• Nucleus mesencephalicus,
schaltet werden. Anschließend gelangen sie als
• Nucleus pontinus,
Nervi ciliares breves zum M. ciliaris und zum M. • Nucleus spinalis sowie zusätzlich der
sphincter pupillae, wo sie für den Pupillenreflex • Nucleus motorius.
und die Akkomodation sorgen (s. 7.2.1, S. 47).
Nueleus Ne!. mesencephalieus
oeulomolorius (propriozeptiv für
aecessorius Kaumuskulatur)
N. trigeminus,
Ganglion trigeminale
M. sphineler pupillae
(Pupillen reflex)
C!)
M. eiliares 1-1- - - - l
(Akkomodalion)
N. oeulomolorius (111)
Als größter Hirnnerv verlässt der N. trigeminus 5.5.2 Nervus maxillaris (= V2)
den Hirnstamm auf der lateralen Seite der Pons Der N. maxillaris ist der zweite Ast des fünften
(= seitlicher Bereich der Brücke), zieht in das Hirnnerven und versorgt sensibel über Rami ten-
Ganglion trigeminale auf der Vorderfläche der torii einen Teil der Meningen, bevor er durch das
Felsenbeinpyramide und teilt sich anschließend Foramen rotundum (Remember: "roter Max") die
in seine drei Äste auf: Schädelbasis verlässt. In der Fossa pterygopalatina
• Nervus ophthalmicus (= Vl) (= Flügelgaumengrube) zweigt er sich dann in sei-
• Nervus maxillaris (= V2) ne Äste auf (= Nervi ganglionares und nach dem
• Nervus mandibularis (= V3) Ganglion: Nervi nasales/palatini, den N. infraorbi-
talis, denN. zygomaticus und den Rami alveolares
5.5.1 Nervus ophthalmicus (= V1) sup., post., med. und ant.). Der N. maxillaris besitzt
Der erste Ast des fünften Hirnnerven/seine sensible Fasern zur Versorgung der Schleimhaut
Äste ziehen durch die Fissura orbitalis superior der Nasenmuscheln. der hinteren Siebbeinzellen
(Remember: nOh super: 3,4,5\6) in die Orbita (= Cellulae ethmoidales posteriores), des Gau-
und zweigen sich dort auf. Seine Äste (= N. na- mens, der Nasenhöhle, der Wange, der Oberkie-
sociliaris, N. frontalis, N. lacrimalis) versorgen ferzähne und des Oberkiefers sowie der Haut
sensibel (= somato-afferent) die oberen Nasen- vom Unterlid bis zur Oberlippe, der Kieferhöhle
nebenhöhlen und die Nasenscheidewand, die und der vorderen Schläfenregion (s. Abb. 38).
Cornea, den medialen Augenwinkel mit Haut
und Konjunktiva, die Stirnhaut und das Oberlid Übrigens ...
(s. Abb. 38). Den zugehörigen Trigeminusdruckpunkt bildet
der N, infraorbitalis im Foramen infra orbitale,
Dieser N, infraorbitalis verläuft im Dach
Übrigens ...
Ein Ast des N, ophthalmicus bzw, des N, fronta- [= obere Wand] der Kieferhöhle und wird von
einer gleichnamigen Arterie begleitet, Äste von
lis ist der Nervus supraorbitalis, der im Bereich
ihm verlaufen zu Zähnen des Oberkiefers und er
der Incisura supraorbitalis einen Trigeminus-
versorgt die Gesichtshaut unterhalb des Auges,
druckpunkt bildet,
Versorgungsgebiel des
N. ophlhalmicus (V1)
N, maxillaris (V2)
Versorgungsgebiel des
N. maxillaris (V2)
Versorgungsgebiel des
Abb. 38: Äste des N. trigeminus N, mandibularis (V3) N. mandibularis (V3)
www.medi-Iearn.de Cf)
361 Hirnnerven
5.5.3 Nervus mandibularis (= V3) innerhalb des Anulus tendineus communis der
Der dritte Ast des fünften Hirnnerven besitzt so- Augenmuskeln und innerviert den M. rectus la-
wohl sensible als auch motorische Funktionen. teralis (s, Abb. 35, S. 33).
Er zieht durch das Foramen ovale (Remember:
"ovale· Mandel") in die Fossa infratemporalis
und versorgt motorisch die gesamte Kaumus- 5.7 Nervus [intermedio)facialis
kulatur, den Venter anterior des M. digastricus, [= VII. Hirnnerv)
den M. tensor veli palatini und den M. tensor Der siebte Hirnnerv ist zugleich der zweite Kie-
tympani sowie den Mundbodenmuskel M. my- menbogennerv. Er umfasst den eigentlichen
lohyoideus. Nervus facialis als motorischen Anteil und den
Nervus intermedius, in dem sensible und para-
Übrigens ... sympathische Fasern verlaufen.
• Eine Lähmung der Radix motoria des N. Das Kerngebiet des Nervus (intermedio)facialis
trigeminus betrifft u.a, den M. masseter, den liegt in der Pons und beinhaltet drei wichtige
M temporalis, den M mylohyoideus und den Kerne:
Venter anterior des M digastricus. Klagt ein
1 als somatomotorischen Kern den Nuc1eus
Patient z.B, über Motilitätsstörungen im Bereich
des Kiefergelenks und des Kauapparats und
nervi facialis,
fühlt sich nicht 50 sehr beim Kauen selbst, als 2 den Nuc1eus salivatorius superior als para-
vielmehr beim Sprechen und Singen behindert, sympathischen Kern und
kann es sich um eine Störung des propriozepti- 3 den Nuc1eus solitarius (= sensorisch = spe-
ven Systems der Kaumuskulatur handeln. ziell viscerosensibel = Geschmackskern) als
• Die Perikaryen der Neurone des Trigeminus- Einmündungsgebiet der viscerosensiblen
systems, die die Kaumuskulatur innervieren,
Fasern aus den vorderen 2/3 der Zunge über
befinden sich im ipsilateralen Nucleus mesen-
die Chorda tympani.
cephalicus nervi trigemini. Die Zellkörper prop-
riozeptiver Afferenzen aus der Kaumuskulatur
Daneben ist der Nervus (intermedio)facialis an
findet man im Nucleus mesencephalicus nervi der peripheren Geschmacksleitung beteiligt und
trigemini. führt über die Chorda tympani sensorische Fa-
sern von den Geschmacksrezeptoren der Zunge.
Sensibel versorgt der N. mandibularis den rest- Die Chorda tympani führt zudem parasympa-
lichen Bereich des Gesichts: Neben dem Bereich thische Fasern und ist in ihrer Verlaufsstrecke
des Kiefergelenks, sind dies Teile der Hirnhäute, durch die Paukenhöhle von Mucosa überzogen.
des Ohrs (= Ohrmuschel, äußerer Gehörgang, Sie legt sich von hinten her dem N. lingualis an
Trommelfell), der Unterkiefer mitsamt Unterkie- und verläuft durch die Fossa infratemporalis.
ferzähnen, die vorderen zwei Drittel der Zunge 1m Bereich der Pons verläuft der siebte Hirnnerv
und der Wange, die Schleimhaut der Mundhöhle um Anteile des Nuc1eus nervi abducentis herum
und einen Teil der Gingiva (s. Abb. 38, S. 35). und bildet das innere Fazialisknie, bevor er den
Hirnstamm im Kleinhirnbrückenwinkel ver-
Übrigens ... lässt. Das äußere Fazialisknie befindet sich im
Der zugehörige Trigeminusdruckpunkt ist der N. Canalis facialis ossis petrosi. Nachdem der Nerv
mentalis im gleichnamigen Foramen. den Hirnstamm verlassen hat, verläuft er im
Porus/Meatus acusticus internus (zusammen mit
dem VIII. Hirnnerven und der A.N. labyrinthi),
5.6 Nervus abducens bis er durch das Foramen stylomastoideum die
[= VI. Hirnnerv) Schädelbasis verlässt und dann retromandibulär
Der rein somatomotorische Hirnnervenkern des weiter zieht.
sechsten Hirnnerven befindet sich in der Pons Somatomotorisch versorgt der Nervus facialis die
(= Nuc1eus nervi abducentis). gesamte Gesichtsmuskulatur (= mimische Mus-
Der Nerv verlässt den Hirnstamm zwischen der keln, s. 3.1, ab S. 7 und Abb. 5 auf S. 8). Außer-
Pons und den Pyramiden und tritt dann durch dem ist er zuständig für die motorische Innerva-
die Fissura orbitalis superior in die Orbita ein tion der beiden suprahyalen Zungenbeinmuskeln
(Remember: .oi. super: 3,4,51,6). Dort verläuft er (s. 3.3 und Abb. 8, S. 10), des Venter posterior des
Nervus intermediofacialis (= VII. Hirnnerv) I 37
Musculus digastricus und des M. stylohyoideus Versorgung der vorderen zwei Drittel der Zunge
sowie des Ohrmuskels M. stapedius. (= Geschmacksknospen des Zungenrückens).
Beim Ausfall des N. facialis kann es zu Fazia-
lisparesen kommen. Hierbei unterscheidet man
Übrigens ... die periphere von der zentralen Facialisparese.
Bei einem Ausfall des Nervus facialis kann der
Patient das Auge nicht mehr richtig schließen.
Der fehlende Lidschlag und das ständig geöff-
nete Auge führen zur Schädigung der Cornea
durch Austrocknung.
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ren Facialisparese
Q a
V~"'~ ~"'~\J
www.medi-Iearn.de ®
381 Hirnnerven
N. veslibulocochlearis (VIII)
Nuclei
cochleares
Pedurculus
cerebellaris
inferior
Nach seinem Verlauf durch den Porus acusticus 5.10 Nervus vagus (= X. Hirnnerv)
internus (gemeinsam mit dem N. vn und der A.N Die Kerne des zehnten Hirnnervs liegen in der
labyrinthi) tritt der N. vestibulocochlearis unter- Medulla oblongata. Zusammen mit dem Ner-
halb der Pons und lateral der Olive ins Gehirn ein. vus glossopharyngeus besitzt er als somatomo-
Seine Funktionen sind das Hören und das Gleich- torisehen Kern den Nucleus ambiguus und als
gewichtsempfinden. sensorischen Kern den Nucleus solitarius. Der
Nervus vagus ist somit ebenfalls an der peri-
pheren Geschmacksleitung beteiligt. Seine para-
5.9 Nervus glossopharyngeus sympathischen Fasern haben ihren Ursprung im
(= IX. Hirnnerv) Nucleus dorsalis nervi vagi.
Das Kerngebiet des neunten Hirnnerven liegt in Der Vagus tritt unterhalb der Pons hinter der Olive
der Medulla oblongata. aus dem Hirnstamm aus und verläuft im Sulcus
Hier lassen sich vier Kerne unterscheiden: lateralis posterior, bevor er durch das Foramen ju-
• Als rein somatomotorischen Kern teilt sich der gulare die Schädelbasis verlässt. Hier besitzt er ein
neunte Hirnnerv den Nucleus ambiguus mit Ganglion superius und inferius. Die Ganglien sind
dem zehnten und elften Hirnnerven. aus pseudounipolaren Nervenzellen aufgebaut.
• Zudem existiert der Nucleus spinalis nervi Weiter zieht der Nerv im Spatium latero-/para-
trigemini, in dem somatosensible Fasern aus pharyngeum zusammen mit dem IX., XI. und XII.
Ohr und Rachen enden. Hirnnerven und liegt daher auch mit der A. carotis
• Der Nucleus salivatorius inferior dient der pa- interna und der V. jugularis Interna, die ebenfalls
rasympathischen Innervation der Parotis und im Spatium latero-/parapharyngeum verlaufen, in
• der Nucleus solitarius, in dem sensorische Fa- einer gemeinsamen Bindegewebsscheide.
sern des hinteren Drittels der Zunge enden. Im Kopf- und Halsbereich gibt der Nervus va-
Von den einzelnen Kernen ausgehend verbünden gus den Nervus laryngeus superior und inferior
sich die Fasern zum eigentlichen N. glossopharyn- (= Recurrens) ab, die vornehmlich der Innervati-
geus. Dieser verlässt den Hirnstamm unterhalb on des Larynx dienen (s. 4.9.2 und Abb. 30, S. 28
der Pons im Su1cus lateralis posterior und zieht sowie Abb. 31, S. 29). Der Nervus laryngeus su-
(zusammen mit N. X und XI) durch das Foramen perior bildet sich im 4. Branchialbogen (= Kie-
jugulare. Im weiteren Verlauf zieht er durch das menbogen) und versorgt am Larynx den M.
Spatium latero-/parapharyngeum zusammen mit cricothyroideus (= äußerer Spanner des Stimm-
dem X., XI. und XII. Hirnnerven. Zu den FUnkti- bandes), den Aditus laryngis und die supraglot-
onen des neunten Hirnnerven gehören: tische Schleimhaut, während der N. laryngeus
• Somatomotorische Innervation der Pharynx- inferior - auch Recurrens genannt - alle restlichen
muskulatur (= Schlund-/Rachenmuskulatur) Kehlkopfmuskeln motorisch innerviert und den
und Innervation des M. levator veli palatini. infraglottischen Anteil sensibel versorgt.
• Ausgehend vom Nucleus spinalis nervi tri-
gemini: sensible Versorgung von Anteilen Übrigens ...
des Ohrs und Rachens, so z.B. des Mittelohrs Der N. Vagus zieht zunächst Richtung Thorax:
(= Paukenhöhle), des inneren Trommelfells und links befindet er sich in der Ösophago-Trache-
alrinne, während er rechts lateral der Trachea
der Tuba auditiva, der Gaumenmandel, Teile
in wechselnder Lagebeziehung zur A. thyroidea
der Zunge und der Pars oralis pharyngis.
inferior verläuft. Dann bildet der Recurrens auf
• Viscerosensible Versorgung des Glomus ca- der rechten Seite eine Schlaufe um die A. subcla-
roticum und der Pressorezeptoren im Sinus via, auf der linken Seite eine um den Aortenbogen
caroticum. Im N. glossopharyngeus verlaufen und begibt sich wieder zurück zum Larynx.
daher chemorezeptive Afferenzen des Glomus
caroticum zum Nucleus solitarius. Auch zur Versorgung der Meningen der hinteren
• Sensorische Versorgung des hinteren Drittels Schädelgrube. des Gehörgangs und des Pharynx
der Zunge. Somit ist der N. glossopharyngeus an gibt der N. vagus einzelne Äste ab. Im Thorax-
der peripheren Geschmacksleitung beteiligt. Zu- bereich versorgt er Herz (= gibt Vagus-Fasern an
dem versorgt er die Glandula parotidea über das den Plexus cardiacus ab), Trachea und Ösopha-
Ganglion oticum mit parasympathischen Fasern. gus mit Rami, die im hinteren Mediastinum ver-
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40 I Hirnnerven
Plexus ösophagealis
- - - - - (mit Ösophagus durch
das Zwerchfell)
laufen. Anschließend passiert er gemeinsam mit Ausgangspunkt. Sein Hirnaustritt erfolgt unter-
dem Ösophagus als Truncus vagalis anterior und halb der Pons im Sulcus lateralis posterior bis C6.
posterior und dem linken N. phrenicus im Hi-
atus oesophageus das Zwerchfell. Im Abdomen
angekommen, versorgt er parasympathisch und
sensibel alle Bauchorgane bis zum Cannon-Bo-
ehm-Punkt an der linken Kolonflexur.
Die Radix spinalis zieht dann zunächst durch das 5.12 Nervus hypoglossus
Foramen magnum in die Schädelhöhle hinein, wo [= XII. Hirnnerv)
sie sich mit der Radix cranialis zum eigentlichen Der N. hypoglossus ist eigentlich ein Spinalnerv.
Nervus accessorius verbindet. Dieser verlässt die Sein motorisches Kemgebiet liegt in Form des Nu-
Schädelhöhle durch das Foramen jugulare, um sich cleus nervi hypoglossi in der Medulla oblongata.
um die somatomotorische Innervation des M. tra- Der XII. Hirnnerv verlässt den Himstamm ven-
pezius und des M. sternocIeidomastoideus zu küm- tral der Olive im Sulcus lateralis anterior und
mern. In seinem Verlauf findet man ihn im Spatium tritt durch den Canalis hypoglossi in der hin-
latero-/parapharyngeum, wo er zusammen mit teren Schädelgrube aus der Schädelhöhle aus. Er
dem IX., XI.,und XII. Hirnnerven verläuft. dient der Innervation der Zungenmuskulatur.
Nucleus nervi
1---------- oculomotorii
~~ - - - - N. trochlearis (IV)
Ganglion
trigeminale \- ~Nucleus nervi
, trochlearis
Nuclei cochleares
(ant. u. post.)
N. abducens (VI)
Nuclei salivatorii
(sup. u. inf.)
N. glossopharyngeus (IX)
Nucleus + Tractus
solitarius
Nucleus dorsalis
nerv! vagi
Nucleus nervi
hypoglossi
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441 Halsnerven
oV
o IX Die Halsnerven umfassen im zervi-
oX kalen Bereich den Plexus cervicalis
o XI und einige wichtige dorsale Ner-
o Kerne sämtlicher Hirnnerven im Hirnstamm und ven, die sich per Merkspruch aber
deren Austrittsstellen schnell behalten lassen.
• Der N. occipitalis minor zieht in die seitliche Aus den zervikalen Rami ventrales bilden sich
Occipitalregion und innerviert die Haut hinter zudem Muskeläste, wie z.B. der N. phrenicus,
der Ohrmuschel. der seine Fasern aus C3 bis CS erhält und Rami
• Der N. auricularis magnus innerviert eben- musculares (innervieren den M. longus capitis
falls die Haut an der Ohrmuschel und Wange und colli, den M. rectus capitis anterior und
sowie den Kieferwinkel. lateralis, die Mm. intertransversarii cervicales,
• Der N. transversus colli zieht annähernd ho- den M. levator scapulae und die Mm. scaleni).
rizontal nach ventral und innerviert die Haut
des vorderen Halses,
• während die Nn. supraclaviculares die Haut 6.2 Rami dorsales der zervikalen
der oberen Schulter- und Brustregion versor- Spinalnerven
gen, mitsamt der Fossa supraclavicularis ma- Die Rami dorsales der zervikalen Spinalnerven
jor und der Haut im Bereich des M. sternocle- übernehmen neben der motorischen Innervation
idomastoideus. der tiefen Nackenmuskulatur die sensible Inner-
vation der Occipitalregion. Hierzu dienen v.a.
MERKE: drei Nerven (s. Abb. 46):
IIIb mich iJJora \lotzdem licht? Für die vier Äste:
N. !ccipitalis minor. N. micularis magnus, N.\lans-
versus colli, Nn.llpraclaviculares
M. occipilo-fronlalis
Nervus
occipilalis
major
Nervus
occipilalis
lertius
M. semispinalis
capilis
Nervus
suboccipilalis
M. reclus capilis
post. major
M. semispinalis cervicis
M. semispinalis capilis
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461 Vegetative Innervation von Kopf und Hals
Was wissen Sie über den Plexus cervicalis? In diesen Ganglien befinden sich:
Nervengeflecht, dass am Hinterrand des M. sterno- - 1. präganglionäre parasympa- ,
c1eidomastoideus durch die Lamina superficialis fas- thische Fasern, die organnah ,. \l!
ciae cervicalis hindurchtritt.
Teilt sich in 4 Äste auf:
auf das zweite postganglionäre
Neuron verschaltet werden,
11 ; ~1.'·.
.' '.'
.' :.'.
• N. occipitalis minor, 2. postganglionäre sympathische . .
• N. auricularis major, Fasern, die bereits organfern im
• N. transversus colli, Grenzstrang verschaltet wurden und durch
• Nn. supraclaviculares. das parasympathische Ganglion lediglich
hindurchziehen. ohne verschaltet zu wer-
Wofür dient der Plexus? den,
Er dient der sensiblen Innervation von lateralen An- 3. sensible Fasern, die nicht verschaltet wer-
teilen des Gesichts und des lateralen Hinterkopfs bis den und die sich auf dem Weg zum ZNS
nach kaudal in den Bereich der Clavicula. dem jeweiligen Ganglion anlagern.
Wie in Abschnitt 4.5 (s. S. 21ff.) bereits erwähnt,
werden alle wesentlichen Drüsen im Kopf- und
Halsbereich durch parasympathische Fasern in-
nerviert, die im Nervus (intermedio)facialis ver-
Parasympathische Ganglien im Kopf- und Halsbereich 147
laufen. Die Ausnahme bildet die Parotis, die vom Übrigens ...
N. glossopharyngeus versorgt wird. • Postganglionäre sympathische Fasern inner-
vieren den M. dilatator pupillae (Sympathikusak-
tivierung, Folge: Augen weit auf!] und gelangen
vom oberen Halsstrangganglion mit den
7.2 Parasympathische Ganglien im Gefäßen in den Schädel und zum Auge. Hierbei
Kopf- und Halsbereich begleiten sie auch die A. carotis interna.
Im Kopf- und Halsbereich existieren vier wich- • Sensible Fasern der Cornea lagern sich als Nn.
tige parasympathische Ganglien, auf die im ciliares longi dem Ganglion an und verlaufen mit
schriftlichen Examen seeeeeehr viel Wert gelegt dem N. trigeminus.
wird und die man daher unbedingt • Die Perikaryen der präganglionären sympa-
Y€A"~hernen und verstehen sollte. Hat man thischen Neurone zur Weitstellung der Pupille
liegen im Rückenmark, während sich die Perika-
/ den Inhalt dieses Kapitels im Kopf,
ryen der präganglionären parasympathischen
kann man aber die meisten Fragen aus
Neurone für die Akkomodation im Mittelhirn
dem Komplex Kopf und Hals gut be- befinden.
antworten - daher also hier mal wieder
besonders aufgepasst... 7.2.2 Ganglion pterygopalatinum
Das Ganglion pterygopalatinum liegt in der Fos-
7.2.1 Ganglion eiliare sa pterygopalatina (= Flügelgaumengrube). Es
Das Ganglion ciliare liegt in der Orbita, direkt wird benötigt um einen Teil der Drüsen im Kopf-
hinter dem Bulbus oculi (= retrobulbär) und late- und Halsbereich parasympathisch zu versorgen.
ral des Nervus opticus. Es dient der Verschaltung Präganglionäre parasympathische Fasern,
parasympathischer Fasern, die für die Akkomo- die im Nuc1eus salivatorius superior in der
dation und den Pupillenreflex notwendig sind. Pons ihren Ursprung haben und mit dem N.
Außerdem hat das Ganglion viele multipolare (intermedio)facialis, über den N. petrosus major
Nervenzellen. in die Flügelgaumengrube gelangen (s. 5.7, S.
Prägärrglionäre parasympathische Fasern, die im 36ff.), werden hier (= organnah) auf das zweite I,
Nucleus oculomotorius accessorius (= Edinger postganglionäre parasympathische Neur~)li ver-
Westphal) des dritten Hirnnerven im Mesence- schaltet. Die postganglionären Fasern innervie-
phalon ihren Ursprung haben und mit dem N. ren die Drüsen im oberen Anteil des Gesichts:
oculomotorius in die Orbita gelangen (s. 5.3, S. • die Glandula lacrimalis,
33), werden hier (= organnah) auf das zweite • die Nasen-,
postganglionäre parasympathische Neuron ver- • Nasennebenhöhlen- und
schaltet. In Form der Nn. ciliares breves gelan- • Gaumendrüsen (= Glandulae nasales und pa-
gen sie dann zum M. ciliaris und M. sphincter latines).
pupillae, wo sie für die Akkomodation und den
Pupillenreflex sorgen (s, Abb. 47).
M. ciliaris
(Akkomodation)
Ganglion ciliare
(retrobulbär) M. sphincter pupillae
Ne/. nervi oculomotorii (Pupillen reflex)
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481 Vegetative Innervation von Kopf und Hals
N.(intermedio)facialis (NVII)
N. petrosus major
Tränendrüse
Nasen- und
Nasenneben-
höhlendrüse
Ganglion Gaumendrüsen
pterygopalatinum
N.(jntermedio)facialis (NVII)
Chorda tympani
Glandulae
sublinguales
Glandula
submandibularis
Glandulae
Ganglion
linguales
submandibulare
NcI. salivatoriusinferior
N. glossopharyngeus (IX)
Glandula
parotidea
Ganglion
oticum
Übrigens ...
• Postganglionäre sympathische Fasern kommen
aus dem Plexus caroticus internus zum Gan-
glion oticum undinnervieren Blutgefäße und
Drüsen im Ohrbereich.
• Sensible Fasern aus der Haut.Schleimhaut und
denZähnen des Unterkiefersziehen mit dem N. Welche parasympathischen Ganglien kennen Sie
mandibularis zum Hirnstamm. und was sind deren Funktionen?
Ganglion ciliare. oticurn, pterygopalatinum und sub-
mandibulare.
Funktion: parasympathische Fasern werden organ-
nah verschaltet und dienen dann der Innervation der
Drüsen im Kopf- und Halsbereich.
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50 I Arterien und Venen
MERKE:
Abb. 53: Äste der A. carotis communis i.leo men Ibriziert frdntastisch[larke ~Jhsen
schwanzsuppe loten Mäusen; für die Äste der
A. carotis externa: A. [t~roidea superior, A.lrt[~ualis,
;:J'Z~ '1;V":",'(" V'~Y
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521 Arterien und Venen
Abb. 54: Sinus durae matris [seitlicher Querschnitt) Aus diesem Kapitel werden häufig die A. subclavia
und A. carotis communis plus Äste sowie die Sinus
Vom Confluens sinuum aus gelangt das Blut im Physikum geprüft. Man sollte sich daher unbe-
nach lateral über den jeweiligen Sinus transver- dingt merken, dass
sus in den Sinus sigmoideus, bevor es in die V. • das Blut für Kopf und Hals aus der A. subclavia und
jugularis interna mündet, die das gesammelte A. carotis communis sowie deren Ästen stammt
Blut über die Vv. brachiocephalicae zum Herzen und diese benennen können.
bringen. • die Sinus durae matris die venösen Abflussleiter
sind.
Basics Mündliche I 53
Nodi Iymphatici
parotidei
superficiales
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541 Index
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561 Index
- nasales 16 K
- palatines 20 Karotissiphon 50
Glandula lacrimalis 22, 36, 44 Kaumuskulatur 9
Glandula lingualis 20, 45 Keilbeinhöhle 17
- anterior 20 Kieferhöhle 17
Glandula parathyroidea 12 Kiemenbogen 38
Glandula parotidea 20 f., 38 Kleinhirnbrückenwinkel 35
Glandula sublingualis 20, 22, 36, 45 Knorpel [= Cartilago) 25
Glandula submandibularis 12, 20 f., 36, 45 Konstriktoren 24
Glandula thyroidea 12,27,50 Kopf- und Halseingeweide 14
-Isthmus 27
- Lobus dexter 27
- Lobus pyramidalis 27 L
- Lobus sinister 27 Labyrinthus ethmoidalis 16 f.
Glomus caroticum 38 Lamina cribrosa des Os ethmoidale 4, 6, 30
Lamina praetrachealis fasciae cervicalis 12
Lamina praevertebralis fasciae cervicalis 12
H Lamina superficialis cervicalis 41
Halsdreieck 39 Lamina superficialis fasciae cervicalis 12
- laterales 39 Lamina tecti 33
Halsfaszie 11, 41 Larynx 12, 14, 22, 25, 50
Halsganglien 12 - Pars laryngea 25
Halsmuskulatur 12 - Plica laryngea 25
Hiatus maxillaris 17 Larynxmuskeln 26
Hiatus oesophageus 39 laterale Nasenwand 15
Hiatus semilunaris 15, 17 Levatoren des Pharynx 24
Hirnnerv 6, 12, 30 Umen nasi 15
- achter [N. vestibulocochlearis) 37
- dritter [N. oculomotorius) 32
- elfter [N. accessorius) 39 M
- erster [N. olfactorius) 30 M. aryepiglotticus 26
- fünfter [N. trigeminus) 33 M. arytaenoideus 26
- neunter [N. glossopharyngeus) 38 - obliquus 26
- sechster [N. abducens) 35 - transversus 26
- siebter [N. intermediofacialis) 35 M. auricularis 7
- vierter [N. trochlearis) 33 - anterior 7
- zehnter [N. vagus) 38 - posterior 7
- zweiter [N. opticus) 31 - superior 7
- zwölfter [N. hypoglossus) 39 M. buccinator 7 ff., 21,37
Hyperakusis 37 M. ciliaris 32, 44
Hypopharynx 24 f. M. constrictor pharyngis 8, 37
Hyposmie 30 - superior 8, 37
M. cricoarytaenoideus 26
- lateralis 27
- posterior 26
Infundibulum ethmoidale 17 M. cricothyroideus 26, 38
Innervation der Nase 16 M. depressor septi 7
Isthmus 24 M. digastricus 10, 22, 35 f.
Isthmus faucium 22 - Venter anterior 22, 35
- Venter posterior 36
M. genioglossus 10
Index 157
M. geniohyoideus 10 - major 7
M. hypoglossus 10 - minor 7
M. levator labii 7 Mandibula 10, 12
M. levator palpebrae 32 Manubrium sterni 12
M. levator scapulae 42 Maxilla 15
M. levator veli palatini 38 Meatus acusticus internus 5, 8, 35
M. Iongis 12, 42 Meatus nasi 15, 17
- capitis 1 2, 42 - inferior 15
- colli 12,42 - medius 15, 17
M. masseter 9,21,35 - superior 15, 17
M. mentalis 7 Mechanorezeptoren 20
M. mylohyoideus 10,21 f.,35 Medulla oblongata 4, 6
M. nasalis 7 Meningen 17
M. obliquus 32 f. Mesenchym 18
- inferior 32 Mesopharynx 24
- superior 32 f. Milchgebiss 18
M. omohyoideus 11 f. mimische Muskeln 7,21,37
M. orbicularis 7 f., 37 Mm. arytaenoidei transversi et obliqui 26
- oculi 7 f., 37 Mm. cricoarytaenoidei laterales 26
- oris 7,37 Mm. intertransversarii cervicales 42
M. palatoglossus 10 Mm. scaleni 11 f., 42
M. pterygoideus 9 Molar 21
- lateralis 9 motorische Innervation der Zungenbinnen-
- medialis 9 muskulatur 20
M. rectus 32, 35 Myelinscheiden 31
- inferior 32
- lateralis 32, 35
- medialis 32 N
- superior 32 N. abducens 4, 32
M. rectus capitis 42 N.accessorius 4,12,39
- anterior 42 - Radix spinalis 39
- lateralis 42 N. alveolaris 12, 34
M. scalenus 11, 49 f. - inferior 12
- anterior 11, 49 f. - superior 34
- medius 11, 49 N. auricularis magnus 42
- posterior 11 N. auriculotemporalis 12
M. sphincter pupillae 32,44 N. cervicales 1 4, 6
M. stapedius 36 N. ethmoidalis anterior 4, 6, 16, 30
M. sternocleidomastoideus 21, 39, 41 f. N. facialis 5 f., 8 f., 20, 35 ff.
M. sternohyoideus 11 f. N. frontalis 34
M. sternothyroideus 11 f. N. glossopharyngeus 4, 12, 20 f., 24, 38, 44
M. styloglossus 10 N. hypoglossus 6, 10, 12, 20, 39
M. stylohyoideus 10, 36 N. infraorbitalis 4, 6, 34
M. temporalis 9, 35 N. intermediofacialis 8, 20 ff., 35, 43 ff.
M. tensor tympani 24, 35 N. intermedius 36
M. tensor veli palatini 24, 35 N. lacrimalis 34
M. thyroarytaenoideus 26 f. N.laryngeus 25,27,38
M. thyrohyoideus 11 f. - inferior 27,38
M. trapezius 39 - superior 25,27,38
M. vocalis 26 f. N. lingualis 9, 12, 20, 35
M. zygomaticus 7 N. mandibularis 4, 6, 9, 20, 35
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581 Index
Parotis 12,21,38,45 S
Parotisloge 21 Schädelbasis 4
Pars intercartilaginea 15, 26 Schädelgrube 4, 6, 30
Pars laryngea pharyngis 24, 25 - hintere 4, 6
Pars nasalis pharyngis 24 - mittlere 4, 6
Pars oralis pharyngis 24 - vordere 4, 6, 30
Pars ossea 15 Schädelhöhle 17
Pharynx 12, 22, 25 Schilddrüse (Glandula thyroidea) 27
Platysma 12 Schließer im Kiefergelenk 10
Plexus brachialis 11 f. Schlund- oder Rachenenge 22
Plexus cervicalis 41 Schneidezahn 18
Plexus tympanicus 45 Sehbahn 31,41
Plicae vocales 26 Sella turcica 31
Plica laryngea 25 sensorisch 16
Plica sublingualis 22 Septum interfrontale 17
Plica vestibularis 26 Septum nasi 14 f.
Plica vocalis 26 sero-muköse Drüse 21
Porus acusticus internus 5 f., 35, 38 Siebbeinzellen 15, 17
Pressorezeptoren 38 - hintere 15
Processus coronoideus mandibulae 8 Sinus 15,17
Processus transversus 11 - frontalis 15, 17
Punctum nervosum 41 - maxillaris 15, 17
Pupillenreflex 32, 44 - sphenoidalis 17
Sinus caroticus 38, 50
Sinus cavernosus 33,51
R Sinus durae matris 51
R. meningeus nervi V3 6 Sinus occipitalis 51
Radiatio optici 31 Sinus para nasales 16
Radix cranialis 38 Sinus petrosus 51
Radix linguae 18 - inferior 51
Radix spinalis nervi accessorii 4, 6, 38 - superior 51
Rami orbitales 4, 6 Sinus rectus 51
Rami tentorii 34 Sinus sigmoideus 51
Ramus dorsalis 41 Sinus sphenoparietalis 51
Ramus sternocleidomastoideus 50 Sinus transversus 51
Ramus ventrales 41 Skalenuslücke 11, 48
Raphe buccopharyngea 8, 37 - hintere 11, 48
Raphe pterygomandibularis 8, 37 - vordere 11
Recessus 15, 17,25 Spatium 12 f., 38
- piriformis 25 - lateropharyngeum 12 f., 38
- sphenoethmoidalis 15, 17 - parapharyngeum 12 f., 38
Recurrens 27,38 - retropharyngeum 12
Regio buccalis 21 Speichel 20
Regio olfactoria 30 Speicheldrüsen 14, 20
Regio sublingualis 22 Spinalnerven 42
Resonanzraum 17 - Rami dorsales 42
Retrusion 10 Stäbchen 31
Rima glottis 26 Sternum 12
- Pars intercartilaginea 26 Stimmritze 26
- Pars intermembranacea 26 Stirnbeinhöhle 17
Stratum ganglionare nervi optici 31
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60 I Index
v
V. ethmoidalis anterior 4, 6, 30
V. infraorbitalis 4, 6
V. jugularis 4, 6, 12
- interna 4, 6, 12, 38
V. labyrinthi 5 f., 35, 38
V. meningea media 6
V.ophthalmica 4,6,33,51
- inferior 4, 6
- superior 4, 33
Feedback I 61
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